<strong>Preisliste</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>23</strong> – gültig ab 1. Januar <strong>2009</strong> – alle Preise in Euro zzgl. Mehrwertsteuer Rubrikenmärkte und Volksstimme Marktplatz 20/21 Region Altmark Markt West Markt Ost Stadt Magdeburg Region Harz · Salzwedel · Klötze · Osterburg · Havelberg · Stendal · Gardelegen Haldensleben · Wolmirstedt · Oschersleben · Staßfurt · · Burg · Genthin · Schönebeck Zerbst · Halberstadt · · Wernigerode Stadt Magdeburg + Volksstimme Rubrikenmärkte 1) + 2) Volksstimme Marktplatz Magdeburg Internet-Anzeigen: Rubrikenmarkt-Anzeigen (Kfz, Immobilien, Stellen, Bekanntschaften, Reise, An- und Verkauf) erscheinen zusätzlich zur Zeitung 7 Tage lang im Internet unter www.volksstimme.de. Je Zeilenanzeige wird hierfür ein Betrag von 3,00 d erhoben. Für gestaltete Anzeigen werden jeweils 5,00 d berechnet. 1) + 2) Erläuterungen siehe Seite <strong>23</strong> kfz-Markt Erscheinungstage Samstag Mittwoch Anzeigenschluss Donnerstag, 12 Uhr Montag, 12 Uhr Immobilienmarkt Erscheinungstage Samstag Mittwoch Anzeigenschluss Donnerstag, 12 Uhr Montag, 12 Uhr Stellenmarkt Erscheinungstage Samstag Mittwoch Anzeigenschluss Donnerstag, 10 Uhr Montag, 12 Uhr Reisemarkt Erscheinungstag Samstag Anzeigenschluss Donnerstag, 10 Uhr Volksstimme Marktplatz Hauptausgabe und Magdeburg Erscheinungstag Montag Anzeigenschluss Donnerstag, 12 Uhr Erscheinungsweise TeilIV Sonnabend, 19. August 2006 Volksstimme Immobilien Berlin hat den Weltrekord für Riesenräder im Blick: Zwei internatio- nale Investorengruppen wetteifern beim Senat um Planung und Bau eines Riesenrads von bis zu 185 Metern Höhe, drei Meter mehr als das Riesenrad in Las Vegas. Umstritten ist der Standort. Die „World Wheel Berlin Holding“ will am Zoologischen Garten bauen, die An- schutz Entertainment Group will ihr oben im Entwurf abgebildetes Riesenrad an der Spree nahe dem Ostbahnhof ebenfalls bis Herbst 2008 errichten. Foto: Anschutz Entertainment Group/ddp Berlin will mit einem Riesenrad hoch hinaus In Marl in Nordrhein-Westfalen ist der Hochhaus- Komplex „Goliath“ gesprengt worden. Nach An- gaben der Stadtverwaltung wurde der aus drei 17-stöckigen Gebäuden bestehende Komplex mit rund 300 Kilogramm Sprengstoff zum Einsturz gebracht. Mehrere Tausend Schaulustige ver- folgten die Sprengung. Der rund 53 Meter hohe Hochhaus-Komplex war 1972 errichtet worden. Zuletzt waren jedoch nur noch 40 Prozent der Wohnungen belegt. Foto: ddp In Marl wurde der „Goliath“ gesprengt EXPERTEN „Fast jeder kennt den Spritverbrauch seines Autos. Doch die wenigsten wissen, wie viel Energie im Haus bzw. in der Wohnung ,ver- heizt‘ wird. Gerade dort lohnt es sich aber, nach Sparmöglichkeiten zu su- chen.“ Mit diesen Worten hat Dr. Franz-Georg Rips, der Direktor des Deutschen Mie- terbundes, vor wenigen Ta- gen den aktuellen Heizspie- gel vorgestellt. Aus ihm geht hervor, dass die Heizkosten 2005 bundesweit trotz sin- kenden Energieverbrauchs drastisch gestiegen sind. Klimatische Verände- rungen, Reparaturen und Modernisierungen sowie das sparsamere Verhalten der Verbraucher haben zu einem Rückgang des Verbrauchs bei Öl- und Gasheizungen von fünf bis sieben Prozent geführt. Die Kosten hinge- gen sind für Ölheizungen um bis zu 27 Prozent und für Gasheizungen um bis zu 18 Prozent gestiegen. Grund seien Preissteigerungen von Heizöl um mehr als 30 Pro- zent und bei Gas um bis zu 20 Prozent. Angesichts der hohen En- ergiekosten ist es wichtig, genau zu wissen, wie viel Energie im Haus bzw. in der Wohnung verheizt wird. Der Heizspiegel soll dazu eine Orientierungshilfe liefern. Er bietet Vergleichswerte für Verbräuche und Kosten in öl-, erdgas- und fernbe- heizten Gebäuden. Mieter und Vermieter können so den eigenen Verbrauch und die dafür entstandenen Kosten unter die Lupe nehmen. In einem normalen Haus- halt werden über drei Viertel des gesamten Energiever- brauchs für die Raumhei- zung verbraucht. Es lohnt sich also, bei den Heizkosten nach Einsparmöglichkeiten zu suchen, zumal Experten schätzen, dass im Durch- schnitt in Deutschlands Haushalten doppelt so viel Energie für Heizung und Warmwasser verbraucht wird, wie nach dem Stand der Technik nötig wäre. Den Heizspiegel 2006 und einen Online-Heizcheck gibt es kostenlos im Internet. Dort finden sich auch Hin- weise zu Modernisierungs- möglichkeiten, den Kosten und Fördermöglichkeiten sowie eine Übersicht der wirtschaftlichsten und um- weltfreundlichstenEnergie- träger. Persönliche Bera- tungen bieten die Fachleute der Verbraucherzentrale. www.heizspiegel.de www.vzsa.de Tipps zum Bau- und Mietrecht Von Michael Bashford, Rechtsanwalt Der Heizspiegel hilft, Kosten zu sparen *Konditionen bis 80% des Beleihungswertes Alle Angaben ohne Gewähr. WICHTIG: Nominal- und Effektivzinsvergleiche sind keine Gewähr für eine günstige Finanzierungsmöglichkeit. Persönliche und objektbezogene Voraussetzungen können eine Gestaltung entscheidend beeinflussen. Quelle: Tübke, Papke & Partner OHG/Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) Institut Festschreibung Nominal Effektiv Aus- Jahre zahlung 1. Banken SEB Bank 5 4,42 4,51 100% 10 4,58 4,68 100% Postbank 5 4,40 4,51 100% 10 4,54 4,66 100% Hypo Vereins- 5 4,15 4,35 100% bank 10 4,39 4,57 100% Stadtsparkasse 5 4,25 4,33 100% Magdeburg 10 4,50 4,59 100% Sparda-Bank 5 4,25 4,33 100% Magdeburg 10 4,47 4,56 100% Volksbank 5 4,44 4,54 100% Magdeburg 10 4,47 4,57 100% PSD-Bank 5 4,30 4,39 100% Magdeburg 10 4,55 4,65 100% GE Money-Bank 5 4,32 4,40 100% 10 4,43 4,51 100% 2. Versicherungen/Bausparkasse Debeka 5 4,33 4,41 100% 10 4,50 4,59 100% HUK-Coburg 5* 4,40 4,49 100% 10* 4,55 4,65 100% 3. Angebote von Baufinanzierungsberatern 5 ab 4,03 4,10 100% 10 ab 4,25 4,33 100% 5* ab 4,08 4,15 100% 10* ab 4,30 4,38 100% Region Magdeburg – Stand 17. August 2006 Auswahl günstiger Anbieter (60% des Beleihungswertes) BAUFINANZIERUNGEN Viele Hobbymaler greifen bei Renovierungen gern selbst zu Pinsel, Rolle und Farbe. Am häufigsten wird an Decken und Wänden mit Farbwalzen, auch Farbroller genannt, gearbeitet. Diese gibt es in unterschied- lichen Qualitäten. Wichtig bei der Wahl der Farbwalzen sind eine gute Farbverteilung auf dem Roller und ein gleichmä- ßiger Farbauftrag ohne Sprit- zer und „Nasen“. Die längste Lebensdauer und beste Streichergebnisse ver- sprechen nach Ansicht von Ex- perten Farbwalzen mit Lamm- fellbezug. Die Naturfasern sind lösemittelbeständig und des- halb für wasserlösliche Farben ebenso gut geeignet wie für lösemittelhaltige Produkte und Binderfarben oder Rauputz. Bei Kunstfaserwalzen sind die Rollen aus Polyamid emp- fehlenswert. Das Material zeichnet sich durch hohe Farb- aufnahme und -abgabe sowie ein gutes Streichergebnis aus und ist geeignet für Dispersi- onsfarben, Kunstharzlacke, Rostschutz, Latex- und Bin- derfarben. Für einfache Maler- arbeiten genügen Farbwalzen aus Polyacryl. (wid) Selbst ist der Mann/die Frau Beim Malern kommt es auf die richtige Rolle an Die Witterung hat dem Carport zugesetzt: Holzzerstörende Pilze haben sich breit gemacht, dunkle Verfärbungen bestim- men die Optik. „Wenn Pilze das Holz bereits schwer angegriffen haben, hilft kein Holzschutz- mittel mehr, sondern nur noch der Austausch der betroffenen Elemente“, sagt Peter Reißer, Referent Holzschutz bei der Deutschen Bauchemie. Denn Holzschutzmittel gegen Pilze wirken vorbeugend. Rückwir- kend können die Wirkstoffe bereits zerstörtes Holz nicht mehr retten. Von Nicole in der Beek Damit holzzerstörende Pilze erst gar nicht Carport, Garten- zaun oder Zaun zusetzen kön- nen, „soll das Holz so früh wie möglich, am besten vor der ers- ten Bewitterung geschützt werden“, mahnt der Experte. Auch konstruktive Maßnah- men gegen andauernde Be- feuchtung seien wichtig und sorgten für eine lange Ge- brauchsdauer der Hölzer. Dazu gehörten zum Beispiel Dach- überstände, die Vermeidung von direktem Bodenkontakt, Spritzwasserschutz und eine gute Belüftung. Besonders gut trotze Kern- holz natürlich dauerhafter Holzarten wie Robinie oder be- sondere Tropenholzarten den Witterungseinflüssen. „Diese sind aber teuer, schwerer zu verarbeiten und nicht so leicht erhältlich wie die üblicherwei- se verwendeten heimischen Nadelhölzer wie Fichte oder Kiefer“, sagt Reißer. Wer sich das Aufbringen von Holzschutzmitteln sparen will, kann alternativ auch kesseldruckimprägnierte Höl- zer mit RAL-Gütezeichen wählen, rät der Experte. Diese sind bereits industriell mit Wirkstoffen versetzt, die das Holz dauerhaft vor Insekten- und Pilzbefall schützen. Sol- che geschützten Holzbauteile eignen sich besonders für ei- nen Einsatz im Garten- und