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Der Reichtum der Heiligen

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1<br />

<strong>Der</strong> <strong>Reichtum</strong> <strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong><br />

1Kor 1,4-5<br />

Wir haben schon beim letzten Mal festgestellt, dass Paulus gewisse Dinge über sich und die<br />

Korinther sagt, um ihnen bewusst zu machen, mit wem sie es zu tun haben – d.h. wer zu ihnen<br />

spricht – und wer sie selber sind.<br />

Paulus sagte ihnen z.B. dass sie Heilige o<strong>der</strong> Geheiligte sind, damit sie daraus den Schluss ziehen,<br />

dass sie darum eben auch dementsprechend leben müssten.<br />

Was wir heute gelesen haben, gehört immer noch zu diesen vorbereitenden Worten.<br />

D.h. Paulus sagt auch diese Dinge, um die Christen in Korinth daran zu erinnern, was sie alles<br />

haben – was für einen <strong>Reichtum</strong> sie in Jesus besitzen – damit sie dann die Konsequenzen ziehen<br />

und auch aus diesem <strong>Reichtum</strong> leben.<br />

Die Ermahnungen, die Paulus später schreibt, greifen immer wie<strong>der</strong> auf diese Dinge zurück, die<br />

wir hier am Anfang haben.<br />

Dank für Gottes Gnade<br />

Das erste, mit dem Paulus nach seinem Gruss beginnt, ist, dass er den Korinthern von seiner<br />

Dankbarkeit schreibt.<br />

Seine Dankbarkeit richtet sich an Gott.<br />

Er dankt Gott für die Gnade im Leben <strong>der</strong> Korinther-Gemeinde.<br />

Wenn ihr nur mal die Anfänge aller Briefe lest, die Paulus an eine Gemeinde schreibt, werdet ihr<br />

sehen, dass Paulus diese Dankbarkeit bei allen auf diese gleiche Art ausdrückt.<br />

Bei den Korinthern, bei den Ephesern, Philipper, Kolosser, Thessalonicher.<br />

(Ausnahme sind die Galater, wo die Situation so dringend ist, dass er sofort zur Sache kommt).<br />

Wir müssen sehen, dass Paulus Gott dankt, und nicht die Korinther lobt.<br />

Paulus geht nicht so vor, wie wir das heute oft hören, dass wir das tun müssten – bevor wir<br />

jemand kritisieren, erst das Gute erwähnen.<br />

Darum geht es hier nicht.<br />

Nein, Paulus zeigt mit seinem Dank erst einmal ganz klar, wem zu danken ist für das, was mit<br />

diesen Menschen passiert ist; dass sie zur Gemeinde dazugekommen sind, dass sie sich<br />

miteinan<strong>der</strong> versammeln, um Gott anzubeten.<br />

Paulus dankt nicht den Korinthern und auch nicht sich selbst!<br />

Wenn Paulus ein mo<strong>der</strong>ner Christ wäre, dann würde er vielleicht sagen: "Ich muss euch loben,<br />

ihr Korinther, dass ihr euch dafür entschieden habt, Gott gehorsam zu werden, an Jesus zu<br />

glauben. Ihr habt es gecheckt!"<br />

O<strong>der</strong> er würde sagen: "Es ist ja schon gut, dass ich euch überzeugen konnte, dass dieser Glaube<br />

<strong>der</strong> richtige ist, o<strong>der</strong> uns das Leben am angenehmsten macht."<br />

Nein! Paulus dankt dem, <strong>der</strong> das alles vollbracht hat.<br />

Es ist Gott, <strong>der</strong> die Gemeinde in Korinth ins Leben gerufen hat!<br />

Paulus weiss: es ist die Gnade Gottes, dass all diese Menschen zum Glauben gekommen sind.<br />

Es ist die Gnade Gottes, die den Apostel berufen hat.


