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Wie der Ausdruck Fahrt ins Blaue zu erklären ist, scheint noch nicht ...

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<strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Ausdruck</strong> <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> <strong>zu</strong> <strong>erklären</strong> <strong>ist</strong>, <strong>scheint</strong> <strong>noch</strong> <strong>nicht</strong> ganz sicher<br />

fest<strong>zu</strong>stehen. Im Internet gibt es einige Hinweise darauf, daß er mit dem früher weit<br />

verbreiteten Anbau von Flachs, <strong>der</strong> ja blaue Blüten trägt, <strong>zu</strong> tun hätte, so wie auch<br />

bei einer Führung auf <strong>der</strong> Marksburg vor einiger Zeit behauptet wurde, die sachliche<br />

Grundlage für diesen <strong>Ausdruck</strong> sei <strong>der</strong> Flachs, die blau blühende Leinpflanze, die in<br />

<strong>zu</strong>rückliegenden Jahrhun<strong>der</strong>ten viele Fel<strong>der</strong> bedeckt habe. Dies überzeugt <strong>nicht</strong>.<br />

Warum dann <strong>nicht</strong> auch eine "<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Gelbe", man denke an die im Frühling oft<br />

weithin mit gelb blühendem Raps bedeckten Fel<strong>der</strong>, o<strong>der</strong>, bei Ausflügen in die Natur<br />

naheliegen<strong>der</strong> <strong>noch</strong>, "<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> Grüne"? Auch geht es ja bei einer <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> <strong>nicht</strong><br />

zwingend um eine <strong>Fahrt</strong> in die Natur.<br />

Sicherlich, <strong>der</strong> Flachs o<strong>der</strong> Lein (botanisch Linum), im Mittelalter weithin angebaut,<br />

<strong>ist</strong> eine alte Kulturpflanze, und er trägt blaue Blüten. Es gab auch seinerzeit, wie das<br />

Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens (Band V, 1932/33) mitteilt, den Volksglauben,<br />

daß, wer den Flachs aussät, eine blaue Schürze tragen müsse, aber: Der <strong>Ausdruck</strong><br />

<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> <strong>ist</strong> sicherlich an<strong>der</strong>s <strong>zu</strong> <strong>erklären</strong>, hat er doch vor allem die Bedeutung,<br />

eine solche <strong>Fahrt</strong> gehe <strong>ins</strong> Ungewisse, habe kein bestimmtes Ziel.<br />

Man lese <strong>zu</strong>nächst nach bei Lutz Röhrich, Lexikon <strong>der</strong> sprichwörtlichen Redensarten,<br />

1991; eine charakter<strong>ist</strong>ische Stelle:<br />

Die seit 1933 vielfach in <strong>der</strong> Werbung <strong>der</strong> Reisebüros gebrauchte Wendung Eine <strong>Fahrt</strong><br />

<strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> machen: eine Ausflugsfahrt mit unbekanntem o<strong>der</strong> ungenanntem Ziel unternehmen,<br />

<strong>ist</strong> an sich älter. Schon Zelter schreibt am 8. 9. 1829 an Goethe: "weil ich den<br />

Tag <strong>noch</strong> <strong>nicht</strong> bestimmen kann und <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> einfahre".<br />

An<strong>der</strong>e Lexika <strong>zu</strong>r deutschen Gegenwartssprache und <strong>zu</strong> Redewendungen stimmen<br />

mit dieser Grundaussage überein – 'Vergnügungsfahrt, bei <strong>der</strong> das Ziel vorher<br />

<strong>nicht</strong> bekannt <strong>ist</strong>', blau stehe für 'die unbestimmte Ferne' –, so z. B. Heinz Küpper in<br />

seinem Illustrierten Lexikon <strong>der</strong> deutschen Umgangssprache (Band 2, 1983), <strong>der</strong> als Bedeutung<br />

anführt: '<strong>Fahrt</strong> mit unbekanntem (ungenanntem) Ziel'. Dieser Autor datiert<br />

übrigens <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> früher als Röhrich, mit "1925 ff." nämlich – eine womöglich<br />

<strong>nicht</strong> ganz exakte Angabe, wie eine neuere Untersuchung dargelegt hat (es wäre allerdings<br />

<strong>nicht</strong> von Belang): Margarete Kollmar, Mit <strong>der</strong> Reichsbahn <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong>. Eine populäre<br />

Tourismusform in den 1930er Jahren (Hövelhof 2005). Dort heißt es, <strong>der</strong> erste<br />

