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Doppelnummer 1/04<br />

Das Journal für Patienten,<br />

Ärzte und Therapeuten<br />

Servicestelle neu<br />

Berichte aus den Landesstellen<br />

Lymphödembehandlung –<br />

State <strong>of</strong> the Art<br />

Psychosoziale Aspekte<br />

bei Ödemerkrankungen<br />

Ernährung beim Lymphödem<br />

Europäisches Lymphnetzwerk<br />

Apparative intermittierende<br />

Kompressionstherapie<br />

Selentherapie beim Lymphödem


2<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Wie Sie schon aus dem erst kürzlich ausgesandten<br />

Rundbrief in Erfahrung bringen konnten, steht uns ein ereignisreiches<br />

Jahr bevor. Zu Jahresbeginn wurde die eingerichtete<br />

Servicestelle neu organisiert und personell neu besetzt.<br />

Mit Frau Mag. Ursula Partsch-Br<strong>ok</strong>ke als Leiterin<br />

der Servicestelle ist es uns gelungen, diese Funktion optimal<br />

zu besetzen. Dies ist auch ins<strong>of</strong>ern notwendig, da im Herbst<br />

2004 ein erfreuliches Jubiläum bevorsteht. Nach Gründung<br />

der Österreichischen Lymph-Liga 1994 feiern wir<br />

ein 10-Jahres-Bestandsjubiläum. Dazu ist eine Informationsveranstaltung<br />

am 12. November 2004 im Schloss<br />

Wilhelminenberg in Wien geplant, die Ihnen die Aktivitäten<br />

der Österreichischen Lymph-Liga, Neuigkeiten und<br />

Standards in der Diagnose und Therapie des Lymphödems<br />

darstellen soll. Da zu erwarten ist, dass Sie viele Neuigkeiten<br />

erfahren, empfehle ich Ihnen, diesen Termin schon jetzt<br />

vorzumerken. Ein genaues Programm über den Ablauf dieser<br />

Veranstaltung wird zeitgerecht an Sie ergehen.<br />

Um auch den Ist-Zustand, Diagnose und Therapie des<br />

Lymphödems bei dieser Tagung darstellen zu können, ersu-<br />

Liebe Mitglieder und Freunde<br />

der Österreichischen Lymph-Liga<br />

Nach einer etwas längeren Pause halten Sie nun wieder ein<br />

Exemplar unserer Zeitung in Händen. Ich denke, dass es uns<br />

gelungen ist, in dieser Doppelausgabe eine Fülle von interessanten<br />

Informationen zu bringen.<br />

Der Schwerpunkt dieser Doppelnummer ist der Abdruck der<br />

wichtigsten Referate unserer Tagung in Walchsee im vergangenen<br />

Jahr. Alle, die nicht an der Tagung teilnehmen konnten,<br />

erhalten damit einen Überblick über die aktuelle Behandlungsdiskussion,<br />

alle, die dabei waren, haben damit die zentralen<br />

Beiträge gesammelt in einem Heft.<br />

Wovon wir gerne mehr veröffentlichen würden, dabei aber<br />

auf Ihre Mitarbeit angewiesen sind, sind Berichte von Patientinnen<br />

und Patienten über ihr Leben mit dem Lymphödem,<br />

Tipps und Tricks, sich das Leben angenehmer zu machen, aber<br />

auch die Schilderung von Schwierigkeiten, mit denen wir auch<br />

unsere Forderungen nach verbesserter Betreuung der LymphödempatientInnen<br />

belegen können.<br />

Im Übrigen: Was wir für unsere Arbeit noch brauchen, sind<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Bundesländern als<br />

che ich Sie eingehendst – wenn Sie es nicht schon durchgeführt<br />

haben –, den Ihnen zugesandten Fragebogen an uns<br />

zurückzuschicken, wobei für die Auswertung ein exaktes<br />

Ausfüllen dieses Fragebogens sehr wichtig ist. In dieser<br />

Ausgabe unserer Vereinszeitung werden die Referate unserer<br />

letzten Jahrestagung in Walchsee mit interessanten Beiträgen<br />

wiedergegeben und so besonders jene Mitglieder informiert,<br />

die diese Tagung nicht besuchen konnten.<br />

Gerne beantworten wir auch Fragen zu diesen Referaten,<br />

die Sie entweder per Brief oder per E-Mail an uns senden<br />

können. Wir möchten Sie auch immer wieder auf die Aktivitäten<br />

und die Möglichkeit des Gedankenaustauschs und<br />

der Diskussion bei unseren aktiven Leitern und Leiterinnen<br />

der Landesstellen hinweisen. Adressen und Auskünfte dazu<br />

erhalten Sie in unserer zentralen Servicestelle. Wir freuen<br />

uns über Ihre aktive Mitarbeit und ersuchen Sie, auch<br />

durch Ihren Besuch bei unserer ÖLL-Veranstaltung unsere<br />

Ziele aktiv zu unterstützen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Prim. Dr. Walter Döller, Präsident der ÖLL<br />

Ansprechpersonen fungieren, das eine oder andere Treffen organsieren,<br />

Informationen verbreiten usw. Unterstützung – so<br />

weit möglich – in Form von Material oder ReferentInnenvermittlung<br />

bieten wir seitens unserer Servicestelle natürlich gerne.<br />

Besonders freut mich, dass das Europ. Lymphnetzwerk<br />

http://www.european-lymphologic-network.de/ seine Aktivitäten<br />

verstärkt hat. Ich bin sicher, dass auch durch den Austausch<br />

auf europäischer Ebene gute Ideen vermehrt Verbreitung<br />

finden und mehr Öffentlichkeit für unser Anliegen entsteht.<br />

PS: Besuchen Sie uns auch im Internet. Unter<br />

http://www.lymphoedem.at finden Sie nicht nur aktuelle Informationen<br />

zum Lymphödem, sondern auch ein im gesamten<br />

deutschen Sprachraum in Anspruch genommenes Diskussionsforum,<br />

in dem Patientinnen und Patienten sich über ihre Erfahrungen<br />

austauschen und andere PatientInnen und auch Fachleute<br />

ihr Wissen weitergeben.<br />

Ihr Manfred Schindler<br />

manfred@schindler.or.at<br />

http://lymph.schindler.or.at<br />

Impressum:<br />

Medieninhaber: Österreichische Lymph-Liga, A-2560 Berndorf, Postfach 41, Tel.: 0 26 72/844 73, Fax: 0 26 72/889 96, www.lymphoedem.at,<br />

info@lymphoedem.at; Fotos: Archiv. Wir danken für die freundliche Unterstützung dem Grafikatelier Heuberger – 1060 Wien und der Kärntner<br />

Druckerei – 9010 Klagenfurt bei der Herstellung dieser Ausgabe.


