DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser ...

Kontrolle und Qualitätssicherung von
Badebeckenwasser
Dr. Wilfried Puchert
Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern
Untersuchungs- und Beratungsstelle Schwerin

Definition:
Schwimm- und Badebecken
Kontinuierlich durchströmtes Wasserbecken, in dem sich mehrere
Menschen gleichzeitig oder in zeitlicher Folge bestimmungs-
gemäß aufhalten
Einträge ins Badewasser
- Schmutz- Schmutz und Keimeintrag durch den Badegast
- Urineintrag (ca. 50 ml/ Gast)
- Abspülungen von Kosmetika
- Erde und Pflanzenteile
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Krankheitserreger in Schwimm- und Badebecken
Viren
Papiloma-Viren
Papiloma Viren
Adeno-Viren
Adeno Viren
ECHO-Viren
ECHO Viren
Rotaviren
Bakterien
Pseudomonaden
Staphylokokken
Mykobakterien
Legionellen
Pilze
Dermatophyten
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Rechtsvorschriften und Normen zum Schwimm- und
Badebeckenwasser
Gesetz zur Neuordnung seuchenrechtlicher Vorschriften vom 20.06.2000
Artikel 1 Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten
beim Menschen (Infektionsschutzgesetz)
(BGBl. Teil I, Nr. 33, S. 1045, 25.07.2000)
DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser
Teil 1 bis 5
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Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von
Infektionskrankheiten beim Menschen
(Infektionsschutzgesetz)
§ 37 Beschaffenheit von Wasser für den menschlichen Gebrauch sowie von Schwimmund
Badebeckenwasser, Überwachung
(2) Schwimm- oder Badebeckenwasser in Gewerbebetrieben, öffentlichen Bädern sowie in
sonstigen nicht ausschließlich privat genutzten Einrichtungen muss so beschaffen sein,
dass durch seinen Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit,
insbesondere durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist.
(3) Wassergewinnungs- und Wasserversorgungsanlagen und Schwimm- oder Badebecken
einschließlich ihrer Wasseraufbereitungsanlagen unterliegen hinsichtlich der in den
Absätzen 1 und 2 genannten Anforderungen der Überwachung durch das
Gesundheitsamt. Für die Durchführung der Überwachung gilt § 16 Abs. 2 entsprechend.
Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 Abs. 1 Grundgesetz)
wird insoweit eingeschränkt.
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Schema der Schwimm- Schwimm und
Badebeckenwasseraufbereitung
Flockung
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pH-Wert pH Wert
Chlorung

DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- Schwimm und
Badebeckenwasser
Teil 1
1 Anwendungsbereich
Ziel dieser Norm ist es, eine gute, gleichbleibende
Beschaffenheit des Beckenwassers in bezug auf Hygiene,
Sicherheit und Ästhetik sicherzustellen, damit eine
Schädigung der menschlichen Gesundheit, insbesondere
durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist.
Dabei ist auch das Wohlbefinden der Badegäste (z. B. durch
Minimieren von Nebenreaktionsprodukten der Desinfektion)
zu berücksichtigen.
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DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- Schwimm und
Badebeckenwasser
Teil 1
3 Allgemeines
Für die Desinfektion wurde eine Keimtötung an Pseudomonas
aeruginosa von vier Zehnerpotenzen innerhalb von 30 s zugrunde
gelegt.
Im Beckenwasser dürfen Desinfektionsmittel nur in der erforderlichen
Konzentration vorhanden sein.
Durch Aufbereitung müssen Mikroorganismen und die von den
Badegästen abgegebenen, echt oder kolloidal gelösten organischen
Verunreinigungen wie auch sonstige Verunreinigungen (z. B. Stäube),
aus dem Wasser entfernt werden.
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DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- Schwimm und
Badebeckenwasser
Teil 1
Parameter nach DIN 19643 Reinwasser
Min. Max.
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Beckenwasser
Min. Max.
Koloniezahl bei 20 °C (1/ml) - 20 - 100
Koloniezahl bei 36 °C (1/ml) - 20 - 100
koliforme Keime (1/100 ml) - n.n. - n.n.
E.coli (1/100 ml) - n.n. - n.n.
Ps. aeruginosa (1/100 ml) - n.n. - n.n.
pH-Wert 6,5 7,6 6,5 7,6
freies Chlor, allgemein (mg/l) 0,3 nach Bedarf 0,3 0,6
freies Chlor, Warmsprudelb.(mg/l) 0,7 nach Bedarf 0,7 1,0
Trihalomethane als CHCl3 (µg/l) - 20
Redoxspannung (mV) 700-720