Landschaftsbau oder als Ter- rassendecks. Allerdings: „Vor holzverfärbenden Bläuepilzen schützt sie nicht immer; gege- benenfalls ist daher ein zu- sätzlicherBläueschutzan- strich nötig, wenn das imprägnierte Holz noch farb- lich gestaltet werden soll“, sagt Reißer. Für eine dekorative Behand- lung von Holz für den Außen- bereich (in Innenräumen sollte grundsätzlich auf Holzschutz- mittel verzichtet werden), emp- fiehlt der Fachmann eine Kom- bination aus Holzschutz- und farbgebenden Anstrichmitteln. Denkbar sind zwei Varianten: „Entweder wird gleich ein farbgebendes, pigmentiertes Holzschutzmittel wie eine Holzschutzlasur gewählt – oder das Holz wird zunächst mit ei- ner Holschutzgrundierung be- arbeitet, auf die anschließend eine Farbschicht mit einem schadstoffarmen Anstrichmit- tel aufgebracht wird“, sagt Reißer. Doch worauf ist beim Holz- schutzmittelkauf zu achten? Das Verbraucherschutzminis- terium empfiehlt amtlich ge- prüfte und bewertete Holz- schutzmittel – erkennbar am RAL-Gütezeichen oder der Re- gistriernummer des Umwelt- bundesamtes. Diese wirken Reißer zufolge bei sachgemäßer Anwendung hinreichend und haben keine unannehmbaren Wirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Schadstoffarme Anstrichmittel sind am Um- weltzeichen „Blauer Engel“ er- kennbar. Angebrochene Gebinde, mahnt der Experte, sollten nicht über das auf dem Etikett angegebene Verfallsdatum ge- lagert werden, da sie im Laufe der Zeit unbrauchbar werden können. Holzschutzmittelreste dürfen auf keinen Fall mit dem Hausmüll oder über den Aus- guss entsorgt werden. Reißer: „Sie sind immer bei den Sam- melstellen für Sondermüll ab- zugeben.“ (ddp) Holzschutz So trotzt das Holz der Witterung Auch für den Kauf einer sit- tenwidrig überteuerten Woh- nung ist ein Darlehensvertrag grundsätzlich rechtswirksam. Das berichtet die Zeitschrift „OLG-Report“ unter Berufung auf ein Urteil des Oberlandes- gerichts (OLG) Frankfurt. Eine Ausnahme gilt nach dem Rich- terspruch nur, wenn der Käu- fer beweisen kann, dass der Bank die sittenwidrige Über- teuerung bekannt war. Nur in diesem Fall hätte sie den Kun- den vor dem Geschäft warnen müssen, betonten die Richter (Az.: 9 U 77/04). Das Gericht wies mit seinem Urteil die Klage eines Woh- nungskäufers auf Rückabwick- lung eines Darlehensvertrages ab. Der Mann hatte eine Eigen- tumswohnung zu einem Preis gekauft, der nach Meinung eines Sachverständigen den Wert der Wohnung um das Doppelte überstieg. Der Kläger meinte, die Bank hätte ihn warnen müssen. Daher sei der Darlehensvertrag nichtig. Das OLG meinte, selbst bei unerfahrenen Kunden müsse eine Bank nicht über mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung eines Darle- hens aufklären. Sie dürfe da- von ausgehen, dass der Kunde die Verwendungen der Mittel sorgfältig überlegt habe. Beim Kauf von Immobilien bestehe eine Hinweispflicht vor mög- licher Überteuerung außerdem nur bei Kenntnis der Bank. Diesen Nachweis sei der Klä- ger schuldig geblieben. (dpa) Urteil Darlehen auch bei zu teurem Kauf Gewitterschäden Zusatzklausel für Überspannungsschutz Der wärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnung ist vorbei. Doch wer nur ge- schwitzt hat, sollte sich nicht beklagen. Schlimmer dran sind diejenigen, denen durch Regen und Gewitter große Schäden entstanden sind. In vielen Haushalten haben durch Blitz verursachte Überspannungen Schäden an elektronischen Ge- räten angerichtet. „Hausrat- und Gebäudever- sicherungsbedingungen – ins- besondere älteren Datums – schließen so genannte Über- spannungsschäden an elek- trischen Geräten ausdrücklich vom Versicherungsschutz aus. Diese Fälle lassen sich aber durch eine zusätzliche Klausel mitversichern, die heute alle Versicherungsunternehmen anbieten – einige sogar ohne Beitragszuschlag“, sagt Thors- ten Rudnik vom Bund der Ver- sicherten. (rgm) Wohnidee 44 pralle Seiten mit Mut zur Farbe „Haben Sie Mut zur Farbe!“ – unter diesem Motto veröf- fentlicht „Wohnidee“, das Ma- gazin für zeitgemäße Wohn- konzepte aus der Bauer Verlagsgruppe, das Extra-Heft „Farbgestaltung“. Das Spezial umfasst 44 Seiten und ist der September-Ausgabe der „Wohnidee“ beigelegt. Beides wird in einer aufklappbaren, überformatigen Klarsicht- Tüte präsentiert. Das Extra-Heft bietet viele Beispiele und Informationen darüber, was bei der Farbaus- wahl zu beachten ist, wie Haupt-, Kontrast- und Akzent- farben die Stimmung verän- dern, welche Arbeitstechniken und Untergrundstrukturen zur Auswahl stehen. Wischen, Wi- ckeln oder lieber Spachteln? Relief-, Fischgrät- oder Ge- flechttapeten? Das Magazin zeigt die neuesten Farb-Trends und deren Wirkung. Dazu prä- sentiert die Zeitschrift Farb- konzepte vom warmen Rot bis zu erdigen Farbtönen. (rpr) Ratgeber Der richtige Dämmstoff Wer beim Hausbau Energie sparen und die Umwelt scho- nen will, kommt um eine gute Wärmedämmung nicht herum. Wenn die Lage des Hauses fest- steht, Fassade und Fenster ausgewählt sind und wenn klar ist, welche energiesparenden Baustoffe und Bauteile ver- wendet werden, dann stellt sich die Frage nach dem rich- tigen Dämmstoff. Ein Entscheidungshelfer ist der aktualisierte Ratgeber „Wärmedämmung – Vom Kel- ler bis zum Dach“, den die Ver- braucherzentrale NRW heraus- gegeben hat. Auf 188 Seiten erfährt der Leser Wissens- wertes über Auswahlkriterien und Normen oder wie es um die Wärmeleitfähigkeit oder das Feuchteverhalten einzelner Materialien bestellt ist. Das Buch ist zum Abholpreis von 9,80 Euro in den Bera- tungsstellen der Verbraucher- zentrale NRW erhältlich. Für zusätzlich 2,50 Euro für Porto und Versand kommt es gegen Rechnung auch ins Haus. www.ratgeber- verbraucherzentrale.de Keine Holzschutzmittel in Wohn- und Aufenthaltsräu- men verwenden Vor Gebrauch stets Kenn- zeichnung und Produktinfo lesen Produkte vor Kindern sicher aufbewahren Produkte nur für den ange- gebenen Zweck nutzen Möglichst im Freien oder in gut belüfteten Räumen arbeiten � � � � � Holzschutzmittel nur streichen, nie spritzen oder sprühen Haut und Augen schützen Holzstäube nicht einatmen Holzschutzmittel dürfen nicht in den Boden, in Gewässer oder die Kanali- sation gelangen (nicht in unmittelbarer Gewässernä- he anwenden) Produkte nur in der Origi- nalverpackung lagern � � � � � Arbeiten mit Holzschutzmitteln Damit holzzerstörende Pilze erst gar nicht Carport, Gartenzaun und Co. zusetzen können, soll das Holz so früh wie möglich, am bes- ten vor der ersten Bewitterung, geschützt werden. Foto: ddp TeilV Sonnabend, 12. August 2006 Volksstimme Beruf & Bildung mit Ratgeber, Kultur, TV, Leser-Seite ARBEITSRECHT Tariflohnerhöhung Exklusiv für die Volksstimme Hans Gottlob Rühle, Direktor des Arbeitsgerichts Marburg 1. Tarifgeltung Arbeitnehmer können An- sprüche aus Tarifverträgen nur dann vor Gericht durch- setzen, wenn der Tarifvertrag auch Inhalt des Arbeitsver- hältnisses geworden ist und im Arbeitsverhältnis rechts- wirksam gilt. Dabei ist zu unterscheiden die normative Geltung eines Tarifvertrages und die vertragliche Geltung des Tarifvertrages. a) Normativ, d.h. unmit- telbar und zwingend wie ein Gesetz, gilt ein Tarifvertrag im Arbeitsverhältnis nur, wenn sowohl Arbeitnehmer wie auch der Arbeitgeber Mitglied der Tarifvertrags- parteien sind. b) Vertraglich gilt der Ta- rifvertrag dann, wenn die Geltung genau bezeichneter Tarifverträge im Arbeitsver- trag schriftlich vereinbart wurde. Das geht auch münd- lich, was jedoch im Streit- fall oft erhebliche Beweis- probleme mit sich bringt. 2. Erklärungswert der Abrechnung Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts enthalten Lohnabrechnun- gen keine vertragliche Ver- einbarung. Sie geben nur die Höhe der aktuellen Vergü- tung an. Selbst dann, wenn in der Abrechnung die Be- zeichnung „Tariflohn“ auf- taucht, geht daraus kein Anspruch und kein Indiz für eine entsprechende vertrag- liche Vereinbarung hervor. 3. Tarifgebundenheit Tarifgebundene Arbeitge- ber zahlen in ihrem Betrieb oder Unternehmen oft den Tariflohn an alle Mitarbei- ter, auch wenn zumeist ein erheblicher Teil der Mitar- beiter überhaupt nicht ge- werkschaftlich organisiert ist. Die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer erhalten dann den Tariflohn aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung des Arbeitge- bers. Die übrigen, nicht ge- werkschaftlich organisierten Mitarbeiter erhalten den Ta- riflohn nur aus Gründen der Gleichstellung. Das begrün- det jedoch weder einen ver- traglichen Anspruch, noch einen Anspruch aus betrieb- licher Übung. 