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Einsatz von Lasthebemagneten im Stahlhandel

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R 500.03<br />

Informationen zur Arbeitssicherheit<br />

<strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong> <strong>im</strong> <strong>Stahlhandel</strong><br />

Welche Vorteile bietet der <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Lasthebemagneten</strong>?<br />

Der <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong> <strong>im</strong> <strong>Stahlhandel</strong> weist<br />

gegenüber den Anschlagverfahren mit Ketten, Seilen, Hebebändern,<br />

Zangen oder Klemmen wesentliche Vor teile<br />

auf: Be<strong>im</strong> Umschlag mit Lasthebemag neten entfällt das<br />

sonst übliche Anlegen und Lösen der Anschlagmittel (Seile,<br />

Ketten, Hebebänder) oder der Lastaufnahmemittel<br />

(Zangen, Klemmen). Dadurch sind auch die damit verbundenen<br />

Unfallgefahren für Finger und Hände nicht mehr<br />

gegeben. Da sich Kranführer bzw. Anschläger auch nicht<br />

mehr in der Nähe der gestapelten Güter aufhalten müssen,<br />

werden zudem auch Verletzungen durch um- oder herabfallende<br />

Güter weitestgehend vermieden. Das Betreten<br />

<strong>von</strong> Stapeln oder Aufstiegen zum Anschlagen der Last und<br />

die damit oftmals verbundenen Abstürze entfallen ebenfalls.<br />

Derartige Unfälle haben in der Vergangenheit wesentlich<br />

zum Unfallgeschehen <strong>im</strong> <strong>Stahlhandel</strong> beigetragen.<br />

Be<strong>im</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong> kann der Kran-<br />

Traverse mit <strong>Lasthebemagneten</strong> für den<br />

Transport <strong>von</strong> Blechen<br />

führer <strong>von</strong> sicheren Verkehrswegen aus die Last aufnehmen<br />

und den gesamten Transport durchführen. Unter best<strong>im</strong>mten<br />

Voraussetzungen ist auch eine Erhöhung der<br />

Lagerkapazität durch den Wegfall auf zuvor für den Anschlag<br />

erforderliche Zugangswege und Standplätze möglich.<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong> hat zudem<br />

noch den Vorteil, dass das Transportgut in der Regel nicht<br />

beschädigt wird. Diese Gründe haben dazu geführt, dass<br />

Lasthebemagnete <strong>im</strong> <strong>Stahlhandel</strong> <strong>im</strong>mer häufiger zum<br />

<strong>Einsatz</strong> kommen, wobei hauptsächlich netz gespeiste Lasthebemagnete<br />

eingesetzt werden.<br />

Worauf ist be<strong>im</strong> Magnetbetrieb zu achten?<br />

Die Lastaufnahme mit <strong>Lasthebemagneten</strong> ist rein kraftschlüssig,<br />

d. h. die Last wird nur durch die Ma g netkräfte<br />

gehalten. Im Gegensatz dazu handelt es sich z. B. bei der<br />

Verwendung <strong>von</strong> Seilen, Ketten oder Hebebändern um<br />

eine formschlüssige Lastaufnahme. Form schlüssig bedeu-


tet, dass – die richtige Anschlagart vorausgesetzt – ein<br />

Lastabsturz nur dann möglich ist, wenn Teile der Lastaufnahmeeinrichtung<br />

brechen.<br />

Sichere Lastaufnahme mit Magneten setzt ausreichende<br />

Mag netkraft voraus. Diese ist <strong>von</strong> vielen Einflussgrößen<br />

abhängig, so z. B. <strong>von</strong><br />

– der Form der Last<br />

– der Steifigkeit der Last (Durchbiegung)<br />

– der Oberflächenbeschaffenheit der Last<br />

– den Werkstoffeigenschaften der Last<br />

– der Dicke der Last<br />

– der Reibung zwischen Last und Magnet z. B. be<strong>im</strong> senkrechten<br />

