Was ist eigentlich Interkulturelle Kompetenz? - Integrationspotenziale
Was ist eigentlich Interkulturelle Kompetenz? - Integrationspotenziale
Was ist eigentlich Interkulturelle Kompetenz? - Integrationspotenziale
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>eigentlich</strong> <strong>Interkulturelle</strong> <strong>Kompetenz</strong>?<br />
Stefanie Rathje<br />
Coburg: 16. April 2010<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Überblick<br />
Situation<br />
Problematik<br />
Ziel<br />
Methode<br />
Ergebnis<br />
Schlussfolgerungen<br />
Das traditionelle Verständnis von interkultureller <strong>Kompetenz</strong> <strong>ist</strong> durch<br />
die Kollisions-Metapher gekennzeichnet.<br />
Es erwe<strong>ist</strong> sich in der Praxis als problematisch.<br />
Ziel des Vortrags <strong>ist</strong> die Vorstellung eines anwendungsorientierten<br />
Ansatzes interkultureller <strong>Kompetenz</strong>.<br />
Der Ansatz basiert auf einem neuen Kulturbegri, der zwischen vier<br />
verschiedenen Perspektiven unterscheidet.<br />
Der neue Kulturbegri führt zu einem neuen Verständnis von<br />
Interkulturalität und interkultureller <strong>Kompetenz</strong>.<br />
Das neue Verständnis interkultureller <strong>Kompetenz</strong> benötigt neue Formen<br />
der <strong>Kompetenz</strong>entwicklung.<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Kulturen haben<br />
kohärente Inhalte<br />
Kollisions-Metapher der Interkulturalität<br />
Menschen sind primär<br />
Teil EINER Kultur<br />
Menschen innerhalb einer<br />
Kultur ähneln sich<br />
Situation<br />
Wir stellen uns Interkulturalität gerne als zwei sich überschneidende<br />
Kreise vor.<br />
Kulturen haben<br />
feste Grenzen<br />
Inhaltskohärenz<br />
„Etwas Drittes“<br />
Grenzkohärenz G k hä<br />
Primärkollektivität<br />
Merkmalskohärenz<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Aus dem Bild der sich überschneidenden Kreise leiten sich<br />
verschiedene Herausforderungen für interkulturelles Handeln ab.<br />
Identitätsbedrohung<br />
Bewältigung einer<br />
Ausnahmesituation<br />
Herausforderungen der Interkulturalität (Kollisions-Metapher)<br />
?<br />
Unwissen<br />
Dissens<br />
Mangelndes Verständnis eines<br />
fremden kulturellen Systems<br />
Einschränkung der<br />
Möglichkeit zu Einigung<br />
und Konsens<br />
Situation<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Jemand, der in der Lage <strong>ist</strong>, diese Herausforderungen zu me<strong>ist</strong>ern,<br />
gilt als interkulturell kompetent.<br />
<strong>Interkulturelle</strong><br />
Herausforderungen<br />
<strong>Interkulturelle</strong> <strong>Kompetenz</strong> als Kollisionsbewältigung<br />
Unwissen<br />
Teilkompetenzen Eigenkulturelles<br />
Wissen<br />
Kognitive Dimension Aektive Dimension Konative Dimension<br />
Fremdkulturelles<br />
Wissen<br />
Verständnis von<br />
Kulturunterschieden<br />
Real<strong>ist</strong>ische<br />
Verhaltenserwartungen<br />
...<br />
Identitätsbedrohung<br />
Frustrationstoleranz<br />
Fähigkeit zur<br />
Stressbewältigung<br />
Ambiguitätstoleranz<br />
Vorurteilsfreiheit<br />
Empathie<br />
Dissens<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
Kompromissfähigkeit<br />
Soziale <strong>Kompetenz</strong><br />
Verhandlungskompetenz<br />
Konfliktlösungsfähigkeit<br />
<strong>Interkulturelle</strong> <strong>Kompetenz</strong> als die Fähigkeit, sich trotz der Herausforderungen<br />
interkultureller Interaktion eektiv und angemessen zu verhalten.<br />
Nach: Gertsen, Stüdlein, Müller/Gebrich<br />
Situation<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation<br />
...