4. Verbandsaustritt DertarifgebundeneArbeit- geber kann durch Austritt aus dem tarifschließenden Arbeitgeberverband künf- tige Tariflohnerhöhungen vermeiden. Nach Ablauf der Kündigungsfrist bleibt die Tarifgebundenheit noch be- stehen, bis der Tarifvertrag endet. Die Laufzeit von Ver- gütungstarifverträgener- streckt sich in der Regel auf 12 bis 18 Monate. 5. Betriebliche Übung Entgegen der Ansicht von Odysseus darf ein Arbeit- nehmer die Erhöhung der Vergütung entsprechend der Tarifentwicklung bei einem nicht tarifgebundenen Ar- beitgeber nicht als Verspre- chen verstehen, sich für alle Zukunft zu Tariflohner- höhungen zu verpflichten. Solch eine Verpflichtung fin- det nur statt, wenn dies vom Arbeitgeber ausdrücklich und klar gegenüber den Mit- arbeitern erklärt worden ist. 6. Freiwillige Zahlungen Odysseus verweist auf die Rechtsprechung, wonach bei freiwilligen Leistungen und Gratifikationen eine mehr- malige vorbehaltlose Leis- tung durch den Arbeitgeber zu einem Versprechen und damit zu einem Anspruch führen kann. Diese Recht- sprechung bezieht sich je- doch nicht auf die allgemei- nen Lohnleistungen, sondern auf Zusatzleistungen wie Weihnachtsgratifikation und Urlaubsgeld. Der Fall Arbeitgeber Agamem- non ist nicht tarifgebunden. Aber seit vielen Jahren hat er Tariflohn an alle Mitar- beiter gezahlt, egal ob sie Gewerkschaftsmitglied wa- ren oder nicht. Auch die ta- riflichen Lohnerhöhungen hat er stets voll an die Mit- arbeiter weitergegeben. Auf den Lohnabrechnungen taucht auch der Begriff „Ta- riflohn“ auf. Aber seit 2004 hat er die Löhne wegen wirt- schaftlicher Schwierigkeiten eingefroren. Auch Tariferhö- hungen gab er nicht mehr weiter. Arbeitnehmer Odys- seus klagt die Differenz zwi- schen Tariflohnerhöhungen und dem gezahlten Lohn ein. Er beruft sich auf die Rechtsprechung des Bundes- arbeitsgerichts, wonach bei freiwilliger Zahlung der Ar- beitgeber durch betriebliche Übung nach dreimaliger Wiederholung gebunden sei. Die Lösung Mit einem großen Besen stehen die Lehrlinge der Berliner Stadtrei- nigung (BSR) und der Reinigungsfirma Sasse mit ihren Arbeitsverträ- gen in den Händen auf dem Hof der BSR. Die beiden Berliner Unter- nehmen hatten jeweils acht Jugendlichen eines Modellversuchs zur Integration lernbehinderter Jugendlicher in den Arbeitsmarkt einen Arbeitsvertrag für ein Jahr angeboten. Foto: dpa Lehrausbildung bei der Stadtreinigung Mitarbeiter färben im Hauptquartier des Cirque du Soleil in Montreal in Kanada eine Stoffbahn. Von den insgesamt 3000 Mitarbeitern des kanadischen Zirkus arbeiten 300 in den eigenen Werkstätten, wo ein Großteil der Kostüme gefertigt wird. Der Zirkus gilt als eine weltweit anerkannte Ausbil- dungsstätte für Artisten. Gegenwärtig absolvieren 60 Kandidaten aus 13 Ländern ein mehrwöchiges Training, um beim Cirque du Soleil unter Vertrag genommen zu werden. Foto: dpa Zirkuswerkstatt in der Artistenschmiede Studenten in der Praxis Ikea testete MBA-Studenten 25 Lüneburger Studenten des MBA Sustainability Ma- nagement folgten zu Beginn des Jahres einer Einladung von Ikea Deutschland, eine Woche lang ihr im Studium erlangtes Know-How in die Praxis um- zusetzen. „Die Präsentationen der Lü- neburger MBA-Studenten ha- ben uns sehr beeindruckt. Wir werden einige gute und wich- tige Anregungen in unsere Un- ternehmensstrategie mit auf- nehmen“, so Nicole Schneider, internationale Umweltchefin von Ikea. Das Unternehmen engagiert sich nach eigener Darstellung schon lange für ein nachhaltiges Management. Im Rahmen des einwöchigen Praxisworkshops untersuchten die angehenden Nachhaltig- keitsmanager, warum Ikea sein Engagement selten kommuni- ziert. Sie entwickelten Kon- zepte, wie eine entsprechende Kommunikation sowohl intern als auch extern umgesetzt wer- den kann. (rpr) Die tote Sprache des Alten Roms war von Anfang an nicht Pascals Spezialgebiet. Er fand weder das Deklinie- ren und Konjugieren noch das Vokabelnpauken besonders spannend. Über eine Fünf in Latein kam der Gymnasiast aus Dorsten nie hinaus. Um die Versetzung nicht zu gefährden, entschieden sich die Eltern für Nachhilfe beim Institut Schülerhilfe. „Inzwischen habe ich eine Vier“, erzählt der 16- Jährige. Von Ulrike Steinbach Nachhilfeunterricht sollte möglichst nicht länger als ein halbes bis ein Jahr gegeben werden, raten Experten. Dann sollte das Defizit aufgeholt sein. „Nachhilfe ist wie künst- liche Ernährung – irgendwann sollte man wieder selbstständig leben können“, betont Albert Zimmermann, Schulpsycholo- ge aus Köln. Allerdings gebe es auch Fäl- le, in denen Schüler nur in einem Fach schwach sind, sagt Günter Habdank vom kom- merziellen Nachhilfeinstitut Studienkreis: „Um den Schul- abschluss zu schaffen oder den Durchschnitt zu verbessern, kann dann auch eine länger- fristige Nachhilfe sinnvoll sein.“ Zunächst sollten Eltern, Elternbeiräte und Lehrer ge- meinsam herausfinden, ob der Schüler für die jeweilige Schul- form überhaupt geeignet ist. In Pascals Fall setzten sich die Lehrer für ihren Schüler ein. Denn in den meisten Fächern stand er zwischen Zwei und Drei. Wer allerdings ständig überfordert ist, verliert schnell den Spaß am Lernen. In einem Merkblatt der Ak- tion Bildungsinformation e.V. (ABI) wird Nachhilfe für sinn- voll erachtet, wenn Schüler den Unterrichtsstoff durch Krankheit versäumt haben, familiäre Probleme auftreten oder häufiger Lehrerwechsel, Unterrichtsausfall oder hohe Klassenfrequenzen zu unzu- länglichem Unterricht führen. „Eltern sollten dann zusam- men mit einem Beratungsleh- rer entscheiden, ob Nachhilfe empfehlenswert ist“, rät Eber- hard Kleinmann von ABI. Um den richtigen Lehrer zu finden, empfiehlt der Fach- mann, möglichst auf Emp- fehlungen der Lehrer oder Mitschüler zurückzugreifen. „Wichtig ist, dass der Nachhil- felehrer die Methodik und den Lehrplan kennt“, betont Albert Zimmermann. „Ältere Schüler oder Stu- denten sollten nur dann helfen, wenn die Schüler etwas nicht verstanden haben, es aber kei- ne gravierenden Lücken gibt.“ Eltern als Nachhilfelehrer seien meist ungeeignet. „Das Verhältnis zu den Kindern ist emotional, und das wirkt sich hemmend auf den Unterricht aus. Einige sind außerdem fachlich überfordert“, erläu- tert Kleinmann. Weiterhin raten die Fachleu- te betroffenen Eltern, regelmä- ßig mit dem Nachhilfelehrer und der Schule in Kontakt zu bleiben. Habdank: „Das Wich- tigste ist, dass es der Nachhil- felehrer schafft, seine Schüler zu motivieren.“ Dazu gehöre vor allem Ge- duld. „Der Schüler muss auch zum zehnten Mal dieselbe Fra- ge stellen dürfen“, berichtet Günter Habdank aus seiner Unterrichtserfahrung. Eltern sollten allerdings keine Wun- der von den Extrastunden er- warten. „In der Regel dauert es etwa ein halbes Jahr, bis sich die Noten verbessern“, sagt Habdank. Eberhard Kleinmann warnt vor allem vor der Organisati- on Scientology, die seit zwei Jahren zunehmend den Nach- hilfemarkt durchdringe. „Be- sonders für die Fächer Deutsch und Fremdsprachen bewerben sich als Nachhilfelehrer ge- tarnte Scientologen“, unter- streicht Kleinmann. Wer sicher gehen will, sollte sich bei Ver- braucherzentralen in den Bun- desländern oder bei ABI über den Nachhilfelehrer oder das Institut informieren. In seinem Merkblatt gibt der Verein auch Tipps, was die Stunden kosten dürfen: Der Einzelunterricht sollte je nach Qualifikation des Unterrichts nicht teurer als 16 Euro sein, für Gruppenunterricht sollten die Eltern nicht mehr als 3,50 Euro bezahlen. (ddp) Schulische Leistungen Der Nachhilfelehrer kann eine gute Investition sein Die Führungskräfte in Deutschland sehen bei der Qualifikation ihrer Mitarbei- ter Verbesserungspotenzial. Ein Großteil der befragten Ge- schäftsführer beklagt, es man- gele den Mitarbeitern in ihren Unternehmen an der Fähig- keit, das Unternehmen weiter nach vorne zu bringen und ihm eine führende Rolle am Markt zu verschaffen. Dies fand der Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture im Rahmen seiner aktuellen High Performance Workforce-Studie heraus. Die Kritik beschränkt sich nicht nur auf einzelne Ab- teilungen, sondern zieht sich durch sämtliche Hierarchie- ebenen. Selbst Mitarbeiter in wichtigen und gut dotierten Positionen gäben nach Ansicht der befragten Führungskräfte am Arbeitsplatz nicht ihr Bes- tes. Im Rahmen der diesjäh- rigen Studie waren lediglich 14 Prozent der 250 befragten Geschäftsführer davon über- zeugt, dass ihre Mitarbeiter zu den Führenden des jeweiligen Industriezweiges zählen. Laut Studie konnten auch nur 20 Prozent der Befragten bestäti- gen, dass ihre Mitarbeiter die Unternehmensstrategie ken- nen und darüber hinaus wis- sen, wie sie am Arbeitsplatz agieren müssen, um ihr Unter- nehmen erfolgreich am Markt zu positionieren. Unternehmen riskieren