"Ausflugs-Son<strong>der</strong><strong>zu</strong>g nach X" startete am 29. Juni 1932 vom Essener Hauptbahnhof,<br />

und zwar mit unbekanntem Ziel. Die Bahn hatte <strong>der</strong>lei <strong>Fahrt</strong>en anfangs als "Reise<br />

nach X o<strong>der</strong> Y o<strong>der</strong> Z" angekündigt. Begleitende Reporter kreierten das <strong>zu</strong>gkräftigere<br />

Motto <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong>, was sich durchsetzte. * Zu fragen wäre ja, weshalb jene Reporter<br />

auf den prägnanten Ausdrück <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> verfallen sind, woher sie "ihn hatten",<br />

ob sie vielleicht eine bestehende Wendung aufgriffen.<br />

* Nach <strong>der</strong> Rezension Joachim Eichlers im Jahrbuch für Forschungen <strong>zu</strong>r Geschichte <strong>der</strong> Arbeiterbewegung,<br />

2007/III.


Noch heute werden <strong>der</strong>lei <strong>Fahrt</strong>en von Reisebüros organisiert, wobei <strong>nicht</strong> im Zentrum<br />

steht, daß es sich um einen Ausflug in die Natur, womöglich im Frühjahr, handelt.<br />

Hier nur ein Beispiel – angeboten wurde eine <strong>Fahrt</strong> im November!<br />

Schon wie<strong>der</strong> <strong>ist</strong> die Saison für den WIRO-Reiseklub beendet. Als Überraschung bieten<br />

wir auch in diesem Jahr eine "<strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong>" an (Internetbeleg).<br />

Der <strong>Ausdruck</strong> <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> selbst <strong>ist</strong> in <strong>der</strong> Tat schon um einiges älter; er findet<br />

sich z. B. bei Ludwig Ganghofer, Lebenslauf eines Optim<strong>ist</strong>en (1909–1911) – was den<br />

Autor in <strong>Wie</strong>n erwarten sollte, konnte für ihn <strong>noch</strong> <strong>nicht</strong> feststehen:<br />

Und nun die Reise! Sie war bei mageren Taschen eine <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> und galt mir<br />

doch als Reise in eine Zukunft, in <strong>der</strong> ich schöne leuchtende Berge des Lebens sah. <strong>Wie</strong>n!<br />

Ich liebte <strong>Wie</strong>n von <strong>der</strong> ersten Stunde an, in <strong>der</strong> ich es sah. Es <strong>ist</strong> mir eine zweite Heimat<br />

geworden [...].<br />

Weiter <strong>zu</strong>rück <strong>noch</strong> reicht dieser Beleg: Wilhelm Raabe, Chr<strong>ist</strong>oph Pechlin (geschrieben<br />

1870/71):<br />

Nimmer hatte eine Reisegesellschaft so sehr genug von einer schönen Gegend gehabt!<br />

Nimmer waren zween edlen Frauenseelen sämtliche h<strong>ist</strong>orische Erinnerungen und Genüsse<br />

einer Landschaft so vollständig verleidet worden, wie diesmal und wie hier! Nimmer<br />

hatte sich ein königlich sächsischer Assessor außer Dienst und Ehemann in Diensten so<br />

vollgesogen an den Freuden und fröhlichen Abenteuern einer frei und auf eigene Gefahr<br />

und Rechnung, ohne die Frau, unternommenen <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong>!<br />

Das Adjektiv blau wird ja seit alters <strong>nicht</strong> nur als konkrete und klare Farbbezeichnung<br />

gebraucht (so etwa z. B. blaue Flecken, mit blauem Auge davonkommen),<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>zu</strong>r Bezeichnung des Ungefähren, Unsicheren, Unklaren und Ungewissen,<br />

schließlich des Nichtigen, <strong>der</strong> (lügenhaften) Vorspiegelung. Die Brü<strong>der</strong><br />

Grimm haben im ersten Band ihres Deutschen Wörterbuchs (1854), ohne weiteren<br />

Kommentar, einige charakter<strong>ist</strong>ische Beispiele nie<strong>der</strong>gelegt:<br />

blauer dunst ("nebel, lügen, verdunklung <strong>der</strong> wahrheit"), blauer bericht, blaue märchen,<br />

blaue enten ("erdichtungen", "lügen");<br />

weiterhin heißt es: <strong>ins</strong> blaue bedeutet <strong>ins</strong> weite, unabsehliche, <strong>ins</strong> nebelhafte.<br />

Das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch (Band 4, 2001) bestätigt und ergänzt diesen<br />

