Expressgeld statt Euroaustritt - Unterguggenberger Institut
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8 - Wirtschaftsaufschwung durch <strong>Expressgeld</strong> - Febr. 2012<br />
zahlung auf ein Regiokonto keine Wechselgeb¸hr an.<br />
Die Gesch‰ftsbanken kˆnnen die Regios bei der No-<br />
tenbank wieder in Euros tauschen, ebenfalls gegen<br />
Zahlung von 10% Geb¸hr. Diese Einnahmen erhˆhen<br />
den Notenbankgewinn, der an den Staat weitergelei-<br />
tet bzw. schon bei der Herausgabe der Regios zur<br />
Verf¸gung gestellt wird. Bei der Notenbank sammeln<br />
sich durch den Eurotausch laufend Regios an, die<br />
sie wieder an den Staat weiterleitet, wenn dieser Re-<br />
gios benˆtigt, um inl‰ndischen Zahlungen zu t‰tigen.<br />
Wenn die Notenbank feststellt, dass die Regiogeld-<br />
menge anhaltend sinkt, da mehr Regios in Euros<br />
getauscht als durch den Staat neu herausgegeben<br />
werden, dann w‰re das ein Grund, die Abflussbrem-<br />
se zu erhˆhen. Die Festlegung der Hˆhe der Ab-<br />
flussbremse obliegt der Notenbank, da diese f¸r lau-<br />
fende W‰hrungssteuerung zust‰ndig ist.<br />
Es gibt bei bestehenden Komplement‰rw‰hrungen<br />
auch geschlossene Kreisl‰ufe, die keinen Tausch in<br />
die Hauptw‰hrung vorsehen. Das w‰re f¸r ein staatli-<br />
ches Regiogeld, das als gesetzliches Zahlungsmittel<br />
dient, nicht geeignet. Denn ohne Tauschmˆglichkeit<br />
m¸ssen Unternehmen eine doppelte Liquidit‰tskon-<br />
trolle f¸hren und kˆnnen Regios nur zu einem be-<br />
stimmten Anteil annehmen. Der schweizer WIR-<br />
Wirtschaftsring sieht keinen Tausch von WIR-Fran-<br />
ken in Schweizer Franken vor, entsprechend nehmen<br />
die Unternehmen im Durchschnitt nur 40% WIR-Fran-<br />
ken an, 60% einer Rechnung m¸ssen in CHF bezahlt<br />
werden. Das funktioniert, da im WIR vor allem Unter-<br />
nehmen mit groflen Rechnungen untereinander be-<br />
zahlen, im Einzelhandel mit Endkunden und kleinen<br />
Betr‰gen w‰re das sehr beschwerlich. Ein offizieller<br />
Wechsel in Euro muss auch deshalb geregelt wer-<br />
den, da sich ansonsten nur ein Schwarzmarkt her-<br />
ausbilden w¸rde.<br />
Regiosparkonten und zinsg¸nstige<br />
Regiokredite<br />
Regios kˆnnen wie Euros gespart werden. Auf Spar-<br />
konten mit einer gesetzlichen K¸ndigungsfrist von<br />
mindestens einem Jahr f‰llt kein Umlaufimpuls an.<br />
Diesen muss die Bank ¸bernehmen, deshalb wird sie<br />
einen geringeren Zins im Vergleich zu Euro-Sparein-<br />
lagen anbieten. Ob und wieviel die Bank f¸r Regio-<br />
sparkonten Zinsen bezahlt, richtet sich nach Ange-<br />
bot und Nachfrage. Sparer werden froh sein, wenn sie<br />
ihr Geld zinsfrei Ñparkenì d¸rfen. Die Belohnung f¸r<br />
das Ansparen ist beim Regio Wertstabilit‰t und nicht<br />
die Verzinsung.<br />
Die Bank wird die angesparten, umlaufgesicherten<br />
Regios schnell an Kreditnehmer weiterreichen. Da die<br />
Banken zinsfreie Sparvermˆgen erhalten und keine<br />
Refinanzierungskosten haben, kˆnnen sie entspre-<br />
chend zinsg¸nstigere Regiokredite vergeben. Sie<br />
m¸ssen durch die Zinseinnahmen nur das Risiko f¸r<br />
Kreditausf‰lle und ihre Verwaltungskosten decken.<br />
Eine teure Refinanzierung entf‰llt. Deshalb werden<br />
die billigeren Regiokredite beliebter als Eurokredite<br />
sein. Es macht einen groflen Unterschied, ob man<br />
zum Beispiel 2,5% an<strong>statt</strong> 5% Kreditzinsen zahlen<br />
muss. Viele Investitionen werden dadurch erst wirt-<br />
schaftlich tragf‰hig.<br />
Was kann die Bank machen, wenn sie mehr Nach-<br />
frage nach Regiokrediten hat, als sie durch Sparein-<br />
lagen bedienen kann? Die Bank wechselt f¸r Kunden<br />
laufend Regios in Euros um und kˆnnte diese einge-<br />
tauschten Regios nun als Kredite vergeben, muss<br />
aber nat¸rlich die daf¸r verwendeten Euros refinan-<br />
zieren. Mˆglich ist auch, dass sich die Gesch‰fts-<br />
banken bei der Notenbank Regios direkt leihen. Ob<br />
die Notenbank nicht nur dem Staat, sondern auch<br />
den Gesch‰ftsbanken Regios anbietet, entscheidet<br />
diese selbst im Rahmen ihrer W‰hrungssteuerung.<br />
Regio wird grofle Teile des inl‰ndischen<br />
Zahlungsverkehr erf¸llen<br />
Da der Regio wegen des Umlaufimpulses und der<br />
Abflussbremse das ìschlechtere Geldî im Vergleich<br />
zum Euro ist, wird zuerst der Regio ausgegeben, bevor<br />
Euroguthaben verwendet werden. Damit wird der Re-<br />
gio schnell immer grˆflere Anteile des inl‰ndischen<br />
Zahlungsverkehrs ¸bernehmen. Der Euro dient dann<br />
vor allem zur Wertaufbewahrung und f¸r Auslands-<br />
zahlungen. F¸r den Regio gibt es keine îFinanzpro-<br />
dukteî, das heiflt der Regio kann nicht in die Finanz-<br />
wirtschaft abwandern, sondern bleibt in der Realwirt-<br />
schaft und h‰lt diese fl¸ssig.