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Konzeption

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<strong>Konzeption</strong><br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

Ein kurzer Überblick .............................................................................................................4<br />

Anton und Pünktchen ist eine Elterninitiative.............................................................4<br />

Rahmenbedingungen auf einen Blick ..............................................................................5<br />

Unser Bild vom Kind...............................................................................................................7<br />

Selbstbewusstsein ...........................................................................................................10<br />

Sich-Selbst-Bewußt-Sein ................................................................................................11<br />

Gefühle erkennen und ausdrücken ...............................................................................12<br />

Ich will es selbst tun! Hilf mir dabei! – Selbstständigkeit.....................................13<br />

Wertschätzung .................................................................................................................14<br />

Ich bin nicht der Einzige................................................................................................15<br />

Sicherheit durch Grenzen..............................................................................................16<br />

Bildung ist eine ganzheitliche Entwicklung.....................................................................17<br />

Die Kinder bekommen was Sie brauchen ….................................................................17<br />

Bewegung tut gut..............................................................................................................18<br />

Ein Weg sich auszudrücken - Kreativität...................................................................21<br />

Wissen und Sprache ....................................................................................................... 24<br />

Keine Angst vor Medien................................................................................................. 25<br />

Musik begleitet uns im Kindergarten.......................................................................... 26<br />

Der Alltag bei Anton & Pünktchen e.V. .......................................................................... 28<br />

Tabellarischer Tagesablauf.......................................................................................... 28<br />

Der Einstieg in den Kindergarten................................................................................ 29<br />

Die Eingewöhnung............................................................................................................ 29<br />

Der erste Tag nach der Schließungszeit................................................................... 30<br />

Der erste Tag für die neuen Kinder ........................................................................... 30<br />

Wir schaffen Gruppenidentität................................................................................... 30<br />

Die ersten Wochen und Monate .................................................................................. 30<br />

Wir arbeiten gruppenübergreifend ............................................................................ 32<br />

Wir behalten die Kinder im Auge ................................................................................ 32<br />

Das Freie Spiel ................................................................................................................ 33<br />

Zusammenspiel zwischen Eltern und Erzieherinnen................................................ 36<br />

2


Was ist sonst noch los ................................................................................................... 37<br />

Angebote für die Vorschulkinder:................................................................................41<br />

Zahngesundheitszentrum...............................................................................................41<br />

Unser Team........................................................................................................................... 42<br />

Wir arbeiten zusammen................................................................................................. 42<br />

Wir haben vielfältige Stärken ..................................................................................... 43<br />

Wir bilden uns weiter:.................................................................................................... 43<br />

Unser Kindergarten ist Ausbildungsstätte............................................................... 45<br />

6.Wer ist für was zuständig............................................................................................. 49<br />

Unsere Gremien ............................................................................................................... 49<br />

Rechtliche Grundlagen ....................................................................................................... 55<br />

Beobachtungen als Grundlage für die pädagogische Arbeit ..................................... 56<br />

Persönliche Worte .............................................................................................................. 57<br />

Unsere Geschichte.............................................................................................................. 58<br />

Entstehungsgeschichte.................................................................................................. 58<br />

Das ist Geschichte.......................................................................................................... 59<br />

3


Ein kurzer Überblick<br />

Anton und Pünktchen ist eine Elterninitiative<br />

Unser Verein<br />

• hat die Türen der Kindertagesstätte im Oktober 1996 zum ersten Mal geöffnet<br />

• ist gemeinnützig und konfessionsfrei<br />

• unterliegt, wie alle Tageseinrichtungen für Kinder dem KIBIZ und dem Kinder-<br />

und Jugendhilfegesetz<br />

• wird getragen durch das Engagement der Eltern (Sie übernehmen die<br />

Verantwortung als Träger)<br />

• hat die Aufgabe das pädagogische Konzept eigenständig zu erstellen und<br />

umzusetzen<br />

Eltern bei Anton & Pünktchen<br />

• identifizieren sich stark mit ihrem Kindergarten<br />

• gestalten aktiv an Zielen und Inhalten der pädagogischen Arbeit mit<br />

• finden gleichgesinnte Eltern, die die Kindererziehung ernst nehmen und aktiv<br />

sind<br />

• knüpfen intensive Kontakte zu anderen Familien und zu den Erzieherinnen<br />

• können sicher sein, dass ihre Kinder während der eigenen Berufstätigkeit gut<br />

betreut sind<br />

• bringen sich aktiv ein, z.B. bei gemeinsamen Festen, Renovierungen,<br />

Gartenarbeiten, Ausflügen und Putzaktionen<br />

Kinder bei Anton & Pünktchen<br />

• fühlen sich stark verbunden mit ihrem Kindergarten<br />

• spüren das Engagement ihrer Eltern für den Kindergarten<br />

• entwickeln ein starkes Selbstwertgefühl<br />

• lernen neue Freunde kennen<br />

• können sich frei entfalten und die ganze Vielfalt des Lebens mit Anderen<br />

begreifen<br />

Erzieherinnen bei Anton & Pünktchen<br />

• sind im besonderen Maße engagiert<br />

• sind bereit immer dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln<br />

• orientieren den Alltag an den Kindern<br />

• strahlen Fröhlichkeit aus<br />

4


Rahmenbedingungen auf einen Blick<br />

Öffnungszeiten<br />

Tagesplatz (45Std.): Montag bis Freitag 7:15 – 16:30 Uhr<br />

Kindergartenplatz (35 Std.): Montag – Freitag 7:15 – 14:15 Uhr<br />

Bring- und Abholzeiten<br />

Bringzeit: 7:15 -9:00 Uhr;<br />

1. Abholzeit 14:00 – 14:15 Uhr 2. Abholzeit ab 14:30 -16:30 Uhr;<br />

Ruhezeit von 12:30 bis 14:30 Uhr<br />

Verpflegung<br />

Die Kinder erhalten im Kindergarten eine gesunde Vollverpflegung. Dazu gehört:<br />

Obst und Gemüse von einem Bio-Hof, ein vollwertiges Frühstück mit Brot von der<br />

Vollkornbäckerei, ein frisch zubereitetes Mittagessen mit wenig Fleisch (auch<br />

vom Naturfleischer), Getränke, Imbiß und ständig Knäckebrot und Obst zur<br />

freien Verfügung.<br />

Raumangebot<br />

Insgesamt stehen uns ca. 600 qm zur Verfügung: 3 großzügige Gruppenräume<br />

über zwei Ebenen, je Gruppe ein kleinerer und ein größerer Nebenraum. In<br />

unseren zwei U3 Gruppen gibt es seit Anfang 2012 noch einen zusätzlichen<br />

Wickelraum und einen zusätzlichen Nebenraum. Allen Gruppen angegliedert ist<br />

jeweils ein Waschraum mit Toiletten. Außerdem gibt es einen großen<br />

Mehrzweckraum (das große Tobezimmer), bespielbare Flure, sowie Küche,<br />

Mitarbeiterzimmer, Büro und Vorratsräume.<br />

Außengelände<br />

Es besteht aus 3000qm wildem Garten mit alten Obstbäumen und Tannenwäldchen,<br />

und gestalteten Flächen wie Sandkästen und Riesenrutsche und<br />

Bewegungsbaustelle.<br />

Elternmitarbeit<br />

Alle Familien verpflichten sich ca. 18 Std. im Jahr etwas für Anton & Pünktchen<br />

zu tun. Dies geschieht in festen Arbeitsgruppen: Putzgruppe, Gartengruppe,<br />

Instandhaltungsgruppe oder Vorstandsarbeit.<br />

Darüber hinaus brauchen wir engagierte Eltern z.B. für Elternabende,<br />

Mitgliederversammlung, Themenabende, Feste, etc.<br />

5


Kosten<br />

Einkommensabhängige, gesetzliche Beiträge sind an das Jugendamt zu zahlen.<br />

Zusätzliche Anton & Pünktchen-Beiträge:<br />

Einmalige Aufnahmegebühr 50.-€<br />

Monatlich:<br />

• Trägeranteil 25.-€<br />

• Vereinsbeitrag 20.-€<br />

• Essensgeld Tageskinder 52.-€<br />

Vereinsvorstand<br />

Der Vorstand wird jährlich neu gewählt und wird Eltern gestellt.<br />

1.Vorsitzende: Rebecca Miller<br />

2. Vorsitzender: Jochen Pötter<br />

Geschäftsführer: Jurrien Vorwerk<br />

Schriftführung: Tanja Asmussen<br />

Ein gewählter Beirat hat die Aufgabe den Vorstand zu unterstützen und die<br />

Verbindung zu den Kliniken St. Antonius aufrechtzuerhalten.<br />

Elterninitiative Kindertagesstätte e.V. Anton & Pünktchen<br />

Anton-Schweth-Weg 18<br />

42281 Wuppertal<br />

Tel. 0202/ 50 86 42<br />

Homepage: www.anton-puenktchen.de<br />

Email: anton-puenktchen@web.de<br />

Bankverbindung<br />

Sparkasse Wuppertal<br />

Kontonummer: 60 36 88<br />

BLZ: 330 50 000<br />

6


Der Stellenplan<br />

Die Mindest-Personalbemessung richtet sich nach den Vorgaben des KIBIZ.<br />

Wenn zusätzliche Kräfte bezahlt werden können geschieht das.<br />

1 Freigestellte Leitung:<br />

Melanie Winter<br />

Erzieherin, Zusatzausbildung in „Sozialmanagement“, seit 1999 bei A&P.<br />

Langjährige Erfahrung als Gruppenleitung und stellvertretende Leitung. Seit<br />

2010 Leiterin des Kindergartens.<br />

3 Gruppenleiterinnen:<br />

Angelika Rusche-Mansel<br />

Erzieherin, auch Klavier + Rhythmiklehrerin, Erfahrung in Kindertagesstätten<br />

seit 1989, von Anfang an bei A&P<br />

Claudia Miodunski<br />

Kinderpflegerin + Erzieherin, seit 1993 Erfahrungen in Kindergärten, von Anfang<br />

an bei A&P<br />

Gülsen Tarhanaci- Akyüz<br />

Erzieherin, im Vor- und Berufspraktikum bei A&P. Ein Jahr Erfahrung mit U3<br />

Kindern in einer anderen Tagesstätte. Seit 2007 bei uns.<br />

7


2 Fachkräfte:<br />

Ina Burghof<br />

Erzieherin, Erfahrung mit Grundschulkindern und mit Kindern ab 4 Monaten in<br />

einer anderen Tagesstätte. Seit 2010 bei uns. Machte schon ihr Vorpraktikum<br />

bei A&P.<br />

Justine Jendrossek<br />

Erzieherin, Erfahrung in Kindertagesstätte mit Kindern ab 4 Monaten. Seit 2010<br />

bei A&P<br />

2 Ergänzungskräfte:<br />

Kerstin Sachse<br />

Krankenschwester, Mutter von 3 Töchtern, Erfahrungen mit Kindergruppen seit<br />