Befund. Im selben Sinne das Handwörterbuch <strong>der</strong> deutschen Sprache von Daniel San<strong>der</strong>s/J.<br />

Ernst Wülfing (Leipzig, 8 1910):<br />

Blau […] In unzähligen Anwendungen […], in Flüchen und verwun<strong>der</strong>nden Ausrufen, so<br />

z. B. auch: <strong>Blaue</strong>s Donnermaul! (verfluchte Schwätzerin!); <strong>Blaue</strong> Bohne, blaues Korn treffende<br />

Flintenkugel; <strong>Blaue</strong>r Dampf, Dunst, Nebel, Flunkereien, Täuschungen (s. Ente 2); <strong>Wie</strong> wird die<br />

blaue Grütze schmecken? die magere Kost nach dem Festessen […]; <strong>Blaue</strong>r Montag, die<br />

Lustigkeit ohne Arbeit verbracht, nam. bei Handwerkern; auch: Die Woche blaue machen,<br />

feiern; Sein blaues Wun<strong>der</strong> sehen, hören, etwas Staunenerregendes; <strong>Blaue</strong>r Zwirn, Schnaps<br />

[…]; Das <strong>Blaue</strong> vom Himmel herunter schwören, lügen; Ins <strong>Blaue</strong>, eig. in die leere Luft […].<br />

Der Phraseologismus <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> wird auch <strong>zu</strong> dieser Zeit lexikalisch <strong>noch</strong> <strong>nicht</strong><br />

reg<strong>ist</strong>riert.<br />

2


Die weitere Erklärung <strong>ist</strong> m. E. von Farbpsychologie und Farbsymbolik <strong>zu</strong> erwarten.<br />

So gibt Knaurs Lexikon <strong>der</strong> Symbole (1998) diesen Hinweis:<br />

In <strong>der</strong> mitteleuropäischen Volkssymbolik gilt das Blau als die Farbe <strong>der</strong> Treue, doch<br />

auch als des Geheimnisvollen (Märchen "Das blaue Licht"), <strong>der</strong> Täuschung und Unsicherheit<br />

("blauer Dunst, <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> hinein reden, die <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong>"). **<br />

Und die e<strong>ins</strong>chlägige sowie anregungsreiche Monographie Eva Hellers <strong>Wie</strong> Farben<br />

auf Gefühl und Verstand wirken (München 2000) stellt Blau <strong>nicht</strong> nur als Farbe <strong>der</strong><br />

Harmonie und Treue, <strong>der</strong> Sympathie und als "weibliches" Blau, "Madonnenblau", als<br />

Farbe <strong>der</strong> Entspannung, <strong>der</strong> Sehnsucht dar, son<strong>der</strong>n auch als kalte, ja kälteste Farbe,<br />

als Farbe <strong>der</strong> Ferne und Unendlichkeit, gar als "Teufelsfarbe". Jede Farbe <strong>ist</strong> mehrdeutig.<br />

Die Fügung <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> mit <strong>der</strong> z. B. im Deutschen Wörterbuch angeführten Bedeutung<br />

<strong>ist</strong> seit Jahrhun<strong>der</strong>ten frequent – hier <strong>noch</strong> einige wenige charakter<strong>ist</strong>ische Literaturbelege<br />

*** :<br />

Martin Luther: Das heißt das Gebet auf gut Glück versucht und <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> hinein gemurret;<br />

darum <strong>ist</strong> es ein verlorenes Gebet (Der große Katechismus, 1529).<br />

Bettina von Arnim: […] und da setze ich mich an e<strong>ins</strong>ame Orte und simuliere so <strong>ins</strong><br />

<strong>Blaue</strong> hinein und komme <strong>zu</strong> <strong>nicht</strong>s, <strong>zu</strong> keinem hellen Augenblick […] (Die Gün<strong>der</strong>ode,<br />

1840).<br />

E. Th. A. Hoffmann: […] aber Maß und Ziel muß jedes Ding haben und <strong>nicht</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong><br />

hinein Verstand und Ge<strong>ist</strong> verwirren (Die Serapionsbrü<strong>der</strong>, 1819–1821).<br />

Gottfried Keller: Der Schmollende hatte sich mit <strong>der</strong> Untreuen versöhnt, und das Paar<br />

liebkoste sich in begieriger Seligkeit; das an<strong>der</strong>e wilde Paar sang und trank […], und <strong>der</strong><br />

