Coverfoto: © Vidady - Veranstaltungskalender für Körper Geist und ...
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22<br />
Vom Sinn <strong>und</strong> dem<br />
erfüllten „Ja“ zum Leben<br />
Von Lutz Wilde, Ausbilder an der ‚Akademie House of Shaman‘<br />
Können Krankheiten einen Sinn haben? Die Antwort<br />
kann nur individuell getroffen werden, denn jede(r)<br />
hat die freie Wahl sich <strong>für</strong> ein „Ja“ oder <strong>für</strong> ein „Nein“<br />
zu entscheiden. Und doch ist es ganz wesentlich, wie<br />
Sie diese Frage <strong>für</strong> sich beantworten: Die Antwort entscheidet<br />
nämlich darüber, welche Einstellung wir zu<br />
uns, zu unserem <strong>Körper</strong>, der Krankheit oder unserer<br />
Beziehung zum Leben haben.<br />
Mit diesem Beitrag möchte ich darlegen, was es<br />
bedeuten kann, wenn ich als Mensch krank werde <strong>und</strong><br />
was es heißt, einer Krankheit einen (tieferen) Sinn zu<br />
unterstellen bzw. ihn zu verneinen. Ich möchte Sie<br />
einladen, Ihre eigene Meinung hierzu ganz bewusst zu<br />
erforschen, zu überprüfen oder zu hinterfragen.<br />
Was geschieht, wenn ich Krankheiten als „sinnlos“<br />
ansehe? Dann muss ich die Krankheit als einen „Schicksalsschlag“<br />
betrachten, der willkürlich <strong>und</strong> ungerecht<br />
mich oder jeden(n) anderen trifft. Mensch selber wird<br />
„ohnmächtiger“ Empfänger, dessen einzige Maßnahme<br />
darin bestehen kann, (negative) Auswirkungen zu reduzieren<br />
<strong>und</strong> zu hoffen, dass es möglichst problemlos von<br />
statten geht. Wenn ich den Sinn verneine, wird damit<br />
die eigene Selbstverantwortung, das Vertrauen in das<br />
Leben, in die eigene Kraft „erschüttert“. Wie soll ich<br />
denn dann eine lebensbejahende Einstellung finden,<br />
vertreten, leben? Folgen wie Unsicherheit <strong>und</strong> ein Hang,<br />
sich vom Außen zu sehr beeinflussen zu lassen, sind<br />
eine logische Konsequenz.<br />
„Können Krankheiten einen Sinn haben?“<br />
Sieht so das Leben aus, das ich mir wünsche? Ich<br />
sage „Nein“ <strong>und</strong> schaue mir an, was es bedeuten kann,<br />
wenn ich einen Sinn annehme.<br />
Unterstelle ich der Krankheit einen Sinn, erlaube ich<br />
mir, dem Leben, dem <strong>Körper</strong> <strong>und</strong> den Geschehnissen<br />
ein tiefe (mir) wohlwollende Gr<strong>und</strong>absicht zuzugestehen.<br />
Das bietet mir die Chance, dass ich mich ebenso<br />
wohlwollend <strong>und</strong> aufgeschlossen auf das Leben, den<br />
<strong>Körper</strong>, die Geschehnissen einlassen kann. Nur so kann<br />
ich lernen, darauf zu vertrauen, dass mir das Leben,<br />
die Geschehnisse, meine Seele – auch eine Krankheit<br />
– etwas mitzuteilen oder zu geben haben. Und mit dieser<br />
wohlwollenden Absicht kann ich auch annehmen, dass<br />
diese Gaben wichtig <strong>für</strong> mich sind.<br />
Es wird möglich, dass ich durch eigenverantwortliches<br />
Handeln den „Sinn“ dieser Mitteilung oder Gabe<br />
„entschlüssele“, mich anders entscheide <strong>und</strong> mein<br />
Leben ändere. Damit rege ich aus eigener Kraft meine<br />
Selbstheilungskräfte an - in der Verbindung zum <strong>Körper</strong><br />
<strong>und</strong> dem Lauf des Lebens.<br />
Welchen Sinn könnte denn eine Krankheit haben? Es<br />
könnte sein, dass z.B. ein gestresster Werktätiger zur<br />
Ruhe kommt, sich mit sich selbst beschäftigen muss.<br />
Er kann dem nicht ausweichen. Und sie / er sollte diese<br />
Zeit auch wirklich <strong>für</strong> sich nutzen, in sich spüren: Was<br />
will wir mein <strong>Körper</strong> oder diese Krankheit sagen?<br />
Mitunter fehlt einfach eine Pause oder die Möglichkeit,<br />
sich angemessen zu erholen. Es kann sein, dass sich in<br />
KGSBerlin 03/2010<br />
Foto: www.thsw.de