Die Monatsschrift für alle Eichsfelder - Mecke Druck und Verlag

424 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder
Ihr Leben stand ganz im Dienst an ihren
Mitmenschen: Rosa Wagner aus Obernfeld
konnte am 1. November ihr 90. Lebensjahr
vollenden. Die waschechte Obernfelderin,
eine geborene Jakobi, war in ihrem Leben
immer zur Stelle, wenn von außen gerufen
wurde. Die Mutter von zwei Söhnen war in
erster Linie für die Familie da. Das Leben als
Hausfrau und Mutter bedingte einen vielfältigen
Einsatz in der Landwirtschaft. Später war
sie fünfzehn Jahre lang im Helferdienst des
Krankenhauses St. Martini in Duderstadt. Der
später ins Leben gerufene „Helferkreis“ lag ihr
weiterhin am Herzen. Die Muttersprache bei
den Plattdütschen Frünnen zu pflegen, war ei-
Er ist eine Eichsfelder Unternehmer-Persönlichkeit,
die sich deutschlandweit einen großen
Namen gemacht hat: der Papierfabrikant
und Ehrenbürger der Gemeinde Rollshausen
vollendete am 1. Oktober sein 90. Lebensjahr.
Adolf Jass ist auch in seiner neuen Heimat
in Fulda Eichsfelder mit Leib und Seele geblieben.
Das kommt nicht nur in der Urkunde
für seine Ehrenbürgerschaft zum Ausdruck,
sondern auch alle in Rollshausen ansässigen
Vereine haben ihm ihre Glückwünsche übermittelt.
„Munter bleiben!“, das ist das Motto
des erfolgreichen Eichsfelders. Das ist aber
auch der Titel eines Buches, das Leben, beruflichen
Werdegang und Familiäres von Adolf
Jass beinhaltet. Der Erfolg wurde ihm dabei
keineswegs in die Wiege gelegt. Der Präsident
der Industrie- und Handelskammer Fulda
brachte es auf den Punkt: Eine Vision und
der Glaube an die Zukunft, große Hartnäckigkeit
und das Talent, Mitstreiter zu überzeugen
und nachhaltig zu motivieren zählten zu den
Eichsfelder Heimatstimmen und
Eichsfelder Heimatzeitschriften
- fast lückenlos - von 1980-2008 abzugeben.
Tel. 02 21 - 79 11 71
Wir gratulieren
Rosa Wagner ist 90 Jahre alt
Adolf Jass wurde 90 Jahre
nes ihrer Anliegen. Rund
dreißig Jahre hat sie sich
dort engagiert und viele
Beiträge an den Abenden
geliefert. Kurz nach
ihrer goldenen Hochzeit
im Jahr 1990 verstarb
ihr Ehemann Hermann.
Auch danach war das
„plattdeutsche Urgestein“
immer wieder bei
den Frünne-Treffen aktiv.
Ihren Lebensabend verbringt Rosa Wagner im
Altenheim „St. Georg“ in Nesselröden.
Text u. Foto: Gerhard Germeshausen
Gründereigenschaften
des Altersjubilars. Dabei
habe vor allem eine
immense Selbstdisziplin
und persönliche Opferbereitschaft
den Ausschlag
gegeben. Sein beruflicher
Werdegang begann
mit der Anstellung in der
Papierfabrik in Rhumspringe.
Es folgten schon
in relativ jungen Jahren leitende Positionen in
mehreren papierverarbeitenden Betrieben.
In Fulda wurde er 1970 ansässig. Wer mit
der Deutschen Bahn durch Fulda fährt, sieht
schon von Weitem den Namen des Eichsfelders
an seinen Gebäuden. Eine noch größere
Fabrik gründete er später in Thüringen. Sein
Familienleben spielte für ihn stets eine große
Rolle, die sich auch auf das Berufliche von
Töchter- und Schwiegersöhnen übertrug. Dass
bei allem Eifer und Engagement auch fin anziell,
für das Allgemeinwohl die Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes folgte, scheint nahezu
selbstverständlich. Bescheiden formuliert
es Adolf Jass heute so: „Ich bin dem Erfolg
nicht nachgelaufen, ich bin ihm entgegengegangen.“
Gerhard Germeshausen