1989 in der Kindertagesstätte ihrer Töchter als Köchin, von Anfang an bei A&P<br />

Bärbel Fuchs<br />

Erfahrungen in der häuslichen Kinderbetreuung, Mutter von einem Sohn<br />

(war 3 Jahre im Mutterschutz) von Anfang an bei A&P<br />

Zusätzlich:<br />

Wechselnd ein(e) Berufs- Praktikant/in<br />

Stundenweise vertritt eine Sprachförderungskraft die Erzieherinnen.<br />

8


Unser Bild vom Kind<br />

9


Selbstbewusstsein<br />

Ich werde angenommen, wie ich bin. Ich bin stolz auf das was ich kann. Wenn ich<br />

etwas nicht gut kann werde ich unterstützt und ermutigt.<br />

Ich kann jederzeit sagen, was ich nicht ausprobieren möchte. Ich muss nicht<br />

alles ausprobieren und gehöre doch zur Gruppe. Wenn ich etwas nicht möchte<br />

sage ich: NEIN.<br />

Manchmal habe ich Langeweile und keine Ideen. Ich habe aber die Möglichkeit<br />

mich überall umzuschauen, die Anderen zu beobachten, Angebote anzunehmen.<br />

So lerne ich, dass ich selbst entscheiden kann.<br />

Ich traue mich auch ganz schwierige Sachen anzufangen. Ich weiß, dass ich<br />

Fehler machen darf und mir jemand hilft, wenn ich nicht weiter weiß.<br />

Ich werde vor keinem Konflikt, vor keinem Erlebnis geschont. Ich erlebe selbst<br />

und kann daraus lernen.<br />

Manchmal tanze ich vor einem Spiegel und die Anderen gucken zu. Es macht mir<br />

Spaß mich anzusehen – auch wenn ich weine.<br />

Ich erzähle gern. Im Morgenkreis hören mir alle zu, auch wenn es länger dauert.<br />

Es ist mir egal, wenn jemand über mich lacht.<br />

Ich bemerke, dass ich nicht allein bin. Die Großen und meine Freunde freuen und<br />

sorgen sich mit mir. Ich weiß jetzt, dass jedes Kind anders ist. Ich habe Freunde<br />

und Menschen, die mit mir zusammen Spaß haben.<br />

Das macht mir Mut für den nächsten Tag, denn ich möchte so viel kennen lernen.<br />

10


Sich-Selbst-Bewußt-Sein<br />

11


Gefühle erkennen und ausdrücken<br />

Wir schaffen eine Atmosphäre der Lebensfreude und Akzeptanz.<br />

Alle Gefühle haben hier ihren Platz:<br />

Freude, Wut, Bewunderung, Angst, Unsicherheit, Abschiedsschmerz, Vorfreude,<br />

albern oder verliebt sein, ernst sein, glücklich sein,, schüchtern sein – sich nicht<br />

trauen, mutig sein, wundern, staunen, trauern, schmollen oder Mitleid haben<br />

Gefühle treiben uns an oder hemmen uns in Bewegung zu sein<br />

Wir helfen den Kindern ihre und die Gefühle der Anderen zu verstehen und ihren<br />

eigenen Ausdruck dafür zu finden:<br />

• Wir sprechen mit den Kindern über ihr Erleben und ihre Gefühle.<br />

• Wir geben den Kindern Zeit ihre Situation zu erleben und auf die Gefühle<br />

anderer Kinder zu reagieren.<br />

• Wir zeigen ihnen, dass wir bei ihnen sind.<br />

• Wir akzeptieren und stärken ein NEIN (besonders bezogen auf ihren<br />

Körper)<br />

• Wir helfen den Kindern hemmende Gefühle zu überwinden<br />

• Wir machen mit den Kindern gern Quatsch und lachen über uns selbst.<br />

• Wir gehen spielerisch mit den Möglichkeiten des Ausdrucks um (z.B. in<br />

Form von Liedern oder Spielen, mit Mimik, Körperhaltung und Worten oder<br />

in selbst entwickelten Theaterstücken).<br />

• Wir bieten Bilderbücher zum Thema Gefühle an.<br />

Für uns ist ein wütendes Kind Kein böses Kind!<br />

Wir akzeptieren das Kind in seiner Wut. Das Kind lernt mit seiner eigenen und<br />

der Aggression Anderer umzugehen. Bei körperlichen Auseinandersetzungen<br />

müssen wichtige Regeln eingehalten werden, um sich oder Anderen nicht zu<br />

schaden.<br />

12


Ich will es selbst tun! Hilf mir dabei! – Selbstständigkeit<br />

Größtmöglichste Selbstständigkeit der Kinder ist Weg und Ziel bei Anton &<br />

Pünktchen.<br />

Die Kinder lernen:<br />

• ihren Alltag eigenständig zu gestalten<br />

• Entscheidungen treffen<br />

• Verantwortung gegenüber Eigentum/Material zu übernehmen<br />

• Verantwortung für andere Kinder/Situationen zu übernehmen<br />

• Alltagshandlungen immer wieder selbst auszuprobieren (Nase putzen,<br />

anziehen, Brotschmieren, etc.)<br />

• eigene Wünsche selbst umsetzen<br />

• Konflikte selbst lösen<br />

• Die Umgebung im eigenen Tempo erkunden<br />

• Gerade stehen, für das was sie tun<br />

• Entscheidungen und Wünsche Anderer akzeptieren, respektieren<br />

Wir geben den Kindern Freiraum ihre eigenen Erfahrungen zu machen.<br />

Wir lassen den Kindern Zeit immer wieder auszuprobieren – auch, wenn es noch<br />

nicht gut klappt. Selbstständig zu werden ist mühsam. Wir geben den Kindern<br />

Hilfestellung, damit sie weiterkommen, ohne ihnen die „Arbeit“ aus der Hand zu<br />

nehmen.<br />

13


Wertschätzung<br />

Wir wissen, dass wir durch unser Vorbild-Sein prägend wirken!<br />

Wir überprüfen unsere eigenen Einstellungen und Handlungen und machen sie uns<br />

bewusst. Dadurch entwickeln wir unsere wertschätzende Haltung stetig weiter.<br />

Unsere innere Einstellung zum Menschen wird erlebbar und erfühlbar, indem wir<br />

den Kindern, den Eltern und Erzieherinnen rücksichtsvoll und freundlich<br />

begegnen. Wir respektieren Unterschiedlichkeiten, aber wirken gegen<br />

menschenverachtende Äußerungen oder Verhaltensweisen.<br />

Wir drücken unsere Wertschätzung gegenüber dem Kindergarten mit seinen<br />

Menschen, Räumen, Materialien, Tieren und Pflanzen aus:<br />

• Wir sind Vorbild<br />

• Wir kommentieren unsere Verhaltensweisen<br />

• Wir schaffen eine Atmosphäre in der sich jeder individuell und wohl<br />

fühlen kann<br />

Gegenseitiges Verständnis wird für die Kinder deutlich nachvollziehbar, erlebbar<br />

und nachahmbar.<br />

14


Ich bin nicht der Einzige<br />

Bei Anton & Pünktchen gibt es Gruppen: Krabbelkäfer, Brummelhummeln und<br />

Wühlmäuse. Krabbelkäfer heißt meine Gruppe. Dort sind noch ungefähr 20<br />

andere Kinder. Und deshalb muss ich oft warten, bis ich dran bin. Das fand ich<br />

am Anfang doof, ich wollte doch der Erste sein. Aber jetzt weiß ich, dass sie<br />

mich nicht vergessen. Sie nehmen sich Zeit für mich. In der Zeit kann ich mit<br />

einem anderen Kind spielen oder meinen Freund fragen, ob er mir hilft (er kann<br />

schon eine Schleife binden). Er ist schon älter als ich. Trotzdem traut er sich<br />

noch nicht alleine ins Büro zu Barbara zu gehen, dann gehe ich einfach mit ihm<br />

zusammen.<br />

Zum Morgenkreis treffen wir uns alle in unseren Gruppen wieder. Dann singen<br />

und spielen wir etwas zusammen. Oft erzählen wir auch. Jeder darf sich etwas<br />

wünschen und sagen was er gerne möchte. Aber auch da muss ich oft warten bis<br />

ich dran bin und den Anderen zuhören.<br />

Auf die kleinen Kinder müssen wir aufpassen, sagt die Erzieherin. Dazu hatte ich<br />

überhaupt keine Lust, aber als eines so laut geweint hat, habe ich es gefragt, ob<br />

es mit mir ins Bällebad kommt, da habe ich immer viel Spaß. Ich habe ihm den<br />

Weg gezeigt, und weil es dort auch viel Spaß hat, hat es auch aufgehört zu<br />

weinen. Zum Glück!<br />

Als ich mich da so doll stoße, dass ich weinen muss, rennt Emma zu Bärbel damit<br />

sie mir ein Kühlkissen holt. Das tut gut!<br />

Wenn ich wieder raus will und nicht mehr weiß, wo ich meine Gummistiefel<br />

ausgezogen habe, mache ich mich auf die Suche.<br />

Das Mittagessen esse ich immer in meiner Gruppe. Wenn wir Ausflüge oder<br />

Projekte machen, sind Kinder aus allen Gruppen dabei. Jetzt habe ich eine<br />

Freundin bei den Brummelhummeln und kann sie da immer treffen.<br />

Manche Spiele machen mit ganz vielen Kindern Spaß, da bin ich froh, dass im<br />

Kindergarten immer so viele Kinder sind. Aber ich mag es auch mit meiner<br />

Freundin ganz alleine ein Bilderbuch anzuschauen und dann lassen uns die<br />

Anderen auch in Ruhe.<br />

Ich sitze oft am Tisch und schaue alle Kinder und Erzieherinnen an. Mit einer<br />