Wettbewerbsvorteil „Der Mangel an elementaren Fähigkeiten bei den Mitar- beitern ist nach wie vor eine enorme Herausforderung für die Führungskräfte“, sagt Nor- bert Büning, Accenture-Ge- schäftsführer im Bereich Hu- man Performance. „Im Zuge des sich ständig verstärkenden Wettbewerbs sollten vor allem in den erfolgskritischen Berei- chen – Kundenservice, Finan- zen, strategische Planung und Verkauf – die Kenntnisse der Mitarbeiter konsequent aus- gebaut werden, um den Un- ternehmenserfolg nachhaltig zu stärken. Unternehmen, die diese Entwicklung vernachläs- sigen, riskieren ihren Wettbe- werbsvor teil“, so Büning. Die Studie zeigt, dass der mangelhafte Kenntnisstand der Mitarbeiter die Folge un- zureichender Strukturen in der Personalarbeit und der Wei- terbildungsmöglichkeiten ist. Nur jeder zehnte Befragte war mit den Ergebnissen, die in der Personalabteilung erzielt wur- den, zufrieden. Ähnlich fiel die Bewertung der Trainingsini- tiativen aus. Diese befanden nur 11 Prozent der insgesamt Befragten (in Deutschland 8 Prozent) als optimal. (rpr) Studie Deutsche Führungskräfte klagen: Mitarbeiter geben nicht ihr Bestes Aktion Bildungsinforma- tion e.V., Verbraucher- schutz in Bildungsfragen Stuttgart, Tel.: (0711) 22021630, Fax: (0711) 22021640, Internet: www.abi-ev.de („Rat- schläge bei Nachhilfe“ unter dem Link „Listen & Merkblätter“) Weblinks: www.schulpsychologie.de www.studienkreis.de www.nachhilfe.de/tuev_ geprueft.html www.schülerhilfe.de „Vorsicht vor Gurus und Wunderrezepten“ beim Studienkreis, auch übers Internet unter www. nachhilfe.de/anti_sekte � � � Hier gibt es Rat IHK Magdeburg Intensivkurs für die Prüfung Die Bildungsakademie der Industrie- und Handelskam- mer (IHK) Magdeburg bietet berufsbegleitende Intensiv- kurse zur Vorbereitung auf Ab- schluss- und Wiederholungs- prüfungen in verschiedenen kaufmännischen Ausbildungs- berufen an. Die Intensivkurse beziehen sich auf die Ausbildungsberufe Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, Bürokaufmann/- frau, Kaufmann/-frau für Bü- rokommunikation. Weitere Kurse sind in Vorbereitung. Der Lehrgang beginnt am 7. Oktober. (rpr) Informationen per Telefon (0391) 5693210 (Karl-Heinz Weber). Guericke-Universität Fortbildung für Stadtführer Die Otto-von-Guericke-Uni- versität Magdeburg und die Magdeburg Marketing Kon- gress und Tourismus GmbH bieten ab dem 29. Septem- ber einen Fortbildungskurs „Stadtführer der Stadt Magde- burg“ an. Bewerbungen sind noch möglich. Der Kurs wird berufsbegleitend jeweils am Freitagnachmittag absolviert und umfasst 100 Unterrichts- stunden und 100 Stunden Selbststudium. Er endet am 27. April 2007. Die Kosten für den Kurs betragen 200 Euro. Von den Teilnehmenden wer- den Vorkenntnisse und Inter- essen an Geschichte und Ge- genwart der Stadt Magdeburg sowie Fremdsprachenkennt- nisse erwartet. Informationen per Telefon (0391) 67-16580 (Heike Schrö- der). TÜV-Ausbildung Zusätzliche Veranstaltung Aufgrund der großen Nach- frage veranstaltet die TÜV Rheinland Akademie am <strong>23</strong>. August um 18 Uhr in Magde- burg, Jerichower Straße 28, eine zusätzliche Informati- onsveranstaltung für das be- rufsbegleitende Studium zum „Wellnesstrainer“. Für die im Herbst beginnende zweijährige Ausbildung sind nur noch we- nige Plätze frei. (rpr) Informationen per Telefon: (0391) 81863-71 Wellnesstraining. Foto: G. Stass Volksstimme 19. August 2006 REISE 6 Die hügelige Landschaft, die an die Toskana erinnert, muss vor langer Zeit große stra- tegische Bedeutung gehabt haben, denn nahe des italie- nischen Ortes Quattro Castella erheben sich mehrere alte Burgen. Unerschütterlich wir- ken die im Mittelalter aufge- schichteten Mauern. Doch der Eindruck täuscht. Von einer der Burgen sind nur noch Reste übrig. Erdrutsche haben dem Bauwerk zugesetzt, dessen Namen seit 929 Jahren einen legendären Klang hat: Canossa. Von Thomas Strünkelnberg Es ist „mathildisches Land“, erklären die Italiener. Fast schon ein Stereotyp ist diese Bezeichnung in einer Gegend, wo im Grunde alles „mathil- disch“ ist. Was das heißt? Im Mittelalter herrschte die Grä- fin Mathilde (1046-1115) über dieses Land, die heutige Emilia Romagna im Norden Italiens. Die mächtige Frau, die Herrin über Canossa und ein Netzwerk strategisch angelegter Burgen, die kluge Verbündete des Paps- tes Gregor VII., war nicht un- erheblich daran beteiligt, dass der Name Canossa seinen fast mythischen Beiklang bekam. Doch während der „Gang nach Canossa“ sprichwörtlich wur- de, sind die historischen Ereig- nisse fast vergessen. Rückblende: Heinrich war vermutlich stocksauer. Und dann war der Weg zur Burg auch noch so steil. Außerdem herrschte im Jahr 1077 ein strenger Winter. Wahrschein- lich auf Händen und Füßen waren Heinrich und seine Männer über die verschneiten Alpen geklettert, um nach Ca- nossa zu gelangen, schildert Johannes Laudage, Historiker der Universität Düsseldorf. Die Ehefrau des Königs war auch dabei, auf einer Rin- derhaut wurde sie die Berge hinabgezogen. Die Reise führte keineswegs über den Brenner, sondern über den Mont Cenis, weil die Herzöge von Bayern, Schwaben und Kärnten alle anderen Pässe gesperrt hatten. Ziel des Bußgangs von Heinrich IV. Dies war ein Zeichen dafür, wie bitter ernst der Anlass der Reise gewesen sein muss. Denn bei Heinrich handelte es sich um den Salierkönig Heinrich IV., der fast ein Jahr zuvor un- ter den Kirchenbann geraten war und seine Herrschaft ge- fährdet sah. Papst Gregor VII., der den Kirchenbann über ihn verhängt hatte, flüchtete vor Heinrich und seinen Mannen auf die Burg der Markgräfin Mathilde von Tuszien-Canos- sa. Dorthin wandte sich der König also, quälte sich den steilen gewundenen Pfad zum Burgtor hinauf und flehte den Überlieferungen nach vor dem geschlossenen Tor drei Tage lang unter Tränen, barfuß und frierend um Erbarmen. Am 25. Januar des Jahres, dem Tag der Bekehrung des Heiligen Pau- lus, war Heinrich IV. vor dem inneren Burgtor angekommen. Doch erst nach Vermittlung Mathildes und des Abtes Hugo von Cluny erteilte der zögernde Papst dem König vor dem Por- tal der Kirche von Canossa Absolution – und nach instän- digen Bitten aller Anwesenden, die dem Papst angeblich schon „Grausamkeit tyrannischer Wildheit“ vorgeworfen hatten. Zurück in die Gegenwart: „Dass der Bußgang einem sicht- lich emotionalen König kein Vergnügen gemacht hat, davon gehe ich aus“, sagt Historiker Laudage. Denn der Bußgang hatte Folgen – bis heute: „Ich denke, unser heutiges Europa ist ohne Canossa schwer vor- stellbar. Das Auseinanderent- wickeln der christlichen Stände hat sich in Canossa manifes- tiert.“ Die Unterschiede zwi- schen Klerus und Laien wurden größer, über die Frage der Ein- setzung von Bischöfen trennte sich für immer im Abendland die weltlich-politische Macht von der kirchlichen Macht der römischen Päpste. „Heinrich muss erkennen, dass seine Sal- bung nicht so viel wert ist wie die eines Priesters“, erklärt der Düsseldorfer vor den verfal- lenen Mauern der Burgkirche von Canossa. Kein Wunder, dass schon der mittelalterliche Geschichts- schreiber Lampert von Hers- feld dem König schlechte Laune unterstellte. Denn nach dem Bußakt mit Absolution und päpstlichem Segen ver- lief das anschließende Ver- söhnungsmahl von Papst und König in eher frostiger Atmo- sphäre. Finster und wortkarg soll Heinrich am Tisch geses- sen haben. Drei Jahre später fiel Heinrich erneut unter den Bann, den er aber nicht aner- kannte. In der Folge wurden die Reichsfürsten immer mäch- tiger. „Heinrich IV. war ein am Ende überforderter und daher gescheiterter Herrscher“, ur- teilt Laudage. Weder mit der Kirche noch mit dem Adel habe er einen gemeinsamen Weg des Regierens gefunden. Lange ist es her. Heute deu- tet in den Ruinen von Canossa fast nichts mehr auf die dra- matischen Ereignisse hin. Lee- re Fensterhöhlen gähnen schon von weitem sichtbar aus zer- fallenden Mauern, steil ragt ein großer Mauerzacken aus dem üppigen Grün hervor. Dass 929 Jahre zuvor das Schicksal der Welt sich in Canossa verän- derte, hat die Zerstörung der Burg nicht verhindern können. Die Burg sei von 950 an auf dem Sand eines vorzeitlichen Meeres, heute die Po-Ebene, errichtet worden, erklärt Ma- rio Bernabei, Vorsitzender der Vereinigung der mathildischen Güter. Doch eher als Canossa ist die Burg Rossena während der Anfahrt ein Blickfang. Die gut erhaltene Burg in Sicht- weite von Canossa, in der da- mals die Soldaten Mathildes hausten, ist heute eine Jugend- herberge. Doch auf dem steilen Weg zur Burgruine Canossa gibt es einen Anblick, der Besucher unwillkürlich innehalten lässt: ein vergittertes Tor in einem schmalen steinernen Torbogen. Es ist das Tor, vor dem Heinrich 929 Jahre zuvor um Absolution gefleht hatte. Gedanken werden wach an eine Epoche enormer Frömmigkeit, die Menschen waren im 11. Jahrhundert be- herrscht von Heilsangst und Fundamentalismus. Der Papst hatte eine zentrale Funktion, anders als heute. Und doch begann hier die Trennung von Staat und Kirche. Und von hier aus nahm auch der Mythos um die Markgräfin Mathilde sei- nen Anfang. Denn Mathilde war nicht nur eine bemerkenswerte Frau und Herrscherin, deren Reich unabhängig vom Salierreich Heinrichs IV. blieb und das sie wie eine Königin beherrschte, sie ist auch das Symbol des er- wachenden Tourismus in der Region. „Man wendet sich heu- te vor allem an gebildete, kul- turell interessierte Menschen“, sagt Andrea Chiari, Tourismus- manager der Region Reggio Emilia. „Man sieht sich Mathil- des Burgen an und macht eine Weinprobe.