Unsere Servicestelle<br />

Als Herr Primarius Dr. Walter<br />

Döller mich vor einigen Monaten mit<br />

der Bitte kontaktierte, die Servicestelle<br />

der ÖLL zu übernehmen, war<br />

ich der Sache gegenüber zunächst etwas<br />

skeptisch eingestellt. Einerseits<br />

bin ich keine Medizinerin und andererseits<br />

hatte ich auch keine klare<br />

Vorstellung davon, was ein Lymphödem<br />

überhaupt ist. Nach mehreren<br />

Wochen als Koordinatorin dieser<br />

Servicestelle bin ich zwar noch lange<br />

keine Expertin (und werde auch<br />

nie eine werden), doch habe ich ein<br />

wenig Einblick in die Problematik ge-<br />

wonnen und bin voller Zuversicht,<br />

die mir anvertrauten Aufgaben organisatorischer<br />

Art bewältigen zu können.<br />

Dies vor allem weil ich weiß,<br />

dass ich mich mit jeder Frage zu jeder<br />

Zeit an die zahlreichen engagierten<br />

Aktivisten der ÖLL wenden<br />

kann, die mit bewundernswertem<br />

Einsatz für die Durchsetzung der Ziele<br />

dieser Interessenvertretung kämpfen.<br />

An dieser Stelle vielen Dank an<br />

Herrn Prim. Dr. Döller, Familie Markovc,<br />

Frau Wildner, Herrn Schindler<br />

und all die anderen, die mir mit Rat<br />

und Tat zur Seite stehen.<br />

Entwässerungstabletten<br />

(!),<br />

Bewegung,<br />

Stützstrümpfe.<br />

Bei meiner Abneigung,überflüssigeTabletten<br />

zu schlucken,<br />

war es<br />

nur selbstverständlich, dass ich mich<br />

damit nicht zufrieden geben konnte.<br />

Das Bein wurde immer dicker.<br />

Nächste Station: ein befreundeter praktischer<br />

Arzt, der sich auch mit Naturheilkunde<br />

beschäftigt (in der H<strong>of</strong>fnung,<br />

eventuell eine alternative Heilmethode<br />

zu finden). Dieser schickte<br />

mich ins Wilhelminenspital (Wien) zu<br />

Prim. Partsch.<br />

Prim. Partsch versuchte – neben der<br />

S<strong>of</strong>orthilfe mit Fischerverbänden – die<br />

Ursache herauszufinden. Ich war mehrmals<br />

in der Tagesklinik, um die vielfältigsten<br />

Untersuchungen über mich ergehen<br />

zu lassen. Mein Bein wurde in<br />

dieser Zeit zumindest nicht stärker.<br />

Trotzdem: Ich kam mir unansehnlich<br />

und schrecklich vor. Nach etwa einem<br />

dreiviertel Jahr ambulanter Behandlung<br />

mit Fischerverbänden erklärte er mir, in<br />

diesem Stadium nicht mehr viel für<br />

mich tun zu können, verordnete mir<br />

Eine besondere Freude ist es mir,<br />

die bevorstehende 10-Jahres-Tagung<br />

der ÖLL im November in<br />

Wien organisieren zu dürfen,<br />

fällt diese Aufgabe doch genau in<br />

meinen Bereich als selbstständige Organisatorin<br />

von Tagungen und Kongressen.<br />

In der H<strong>of</strong>fnung, durch meine<br />

Tätigkeit etwas zur Erreichung der<br />

Ziele der ÖLL beitragen zu können,<br />

freue ich mich auf eine lange und gute<br />

Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern!<br />

■<br />

Mag. U. Partsch-Br<strong>ok</strong>ke<br />

Die Landesstelle Niederösterreich<br />

Also, ich „kiefle“ noch daran herum,<br />

wie ich vor allem meine niederösterreichischen<br />

MitpatientInnen dazu motivieren<br />

kann. Ich gebe es zu. Es geht ja<br />

nicht um irgendwelche Fiktionen, sondern<br />

in erster Linie darum, Hilfe zur<br />

Selbsthilfe zu geben. Und das kann auf<br />

vielfältige Art geschehen.<br />

„Na, die hat ja leicht reden“, höre ich<br />

so manchen von Ihnen sagen, „was<br />

weiß die denn schon, wie schwer ich es<br />

habe?“ In dieser Hinsicht kann ich Sie<br />

beruhigen: Ich weiß es sehr wohl, bin<br />

ich doch auch eine von einem<br />

(primären) Lymphödem Betr<strong>of</strong>fene.<br />

Um Ihnen allen ein wenig Mut zu<br />

machen und zu zeigen, dass man auch<br />

mit massivem Lymphödem sein Leben<br />

sinnvoll gestalten und mit Freude erfüllen<br />

kann, möchte ich Ihnen meine<br />

Geschichte erzählen.<br />

Im „zarten“ Alter von etwa 46 Jahren<br />

stellte ich zum ersten Mal eine Schwellung<br />

meines rechten Beins – vorerst vor<br />

allem im Knöchelbereich – fest. Aufgefallen<br />

war sie mir beim Kauf neuer<br />

Schischuhe. „Wird wohl vermutlich<br />

vom vielen Sitzen im Büro sein“, dachte<br />

ich. Zu dieser Zeit war es noch einfach,<br />

das zeitweilige Anschwellen des<br />

Beins zu negieren. Bis es so stark sichtbar<br />

wurde, dass mich eine Kollegin<br />

direkt darauf ansprach. ‚Vielleicht eine<br />

Venenschwäche?’ Also Besuch beim Internisten.<br />

Diagnose: „Wasser“ im Bein.<br />

Wie motiviert man Lymphpatienten und Lipödempatienten zur<br />

Zusammenarbeit?<br />

Gummistrumpfhosen nach Maß, die<br />

ich ständig zu tragen hätte (mir war<br />

damals im ersten Moment zum Heulen),<br />

empfahl mir, meine Büroarbeit aus<br />

gesundheitlichen Überlegungen einzuschränken,<br />

und das war’s dann.<br />

In der Zwischenzeit hatte ich meine<br />

Kleidung auf lange Hosen und lange<br />

Röcke umgestellt, damit mein Bein<br />

nicht so sichtbar war.<br />

Dazu sollte gesagt werden, dass ich<br />

zu dieser Zeit einen sehr arbeitsintensiven<br />

Job hatte. Also was tun? Zuerst<br />

einmal ein Gespräch mit meinen Vorgesetzten,<br />

die meinten, eine Arbeitszeitverkürzung<br />

ginge nicht. Na toll. Also<br />

Kündigung, Abfertigung kassiert<br />

und was dann? Mit 47 gehörst du arbeitsmarktmäßig<br />

als Frau sozusagen<br />

zum alten Eisen. Nur zu Hause sitzen<br />

kam aber nicht in Frage, das liegt nicht<br />

in meinem Naturell.<br />

In der Zwischenzeit wurde das Bein<br />

immer dicker. Und damit nun auch<br />

immer mehr zur körperlichen, aber<br />

auch zur seelischen Belastung. Sitzende<br />

Tätigkeit konnte also gestrichen<br />

werden.<br />

Zuerst stellte ich mir selbst die Frage,<br />

was ich nach beinahe 30 Jahren<br />

Büroarbeit denn eigentlich anderes machen<br />

konnte oder wollte … Nach ➤<br />

3


4<br />

und nach klärte sich – auch mit Hilfe<br />

von engagierten Freunden – das Dunkel<br />

um meine zukünftigen Berufsvorstellungen.<br />

Und so fand ich mich nach<br />

etwa zwei Monaten „Nachdenkpause“<br />

wieder in der Schule, um eine Naturtherapeutenausbildung<br />

zu machen. Auf<br />

diese Weise bekam mein berufliches<br />

Leben wieder ein sinnvolles Ziel und<br />

ich selbst hatte keine Zeit mehr, ständig<br />

über meine Probleme nachzugrübeln<br />

(und natürlich auch über die „verlorene<br />

Schönheit“).<br />

In dieser Zeit des Lernens und des<br />

Neue-Wege-Findens war mir meine Familie<br />

eine große Unterstützung: Meine<br />

Söhne machten mir immer wieder<br />

Mut weiterzutun, auch wenn’s in dieser<br />

Zeit finanziell ans Eingemachte ging,<br />

meine Schwestern bestärkten mich in<br />

meinem Tun und meine Freunde waren<br />

für mich da, wenn ich Rat suchend zu<br />

ihnen kam. Und mein Freundeskreis<br />

erweiterte sich immer mehr, je mehr<br />

ich hinausging.<br />

Ich kann nur sagen, dass sich das<br />

Lernen gelohnt hat. Nicht nur weil<br />

meine Erkrankung dadurch etwas weniger<br />

beherrschend mein Leben bestimmt<br />

hat, sondern auch weil ich dabei<br />

einen völlig neuen Zugang zum<br />

Anlässlich der Jahrestagung 2003<br />

der Österreichischen Lymph-Liga in<br />

Walchsee, an der ich als Lymphdrainagetherapeutin<br />

teilnahm, lernte ich<br />

Herrn Prim. Dr. Walter Döller und<br />

Frau Sigrid Markovc kennen. Mehr<br />

Einblick über Sinn und Zweck<br />

der Österreichischen Lymph-Liga<br />

und Begeisterung für diese Einrichtung<br />

konnte mir niemand<br />

besser vermitteln. Meine Vorstellung,<br />

in diesem Rahmen tätig<br />

zu sein, nahm bereits konkrete<br />

Formen an, als <strong>of</strong>fensichtlich<br />

wurde, dass die ÖLL im Raum<br />

Salzburg noch nicht wirklich präsent<br />

ist. Ganz spontan habe ich mich dazu<br />

entschlossen, mitzumachen und<br />

eine weitere Lücke in Österreich zu<br />

schließen. Ein Besuch mit Familie<br />

Markovc bei Prim. Dr. Döller an seiner<br />

Wirkungsstätte im LKH Wolfsberg<br />

hat mich endgültig von der Notwendigkeit<br />

solcher Einrichtungen<br />

überzeugt.<br />

Damit Beteiligte und Interessierte<br />

Leben und zur Lebensfreude bekommen<br />

habe und – und das ist wahrscheinlich<br />

das wichtigste Kriterium –<br />

ein völlig neues Körperbewusstsein<br />

und damit ein verstärktes Selbstvertrauen<br />

erlangen konnte.<br />

Natürlich: Nicht jeder hat das Glück,<br />

so eine Familie und einen solchen<br />

Freundeskreis um sich zu wissen. Aber:<br />

Einen neuen Freundeskreis kann man<br />

sich schaffen. Dazu gehört aber, dass<br />

man sich nicht entmutigen lässt und<br />

hinausgeht (und da ist es wohl egal, ob<br />

man „behindert“ ist oder nicht!) und einen<br />

Anfang macht.<br />

Und was hat das nun alles mit der<br />

Landesstelle Niederösterreich zu tun?<br />

(Ich höre Sie schon diese Frage stellen.)<br />

Ganz einfach: Nur dann, wenn<br />

wir einen Schritt nach draußen tun<br />

(egal, ob wir das allein oder mit anderen<br />

machen), setzen wir Energie in Bewegung.<br />

Und diese Bewegung animiert<br />

andere, sich zu uns zu gesellen.<br />

In der Zwischenzeit habe ich Therapien<br />

in Walchsee und in Wolfsberg<br />

gemacht und dabei viele Mitbetr<strong>of</strong>fene<br />

kennen gelernt. Sie alle, ebenso wie die<br />

Therapeuten und Ärzte, und nicht zuletzt<br />

mein Lebensgefährte haben mir<br />

Mut gemacht, den durch meine Aus-<br />

bildung eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen.<br />

Und so gibt es jetzt eben<br />

diesen Versuch, mit der Landesstelle<br />

Niederösterreich auf die Lymph- und<br />

Lipödempatienten in unserem Bundesland<br />

direkt zuzugehen.<br />

Die Sprechtage, die seit diesem Frühjahr<br />

regelmäßig in Niederösterreich abgehalten<br />

werden, sollen Ihnen helfen,<br />

diesen ersten Schritt zu tun. Ich möchte<br />

Sie alle – Betr<strong>of</strong>fene und Angehörige<br />

(mit der hilfreichen Unterstützung<br />

von Therapeuten und Ärzten) – dazu<br />

einladen, sich mit mir zu Gesprächen<br />

zusammenzusetzen. Gemeinsam können<br />

wir vielleicht auch für Sie Lösungsansätze<br />

finden, wie trotz der<br />

Diagnose Lymphödem oder Lipödem<br />

das Leben wieder lebens- und liebenswert<br />

werden kann.<br />

Die Termine für die Sprechtage in<br />

den einzelnen Regionen Niederösterreichs<br />

finden Sie wie immer auf der<br />

Homepage der Österreichischen<br />

Lymph-Liga. Es wäre schön, auch Sie<br />

– oder Sie? – bei einem der Sprechtage<br />

kennen zu lernen. ■<br />

Ingrid Kleindienst<br />

E-Mail: ingrid.kleindienst@aon.at<br />

Tel./Fax: 0 22 36/89 32 36<br />

Landesstelle Salzburg<br />

Mein Lebensmotto: Energie ist jene wirksame Kraft, welche die<br />

Möglichkeit in die Wirklichkeit treibt. Aristoteles, 384–322 v. Chr.<br />

wissen, wer ich bin, darf ich mich kurz<br />

vorstellen:<br />

Ich bin 48 Jahre alt und freiberufliche<br />

Heilmasseurin und Lymphdrainagetherapeutin<br />

(nach Dr. Vodder).<br />

Magnetfeldtherapie und Ernährungsberatung,<br />

speziell das Austesten von<br />

Lebensmittelallergien mittels Blutproben<br />

in einem namhaften Labor und die<br />

entsprechende Umsetzung der Auswertungen,<br />

haben sich sehr wertvoll<br />

in die Behandlung integriert. Seit 9<br />

Jahren bin ich selbst Lymphödempatientin<br />

und weiß also, wie wichtig es ist,<br />

bei dieser Krankheit Unterstützung<br />

und Aufklärung von kompetenter Seite<br />

zu bekommen. Meine Intention ist<br />

daher die Weitergabe meines Wissens<br />

und meiner Kontakte an Betr<strong>of</strong>fene.<br />

Nachdem ich noch bis Juli 2004<br />

fünf Tage in der Woche auf Fortbildung<br />

bin, kann ich erst ab Herbst regelmäßige<br />

Gruppentreffen organisieren.<br />

Hierbei möchte ich in Abstimmung<br />

mit Mitgliedern der ÖLL und<br />

Interessenten spezielle Themen präsentieren<br />

und mit fachkundigen Referenten<br />

erarbeiten und diskutieren.<br />

Ich bin ganz einfach stolz, dabei zu<br />

sein und Menschen mit meinen Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen helfen zu<br />

können. Zeigen Sie Energie, rufen Sie<br />

mich doch ganz einfach an! ■<br />

Daniela Ziegler<br />

Dr.-Gmelin-Str. 34, A-5020 Salzburg<br />

Handy: 0 69 9/15 61 20 20,<br />

Fax: 0 66 2/43 41 55<br />

E-Mail: Ziegler.p@aon.at


Das Lymphödem State <strong>of</strong> the<br />

Art – Diagnose und Therapie<br />

Einleitung: Das Krankheitsbild des gelöste Entzündungs-<br />

Lymphödems wird <strong>of</strong>t fehlgedeutet prozesse nicht nur zur<br />

und nicht erkannt. Das Wort „Ödem“ Vernarbung des Binde-<br />

kommt aus dem Griechischen (Oedegewebes führen, sondern<br />

ma) und bedeutet Schwellung. Wird auch weiterhin die<br />

diese sichtbare und tastbare Schwel- Transportkapazität der<br />

lung des Bindegewebes durch Einlage- Lymphgefäße behindern<br />

rung von eiweißarmer Flüssigkeit aus- und somit das Krankgelöst,<br />

liegt ein Symptom einer oder heitsbild verschlimmern.<br />

mehrerer Erkrankungen vor und die Weitere pathophysio-<br />

Schwellung bildet sich nach Behandlogische Vorgänge wie<br />

lung der auslösenden Erkrankung spon- Immunschwäche im Getan<br />

zurück. Ein auf Basis einer Lymphwebe begünstigen bakgefäßtransportstörung<br />

entstandenes terielle Infektionen (z. B.<br />

Ödem durch Einlagerung von eiweiß- Erysipelinfekte). In Einreicher<br />

Flüssigkeit im Gewebe (Lymzelfällen kann die Verphe)<br />

ist ein eigenes Krankheitsbild: das<br />

Lymphödem. Dieses mit einem chronischen<br />

Entzündungsprozess einheränderung<br />

des Bindegewebes<br />

zu einem sehr<br />

aggressiven bösartigen<br />

Sekundäres Armlymphödem nach erfolgreicher<br />

Brustkrebstherapie<br />

gehende Krankheitsbild beschränkt Tumor, nämlich dem Angiosarkom, ödemen führen. Nicht selten ist ein<br />

sich nur auf das gestaute Gebiet und führen.<br />

spontan auftretendes Lymphödem<br />

verschlimmert sich bei nicht adäquater Das Lymphödem: Das Lymphödem Zeichen einer nicht erkannten Krebs-<br />

Behandlung. Unwissenheit und Ver- kann isoliert oder in Kombination mit erkrankung und muss so von einem<br />

niedlichung des Lymphödems führen anderen Erkrankungen auftreten und angeborenen Lymphödem unterschie-<br />

dazu, dass die Behandlung nicht in dem auch dadurch potenziert werden. Nach den werden. Dies gilt besonders bei<br />