Transport <strong>von</strong> Blechen<br />

– dem Luftspalt zwischen Last und Magnet<br />

– der Temperatur der aufgenommenen Last und des Magneten<br />

– der Ausbildung der Magnetpole<br />

Besonders ungünstig be<strong>im</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> Lasthebe magneten<br />

ist, dass die sich tatsächlich einstellende Magnetkraft und<br />

damit die Haltesicherheit dem Kranführer nicht genau bekannt<br />

ist. So ist es möglich, dass die Magnetkraft gerade<br />

noch ausreicht, die Last aufzunehmen, aber nach der Lastaufnahme<br />

schon geringe Störkräfte, z. B. durch den Hebevorgang<br />

bzw. durch Kran- oder Katzfahrt hervorge rufene<br />

Stöße, zum Absturz der Last führen können. Auf der anderen<br />

Seite kann die Magnetkraft unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen<br />

aber auch so groß sein, dass es be<strong>im</strong> Anheben<br />

der Last, z. B. be<strong>im</strong> Anheben <strong>von</strong> Blechen aus Stapeln, zu<br />

einer Überlastung des Kranes oder der Lastaufnahmeeinrichtungen<br />

kommen kann.<br />

Hieraus ist zu erkennen, dass die Auswahl und der <strong>Einsatz</strong><br />

der Ma gnete mit besonderer Sorgfalt in Abhängigkeit der<br />

zu transportierenden Last erfolgen muss.<br />

Lasthebemagnete müssen den Anforderungen nach der<br />

Maschinenverordnung genügen. Die Überein st<strong>im</strong>mung<br />

mit der Maschinenverordnung muss durch eine EG-Konformitätserklärung<br />

des Herstellers und das CE-Zeichen am<br />

Gerät nachgewiesen sein. Konkretisiert werden die Anforderungen<br />

an Lasthebemagnete in der europäischen Norm<br />

EN 13155 „Krane, Sicherheit, lose Lastaufnahmemittel“.<br />

Für den richtigen <strong>Einsatz</strong> sind die Betriebsanleitungen des<br />

Krans und der Lastaufnahmeeinrichtung, die vom jeweiligen<br />

Hersteller mitzuliefern sind, <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung<br />

und daher unbedingt zu beachten. Dort sind die<br />

Grenzen des <strong>Einsatz</strong>es der Geräte, deren vorgesehener Betrieb<br />

und mögliche Restgefahren aufgezeigt. Darüber hinaus<br />

bzw. ergänzend sind <strong>im</strong> Folgenden einige Hinweise für<br />

den sicheren <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong> zusammengestellt,<br />

die sich aufgrund der bisherigen Erfahrungen ergeben<br />

haben, und die helfen sollen, die richtige Auswahl<br />

eines Magneten zu treffen, um Gefährdungen zu vermei-<br />

2<br />

den und einen möglichst sicheren Anschlag <strong>von</strong> Lasten<br />

mit <strong>Lasthebemagneten</strong> durchzuführen.<br />

Diese Hinweise können auch bei der vom Unternehmer<br />

durchzuführenden Gefährdungsbeurteilung Hilfestellung<br />

geben. Durch das Arbeitsschutzgesetz wird der Arbeitgeber<br />

verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />

unter Berücksichtigung der Umstände zu<br />

treffen, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten<br />

bei der Arbeit beeinflussen.<br />

Welche Magnete für welchen Anwendungsfall?<br />

Der Markt bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Magnete<br />

an: Rechteck-Magnete eignen sich besonders für den<br />

Blechtransport sowie für den Profilstahltransport. Be<strong>im</strong><br />

Transport <strong>von</strong> Rundmaterial, z. B. einzelner Rohre, haben<br />

sich Bipolar-Magnete be währt, die aufgrund ihrer besonderen<br />

Polanordnung ein seitliches Abrollen der Last verhindern.<br />

Grund sätzlich sollte der <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong><br />