Erzieherin gehe ich gerne backen, das kann sie nämlich gut und ich will das auch<br />

lernen. Wenn ich traurig bin laufe ich schnell zu einer anderen Erzieherin. Die<br />

mag ich noch lieber und die nimmt mich dann in den Arm und tröstet mich und<br />

bringt mich wieder zum Lachen.<br />

Manchmal schimpfen die Erzieherinnen mit mir, aber ich merke, dass sie mich<br />

trotzdem mögen und mir zeigen, wie ich es anders machen könnte!<br />

15


Sicherheit durch Grenzen<br />

„Heute Morgen habe ich keine Lust in den Kindergarten zu gehen, weil meine<br />

Schwester auch nicht in die Schule muss.<br />

Aber es hilft nichts. Ich muss doch hin. Als Mama gegangen ist, schreie ich und<br />

trete Lisa ganz feste, so dass sie brüllt. Eine Erzieherin kommt und guckt mich<br />

ernst an: „Du bist wütend. Aber treten tut weh, tritt nicht!“ Als ich es doch<br />

wieder versuchen will, schickt die Erzieherin Lisa weg, sieht mir in die Augen und<br />

spricht noch einmal mit mir, dass ich nicht treten darf.<br />

Ich fange an zu weinen und verstecke mich hinter meinem Mantel in der<br />

Garderobe. Felix kommt und tröstet mich. Dann wollen mich noch andere Kinder<br />

streicheln und trösten, aber das will ich nicht. Die Erzieherin merkt das. Sie<br />

hilft mir, dass ich es den anderen Kindern sagen kann, dass ich nicht gestreichelt<br />

werden will. „Ich will das nicht!“<br />

Ich werde zum gemeinsamen Frühstück gerufen. Rike hat Geburtstag und Sarah<br />

und Charlotte dürfen neben ihr sitzen. Aber eigentlich wollte ich. Dann will ich<br />

eben gar nicht frühstücken! Aber beim gemeinsamen Frühstück müssen alle<br />

mitmachen. Also werde ich doch geholt und muss neben einer Praktikantin sitzen<br />

bleiben. „Ich will lieber mal im Garten auf einer Decke frühstücken, dann können<br />

alle um Rike sitzen“ rufe ich. Die Idee findet die Erzieherin gut und die Anderen<br />

auch.<br />

Nach dem Frühstück spiele ich mit Gülmira und Sarah SAGALAND. Drei große<br />

Kinder toben durch die Gruppe (obwohl wir das gar nicht dürfen) und Christian<br />

wirft unser Spiel vom Tisch und Paul zerreißt sogar eine Karte. Das sieht eine<br />

Erzieherin und holt die Drei zusammen. Sie kichern und machen Quatsch und<br />

wollen gar nicht zuhören. Aber die Erzieherin lässt nicht locker und die und die<br />

Drei müssen das Spiel gemeinsam aufräumen und reparieren und sich daran<br />

erinnern, dass sie nicht im Gruppenraum toben, sondern nur im Tobezimmer.<br />

Jetzt wissen sie auch, dass sie Mist gemacht haben.<br />

Toll, heute gibt es Mittagessen auf der Terrasse. Jetzt ist es doch noch ein<br />

schöner Tag. Und Rike lädt mich auch noch zu ihrem Geburtstag zu Hause ein!“<br />

16


Bildung ist eine ganzheitliche Entwicklung<br />

Die Kinder bekommen was Sie brauchen …<br />

Motivation<br />

Anerkennung<br />

Reflexion<br />

Mitbestimmung<br />

Sprache +Ansprache<br />

Anregungen<br />

Sich abgrenzen können<br />

Rituale<br />

Sicherheit<br />

Zeit<br />

Medien<br />

Materialien<br />

Raum<br />

17<br />

Freiwilligkeit<br />

Spaß + Freude<br />

Wertschätzung<br />

Erfahrung mit allen Sinnen<br />

Bewegung<br />

Realität<br />

Echtheit<br />

Sichere<br />

Bindungen<br />

Mitmenschen groß + klein<br />

Vorbilder<br />

… das bekommen sie.


Bewegung tut gut<br />

Im Tagesablauf ist Bewegung immer eine Möglichkeit der Beschäftigung!<br />

Ich habe so viele Möglichkeiten:<br />

Rhythmikspiele, Tanz,<br />

Bewegungsbaustellen,<br />

Stelzen, Hängematte, Dreirad, Roller,<br />

Fahrrad, Inliner, Pedalo etc., Bällebad,<br />

Große + kleine Matten, Leitern, Bretter,<br />

Wippleiter, Seile, Kreisspiele,<br />

Psychomotorik,<br />

Kippelbrett, Drehteller, Waffelsteine …<br />

18<br />

Wir fördern die Kinder durch<br />

Bewegung:<br />

Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein,<br />

Motorik, Muskelaufbau,<br />

Rückenstärkung,<br />

Skelettstärkung,<br />

Gesundheitserhaltung,<br />

Kondition, Körpererfahrung,<br />

Körperbewußtsein,<br />

Sprachförderung, Sinneserfahrung,<br />

Wahrnehmung, Aggressionsabbau,<br />

Sozialverhalten,<br />

Sportarten kennen lernen,


Wir werden dem natürlichen Bedürfnis nach Bewegung gerecht, indem wir:<br />

• Bewegung zulassen<br />

• Vorbild sind<br />

• Niemanden zwingen<br />

• Von Eltern bewegungsgerechte Kleidung für die Kinder wünschen<br />

• Gezielt spielen<br />

• Vielfältige Fahrzeuge anbieten<br />

• Unser großes, unebenes Gelände bewegungsfreundlich gestalten und<br />

täglich nutzen<br />

• Verschiedene Räume für großflächiges Spiel bereitstellen<br />

• Beim Kauf von neuem Spielmaterial auf vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

achten<br />

• Auch bewegungsanregende Angebote außerhalb von A&P anbieten und<br />

nutzen<br />

Zum Schutz der Kinder und der Räumlichkeiten gibt es Regeln:<br />

• Kein rennen + toben im Gruppenraum<br />

• Keine Türen knallen<br />

• Keine Geländer hinunterrutschen<br />

• Keine Steintreppen hinunter springen<br />

• Steine + harte Gegenstände werden weggeräumt, wo getobt wird<br />

• Kämpfen ist unter Einhaltung von Regeln erlaubt,<br />

o wenn ein Beteiligter STOPP sagt, ist Schluss<br />

o treten, kratzen, beißen, ins Gesicht schlagen ist verboten<br />

Bei den Erzieherinnen gibt es persönliche Schmerzgrenzen in Bezug auf die<br />

Lautstärke und Wildheit der Kinder. So wird auch manchmal über diese Regeln<br />

hinaus reagiert.<br />

Wir bieten keine Turnstunden an:<br />

Turnsachen brauchen wir nicht, weil die Kinder sich immer bewegen und deshalb<br />

so gekleidet sein müssen, dass sie ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Wir<br />

zwingen die Kinder nicht etwas vorzumachen, im Mittelpunkt zu stehen und den<br />

dadurch entstehenden Druck und die Spannung auszuhalten.<br />

19


Wir reagieren auf zu wenig Bewegung:<br />

Wir haben bei vielen Kindern Muskelschwäche und wenig Ausdauer beobachtet!<br />

Deshalb verstärken wir nicht das ständige ruhige Sitzen der Kinder, sondern<br />

regen zu Bewegung an:<br />

• Wir sprechen sie gezielt an und nehmen sie mit nach Draußen.<br />

• Nach Geburtstagen (stillsitzen) schließen wir die Gruppe und gehen alle in<br />

den Garten.<br />

• Wir spielen gemeinsam großräumig.<br />

Zu viel Bewegung gibt es nicht<br />

Wir sind der Meinung, dass es nicht zu viel Bewegung gibt:<br />

• Kinder holen sich, was sie brauchen<br />

• Besonders unsichere Kinder stärken sich in allen Bereichen durch die<br />

Erfahrungen, die sie durch Bewegung machen.<br />

Wir bieten als Gegenpol zu Bewegung:<br />

• Ruheräume<br />

• Entspannungsangebote<br />

• Rückzugsecken<br />

20


Ein Weg sich auszudrücken - Kreativität<br />

Viele Möglichkeiten stehen mir zur Verfügung!<br />

Was gehört alles zu Kreativität?<br />

Bilder malen, Skulpturen formen, kleben,<br />

Lieder singen, neue Liedtexte dichten,<br />

Theaterstücke ausdenken und vorspielen,<br />

Bilderbuch herstellen, Schatzkarte malen, Steine,<br />

Blätter, Stöcke sammeln<br />

Und daraus etwas bauen, tanzen, lustige Wörter<br />

erfinden, Landschaften gestalten,<br />

mich selbst schminken, ein Fernglas aus Klorollen<br />

kleben, Rollenspiele...<br />

21


Der Weg:<br />

• Neugierig sein<br />

• Sich etwas bestimmtes vorstellen<br />

• Mit anderen über die Vorstellung sprechen<br />

• Eine neue Idee haben<br />

• Bei der Idee bleiben und sie toll finden<br />

• Anfangen die Idee zu konkretisieren<br />

• Ausprobieren, experimentieren<br />

• Spaß haben<br />

• Es gelingt nicht so gut<br />

• Vom Neuen anfangen – und es klappt<br />

• Sich freuen<br />

• Es selbst machen zu dürfen<br />

• Auch Fehler machen dürfen<br />

• Etwas geschafft haben!<br />

Das bekommen die Kinder mit auf den Weg:<br />

• Die Erzieherin unterstützt die Kinder, ermutigt, bestätigt, lobt<br />

• Die Erzieherin lässt die Kinder eigene Wege gehen, „verbessert“ sie nicht<br />

• Andere Kinder geben Anregungen, machen es nach oder entwickeln weiter<br />

22


Wir nehmen unsere Umwelt wahr<br />

Anton & Pünktchen liegt mitten in der Stadt und ist doch eine grüne Oase. Unser<br />

Gartengelände bietet vielseitige Gelegenheiten Natur mit offenen Sinnen zu<br />

erforschen. Die Kinder kommen mit verschiedensten Tieren und Pflanzen in<br />

Berührung, gehen auf Steinsuche oder buddeln Löcher in die Welt. Das<br />

Matschen mit Erde, Wasser, Sand ist ein sinnliches Erlebnis. Die Kinder können<br />

Jahreszeitliche und Wetterabhängige Veränderungen in unserem Garten beobachten<br />

und in ihr Spiel einbeziehen. Einige Baum- und Strauchfrüchte und<br />

kleine, kindgerechte Beete lassen die Gesetze der Natur erfahrbar werden. Die<br />