Das Verständnis interkultureller <strong>Kompetenz</strong> auf Basis der Kollisions-<br />
Metapher erwe<strong>ist</strong> sich in der Praxis als problematisch.<br />
Problematik des traditionellen Verständnisses interkultureller <strong>Kompetenz</strong><br />
Interkulturalität <strong>ist</strong><br />
ein Ausnahmezustand.<br />
Identitätsbedrohungg<br />
Verhinderung<br />
von Normalität<br />
?<br />
Unwissen<br />
Dissens<br />
Es gibt kulturelle Systeme, die<br />
man kohärent beschreiben kann.<br />
Intensivierung<br />
von Stereotypen<br />
Problem<br />
Es gibt zwei Gruppen, die sich<br />
um etwas Drittes bemühen<br />
Zementierung von<br />
Kollektivgrenzen<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Ziel des Vortrags <strong>ist</strong> die Vorstellung eines neuen Ansatzes<br />
interkultureller <strong>Kompetenz</strong>.<br />
Ziel des Vortrags<br />
?<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation<br />
Ziel
Der Ansatz basiert auf einem neuen Kulturbegri, der zwischen vier<br />
verschiedenen Perspektiven unterscheidet.<br />
Trennung<br />
kollektiver und<br />
kultureller<br />
Phänomene!<br />
Kollektive<br />
Perspektive<br />
Kulturelle Kult elle<br />
Perspektive<br />
Kultur als Vier-Felder-Matrix<br />
Methode<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der Ansatz basiert auf einem neuen Kulturbegri, der zwischen vier<br />
verschiedenen Perspektiven unterscheidet.<br />
Trennung<br />
kollektiver und<br />
kultureller<br />
Phänomene!<br />
Kollektive<br />
Perspektive<br />
Kulturelle Kult elle<br />
Perspektive<br />
Kultur als Vier-Felder-Matrix<br />
Trennung gruppenspezifischer<br />
und individueller Phänomene!<br />
Plurale<br />
Perspektive<br />
Individuelle<br />
Perspektive<br />
Methode<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der Ansatz basiert auf einem neuen Kulturbegri, der zwischen vier<br />
verschiedenen Perspektiven unterscheidet.<br />
Trennung<br />
kollektiver und<br />
kultureller<br />
Phänomene!<br />
Kollektive<br />
Perspektive<br />
Kulturelle Kult elle<br />
Perspektive<br />
Kultur als Vier-Felder-Matrix<br />
Plurale<br />
Perspektive<br />
Wie <strong>ist</strong> der Zugang zu<br />
einem Kollektiv geregelt?<br />
Wie kann man<br />
kollektive Gewohnheiten<br />
beschreiben?<br />
Trennung gruppenspezifischer<br />
und individueller Phänomene!<br />
Individuelle<br />
Perspektive<br />
Zu welchen Kollektiven<br />
gehört ein Individuum?<br />
Wie beeinflussen die<br />
Gewohnheiten der<br />
Kollektive<br />
das Individuum?<br />
Methode<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der neue Kulturbegri führt zu einem veränderten Verständnis von<br />
Interkulturalität.<br />
Kulturen haben<br />
feste Grenzen<br />
Überarbeitung des Kulturbegris<br />
Menschen sind primär<br />
Teil EINER Kultur<br />
Grenzkohärenz G k hä<br />
Primärkollektivität<br />
Inhaltskohärenz<br />
Kulturen haben<br />
kohärente Inhalte<br />
Merkmalskohärenz<br />
Menschen innerhalb einer<br />
Kultur ähneln sich<br />
Ergebnisse<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der neue Kulturbegri führt zu einem veränderten Verständnis von<br />
Interkulturalität.<br />
Kollektive, aber nicht Kulturen<br />
haben feste Grenzen!<br />
Kulturen Ku Kult lt ltur uren en h hhab<br />
haben ab aben en<br />
feste Grenzen<br />
