Schwierigkeitsgrad: mittel - musikFabrik
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Cornelius Cardew: Schooltime Special<br />
<strong>Schwierigkeitsgrad</strong>: <strong>mittel</strong> Dauer: beliebig<br />
Besetzung: beliebig Notenkenntnis: nicht erforderlich<br />
Instrumentalkenntnisse: ja und nein<br />
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Komponist: Cornelius Cardew, *1936, †1981, studierte von 1953 bis 1957 Violoncello und Klavier<br />
sowie Komposition bei Howard Ferguson an der Royal Academie of Music in London, danach<br />
Elektronische Musik bei Gottfried Michael Koenig in Köln. Er arbeitete mit Karlheinz Stockhausen<br />
und John Cage zusammen. 1969 gründete er u.a. mit Howard Skempton das Scratch Orchestra, eine<br />
freie Vereinigung von Künstlern aller Sparten, die sich der Aufführung Experimenteller Musik<br />
widmete. Cardew wurde schließlich selbst Professor an der Royal Academie of Music in London.<br />
Vollständiger Titel: Schooltime Special (1968 konzipiert, 1972 uraufgeführt im Kunstprogramm<br />
der Münchner Olympiade).<br />
Besetzung: beliebig, für einen oder mehrere Instrumentalisten / Vokalisten unter Einbezug von<br />
Bewegung / Tanz. Empfehlenswert ist eine kleinere Gruppe zwischen 5 und 10 SpielerInnen.<br />
<strong>Schwierigkeitsgrad</strong>: Das Stück ist für SpielerInnen ab ca. 15 Jahre geeignet. Es lässt sich auch<br />
ohne instrumentale Kenntnisse umsetzen, dann sollten jedoch Erfahrungen mit vokalen<br />
Improvisationstechniken vorhanden sein.<br />
Voraussetzungen: Das Konzept verlangt einen hohen Grad an Selbstdisziplin und Erfahrung mit<br />
improvisierter Musik, offenen Situationen oder Ensemblespiel. Vor der Aufführung sollte<br />
Bühnenpräsenz trainiert werden.<br />
Charakterisierung: Die Verbalpartitur besteht aus in vier Blöcken (A – D) zusammengefassten<br />
Fragen, die sich sehr individuell an den Spieler richten (z.B.: „B 1. Kann der Ton oder das Geräusch<br />
höher werden? Ja? Lass ihn höher werden! Nein? Halte ihn auf gleicher Höhe!“). Dieser tritt dabei<br />
in eine musikalische Interaktion mit anderen Ensemblemitgliedern oder bleibt autark mit sich<br />
beschäftigt, beides ist möglich. Das Konzept erfordert Strenge und Disziplin. Es ist nur mit<br />
improvisationserfahrenen Spielern erfolgreich umsetzbar. „Dieses Fragespiel bezieht sich auf<br />
Wünsche nach dem Hervorbringen von Tönen und Geräuschen, nach den qualitativen<br />
Veränderungen musikalischer Substanz, dann auf physische und psychische Reaktionen und<br />
Assoziationen der Musiker und schließlich auf Überlegungen zu Fortgang oder Beendigung der<br />
Ereignisse.“ Aus: Frank Schneider, Go and Stop in zwei Runden, Booklet S.29 zur CD AIR-Maul<br />
II, Arbeitsgemeinschaft Neue Musik am Leininger-Gymnasium Grünstadt.<br />
Vorschläge zur Methodik der Einstudierung: Grundsätzlich empfehlenswert sind Übungen und<br />
Modelle der musikalischen Gruppenimprovisation, zu finden z.B. in der Sammlung von Matthias<br />
Schwabe: „Musik spielend erfinden. Improvisieren in der Gruppe für Anfänger und<br />
Fortgeschrittene“ (Bärenreiter-Verlag, 1992). Bevor jedoch die Fragen ausgeteilt werden, könnten<br />
einzelne musikalische Phänomene herausgelöst und probiert werden, z.B. Übungen zur<br />
Veränderung von Klangfarbe, Dynamik, Dauer (siehe Block B). Vor Beginn des Stückes sollte der<br />
Umgang mit den Frageblöcken gemeinsam mit der vorangestellten Anleitung Cardews geklärt<br />
werden.<br />
Beschreibung des Materials: „Schooltime Special“ erschien zusammen mit anderen<br />
experimentellen Stücken in der legendären „scratch anthology of compositions“, die im englischen<br />
Original leider nur noch sehr schwierig über Bibliotheken erhältlich ist.
Experten, Ansprechpartner, Literatur: Einspielung auf der CD, AIR-Maul II,<br />
Arbeitsgemeinschaft Neue Musik am Leininger-Gymnasium Grünstadt, Bezug über s.egelerwittmann@gmx.de.<br />
Verlag oder Bezugsquelle: Inzwischen kann man das Stück in der Übersetzung aus dem<br />
Englischen kostenlos von der Homepage des Instituts für Musikpädagogik Graz unter Download<br />
herunterladen. http://www.impg.at/download/school.pdf.<br />
Links: www.musicnow.co.uk/composers/cardew.html; de.wikipedia.org/wiki/Cornelius_Cardew.<br />
Beitrag: s.e.