mit dem Magnethersteller abgest<strong>im</strong>mt werden. Im<br />

Übrigen ist die Betriebsanleitung zu Rate zu ziehen.<br />

Welche Maßnahmen sind zu treffen,<br />

um Last abstürze zu verhindern?<br />

Bei netzgespeisten <strong>Lasthebemagneten</strong> wird das Magnetfeld<br />

durch einen kontinuierlich fließenden Strom erzeugt.<br />

Fällt dieser aus, kommt es zum Last absturz, sofern<br />

keine zusätzlichen Maßnahmen ge troffen wurden. Entsprechend<br />

dem in der Gefährdungs beurteilung für den speziellen<br />

<strong>Einsatz</strong>fall ermittelten betrieblichen Risiko ist daher den<br />

Auswirkungen eines Stromausfalls bzw. dem daraus resultierenden<br />

Magnetkraftverlust entgegenzuwirken.<br />

Eine Möglichkeit, die Last zu sichern, ist das zusätzliche<br />

Anlegen <strong>von</strong> entsprechend bemessenen An schlag mitteln,<br />

wie z. B. Ketten oder Seilen, die be<strong>im</strong> Versagen des Magneten<br />

die Last aufnehmen und sicher halten. Diese Technik<br />

ist allerdings un üblich, da sie den Aufwand gegenüber<br />

konventionellen An schlagverfahren kaum reduziert.<br />

Eine andere Möglichkeit der Lastsicherung ist die<br />

Ausrüstung <strong>von</strong> Magnettraversen mit zusätzlichen Greifern,<br />

die nach dem Anheben unter die Last gefahren werden.<br />

Hierbei kann die Last – ebenso wie be<strong>im</strong> zusätzlichen<br />

Anlegen <strong>von</strong> Anschlagmitteln – bei ge eigneter Ausführung<br />

der Greifer als „formschlüssig gehalten“ betrachtet<br />

werden.<br />

Eine in der Praxis verbreitete Maßnahme, um das Risiko eines<br />

Lastabsturzes als Folge eines Stromausfalls zu reduzieren,<br />

ist die Ausrüstung des <strong>Lasthebemagneten</strong> mit einer<br />

geeigneten Stützbatterieanlage. Bei Ausfall des Netzstromes<br />

wird die Stromversorgung durch die Stützbatterie<br />

übernommen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass es<br />

sich trotz der zusätzlichen Stützbatterieanlage nach wie<br />

vor um eine kraftschlüssige Lastaufnahme handelt. Der<br />

Bogen der für einen sicheren Betrieb <strong>von</strong> Stützbatteriean-


lagen er forderlichen Maßnahmen spannt sich, je nach betriebsspezifischen<br />

Gegebenheiten, <strong>von</strong> der sorg fältigen<br />

Kontrolle der Steuerung über eine partielle Über wachung,<br />

z. B. der Aderbruch überwachung, bis hin zur automatischen<br />

Testung der Anlage oder gar der redundanten Ausführung<br />

<strong>von</strong> Komponenten, wie z. B. der doppelten Kabelführung<br />

einschließlich einer zweiten Kabeltrommel. Hilfe<br />

bei der Bewertung des Risikos eines Lastabsturzes bietet<br />

die DIN EN ISO 13849-1 „Si cher heit <strong>von</strong> Maschinen – sicherheitsbezogene<br />

Teile <strong>von</strong> Steu erungen; Teil 1: Allgemeine<br />

Gestaltungsleitsätze“.<br />

Ein besonderes Augenmerk ist auf die Auswahl der verwendeten<br />

Stützbatterien zu richten. Be<strong>im</strong> Kranbetrieb treten<br />

Vibrationen und Stöße auf, z. B. be<strong>im</strong> Überfahren <strong>von</strong><br />