“ Doch bis jetzt habe die Region vor allem von Geschäftsreisenden und etwa einer Million Übernachtungen jährlich gelebt – trotz alter und kunstreicher Städte wie Ferra- ra, Bologna, Parma oder Reg- gio Emilia. Der Grund: „Wenn jemand zum ersten Mal nach Italien fährt, wird er nicht diese Städ- te besuchen, sondern Florenz oder Venedig. Doch beim zwei- ten oder dritten Mal ...!“ Möglicherweise schreckt aber auch der erste Anblick der Po-Ebene potenzielle Touris- ten ab – von der Autobahn aus bietet sich der Blick auf eine flache, zersiedelte Landschaft mit viel Industrie. Doch die Region hat andere Höhepunkte zu bieten, etwa Wein und Es- sig: Bis zu 25 Jahre dauere die Herstellung des echten Aceto Balsamico, sagt Donata Ventu- rini, Juniorchefin des Weinguts Venturini Baldini. Sie beugt sich auf einem dunklen Dach- boden über so genannte Essig- Batterien, jeweils fünf immer kleiner werdende Fässer. Rund 2000 Flaschen Aceto Balsami- co stellt das Gut im Jahr her. Die teuersten 100-Milliliter- Flaschen kosten 80 Euro. Gebeine der Mathilde liegen im Petersdom Doch im Mittelpunkt bleibt auch für Touristen die mit- telalterliche Markgräfin der Region: Immer wieder werden Besucher auf die Fährte der Mathilde von Canossa gelenkt. Etwa in Kloster und Museum von San Benedetto Polirone, denn dort war jahrhunderte- lang das Grabmal der mäch- tigen Frau. Atemlos steht der Besucher nach dem Gang durch eine dunkle Kirche vor einem steinernen Grabmal, darüber das Bild einer fast dämonisch wirkenden rothaarigen Frau. Doch die Leiche ist nicht in dem Sarkophag: Ein Geistli- cher erzählt, im Jahr 1632 habe der damalige Abt des Klosters Mathildes Gebeine für 30 000 Dukaten an Papst Urban VIII. verkauft. Dieser, der der be- kannten Frömmigkeit der Markgräfin in turbulenter Zeit ein Denkmal setzen wollte, ließ die Gebeine Mathildes im Pe- tersdom beisetzen. Dort ist sie eine von nur zwei Frauen – und dabei nicht einmal heilig. Doch nicht nur Mathildes wegen und der Unterwerfung des Königs unter den Papst bleibt der „Gang nach Canos- sa“ sprichwörtlich, wenn auch oft missverstanden. Laudage spricht von „Fehldeutungen des 19. Jahrhunderts“. Im Streit um einen vom Papst abgelehnten deutschen Gesandten beim Heiligen Stuhl sagte der damalige deutsche Reichskanzler Otto von Bis- marck: „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geis- tig.“ Doch während im 19. Jahr- hundert der Bußgang als De- mütigung des Königs galt, sa- hen das die Menschen im elften Jahrhundert völlig anders, er- klärt Laudage. „Es musste mit einer Verzeihung geantwortet werden, das beschädigte die Königswürde nicht so sehr“, sagt er. (dpa) Der „Gang nach Canossa“ Reise zur mächtigsten Frau des Mittelalters Auf dem Hügel liegt die Ruine der Burg von Canossa. Vor deren Toren flehte König Heinrich IV. im Winter nach einer schweren Reise drei Tage um Erbarmen, bis ihm der dort weilende Papst die Absolution erteilte. Das Grabmal der Mathilde von Canossa im Kloster und Museum San Benedetto in Polirone. Von 1046 bis 1115 herrschte die Gräfin Mathil- de auf der in der Region gelegenen Burg Canossa. Fotos: dpa Im Elbsandsteingebirge kön- nen Familien gemeinsame Abenteuer im Rahmen von or- ganisierten Familiencamps er- leben. Beispielsweise zu Klet- ter- und Höhlentouren lädt die Sächsische Schweiz südöstlich von Dresden kleine und große Urlauber zum Aktivsein ein. Unter dem Motto „Natur ak- tiv erleben“ kann das Klettern unter professioneller Anleitung ausprobiert werden. Die in der Elbtallandschaft vorhandenen kleineren Felsen bieten gerade Anfängern den idealen Einstieg in den Klettersport. Der gemein- same Eintrag ins Gipfelbuch ge- hört ebenfalls dazu. Wer es ge- heimnisvoll mag, sollte sich die Höhlentour nicht entgehen las- sen – immerhin existieren über 300 dieser unterirdischen Na- turwunder in der Nationalpark- region. Mit einem Seil in die Tie- fe abgestiegen, können die Höhlenforscher die unterir- dische Stille „erlauschen“ und so manchen tierischen Höhlen- bewohner entdecken. Schlauch- bootfahren, Stiegen-Kletter- Tour und Lagerfeuer sind weitere Programmpunkte. Über- nachtet wird in einem Zeltcamp, in dem auch gemeinsam gekocht wird. Geeignet sind die Touren für Kinder ab sechs Jahren. In- formationen und Buchung unter Telefon 0341/ 991 41 00 oder 0179/ 450 42 40. www.aktivtour.de Familiencamps Sächsische Schweiz für Abenteurer Mailand Reggio nell'Emilia Venedig Parma Florenz Pisa ROM Palermo Adriatisches Meer Mittelmeer Korsika Sardinien Sizilien Enza Parma Grafik: Cicero Fotosatz GmbH Hoch oben in den Bergen klettern oder mit den Eltern in Höhlen „abtauchen“: Für Kinder ab 6 Jahre sind die Familien- camps in der Sächsischen Schweiz ge- eignet. Unter professioneller Anleitung verleben die kleinen und großen Urlauber hier ganz sicher aufregende und sehr aktive Tage. Foto: aktivtour.de ANZEIGE Ausführliche Informationen zu dieser exklusiven Volksstimme Leser-Reise erhalten Sie telefonisch unter (03 91) 59 99-3 59, in den Service-Centern und Service-Punkten der Volksstimme. 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In der Mitte des normalen Lebenszyklus greifen sie noch einmal kräftig ein und erneuern nicht nur 2000 Teile, sondern stellen vor allem die Elektronik auf den Prüfstand, denn sie war unter Kritik gera- ten. In diesem Zusammenhang wird die seinerzeit als Meilen- stein gefeierte elektrohydrau- lische SBC-Bremse (Sensoric Control) durch das Bremssys- tem Adaptive Brake aus der S- Klasse ersetzt, einer hydrau- lischen Zweikreisbremse, deren elektronische Steuerung neue Sicherheits- und Komfortfunk- tionen gestattet. Die derart er- neuerte E-Klasse soll wieder so klaglos und zuverlässig funkti- onieren, wie es von Mercedes erwartet wird. Den Vormarsch elektro- nischer und elektronisch be- einflusster Bauteile wird das allerdings nicht aufhalten, auch Mercedes geht, wie ande- re in der Branche, von einem Anstieg der bisher 10 bis 15 Prozent im Wertanteil am Auto auf künftig 25 bis 30 Prozent aus. Die Übernahme des Pre- Save-Insassenschutzes aus der S-Klasse, die Entwicklung des neuen intelligenten Lichtsys- tems und die blinkenden Bremsleuchten sind schließlich Fortschritte durch Elektronik, um deren Zuverlässigkeit Zu- lieferer und Hersteller seit ge- raumer Zeit gemeinsam rin- gen. Zu erheblichen Eingriffen sahen sich die Stuttgarter auch bei der Sicherheitsstruktur veranlasst, was an der Ge- wichtszunahme der einzelnen Modelle deutlich wird. Das kleinste Sechszylinder-Modell wiegt zum Beispiel 90 Kilo- gramm mehr als bisher, was das Bestreben nach agilem und sportlichem Fahrverhalten nicht gerade erleichtert. Den- noch untersetzt Mercedes die Lenkung um zehn Prozent kür- zer und stimmt das Fahrwerk so ab, dass es ein Wanken in der Kurve kaum noch zulässt und insgesamt mehr Fahrfreu- de bietet, wobei der Unter- schied nur beim unmittelbaren Vergleich spürbar ist. Dafür, dass die Limousinen und Kombis der erneuerten E- Klasse dennoch agiler und sportlicher antreten, hatte vor allem die Motorenentwicklung zu sorgen. Sechs von zehn Triebwerken in der E-Klasse wurden erheblich weiterentwi- ckelt, wobei die Bemühungen besonders bei den Vierzylin- dern deutlich wird. Deren Leis- tung stieg um bis zu 26, die Drehmoment um bis zu 18 Pro- zent, ohne nennenswerte Erhö- hung des Verbrauchs. Bei den Dieselmotoren der Modelle E 200 CDI und E 220 CDI stieg die Leistung auf 136 bzw. 170 PS, womit der größere den früheren 270er Fünfzylinder nun gänzlich vergessen lässt. Doch auch der E 200 CDI zieht dank seines auf 340 Newtonme- ter gestiegenen maximalen Drehmoments recht gut an und ist als Einstiegsmodell zu einem Preis von 35 844 Euro zu haben. Für genau 1274 Euro mehr erhält man den kleinsten Ben- ziner