Kinder werden einbezogen in die Versorgung unserer Kindergartentiere (z. Zt.<br />

gehören der Bürohund und die Gartenkatzen zu uns)<br />

Unsere direkte Umgebung nutzen wir zu Expeditionen in Form von Projekten<br />

oder beim einkaufen in der Stadtlandschaft. Dabei entdecken die Kinder<br />

Kleinigkeiten, für die wir uns Zeit nehmen. So finden sie im scheinbar Alltäglichen<br />

immer wieder Neues.<br />

Bilderbücher, Geschichten und Lieder stehen ständig zur Verfügung und runden<br />

so die Erfahrungsmöglichkeiten ab.<br />

23


Wissen und Sprache<br />

Die Verarbeitung von Wissen hängt eng mit der Sprache zusammen (Was man<br />

nicht sprechen kann, kann man nicht denken). Wissen wird durch Sprache<br />

verarbeitet und Zusammenhänge werden hergestellt. Sprache wird vor allem im<br />

täglichen, häufigen Gebrauch „geübt“.<br />

Wir wecken bei den Kindern die Lernfreude, indem wir ihnen die Möglichkeit<br />

geben, auch ihre geistigen Fähigkeiten zu entfalten. Dazu bekommen sie<br />

Freiraum zum selbst gewählten Spiel und werden in ihrer Eigenaktivität und<br />

Selbstständigkeit unterstützt. Die Lust zum Entdecken und Experimentieren<br />

entwickelt auch die Sprach- und Sprechentfaltung der Kinder.<br />

Es ist uns wichtig:<br />

• Spaß an der Sprache zu haben und damit spielerisch umzugehen<br />

• Sprache zu erfinden<br />

• Jede Gelegenheit für Gespräche zu nutzen<br />

• Kinder nicht zu verbessern<br />

• Wir wiederholen bestätigend, richtig, was sie gesagt haben<br />

• Lieder in Fremdsprachen zu singen<br />

• Mit Geschichten, Spielen, Reimen Liedern Sprachfantasie anzuregen<br />

Situation der deutschsprachigen Kinder<br />

• Für sie ist es ein spannendes Erlebnis unterschiedlichen Sprachklängen zu<br />

lauschen<br />

• Sie werden durch fremdsprachige Kinder motiviert, sich für andere<br />

Sprachen zu interessieren<br />

Situation der Fremdsprachigen Kinder bei A&P<br />

• Kinder übersetzen für andere Kinder und Erwachsene , wenn nötig<br />

• Fremdsprachige Kinder lernen die deutsche Sprache schneller, je jünger<br />

sie in den Kindergarten kommen<br />

• Wörterbücher helfen uns bei fehlenden Sprachkenntnissen der Kinder<br />

Unser Umgang mit nicht deutschsprachigen Kindern<br />

• Wir akzeptieren das Sprechen von Erstsprachen<br />

• Wir sprechen auch mit fremdsprachigen Kindern in ganzen Sätzen, auch<br />

wenn sie das noch nicht verstehen<br />

• Wir wiederholen und zeigen, was wir gesagt haben<br />

24


Keine Angst vor Medien<br />

Unter Medien verstehen wir alles, was wir für Kommunikation und<br />

Wissensvermittlung bewusst zur Verfügung stellen oder punktuell einsetzen.<br />

Wir bieten an:<br />

• Bilderbücher und Lexika (wechselnde zur freien Verfügung, zu allen<br />

Bereichen des Lebens, zur Stärkung der Wissens, der Fantasie und der<br />

Sprachkompetenz)<br />

• Fotoapparat und Filmkamera<br />

• Telefon (für Verabredungen)<br />

• Kassetten- und CD-Rekorder<br />

• Fernseher (bei besonderen Gelegenheiten, z.B. WM)<br />

• Kopierer<br />

• Overhead- und Dia-Projektor<br />

• Ein PC für Kinder in einer Gruppe<br />

• Kunst, Ausstellungen und Theater<br />

Wir ermöglichen den teilweise selbstständigen Umgang mit den verschiedensten<br />

Medien, um den Kindern die Vielfalt der Gelegenheiten, vorhandenes Wissen zu<br />

nutzen, näher zu bringen. So wird das Hantieren mit unterschiedlichsten Medien<br />

selbstverständlich.<br />

Wir setzen sie ein zur:<br />

• Vorbereitung und Vertiefung<br />

• Reflexion<br />

• Dokumentation<br />

• Verdeutlichung und Versprachlichung<br />

• Schaffen von Anreizen<br />

Der Umgang mit elektronischen Medien wird durch die Erzieherinnen teilweise<br />

zeitlich begrenzt, weil uns das Lernen über die Sinne sehr wichtig ist. Jedoch<br />

schaffen sich die Kinder auch eigene Regeln<br />

25


Musik begleitet uns im Kindergarten<br />

Sie macht gute Laune. - Wir können unsere Gefühle<br />

ausdrücken.<br />

Sie erzählt Geschichten. - Wir hören konzentriert zu.<br />

Sie vermittelt Spiel und Bewegungsanlässe. - Wir musizieren,<br />

singen und tanzen gemeinsam und allein.<br />

Sie gibt Orientierung. - Wir finden uns zurecht.<br />

Sie regt die Kreativität an. - Wir erfinden unsere eigene Musik.<br />

Sogar der Wind kann bei uns Musik machen.<br />

Wie das bei uns ist<br />

Die Instrumente, selbst gebastelte oder gekaufte, können alle jederzeit<br />

bespielen. Die Kinder haben ihre eigenen Liederhefte mit Noten und Texten und<br />

einem passendem Ausmalbild. Daran erkennen sie das jeweilige Lied wieder.<br />

Die Erzieherinnen spielen Gitarren, Klavier, Akkordeon und Flöte. Bei Anlässen<br />

oder einfach mal so. Wir lassen uns gerne von Eltern unterstützen!<br />

Es gibt viele Musikkassetten und CD’S, die die Kinder benutzen: Musik zum<br />

Zuhören, zum Mitsingen oder zum Tanzen.<br />

26


Rhythmik – ein ganzheitlicher Weg<br />

Heute wollen wir Tiere spielen. Alle die wir kennen. Und vielleicht noch einige, die<br />

wir uns ausdenken.<br />

Das Klavier erzählt uns, was passiert. Es macht Musik, zu der wir uns bewegen<br />

können. Wir hören, was wir darstellen. Wir hören, wie wir es darstellen.<br />

Gerade sind wir Kängurus. Jeder ist ein anderes Känguru. Es macht Spaß, ein<br />

Känguru zu sein. Wir hüpfen alle durcheinander herum.<br />

Da verändert sich die Musik und wir hüpfen alle in die gleiche Richtung.<br />

Wir passen aufeinander auf. Dann stoßen wir nicht zusammen. Wir hüpfen ganz<br />

schnell. Puh – außer Puste.<br />

Jetzt verwandeln wir uns in Käfer. Die auf dem Rücken liegen und mit vier Beinen<br />

strampeln. Das ist ganz schön schwierig. Ich kann es noch nicht so gut. Aber ich<br />

probiere es immer wieder aus.<br />

Jetzt kommt die Elefantenmusik. Das ist lustig. Wir stampfen mit den Füßen, so<br />

wie sich die Musik anhört. Unsere Rüsselarme wedeln hin und her. So wie im<br />

Zirkus. Wir wollen gar nicht mehr aufhören und die Musik spielt weiter. Wir<br />

tröten ganz laut. Viele Elefanten tröten sehr laut.<br />

Aber jetzt kommen die „Kaffeln“. Die fliegen superschnell und machen was sie<br />

wollen. Springen, hüpfen rennen und stolpern. Fliegen und kugeln. Wackeln und<br />

drehen. Fallen und hinken.<br />

Nun wollen wir uns ausruhen. Das Klavier spielt Musik zum Schlafen und Träumen.<br />

Ich rolle mich wie eine Kugel zusammen. Neben mir liegst du auf dem Rücken.<br />

Wir schnaufen noch ein bisschen. In meinem Kopf stampft mein Elefant durch<br />

Afrika.<br />

27


Der Alltag bei Anton & Pünktchen e.V.<br />

Tabellarischer Tagesablauf<br />

Uhrzeit Alltag bei Anton & Pünktchen e.V.<br />

07:00 Uhr<br />

07:15 Uhr-<br />

9:00 Uhr<br />

9:00 Uhr-<br />

12:00 Uhr<br />

12:00 Uhr-<br />

14:30 Uhr<br />

14:00 Uhr-<br />

14:15 Uhr<br />

14:30 Uhr-<br />

16:30 Uhr<br />

Die Erzieherinnen bereiten die Gruppe vor<br />

Ankommen im Kindergarten<br />

28<br />

Freispiel<br />

Vorbereitung des Frühstücks<br />

Die Türen sind offen<br />

Gemeinsamer Beginn in den Gruppen<br />

Freispiel<br />

Aktionen in Klein- Großgruppen<br />

Zeit für gruppenübergreifende<br />

Begegnungen(Besuche, Ausflüge, Aktionen…)<br />

Mittagessen (incl. Tischdecken mit den Kindern)<br />

Ruhezeit (Schlafen, lesen, spielen…)<br />

Imbiss<br />

Gem. Abschluss bei den Krabbelkäfern<br />

Abholen der Krabbelkäferkinder<br />

Abholzeit der Tageskinder<br />

Zeit für freies Spiel<br />

Drinnen und draußen, Aktionen


Der Einstieg in den Kindergarten<br />

Die Spielgruppe<br />

Wir bieten zukünftigen Kindern und deren Eltern eine separate Spielgruppe<br />

(Eltern-Kind-Gruppe) im Altbau an. (donnerstags von 9:15 – 11 Uhr)<br />

Im Freien Spiel lernen sich die Kinder und Eltern untereinander, die Atmosphäre<br />

und die Regeln kennen. Wir spielen, malen, basteln, frühstücken. Zum Abschied<br />

treffen wir uns, um gemeinsam zu singen, zu spielen und so den Vormittag<br />

abzuschließen. Die Spielgruppe ist kostenlos. Die Eltern unterstützen die Arbeit<br />

bei A&P.<br />

Zusätzliche Möglichkeit ab Mai<br />

Stufenweise werden die Kinder den Kindergarten erforschen.<br />

Dienstags von 10 – 11:45 Uhr steht den Spielgruppenkindern mit ihren Eltern<br />

auch unser Garten offen. Dort achten die Eltern selbst auf Ihr Kind.<br />

Später lassen wir die Zwischentüre offen, so dass die Kinder auch selbstständig<br />

und allein die Gruppen erkunden können. Dort achten die Erzieherinnen auf Ihr<br />

Kind. Wir treffen uns dann noch ein paar Mal im Tobezimmer, um den Vormittag<br />

zu besprechen.<br />

Gespräch der Eltern und Erzieherin<br />

Das Aufnahmegespräch ist für das Kind, Eltern und Erzieherinnen hilfreich.<br />

Eltern geben ein umfassendes Bild von ihrem Kind, so dass wir individuelle<br />

Lösungen für die Eingewöhnung finden. Verabredungen über Verabschiedungs-<br />

rituale, nötige Hilfestellungen beim Toilettengang, beim anziehen, essen oder<br />

schlafen werden vereinbart.<br />

Neue Kinder können bei uns ohne Druck noch eine Windel tragen! So haben alle<br />

einen guten Einstieg in eine schöne Kindergartenzeit bei Anton & Pünktchen.<br />

Eingewöhnung der Zweijährigen<br />

Diese Kinder besuchen nicht die Spielgruppe. Für sie gilt eine andere Art der<br />

Eingewöhnung: Das „Berliner Modell“. Ein Kennenlernen in vielen kurzen Etappen<br />

mit Elternteil und Kind führt die Kleinen schrittweise an die Gruppe, bzw. an die<br />

Erzieherin heran. Die Zweijährigen beginnen nach den Ferien im Zwei-Wochen-<br />