Schienenstößen. Zudem treten in den Hallen während der<br />

Sommerzeit sehr hohe Temperaturen auf, die Korrosion<br />

der Gitterplatten fördern. Daher sollten vorzugsweise sehr<br />

stabil ausgeführte Batterien eingesetzt werden. Die Auswahl<br />

der Batterien sollte <strong>im</strong> Einzelfall mit dem Batteriehersteller<br />

abgest<strong>im</strong>mt werden. Neben der ständigen<br />

Spannungsüberwachung müssen in regelmäßigen Abständen<br />

auch Kapazitätsprüfungen nach Angaben des<br />

Batterieherstellers durchgeführt werden, da selbst bei<br />

ausreichender Spannung nicht auszuschließen ist, dass<br />

die erforderliche Kapazität für die Aufrechterhaltung des<br />

Magnetbetriebes über eine best<strong>im</strong>mte Zeit nicht mehr<br />

vorhanden ist. Be<strong>im</strong> Auftreten erhöhter Umgebungstemperaturen<br />

sind die Batterien in kürzeren Ab stände zu<br />

überprüfen. Auskünfte hierüber sollten be<strong>im</strong> Batteriehersteller<br />

eingeholt werden.<br />

Die Auslegung <strong>von</strong> Stützbatterien hängt <strong>von</strong> der Magnetleistung,<br />

der erforderlichen Haltezeit und den <strong>Einsatz</strong>verhältnissen<br />

ab. Für größere Anlagen hat sich, nicht zuletzt<br />

aus Gründen des Objektschutzes, ein Richtwert für die<br />

Haltezeit <strong>von</strong> 20 Minuten nach Ausfall der externen Versorgung<br />

heraus gestellt. Aber auch be<strong>im</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> Stützbatterien<br />

bleibt es be<strong>im</strong> Grundsatz: „Kein Aufenthalt <strong>im</strong><br />

Gefahrbereich kraftschlüssig aufgenommener Lasten!“<br />

Was ist be<strong>im</strong> Transport <strong>von</strong> umschnürten Stahlbunden<br />

mit <strong>Lasthebemagneten</strong> zu beachten?<br />

Be<strong>im</strong> Transport eines umschnürten Stahlbundes wird in<br />

der Regel nur ein Teil der Last über die Magnetkraft direkt<br />

gehalten. Die übrige Last hängt an der Um schnü rung des<br />

Bundes. Damit wird die Um schnürung zum tragenden Element.<br />

Das bedeutet, dass um schnürte Bunde mit <strong>Lasthebemagneten</strong><br />

nur trans portiert werden dürfen, wenn die<br />

D<strong>im</strong>ensionierung und Ausführung der Umschnürung so<br />

vorgenommen wur de, dass die Last mit der erforderlichen<br />

Sicherheit aufgenommen, gehalten und wieder abgesetzt<br />

werden kann.<br />

Zur Umschnürung <strong>von</strong> Stahlbunden werden üblicherweise<br />

Stahlbänder verwendet. Die Praxis hat gezeigt, dass in<br />

der Regel ein sicherer Transport durchgeführt werden<br />

kann, wenn folgende Anforderungen erfüllt sind:<br />

– Die Belastung jedes einzelnen Stahlbandes darf 1/4 der<br />

Mindestbruchkraft des Stahlbandes nicht überschreiten.<br />

– Bei der Bemessung der Stahlbänder muss da<strong>von</strong> ausgegangen<br />

werden, dass die gesamte Last durch die Stahlbänder<br />

gehalten wird.<br />

– Die Endverbindung jedes Stahlbandes muss mindestens<br />

80 % der Mindestbruchkraft des Stahlbandes übertragen<br />

können.<br />

– Die Mindestbruchdehnung (nach DIN EN 10002-1) der<br />

Stahlbänder muss mindestens 8 % betragen.<br />

– Die Zugfestigkeit der Stahlbänder darf 1100 N/mm2<br />

nicht überschreiten.<br />

– Die Stahlbänder müssen gegen Korrosion ge schützt<br />

sein.<br />

– Es muss ein Nachweis über folgende Eigenschaften vorliegen:<br />

• Mindestbruchkraft des Stahlbandes<br />

• Mindestbruchdehnung nach DIN EN 10002-1 des<br />

Stahlbandes<br />

• Zugfestigkeit des Stahlbandes<br />

• Durch die Endverbindung mindestens übertragbare<br />

Kraft in % der Mindestbruchkraft des Stahlbandes<br />

– Die Endverbindungen müssen so angebracht werden,<br />

dass sie be<strong>im</strong> beabsichtigten Umschlag gegen Beschädigungen<br />