Ausmaß durchgeführt wird, wie es heu- auslösenden Faktoren unterscheiden Lymphödemen, die ab dem 35. Lete<br />

nach dem wissenschaftlichen Stand wir angeborene (primäre) Lymphbensjahr beobachtet werden (Lymph-<br />

möglich ist. Verzögerte oder nicht opödeme und erworbene (sekundäre) ödema tardum).<br />

timale Behandlung löst heute noch für Lymphödemen. Dies erklärt, dass die Diagnose: Ziel der Diagnostik ist, den<br />

viele Patienten einen langen Leidens- Erkrankung von der Geburt bis ins Verdacht eines Lymphödems zu festiweg<br />

aus. Ungeachtet blieb bis dahin hohe Alter auftreten kann. Die seltener gen und von anderen ödemauslösen-<br />

auch, dass das Lymphödem für den Be- vorkommenden angeborenen Lymphden Erkrankungen abzugrenzen. Festtr<strong>of</strong>fenen<br />

eine große psychische soziaödeme können schon bei der Geburt stellung der Ursache und die Auspräle<br />

Belastung bedeutet und die Lebens- vorhanden sein oder spontan im spätegung des Krankheitsbildes sind zur späqualität<br />

einschränkt.<br />

ren Leben auftreten. Ursache dafür ist teren Therapieplanung unabdingbar.<br />

Auf Basis von Leitlinien sollen im Fol- eine Störung der Anlage und Funktion Die Diagnose des Lymphödems ist für<br />

genden Empfehlungen und Standards der Lymphgefäße und Lymphknoten in einen in Lymphologie geschulten Arzt<br />

dargestellt werden.<br />

bestimmten Körperregionen. Am häu- einfach, kann aber auch <strong>of</strong>t Schwierig-<br />

Definition: Das Lymphödem ist eine figsten sind die Extremitäten (Arme, keiten bereiten.<br />

chronische Erkrankung, die ohne Be- Beine) betr<strong>of</strong>fen. Auch Funktionsstö- Das Lymphödem der Extremitäten<br />

handlung mehr oder weniger rasch rungen der Lymphgefäße und Lymph- ist einseitig. Sind beide Extremitäten<br />

fortschreitet. Nicht immer müssen knoten innerer Organe (Herz, Thorax, betr<strong>of</strong>fen, besteht immer eine Asym-<br />

monströse Schwellungen wie Elephan- Abdomen) können vorkommen. metrie. Stellt sich die Frage eines<br />

tiasis eine Ausprägung erfahren, um Erworbene (sekundäre) Lymphöde- Lymphödems bei unklarer Schwellung,<br />

später zu Komplikationen und schweme entstehen durch Schädigung oder empfiehlt sich ein stufenweises Vorgeren<br />

körperlichen und seelischen Schä- Blockierung von gesunden Lymphgehen. Begonnen sollte mit der so geden<br />

zu führen. Erworbene oder angefäßen und Lymphknoten. Häufigste nannten Basisdiagnostik werden, die<br />

borene Erkrankungen des Lymphge- Ursache sind die operative Lymph- ohne weitere Untersuchung mit Sifäßsystems<br />

und der Lymphknoten oder knotenentfernung und/oder Bestrahcherheit die Diagnose Lymphödem<br />

Blockierungen derselben verhindern lung im Rahmen einer Krebstherapie. erlaubt. Zur Basisdiagnostik zählen<br />

den Abtransport der Lymphe (eiweiß- Auch Entzündungen, Verletzungen Anamnese, Inspektion, Palpation und<br />

reiche Flüssigkeit) aus dem Gewebe. und Operationen aus anderen Ursa- eine eingehende körperliche Untersu-<br />

Dies hat zur Folge, dass dadurch aus- chen können zu erworbenen Lymphchung . Neben der üblichen inter- ➤<br />

5


6<br />

Angeborenes fortgeschrittenes<br />

Beinlymphödem<br />

nistischen Untersuchung ist nur selten<br />

eine Zusatzdiagnostik mit speziellen<br />

lymphologischen Untersuchungen wie<br />

indirekte Lymphographie und quantitative<br />

Lymphszintigraphie notwendig.<br />

Besteht der Verdacht einer Komorbidität<br />

(besonders bei Verdacht auf<br />

bösartige Erkrankung), ist die Fortführung<br />

der Diagnostik besonders<br />

wichtig, da sie das Therapiekonzept<br />

beeinflusst. Auf Grund der Untersuchungsergebnisse<br />

können Art und Ausprägung<br />

des Lymphödems festgestellt<br />

werden:<br />

Klassifikation: Je nach Ausprägung<br />

des Lymphödems unterscheiden wir<br />

vier Stadien.<br />

Stadium 0: Latenz/Intervallstadium –<br />

es ist keine sichtbare oder tastbare<br />

Schwellung vorhanden. Es besteht lediglich<br />

in der Funktionsdiagnostik<br />

(Lymphszintigramm) ein pathologischer<br />

Befund.<br />

Stadium 1: Ödem, spontan reversibles<br />

Stadium – das Ödem ist von weicher<br />

Konsistenz, die Schwellung geht<br />

durch Schonung und Hochlagern<br />

spontan zurück.<br />

Stadium 2: Spontan irreversibles Stadium<br />

– durch sekundäre Gewebsver-<br />

änderungen ist ein spontaner Rückgang<br />

der Schwellung nicht mehr möglich.<br />

Stadium 3: Elephantiasis – ausgeprägte<br />

Schwellung mit Verhärtung und typischen<br />

Hautveränderungen.<br />

Therapie: Die Therapie des Lymphödems<br />

ist im Gegensatz zu früheren<br />

Meinungen im frühen Stadium anzustreben.<br />

Ziel ist es, das Lymphödem<br />

von höheren in niedrigere Lymphödemstadien<br />

zurückzuführen. Durch<br />

intensive Therapiemaßnahmen soll erreicht<br />

werden:<br />

✦ Verbesserung des Lymphabflusses<br />

✦ Erweichung und Reduktion von verhärteter<br />

Bindegewebsvermehrung<br />

✦ Besserung von Funktionseinschränkungen<br />

lymphödembetr<strong>of</strong>fener Gelenke,<br />

Sehnen und Muskeln<br />

Die Therapie des Lymphödems ist<br />

prinzipell eine konservative. Die komplexe<br />

physikalische II-Phasen-Entstauungstherapie<br />

(Földi) ist die wirksamste<br />

Behandlungsmethode ohne<br />

Nebenwirkung. Um den optimalen<br />

Therapieerfolg zu erreichen, muss sie<br />

konsequent und exakt durchgeführt<br />

werden.<br />

In der Phase I der komplexen physikalischen<br />

Entstauungstherapie sind in<br />

Abhängigkeit des Lymphödemstadiums<br />

die Therapiemaßnahmen variabel<br />

zu dosieren. Bestehende Begleiterkrankungen<br />

müssen gleichzeitig mitbehandelt<br />

werden, da sie sonst die Entstauungstherapie<br />

behindern. Die Dauer der<br />

Therapiephase I beträgt durchschnittlich<br />

21 Tage und ist vom Lymphödemstadium<br />

abhängig. Ist das weiche, mobile<br />

Ödem entfernt und es kommt zu<br />

keiner weiteren Volumsreduktion, ist<br />

die Phase I abgeschlossen und geht<br />

fließend in die Phase II über. Dazu wird<br />

der Patient mit einem individuell angefertigten<br />

Kompressionsbehelf versorgt,<br />

der den Entstauungszustand halten<br />

bzw. optimieren soll. In der Phase<br />

II ist die Einhaltung von einzelnen Therapiemaßnahmen<br />

unabdingbar und die<br />

Verhaltensweise ist strikt einzuhalten.<br />

Dazu hat es sich bewährt, dass die Patienten<br />

während der Phase I eingehend<br />

unterrichtet und geschult werden.<br />

Hat das Lymphödem zur Funktionseinschränkung<br />

des Bewegungsapparates<br />

geführt oder liegen für die wichtige<br />

Entstauungsgymnastik Einschränkungen<br />

durch andere degenerative Erkrankungen<br />

vor, ist eine begleitende<br />

Physiotherapie unbedingt erforderlich.<br />

Obwohl die komplexe physikalische<br />

II-Phasen-Entstauungstherapie nebenwirkungslos<br />

ist, müssen Kontraindikationen<br />

(Gegenanzeigen) unbedingt<br />

eingehalten werden. Wir unterscheiden<br />

allgemeine und l<strong>ok</strong>ale, absolute<br />

und relative Kontraindikationen.<br />

Zur Behandlung von Extremitäten<br />

(Arme, Beine) können auch mechanische<br />

Pumpen eingesetzt werden (apparative<br />

intermittierende Kompression),<br />

die durch aufblasbare Luftpolster<br />

in einer oder mehreren Kammern eine<br />

Massage des Lymphödems bewirken<br />

und dadurch zur Entstauung führen.<br />

Der Einsatz dieser apparativen intermittierenden<br />

Kompression sollte nur<br />

in besonderen Fällen und in Kombination<br />

mit der komplexen physikalischen<br />

Entstauungstherapie und unter ärztlicher<br />

Überwachung durchgeführt werden.<br />

Nicht für jeden Patienten ist diese<br />

Therapie ohne Schaden geeignet,<br />

sie sollte daher auch nicht kritiklos angewendet<br />

werden.<br />

Medikamentöse Therapie: Eine reine<br />

medikamentöse Therapie für das<br />

Lymphödem führt nicht zum Ziel. Ist<br />

die Schwellung nur durch ein Lymphödem<br />

bedingt, sind Diuretika (wassertreibende<br />

Medikamente) kontraindiziert.<br />

So genannte Venenmittel können<br />

aber bei einem Lymphödem mit<br />

gleichzeitig bestehenden Venenfunktionsstörungen<br />

eingesetzt werden. Cumarinhältige<br />

Präparate zeigen zwar eine<br />

Wirkung, haben aber bei Langzeitbehandlung<br />

schwerwiegende Nebenwirkungen.<br />

Auch der Einsatz von Enzympräparaten<br />

wird diskutiert, eine effektive<br />

Therapie ist aber nicht nachweisbar<br />

und ohne gleichzeitige Durchführung<br />

einer komplexen physikalischen<br />

Entstauungstherapie nicht zielführend.<br />

Bei Komplikationen des<br />

Lymphödems wie Erysipel (Schüttelfrost,<br />

hohes Fieber) müssen Antibiotika<br />

in ausreichender Dosierung und<br />

Dauer verabreicht werden. Bei Begleiterkrankungen<br />

(Hochdruck, Herzinsuffizienz,<br />

Diabetes mellitus, Schilddrüsen-<br />

und Nierenerkrankungen) sollen<br />

Medikamente zur Stabilisierung<br />

dieser Erkrankungen unter den notwendigen<br />

Verlaufskontrollen unbedingt<br />

eingesetzt werden.<br />

Operative Behandlung: Operative<br />

Maßnahmen ohne vorangegangenen


Diagnose: ✦ Anamnese ✦ Inspektion ✦ Palpation ✦ Apparative Diagnostik<br />

Verwendete Leitlinien: ✦ Leitlinien der physkalischen Medizin und Rehabilitation<br />

✦ Leitlinien der deutschsprachigen Gesellschaft für Lymphologie ✦ Consensus<br />