Rhythmus mit dem regelmäßigen Besuch.<br />

29


Die Eingewöhnung<br />

Der erste Tag nach der Schließungszeit<br />

Dieser Tag gehört den Kindern, die ihre Spielkameraden oder älteren<br />

Geschwister an die Schule verabschiedet haben und nun vor einer neuen<br />

Situation stehen. Wir bereiten uns gemeinsam auf den Einstieg der neuen Kinder<br />

vor.<br />

Der erste Tag für die neuen Kinder<br />

Das ist für das Kind und seine Eltern oft ein bedeutsamer Tag. Manches Kind<br />

verlässt zum ersten Mal das Elternhaus, um einen selbstständigen Weg ohne<br />

Eltern zu gehen. Alles ist gut geplant und die Erzieherinnen nehmen sich viel<br />

Zeit, um das Kind liebevoll in Empfang zu nehmen. Das Kind ist nicht allein!<br />

Wir schaffen Gruppenidentität<br />

• Wir sind da, um mit dem Kind die Eltern zu verabschieden<br />

• Wir zeigen ihm alles und sprechen es häufig an<br />

• Wir machen Kinder aus der eigenen Gruppe auf das neue Kind aufmerksam<br />

• Wir weisen das neue Kind auf seine Gruppe hin<br />

• Wir erinnern an Kinder aus der Spielgruppe und vermitteln neue Kontakte<br />

• Wir sprechen oft über die eigene Gruppe<br />

• Wir bringen uns in Erinnerung, auch wenn das Kind in einer anderen Gruppe<br />

spielt<br />

• Wir holen es zum Stuhlkreis in die eigene Gruppe zurück<br />

• Wir spielen im Stuhlkreis Spiele, um uns besser kennen zulernen<br />

• Wir haben Zeit für das Kind, das nicht an der Spielgruppe teilnehmen<br />

konnte<br />

Die ersten Wochen und Monate<br />

• Wir gestalten die ersten Wochen ruhig<br />

• Die Zwischentüre zum bekannten Altbau steht auch den neuen Kindern<br />

offen (die neue Spielgruppe fängt erst später an, um keine Verwirrung zu<br />

stiften)<br />

• Das Außengelände und die weitläufigen Räumlichkeiten bieten den Kindern<br />

ausreichend neue Entdeckungsreisen, so dass diese nicht an Projekten<br />

oder Ausflügen teilnehmen<br />

30


• Die neuen Kinder werden nach und nach mutiger und wachsen in<br />

unterschiedlichem Tempo in das Gruppengeschehen hinein<br />

• Ein Elterngespräch sollte nach einem Vierteljahr stattfinden<br />

31


Wir arbeiten gruppenübergreifend<br />

Das bedeutet:<br />

• Jedes Kind weiß zu welcher Gruppe es gehört<br />

• Die Kinder suchen sich ihre kleinen und großen Spiel- und Ansprechpartner<br />

im gesamten Kindergarten<br />

• Die Kinder üben sich in der Konfrontation mit unterschiedlichsten<br />

Menschen<br />

• Den Kindern steht eine Vielzahl von verschiedenen Räumen und Angeboten<br />

zur Verfügung, und sie haben eine Menge Möglichkeiten zum Erleben,<br />

Erlernen und Erspielen<br />

• Die Kinder erforschen nach und nach den gesamten Kindergarten mit<br />

seinem Garten<br />

• Die Kinder suchen sich die Spielbereiche nach ihren Interessen<br />

• Die Kinder finden Rückzugsmöglichkeiten, in denen sie sich unbeobachtet<br />

fühlen<br />

• Den Kindern steht immer ein Platz offen, an dem sie großräumig spielen<br />

und toben können, ohne jemand anderen zu stören<br />

• Die Kinder nehmen gemeinsam mit Kindern anderer Gruppen an Projekten<br />

oder Aktionen teil<br />

Wir behalten die Kinder im Auge<br />

Das bedeutet für das pädagogische Team:<br />

• Wir arbeiten eng miteinander<br />

• wir geben wichtige Informationen über die Kinder weiter<br />

• wir treffen verlässliche Absprachen untereinander<br />

• wir gehen vertrauensvoll miteinander um<br />

32


Das Freie Spiel<br />

Das Freie Spiel nimmt bei Anton & Pünktchen einen besonderen Platz ein. Der<br />

Tag ist offen gestaltet. Das Kind wählt selbst was, wo und mit wem es spielen<br />

möchte. Es findet ein vielfältiges Umfeld vor. In diesem Rahmen gestaltet es<br />

sein Spiel und seine Umgebung.<br />

Das Freie Spiel bietet die Möglichkeit des Entfaltens und Lernens in allen<br />

Bereichen, z. B.:<br />

• soziale Kompetenz<br />

• Kreativität<br />

• Bewegung<br />

• Lebensgestaltung<br />

• Bildung<br />

• Sprache<br />

• Natur- und Umwelterfahrung<br />

• Körpererfahrung<br />

• Rhythmik, Musik, Theater, Gesang<br />

Wir nehmen das Kind wahr. Wir unterstützen die individuelle Entwicklung des<br />

einzelnen Kindes. Dies geschieht auch durch Mitspielen, Impulse setzen oder<br />

durch gezielte Projekte für Kleingruppen. Dabei hat das Kind die Wahl, sich<br />

daran zu beteiligen oder nicht.<br />

Wir unterbrechen das Freie Spiel für die gesamte Gruppe am Vormittag nur zu<br />

besonderen Anlässen. So lassen wir Zeit für einen Spielentwicklungsprozess mit<br />

seinen wiederkehrenden Phasen:<br />

• Ankommen und erinnern, was gestern war<br />

• Daran anknüpfen, oder<br />

• Langeweile erleben<br />

• Ein Spiel entstehen lassen<br />

So kann das Kind das Tempo und die momentanen Schwerpunkte seiner<br />

Entwicklung selbst bestimmen.<br />

33


Ein Tag im Kindergarten<br />

Heute möchte ich eigentlich gar nicht in den Kindergarten. Ich bin müde und<br />

gestern habe ich mich mit Manuel gezankt. Mama bringt mich trotzdem und ich<br />

muss an der Türe ein bisschen weinen. Eine Erzieherin hört mich und will mich<br />

trösten, aber ich laufe erstmal weg und suche mir eine geheime Ecke. Hinter<br />

dem Schrank im Flur findet mich bestimmt niemand.<br />

Nun ist mir aber langweilig hier und dann höre ich im Büro Stimmen. Vielleicht<br />

kann ich auch ins Büro und mit Barbara quatschen oder Cooper streicheln. Weil<br />

die Türe offen steht darf ich rein. Es kommen noch andere Kinder ins Büro, auch<br />

Manuel. Komisch, er lacht mich an. Hat er den Streit von gestern vergessen?<br />

Jetzt muss ich auch lachen.<br />

Ich sehe aus dem Fenster und sehe, dass die Fahrzeuge draußen sind. Das ist viel<br />

spannender als das Büro. Ich will lieber das rote Fahrrad haben. Manuel und ich<br />

laufen zu Kerstin und fragen, was wir anziehen müssen. Juchhu, keine<br />

Matschsachen. Schade, das rote Fahrrad ist schon besetzt. Ich frage Claudia,<br />

ob ich das Einerdreirad haben kann, und Manuel bekommt das zweite<br />

Einerdreirad. Wir spielen Polizei und Superman. Dann ist das rote Fahrrad<br />

endlich frei. Ich will es heute schaffen ohne Stützräder zu fahren. Das ist gar<br />

nicht so leicht und ich falle oft um, aber zum Glück habe ich einen Helm auf.<br />

Ich versuche es doch lieber morgen noch einmal, denn nun hab ich erstmal<br />

Hunger und will frühstücken.<br />

Heute gibt es auch meine Lieblingswurst und ich setze mich neben die neue<br />

Praktikantin, und sie hört mir zu, als ich ihr erzähle, welche Fahrzeuge ich schon<br />

schaffe …<br />

Im Morgenkreis kann sich heute Conny ein Spiel wünschen und Sabrina<br />

will Gummibärchen verteilen. Jeder darf sich drei Stück aus der Tüte nehmen.<br />

34


Klaus nimmt sich eine ganze Hand voll heraus und wir helfen ihm zählen. Ein Kind<br />

zählt ganz anders: „Bir, iki, üce!“ aber das sind auch drei – auf türkisch.<br />

Mit Torsten gehe ich auf Schatzsuche und wir finden tatsächlich richtige<br />

Lavasteine. Die wollen wir mit nach Hause nehmen.<br />

Da hören wir Angelika rufen: „Alle rein kommen!“<br />

Aber wir machen einen Streich und verstecken und im Tannenwald und kichern.<br />

Angelika wird nun etwas lauter und klingt gar nicht mehr freundlich. Nun müssen<br />

Paul und Kevin zu den Wühlmäusen und ich renne ums Haus zu den<br />

Brummelhummeln. Wir verabschieden uns von den Kindern, die mit Angelika ins<br />

Tobezimmer gehen – denn Manuel geht ohne Mittagessen nach Hause. Seine<br />

Mama hat Spagetti gekocht.<br />

Hier gibt es heute keine Spagetti, sondern Wirsingeintopf. Den mag ich gar<br />

nicht. Wir haben uns anders aufgeteilt und sind jetzt mit Gleichaltrigen<br />

zusammen in einer Gruppe.<br />

Manche Kinder haben schon angefangen eine Legostadt zu bauen, als ich endlich<br />

fertig bin. Ich laufe zu ihnen, ich kann nämlich super-mega-turbo-gute Autos<br />

bauen und ich darf mitspielen.<br />

Ich schneide noch mit Melanie Obst, weil ich schon wieder Hunger habe und es<br />

gleich einen gemütlichen Imbiss gibt. Manche Kinder werden jetzt schon<br />

abgeholt und eine Gruppe macht jetzt zu, aber wir können noch schöne Sachen<br />

machen, lesen, malen, basteln, im Tobezimmer bauen oder draußen spielen.<br />

Jetzt sind nur noch wenige Kinder da und wann kommt meine Mama? Melanie sagt<br />

um 4 Uhr und auf der Uhr ist es erst halb vor vier. Sie will mit mir SAGALAND<br />

spielen und dazu hab ich auch Lust. Plötzlich ist meine Mama da und ich gehe mit<br />

ihr nach Hause. Aber vorher sage ich noch Bescheid, dass ich morgen als erster<br />

in die Schaukel will.<br />

35


Zusammenspiel zwischen Eltern und Erzieherinnen<br />

Es geht den Kindern gut, weil Eltern und Erzieherinnen an einem Strang ziehen.<br />

