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Wir sind nicht Marionetten unserer Gene! Wir sind nicht Marionetten ...

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der nördlichen Talflanke zu. Hier<br />

verläuft zwischen Salgesch und<br />

Martigny ein 15 Gehstunden langer<br />

Wanderweg fast ausschliesslich<br />

durch Weinberge: der eigens<br />

markierte Chemin du Vignoble.<br />

Durch den grössten<br />

Rebbestand<br />

Unser Teilstück zwischen dem<br />

Tal der Sionne am nördlichen<br />

Stadtrand von Sitten und dem Tal<br />

der Morge bei Pont-de-la-Morge<br />

führt durch das Herzstück des<br />

Walliser Weinbaus, den Mont<br />

d’Orge als grössten zusammenhängenden<br />

Rebberg des Kantons.<br />

Da wachsen der weisse Fendant<br />

und – aus der blauen Gamay-Traube<br />

gekeltert – der rote<br />

Dôle.<br />

Die bunten Metallmarkierungen<br />

überall dienen den Helikoptern<br />

als Wegweiser auf ihren<br />

Sprühflügen. Neben den intensiv<br />

genutzten Rebbergen gibt es Reservate<br />

anspruchsloser Steppenvegetation,<br />

wie sie sonst im<br />

Mittelmeergebiet vorkommt:<br />

Hauswurz und Flaumeichen etwa<br />

fühlen sich im sonnenreichen<br />

Klima des trockenen Rhonetals<br />

zu Hause.<br />

Die Weine vom Mont d’Orge<br />

(Gerstenberg) werden <strong>nicht</strong> unter<br />

diesem Namen verkauft, sondern<br />

weit werbewirksamer als Mont<br />

d’Or (Goldberg). Mit einer solchen<br />

Bezeichnung können wir<br />

uns durchaus einverstanden erklären,<br />

denn an dem markanten<br />

Felshügel wächst heute kein Gerstenhalm<br />

mehr, dafür scheint die<br />

goldene Sonne um so strahlender.<br />

Ein kleiner See, der Lac du<br />

Mont d’Orge mit Ausflugsrestaurant,<br />

setzt ungefähr auf halbem<br />

Weg einen natürlichen<br />

Aspekt in die sonst recht streng<br />

geometrisch gestaltete Kulturlandschaft.<br />

Wasser aus den<br />

Seitentälern<br />

Strahlende Sonne kennt man im<br />

Mittelwallis auch – und häufig –<br />

im Winterhalbjahr: Tatsächlich<br />

kennt die Region kaum Nebel,<br />

und die jährlichen Niederschlagsmengen<br />

betragen mit 50<br />

Zentimetern gerade die Hälfte<br />

derer von Zürich oder Bern.<br />

Dieser wenige Regen genügt natürlich<br />

<strong>nicht</strong> für die Rebkultur.<br />

Um die Trauben reifen zu lassen,<br />

muss daher in langen Leitungen<br />

(im Oberwallis Suonen,<br />

hier Bisses genannt) das Wasser<br />

aus den Nebentälern herangeführt<br />

werden. Einer solchen Bisse,<br />

im Winter trocken gelegt,<br />

wandern wir nun bei prächtiger<br />

Panoramasicht dem Mont d’Orge<br />

entlang, bis es Zeit zum Abstieg<br />

nach Pont-de-la-Morge<br />

wird.<br />

Route:<br />

Die Wanderung beginnt in Sitten/Sion mit<br />

einem kulturgeschichtlich lohnenden Abstecher<br />

zum Schloss Tourbillon und zur<br />

benachbarten Burgkirche Valeria. Dann<br />

folgt die Route dem speziell markierten<br />

Chemin du Vignoble längs der Sonnenflanke<br />

talabwärts zum Lac du Mont d’Orge<br />

und führt weiter mit Panoramablick<br />

übers Rhonetal via Mont d’Orge und<br />

Mont d’Or nach Pont-de-la-Morge. Hier<br />

bietet sich die Möglichkeit einer Verlängerung<br />

bis zur Bahnstation Châteauneuf-<br />

Conthey, zusätzlich 20 Minuten.<br />

Wanderzeit:<br />

3–4 Stunden mit je etwa 300 Metern<br />

Steigung und Gefälle.<br />

Öffentlicher Verkehr:<br />

Durch die Eröffnung des Lötschberg-<br />

Basistunnels <strong>sind</strong> die lohnenden Wandergebiete<br />

im Wallis leichter erreichbar geworden.<br />

Sitten/Sion ist Schnellzugstation<br />

Mont d‘Orge<br />

Châteauneuf-Conthey<br />

Auf dem letzten Teilstück geht<br />

der Blick dann nordwestwärts<br />

zur Weinbauerngemeinde Conthey,<br />

die, wie ein Sprichwort<br />

sagt, «den Kopf an die Gletscher<br />

lehnt und mit den Füssen in der<br />

Rhone badet».<br />

In Pont-de-la-Morge halten<br />

Stadtbusse und Postautos zur<br />

Rückfahrt nach dem Bahnhof<br />

von Sitten/Sion. Möglich ist auch<br />

eine zwanzigminütige Fortsetzung<br />

<strong>unserer</strong> Wanderung zwischen<br />

Spätherbst und Frühwinter<br />

dem Flüsslein Morge entlang bis<br />

zur SBB-Station Châteauneuf-<br />

Conthey in der Rhoneebene<br />

draussen.<br />

Franz Auf der Maur<br />

franz.alfons.aufdermaur@bluewin.ch<br />

der SBB-Simplonlinie Brig - Visp - Lausanne<br />

- Genf. Rückfahrt nach Sitten ab Pontde-la-Morge<br />

mit den häufig verkehrenden<br />

Stadtbussen oder Postautos sowie ab<br />

der nahen Bahnstation Châteauneuf-<br />

Conthey mit Regionalzügen.<br />

Die besten Verbindungen<br />

nach Sion:<br />

Ab Zürich jeweils zur vollen Stunde via<br />

Bern - Visp.<br />

Ab Basel zur 01. Minute via Bern - Visp.<br />

Ab Bern zur 07. Minute via Visp.<br />

Ab St. Gallen zur 48. Min via Zürich - Visp.<br />

Karten:<br />

Landeskarte 1:25 000, Blatt 1306 «Sion».<br />

Landeskarte 1:50 000, Blatt 273 «Montana».<br />

Wanderkarte 1:50 000, Blatt 273 T<br />

«Montana».<br />

Gaststätten:<br />

Sion, Lac du Mont d’Orge, Pont-de-la-<br />

Morge.<br />

Lac du<br />

Mont d‘Orge<br />

Tourbillon<br />

Valeria<br />

Pont-dela-Morge<br />

Sitten Bhf.<br />

vita sana sonnseitig leben 8/2009<br />

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