Geiger nebst dem buckligen Baßgeiger lärmten <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> hinein. (Romeo und Julia auf<br />

dem Dorfe (aus: Die Leute von Seldwyla, 1856.)<br />

R. M. Rilke: Man geht doch <strong>nicht</strong> so fort, <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> hinein (Ewald Tragy, veröff. 1929).<br />

Abschließend seien zwei literarische Beispiele allgemeinen Charakters, mit variiertem<br />

Wortlaut, aber ganz analogem Sinngehalt, zitiert:<br />

Friedrich Nietzsche, Die Sonne sinkt:<br />

Rings nur Welle und Spiel. / Was je schwer war, / sank in blaue Vergessenheit –<br />

müßig steht nun mein Kahn. / Sturm und <strong>Fahrt</strong> – wie verlernt er das! / Wunsch und Hoffen<br />

ertrank, / glatt liegt Seele und Meer.<br />

** Entsprechend führt das Wörterbuch <strong>der</strong> Synonyme von H. Görner/G. Kempcke, München 1998, diese<br />

sprachlichen Verwendungsweisen an – hier geht es um die umgangssprachliche Version ("umg.") <strong>ins</strong><br />

<strong>Blaue</strong> hinein: "planlos: 1. 〈<strong>nicht</strong> nach einem Plan〉 ohne Plan / Planung · unmethodisch · unsystematisch ·<br />

auf gut Glück · aufs Geratewohl + ziellos ♦ umg: <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> hinein. […]" Vom Stichwort Ausflug her<br />

wird auf <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> samt <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> hinein u. a. verwiesen.<br />

*** Zusammenfassend und mit plausibler Deutung Karl F. W. Wan<strong>der</strong>, Deutsches Sprichwörter-Lexikon<br />

(1867–1880): "Ins <strong>Blaue</strong> hinein fahren (reden, schiessen, urtheilen). – Meinau, 152; Wurzbach II, 34; Körte,<br />

642; Eiselein, 82; Sandvoss, 126. / In den blauen Himmel reden, <strong>der</strong> das Unermessliche und Endlose<br />

charakterisirt; also reden ohne Ziel und ohne Bekanntschaft mit <strong>der</strong> Sache."<br />

3


Und, in verwandter Weise, Wilhelm He<strong>ins</strong>e, Ardinghello und die glückseligen Inseln:<br />

In <strong>der</strong> Tat lagern sich reizend die schön bewachsenen Hügel darum her, und die Tirolergebirge<br />

machen in blauer Ferne süße Augenweide.<br />

Die Wendung <strong>Fahrt</strong> <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong>, mit an<strong>der</strong>en Worten, wäre also anhand <strong>der</strong> Bedeutungskomponenten<br />

'Unbestimmtheit', 'Ungewißheit', 'unklare Ferne' <strong>zu</strong> <strong>erklären</strong>.<br />

Ein sinnlich-real<strong>ist</strong>ischer Be<strong>zu</strong>g – wie ihn die He<strong>ins</strong>e-Stelle + zeigt – mag allerdings<br />

(mindestens h<strong>ins</strong>ichtlich <strong>der</strong> spontanen Realisierung) hine<strong>ins</strong>pielen, denn von weitem<br />

aus gesehen erscheinen die entfernt gelegenen Berge und Höhenzüge, <strong>zu</strong>mal vor<br />

blauem Himmel als Hintergrund, eher unbestimmt dunkel, dunkelblau o<strong>der</strong> grünlich-blau<br />

–, doch <strong>scheint</strong> mir dies <strong>nicht</strong> den Ausschlag <strong>zu</strong> geben; blau hat eine<br />

übersinnliche Note gewonnen.<br />

____________<br />

© Gerhard Müller.<br />

Zuerst in <strong>der</strong> Zeitschrift Der Sprachdienst (<strong>Wie</strong>sbaden), 2/2009. Beträchtlich erweitert<br />

und formal sowie orthographisch bearbeitet. – Stand: Juni 2010.<br />

+ Ähnlich bei Joseph von Eichendorff, Ahnung und Gegenwart (1815): "Damals segelten seine Gedanken<br />

und Wünsche mit den Wolken <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> über das Gebirge fort, hinter dem ihm das Leben mit seinen<br />

Reisewun<strong>der</strong>n wie ein schönes, überschwenglich reiches Geheimnis lag."<br />

Hier (wie in an<strong>der</strong>en Fällen) <strong>scheint</strong> eine Variation bzw. Anwendung <strong>der</strong> Fügung <strong>ins</strong> <strong>Blaue</strong> vor<strong>zu</strong>liegen.<br />

4

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