Gelegenheiten zum Austausch:<br />

• Tür- und Angelgespräche<br />

• Mindestens ein Gespräch in entspannter Atmosphäre zur Entwicklung des<br />

Kindes<br />

• Gruppenelternabende im Jahr zur aktuellen Situation der Gruppe und zu<br />

pädagogischen Fragen<br />

• Es gibt fortlaufende pädagogische Gesprächskreise<br />

• Die Erzieherinnen fotografieren die Kinder, um den Eltern einen Eindruck<br />

des Alltags zu vermitteln<br />

• Bei Schwierigkeiten reden wir sofort miteinander<br />

• Eltern drücken ihre Wertschätzung dem Kindergarten gegenüber aus<br />

Eltern gestalten die Atmosphäre bei Anton & Pünktchen durch eigene<br />

Aktivitäten im Kindergarten mit:<br />

• Elterncafe (auch selbst organisiert!)<br />

• Verabredungen der Eltern<br />

• Einbringen von Ideen<br />

• Resonanz auf die Arbeit der Erzieherinnen<br />

• Einbringen bei der Festgestaltung<br />

• Eltern sind immer willkommen in den Gruppen, um Alltag mit uns zu erleben<br />

Anton & Pünktchen - ein Ort an dem sich Eltern wohl fühlen<br />

36


Was ist sonst noch los<br />

Kindergeburtstage<br />

Einige Tage zuvor sucht sich das Geburtstagskind ein Rezept aus. Die Zutaten<br />

für den Kuchen bringen die Eltern mit. Das Geburtstagskind backt mit zwei<br />

Freunden seinen Kuchen im Kindergarten selbst. Mit zwei Freunden nehmen wir<br />

uns die Zeit ein Geschenk zu basteln. Am Morgen schmücken zwei Kinder den<br />

Geburtstagsstuhl und eine lange Tafel wird in der Gruppe gedeckt. Dort wird<br />

gemeinsam gesungen und gefrühstückt. Das Geburtstagskind kann nun seinen<br />

Kuchen verteilen. Im Morgenkreis hat das Kind Gelegenheit alle Spiele selbst<br />

auszuwählen. Währenddessen darf es auch sein Geschenk auspacken.<br />

Das Geburtstagsritual kann von den Kindern, je nach Bedürfnis verändert<br />

werden.<br />

Frühlingsfest<br />

Jedes Jahr laden wir Familie und Verwandte zum Frühlingsfest am<br />

Samstagnachmittag ein. Es findet bei jedem Wetter draußen auf unserem<br />

Außengelände statt. Dort gibt es ein Kaffee- und Kuchenbuffet und allerlei<br />

vielseitige Spiele und Aktionen zu einem Thema. Alle Spiele sind kostenlos! Beim<br />

Buffet steht eine Spendendose – so wird das Fest finanziert.<br />

Karneval<br />

Die Karnevalszeit wird ganz nach den Bedürfnissen der jeweiligen Kinder<br />

gestaltet. Rosenmontag ist der Kindergarten geschlossen.<br />

Laternenfest<br />

Die Kinder basteln ihre Laternen im Kindergarten selbst. In der<br />

Vorbereitungszeit wird viel gesungen. An einem Nachmittag werden die Eltern<br />

eingeladen mit uns die Laternenlieder zu üben.<br />

Zum Laternenfest treffen wir uns mit allen Besuchern vor dem Kindergarten und<br />

ziehen singend durch den Geriatriepark. Wir kehren zurück zu unserem<br />

Außengelände und lassen den Abend mit Weckmännern, Kakao und Glühwein klingt<br />

der Abend gemütlich aus.<br />

37


Wintertheater<br />

Nur die Familien der A&P- Kinder finden sich zum Wintertheater ein. Die Kinder<br />

erwartet ein Improvisationstheater einiger mutiger Eltern. Danach wird<br />

gesungen.<br />

Kindergartenschlafen<br />

Einmal im Jahr können alle Kinder, die sich trauen, im Kindergarten übernachten.<br />

Wir treffen uns freitags um 18 Uhr (nachdem den Kindern und Erzieherinnen ab<br />

15 Uhr eine kleine Pause gegönnt wurde). Die Kinder suchen sich irgendwo in<br />

unseren Räumen einen für sie gemütlichen Schlafplatz aus und verabschieden<br />

sich von ihren Eltern. Oftmals spuken die Kinder gleich nach ihrer Ankunft im<br />

Schlafanzug durch den Kindergarten, leuchten mit ihren Taschenlampen und<br />

freuen sich auf das gemeinsame Abendessen. Anschließend gibt es noch ein<br />

„Gute-Nacht-Theater“ oder eine Nachtwanderung! Es ist auf jeden Fall sehr<br />

spannend. Mutig und zufrieden schlafen die Kinder nicht zu spät ein. Mit dem<br />

gemeinsamen Frühstück endet am Morgen dann leider das tolle Erlebnis.<br />

Schulkindertreffen<br />

Um die Herbstferien der Schulen herum laden wir die Schulkinder, die uns im<br />

Sommer verlassen haben, ein. Wir freuen uns riesig über den Besuch und sind<br />

gespannt, wie groß sie geworden sich (äußerlich und innerlich), was sie schon<br />

gelernt haben, ob sie uns noch wieder erkennen.<br />

Die kleinen „neuen Kinder“ der Gruppen werden früher abgeholt, damit sie nicht<br />

überrumpelt werden und die ehemalige Gruppe unter sich ist.<br />

Ausflüge<br />

Ausflüge finden spontan statt, z.B. einkaufen, Spielplatz, Bachlauf oder sie<br />

passen sich in Projekte ein. Der regelmäßige Besuch der Bücherei ist eine Aktion<br />

für Kleingruppen. Wir nehmen gerne Einladungen an: Marionnettentheater,<br />

andere Kindergärten, Geriatrie, Einladungen zu den Kindern etc.<br />

38


Fußballplatz<br />

Montags gehen alle mittleren und großen Kinder, die Lust haben zum Fußballplatz<br />

an der Bromberger Straße. Dort vermitteln zwei Erzieherinnen – die sich darin<br />

fortgebildet haben – spielerisch die Regeln für ein Fußballspiel, machen<br />

Aufwärm- und Mannschaftsübungen. Wir kommen so dem starken<br />

Bewegungsdrang der Kinder nach einem Wochenende entgegen und fördern ganz<br />

nebenbei den sozialen Zusammenhang der Gruppe.<br />

Im Frühjahr trainieren Vorschulkinder, die regelmäßiges Interesse am Fußball<br />

spielen gezeigt haben, zusätzlich auf den „großen Mini-Cup“ (Eine Aktion der<br />

Stadt, bei der Kindergruppen verschiedenster Kindergärten ihre Fähigkeiten<br />

messen.)<br />

Vater-Kind-Ausflug<br />

Einmal im Jahr laden wir Väter und Kinder zu einem aufregenden Nachmittag ein.<br />

Gemeinsam geht es los etwas Besonders zu erleben: Bauernhof,<br />

Maisfeldlabyrinth, Drachen steigen lassen, im dunklen Wald Drachen jagen o.ä.<br />

Im September können sich auch die Väter untereinander kennen lernen.<br />

… und sonst?<br />

Es lässt sich gar nicht alles aufzählen…. So viele große Aktionen und so viele<br />

kleine Alltagsszenen bei Anton & Pünktchen bleiben in der Erinnerung von<br />

Kindern, Eltern, Großeltern, Geschwistern, ehemaligen Kindergartenkindern,<br />

Geriatrie-Bewohnern, Spielgruppenkindern und Erzieherinnen.<br />

39


Zusammenarbeit mit der Geriatrie:<br />

Wir arbeiten seit der Eröffnung der benachbarten Geriatrie (ein<br />

Rehabilitationszentrum für alte Menschen der Kliniken St. Antonius) zusammen.<br />

Die Qualität und die Aktionsbrandbreite verändert und entwickeln sich ständig<br />

weiter.<br />

Ein Nachmittag mit „Jung und Alt“<br />

Während des gesamten Jahres gehen wir wöchentlich mit 6 Kindern für eine<br />

Stunde zum „Geriatrie-Projekt“. Für spezielle Aktionen (wie Laternenlieder<br />

singen, Kreisspiele) können auch mehr Kinder mitgehen.<br />

In der Geriatrie haben wir einen Raum zur Verfügung, in dem wir mit 6 alten<br />

Patienten und einer Mitarbeiterin der Klinik die Stunde gemeinsam gestalten.<br />

Wir basteln, lesen vor, kneten mit Salzteig, erzählen, singen u.v.m.<br />

Dabei können Erfahrungen und Emotionen zwischen den Generationen<br />

ausgetauscht werden. Die Kinder erleben alte, oft kranke Menschen, die im<br />

gemeinsamen tun mit ihnen wieder „jung werden“ und sich an ihre eigene Jugend<br />

erinnern.<br />

Sie erleben, dass alt sein etwas Normales ist, aber auch dass man manche Dinge<br />

dann nicht mehr so gut kann – genauso wie man als junger Mensch auch manches<br />

noch nicht kann, so können beide Altersgruppen von einander profitieren, indem<br />

sie sich unterstützen, helfen und aufeinander zugehen.<br />

Wir bespaßen die alten Menschen nicht – wir haben gemeinsam Freude an<br />

unserem Zusammensein.<br />

Weitere gemeinsame Aktionen waren:<br />

• Die Gestaltung eines Pinguins im Rahmen der Pinguinale 2006<br />

• Die Mitgestaltung des neuen Therapiegartens im Rahmen unserer Vater-<br />

Kind-Aktion und anderen Aktionen mit den Kindern<br />

• Einladungen der Geriatrie z.B. zum Eröffnungsfest der Sponsoren<br />

• ein Kinderfest im neuen Park<br />

• Einladungen zu Aktionen im Foyer der Kliniken<br />

• Und eine offene Zusammenarbeit mit immer wieder neuen Ideen<br />

40


Angebote für die Vorschulkinder:<br />

• Verkehrsbegleitung der Polizei für Eltern und Kinder Wie bei den<br />

Kleinen, kommt die Polizei auch zu den Vorschulkindern und übt auf der<br />

Straße richtiges Verhalten, so dass die Eltern dies noch rechtzeitig vor<br />

Schulbeginn ständig üben können. So wird tödlichen Unfällen im<br />

Straßenverkehr vorgebeugt.<br />

• Verschiedene individuelle Projekte oder Aktionen<br />

• Wir kommen dem Bedürfnis der Vorschulkinder nach besonderen<br />

o Aktionen, die sich zu Projekten (= mehrmaliges Treffen zu einem<br />

Thema) ausweiten können. Die kind- bzw. kleingruppenbezogene<br />

Arbeit ist individuell, wie auch schon in den Jahren zuvor. Auch die<br />

Vorschulkinder die Zuwendung und Unterstützung, die sie brauchen.<br />

• Übernachtungsfahrt Auf einen besonderen Höhepunkt in der<br />

Vorschulkinderzeit freuen sich die Kinder: die Übernachtung in einem<br />

Naturfreundehaus in Tönisheide, das wir für eine Nacht für uns ganz<br />

alleine haben.<br />

Zahngesundheitszentrum<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem „Arbeitskreis – Zahngesundheit“<br />

bekommen alle Kinder Besuch von einer Zahnputzfee, die den Kindern spielerisch<br />

richtiges Zähneputzen vermittelt. Danach besuchen die Vorschulkinder das<br />

Zahngesundheitszentrum, in dem ein Gruppenraum - aufgebaut wie eine<br />

Kindergartengruppe – mit viel Material zum Thema „Rund um die Zähne“ zum<br />

Spielen einlädt. In Kleingruppen können die Kinder im Nebenraum Zahnarzt<br />

spielen und ihre Furcht vor Zahnarztstuhl und Instrumenten abbauen.<br />

Eine besondere Zeit<br />

Montags bleiben alle Vorschulkinder im Kindergarten über Mittag. Eine<br />

Gelegenheit gemeinsam ihrem Alter entsprechend anspruchsvollere<br />

Beschäftigungen zu finden: fortlaufende Geschichten hören, an einem Thema<br />

arbeiten, besondere Dinge basteln, etc. So können Ausflüge und ähnliche Dinge<br />

auch ganztägig leichter organisiert werden.<br />

41


Unser Team<br />

Wir arbeiten zusammen<br />

Die gemeinsame Linie, die wir in unserer Arbeit verfolgen, verbindet die<br />

Individualität des Einzelnen. Unsere unterschiedlichen Interessen,<br />

Schwerpunkte und Fähigkeiten helfen uns vielseitig und flexibel auf Situationen<br />

uns Wünsche der Kinder einzugehen. Schwächen werden erkannt und akzeptiert,<br />