Kulturen haben<br />
kohärente Inhalte<br />
Überarbeitung des Kulturbegris<br />
Menschen sind primär<br />
Teil EINER Kultur<br />
Grenzkohärenz G k hä<br />
Primärkollektivität<br />
Inhaltskohärenz<br />
Merkmalskohärenz<br />
Menschen innerhalb einer<br />
Kultur ähneln sich<br />
Ergebnisse<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der neue Kulturbegri führt zu einem veränderten Verständnis von<br />
Interkulturalität.<br />
Kollektive, aber nicht Kulturen<br />
haben feste Grenzen!<br />
Kulturen Ku Kult lt ltur uren en h hhab<br />
haben ab aben en<br />
feste Grenzen<br />
Kulturen haben<br />
kohärente Inhalte<br />
Überarbeitung des Kulturbegris<br />
Menschen sind primär<br />
Teil EINER Kultur<br />
Grenzkohärenz G k hä<br />
Primärkollektivität<br />
Inhaltskohärenz<br />
Kulturen haben vielfältige,<br />
widersprüchliche Inhalte!<br />
Dierenz<br />
Merkmalskohärenz<br />
Menschen innerhalb einer<br />
Kultur ähneln sich<br />
Ergebnisse<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der neue Kulturbegri führt zu einem veränderten Verständnis von<br />
Interkulturalität.<br />
Kollektive, aber nicht Kulturen<br />
haben feste Grenzen!<br />
Kulturen Ku Kult lt ltur uren en h hhab<br />
haben ab aben en<br />
feste Grenzen<br />
Kulturen haben<br />
kohärente Inhalte<br />
Überarbeitung des Kulturbegris<br />
Menschen Mensch ch chen en sind ssin<br />
in ind d primär pr prim im imär är<br />
Teil EINER Kultur<br />
Grenzkohärenz G k hä<br />
Primärkollektivität<br />
Inhaltskohärenz<br />
Kulturen haben vielfältige,<br />
widersprüchliche Inhalte!<br />
Dierenz<br />
Menschen gehören gleichzeitig<br />
zahlreichen Kollektiven an!<br />
Merkmalskohärenz<br />
Menschen innerhalb einer<br />
Kultur ähneln sich<br />
Ergebnisse<br />
Multikollektivität<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der neue Kulturbegri führt zu einem veränderten Verständnis von<br />
Interkulturalität.<br />
Kollektive, aber nicht Kulturen<br />
haben feste Grenzen!<br />
Kulturen Ku Kult lt ltur uren en h hhab<br />
haben ab aben en<br />
feste Grenzen<br />
Kulturen haben<br />
kohärente Inhalte<br />
Überarbeitung des Kulturbegris<br />
Menschen Mensch ch chen en sind ssin<br />
in ind d primär pr prim im imär är<br />
Teil EINER Kultur<br />
Grenzkohärenz G k hä<br />
Primärkollektivität<br />
Inhaltskohärenz<br />
Kulturen haben vielfältige,<br />
widersprüchliche Inhalte!<br />
Dierenz<br />
Menschen gehören gleichzeitig<br />
zahlreichen Kollektiven an!<br />
Merkmalskohärenz<br />
Menschen innerhalb einer<br />
Kultur ähneln sich<br />
Individuelle Eigenschaften sind<br />
nicht determiniert!<br />
Ergebnisse<br />
Multikollektivität<br />
Radikale Individualität<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Der neue Kulturbegri führt zu einem veränderten Verständnis von<br />
Interkulturalität.<br />
Kulturen haben<br />
vielfältige, widersprüchliche<br />
Inhalte!<br />
Dierenz<br />
Kollektive, aber nicht<br />
Kulturen<br />
haben feste Grenzen!<br />
Grenzkohärenz<br />
G k hä<br />
Missing-Link-Metapher der Interkulturalität<br />
Menschen gehören<br />
gleichzeitig zahlreichen<br />
Kollektiven an!<br />
Multikollektivität<br />
Ergebnisse<br />
Individuelle<br />
Eigenschaften sind<br />
nicht determiniert!<br />
Radikale Individualität<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation<br />
