Wie gut verstehen Berater ihre Kunden? Ich-Entwicklung - ein ...
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118 Thomas Binder<br />
3. die Schwierigkeiten, die sich aus unterschiedlichen Lebenswelten<br />
von <strong>Berater</strong>n und <strong>Kunden</strong> ergeben.<br />
In Bezug auf die Art der Beratung kann man in Anlehnung an Sch<strong>ein</strong><br />
(2000) drei grundlegende Modi unterscheiden. Dabei sch<strong>ein</strong>t Expertenberatung<br />
die wenigsten, <strong>ein</strong>e Beratung nach dem Diagnosemodell<br />
»Arzt-Patient« etwas mehr und Prozessberatung die höchsten<br />
Anforderungen an die Persönlichkeit des <strong>Berater</strong>s zu stellen. Denn<br />
selbst wenn bei allen drei Arten das gleiche Fachwissen gefordert ist, so<br />
muss sich <strong>ein</strong> Prozessberater (sei es in Supervision, Coaching oder<br />
Organisations beratung) viel mehr auf den <strong>Kunden</strong> und s<strong>ein</strong>en Kontext<br />
<strong>ein</strong>lassen. Dies bedeutet zum Beispiel mehr Verantwortung beim<br />
<strong>Kunden</strong> zu lassen, Metakommunikation <strong>ein</strong>zusetzen, sich angemessen<br />
abzugrenzen und insgesamt mehr auf Augenhöhe verhandeln zu<br />
können. Vergleicht man diese Anforderungen mit den verschiedenen<br />
<strong>Entwicklung</strong>sstufen, legt dies für prozess bezogene Beratungsformen<br />
<strong>ein</strong>e Eigenbestimmte Stufe (E6) als Anforderung nahe. .<br />
Aber auch das Thema <strong>ein</strong>er Beratung kann enger oder weiter s<strong>ein</strong>.<br />
Insofern ist davon auszugehen, dass die Bearbeitung komplexerer<br />
Themen nicht nur <strong>ein</strong>e ausgewiesene Fachlichkeit verlangt, sondern<br />
auch die Fähigkeit, unterschiedliche Aspekte zu identifizieren, auf<strong>ein</strong>ander<br />
zu beziehen und adäquat zu integrieren. Dies sind Aspekte,<br />
die mit fortschreitender <strong>Ich</strong>-<strong>Entwicklung</strong> zunehmend <strong>ein</strong>facher<br />
(wenn überhaupt) gelingen. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch der<br />
wichtige Aspekt, das Beratungsthema adäquat zu erfassen und nicht<br />
an der Problembeschreibung des <strong>Kunden</strong> »hängen zu bleiben