Ideen für Ihr Geld My Home is my Castle Inflation – wie Anleger sich ...
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UBS MAGAZIN — APRIL 2011<br />
EIGENHEIM<br />
Gründe <strong>für</strong> den Kauf von Wohneigentum<br />
Ich habe geerbt, kann das Elternhaus / Haus<br />
von Verwandten übernehmen<br />
Familienverhältn<strong>is</strong>se haben <strong>sich</strong> geändert, zum Be<strong>is</strong>piel<br />
Heirat, Kinder bekommen oder Kinder ausgezogen<br />
Ich will mein <strong>Geld</strong> <strong>sich</strong>er anlegen, aus Angst<br />
vor Infl ation<br />
Ich will mein <strong>Geld</strong> sinnvoll<br />
investieren / anlegen<br />
Ich möchte unabhängig sein und keinen Vermieter haben,<br />
der mir vorschreibt, was ich machen darf und was nicht<br />
Wegen der momentan tiefen Zinsen<br />
auf den Punkt: «In den letzten Jahren hat <strong>sich</strong><br />
Eigentum im Vergleich zur Miete sehr gelohnt.»<br />
Ökonom<strong>is</strong>ch ausgedrückt, lagen die<br />
Opportunitätskosten in jüngster Zeit prakt<strong>is</strong>ch<br />
bei null. Das he<strong>is</strong>st: Andere Anlagemöglichkeiten,<br />
be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e Obligationen oder oft auch<br />
Aktien, brachten nur tiefe Erträge. Wer sein<br />
Kapital stattdessen ins Eigenheim investierte,<br />
sparte also Mietkosten und erlitt kaum Verluste<br />
durch entgangene Erträge mit anderen<br />
Ka pitalanlagen. Unter suchungen des Lausanner<br />
Professors Philippe Thalmann zeigen,<br />
dass Wohneigentum unter Berück<strong>sich</strong>tigung<br />
weiterer Faktoren <strong>wie</strong> etwa Hypothekarzinsen,<br />
Unterhalt oder Steuerbelastung auch<br />
längerfr<strong>is</strong>tig vorteilhaft abschneidet.<br />
Natürlich können die Opportunitätskosten<br />
auch steigen. Wenn Obligationen oder<br />
Aktien <strong>wie</strong>der mehr Zinsen oder Erträge versprechen,<br />
verliert Wohneigentum im Vergleich<br />
an Attraktivität. Zudem drücken höhere Zinsen<br />
auf die Immobilienpre<strong>is</strong>e.<br />
Trotzdem sprechen viele Faktoren da<strong>für</strong>,<br />
dass die Nachfrage nach Wohneigentum in<br />
den kommenden Jahren hoch ausfallen wird<br />
und die Pre<strong>is</strong>e re lativ stabil bleiben werden:<br />
0%<br />
4%<br />
5%<br />
9%<br />
18%<br />
31%<br />
34%<br />
5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%<br />
Bas<strong>is</strong>: Mieter, die konkret den Kauf von Wohneigentum in Betracht ziehen<br />
Der wachsende Wohlstand, welcher das Eigenheim<br />
<strong>für</strong> immer grössere Kre<strong>is</strong>e erschwinglich<br />
macht, der verbreitete Wunsch nach Ferien-<br />
und Zweitwohnungen so<strong>wie</strong> die<br />
Zuwan derung solventer Ausländer werden<br />
dem Wunsch nach einem Eigenheim auch in<br />
den kommenden Jahren Impulse verleihen.<br />
Hinzu kommen grosse Vermögenswerte, die<br />
in den nächsten zehn Jahren vererbt werden.<br />
Den Erben bietet dies eine gute Bas<strong>is</strong>, um ihren<br />
Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.<br />
Abschreibungen einkalkulieren<br />
Weil Bauland in den Agglomerationen<br />
knapp und teuer <strong>is</strong>t, werden <strong>sich</strong> an guten Lagen<br />
die Bodenpre<strong>is</strong>e weiter nach oben bewegen.<br />
Dies spricht <strong>für</strong> Stockwerk eigentum als<br />
verdichtete Wohnform mit tiefem Flächenbedarf.<br />
Claudio Saputelli warnt<br />
allerdings: «Wenn in<br />
zehn oder 20 Jahren<br />
ver mehrt ältere Eigentumswohnungen<br />
auf den Markt<br />
