Apple Store Cologne - Store design - netzentwurf.de

Recherche Kommunikation im Raum / store design
Petra Bole Corinna Voss
Projekt Interior Design_Apple Flagship Store_WS 05/06_ Prof. Dipl. Des. M. Wagner_Prof. P. Russel_LB Dipl. Ing. H. Daniel

Zeit ist gleich Umsatz.
Wer länger in einem Laden bleibt, kauft erfahrungsgemäß mehr. Die Aufenthaltszeit hängt wesentlich davon ab, ob sich
der Kunde wohl fühlt oder nicht. Aus diesem Grund ist eine richtige Balance zwischen Anregung und Entspannung
erforderlich, die unnötige Streßfaktoren vermeidet und trotzdem mit einem innovativen Erscheinungsbild profiliert.
Shops stehen mehr denn je unter Erfolgszwang und müssen mit einem tendenziell geringeren Budget ein attraktiveres
Angebot schaffen. Die Kundentreue zu Marken und Labels nimmt ab, der Zwang zu Profilierung des Verkaufsraumes
wächst. Diese Profilierung verursacht Kosten, denen kein unmittelbar erkennbarer Gewinn gegenübersteht.

Drei besondere Faktoren sind hierbei hervorzuheben:
Erstens:
Neue Geschäfte nehmen proportional stärker zu als die Bevölkerung.
Zusätzlich entwickelte Kaufangebote wie Factory Outlets, Malls, Verbrauchermärkte und Shop-in-Shops
konkurrieren mit bestehenden Geschäften um Kunden auf dem bereits ausgereizten Käufer-Markt.

Zweitens:
Das Kaufverhalten des Kunden hat eine Veränderung erfahren.
Er ist zum so genannten „Smart-Shopper“ geworden, der gut informiert einkaufen möchte.
Er ist seltener bereit, den vollen Preis zu bezahlen, auf der Suche nach „Schnäppchen“ und u.a. durch das Internet
dazu bewogen, immer mehr Leistung für immer weniger Geld zu erwarten.

Drittens:
Schätzungen über die Bevölkerungsentwicklung des Statistischen Bundesamtes zeigen,
dass sich bis zum 2016 die Gesamtbevölkerung um ca. drei Prozent verringern wird.
Die Altersgruppe bis 25 Jahre wird um rund vier Prozent abnehmen, die Altersgruppe
der über 51-Jährigen dagegen um rund neun Prozent zunehmen. Vor allem diese Käuferschicht
der Senioren –also die Menschen ab etwa sechzig Jahren- wird stärker an Bedeutung gewinnen.

HUGO BOSS factory Shopkonzept Metzingen RaiserLopesDesigners 2002

HUGO BOSS green Shopkonzept RaiserLopesDesigners 2002

HUGO BOSS orange Shopkonzept RaiserLopesDesigners 2002

HUGO BOSS VIP Shopkonzept RaiserLopesDesigners 2002/04

adidas originals store Stockholm

adidas concept store Köln

PRADA

PRADA flagship store Tokyo Herzog & de Meuron 2003

PRADA flagship store Tokyo Herzog & de Meuron 2003

PRADA flagship store New York Rem Koolhaas 2001

Porsche Design Store Berlin Matteo Thun

Porsche Design Store Berlin Matteo Thun

SONY

SONY Center Berlin

A1 Lounge EOOS Wien 2005

A1 Lounge EOOS Wien 2005

Apple Store London 2004

Apple Store London 2004

Apple Store Tokyo Bohlin Cywinski Jackson Architects

Apple Store San Francisco Bohlin Cywinski Jackson Architects

Mini Apple Store

Fazit
Die in der heutigen Zeit erreichte Komplexität im Konsum von Waren und Dienstleistungen
macht es notwendig einen Entwurf für einen Laden interdisziplinär zu entwickeln.
Hier sind sowohl Architekten als auch Designer, Bühnenbildner und Künstler gefragt.
Es ergeben sich folgende wichtige Faktoren im interdisziplinären store design:

Mobiliar
Das Mobiliar ist eine der wichtigsten funktionalen Stützen
im Verkaufsraum, sei es zur Warenpräsentation, als
Sitzgelegenheit für den Kunden oder im Kassenbereich.
Eine flexible Einrichtung ermöglicht die Gestaltung
verschiedener Raumsituationen, die Verbindung von
Räumen und die Abgrenzung unterschiedlicher Bereiche.
Die konventionelle, starre Raumstruktur kann dadurch
aufgelöst werden.
Fendi Rom

Farbe
Farben können verschiedene Empfindungen und
Wahrnehmungen auslösen,
die bei der Gestaltung berücksichtigt werden müssen.
Darüber hinaus orientiert sich die Farbgestaltung häufig
am corporate design der Marke.
Zumtobel Staff Berlin

Beleuchtung
Wie bei der Farbe ist es eher das wahrgenommene als
das physikalische Licht, das den Designer beschäftigt.
Die Beleuchtung ist sowohl bei der virtuellen Schaffung
von Räumen als auch zur Zeichnung
des Charakters eines Geschäfts ausschlaggebend.
Isabell Hund

Grafikdesign
Die Verwendung von Grafikdesign in Geschäften dient
zur Information und "Verführung" des Kunden.
Der Ladeninnenraum wird mit Hilfe von Typografie
und Bildern, die von der Gestaltung des
Markenlogos bis hin zur Beschilderung reicht,
ausgearbeitet.
GIL Wien

Kunst
Als weitere Disziplin in der Ladengestaltung ist der
Faktor "Kunst" hinzugekommen.
Sowohl die Kunst im klassischen Sinne, als auch
der Einsatz von Videos, Installationen oder
Soundeffekten finden immer häufiger Verwendung.
Issey Miyake

Literaturquellen:
Shop Design + Public Interior In.Between.Berlin Katharina Winkler; Junius Verlag Hamburg; 2003
Shop Design Aurora Cuito; avedition Ludwigsburg; 2001
Shop Design für erfolgreiche Läden Margrit Lipczinsky Helmut Boerner; Callwey Verlag München; 2001
Detail Konzept Zeitschrift für Architektur Ausgabe März 2004; Seite 172 ff.
FRAME The Great Indoors Amsterdam, May/Jun 2005
AIT Architektur/Innenarchitektur/TechnischerAufbau Mikromarker Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH
Leinfelden- Echerdingen, 9-2005