Erneuerbare Energien
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„<br />
Seminar bei Helmrath –<br />
Der „Garten des intelligenten<br />
Faulen“<br />
68<br />
Haus & Garten<br />
Wer der Gartenleidenschaft verfiel,<br />
ist noch nie geheilt worden” Karl Foerster (1874 – 1970)<br />
Wenn man vom Garten des intelligenten Faulen spricht, ist<br />
vorab die Klärung des Begriffes nötig. Jeder, der über einen<br />
Garten nachdenkt, hat zwei gegensätzliche Vorstellungen<br />
vor Augen: Einmal die farbenfrohe, paradiesische Gartenlandschaft<br />
– und die eigene kraft- und zeitraubende, schweißtreibende<br />
Arbeit im Garten. Um diese konträren Bilder in Einklang<br />
zu bringen, sind Überlegungen und Planungen notwendig, die<br />
den Wunsch nach einem eigenen Gartenparadies als einen Ort<br />
der Ruhe und Erholung wahr werden lassen. Hinter dem Begriff<br />
„Garten des intelligenten Faulen” steht demnach nichts<br />
anderes als die Gestaltung eines pflegeleichten, abwechslungsreichen<br />
Gartens, in dem man viel Zeit zum Genießen und<br />
Erholen finden kann.<br />
Wer selbst Gartenbesitzer ist, stellt sich hier die Frage: Geht das<br />
überhaupt? Sicherlich sind vor der Verwirklichung dieses Traumes<br />
erst einmal eine gründliche Planung und ein wenig Arbeit erforderlich,<br />
besonders, wenn ein bestehender Garten umgestaltet werden<br />
soll. Die ersten Grundüberlegungen sollten sich mit der Aufteilung<br />
von Rasen (Vorsicht: Rasenflächen müssen wöchentlich gemäht/<br />
gepflegt werden, Rasen bietet keinen Vasenschmuck) und Gestaltungsflächen,<br />
der äußeren Einfassung (Hecke oder Zaun) und der<br />
Anlage von möglichen Sitz- und Ruheplätzen (mehrere kleine Plätze<br />
zusätzlich zur Hauptterrasse, damit der Garten aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln genossen werden kann) befassen.<br />
Anschließend kommt es in der Planung vor allem auf die richtige<br />
Auswahl von Pflanzen an. Der Gehölzbereich bietet zahlreiche Möglichkeiten<br />
für Pflanzen, die immergrün sind (kein Laubabfall), die<br />
Helmrath Pflanzenhandel<br />
Erbstorfer Landstraße 31<br />
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niedrig und kompakt sind (keine Schneidearbeiten), oder die schnell<br />
verrottendes Laub tragen. Beispiele hierfür sind Magnolien oder japanische<br />
Schlitzahorne. Diese Pflanzen sollten das Gerüst des Gartens<br />
bilden. Dabei gilt: Weniger ist oft mehr. Bei der Auswahl aller<br />
Pflanzen sollten der spätere Standort und die Lichtverhältnisse berücksichtigt<br />
werden, denn nur was wirklich passt, kann später auch<br />
gelingen. Ein Beispiel: Eine Bauernhortensie in der prallen Sonne auf<br />
leichtem Boden funktioniert nicht. Der richtige Standort wirkt sich<br />
auch entscheidend auf die Winterhärte aus.<br />
Steht das Gerüst aus Sträuchern, geht es an die Gestaltung der<br />
Stauden. Viele Gartenbesitzer bekommen bei dem Gedanken an<br />
Stauden eine Gänsehaut, da sie mit dieser Pflanzgruppe sehr viel<br />
Arbeit assoziieren – völlig zu Unrecht! Die Staude ist die Künstlerin<br />
unter den Pflanzen, die Farbe und Abwechslung in den Garten<br />
bringt. Auch hier kommt es wieder auf die richtige Auswahl an.<br />
Stauden als Unterpflanzung nehmen uns viel Arbeit ab, denn dort,<br />
wo Kulturpflanzen wachsen, ist kein Platz für Unkraut. Diese sogenannten<br />
Bodendecker sind in sehr vielen Gattungen, Arten und<br />
Sorten im Fachhandel erhältlich. Für den schattigen und lichtschattigen<br />
Bereich seien nur einige genannt: Gedenkemein (Omphalodes<br />
verna), Ungarwurz (Waldsteinia), Frauenmantel (Alchernilla) und<br />
eine Vielzahl verschiedener Storchschnabelarten (Geranium). Im<br />
sonnigen Bereich empfehlen sich Katzenminze (Nepeta), Polsterglockenblume<br />
(Campanula) und Stachelnüsschen (Acaena).<br />
Bei der Gestaltung von Staudenrabatten sollten solche ausgewählt<br />
werden, die kompakt im Wuchs bleiben (es gibt sensationelle Neuzüchtungen<br />
im Phloxbereich!), damit kein Anbinden und Stützen<br />
erforderlich ist. Weiterhin sollte man Wert auf Dauerblüher legen.<br />
Diese remontieren, das heißt sie reinigen sich von abgeblühten<br />
Knospen und bilden unermüdlich neue Blüten. Hier sind beispielsweise<br />
Katzenminze, Bergminze und Geranium Rozanne zu nennen.<br />
Wenn man sich stark an diese Vorgabe hält, fallen schwierige,<br />
anspruchsvolle Pflanzen heraus. Die Rose zum Beispiel erfordert<br />
einiges an Zuwendung, ansonsten bereitet sie Probleme. Der Rittersporn<br />
macht zwar einen imposanten Eindruck, stellt aber gleichzeitig<br />
hohe Ansprüche an den Boden und den Besitzer. Möchte<br />
man dennoch auf Rosen nicht verzichten, so bieten sich historische<br />
Strauchrosen und Rambler an, die doch recht pflegeleicht sind.<br />
Träumt man von einer höheren blau blühenden Staude, so ist der<br />
Eisenhut eine gute Alternative, und statt Lavendel bringt auch der<br />
Salbei Mittelmeerflair in unseren Garten.<br />
Die richtige Auswahl der Pflanzen und die Bereitschaft, seine Beete<br />
flächig zu unterpflanzen, sind also die wichtigsten Schlüssel zum<br />
„Garten des intelligenten Faulen”. Und zum Glück gibt es Fach-<br />
gärtnereien und Gartengestalter, die in dieser Frage gerne weiterhelfen.