kommen, darf<br />
man nicht<br />
Grafi k, Quelle: DemoSCOPE im Auftrag von Compar<strong>is</strong>.ch, Grafi k Immo-Service, Quellen: Wüest & Partner; UBS WMR<br />
davon ausgehen, in jedem Fall den ursprünglichen<br />
Anschaffungspre<strong>is</strong> erzielen zu können.»<br />
Als Folge der Altersentwertung und<br />
stetig steigender Ansprüche müssten in vielen<br />
Fällen zehn b<strong>is</strong> 25 Prozent der Investition als<br />
Abschreibung verbucht werden.<br />
Das frei stehende Einfamilienhaus im<br />
Grünen wird im Zuge der Verstädterung und<br />
Ausdehnung der Siedlungsfl ächen weiter an<br />
Bedeutung verlieren. Doch an Lagen mit ausreichend<br />
bezahlbaren und gut erschlossenen<br />
Baulandreserven hat auch diese Wohnform<br />
eine Zukunft. Lediglich Eigenheime in strukturschwachen<br />
und schlecht erschlossenen<br />
Regionen dürften längerfr<strong>is</strong>tig eine unterdurchschnittliche<br />
Wertentwicklung aufwe<strong>is</strong>en.<br />
In ländlichen Regionen mit grossen Bauzonenreserven<br />
werden ältere Bauten künftig<br />
durch komfortablere Neubauten konkurrenziert.<br />
Die sorgfältige Wahl der Lage hat also<br />
auch in den kommenden Jahren oberste Priorität<br />
beim Kauf. •<br />
Immobilienstudie<br />
Schweiz<br />
Gemäss einer im Januar publizierten Studie<br />
erwarten die Immobilienspezial<strong>is</strong>ten von UBS nur<br />
leicht steigende oder seitwärts tendierende Pre<strong>is</strong>e<br />
<strong>für</strong> Wohnimmobilien. Bei Geschäftsimmobilien<br />
dürfte die Pre<strong>is</strong>entwicklung <strong>für</strong> zentrale und<br />
periphere Lagen auseinanderdriften. Bei Letzteren<br />
bleiben die Pre<strong>is</strong>e unter Druck. Während <strong>sich</strong><br />
Schweizer Immobilienaktien 2010 sehr positiv entwickelten,<br />
dürfte 2011 zu einem sch<strong>wie</strong>rigen<br />
Jahr werden. R<strong>is</strong>iken könnten insbesondere von<br />
unerwartet stark steigenden Zinsen ausgehen,<br />
welche die Kurs entwicklung zumindest kurzfr<strong>is</strong>tig<br />
negativ beeinfl ussen könnten. Eine solche Zinsentwicklung<br />
<strong>is</strong>t allerdings nicht das Hauptszenario.<br />
Die UBS-Studie «UBS real estate focus 2011»<br />
können Sie über <strong>Ihr</strong>e Kundenberaterin oder <strong>Ihr</strong>en<br />
Kundenberater beziehen.<br />
Immo-Service<br />
Regionale Pre<strong>is</strong>unterschiede<br />
weiter verschär<br />
19<br />
Schweizweit betrug der Pre<strong>is</strong>anstieg im vierten<br />
Quartal 2010 rund 1,5 % gegenüber dem<br />
Vorquartal. Weiterhin hoch waren die Wachstumsraten<br />
in den Regionen Genfersee und Süd schweiz<br />
mit einer Zunahme von über 3,5 %. Aufs ganze<br />
Jahr gerechnet, haben die Pre<strong>is</strong>e am Genfersee um<br />
10 % zugelegt. Obwohl die Pre<strong>is</strong>e von Einfamilienhäusern<br />
in den letzten Jahren deutlich weniger<br />
stark anstiegen als diejenigen von Eigentumswohnungen,<br />
scheint in einzelnen Regionen ein<br />
Aufholeffekt eingesetzt zu haben. Die Einfamilienhauspre<strong>is</strong>e<br />
dürften auch in diesem Jahr leicht<br />
zulegen, insbesondere da wir aufgrund der<br />
Frankenstärke nicht von einer deutlichen Erhöhung<br />
der Zinsen ausgehen.<br />
Pre<strong>is</strong>anstieg seit<br />
1. Jahreshälfte 2000 in %<br />
Index 1. Jahreshälfte 2000 = 100<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
21 22 25 25<br />
32<br />
80<br />
2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10<br />
35<br />
50<br />
102<br />
37