2<br />

Gott hat in seiner Gnade Paulus nicht sich selbst und seinem bösen Plan, die Gemeinde zu<br />

vernichten, überlassen.<br />

Er hat ihn umgekehrt und aus ihm einen Apostel gemacht.<br />

Dann hat Er ihn ausgesandt, um das Evangelium an all den Orten zu predigen – auch in Korinth.<br />

Dort hat Er die Herzen <strong>der</strong>er geöffnet, bei denen Er es wollte.<br />

So ist die Gemeinde in Korinth entstanden, so sind alle an<strong>der</strong>en Gemeinden in Kleinasien und<br />

Griechenland entstanden.<br />

Auch wir können uns als kleine Gemeinde hier versammeln, weil Gott das so geplant hat.<br />

Er hat uns zum Glauben gerufen, er hat auch alles an<strong>der</strong>e geschenkt, das nötig war, dass wir<br />

heute hier sind.<br />

Natürlich – alle von uns haben auch ihren Teil beigetragen.<br />

Aber wir können trotzdem uns selber nichts zuschreiben. Kein Dank und keine Ehre.<br />

Denn Gott ist es, <strong>der</strong> in uns alles gewirkt hat.<br />

Auch Paulus sagt zwar von sich, dass er mehr als alle gearbeitet hat – dann fügt er ein Aber<br />

hinzu:<br />

1 Corinthians 15:10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade mir<br />

gegenüber ist nicht vergeblich gewesen, son<strong>der</strong>n ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht<br />

aber ich, son<strong>der</strong>n die Gnade Gottes, die mit mir ist.<br />

Paulus wie<strong>der</strong>holt diese und ähnliche Aussagen immer und immer wie<strong>der</strong>.<br />

Und das müssen wir auch.<br />

Nicht weil wir als Christen uns min<strong>der</strong>wertig fühlen sollten, o<strong>der</strong> uns selbst heruntermachen<br />

sollten. Nein!<br />

Son<strong>der</strong>n weil unser angeborener Stolz uns immer wie<strong>der</strong> dazu führt, zu gross von uns selbst zu<br />

denken.<br />

Seht einmal; <strong>der</strong> Grund, warum die Israeliten und ihre Führer Jesus abwiesen, Ihn nicht als Herrn<br />

und Erlöser annehmen wollten, war dieser Stolz.<br />

Sie waren doch das von Gott ausgewählte Volk. Sie dachten, dass Gott ihnen wohlgesinnt sei,<br />

weil sie ihre Sache gut machten, weil sie sich solche Mühe gaben, fromm zu sein, alle Gesetze<br />

überkorrekt zu erfüllen.<br />

Sicher waren sie keine Sün<strong>der</strong>, die einen Erlöser brauchten. Sie brauchten höchstens einen, <strong>der</strong><br />

sie von den lästigen Römern befreite.<br />

Diese Haltung sitzt auch zutiefst in uns!<br />

Wir brauchen Jesus nicht so sehr, um uns von unserer abgrundtiefen Sünde zu reinigen, son<strong>der</strong>n<br />

damit er unsere Umstände zum Guten verän<strong>der</strong>t.<br />

Aber was sagte Gott ganz deutlich zu den Israeliten?<br />

Deuteronomy 7:6-8 Denn du bist dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat<br />

<strong>der</strong> HERR, dein Gott, erwählt, daß du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen Völkern, die<br />

auf dem Erdboden sind. 7 Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat <strong>der</strong> HERR sich euch<br />

zugeneigt und euch erwählt - ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -, 8 son<strong>der</strong>n wegen<br />

<strong>der</strong> Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat<br />

<strong>der</strong> HERR euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus<br />

Ihr habt nichts zu gut! Ihr habt mir nichts gegeben, damit ich es euch vergüten müsste.


