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Kunstpädagogische Situationen kartieren - Hamburg University ...

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(»die diskursprägende Macht hegemonialer Kulturen«),<br />

»spatial« (Kultur als Raum), »translational« (kulturelle<br />

Übersetzungsprozesse) und »iconic« (die Allgegenwart<br />

des Bildes). 26 Während die erneute Aufmerksamkeit<br />

der Kunstpädagogik gegenüber dem »iconic turn« unübersehbar<br />

ist, gilt es, eine fachspezifische Wende<br />

kunstpädagogischen Denkens festzustellen, maßgeblich<br />

für den Diskurs der letzten Jahre. Dies ist die »künstlerische<br />

Wende«. Aus einer streng universitären Sicht<br />

hingegen (die eine Disziplin begründen und erhalten<br />

muss) ist für mich eine Kunstdidaktik als Kunstwissenschaft<br />

(nicht als Erziehungswissenschaft) vorstellbar, die<br />

man sehr leicht differenzieren (kartografieren) kann. Ein<br />

Atlas dieser Kunstdidaktik zeigt als erstes die systemischen<br />

Aufgaben, in denen sich Theoriebildungen, Wissenschaftstheorie,<br />

methodologische Aspekte und der Raum<br />

der Disziplin selbst entwickeln. Hierzu gehört eine<br />

Auseinandersetzung mit den kunst- und erziehungswissenschaftlichen<br />

Nachbardisziplinen und die Sicherung<br />

des Standortes der Kunstdidaktik innerhalb der<br />

jeweils aktuellen Kunst, die nur eine wissenschaftliche<br />

Position sein kann. Die historische Kunstdidaktik sichert<br />

und befragt ihre Tradition. Die Evaluation kunstdidaktischer<br />

Theoreme betreibt ihr empirischer Teil: Wie<br />

gehen tatsächlich Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

(in Museen oder sonst wo) mit Bildern um? Welche Bedingungen<br />

hat dieses Rezeptionsverhalten? Die performative<br />

Kunstdidaktik betreibt, was viele für ihren<br />

eigentlichen Inhalt halten: die Vorbereitung, Durchführung<br />

und Auswertung von Unterrichtsprozessen, die<br />

Untersuchung von Lernvoraussetzungen und anderen<br />

Bedingungen, zu denen das ästhetische Verhalten von<br />

Kindern und Jugendlichen zählt (die Hinterbühnen<br />

des Lernens). Unterrichtsskripte entwickelt, innoviert<br />

und begründet die curriculare Kunstdidaktik, zu der<br />

auch die Entwicklung von Lehrplänen gehört. Alle anderen<br />

Formen des Kunst vermittelnden Handelns sind,<br />

denke ich, performative und Praxis bezogene Skripte der<br />

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