Document <strong>of</strong> the International Society <strong>of</strong> Lymphology 2001, Genoa<br />

konservativen Therapieversuch sind<br />

nicht indiziert. Unter den vielen angegebenen<br />

Operationsmethoden sind<br />

nur wenige sinnvoll und nur bei strenger<br />

Indikation anzuwenden. Im Vordergrund<br />

stehen hier Verfahren mit<br />

dem Ziel der Erhöhung der Transportkapazität<br />

(lymphovenöse Anastomosen<br />

und autologe Lymphgefäßtransplantation).<br />

So genannte Resektionsverfahren<br />

mit der Zielsetzung der<br />

Reduktion des Unterhautbindegewebes,<br />

von denen in letzter Zeit die Liposuktion<br />

genannt wird, müssen noch<br />

kritisch betrachtet werden. Wenn auch<br />

immer wieder vereinzelt positive Ergebnisse<br />

publiziert werden, stehen<br />

Langzeitergebnisse und gesicherte<br />

Einsatzmöglichkeiten noch aus.<br />

Psychosoziale Behandlung: Da die<br />

Lymphödempatienten durch ihre chronische<br />

Erkrankung häufig in ihrer Lebensqualität<br />

stark eingeschränkt sind<br />

und eine Lymphödemtherapie nur<br />

nach intensiver Mitarbeit des Patienten<br />

erfolgreich ist, ist es notwendig, die<br />

Patienten über die Erkrankung aufzuklären<br />

und über die Präventivmaßnahmen<br />

zu instruieren. Schulung zur<br />

Selbstbehandlung, individuell auf den<br />

Patienten abgestimmt, unterstützt diese<br />

notwenige Mitarbeit (Compliance)<br />

des Patienten und ist für einen dauerhaften<br />

Erfolg unumgänglich. Die Bereitstellung<br />

der Ressourcen wie lymphologisch<br />

geschulte Ärzte, Therapeuten<br />

und Bandagisten sowie hochwertige<br />

Materialien der Kompressionsbehandlung<br />

durch das Gesundheitswesen<br />

sind Voraussetzung.<br />

Ambulante und stationäre Rehabilitation:<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />

die komplexe physikalische Entstauungstherapie<br />

ambulant und stationär<br />

durchgeführt werden kann. Es sollte<br />

aber dies streng in Abhängigkeit des<br />

Ausmaßes der Erkrankung und bestehender<br />

Begleiterkrankungen geschehen.<br />

Komplikationen: Starke Belastung<br />

der Haut durch das Lymphödem<br />

und herabgesetzte Immunabwehr in<br />

lymphgestauten Regionen führen zu<br />

Anfälligkeiten von Infektionen wie<br />

Pilzinfektion und Erysipelinfekt. Neben<br />

den akuten, <strong>of</strong>t lebensbedrohlichen<br />

Infektionen kann es aber auch<br />

zu chronischen Krankheitsbildern<br />

der Haut wie Hyperkeratose, Papillomatosis<br />

cutis lymphostatica, Lymphfisteln<br />

und Lymphzysten kommen.<br />

Wenn auch selten, ist besonders bei<br />

unbehandelten Lymphödemen die<br />

Entstehung eines aggressiven Tumors,<br />

Psychosoziale Aspekte bei<br />

Ödemerkrankungen<br />

Das betrifft die Diagnosehäufigkeit<br />

und im selben Maße die Zeitspanne,<br />

die im Durchschnitt zwischen Erkrankung,<br />

Diagnosestellung und Behandlung<br />

vergeht, welche beim sekundären<br />

Lymphödem im Vergleich zum primären<br />

Lymphödem und dem Lipödem<br />

wesentlich schneller, effektiver und billiger<br />

für die Patienten erfolgt.<br />

Das liegt daran, dass Patienten mit<br />

sekundären Lymphödemen über die<br />

sekundäre und tertiäre Prävention im<br />

Rahmen ihrer Grunderkrankungen<br />

mittlerweile beinahe in allen ➤<br />

das Angiosarkom (Stewart Treves<br />

Syndrom), möglich.<br />

Zusammenfassung: Das Lymphödem<br />

ist ein chronisches, zur Progression neigendes<br />

Krankheitsbild, das unbehandelt<br />

bis zur Invalidität führt. Die Pathophysiologie<br />

dieser Krankheit ist<br />

größtenteils bekannt, die Diagnose ist<br />

im Wesentlichen einfach und frühzeitig<br />

zu stellen. Als therapeutische Maßnahmen<br />

haben sich Präventivmaßnahmen<br />

sowie die konservative Therapie<br />

(komplexe physikalische II-Phasen-<br />

Entstauungstherapie) bewährt. Erkennung<br />

von Begleiterkrankungen, die ein<br />

Lymphödem verschlimmern können,<br />

ist wichtig und diese müssen behandelt<br />

werden. Aufklärung des Patienten<br />

über seine Erkrankung, die Schulung<br />

zur Selbstbehandlung und psychosoziale<br />

Unterstützung zur Bewältigung<br />

der Krankheit sind unabdingbar. Eine<br />

enge Zusammenarbeit zwischen Patienten,<br />

Ärzten, Therapeuten, Bandagisten<br />

und sozialen Einrichtungen ist die<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Therapie des Lymphödems. ■<br />

Prim. Dr. Walter Döller<br />

Zentrum für Lymphologie<br />

Zertifiziert nach Önorm, EN ISO<br />

9001:2000 Reg.-Nr. 3448-0<br />

LKH Wolfsberg<br />

Paul-Hackh<strong>of</strong>er-Straße 9<br />

A-9400 Wolfsberg<br />

Tel.: 0 43 52/533-291<br />

Fax: 0 43 52/533-292<br />

E-Mail: walter.doeller@lkh-wo.at<br />

Patienten mit chronisch progredienten Erkrankungen wie dem<br />

Lipödem oder dem primären Lymphödem haben mindestens so<br />

große psychosoziale Probleme wie Patienten mit sekundären<br />

Lymphödemen oder Patienten mit anderen chronisch progredien-<br />

ten Erkrankungen.<br />

Im Unterschied zu Patienten mit sekundären Lymphödemen sind<br />

Patienten mit primären Lymphödemen und Patienten mit Lipöde-<br />

men nicht im selben Maße psychosozial versorgt.<br />

7


8<br />

österreichischen Bundesländern in relativ<br />

kurzer Zeit einer effektiven Therapie<br />

zugewiesen werden.<br />

Zum anderen liegt die Ursache darin,<br />

dass Meinungsbildner sowie Sozialund<br />

Krankenversicherungsträger das<br />

sekundäre Lymphödem betreffend wesentlich<br />

besser informiert sind als das<br />

primäre Lymphödem und/oder das<br />

Lipödem betreffend.<br />

Dies liegt fast ausschließlich daran,<br />

dass seit Jahren Betr<strong>of</strong>fene und lymphologisch<br />

arbeitende Ärzte und<br />

Therapeuten in Interessengruppen<br />

organisiert, das öffentliche Gesundheitssystem<br />

für die psychosozialen<br />

Probleme dieser chronisch progredienten<br />

Erkrankung interessieren und<br />

informieren.<br />

Generell fällt im Vergleich zu anderen<br />

chronisch progredienten Erkrankungen<br />

bei Lymphödemen ein deutlich<br />

geringeres Interesse der behandelnden<br />

Ärzte sowohl im ambulanten<br />

als auch im klinisch rehabilitativen Bereich<br />

auf.<br />

Woran genau dies liegt, ist mir nicht<br />

bekannt.<br />

Weder in Deutschland noch in<br />

Österreich gibt es einen Facharzt für<br />

Lymphologie, noch einen Additivfacharzt<br />

für Lymphologie in den traditionell<br />

sich mit Gefäßerkrankungen beschäftigenden<br />

medizinischen Fachgruppen<br />

wie Dermatologen, Gefäßchirurgen,<br />

Allgemeinmediziner und Phlebologen<br />

oder Angiologen.<br />

Allein diese beiden oben genannten<br />

Tatsachen der fehlenden fachlichen<br />

Spezialisierungsmöglichkeit der Ärzte,<br />

der fehlenden Kodierung der lymphologischen<br />

Erkrankungen im ICD (International<br />

Code <strong>of</strong> Diseases) als eigenständige<br />

Krankheitsbilder lassen<br />

darauf schließen, dass lymphologische<br />

Erkrankungen nicht zu den gut bekannten,<br />

gut diagnostizierten oder gut<br />

behandelten Erkrankungen zählen.<br />

Bisher hat es relativ wenig Literatur<br />

über die psychischen und sozialen Probleme<br />

von Patienten mit Ödemerkrankungen<br />

gegeben. Die Literatur bezieht<br />

sich durchwegs auf die Gruppe der<br />

Menschen mit sekundären Lymphödemen,<br />

welche im Rahmen ihrer Grunderkrankungen<br />

bereits größere Aufmerksamkeit<br />

erfahren als die Gruppe der<br />

Personen mit primären Lymphödemen<br />

oder diejenigen mit Lipödemen.<br />

In Walchsee haben wir deshalb seit<br />

2001 versucht, die Beschwerden der<br />

Patienten mit Ödemerkrankungen zu<br />

erfassen. Wir sind in diesem Zusammenhang<br />

zu keinen homogenen Ergebnissen<br />

gekommen und können die<br />

Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen<br />

nicht wiederholen.<br />

Wir meinen auch, dass es mit der bisher<br />

angewandten Methodik nicht möglich<br />

ist, zu eindeutigen Ergebnissen zu<br />

kommen, und haben vor kurzem begonnen,<br />

mit bereits etablierten Fragebögen<br />

aus der Lebensqualitätsforschung<br />

neue Daten zu erheben, von<br />

deren Auswertung wir uns genauere<br />

Informationen erwarten.<br />

Von Seiten der Beschwerden, die<br />

Patienten mit Ödemen angeben, zeigte<br />

sich in einer Datenübersicht, dass<br />

weder eine deutsche Forschungsgruppe<br />

noch unsere Erhebungen eine<br />

statistisch signifikante Korrelation,<br />

also einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen volumenabhängigen Einschränkungen<br />