3<br />

Es ist Gottes Bedingungslose Liebe. Er gibt uns nicht einmal eine Erklärung, warum er die Einen<br />

annimmt und die An<strong>der</strong>en nicht.<br />

Er ist gnädig mit wem Er will, das muss uns als Erklärung genügen.<br />

Und es soll uns – wie es bei Paulus geschah – überaus dankbar machen, dass wir eben zu denen<br />

gehören dürfen, die diese Gnade erfahren.<br />

Es soll uns ebenso bereit machen wie Paulus – o<strong>der</strong> auch wie Jesaja, <strong>der</strong>, nachdem er die<br />

gewaltige Gnade Gottes ihm gegenüber begriffen hatte, sofort sagte:<br />

"Hier bin ich Herr, sende mich."<br />

Mach mit mir, was immer Du willst! Was Du von mir und für mich willst, ist das Richtige.<br />

Dein Reich komme, dein Wille geschehe, dein Name soll verherrlicht werden!<br />

Wer nicht überwältigt ist von <strong>der</strong> Gnade Gottes, wer nicht von diesem Wissen darum und dem<br />

Staunen über sie ergriffen ist, <strong>der</strong> betet vielleicht eher:<br />

"Mein Reich komme, mein Wille geschehe – Herr gib du doch bitte den Segen dazu!"<br />

Das war auf jeden Fall das grundlegende Problem <strong>der</strong> Korinther.<br />

Wir können das bei sämtlichen Problemen sehen, die <strong>der</strong> Apostel in dieser Gemeinde anspricht.<br />

Diese Christen, diese <strong>Heiligen</strong>, waren so sehr von sich selber überzeugt, und in dieser Gemeinde<br />

waren viele Leute, die wollten ihr eigenes "frommes" Königreich aufbauen.<br />

Sie hatten noch nicht wirklich erkannt, wie sehr sie von <strong>der</strong> Gnade Gottes abhängig waren.<br />

Darum brauchen sie so dringend diese Botschaft.<br />

Vor einigen Jahren sagte einmal jemand zu mir, ich sollte das nicht immer so betonen.<br />

"Wir wissen jetzt, dass wir Sün<strong>der</strong> sind"<br />

Er wolle eine frohere Botschaft.<br />

Ich dachte mir: "Wenn er wirklich weiss, dass er ein Sün<strong>der</strong> ist, dann würde er das nicht sagen."<br />

Gibt es denn eine frohere Botschaft für Sün<strong>der</strong>, als die Botschaft von <strong>der</strong> Gnade Gottes?<br />

Gibt es etwas Besseres, wenn wir unseren Bankrott erkannt haben, als dass man uns sagt:<br />

"Du brauchst gar nichts zu tun, weil du gar nichts tun kannst – du bist nämlich unfähig, das Gute<br />

zu tun – Gott hat alles getan!"<br />

Also ich könnte das immer und immer wie<strong>der</strong> hören! Es tut so gut!<br />

Aber zuerst demütigt es uns. Und das mag unser stolzes Herz nicht.<br />

Aber wer sich nicht demütigen (lassen) will, <strong>der</strong> verschliesst sein Herz für den Segen Gottes.<br />

Den Hochmütigen wi<strong>der</strong>steht Gott, dem Demütigen gibt Er seine Gnade.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Reichtum</strong> <strong>der</strong> Korinther<br />

Es ist dem Apostel wichtig, noch etwas auszuholen und aufzuzählen, was diese Gnade Gottes<br />

denn alles bewirkt hat bei den Korinthern.<br />

Es ist nicht nur, dass sie durch Gottes gnädiges Wirken zum Glauben gekommen sind, son<strong>der</strong>n<br />

sie sind durch diese Gnade auch reich gemacht worden.<br />

Sie sind reich, aber sie scheinen es nicht zu merken.<br />

Wenn wir durch den Brief gehen, werden wir das sehen; sie leben ihr Christenleben, wie wenn sie<br />

geistlich gleich arm dran wären wie die Menschen <strong>der</strong> Welt.<br />

Manche Christen leben wirklich wie ein Mann, <strong>der</strong> Millionen geerbt hat und immer noch in einer<br />

armseligen Hütte haust und in Lupen rumläuft, weil er die Nachricht von <strong>der</strong> Erbschaft nicht<br />

richtig gelesen hat.<br />

Die Korinther – und mit ihnen alle Christen – sind geistlich gesehen reiche Leute.