Stärken gefördert und genutzt. Wir ergänzen uns gegenseitig. Es gibt kein<br />

Konkurrenzdenken. Wir leben unseren Alltag vertrauensvoll miteinander und<br />

können uns aufeinander verlassen.<br />

Im Team gibt es kein hierarchisches Denken. Wir entwickeln und organisieren<br />

die Arbeit gemeinsam. Dabei wird das Interesse des Einzelnen genauso<br />

berücksichtigt, wie das der Gruppe.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen treffen sich wöchentlich zu einer einstündigen<br />

organisatorischen und einer pädagogischen Teamsitzung.<br />

Folgende Themen haben hier ihren festen Platz:<br />

• Pädagogische (Grundsatz-)Themen<br />

• <strong>Konzeption</strong>elle Fragen<br />

• Organisation der gruppenübergreifenden Arbeit<br />

• Planung von gemeinsamen Festen<br />

• Teamentwicklungsgespräche<br />

• Elternabendvorbereitungen<br />

• Kindbesprechungen<br />

• Austausch mit oder über die Praktikanten<br />

• Gemeinsame Entwicklung von Theaterstücken für Feste<br />

• Gruppenübergreifende Raumgestaltung<br />

Die einstündigen Teamsitzungen auf Gruppenebene haben folgende Inhalte:<br />

• Alltagsplanung der Gruppe, Gruppensituation<br />

• Gestaltung der Gruppenräume<br />

• Angebote + Projekte + Ausflüge etc.<br />

• Neue Lieder und Spiele<br />

• Kindbesprechungen<br />

• Elterngesprächsvorbereitung uvm.<br />

42


Wir haben vielfältige Stärken<br />

Wir bilden uns weiter:<br />

• Teamsupervision + Leiterinnensupervision<br />

• Brandschutz bei der Feuerwehr + Verkehrserziehung bei der Polizei<br />

• Psychomotorik<br />

• 1.Hilfe am Kind + Sicherheitsbeauftragten Seminar<br />

• „Ringen + Raufen“<br />

• „Zirkusarbeit mit hyperaktiven Kindern“<br />

• „Entspannung im Kindergarten“<br />

• Wahrnehmungsstörungen<br />

• Zusatzqualifikation in Psychomotorik<br />

• „Video-hometraining“<br />

• Skulpturen im (Kinder-)Garten<br />

43


• Externe Ausbildung zur Erzieherin<br />

• Rettungsschwimmerprüfung<br />

• <strong>Konzeption</strong>sentwicklung<br />

• Fortbildungsreihe: Lernen wie man lernt<br />

• Sozial Management<br />

• Triple P<br />

• AOK-Seminare zum Thema Gesundheit<br />

• Hospitationen in anderen Kitas zur Horizonterweiterung<br />

• „Schwierige Kinder“<br />

• „Snoezelen“<br />

• „Verhaltensauffällige Kinder“<br />

• „Wann ist ein Kind schulfähig“<br />

• Experimente<br />

• Tanzpädagogik<br />

• Sprachförderung<br />

• „Faustlos“ -> Gewaltprävention<br />

• Kinder unter Drei in Kindertagesstätten<br />

• Kinderschutzfachkraft<br />

• Zur Zeit: Heilpädagogik<br />

Austausch und Informationen gibt es bei der ständigen Zusammenarbeit mit:<br />

• BSD -> Stadtteilkonferenz<br />

• Kindertagesstättenkoordinations-Gremium bei der Stadt<br />

• Kollegiale Beratung mit Leitungen ausgesuchter Elterninitiativen +<br />

Leiterinnentreffen beim Paritätischen<br />

• Grundschulen + Fachschulen für Sozialpädagogik<br />

Anton & Pünktchen stellt Zeit und Geld für die Fortbildung von Erzieherinnen<br />

und Vorständen bereit!<br />

44


Unser Kindergarten ist Ausbildungsstätte<br />

• Wir setzen zusätzlich zu unserem Stammteam jährlich wechselnde<br />

Berufspraktikanten ein.<br />

• Wir leiten Schüler und Schülerinnen der Fachschulen für Sozialpädagogik<br />

bei ihren Blockpraktika der Unterstufe an.<br />

• Schüler und Schülerinnen der FOS 11 können bei uns ihr schulbegleitetes<br />

Praktikum absolvieren.<br />

Wir bieten den Praktikanten:<br />

• Platz und Zeit für kompetente Anleitung<br />

• Viel Freiraum pädagogische Handlungen auszuprobieren<br />

• Zeit für Vor- und Nachbereitung<br />

• Ein aufgeschlossenes Team<br />

• Enge Zusammenarbeit mit den Schulen<br />

Unsere Erwartungen an die Praktikanten<br />

• Einsatzfreude<br />

• Selbstständigkeit beim Lernen und Tun<br />

• Mitverantwortung für den Gruppenalltag und Eigenverantwortung<br />

• Frühzeitige und zuverlässige Absprachen<br />

• Bereitschaft zur Integration ins Gesamtteam<br />

• Bereitschaft sich konkurrenzlos mit anderen Praktikanten auszutauschen<br />

• Bereitschaft zur gegenseitigen Hilfestellung<br />

45


Berufspraktikanten<br />

Einblick in die <strong>Konzeption</strong><br />

• Eigenständige Auseinandersetzung mit der <strong>Konzeption</strong><br />

• Auseinandersetzung im Groß- und Kleinteam<br />

Möglichkeiten des Ausprobierens in allen pädagogischen Situationen<br />

• Stuhlkreise<br />

• Mittagessen<br />

• Gartenaktionen<br />

• Tobezimmeraktionen und –Aufsicht<br />

• Kleingruppen aller Art (in der Gruppe und gruppenübergreifend)<br />

• Angebote und Projekte aller Art<br />

• Mitgestaltung der vorhandenen Räume (sehr abweichende Raumgestaltung<br />

wird im Großteam abgesprochen<br />

Reflexion<br />

Zur Reflexion pädagogischen Handelns steht die Anleiterin zur Verfügung. Alle<br />

anderen Teammitglieder sind zur kollegialen Beratung bereit.<br />

Verfügungszeiten außerhalb des Kinderdienstes<br />

• Wöchentliche Gruppen- + Gesamtteamsitzung<br />

• Planzeit für pädagogische Aktionen<br />

• Anleitungsgespräche<br />

• Vorbreitung für die Gruppe<br />

• Teilnahme an Elternabenden + an Elterngesprächen<br />

• Führung eines Elterngespräches (mit Unterstützung)<br />

• Teilnahme an Festen außerhalb der regulären Dienstzeiten<br />

Einblick in die Verwaltung<br />

• Die Praktikanten erhalten praktischen Einblick in das Ausfüllen von:<br />

Meldebogen<br />

• Unfallbögen, Anwesenheitslisten, Beobachtungsbögen<br />

• Entwicklungsdokumentation<br />

46


Unser Ziel<br />

Unser Ziel ist es, das jeder Praktikant am Ende seines Praktikums über sich<br />

sagen kann:<br />

• Ich habe mich in allen Spielbereichen ausprobiert (Rollenspiel, Bastel- +<br />

Maltechniken, kochen, backen, Tobespiele, Kreisspiele, Gartenaktionen,<br />

Festgestaltung, experimentieren, bauen, konstruieren, Brett- +<br />

Gesellschaftsspiele, Puppenspiel, Bilderbuchbetrachtung, Theater,<br />

Stuhlkreise<br />

• Dieses sind meine Stärken.<br />

• Das sind meine Schwächen.<br />

• Das kann ich den Kindern von mir vermitteln.<br />

• Das macht mir besonders Spaß.<br />

• Dieses mache ich nicht gern mit Kindern.<br />

• Ich habe meine Zeit geplant und strukturiert.<br />

• Ich weiß, wie Anton & Pünktchen arbeitet, wie ich dazu stehe und wie ich<br />

später arbeiten möchte.<br />

• Ich habe positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Eltern sammeln<br />

können.<br />

• Ich habe erlebt, wie sich fröhliche, kollegiale Teamarbeit auf die<br />

pädagogische Arbeit auswirkt.<br />

Die Anleiterinnen<br />

• Verpflichten sich zur Zusammenarbeit mit den Schulen<br />

o Sie gehen zu Anleitertreffen in die Schulen<br />

o Nehmen sich Zeit für Gespräche während der Lehrerpraxisbesuche<br />

o Nehmen sich Zeit zur Nachbereitung von beobachteten „Aktionen“<br />

• gehen offen mit Konflikten um<br />

• wirken positiv verstärkend auf Praktikanten ein<br />

• setzen sich mit den schulischen Lerninhalten auseinander<br />

47


Das wollen wir den Praktikanten mit auf den Weg geben:<br />

• Wertschätzung<br />

• Flexibilität, Spontaneität<br />

• Bewusste Ernsthaftigkeit<br />

• Gelassenheit, Freude und Leichtigkeit<br />

• Toleranz<br />

• Eigene Individualität herausfinden und stärken<br />

• Kreativität<br />

• Orientierung am gemeinsamen Konzept<br />

• Mut<br />

• Vorbild - Bewusstsein<br />

• Kritikfähigkeit<br />

• Neugierde und Experimentierfreude<br />

• Eigeninitiative<br />

• Selbstständigkeit<br />

• Vielfältigkeit erproben<br />

• Reflexionsfähigkeit<br />

• Nähe und Distanz unterscheiden zu lernen<br />

• Differenzierte Ausdrucksweisen<br />

• Globales Denken (Elternsicht, gruppenübergreifend, Öffentlichkeit)<br />

• Teamarbeit<br />

• In Entwicklung (Bewegung) bleiben<br />

• Selbstbild in Bezug auf den Beruf Erzieherin<br />

• Wir sind nicht das Maß aller dinge<br />

• Wir schieben und schubsen Praktikanten nicht<br />

• Erzieher sind keine Bastel- und Kaffeetanten<br />

• Wir benutzen Praktikanten nicht als billige Putzkräfte<br />

48


6.Wer ist für was zuständig<br />

Bei Anton & Pünktchen gibt es klare Organisations – und Entscheidungsstrukturen.<br />