im täglichen Leben von<br />

Lymphödempatienten, nachweisen<br />

konnten.<br />

Das Ausmaß einer Einschränkung<br />

der Lebensqualität von chronisch<br />

kranken Menschen, wozu ich auch<br />

die Gruppe der Lymphödempatienten<br />

zähle, ist nicht nur vom Ausmaß<br />

der körperlichen Einschränkungen<br />

durch die Erkrankung oder deren Nebenerscheinungen<br />

gegeben, sondern<br />

vermutlich stark vom allgemeinen sozialen<br />

Gefüge dieser Menschen abhängig.<br />

Wir vermuten, dass sich in einer<br />

Analyse der Daten aus der Gruppe der<br />

primären Lymphödeme zeigen wird,<br />

dass Menschen mit sehr großen Volumenvermehrungen,<br />

welche frühzeitig<br />

diagnostiziert und infolgedessen regelrecht<br />

therapiert werden konnten, relativ<br />

wenig psychosoziale Beschwerden<br />

(Einschränkungen) im täglichen Leben<br />

angeben werden, weil sie ein Leben<br />

lang gelernt haben, mit der Erkrankung<br />

umzugehen.<br />

Gefragt nach der Art der Einschränkungen<br />

der Lebensqualität, geben die<br />

Patienten bisher zusammenfassend an,<br />

gewohnte Tätigkeiten nicht mehr ausführen<br />

zu können.<br />

Bei Frauen betrifft dies ganz besonders<br />

den Haushalt und gewohnte Tätigkeiten,<br />

die, wenn sie weiter ausgeübt<br />

werden, zu einer starken Vermehrung<br />

des Ödemvolumens führen.<br />

Das sind z. B.:<br />

✦ Manuelles Waschen von Wäsche<br />

und/oder Geschirr ohne Handschuhe<br />

✦ Putzen von Fenstern, Gartenarbeiten<br />

ohne Handschuhe (besonders Rosenpflege)<br />

✦ Spielen mit und Versorgen von<br />

Haustieren (Katzen im Besonderen)<br />

✦ Bei Bauern Stallarbeiten, Feldarbeiten<br />

✦ Tragen von Einkaufskörben und<br />

Taschen – wobei Tragen von Kindern<br />

und Enkelkindern noch nicht erwähnt<br />

wurde<br />

✦ Sitzende Tätigkeiten am Arbeitsplatz<br />

(ungefähr 85 % der Patienten),<br />

welche bei Beinödemen mit ziemlicher<br />

Sicherheit das Ödemvolumen erhöhen;<br />

Schreibarbeiten am Computer<br />

(mindestens 40 % der Patienten),<br />

welche beim Hand-/Armödem wahrscheinlich<br />

das Ödemvolumen vergrößern<br />

werden<br />

Im persönlichen Bereich:<br />

✦ Bei Frauen nach Vulvakarzinomen<br />

massive Einschränkung der bisher gewohnten<br />

Sexualpraktiken durch Vernarbungen,<br />

Verwachsungen und körperliche<br />

Entstellung, welche häufig einhergeht<br />

mit Verlassenwerden durch<br />

den Lebens- und Sexualpartner<br />

✦ Vermeiden von angenehmen Tätigkeiten<br />

wie Dampfbad und Whirlpool,<br />

Solarium und Sonnenexpositionen<br />

✦ Vermeiden von gewissen Körperpflegemaßnahmen<br />

wie Rasieren der<br />

Beine und Genitalregion mit Rasierklingen<br />

bei Beinödemen<br />

✦ Unmöglichkeit, enge und/oder hohe<br />

Schuhe anzuziehen, Erfordernis von<br />

dicken Kompressionsstrümpfen, sogar<br />

von Kompressionsstrumpfhosen, besonders<br />

in der heißen Jahreszeit, auf<br />

Reisen oder im Urlaub<br />

✦ Unmöglichkeit, gewisse Sportarten<br />

auszuüben, wie z. B. Kampfsportarten,<br />

aber auch Schifahren (wobei eine kanadische<br />

Studie bei mastektomierten<br />

Frauen mit Armödemen nachweisen<br />

konnte, dass auch Wettkampfrudern<br />

nicht zu einer Volumenvermehrung<br />

führen muss). ■<br />

Dr. Melanie Wohlgenannt MPH<br />

Ärztin für Allgemeinmedizin Wittlinger<br />

Therapiezentrum<br />

Ärztliche Leitung Dr. Vodder Schule<br />

Spezialgebiet: Gesundheitsförderung


Grundlagen und Einfluss der<br />

Ernährung beim Lymphödem<br />

Ernährungsumstellung als Unterstützung<br />

der Therapie. „Das Einzige,<br />

was man bei einer Diät verliert, ist<br />

die gute Laune“, meint der Schauspieler<br />

Gerd Fröbe. Wenn man eine Diät<br />

falsch angeht, dann trifft diese Aussage<br />

den Nagel auf den Kopf. In der Behandlung<br />

des Lymphödems entsteht<br />

für die Betr<strong>of</strong>fenen häufig die Situation,<br />

durch eigenhändig durchgeführte Ernährungsmaßnahmen<br />

den Verlauf der<br />

Erkrankung nicht zu unterstützen, sondern<br />

gerade das Gegenteil zu erreichen.<br />

Gut gemeinte Ernährungstipps der Familie<br />

und scheinbar hilfreiche Diäten<br />

von Bekannten sind eben nur gut gemeint,<br />

entsprechen aber nicht immer<br />

dem aktuellen Stand.<br />

Die ersten Schritte. Wie immer,<br />

wenn man nicht nur eine positive, sondern<br />

auch eine langfristige Lösung<br />

sucht, muss die Ernährung umgestellt<br />

werden. In allererster Linie muss damit<br />

begonnen werden, zu analysieren, welche<br />

Ursachen im Einzelfall für die Erkrankung<br />

vorliegen und ob bestehende<br />

„Ernährungsfehler“ eine optimale Therapie<br />

behindern. Meist stecken hinter<br />

falschen Ernährungsgewohnheiten Ursachen<br />

wie „Essen als Belohnung“ oder<br />

„Essen als Entspannung“. Kann also herausgefiltert<br />

werden, wo der sprichwörtliche<br />

Hund im eigenen Essverhalten<br />

begraben liegt, muss hier der Hebel<br />

angesetzt werden. Schließlich soll<br />

man nicht in alte Essgewohnheiten<br />

zurückfallen.<br />

Die derzeit einzige erwiesenermaßen wirksame konservative Therapie<br />

von Lymphödemen ist die KPE (komplexe physikalische Entstauungstherapie).<br />

Diese besteht aus der manuellen Lymphdrainage,<br />

der Kompressionsbandagierung, der Hautpflege und begleitender<br />

erforderlicher physikalischer Therapiemaßnahmen. Einen<br />

wichtigen Stellenwert in der komplexen Entstauungstherapie, vor<br />

allem mittel- und langfristig gesehen, nimmt die Ernährung ein.<br />

Übergewicht ade. Bei 1,5 Millionen<br />

Übergewichtigen (plus 700.000 schwer<br />

Übergewichtige) in Österreich und<br />

mehr als einer Milliarde übergewichtiger<br />

Menschen weltweit stuft die WHO<br />

bereits seit Jahren Übergewicht als Epidemie<br />

ein. Übergewicht ist eine wesentliche<br />

Ursache für die Entstehung<br />

von Ödemen. Das überschüssige Fettgewebe<br />

verursacht eine vermehrte<br />

Speicherung von Körperwasser. Daher<br />

sollte bei vorhandenem Übergewicht<br />

eine Gewichtsreduktion im richtigen<br />

Maße erfolgen. Das heißt: Die Gewichtsabnahme<br />

muss so geplant werden,<br />

dass etwa 2 kg Körperfett pro Monat<br />

abgebaut werden. 2 kg Körperfett<br />

entsprechen ca. 15.000 kcal. Daraus errechnet<br />

sich eine tägliche Einsparung<br />

von 500 kcal.<br />

Spaß an der gesunden Ernährung.<br />

Man kann lernen, am Abnehmen und<br />

an einer gesunden Ernährung Spaß zu<br />

haben. Vor allem muss man mit einer<br />

1 kleines (0,33 l) Bier und1 kleine<br />

Fleischkäsesemmel enthalten 500 bis<br />

600 kcal.<br />

positiven Einstellung und dem Ichtu-etwas-für-mich-Gedanken<br />

an die<br />

Ernährungsumstellung herangehen.<br />

Gerade das Kennenlernen eigener<br />

Essgewohnheiten, die sich im Laufe<br />

der Jahre und Jahrzehnte eingeschlichen<br />

haben, verspricht die Chance,<br />

diese auch zu ändern.<br />

Kräuter statt Salz. Natrium, das in<br />

Kochsalz (chem. NaCl = Natriumchlorid)<br />

enthalten ist, bindet Wasser<br />

im Körper. Wer zu viel Salz in der<br />

Küche verwendet, speichert unnötige<br />

Körperflüssigkeit und verstärkt damit<br />

das Ödem. Außerdem erhöht zu viel<br />

Salz den Blutdruck. Dasselbe gilt übrigens<br />

auch für Kräutersalz, Meersalz<br />

und Himalayasalz. Ein Teelöffel Salz<br />

pro Tag entspricht der empfohlenen<br />

Menge, das sind 5 g. Da Lebensmittel<br />

wie Käse von Natur aus oder Convenience-Food<br />

(Fertiggerichte, Fertigsaucen<br />

etc.) viel Salz enthalten, sollte<br />

man auf zwei Dinge achten: Möglichst<br />

frische Lebensmittel in ihrer natürlichen<br />

Form verwenden und nicht mit<br />

Kräutern und Gewürzen geizen. Kräuter<br />

und Gewürze verleihen jedem Essen<br />

den guten Geschmack, ohne viel salzen<br />

zu müssen.<br />

➤<br />

9


10<br />

0,34 g Eiweiß / kg KG<br />

+ 30 % Sicherheitszuschlag (Belastung, Bewegung)<br />

+ 30 % Zuschlag (Resorptionsverlust)<br />

0,6 g Eiweiß / kg KG (Mindestbedarf)<br />

Beispiel: Frau mit 1,65 cm Körpergröße<br />

0,6 g Eiweiß x 65 = 39 g Mindestmenge Eiweiß pro Tag<br />

Fett weg – Muskel bleibt. Während<br />

der Gewichtsabnahme muss die Muskulatur<br />

– je nach bestehender Größe –<br />

erhalten bzw. aufgebaut werden. Dadurch<br />

bleibt der Grundumsatz (Kalorienverbrennung<br />

zur Erhaltung der lebenswichtigen<br />

Körperfunktionen) erhalten,<br />

der Jo-Jo-Effekt bleibt aus. Zudem<br />

unterstützt die Muskulatur das<br />

Venen- und Lymphsystem und somit<br />

den Abtransport von angestauter Flüssigkeit<br />

im Körper. Eiweiß, der Baust<strong>of</strong>f<br />

für die Muskulatur, darf also im täglichen<br />

Speiseplan – gerade während einer<br />

Gewichtsreduktion – nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

2 Liter am Tag. Wer viel trinkt, speichert<br />

nicht automatisch viel Wasser<br />

im Körper – im Gegenteil. Die ausreichende<br />

Trinkmenge „durchspült“ die<br />

Nieren und hält sie „fit“. Jeder, der auf<br />

das gute Glaserl in Ehren nicht ver-<br />

zichten will, muss<br />

das auch nicht.<br />

Hin und wieder<br />

1/8 Liter Wein<br />

oder 0,3 Liter<br />

Bier schaden der<br />

Lympherkrankung nicht.<br />

MCT – das spezielle Fett. MCT<br />

steht für „middle-chained triglycerides“<br />

(mittelkettige Triglyzeride). MCT-Fette<br />

müssen während ihres Verdauungsprozesses<br />

nicht über die Lymphgefäße<br />

abtransportiert werden. Bei einem bestehenden<br />

Lymphstau wird der Abfluss<br />

der Lymphflüssigkeit dadurch nicht<br />

blockiert. Somit tragen MCT-Fette zu<br />