4<br />

In ihm seid ihr in allem reich gemacht worden, sagt Paulus.<br />

Ähnliches sagt er den Lesern des Epheserbriefes:<br />

Ephesians 1:3 Gepriesen sei <strong>der</strong> Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns<br />

gesegnet mit je<strong>der</strong> geistlichen Segnung in <strong>der</strong> Himmelswelt in Christus<br />

Auch <strong>der</strong> Apostel Petrus schreibt:<br />

2 Peter 1:3 Seine göttliche Kraft hat uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt<br />

Und damit wir nicht denken, das heisse einfach, dass wir genug haben, so dass es gerade reicht,<br />

will ich daran erinnern, dass wir im Neuen Testament viele Stellen haben, wo von dem Überfluss<br />

die Rede ist, den wir haben.<br />

Paulus hat sogar ein neues griechisches Wort erfunden, um die Fülle zu beschreiben, die uns in<br />

Christus gegeben ist.<br />

Jesus selber sagte:<br />

Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben. (Joh 10,10)<br />

Er hat das auch bildhaft gezeigt, z.B. in <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>baren Brotvermehrung. Wer an Jesus glaubt,<br />

ist geistlich so reich, dass er viel weiterzugeben hat.<br />

Wer an mich glaubt, von dem werden Ströme lebendigen Wassers fliessen (Joh 7,38)<br />

Christen sind geistlich überreich gemacht! Die Frage ist: sehen wir das auch?<br />

Und: leben wir wie solche reichen Leute?<br />

Um das zu beantworten, müssen wir natürlich erst wissen, worin denn <strong>der</strong> <strong>Reichtum</strong> besteht, den<br />

wir offenbar haben.<br />

Auf welche Art sind wir denn so reich gemacht?<br />

Im Wort<br />

Die Korinther – und alle Christen – sind reich im Wort. Was heisst das?<br />

Paulus spricht hier von dem Wort, das bei den Korinthern verkündigt wurde.<br />

Sie hatten zuerst Paulus unter sich gehabt. Er war wohl <strong>der</strong> vollmächtigste aller Verkündiger, den<br />

die Welt gesehen hat.<br />

Dann hatten sie Apollos bei sich, von dem es ebenfalls heisst (Apg 18,24), dass er ein sehr<br />

begabter Lehrer und Verkündiger war.<br />

Sie hatten auch noch Aquila und Priszilla – auch sie hatten ein umfassendes Verständnis <strong>der</strong><br />

Schrift und <strong>der</strong> Lehre von Christus.<br />

Wenn wir nun daran denken, dass wir die gesammelten Schriften von Paulus und all <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Apostel und Propheten bei uns haben in <strong>der</strong> Bibel, dann sehen wir doch, dass wir noch den viel<br />

grösseren <strong>Reichtum</strong> haben als die Korinther.<br />

Wir haben das Wort Gottes.<br />

Gibt es einen grösseren Schatz?<br />

Aber wie gesagt: es nützt uns <strong>der</strong> grösste <strong>Reichtum</strong> nichts, wenn wir ihn nicht benutzen, nicht<br />

damit umgehen.<br />

Wir werden erst den <strong>Reichtum</strong> des Wortes Gottes, <strong>der</strong> Bibel, erfahren, wenn wir das Wort Gottes<br />

geniessen, es in uns aufnehmen, es zu einem Teil von uns werden lassen.<br />

Es ist unsere Nahrung. Vollwertnahrung.<br />

Wie viele Christen heute kennen ihre Bibel nicht wirklich!