E 200 Kompressor, der es jetzt auf 184 PS bringt und sich beim ersten Aufgalopp er- staunlich gut schlug. Er ist der leer fast 1,6 Tonnen schweren E-Klasse gut gewachsen und tritt dank der mechanischen Aufladung auch ordentlich an. In den Fahrleistungen kommt er dem bisher kleinsten Sechs- zylindermodell E 240 fast gleich bei 2,2 Liter weniger Verbrauch, das vielleicht auch deshalb entfiel. Der E 200 Kompressor ist um reichlich 3500 Euro billiger als der E 280 als jetzt kleinstem V6-Benzi- ner. Für bessere Fahrdynamik soll auch das neue Sechsgang- Handschaltgetriebe sorgen. Doch es hat wenig Chancen, solange die Mercedes-E-Klasse bevorzugt mit Automatikge- triebe geordert wird. Die erneuerte E-Klasse mit deutlicher Pfeilung in der Frontpartie. Fotos: Mercedes-Benz Gewohnt komfortabel der Innenraum. Das neue Lenkrad hat elliptische Bedientasten. Seit Juni gibt es bei Mercedes-Benz die überarbeitete E-Klasse Neuer Schritt zur Perfektion Mercedes-Benz E 200 Classic Länge/Breite/Höhe: 4856/1822/1483 mm Kofferraum: 540 Liter Gewicht (leer/gesamt): 1580/2105 kg Hubraum: 1796 cm³ Leistung: 135 kW (184 PS) bei 5700 U/min Höchstgeschw.: <strong>23</strong>6 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 9,1 Sekunden Verbrauch: 8,2-8,8 l/100 km Unverb. Preisempfehlung: 37 178 Euro Mazda hat den in Europa erfolgreichen 3er überarbeitet Jetzt stimmt der Qualitätsanspruch Von Peter Rauchfuß Als der Mazda3 die erfolg- reichen, traditionell 3<strong>23</strong> ge- nannten, Vorgänger ablöste, bekam er viel Lob. Seine Schwächen zeigten sich erst später. Nun werden sie endlich abgestellt. Die Liste der Ände- rungen ist lang, die Ergebnisse augenfällig. So bleibt nun endlich das Lenkrad in der eingestellten Position, selbst wenn bei einer Vollbremsung die Last des Fahrers auf ihm ruht. Die bis- lang eher mäßige Geräusch- dämpfung ist nun sehr viel wirksamer. Dazu tragen neue Erstausstattungsreifen ebenso bei wie die nun effektiver ge- gen störende Vibrationen ge- schützten Radaufhängungen. Dabei helfen auch veränderte Luftleitsysteme am Wagenbo- den. Um beträchtliche 1,5 De- zibel senkten die Japaner den Geräuschpegel. Nun ist der Kompakt-Mazda tatsächlich ein Auto mit Komfort. Bislang brillierte er auch keinesweg durch sparsamen Umgang mit Kraftstoff. Ände- rungen an den Motoren und besonders Verbesserungen der Aerodynamik sollen den Durst nun um bis zu 0,4 Liter pro 100 Kilometer mindern. Die etwas unglücklich abge- stimmte Viergang-Automatik wurde beim 1,6er optimiert und das Drehzahlniveau ge- senkt. Der Effekt auch hier: mehr Laufruhe und weniger Verbrauch. Äußerlich erkenn- bar sind die jüngsten 3er von Mazda an neuen Lichtkanten am vorderen schwarz getönten Rückleuchtengehäuse (mit LEDs) am hinteren Stoßfänger. Besser konturierte Sitze und nun auch am Tage ablesbare Instrumente zeigen die neue Qualität, allerdings nur bei den teuren Ausstattungsvari- anten. An den Preisen ändert sich nichts. Bei 15 400 Euro liegt der Einstieg. Nur die Top- Versionen wurden um 200 Euro teurer. Das liegt daran, dass ein Tempomat bei ihnen jetzt dazugehört. Gestrafftes Design an der Frontpartie kennzeichnet den jetzt überarbei- teten Mazda3. Werksfoto Kennen Sie die Filme mit Herbie, dem tollen Käfer? Gewitzt setzt er sich gegen die Kon- kurrenten aus der Straßenkreuzer- Szene durch. Auch, weil er trickreich ganz von alleine fährt. Jetzt lassen sich sogar ernsthaf- te VW-Ingenieure vom virtuellen Filmhelden inspi- rieren, jagen ein hoch gerüste- tes Testauto mit Herbies Start- nummer 53 über ihre Versuchspisten. Die signali- siert, dass es ebenfalls ein selbst-fahrendes Auto ist. Der Golf GTI kann tatsäch- lich Gas geben, lenken und bremsen, einen Slalomkurs er- lernen und auf der Ideallinie passieren. Das alles bei höchs- tem Tempo, denn sollte er mal aus der Kurve fliegen, gefährdet er niemanden. Doch der moder- ne Herbie kann noch etwas, was der beste Versuchsfahrer ein- fach nicht zu leisten imstande ist: Einen Versuch haargenau wie den anderen fahren. Erst dann können die Ingenieure ob- jektiv beurteilen, was passiert, wenn sie die Reifenart, die Rad- aufhängung, die Feder- und Dämpferkennung variieren. Denn bei allem Streben nach Sicherheit wollen sie agile und keine langweiligen Autos ent- wickeln. Vor allem hat ihnen der moderne Herbie geholfen, neue ESP-Funktionen zu er- proben. Etwa den zusätzlichen Lenkimpuls, der den Fahrer zur richtigen Reaktion in kniffligen Situationen veranlasst oder die Anhänger-Stabilisierung bei der Gespannfahrt. Ein weiteres Ergebnis ist das ASBplus, das VW speziell für Geländewagen entwickelt und in diesem Jahr noch beim Tua- reg einsetzen will. Es berück- sichtigt losen Untergrund und verkürzt den Bremsweg darauf um 20 Prozent. Als hohe Schu- le der Fahrwerkstechnik gilt die Vernetzung aller elektro- nischen Helfer zu einem Fahr- dynamikregler, mit dem man das Fahrverhalten des Autos individuellen Wünschen an- passen kann. Ein Erprobungs- programm, das ohne den neuen Herbie gar nicht machbar wäre. (kbö) Integrale Fahrdynamik TECHNIK-LEXIKON Mazda3 MZR 1,4 l Fließheck Comfort Länge/Breite/Höhe: 4415/1755/1465 mm Kofferraum: 346 Liter, bei umgeklappten Fondsitzen bis 1285 Liter Gewicht (leer/gesamt): 1265/1715 kg Hubraum: 1349 cm³ Leistung: 62 kW (84 PS) bei 6000 U/min Höchstgeschw.: 169 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 14,9 Sekunden Verbrauch: 6,7 l/100 km Unverb. Preisempfehlung: 15 400 Euro Weltpremiere für Freelander 2 An diesem Wochenende fei- ert der neue Freelander von Land Rover seine Weltpremiere auf der Motorshow in London. Seine erste Generation hat in Europa die Fahrzeuggattung kompakter Autos mit Gelände- Charakter begründet, wurde aber vom Ansturm ähnlicher Fahrzeuge aus Fernost förm- lich überrannt. Deshalb geht der neue Freelander mit völlig anderem Design und auch grö- ßerem Innenraum an den Neu- start. Im Auftritt an die Nobel- fahrzeuge der Marke erinnernd, bietet er neben einem neuen „intelligenten“ Allradantrieb auch neue Motoren. Als Benziner tritt der 3,2-Li- ter-Reihensechszylinder an, der schon in verschiedenen Volvo-Modellen vorgestellt wurde. Und als Diesel setzt Land Rover auf den 2,2-Liter- Vierzylinder, der mit Turboauf- ladung 160 PS abgibt. Der Freelander 2 soll ab 30 000 Euro kosten. Neben der Gelän- deeignung soll er vor allem im Straßenverhalten hohen An- sprüchen genügen. (kbö) Löwenmarke stellt Rennwagen vor Für Paukenschläge will Peu- geot auf dem Pariser Salon Ende September sorgen. Blick- fang ist das aggressiv gestylte Coupé 908 RC, das als Prototyp des zukünftigen Le-Mans Die- sel-Rennwagens gilt. Auf 700 PS kommt der Zwölfzylinder und wuchtet mehr als 1200 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle. Im Serienbe- reich zeigen die Franzosen als Weltneuheit ihren doppelt auf- geladenen Vierzylinder HDi, der das Modell 407 mit 170 PS standesgemäßer motorisieren soll. Hier arbeiten zwei kleine Turbolader parallel, doch bis etwa 3000 nur einer, um das Ansprechverhalten zu verbes- sern. Ebenfalls mit Bi-Turbo- aufladung kommt der V6 HDi nun auf 204 PS. Beide Motoren sollen dem Peugeot 407 zu grö- ßerer Verbreitung vor allem im Bereich anspruchsvoller Fir- menkunden verhelfen. (kbö) Invasion der neuen Transporter Die neue Transporter-Gene- ration von Mercedes Sprinter und VW Crafter über Ford Transit bis Fiat Ducato mit Kooperationspartnern wird die Nutzfahrzeug-IAA domi-nie- ren, die vom 21. bis 28. Sep- tember in Hannover stattfin- det. So stellt Citroën einen leichten Dreiseitenkipper auf der neuen Basis vor, der zu- sammen mit der Fa. Henschel Ingeneering NV entwickelt wurde und als Viertonner eine Nutzlast von 1450 Kilogramm aufnehmen kann. Er wird von HDi-Motoren mit 115 oder 156 PS angetrieben. (kbö) MELDUNGEN VERKEHRSGERICHT Auch Radfahrer muss zum „Idiotentest“ Auch Fahrradfahrer kön- nen zum so genannten Idio- tentest aufgefordert werden. Das hat das Verwaltungsge- richt Magdeburg entschie- den. Bei einer Weigerung droht der Entzug der Pkw- Fahrerlaubnis. Verhandelt wurde der Fall eines Radfahrers, der nachts einer Polizeistreife durch seinen unsicheren Fahrstil aufgefallen war. Eine Alko- holkontrolle ergab eine Blut- alkoholkonzentration von 2,39 Promille. Daraufhin forderte die Straßenver- kehrsbehörde den Mann auf, ein Medizinisch-Psycholo- gisches Gutachten (MPU) vorzulegen. Der Radfahrer weigerte sich und klagte. Das Gericht bestätigte je- doch die Aufforderung zum Test. (Az.: 1 B 495/05). (mid) Gericht: Fahrlehrer darf betrunken sein Ein Fahrlehrer, der seine Fahrschülerin begleitet, selbst aber Alkohol im Blut hat, wird nicht bestraft. Das ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Entschei- dung des Oberlandesge- richtes (OLG) Dresden. Im entschiedenen Fall hatte ein Lehrer mit seiner Fahrschülerin eine Über- landfahrt gemacht und war wegen seiner „Fahne“ auf- gefallen. Eine entnommene Blutprobe ergab 1,49 Pro- mille. Das war Anlass für das Amtsgericht, den Fahr- lehrer wegen fahrlässiger Trunkenheit im Straßenver- kehr zu einer Geldstrafe zu verurteilen und ihm für acht Monate den Führerschein zu entziehen. Das OLG Dresden hob das Urteil in zweiter Instanz auf und sprach den Fahrlehrer frei. Die Tatsache, dass ein Fahr- lehrer sich in der Regel vorbehält, in den Fahrvor- gang seines Schülers einzu- greifen, ändert an dieser Bewertung nichts (OLG Dresden, 3 Ss 588/05, ZfS 2006, 172). (mid) Gewährleistung für Gebrauchtfahrzeuge Die seit einiger Zeit gel- tende Erweiterung der Ge- währleistung für Gebraucht- fahrzeuge bedeutet keine schrankenlose Haftung des Händlers schlechthin. Na- türliche Abnutzungen an Bremsscheiben und Brems- klötzen, Geräusche an der Servolenkungspumpe, Ge- triebegeräusche,Undichtig- keit eines Klimakompressors und ein quietschender Ven- tilator entsprechen sicher- lich nicht den Wunschvor- stellungeneinesAutokäufers. Trotzdem stellen diese Punkte bei einem neun Jahre alten Auto mit über 100 000 Kilometern Fahrleistung keinen Sachmangel im Rechtssinne dar, der Ge- währleistungsansprüche auslöst (vergl. AG Dresden, 114 C 3075/04 bzw. AG Dresden, 107 C 3017/04, SVR 2006, 139, 140). (mid) Die Scheinwerfer tragen im obe- ren Bereich transparente Lamel- len. Das Coupé 908 RC von Peugeot Sieht nicht aus wie Herbie, trägt aber seine Startnummer 53 mit einer +1, die den Fort- schritt signalisiert. Foto: VW Von Volksstimme- Autotester Knut Böttcher Umfrage: 18. August 2006 Normal Bleifrei Super Bleifrei Super Plus Diesel Agip Alte Blankenburger Stra§e Aral Sternstraße 10 Aral Magdeburger Chaussee 8 Jet Silstedter Straße Shell Quedlinburger Straße Agip Arneburger Straße Shell Magdeburger Straße 5 Tankstelle am Edeka-Markt Industriestraße GO Tankstelle Uengelinger Str. Jet Kastanienstr. 8 Shell Rogätzer Straße 61 Total Barleber Chaussee 3 FloraPark Marktkauf Tankstelle Aral Jerichower Str. 24 Tankstelle am Supermarkt Am Bördepark 1,31 9 1,319 1,319 1,298 1,309 1,299 1,329 1,33 9 1,339 1,339 1,318 1,329 1,319 1,43 9 1,479 1,399 1,378 1,389 1,379 1,14 9 1,149 1,149 1,128 1,139 1,129 1,31 9 1,339 1,339 1,329 1,339 1,33 9 1,359 1,359 1,349 1,359 1,39 9 1,459 1,459 1,409 1,479 1,17 9 1,189 1,189 1,179 1,189 1,31 9 1,319 1,299 1,309 1,33 9 1,339 1,319 1,329 1,39 9 1,479 1,369 1,389 1,18 9 1,189 1,149 1,179 9.36 Uhr bis 9.43 Uhr M A G D E B U R G 9.27 Uhr bis 9.33 Uhr H A L B E R S TA D T 9.33 Uhr bis 9.36 Uhr S T E N D A L ADAC-Benzinpreisumfrage V-Power V-Power V-Power V-Power Ultimate 100 Ultimate 100 Ultimate 100 Angaben in Bundesnetzagentur: „Strompreise werden sinken“ Der Chefregulierer der Bundesnetzagentur Matthias Kurth macht den deutschen Stromverbrauchern Hoffnung auf massive Einsparungen. „Wenn wir unsere Arbeit abge- schlossen haben, wird sich das wahrscheinlich zu einer Ent- lastung im Milliardenbereich summieren“, sagte der Präsi- dent der Bonner Bundesnetz- agentur. Die Agentur hatte in der vergangenen Woche nach Vattenfall auch die Stromrie- sen RWE und EnBW zur Sen- kung ihrer Stromnetzgebühren verpfl ichtet. (dpa) Das bietet Ihnen die Tageszeitung Was ist los in der Region Magdeburg? Im „Biber“ die Vorschau für die kommenden zehn Tage und darüber hinaus. DONNERSTAG Der große Anzeigenteil: � Bekanntschaften � Immobilien � Tiere � Kraftfahrzeuge � An- und Verkauf � Stellen MITTWOCH Das komplette Fernseh- programm der Woche und spannende Themen in „Prisma“, dem TV-Ma- gazin der Volksstimme. HEUTE Alle Mannschaften, alle Aufstellungen, alle An- setzungen – die Volks- stimme -Beilage zum Start der Fußballsaison. FREITAG MONTAG Ärger mit dem Amt? Ein Fall für den Leseranwalt der Volksstimme. Export nach Frankreich MIFA ist größter Fahrradhersteller Deutschlands Die Mitteldeutschen Fahr- radwerke MIFA aus Sanger- hausen haben sich zum größten Fahrradhersteller in Deutsch- land entwickelt. 2005 waren im Durchschnitt rund 500 Men- schen in dem Unternehmen be- schäftigt, das mit 689 000 Fahr- rädern rund 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr verkaufte. Seit dem Jahr 2000 habe MIFA sei- nen Marktanteil an der Inlands- produktion in Deutschland nach eigenen Angaben von 7 auf rund 25 Prozent (2005) mehr als verdreifacht. MIFA arbeite seit 2000 nachhaltig profi tabel. Der börsennotierte Fahr- radhersteller will nun seinen Vertrieb nach Frankreich aus- bauen, nach Deutschland der größte Absatzmarkt in Europa. Im Geschäftsjahr 2005 habe MIFA im Ausland einen Um- satz von rund 4,9 Millionen Euro erzielt. Das waren rund 5,7 Prozent des gesamten Fir- menumsatzes. (dpa) www.mifa.de Monteure der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (MIFA) setzen Fahrräder in der Produktionsstätte in Sangerhausen zusammen. Foto: dpa In Sachsen-Anhalt versu- chen immer mehr Städte und Gemeinden, den Einwohner- verlust mit Lockangeboten für Familien zu stoppen. Von Winfried Borchert Die weitestgehende Förde- rung betreibt seit einem halben Jahr Haldensleben. Dort können Familien erschlossenes Bauland für den symbolischen Preis von einem Euro pro Grundstück kaufen. Nach Angaben von Stadtsprecher Lutz Zimmer- mann werden in diesem Jahr 14 Parzellen mit je 600 Quadrat- metern am Stadtrand bezie- hungsweise 200 Quadratmetern in der Innenstadt angeboten. „Die Grundstücke sind sehr ge- fragt, das Gros ist weg“, sagte Zimmermann. Auf dem ersten Grundstück in der Innenstadt hat eine junge Familie bereits mit dem Hausbau begonnen, weitere Bauanträge liegen vor. Haldensleben bietet im Ver- gleich zu anderen Städten viele Jobs, etwa 3000 Berufstätige pendeln täglich mehr in die Stadt als von dort ins Umland. Umziehen wollen allerdings wenige. Laut Bürgermeister Norbert Eichler (CDU) will sich die Stadt jetzt als „attrak- tiver Wohnstandort“ präsen- tieren. Im nächsten Jahr sollen weitere Ein-Euro-Grundstücke angeboten werden. Mit billigen Parzellen und Ähnlichem locken auch andere: � Hecklingen (Kreis Aschersleben-Staßfurt) stützt mit 50 000 Euro pro Jahr die Wohnungsmieten. Das 1996 aufgelegte Programm läuft in diesem Jahr aus. � Schopsdorf (Jerichower Land) gibt Familien, die sich im Ort ein Grundstück kaufen, fünf Prozent Rabatt auf den Kaufpreis. � Wanzleben (Bördekreis) gewährt Familien beim Kauf von Bauland zehn Prozent Nachlass sowie pro Kind einen Euro Rabatt auf den Quadrat- meterpreis. � Die Gemeinde Barleben (mit den Orten Meitzendorf und Ebendorf) zahlt pro Neu- geborenes 500 Euro an die El- tern. Außerdem gibt es Bau- zuschüsse bis zu 5000 Euro je Antragsteller. Sachsen-Anhalts Bauminis- ter Karl-Heinz Daehre (CDU) lobt die kommunale Bauförde- rung. „Es muss unser gemein- sames Ziel sein, Einwohner im Land zu halten. Der Besitz von Wohneigentum ist bekanntlich ein wichtiges Motiv zum Blei- ben.“ Daehre rät allerdings dazu, Grundstücke nicht zu verkaufen, sondern lieber per Erbbaupacht zu vergeben. „Damit würde die Kommune langfristig Vermögen behal- ten“, so Daehre. Doch darf eine Stadt Grund- stücke verschenken? Laut In- nenministerium kommt das auf den Einzelfall an. Ministe- riumssprecher Martin Krems: „Natürlich gilt das Verschleu- derungsverbot. Die Kommune muss nachweisen, dass es für sie günstig ist, Grundstücke für einen Euro zu verkaufen.“ Familienförderung in Sachsen-Anhalt Das Grundstück für einen Euro: Kommunen werben um Bürger Von Jens Schmidt Der Juli war im Monatsmit- tel etwa sechs Grad wärmer als normal und in den meisten Regionen des Landes der hei- ßeste, den die Wetterfrösche je registriert haben. Landwirte und Gartenliebhaber klagen über knochentrockene Böden; allerdings zeigt die Statistik, dass es 1983 noch weniger ge- regnet hatte. Die Meteorologen vom Deut- schen Wetterdienst in Leipzig, zuständig fürs mitteldeutsche Wetter, orten Sachsen-Anhalts Hitzepol in Bernburg: Auf 38,9 Grad kletterte dort am 20. Juli das Thermometer. Zudem er- lebten die Bernburger 21 Tage mit mehr als 30 Grad im Schat- ten, die von Wetterkundlern als „heiße Tage“ klassifi ziert wer- den. „Das war Landesrekord“, sagt Torsten Lehne. Ähnlich extrem war es in Genthin (20 heiße Tage), Gardelegen (19) und Magdeburg (18). „In sehr warmen Sommern kommen wir sonst höchstens auf 14 oder 15 heiße Tage im Juli“, erzählt Lehne. Dass der 2006er Juli ein Ausreißer der besonderen Art ist, widerspiegelt sich auch im Monatsmittelwert. In den meisten Regionen übertrumpft er den bereits außergwöhnlich heißen Juli 1994 deutlich. Er erreichte an der Wetterstation Magdeburg mehr als <strong>23</strong> Grad Celsius. Üblich sind im Mo- natsdurchschnitt 17,5 Grad. Um mehr als sechs Grad zu warm war der Sommermonat auch auf dem Brocken. Aller- dings sorgten ein paar kräftige Regenschauer im Harz für et- was Erfrischung. Auf dem Gip- fel fi el zwar nicht mal die Hälf- te des sonst üblichen Regens, aber immerhin prasselten noch 85 Liter je Quadratmeter her- unter. Die anderen Regionen bekamen noch viel weniger ab. In Magdeburg waren es nur 28 Liter, in Gardelegen sogar nur 15 Liter. Dies alles sind aber keine Dürrerekorde. Der Juli 1983 war noch viel trockener. Da- mals tropften zum Beispiel in Genthin nur drei Liter Wasser auf den Quadratmeter Erde. Üblich sind im Flachland im Juli zwischen 50 und 60 Liter Regen. Bemerkenswert: See- hausen in der Altmark reichte trotz Rekordhitze in diesem Juli an das Soll heran; dank eines heftigen Gewitterregens am <strong>23</strong>.