einem guten Therapieerfolg bei. MCT-<br />

Fette können zum schonenden Braten<br />

bis 150 °C und zum Backen bis 180 °C<br />

verwendet werden. MCT-Öle eignen<br />

sich sehr gut für Salate. MCTs sind in<br />

guten Reformhäusern erhältlich und<br />

auch für Kinder geeignet.<br />

Säulen der Ernährung bei Ödemen:<br />

✦Gezielte Gewichtsreduktion<br />

✦Natriumeinschränkung – max.<br />

5 g Kochsalz täglich<br />

✦2–2,5 l alkoholfreie, zuckerfreie<br />

bzw. -arme Flüssigkeit pro Tag<br />

✦Richtige Eiweißzufuhr<br />

✦ 0,6 bis 0,8 g Eiweiß / kg<br />

Körpergewicht / Tag<br />

✦ hochwertiges Eiweiß<br />

✦MCT-Fette (Fette mit mittelkettigen<br />

Fettsäuren)<br />

Beispiel Tagesspeiseplan:<br />

Frühstück<br />

1 Scheibe Vollkornbrot mit 2 Scheiben<br />

Käse (15 % F.i.T.)<br />

1 Scheibe Vollkornbrot mit MCT-<br />

Margarine, Marmelade<br />

1 Tasse Kaffee<br />

Mittagessen<br />

1 Teller Spaghetti mit Tomatensauce<br />

(Basilikum und Oregano, wenig Salz)<br />

1 kl. Schüssel Salat (1/2 EL MCT-Öl,<br />

Knoblauch statt Salz)<br />

Abendessen<br />

Kalte Platte:, 2 Scheiben Brot, 2 Blatt<br />

Krakauerwurst, 1 Tomate, 1 TL MCT-<br />

Schmelzecken, 1 Glas Buttermilch ■<br />

Alexander Osl – Dipl. DA&EMB<br />

Peter-Anich-Str. 17, A-6300 Wörgl<br />

E-Mail: info@eat4fun.at<br />

www.eat4fun.at<br />

European Lymphologic Network<br />

Europäisches Lymphnetzwerk<br />

Ärzte, Betr<strong>of</strong>fene, Fachleute und engagierte<br />

Angehörige haben im Jahr<br />

2000 im Raum Frankfurt/Main das European<br />

Lymphologic Network gegründet.<br />

Diese Initiative ging u. a. von Dr. Jungkunz<br />

aus, einem im Frankfurter Raum<br />

ansässigen Phlebologen, der sich besonders<br />

im Bereich Lymphologie engagiert.<br />

Es gibt zwar die deutsche Gesellschaft<br />

für Lymphologie und viele Gruppen<br />

und Arbeitskreise im Lymphbereich,<br />

aber was fehlte, war ein Netzwerk zum<br />

Austausch internationaler Erfahrungen.<br />

Auf den nationalen Internetseiten der<br />

europäischen Länder waren, soweit die<br />

Seiten überhaupt den anderen Ländern<br />

bekannt waren, vereinzelt Links zu<br />

„Lymphseiten“ anderer Länder gelegt.<br />

Aber von einem „Lymphnetzwerk“, wie<br />

es in fast allen wirtschaftlichen Bereichen<br />

nahezu alltäglich ist, konnte keine<br />

Rede sein. Das, so das erklärte Ziel,<br />

wollte man versuchen zu ändern.<br />

Das Medium Internet war dazu die<br />

ideale Basis. So wurde Ende 2002 die<br />

Seite „European Lymphologic Network“<br />

beantragt/gegründet. Anfang<br />

2003 waren die ersten noch wenigen<br />

Seiten im Netz und es gab natürlich<br />

auch die unvermeidlichen Startprobleme.<br />

Das Ziel, ein Netzwerk aufzubauen<br />

zum Nutzen aller Lymphödempatienten,<br />

geht aber nur unter Mithilfe vieler.<br />

Bei den ersten Kontakten zu den europäischen<br />

Lymphseiten haben wir deshalb<br />

auch einmal gefragt, ob denn auch<br />

andere Länder beim Aufbau mitwirken<br />

würden, denn uns war klar, allein geht<br />

das nicht. Zu unserer großen Freude<br />

haben zeitgleich die „Österreichische<br />

Lymph-Liga“ wie auch das „Nederlands<br />

Lymfoedeem Netwerk“ signalisiert, gemeinsam<br />

hieran arbeiten zu wollen. Im<br />

Rahmen des Ausbaus des European<br />

Lymphologic Network war die Mithilfe<br />

der beiden Organisationen die<br />

nach unserer Meinung wohl wichtigste<br />

Hilfestellung an dieser Internetseite<br />

überhaupt.<br />

Das European Lymphologic Network<br />

soll ein „Infopool“ werden, der die nationalen<br />

Einrichtungen ergänzt, dem<br />

Internetuser zusätzliche Möglichkeiten<br />

bietet, sich über den nationalen Bereich<br />

hinaus zu informieren. Europa wächst<br />

immer stärker zusammen, neue Staaten<br />

kamen in diesen Tagen dazu, wir haben<br />

eine einheitliche Währung, da muss es<br />

doch möglich sein, Menschen mit dieser<br />

Krankheit länderübergreifend helfen<br />

zu können und auf möglichst einfache<br />

Weise zu neuen Informationen zu kommen.<br />

Denn Lymphödeme kennen keine<br />

Grenzen oder Sprachprobleme, die<br />

Menschen, die davon betr<strong>of</strong>fen sind,<br />

haben alle die gleichen Probleme und<br />

Sorgen. ■<br />

Horst Rothhardt<br />

Ralf Ostwald<br />

www.european-lymphologic-network.de


Apparative intermittierende<br />

Kompressionstherapie<br />

Die apparative intermittierende<br />

Kompressionstherapie steht seit Jahren<br />

in der Kritik bei der lymphologischen<br />

Behandlung, obwohl Fachleute der<br />

Lymphtherapie diese apparative Therapie<br />

zum Teil mitentwickelt und in alten<br />

Lehrbüchern als gelungene Zusatztherapie<br />

empfohlen hatten.<br />

Grund für diese Kritik ist wohl, dass<br />

diese Therapie als Ersatz für eine manuelle<br />

Therapie gedacht wurde. Selbstverständlich<br />

kann die AIP keine manuelle<br />

Lymphdrainage ersetzen.<br />

Die manuelle Therapie fördert die<br />

Drainage und Lymphbildung. Das<br />

Lymphzeitvolumen steigt bei passiver<br />

Bewegung, stehende Kreise erhöhen<br />

das LZV um ein Vielfaches, stehende<br />

Kreise verbessern die Füllungs- und Entleerungsphase.<br />

Eine Förderung der Lymphangiomotorik<br />

sowohl von außen als auch von innen,<br />

eine Förderung des Abbaus nicht<br />

löslicher Partikel sowie eine Förderung<br />

des Lymphozytengehalts in der Lymphe<br />

könnten auch durch die apparative<br />

Therapie erfolgen, müssten aber erst<br />

noch belegt werden.<br />

Die stationäre Therapie in der Lympho-Opt<br />

wird nach unserem Qualitätsstandard<br />

nach ISO 9001:2000 folgendermaßen<br />

durchgeführt: 5 x pro Woche<br />

manuelle Ganzkörperlymphdrainage,<br />

bei Eignung 7 x pro Woche apparative<br />

Therapie mit Lympha-Press® und<br />

Lympha-Wave®, 7 x pro Woche pulsierendes<br />

Magnetfeld, bei Bedarf S<strong>of</strong>t-<br />

Laserbestrahlung zur Narbenlockerung<br />

und Wundheilung, Infrarotkabine, 7 x<br />

proWoche Kompressionsbandagierung<br />

mit Gymnastik und Terraintraining, Reduktionsdiät<br />

und 1 x pro Woche therapeutisches<br />

Tanzen.<br />

Die Therapiekontrolle erfolgt durch<br />

Fotod<strong>ok</strong>umentation, Bio-Impedanz-<br />

Analyse, Perometermessung und Body-<br />

Mass-<strong>Index</strong>-Berechnung.<br />

Seit 1992 wird die apparative intermittierende<br />

Kompressionstherapie als<br />

Zusatztherapie bei 98 % der Patienten<br />

eingesetzt. Bei wenigen Ausnahmen,<br />

z. B. bei malignen Ödemen mit ihrer<br />

proximalen Betonung, erfolgt die Therapie<br />

nur im Beisein des Arztes und bei<br />

Wohlbefinden des Patienten.<br />

Der Name apparative intermittierende<br />

Kompression besagt bereits, dass diese<br />

Therapie zur Unterstützung der Kompressionstherapie<br />

und nicht als Ersatz<br />

der manuellen Lymphdrainage dient.<br />

Es ist völlig falsch, die AIP der herkömmlichen<br />

Geräte in einem Atemzug<br />

mit der manuellen Therapie zu nennen,<br />

sie gehört zur Kompressionstherapie,<br />

dient also der Unterstützung der Bandagierung<br />

und wirkt nach dem Starling’schen<br />

Gleichgewicht dem Blutkapillardruck<br />

entgegen.<br />

Wir benützen ein 12-Kammer-Sys-<br />

Anmerkung der Redaktion: In der Frage der apparativen intermittierenden Kompressionstherapie<br />

(AIK, auch Pumpenbehandlung genannt) gibt es unter Fachleuten<br />

eine sehr kontroversielle Diskussion. Unbestritten ist, dass die AIK nur begleitend<br />

zur komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) und keineswegs<br />

als Ersatz der KPE zu sehen ist. Darüber hinaus sind einige Kontraindikationen der<br />

AIK zu beachten. Bisher existieren keine abgesichterten wissenschaftlichen Erfahrungen.<br />

Wir möchten mit diesem Beitrag eine Diskussion zu diesem Thema beginnen<br />

und ersuchen um Erfahrungsberichte.<br />

tem mit überlappenden Manschetten<br />

(Lympha-Press® und Lympha-Wave®),<br />

bei welchem beide Extremitäten<br />

behandelt werden können. Bei den unteren<br />

Extremitäten kann das Abdomen<br />

mitbehandelt werden, bei den oberen<br />

Extremitäten arbeiten wir noch an der<br />

Entwicklung einer Jackenform.<br />

Der Druck wird anfänglich bei 40<br />

mm Hg eingestellt. Bei gutem Wohlbefinden<br />

des Patienten steigern wir den<br />

Druck auf bis zu 80 mm Hg. ■<br />

Dr. med. F.-J. Schingale<br />

Lympho-Opt<br />

Happurgerstr. 15<br />

D-91224 Pommelsbrunn<br />

Tel.: 0 91 54/911-200<br />

Fax: 0 91 54/911-202<br />

www.lympho-opt.de<br />

E-Mail: klinik@lympho-opt.de<br />

11


12<br />

Die Selentherapie des<br />

chronischen Lymphödems<br />

Alle chronischen Lymphödeme müssen konsequent behandelt werden, sowohl um die Lebensqualität<br />

zu erhalten oder zu verbessern, als auch um das Auftreten der Elephantiasis, dem gefürchteten<br />

Endstadium, zu verhindern oder möglichst lange hinauszuschieben. Durch Einsatz<br />

der komplexen manuellen Entstauungstherapie (KMET) gelingt dies zum Teil, auf der molekularen<br />

Ebene werden die in der befallenen Gliedmaße ablaufenden degenerativen Prozesse jedoch<br />

nur wenig beeinflusst. Im ödematisierten Gewebe kommt es zu vermehrter Bildung von<br />

Sauerst<strong>of</strong>fradikalen, die auf alle Zellbestandteile zerstörend wirken. Durch orale Zufuhr von<br />

Natriumselenit (selenase®) in pharmakologischer Dosierung wird die Bildung der Sauerst<strong>of</strong>fradikale<br />

vermindert und der Lymphabfluss verbessert bei gleichzeitiger Verringerung der<br />

Entzündungsneigung. Die Selenittherapie steigert die Wirkung der LMET und eignet sich<br />