5<br />

Sie bauen ihr Leben auf alle möglichen Philosophien und Weisheiten.<br />

Diese klingen oft sehr klug und verlockend.<br />

Sie werden auch auf den christlichen Kanzeln verkündet. Oft noch mehr als das Wort Gottes.<br />

Aber die Biblische Wahrheit, den ganzen Ratschluss Gottes, kennen so viele nicht mehr.<br />

Ich gehe oft in christliche Buchhandlungen und schaue mich dort um.<br />

Was man da alles finden kann!<br />

"Christliches" dies und das…<br />

"Wie kann ich den Haushalt bewältigen, wenn mein Zyklus verrückt spielt?"<br />

"Die beste christliche Methode zum Abnehmen"<br />

"<strong>Der</strong> christliche Geschäftsmann"<br />

"Das christliche Programm, um effektiver zu lernen"<br />

"Tips für einen unbeschwerten Alltag"<br />

"Boxen für den Herrn"<br />

Als ich kurz auf die Website eines christlichen Verlags schaute, um Beispiele zu finden, sprang<br />

mich gleich die Werbung zu diesem Büchlein an:<br />

Coffee to go [neben: "Schokolade für die Seele"]<br />

"Zwischen Schreibtisch und U-Bahn, Einkauf, Haushalt und viel zu kurzer Nachtruhe bleibt häufig nur Zeit für einen<br />

"Coffee to go", den Kaffee für unterwegs. So wie <strong>der</strong> koffeinhaltige Muntermacher für zwischendurch soll auch dieses Büchlein<br />

als schnelle Energiequelle dienen: Gute Gedanken, klar und auf den Punkt gebracht, regen auf dem Weg zur Arbeit, in <strong>der</strong><br />

Frühstückspause o<strong>der</strong> zwischen zwei Terminen zum Nachdenken an und versorgen die Leser mit geistlicher Energie für den<br />

Alltag!"<br />

Wie kann man die Reichtümer des Wortes Gottes finden und geniessen, wenn man sich mit<br />

solchem Zeugs ernährt und begnügt!<br />

Wie kann man in den grossen Versuchungen und Kämpfen des Lebens stehen bleiben und zu<br />

Gottes Ehre leben, wenn man solche Ersatzmittel konsumiert, statt Gottes Wort studiert!<br />

Es ist kein Wun<strong>der</strong>, wenn die Gemeinde im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t genauso aussieht wie die in Korinth.<br />

Sowie die Korinther zwar den <strong>Reichtum</strong> des Wortes Gottes besassen, aber ihn nicht benutzten,<br />

sich nicht davon nährten und sich nicht davon prägen liessen, so ist es oft in <strong>der</strong> Gemeinde von<br />

heute.<br />

Wenn wir das Wort Christi nicht reichlich in uns wohnen lassen, dann wird unser Leben sich<br />

nicht von dem <strong>der</strong> Nichtchristen unterscheiden.<br />

In <strong>der</strong> Erkenntnis<br />

Neben dem <strong>Reichtum</strong> des Wortes ist uns auch ein <strong>Reichtum</strong> an Erkenntnis geschenkt.<br />

Das gehört zusammen – sowie Paulus sich ausdrückt, sind Wort und Erkenntnis zwei Teile einer<br />

Sache.<br />

Das Wort Gottes, das Wort von Christus, bringt uns Erkenntnis Gottes und seines Erlösers.<br />

Aber gleichzeitig muss man auch sagen, dass <strong>der</strong> Geist Gottes unser Verständnis öffnen muss.<br />

Wir wissen, dass es Theologen gibt, die jahrelang die Bibel studieren und sie sogar auch auslegen,<br />

predigen, aber keine wahre Erkenntnis Gottes haben.<br />

1 Corinthians 2:14 Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist,<br />

denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird.