geschützt sind.<br />

– Es muss sichergestellt sein, dass die Stahlbunde während<br />

des Transportes eine horizontale Lage beibehalten.<br />

– Das Anschlagen muss so erfolgen, dass die Stahlbänder<br />

und deren Endverbindungen nicht be schä digt werden.<br />

– Die Lasten dürfen erst bewegt werden, wenn sich keine<br />

Personen <strong>im</strong> Gefahrbereich aufhalten.<br />

– Eine Betriebsanweisung ist zu erstellen, die allen Beteiligten<br />

bekannt gemacht werden muss. In dieser Betriebsanweisung<br />

sind die für einen sicheren Be trieb erforderlichen<br />

Angaben unter Be rück sichtigung der betrieblichen<br />

Gegebenheiten einzuarbeiten.<br />

Der Betrieb hat sich in jedem Falle zu vergewissern, dass<br />

die Umschnürungen für den beabsichtigten Umschlag geeignet<br />

sind.<br />

Was ist bei der Aufnahme <strong>von</strong> Lasten mit<br />

mehreren Magneten zu beachten?<br />

Be<strong>im</strong> <strong>Einsatz</strong> mehrerer Magnete zur Aufnahme <strong>von</strong> Lasten<br />

sind diese in der Regel an einer Traverse befes tigt. Die Magnetaufhängung<br />

ist dabei so zu wählen, dass eine möglichst<br />

gleichmäßige Lastverteilung auf die einzelnen Magnete<br />

erfolgt und die Magnete sich der Oberfläche der aufgenommenen<br />

Last anpassen können. Dies kann z. B. mit<br />

einem Waagebalkensys tem erreicht werden, an dem die<br />

Magnete gelenkig aufgehängt sind. Lasten, die sich aufgrund<br />

des Eigengewichtes sehr stark durchbiegen, wie z. B.<br />

3


dünne Blechtafeln, sind möglichst so aufzunehmen, dass<br />

die Länge des überstehenden Bleches in etwa dem halben<br />

Abstand „a“ zwischen den einzelnen Magneten entspricht.<br />

Dadurch wird erreicht, dass die Magnete be<strong>im</strong> Anheben<br />

der Last ihre horizontale Lage annähernd beibehalten. Die<br />

Situation ist in der nachfolgenden Skizze am Beispiel einer<br />

Magnettraverse mit 3 Einzelmagneten dargestellt.<br />

Wie kann eine Überlastung des Kranes vermieden<br />

und die geforderte Haltesicherheit<br />

gewährleistet werden?<br />

Lasthebemagnete müssen so bemessen sein, dass die Last<br />

bei best<strong>im</strong>mungsgemäßer Verwendung sicher aufgenommen,<br />

gehalten, transportiert und wieder abgesetzt werden<br />

kann. Die Haltekraft muss daher wesentlich höher sein, als<br />

die Gewichtskraft der Nennlast. Insbesondere be<strong>im</strong> Aufnehmen<br />

<strong>von</strong> Blechen aus Blechstapeln können sich verhältnismäßig<br />

große Eindringtiefen der magnetischen Kraftlinien<br />

ergeben. Dadurch können – z. B. durch das ungewollte Anheben<br />

mehrerer Bleche – Belastungsspitzen auftreten, die<br />

auf die gesamte Krankonstruktion übertragen werden. Um<br />

zu verhindern, dass Lasten aufgenommen werden, deren<br />

Gewicht über der Nenntragfähigkeit des Krans liegt, können<br />

Krananlagen mit einer Überlastsicherung und einer Einrichtung<br />

zur Steuerung des Magnetstromes ausgerüstet werden.<br />

Das Anheben der Last kann dann z. B. mit 50 % der<br />

Nennleistung des Magneten erfolgen. Nach dem Anheben<br />

wird dann auf die volle Leistung umgeschaltet. Aber auch<br />

trotz dieser Maßnahmen gilt: „Kein Aufenthalt <strong>im</strong> Gefahrbereich<br />