Mindestzugabe an Flockungsmittel
Flockung
a) für Aluminiumsalze 0,05 g/m 3 b) für Eisensalze 0,1 g/m 3
Reaktionszeit und Fließgeschwindigkeit
Nach der Einmischung ist für die Teilchen- und Flockenbildung eine Reaktionszeit von der
Flockungsmittelzugabestelle bis zum Eintritt des Wassers in den Überstauraum des Filters von
mindestens 10 s erforderlich. Dabei darf die Fließgeschwindigkeit des Wassers 1,5 m/s nicht
übersteigen, damit die gebildeten Teilchenaggregate und Flocken nicht wieder zerschlagen
werden.
Flockungsmittel DIN EN pH-Wert im Rohwasser
min max
Aliminiumsulfat 878 6,5 7,2
Aluminiumchloridhexahydrat 881 6,5 7,2
Natriumaluminat 882 6,5 7,2
Eisen(III)-chlorid-Hexahydrat 888 6,5 7,5
Eisen(III)-chloridsulfat-Lösung 891 6,5 7,5
Eisen(III)-sulfat 890 6,5 7,5
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1. Chlorgas in Druckbehältern
Desinfektionsmittel
2. Chlorgas hergestellt am Verwendungsort durch Elektrolyse
3. Natriumhypochlorit-Lösung (ca. 150 g/l Chlor)
Lagerung bei 20°C täglicher Chlorverlust etwa 1 g/l
4. Natriumhypochlorit-Lösung, hergestellt am Verwendungsort durch Elektrolyse
(Kochsalz,Meerwasser oder Sole)
5. Calciumhypochlorit als Granulat oder Tablettenform
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Desinfektion des Badewassers
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Untersuchungsergebnisse aus Schwimmhallen
THM (µg/l)
250
200
150
100
50
0
3 4 7 8 10 11 15 18 21 25 28 29 31 35 36
Objekt-Nr.
Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern
Untersuchungs- und Beratungsstelle Schwerin
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
freies Chlor (mg/l)

THM (µg/l)
140
120
100
Untersuchungsergebnisse aus Hotelbäder
80
60
40
20
0
1 5 19 20 23 24 26 32 37 38
Objekt-Nr.
Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern
Untersuchungs- und Beratungsstelle Schwerin
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
freies Chlor (mg/l)

2500
2000
1500
1000
500
0
2236
20
Qualität des Beckenwassers
2247
134
( Ergebnisse 2003)
Gesamtproben GWÜ
2237
51
Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern
Untersuchungs- und Beratungsstelle Schwerin
2237
112
1236
E. coli Ps. Aeruginosa KBE 20 °C KBE 36 °C Leg. Pneumophila
18

700
600
500
400
300
200
100
0
290
0
294
Qualität im Filtrat
24
( Ergebnisse 2003)
Gesamtproben GWÜ
299
5
Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern
Untersuchungs- und Beratungsstelle Schwerin
299
28
632
169
E. coli Ps. Aeruginosa KBE 20 °C KBE 36 °C Leg. Pneumophila

Chemische Parameter der Schwimm- Schwimm und
Badebeckenwasserüberwachung
Reinwasser
Beckenwasser
PH-Wert PH Wert
Anzahl
179
469
GWÜ
( Ergebnisse 2003)
0
7
Freies Chlor
Anzahl
161
342
Landesgesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern
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GWÜ
0
0
Aluminium
Anzahl
n.u.
1 305
GWÜ
n.u.
286

Zusammenfassung
Planung und Bau von Schwimm- Schwimm und Badebecken soll nach
DIN 19 643 erfolgen
Eintrag von Verschmutzungen ist zu minimieren
wichtig für Badewasseraufbereitung sind
- optimaler pH-Wert pH Wert für Flockung
- Flockungsmitteldosierung
- Filterleistung (rechtzeitiges Rückspülen)
- regelmäßige Kontrolle der Messeinrichtungen für
Chlor, pH-Wert pH Wert und Redox-Spannung
Redox Spannung
Durchführung der Eigenkontrollen und Untersuchungen nach DIN
19 643
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