Volksstimme Marktplatz: Die Volksstimme-Rubrikenmärkte Immobilien-, Kfz- und Stellenmarkt werden in der Hauptausgabe und in der Stadt Magdeburg durch den Titel Volksstimme Marktplatz ergänzt. Der Volksstimme Marktplatz wird zusätzlich zur verbreiteten Auflage der Volksstimme kostenlos an alle anderen Haushalte verteilt. Mit dieser Kombination erreicht Ihre Werbebotschaft in der Hauptausgabe und Ausgabe Magdeburg rund 100 % der erreichbaren Haushalte. Die Leser erhalten zusätzliche Informationen und Tipps zu aktuellen Themen aus den Bereichen Immobilien-, Kfz- und Stellenmarkt. kombinationsmöglichkeiten: Bei der Belegung von Anzeigen in der Volksstimme außerhalb der Rubrikenmärkte ist eine gleichzeitige Belegung des Volksstimme Marktplatzes innerhalb von einer Woche möglich. Voraussetzung ist die Schaltung in den Ausgaben Magdeburg, der Hauptausgabe bzw. in der Gesamtausgabe der Volksstimme. Alle anderen Ausgaben der Volksstimme sind nicht mit dem Volksstimme Marktplatz kombinierbar. 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Export nach Frankreich MIFA ist größter Fahrradhersteller Deutschlands Die Mitteldeutschen Fahrradwerke MIFA aus Sangerhausen haben sich zum größten Fahrradhersteller in Deutschland entwickelt. 2005 waren im Durchschnitt rund 500 Menschen in dem Unternehmen beschäftigt, das mit 689 000 Fahrrädern rund 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr verkaufte. Seit dem Jahr 2000 habe MIFA seinen Marktanteil an der Inlandsproduktion in Deutschland nach eigenen Angaben von 7 auf rund 25 Prozent (2005) mehr als verdreifacht. MIFA arbeite seit 2000 nachhaltig profi tabel. Der börsennotierte Fahrradhersteller will nun seinen Vertrieb nach Frankreich ausbauen, nach Deutschland der größte Absatzmarkt in Europa. Im Geschäftsjahr 2005 habe MIFA im Ausland einen Umsatz von rund 4,9 Millionen Euro erzielt. Das waren rund 5,7 Prozent des gesamten Firmenumsatzes. (dpa) www.mifa.de Monteure der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (MIFA) setzen Fahrräder in der Produktionsstätte in Sangerhausen zusammen. Foto: dpa Familienförderung in Sachsen-Anhalt Das Grundstück für einen Euro: Kommunen werben um Bürger Bundesnetzagentur: „Strompreise werden sinken“ Der Chefregulierer der Bundesnetzagentur Matthias Kurth macht den deutschen Stromverbrauchern Hoffnung auf massive Einsparungen. In Sachsen-Anhalt versu- Zimmermann. Auf dem ersten Wohnungsmieten. Das 1996 lobt die kommunale Bauförde- „Wenn wir unsere Arbeit abgechen immer mehr Städte und Grundstück in der Innenstadt aufgelegte Programm läuft in rung. „Es muss unser gemeinschlossen haben, wird sich das Gemeinden, den Einwohner- hat eine junge Familie bereits diesem Jahr aus. sames Ziel sein, Einwohner im wahrscheinlich zu einer Entverlust mit Lockangeboten für mit dem Hausbau begonnen, � Schopsdorf (Jerichower Land zu halten. Der Besitz von lastung im Milliardenbereich FREITAG Familien zu stoppen. weitere Bauanträge liegen vor. Land) gibt Familien, die sich Wohneigentum ist bekanntlich summieren“, sagte der Präsi- Haldensleben bietet im Ver- im Ort ein Grundstück kaufen, ein wichtiges Motiv zum Bleident der Bonner Bundesnetz- Von Winfried Borchert gleich zu anderen Städten viele fünf Prozent Rabatt auf den ben.“ Daehre rät allerdings agentur. Die Agentur hatte in Alle Mannschaften, alle Jobs, etwa 3000 Berufstätige Kaufpreis. dazu, Grundstücke nicht zu der vergangenen Woche nach Aufstellungen, alle An- Die weitestgehende Förde- pendeln täglich mehr in die � Wanzleben (Bördekreis) verkaufen, sondern lieber per Vattenfall auch die Stromrierung betreibt seit einem halben Stadt als von dort ins Umland. gewährt Familien beim Kauf Erbbaupacht zu vergeben. sen RWE und EnBW zur Sensetzungen – die Volks- Jahr Haldensleben. Dort können Umziehen wollen allerdings von Bauland zehn Prozent „Damit würde die Kommune kung ihrer Stromnetzgebühren Familien erschlossenes Bauland wenige. Laut Bürgermeister Nachlass sowie pro Kind einen langfristig Vermögen behal- verpfl ichtet. (dpa) stimme -Beilage zum für den symbolischen Preis von Norbert Eichler (CDU) will Euro Rabatt auf den Quadratten“, so Daehre. Start der Fußballsaison. einem Euro pro Grundstück sich die Stadt jetzt als „attrakmeterpreis. Doch darf eine Stadt Grund- kaufen. Nach Angaben von tiver Wohnstandort“ präsen- � Die Gemeinde Barleben stücke verschenken? Laut In- Zahnarzt Stadtsprecher Lutz Zimmertieren. Im nächsten Jahr sollen (mit den Orten Meitzendorf nenministerium kommt das mann werden in diesem Jahr 14 weitere Ein-Euro-Grundstücke und Ebendorf) zahlt pro Neu- auf den Einzelfall an. Ministe- Vollnarkose soll Parzellen mit je 600 Quadrat- angeboten werden. geborenes 500 Euro an die Elriumssprecher Martin Krems: metern am Stadtrand bezie- Mit billigen Parzellen und tern. Außerdem gibt es Bau- „Natürlich gilt das Verschleu- SONNABEND Patient zahlen hungsweise 200 Quadratmetern Ähnlichem locken auch andere: zuschüsse bis zu 5000 Euro je derungsverbot. Die Kommune in der Innenstadt angeboten. � Hecklingen (Kreis Antragsteller. muss nachweisen, dass es für Nach einem Beschluss des Väter haben das Bobby- „Die Grundstücke sind sehr ge- Aschersleben-Staßfurt) stützt Sachsen-Anhalts Bauminis- sie günstig ist, Grundstücke Bewertungsausschusses von fragt, das Gros ist weg“, sagte mit 50 000 Euro pro Jahr die ter Karl-Heinz Daehre (CDU) für einen Euro zu verkaufen.“ Kassen und Kassenärztlicher car ihrer Kinder als Renn- Bundesvereinigung sollen Vollauto entdeckt – und narkosen bei der zahnärztli- Ursache unklar chen Behandlung ab 1. Oktober veranstalten jetzt sogar in der Regel aus eigener Tasche Europameisterschaften. bezahlt werden. Örtliche Betäu- Alle vier Jungstörche in Prester sind tot bungen bei der Zahnbehandlung seien nicht betroffen. (ddp) Im Storchennest in Prester Über die Ursache kann der gar nicht so selten, allerdings hat sich offenbar ein Tierdra- Loburger Storchenexperte sei es schon sehr tragisch, dass ma abgespielt. Alle vier Jung- Christoph Kaatz nur spekulie- hier alle vier Jungstörche davon Regierungspläne MONTAG störche, die im Nest auf dem ren. So verfallen manche Paare betroffen waren. Schornstein einer Gärtnerei in in regelrechte Hysterie, wenn Es könne aber auch sein, Gebühren für diesem Jahr ausgebrütet worden wegen schlechten Wetters (Kälte dass ein fremder, spät heim- Ärger mit dem Amt? Ein Fall für den waren, wurden tot aufgefunden und Regen im Mai und Juni) das kehrender Storch das Nest be- Sportstätten? – drei direkt neben dem 30 Me- Nahrungsangebot nicht mehr setzt hatte, während die Eltern Leseranwalt der Volksstimme. ter hohen Schornstein, einer auf für den ganzen Nachwuchs zu auf Futtersuche waren. „Im Die Landesregierung will einem Gewächshausdach. Der reichen scheint. Die Altstörche Streit werden dann die Jungen die Kommunen in Sach- Vorfall liegt schon ein paar Wo- werfen dann die Jungen aus mitunter rigoros aus dem Nest Nur noch die Eltern besetzen den sen-Anhalt von Ausgaben chen zurück. dem Nest. Ähnliches passiere entfernt“, so Kaatz. (ka/rgm) Horst in Prester. Foto: R. Schödl in Millionenhöhe entlasten. Ausgabe Auflage schwarz/weiß (Euro/mm) 1 Zusatzfarbe (Euro/mm) 2 Zusatzfarben (Euro/mm) 3 Zusatzfarben (Euro/mm) TITELkOpfAnZEIGE Rechts oben neben Titel festgröße: 38 mm hoch 1 Spalte (45 mm) breit TITELfuSSAnZEIGE am Fuß der Titelseite festgröße: 120 mm hoch 7 Spalten (327 mm) breit Ihr Vorteil: Abschlussrabatte der Volksstimme gelten auch für Anzeigen im Volksstimme Marktplatz! Volksstimme Marktplatz Magdeburg 92.200 Exemplare Ortspreise Grundpreise 0,45 0,52 0,54 0,63 0,61 0,71 0,65 0,76