?<br />
Interkulturalität<br />
als „Missing Link“
Als neue Herausforderungen erweisen sich dabei das Fehlen von<br />
Vertrautheit, Zusammengehörigkeitsgefühl und Gewohnheiten.<br />
Herausforderungen der Interkulturalität (Missing-Link-Metapher)<br />
Fehlendes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
Man empfindet sich nicht als<br />
Mitglieder der gleichen Gruppe.<br />
?<br />
Fehlende Vertrautheit<br />
Fehlende gemeinsame<br />
Gewohnheiten<br />
Situation wird als<br />
unbekannt erfahren.<br />
Es gibt noch keine bekannten<br />
Verhaltens- oder Denkroutinen.<br />
Ergebnisse<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Ein zeitgemäßes Verständnis von Interkulturalität führt zu einem<br />
neuen Verständnis interkultureller <strong>Kompetenz</strong>.<br />
<strong>Interkulturelle</strong><br />
Herausforderungen<br />
<strong>Interkulturelle</strong><br />
<strong>Kompetenz</strong>en<br />
<strong>Interkulturelle</strong> <strong>Kompetenz</strong> als Kulturproduktion<br />
Kognitive Dimension Aektive Dimension Konative Dimension<br />
Fehlende Vertrautheit<br />
Fähigkeit Vertrautheit<br />
zu fördern<br />
(Herstellung von<br />
Normalität)<br />
Fehlendes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
Bereitschaft, Macht<br />
und Ressourcen zu<br />
teilen<br />
(Inklusion)<br />
Fehlende gemeinsame<br />
Gewohnheiten<br />
Fähigkeit, gemeinsame<br />
Gewohnheiten<br />
zu gestalten<br />
(Kulturproduktion)<br />
<strong>Interkulturelle</strong> <strong>Kompetenz</strong> als die Fähigkeit, in Situationen fehlender kollektiver<br />
Zugehörigkeit Normalität herzustellen, Inklusion zu ermöglichen und Kultur zu<br />
produzieren.<br />
Ergebnisse<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation
Das neue Verständnis interkultureller <strong>Kompetenz</strong> benötigt neue<br />
Formen der <strong>Kompetenz</strong>entwicklung.<br />
Kognitive<br />
Dimension<br />
Aektive<br />
Dimension<br />
Konative<br />
Dimension<br />
<strong>Interkulturelle</strong><br />
Herausforderungen<br />
(Traditionell)<br />
Unwissen<br />
Identitätsbedrohung<br />
Dissens<br />
Herausforderungen für die Entwicklung interkultureller <strong>Kompetenz</strong><br />
Bestehende<br />
Trainingsansätze<br />
Kulturstandards<br />
Kulturdimensionen<br />
Kulturspezifische<br />
Trainings<br />
Anpassungstrainings<br />
(Kulturschock)<br />
VerhandlungstrainingsKonfliktmanagement<br />
<strong>Interkulturelle</strong><br />
Herausforderungen<br />
(Neue Sichtweise)<br />
Fehlende Vertrautheit<br />
Fehlendes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
Fehlende gemeinsame<br />
Gewohnheiten<br />
Schlussfolgerungen<br />
Potentielle<br />
Trainingsansätze<br />
Lernen, Normalität herzustellen<br />
z.B. Multikollektivität der Beteiligten,<br />
individuelle Dierenzen<br />
und geglaubte Gemeinsamkeiten<br />
transparent machen<br />
Lernen zu inkludieren,<br />
z.B. Kollektivgrenzen erweitern,<br />
gemeinsames Kollektiv definieren<br />
Lernen, gemeinsame Gewohnheiten<br />
zu gestalten, z.B. durch<br />
symbolisches Management<br />
Neue Formen zur Ausbildung interkultureller <strong>Kompetenz</strong> sind derzeit erst in der Entwicklung.<br />
Stefanie Rathje Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin Wirtschaftskommunikation