zum Langzeitmanagement.<br />

Nach chirurgischen Interventionen,<br />

Lymphknotenresektion und Radiotherapie<br />

entwickeln sich in einem<br />

signifikanten Prozentsatz von Brustkrebspatientinnen<br />

sekundäre Armlymphödeme.<br />

Das Syndrom ist keineswegs<br />

selten. Die American Cancer<br />

Society schätzt, dass unter den 2<br />

Millionen amerikanischen Bruskrebspatientinnen<br />

10 bis 15 % und somit<br />

200.000 bis 400.000 Fälle in ihrer<br />

verbleibenden Lebenszeit ein chronisches<br />

Armlymphödem entwickeln<br />

werden. Nach anderen Schätzungen<br />

liegt der Prozentsatz sogar bei 30<br />

bis 40 %, entsprechend 600.000 bis<br />

800.000 Fälle. Je nach der Schwere<br />

des Falls wird die Beweglichkeit des<br />

befallenen Arms durch die sich ansammelnde<br />

eiweißreiche Lymphe beeinträchtigt,<br />

dessen Haut wird trocken<br />

und verletzlich und entwickelt<br />

eine hohe Neigung zur Erysipelbildung.<br />

In der ödematösen Gliedmaße<br />

finden degenerative Vorgänge statt,<br />

bis diese schließlich das irreversible<br />

Endstadium des Elephantismus erreicht<br />

[1]. Was die Behandlung betrifft,<br />

so ist es zwar möglich, in frischen<br />

Fällen durch chirurgische bzw.<br />

mikrochirurgische Eingriffe eine<br />

Verbesserung des Lymphabflusses zu<br />

erzielen, diese Verfahren können jedoch<br />

nur selten angewendet werden.<br />

Erst die manuelle Lymphdrainage<br />

nach Dr. Vodder und die hieraus<br />

weiterentwickelten Methoden der<br />

komplexen manuellen Entstauungstherapie<br />

(KMET) [2] erbrachten eine<br />

allgemein anwendbare Behandlungsmöglichkeit.<br />

Bei konsequenter<br />

Durchführung dieser Therapie werden<br />

signifikante Verminderungen<br />

des Ödemvolumens erzielt und die<br />

mikrolymphatische Hypertension in<br />

der befallenen Gliedmaße wird normalisiert.<br />

Die KMET vermindert<br />

auch Erysipelinzidenz, eliminiert diese<br />

jedoch nicht vollständig – nach<br />

einer amerikanischen Studie [3] von<br />

1,1 auf 0,65 Infektionen pro Jahr. In<br />

der befallenen Gliedmaße werden<br />

vermehrt zell- und gewebeschädigende<br />

Sauerst<strong>of</strong>fradikale gebildet [4–<br />

6]. Durch Gaben von Cumarinderivaten<br />

und Bi<strong>of</strong>lavonoiden erh<strong>of</strong>fte<br />

man sich, diese Radikale abzufangen<br />

und hierdurch Gewebeschädigungen<br />

zu verhüten oder zu vermindern.<br />

Entscheidende Therapieerfolge wurden<br />

jedoch nicht erzielt. Das chronische<br />

Lymphödem erlangte dementsprechend<br />

den Ruf, medikamentös<br />

generell unbeeinflussbar zu sein.<br />

Die Selentherapie fordert nunmehr<br />

die Revision dieser Auffassung. Diese<br />

Therapie wurde 1991 vom Verfasser<br />

auf Grund von biochemischen Überlegungen<br />

entwickelt [7] und von<br />

1991 bis 2000 im Wittlinger Therapiezentrum<br />

Walchsee/Tirol durch<br />

I. Kurz und R. Kasseroller klinisch<br />

optimiert. Es wurde nachgewiesen,<br />

dass die Selentherapie die Wirkung<br />

der KMET signifikant verbessert und<br />

Erysipelinfektionen praktisch eliminiert<br />

[8]. Die Selentherapie des chronischen<br />

Lymphödems wird seither<br />

in Verbindung mit der KMET in<br />

Walchsee und anderen Behandlungszentren<br />

durchgeführt. Über positive<br />

Wirkungen des Selens wurden inzwischen<br />

auch bei Lymphödemen im<br />

Kopf-Hals-Bereich nach Strahlentherapie<br />

berichtet [9]. Im Folgenden<br />

wird die Selenittherapie zunächst<br />

biochemisch begründet und danach<br />

ihre praktischen Durchführung beschrieben.<br />

Biochemie und Pathophysiologie<br />

des chronischen Lymphödems.<br />

Die Beeinträchtigung des Lymphabflusses<br />

führt zu einer Behinderung<br />

der Zellatmung und der Proteinsynthese<br />

und vermehrter Bildung von<br />

zell- und gewebeschädigenden reaktiven<br />

Sauerst<strong>of</strong>fspezies (ROS) [10].<br />

Es wird hierdurch auch die zelluläre<br />

Immunität geschwächt und die Aktivität<br />

der Makrophagen vermindert.<br />

Die verminderte Durchblutung und<br />

der gestörte Lymphabfluss verursachen<br />

erhöhte Infektionsneigung, Behinderung<br />

der Toxinausscheidung.<br />

Es sammeln sich die Metabolite wie<br />

4-Hydroxynonenal (4-HNE) und<br />

Malondialdehyd (MDA) an [6], die<br />

schon in niedrigsten Konzentrationen<br />

vas<strong>ok</strong>onstriktiv wirken und die<br />

Lähmung der Kapillaren bewirken.<br />

Noch bestehender Lymphabfluss<br />

wird hierdurch zusätzlich behindert<br />

oder kommt ganz zum Erliegen. Diese<br />

St<strong>of</strong>fe gelangen auch in den Blutkreislauf.<br />

Die peroxidativen Schadwirkungen<br />

beschränken sich daher<br />

nicht nur auf die befallene Gliedmaße,<br />

sondern dehnen sich allmählich<br />

auf den ganzen Körper aus. Des<br />

Weiteren bewirkt die vermehrte Bildung<br />

der ROS eine Erhöhung des<br />

GSSG/GSH-Verhältnisses durch<br />

erhöhten Glutathion(GSH)-Verbrauch.<br />

Diese Änderungen können<br />

nicht normalisiert werden, da zusätzlich<br />

ein Mangel an NADPH besteht,<br />

sodass der bestehende GSH-


Mangel nicht ausgeglichen werden<br />

kann [8]. Als Folge dieser Änderungen<br />

wird die Synthese von ATP vermindert,<br />

was wiederum zur Hemmung<br />

der Aktivität der Na/K-ATPase<br />

und CaATPase führt. Dies führt zu<br />

einem Verlust von intrazellulärem<br />

Kalium, der durch verstärkten Natrium-<br />

und Kalziumeinstrom in die<br />

Zellen ausgeglichen wird. Durch<br />

vermehrten Zellabbau und Zelltod<br />

werden Eiweißst<strong>of</strong>fe freigesetzt,<br />

die hierdurch verursachte Erhöhung<br />

des osmotischen Drucks führt zur<br />

Ödembildung. Die weitere Entwicklung<br />

führt zu zunehmender Fibrosierung<br />

und Verhärtung der befallenen<br />

Gliedmaße, im Endstadium zu Elephantismus<br />

und maligner Entartung<br />

(Lymphangiosarkom).<br />

Biochemische Begründung der<br />

Selentherapie des chronischen<br />

Lymphödems. Das Selen ist ein lebensnotwendiges<br />

Spurenelement,<br />

dessen Bedarf wegen der ungleichmäßigen<br />

Verteilung des Elements auf<br />

der Erdoberfläche durch die Nahrung<br />

<strong>of</strong>t nicht voll gedeckt werden<br />

kann [11]. Selen ist Wirkungsbestandteil<br />

von mehreren Enzymen,<br />

den Glutathionperoxidasen, der<br />

Phospholipidhydroperoxidase, den<br />

Thioredoxin Reduktasen und der<br />

5’-J-Thyronindejodase. Die Glutathionperoxidasen<br />

verhindern die Ansammlung<br />

von Wasserst<strong>of</strong>fperoxid<br />

und Lipidhydroperoxiden, bei deren<br />

Zerfall Hydroxylradikale und andere<br />

reaktive zell- und gewebeschädigende<br />

Sauerst<strong>of</strong>fspezies entstehen.<br />

Über die 5'-I-Thyronin Dejodase<br />

moduliert Selen den Metabolismus<br />

der Schilddrüsenhormone (Umwandlung<br />

von T-4 in T-3). Die Thioredoxin-Reduktasen<br />

sind Katalysatoren<br />

von biochemischen Elektro-<br />

nen-Übergangsreaktionen, an denen<br />

in Organen und Zellen weit verbreitete<br />

niedermolekulare Eiweißkörper<br />

mit Thiol(-SH)-Gruppen, die so genannten<br />

Thioredoxine, beteiligt sind<br />

[11]. Selen entgiftet des Weiteren<br />

toxische Schwermetalle wie z. B. das<br />

Quecksilber, verhindert die Expression<br />

von Adhäsionsmolekülen [12]<br />

und normalisiert den Sauerst<strong>of</strong>fmetabolismus<br />

[13]. Es ist notwendig für<br />

sämtliche Immunfunktionen, insbesondere<br />

der Makrophagen und der<br />

zytotoxischen Zellen. Selen wirkt<br />

auch entzündungshemmend, da es<br />

die Biosynthese der Prostaglandine<br />

begünstigt und die Bildung der entzündungsauslösenden<br />

Leukotriene<br />

hemmt. Das Selen besitzt antimutagene<br />

und antiproliferative Eigenschaften,<br />

agiert als ein biogener Akzeptor<br />

von Methylgruppen. Eine unzureichende<br />

Selenzufuhr ist mit erhöhtem<br />

Krebsrisiko verbunden [14].<br />

Weitere Symptome des Selenmangels<br />

sind allgemein verminderte Resistenz,<br />

Immunschwäche, Muskeldegeneration,<br />

vermehrte Bildung von<br />

MDA und HNE, gestörte Mikrozirkulation<br />

und Verschlechterung der<br />

Fließeigenschaften des Blutes. Ein<br />

Selenmangel führt dementsprechend<br />

zu den gleichen Symptomen, wie sie<br />

auch bei Patienten mit chronischem<br />

Lymphödem beobachtet werden.<br />

Praktische Durchführung der Selentherapie.<br />

Lymphödempatienten<br />

weisen fast immer Selendefizite auf,<br />

die ernährungsbedingt, krankheitsbedingt<br />

oder therapiebedingt sein<br />

können. Zur Erzielung therapeutischer<br />

Effekte muss das Selen in pharmakologischer<br />

Dosierung und in<br />

einer s<strong>of</strong>ort bio-verfügbaren Form<br />

zugeführt werden, nicht etwa in der<br />

Form – Selenomethionin –, wie es<br />

Selen Placebo Signifikanz<br />

Parameter (N = 90) (N = 89) P<br />

Selen im Vollblut , µg/L 112±24 73±8 < 0,001<br />

Volumenreduktion des Lymphödems (%) 52±18 43±16 < 0,01<br />

Gewichtsabnahme (kg) 1,5±0,3 1,0±0,2 < 0,01<br />

Subj. Befindlichkeitsindex (Punkte) 10,22±4,50 5,05±3,05 < 0,001<br />

Abnahme d. Hautfaltenindexes (Quotient) 1,45± 1,21 0,85±0,82 < 0,05<br />

Verbess. d. Hautfaltenbeweglichkeit (Punkte) 1,95±0,92 0,87±0,73 < 0,001<br />

Erysipelinzidenz (%) 0 50<br />

Tabelle 1: Änderungen gemessener klinischer Parameter von Lymphödempatienten nach 3-wöchiger<br />

KMET mit Selen (selenase®) und KMET ohne Selen (Placebo). Nach [8,17].<br />

Volumen, ccm<br />

3600<br />

3400<br />

3200<br />

3000<br />

2800<br />

1 2<br />

Behandlungswoche<br />

3<br />

KMET<br />

KMET + Se<br />

Fig. 1: Durchschnittl. Volumen der Oberarme<br />

von Lymphödempatienten während einer 3wöchigen<br />

komplexen manuellen Entstauungstherapie<br />

(KMET) ohne (Placebo) und mit Selen<br />

(selenase). Nach 16, loc cit.<br />

in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln<br />

enthalten ist. Das in<br />

Trinkampullen erhältliche Präparat<br />

„selenase®“ (biosyn, Fellbach) erwies<br />

sich als besonders geeignet. Es enthält<br />

das Selen in Form von Natriumselenit-Pentahydrat,<br />

gelöst in isotonischer<br />

Kochsalzlösung zur raschen<br />

Resorption. Oft bewirkt bereits die<br />

einmalige Gabe von 800 µg Selen ein<br />

rasches Abklingen der Entzündungserscheinungen<br />

und eine spontane<br />

Verminderung des Ödemvolumens<br />

[7,15,16]. Bei fortgesetzter Zufuhr<br />

von Selen normalisiert sich der Blutselenspiegel,<br />

es kommt zu einem<br />

Abfall der 4-HNE-und MDA-Werte<br />

im Serum und einem Ansteigen der<br />

GSH-Konzentration. Unerwünschte<br />

Nebenwirkungen treten nicht auf.<br />

Klinische Studien im Wittlinger<br />

Therapiezentrum Walchsee ergaben,<br />

dass sich durch gleichzeitige Selengaben<br />

die durch KMET erzielbare<br />

Volumenreduktion der behandelten<br />

Gliedmaße signifikant erhöht<br />

(vgl. Fig. 1).<br />

Tabelle 1 fasst die beobachteten<br />

Änderungen weiterer klinischer<br />

Parameter zusammen.<br />

Hervorzuheben sind die größere<br />

Abnahme des Hautfaltenindexes,<br />

die Zunahme der Hautfaltenbeweglichkeit,<br />

die Verbesserung<br />

der subjektiven Befindlichkeit und<br />

der dramatische Abfall der Erysipelinzidenz<br />

von 50 % in der Placebogruppe<br />

(N = 89) auf 0 % in<br />

der selenase-Gruppe (N = 90) bei<br />

einer Beobachtungsperiode von<br />

90 Tagen [8,17,18]. Deutli- ➤<br />

13


14<br />

che Besserungen wurden auch noch<br />

bei lange bestehenden, kalzifizierten<br />

Armödemen beobachtet. Dementsprechend<br />

wird die KMET nunmehr<br />

mit der Selentherapie kombiniert<br />

durchgeführt. Zum Langzeitmanagement<br />

nehmen die Patienten Selen in<br />

niedrigerer Dosierung ein. Die Therapie<br />

wird gut vertragen, die Patienten<br />

berichten über gesteigertes seelisches<br />

Wohlbefinden und eine Verbesserung<br />

des Sehvermögens [8]. Interaktionen<br />

mit anderen St<strong>of</strong>fen gibt<br />

es nicht oder kaum, Behandler und<br />

Patienten müssen lediglich angewiesen<br />

werden, selenase® nie zusammen<br />

mit Vitamin C einzunehmen, da die<br />

Ascorbinsäure Selenit zu elementarem<br />

Selen reduziert.<br />

Dosierung. Für die praktische Durchführung<br />

der Therapie ist selenase®<br />

Literatur:<br />

1. Földi M. und Földi E. (Hrsg.): Das Lymphödem. 6.<br />

Aufl., G. Fischer Verlag, Stuttgart 1993.<br />

2. Wittlinger H. und Wittlinger G.: Lehrbuch der manuellen<br />

Lymphdrainage. 10. Aufl., Heidelberg 1978.<br />

3. Ko D. C., Lerner R., Klose G., Cosimi A. B.: Effective<br />

treatment <strong>of</strong> lymphedema <strong>of</strong> the extremities. Arch.<br />