6<br />

Erkenntnis Gottes kann nicht erworben werden wie man sich Erkenntnis o<strong>der</strong> Wissen über einen<br />

an<strong>der</strong>en Gegenstand o<strong>der</strong> über ein Fachgebiet erwirbt.<br />

Jemand kann zum Beispiel 6 Jahre Medizin studieren; danach weiss er ziemlich gut Bescheid über<br />

den Menschen, wie sein Körper aufgebaut ist, wie seine Organe funktionieren, wo das Problem<br />

liegt, wenn sie nicht funktionieren, usw.<br />

Er kann sehr wohl auch Theologie studieren, die ganze Bibel analysieren, ihre Aussagen über<br />

Gott, über sein Wesen und seinen Willen, sein Handeln, usw.<br />

Er kann dann sehr gut Auskunft geben über all diese Dinge. Und ich habe oft schon gestaunt,<br />

wie viel sachlich Richtiges ein ungläubiger Theologe geschrieben hat.<br />

Aber wir müssen dennoch sagen: Wenn Gott ihn nicht erkannt hat, erkennt er Gott nicht<br />

wirklich.<br />

Das biblische Erkennen ist etwas viel tieferes als über etwas o<strong>der</strong> jemanden Bescheid wissen.<br />

Das Wort 'Erkennen' wird gebraucht, um eine tiefe Gemeinschaft zwischen dem Erkennenden<br />

und dem Erkannten auszudrücken.<br />

Ihr kennt den Ausdruck "Adam erkannte seine Frau Eva" – dass damit gemeint ist, dass sie<br />

ehelichen Verkehr hatten. Die engste Gemeinschaft, die man miteinan<strong>der</strong> haben kann.<br />

So ist es, wenn jemand Gott, Jesus, erkennt (o<strong>der</strong> von Ihm erkannt wird).<br />

Da ist eine ganz tiefe, enge Gemeinschaft. Jesus sagt dazu ja auch: "Er in mir und ich in ihm".<br />

Dieses enorme Vorrecht ist <strong>der</strong> Gemeinde in Korinth und allen Gläubigen gegeben!<br />

Wir haben – durch die Wie<strong>der</strong>geburt – eine solche Erkenntnis Gottes, dass es heisst, dass Gott in<br />

uns wohnt durch seinen Geist.<br />

Zusammenfassung<br />

Wir brechen hier jetzt eigentlich mitten im Satz ab – aus zeitlichen Gründen.<br />

Paulus geht weiter in <strong>der</strong> Beschreibung des <strong>Reichtum</strong>s, den die Gläubigen besitzen.<br />

Für uns soll es für heute genug sein, uns auf diese eine Sache zu besinnen:<br />

Wir sind reich gemacht im Wort und in <strong>der</strong> Erkenntnis Gottes!<br />

Wir haben einen gewaltig grossen Schatz, dadurch, dass Gott sich uns durch sein Wort und<br />

seinen Geist offenbart hat.<br />

Dass wir eine solche intime Gemeinschaft mit Gott haben dürfen.<br />

Wenn wir uns ehrlich fragen; können wir dann sagen, dass wir diesen Schatz auch wertschätzen?<br />

Dass wir auch leben wie reiche Leute?<br />

O<strong>der</strong> nehmen wir diese Tatsachen für so selbstverständlich, dass wir uns kaum mehr über sie<br />

freuen können? Dass es für uns vielmehr eine leidige Pflicht geworden ist, die tägliche Portion<br />

"Stille Zeit" zu machen? (Coffee to go)<br />

Leben wir wie <strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> sein Millionen-Erbe nicht geniessen kann, weil er die Nachricht<br />

darüber nicht richtig gelesen hat?<br />

Möge Gott uns eine neue Freude und einen neuen Eifer geben, sein Wort zu studieren.<br />

Seine Erkenntnis zu suchen. Und den <strong>Reichtum</strong> zu geniessen, <strong>der</strong> uns geschenkt ist.<br />

Und natürlich – nicht zuletzt, auch die Schätze auszuteilen, die wir im Überfluss haben.<br />

Es gibt so viele arme Leute, die wir mit unseren Schätzen beglücken könnten!

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