kraftschlüssig aufgenommener Lasten!“<br />

Was ist bei hohen Temperaturen zu beachten?<br />

Durch hohe Temperaturen wird sowohl die Magnetleistung<br />

als auch die Magnetisierbarkeit <strong>von</strong> Stählen herab-<br />

4<br />

Herausgeber:<br />

Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution<br />

Prävention, Postfach 1208, 53002 Bonn, www.bghw.de<br />

Fax 02 28/54 06-58 99<br />

Bestellungen: medien@bghw.de<br />

gesetzt. Dies führt zu einer Verringerung der Haltekraft.<br />

Vor dem <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Lasthebemagneten</strong> in Bereichen hoher<br />

Temperaturen sind daher <strong>im</strong>mer entsprechende Nachweise<br />

über die Reduzierung der Tragfähigkeit bei den Magnetherstellern<br />

einzuholen.<br />

Welche Prüfungen sind erforderlich?<br />

Der gefahrlose Umgang mit <strong>Lasthebemagneten</strong> hängt<br />

entscheidend vom einwandfreien Zustand der elektrischen<br />

Ausrüstung, der Aufhängeöse, der Verbindungsteile<br />

sowie der Sicherheitseinrichtungen ab. Ein Versagen dieser<br />

Teile kann unter Umständen schwere Unfälle zur Folge<br />

haben. Sie müssen daher durch wiederkehrende Prüfungen<br />

auf Schäden durch Verschleiß und Korrosion sowie<br />

auf andere Schäden, die durch den laufenden Betrieb oder<br />

äußere Einwir kungen verursacht worden sein können,<br />

überwacht werden. Hierfür sind besondere Fachkenntnisse<br />

erforderlich, die <strong>von</strong> den befähigten Personen verlangt<br />

werden.<br />

Nach § 10 Abs. 2 der Betriebssicherheitsverordnung sind<br />

Arbeitsmittel, die Schäden verursachenden Einflüssen unterliegen,<br />

die zu gefährlichen Situationen führen können,<br />

durch befähigte Personen wiederkehrend zu überprüfen.<br />

Nach § 3 Abs. 3 der Betriebssicherheitsverordnung hat der<br />

Arbeitgeber Art, Umfang und Fristen erforderlicher Prüfungen<br />

der Arbeitsmittel zu ermitteln. Bei diesen Prüfungen<br />

sollen sicherheitstechnische Mängel systematisch erkannt<br />

und abgestellt werden.<br />

Nach derzeitiger Auffassung ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass<br />

die Fris ten und Umfang der Prüfungen, wie sie <strong>im</strong> Kapitel<br />

2.8 „Betreiben <strong>von</strong> Lastaufnahmeeinrichtungen <strong>im</strong> Hebezeugbetrieb“<br />

der BGR 500 genannt werden, die bisherige<br />

bewährte Praxis darstellen und den Regeln der Technik<br />

entsprechen. Die wiederkehrenden Prüfungen sind danach<br />

mindes tens einmal jährlich durchzuführen. Ein Bedarf<br />

für Prüfungen in kür zeren Abständen als einem Jahr<br />

kann gegeben sein, wenn die Lasthebemagnete z. B. über<br />

das gewöhn liche Maß hinaus eingesetzt oder unter erschwerten<br />

Bedingungen betrieben werden. Im Übrigen ist<br />

dafür zu sorgen, dass die Lasthebemagnete auch während<br />

des Gebrauchs auf augenfällige Mängel hin beobachtet<br />

werden.<br />

Bestell-Nr.: R 500.03, Ausgabe 11.2011<br />

© BGHW 2011

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