Surg. 1998; 133: 452–458.<br />

4. De Maestro R. F., Börk J., Arfors K. H.: Increase in<br />

microvascular permeability induced by enzymatically generated<br />

free radicals. Microvasc. Res. 1981; 22: 239–254.<br />

5. Ohkuma M.: Lipoperoxide in the dermis <strong>of</strong> patients<br />

with lymph stasis. Lymphologie 1993; 26: 38–41.<br />

6. Siems W. G., Grune T., Zöllner H., Esterbauer H.:<br />

Formation and metabolism <strong>of</strong> the lipid peroxidation<br />

production 4-hydroxynonenal in liver and small intestine.<br />

In: Free radicals: From basic Science to Medicine<br />

(hrsg. v. Poli G., Albano E., Dianzani M. U.). Birkhäuser<br />

Verlag, Basel, Boston, Berlin 1993, pp. 89–91.<br />

7. Schrauzer G. N.: Selen in der Therapie des chronischen<br />

Lymphödems – mechanistische Perspektiven und praktische<br />

Anwendungen. Z. Lymphologie 1997; 21: 16–19.<br />

8. Kasseroller R. G., Schrauzer G. N.: Treatment <strong>of</strong> secondary<br />

lymphedema <strong>of</strong> the arm with physical decongestion<br />

therapy and sodium selenite, a review. Amer.<br />

J. <strong>of</strong> Therapeutics &: 273–279 (2000).<br />

9. Micke O., Bruns F., Mücke R. et al.: Selenium in the<br />

treatment <strong>of</strong> radiation-induced secondary lymphedema.<br />

Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 2003, 58: 40–49.<br />

Dosierung für das<br />

Langzeitmanagement<br />

1.–4. Tag 800 µg Se/Tag<br />

300 µg Se morgens,<br />

300 µg mittags,<br />

200 µg abends<br />

5.–28.Tag500 µg Se/Tag<br />

300 µg Se morgens,<br />

200 µg Se<br />

mittags<br />

29. Tag u. danach 100 µg Se/Tag<br />

oder je nach Bedarf<br />

3 bis 5 Tage vor Beginn der KMET<br />

zu geben. Das Dosierungsoptimum<br />

für die Kurzzeittherapie liegt etwa<br />

bei 800 µg Selen pro Tag, das sind<br />

8 Trinkampullen, die am besten unmittelbar<br />

nacheinander einzunehmen<br />

sind. Die Dosierung ist zu individualisieren<br />

– manche Patienten<br />

sprechen beispielsweise schon auf<br />

Gaben von 400 µg Selen proTag an.<br />

Bei schwergewichtigen Patienten<br />

mit voluminösen Ödemen oder in<br />

schweren akuten Fällen können jedoch<br />

auch 1000 µg Selen pro Tag<br />

mehrere Tage lang verabreicht<br />

werden.<br />

Zusammenfassung. Die Selenbzw.<br />

Selenittherapie ist eine biochemisch<br />

begründete medikamentöse<br />

Therapie des chronischen<br />

Lymphödems und bildet eine wertvolle<br />

Ergänzung der physikalischen<br />

Entstauungstherapien. Sie eignet<br />

sich zum Langzeitmanagement und<br />

ist frei von unerwünschten Nebenwirkungen.<br />

■<br />

G. N. Schrauzer,<br />

University <strong>of</strong> California, San Diego<br />

10. Marshall M., Wüstenberg P.: Pathophysiologie der<br />

chronischen Veneninsuffizienz. Therapiewoche 1994,<br />

44: 1310–1315.<br />

11. Schrauzer G. N.: Selen. Neue Entwicklungen aus<br />

der Biologie, Biochemie und Medizin. 3. Aufl., J. Ambrosius<br />

Barth Verlag, Heidelberg/Leipzig 1998.<br />

12. Horvathova M., Jahnova E., Gazdik F.: Effects <strong>of</strong><br />

selenium supplementation in asthmatic subjects on the<br />

expression <strong>of</strong> endothelial cell adhesion molecules in<br />

culture. Biol. Trace El. Res. 1999; 69: 15–26.<br />

13. Schrauzer G. N.: Sauerst<strong>of</strong>f und Selen in der Onkologie.<br />

Biochemische und praktische Aspekte. Z. f.<br />

Onkologie / J. Oncol. 2000; 32: 17–22.<br />

14. Schrauzer G. N.: Anticarcinogenic effects <strong>of</strong> selenium.<br />

CMLS 2000; 57: 1864–1873.<br />

15. Siems W., Brenke R., Beier A. et al.: Therapieoptimierung<br />

beim chronischen Lymphödem chirurgisch<br />

behandelter Tumorpatienten mit Natriumselenit. Tsch.<br />

Z. Onkol. 1994; 26: 128–132.<br />

16. Brenke R., Siems W., Grune T.: Therapieoptimierungsmaßnahmen<br />

beim chronischen Lymphödem.<br />

Lymphologie 1997; 21: 20–22.<br />

17. Kasseroller R.: Natriumselenit in der Therapie des<br />

chronischen Lymphödems. Allgemeinarzt 1996; 17:<br />

1396–1404.<br />

18. Kasseroller R.: Therapieoptimierung des sekunduaren<br />

Lymphödems mit Natriumselenit. Z. Lymphol,<br />

1997;21: 23–25.


Links zum Thema Lymphödeme<br />

Lymphödeminfos im Web:<br />

• Europäisches Lymphnetzwerk http://www.european-lymphologic-network.de/<br />

• Bandagierungsanleitung des Berliner Lymphclubs http://www.berlinerlymphclub-oedemi.de/download.html<br />

• Information zum Thema Lipödem http://www.toolia2.de/user/muffeline<br />

• Lymphoedema – No longer a wilderness? (Breast Cancer Network Australia newsletter)<br />

http://www.nbcc.org.au/pages/consumer/advocacy/beacon/98aut/aut4.htm<br />

• National Lymphedema Network (NLN) USA http://www.lymphnet.org/<br />

• Lymphatic Research Foundation USA http://www.lymphaticresearch.org/<br />

• Erste Versuche mit gentechnologischer Reproduktion von Lymphgefäßen von Dr. Jeffrey Isner (Boston)<br />

http://www.findarticles.com/cf_0/m4PRN/1998_Dec_23/53457076/print.jhtml<br />

Forschungs- und Behandlungseinrichtungen:<br />

• University <strong>of</strong> Adelaide http://www.lymphoedema.org.au/lymphoed.htm<br />

• Dr. Vodder Schule Wittlinger Therapiezentrum http://www.wittlinger-therapiezentrum.com/<br />

• Foeldiklinik Hinterzarten http://www.foeldiklinik.de/<br />

Selbsthilfegruppen:<br />

• Fonds Gesundes Österreich – Verzeichnis Selbsthilfegruppen http://www.fgoe.org/<br />

• Frauenselbsthilfe nach Krebs http://www.frauenselbsthilfe-brustkrebs-wien.at<br />

• Diabetes Austria http://www.diabetes-austria.com/<br />

Allgemeine Infos zu medizinischen Themen:<br />

• Medivista (Suchmaschine im medizinischen Bereich) http://www.medivista.de/<br />

• Medizinindex Deutschland (sehr umfangreiche Datenbank) http://www.medizinindex.de/<br />

• Surfmed (Infos, Foren, FAQ zu medizinischen Themen) http://www.surfmed.at/<br />

• Onlineausgabe der Zeitschrift Gesundheit (mit Archiv, in der Printausgabe 10/2000<br />

gibt es einen ausführlichen Artikel zum Lymphödem) http://www.gesundheit.co.at/<br />

Bandagierungsmaterial:<br />

• Lohmann Rauscher (verkauft sog. Lymphsets; Tipp: in Österreich als ganzes Set verordnen lassen –<br />

und nur einmal Selbstbehalt bezahlen) http://www.lohmann-rauscher.com/<br />

Inhalt des Lymphsets http://www.lymphoedem.at<br />

Kontakt<br />

Österreichische Lymph-Liga: Österreichische Lymph-Liga, A-2560 Berndorf, Postfach 41, Tel.: 0 26 72/844 73, Fax: 0 26 72/889 96, www.lymphoedem.at,<br />

info@lymphoedem.at, Treffen: jeden 2. Mittwoch im Monat (außer Juli/August) von 17–19 Uhr im Café Raimund, Museumsstraße 6, 1010 Wien<br />

Landesstelle Kärnten: Hangweg 3, A-9062 Moosburg, Tel. + Fax: 0 42 72/836 05 (Fr. Markovc), Treffen: Jour fixe – jeden 1. Donnerstag im Monat<br />

Landesstelle Oberösterreich: Weissenbach 4, A-4822 Bad Goisern, Tel.: 0 61 35/68 60 (Fr. Huber), monicabgw4@hotmail.com<br />

Landesstelle Niederösterreich: Ingrid Kleindienst, Tel. + Fax: 0 22 36/89 32 36, ingrid.kleindienst@aon.at<br />

Landesstelle Tirol: Dr. Melanie Wohlgenannt, Frau-Hitt-Straße 12, A-6020 Innsbruck, Tel.: 05 12/507 35 91, 05 12/27 53 49, melanie.wohlgenannt@uibk.ac.at<br />

Landesstelle Vorarlberg: Marianne Zein, Raiffeisenstraße 2, A-6850 Dornbirn, Tel.: 0 55 72/288 55, Treffen: jeden 1. Dienstag im Monat um 19.30<br />

Uhr, Club Antenne, Mossmahdstraße 4, Dornbirn<br />

Landesstelle Salzburg: Daniela Ziegler, Dr.-Gmein-Straße 34, A 5020 Salzburg, Tel.: 0 69 91/561 20 20, Fax: 0 66 2/43 41 55, ziegler.p@aon.at<br />

Sie können die Aufklärungsarbeit der Österreichischen Lymph-Liga durch Beitritt (€ 20,– pro Jahr für Einzelpersonen,<br />

€ 90,– pro Jahr für Firmen) unterstützen. Wir freuen uns besonders über MitarbeiterInnen in allen Bundesländern.<br />

Bankverbindung: Bank Austria Creditanstalt, Kontonummer 03270 128 600, BLZ 12000.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: Österreichische Lymph-Liga, A-2560 Berndorf,<br />

Postfach 41, Tel.: 0 26 72/844 73, Fax: 0 26 72/889 96, www.lymphoedem.at, info@lymphoedem.at<br />

ANTRAG<br />

Hiermit beantrage ich:<br />

auf Mitgliedschaft bei der<br />

ÖSTERREICHISCHEN LYMPH-LIGA<br />

Name Geburtsdatum E-Mail<br />

Straße<br />

Wohnort PLZ Telefon<br />

als ❏ ordentliches / ❏ außerordentliches Mitglied (Firmen) in die Österreichische Lymph-Liga aufgenommen zu werden.<br />

Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 20,– jährlich für ordentliche und € 90,– für außerordentliche Mitglieder und kann durch<br />

Abbuchung oder per Erlagschein bezahlt werden.<br />

Ich bin ❏ Patient ❏ Physiotherapeut ❏ Bandagist ❏ Arzt ❏ Interessent. Ich möchte aktiv in der ÖLL mitarbeiten. ❏ Ja ❏ Nein<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />


Wittlinger Therapiezentrum<br />

unter der ärztlichen Leitung von Dr. Georg Kettenhuber<br />

http://www.wittlinger-therapiezentrum.com<br />

Wittlinger Therapiezentrum Walchsee<br />

Wir sind spezialisiert auf die Behandlung von Lymphödemen nach<br />

Brustkrebsoperationen und Unterleibskrebsoperationen.<br />

Zur Behandlung der Lymphödemerkrankten haben wir Verträge<br />

mit den Gebietskrankenkassen von Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich<br />

und der Steiermark abgeschlossen. Die Behandlung der Versicherten der<br />

Bauernkasse, der SV-Anstalt der gewerblichen Wirtschaft und der<br />

Krankenfürsorge der Landesbeamten und Landeslehrer ist ebenfalls<br />

vertraglich mit unserem Haus für ganz Österreich geregelt.<br />

Für die GKK-Versicherten der Nichtvertragspartner (Kärnten, Burgenland und<br />

Wien) besteht die Möglichkeit, mittels Betreuungsauftrag unten stehende Leistungen<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Betreuungsauftrag eine freiwillige<br />

Leistung der Gebietskrankenkassen ist.<br />

Die Vertragsleistungen sind: – Unterbringung im EZ<br />

–Vollverpflegung, wenn notwendig, Diät<br />

– manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder<br />

mindestens eine Stunde und wenn erforderlich<br />

zweimal täglich<br />

– Bandagierung und Bandagematerial<br />

–Teilnahme am täglichen Gymnastikprogramm<br />

– ärztliche Eingangs- und Enduntersuchung<br />

– Kompressionsstrumpf nach Bewilligung<br />

Bitte informieren Sie sich über die Aufnahmemodalitäten direkt per Telefon unter der Nr.: 0 53 74/52 45-548 bei<br />

Frau Rosi Unterreiner oder schreiben Sie uns an: Wittlinger Therapiezentrum, Alleestraße 30, A-6344 Walchsee;<br />

E-Mail: <strong>of</strong>fice@wittlinger-therapiezentrum.com; Internet: http://www.wittlinger-therapiezentrum.com Anzeige

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