2011 - St. Sebastianus Schützenbruderschaft Aldenhoven
2011 - St. Sebastianus Schützenbruderschaft Aldenhoven
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men werden, dass sie im Jahre 1475<br />
entstanden ist. Aus dem Register des<br />
Nikolausklosters geht hervor, dass im<br />
Jahre 1475 außergewöhnlich viele<br />
Menschen an der Pest gestorben sind.<br />
In dieser Zeit verbanden sich die<br />
wehrhaften Männer zu Bruderschaften<br />
und stellten sich unter den Schutz<br />
des hl. Sebastian. Sie bewachten die<br />
entvölkerten Ortschaften und begruben<br />
die an der Pest verstorbenen<br />
Gemeindemitglieder.<br />
Erste Schriftstücke der <strong>St</strong>. <strong>Sebastianus</strong><br />
Bruderschaft der Pfarre Bedburdyck<br />
tragen die Jahreszahl 1506.<br />
In ihr waren die Orte <strong>Aldenhoven</strong>,<br />
Bedburdyck, Damm, Rath, <strong>St</strong>essen<br />
und Wallrath zu einer Bruderschaft<br />
vereinigt. Sie war eine vorwiegend<br />
katholische Einrichtung. So hatten<br />
die Mitglieder auf Christi Himmelfahrt<br />
und am Pfingstmontag die Pflicht, die<br />
feierliche Prozession in den Orten<br />
Bedburdyck und Hemmerden zu<br />
begleiten. Ebenso galt es als Pflicht,<br />
dem Messopfer am <strong>Sebastianus</strong>tag<br />
beizuwohnen. Unentschuldigtes Fernbleiben<br />
wurde mit einer <strong>St</strong>rafe belegt.<br />
Außerdem hatten die Mitglieder die<br />
Pflicht, einem verstorbenen Mitbruder<br />
das letzte Ehrengeleit zu geben.<br />
An wichtigen Vorkommnissen, wie der<br />
Einführung eines neuen Pfarrers oder<br />
bei Hochzeits- und Begräbnisfeierlichkeiten<br />
des regierenden Grafen zu<br />
Dyck, wirkte die Bruderschaft aktiv<br />
mit. Auch in sozialer Hinsicht erstrebte<br />
sie edle Ziele. In Not geratene<br />
Mitglieder erhielten aus der Kasse der<br />
<strong>Aldenhoven</strong><br />
Bruderschaft eine finanzielle Unterstützung.<br />
Die Bruderschaft der Pfarre Bedburdyck<br />
erfreute sich eines hohen Ansehens.<br />
Adlige und andere hochgestellte<br />
Personen ließen sich in das Mitgliederverzeichnis<br />
eintragen. Der Protektor<br />
der Bruderschaft war der jeweils<br />
regierende Graf zu Dyck, als Landesherr.<br />
Dieses Amt ist bis zum Tode von<br />
Fürstin Cecilie durch die Grafen und<br />
Fürsten Salm-Reifferscheidt ausgeübt<br />
worden. Sie übernahm diese Aufgabe<br />
nach dem Tode des Fürsten Franz<br />
Josef im Jahre 1958, der im übrigen<br />
auch zum ersten Hochmeister des<br />
Bundes der Historischen Deutschen<br />
<strong>Schützenbruderschaft</strong>en im Jahre<br />
1928 gewählt wurde. Er übernahm das<br />
Amt bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten<br />
1936 und weiter nach<br />
dem Krieg bis zu seinem Tod 1958.<br />
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