Unsere Gremien<br />

Elternrat<br />

Der Eltern-Rat wird jedes Jahr im Herbst neu gewählt und besteht aus zwei<br />

Eltern und einem Vertreter je Gruppe. Er ist mit verantwortlich, dass neue<br />

Eltern einen guten Einstieg in den Kindergarten bekommen. Sie sind<br />

Ansprechpartner für die Eltern der Gruppe. Er dient auch als Ansprechpartner<br />

für Eltern und Erzieherinnen bei Konflikten.<br />

Die Eltern-Räte aller Gruppen treffen sich jeweils vor den Kita-Rat-Sitzungen,<br />

um Belange der Elternschaft zu diskutieren. Ein Eltern-Rat aus jeder Gruppe<br />

geht regelmäßig zu den Kita-Rat-Sitzungen, um die Eltern zu vertreten.<br />

Anschließend berichtet dieser beim Elternabend von dieser Sitzung.<br />

Kita-Rat<br />

Der Kindertagesstätten-Rat besteht aus 3 Elternräten, 3 Vorstandsmitgliedern<br />

und 3 Erzieherinnen. Alle drei Vertretergruppen sind gleichberechtigt!<br />

Inhalte: Regelmäßiger Austausch mindestens 4 x im Jahr über die aktuelle<br />

Situation des Kindergartens; Anhörungsrecht bei Neueinstellungen oder<br />

Kündigungen; Veränderungen in Anton & Pünktchen werden an diesem Abend<br />

berichtet. Termine werden gemeinsam vereinbart.<br />

Mitgliederversammlung<br />

Alle Mitglieder, sprich alle Eltern, des Vereines werden durch den Vorstand<br />

offiziell eingeladen, Eltern, sowie „Stille Mitglieder“. Diese Versammlung findet<br />

einmal jährlich statt, kann jedoch auch zwischendurch einberufen werden.<br />

Inhalte: Beschlüsse über die Weiterentwicklung des Kindergartens. Übersicht<br />

über die finanzielle und sonstige Situation von Anton & Pünktchen und die Arbeit<br />

des Vorstandes. Entlastung und Neuwahl des Vorstandes.<br />

Gruppenelternabend<br />

Der Gruppenelternabend dient zur Information und zum Austausch über<br />

spezielle Themen, Neuigkeiten und Veränderungen in der Gruppe. Je nach<br />

pädagogischem Thema arbeiten wir auch gruppenübergreifend.<br />

49


Der Vorstand<br />

1.Vorsitz<br />

Er vertritt den Kindergarten nach innen und außen. Gemeinsam mit dem<br />

2. Vorsitz und dem Geschäftsführer hält er den Kontakt zu den Ämtern<br />

(insbesondere zu Angelegenheiten der Betriebserlaubnis).Er hat den<br />

Gesamtüberblick über alle Belange des Kindergartens. Entscheidungsfunktion in<br />

Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Vorstandes.<br />

Er organisiert und verantwortet:<br />

• Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlung<br />

• Personalveränderungen und die damit einhergehenden tariflichen<br />

Angelegenheiten, Dienstpläne und Einsatz von Vertretungskräften<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Mitgliedschaft im Paritätischen Wohlfahrtsverband (unserem<br />

Dachverband)<br />

• Aktenführung und Ablage<br />

Er ist Ansprechpartner für Vereinsmitglieder und Mitarbeiter. Er nimmt sein<br />

Amt in enger Zusammenarbeit mit der Leitung wahr.<br />

2.Vorsitz<br />

Er hat folgende Aufgaben:<br />

• die Klärung von Versicherungsfragen<br />

• Ansprechpartner für Eltern sein<br />

• Sich fast täglich mit dem 1.Vorsitz abzusprechen<br />

• Besuch der Regionalkonferenzen<br />

Geschäftsführung<br />

Er ist zuständig für alles was die Finanzen betrifft. Er bucht die einmalige<br />

Aufnahmegebühr und die monatliche Beiträge, sowie „Strafgelder“ für nicht<br />

geleitete Mitarbeitsstunden ab. Er übernimmt die gesamte finanzielle Planung<br />

und Abwicklung mit den Ämtern.<br />

Schriftführung<br />

Hat folgende Aufgaben:<br />

• die Abrechnung der Elternarbeitsstunden<br />

Der Schriftführer gehört dem Vorstand als Entscheidungsträger an, fertigt<br />

Protokolle von Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen an.<br />

50


Beirat<br />

Der Beirat gehört nicht dem Vorstand an. Er wird auch bei der MV gewählt.<br />

Diese 3 Personen haben beratende Funktion bei den Vorstandssitzungen.<br />

Besitzen dort kein Stimmrecht. Aufgabe: als ehemalige Vorstände neuen<br />

Vorstand beraten, und die Verbindung zu den Kliniken St. Antonius erhalten.<br />

Unterstützung!<br />

Die Pädagogik<br />

Leiterin<br />

Sie hat die Aufgabe das Team anregend zu führen und die pädagogische Arbeit<br />

zu unterstützen. Sie ist verantwortlich für den reibungslosen und sich stetig<br />

entwickelnden Ablauf. Sicherheitsüberwachung des Kindergartens (mit<br />

Unterstützung der sicherheitsbeauftragten). Einkäufe für die pädagogische<br />

Arbeit – nach Absprache über die finanziellen Möglichkeiten mit der<br />

Geschäftsführung.<br />

Beraterin und Vermittlerin zwischen Eltern, Erzieherinnen und Vorstand.<br />

Organisation und Verwaltung der Warteliste und der aufgenommenen Kinder und<br />

deren Eltern. Sie tätigt die Aufnahmen nach den Kriterien des Kita- Rates.<br />

Gruppenleiterinnen und Ergänzungskräfte<br />

Die pädagogischen Kräfte sind gemeinsam verantwortlich für den Tagesablauf<br />

und für die Gestaltung der Gruppenelternabende. Sie führen Elterngespräche<br />

und leiten Praktikanten an. Sie sind für pädagogische Fragen der Eltern<br />

jederzeit offen.<br />

51


Eltern helfen mit<br />

Als „einfaches Vereinsmitglied“ der Elterninitiative Anton & Pünktchen e.V.<br />

verpflichten sich die Eltern in verschiedenen Bereichen mitzuwirken und seine<br />

besonderen Fähigkeiten einzubringen oder auch ganz neue Erfahrungen zu<br />

sammeln. Am Anfang eines Kindergartenjahres wird ein Plan für das gesamte<br />

Jahr mit allen anfallenden Arbeiten aufgestellt. Alle Eltern bringen sich<br />

wahlweise ein bei:<br />

Betreuung der Kinder am Dienstag Nachmittag<br />

In der Zeit von 15:15 – 16:30 Uhr leisten Eltern die Betreuung der Kinder, da die<br />

Erzieherinnen und Praktikanten sich zur Teamsitzung zusammenfinden.<br />

Gartenarbeit<br />

Eltern sorgen, je nach Fähigkeiten selbstständig oder unter Anleitung in die<br />

Pflege des Garten ein, und übernehmen dort eine feste Aufgabe.<br />

Einmal im Jahr steht eine große „Gartenaktion“ an, bei der sich alle Anderen<br />

auch beteiligen können. Oft endet diese Aktion mit selbst organisiertem Grillen.<br />

Reinigungsarbeiten<br />

Auch die Arbeiten im Haus, die Eltern sich Anfang des Jahres selbst gewählt<br />

haben, werden in Eigenverantwortung gewissenhaft ausgeführt.<br />

Renovieren und reparieren<br />

Diese Arbeitsgruppe setzt sich zusammen mit Menschen mit besonderen<br />

Fähigkeiten, wie Elektriker, Schreiner, Maler etc. oder privaten Fähigkeiten.<br />

Diese Arbeiten umfassen ca. 18 Stunden im Jahr.<br />

Für die verschiedenen Aufgabenbereiche sind Koordinatoren festgelegt, die<br />

unterstützend und überprüfend diese Arbeit organisieren.<br />

Der Geschäftsführung bucht den Eltern bei Nichterfüllung ihrer Pflichten<br />

Strafgelder ab.<br />

Darüber hinaus ist natürlich jeder willkommen seine Augen und Ohren offen zu<br />

halten und sich im Kleinen zu engagieren (z.B. mit aufräumen, mal einen Ausflug<br />

begleiten etc.), um einen freudigen, schönen Kindergartenalltag zu ermöglichen.<br />

So helfen Eltern mit, eine positive Atmosphäre zu schaffen indem sie ihre<br />

Verbundenheit zu Anton & Pünktchen zeigen.<br />

52


Die hauswirtschaftliche Organisation<br />

Die Zubereitung des Essens<br />

Bei uns wird jeden Tag frisch gekocht. Eine Angestellte kocht jeden Tag eine<br />

abwechslungsreiche und leckere Hauptspeise und einen Nachtisch. Dazu gibt es<br />

täglich Rohkost, Salat oder Gemüse. Obst und Gemüse werden beim Biohof<br />

bestellt. Brot für das Frühstück kommt von einer Vollkornbäckerei.<br />

Die Hauswirtschaftlichen Kräfte<br />

Zwei Menschen sind für die tägliche Zubereitung des Essens bei Anton &<br />

Pünktchen verantwortlich. Eine Köchin kocht das Mittagessen frisch und<br />

eigenverantwortlich unter Einbeziehung der Wünsche der Kinder und wird durch<br />

eine 400,- € Kraft unterstützt.<br />

Die Kinder nehmen aktiv am Leben in der Küche teil.<br />

Die Reinigung<br />

Frau Hampel und Frau Skandali reinigen täglich die sanitären Anlagen und die<br />

Böden. Sie ergänzen sich und können sich gegenseitig vertreten. So ist die<br />

tägliche Grundreinigung gewährleistet. Eltern unterstützen die Reinigung im<br />

Rahmen ihrer Pflichtstundenarbeit.<br />

53


Eltern sind immer willkommen<br />

die Gruppe mitzuerleben, sich eine gemütliche Ecke einzurichten oder eine<br />

unserer Angebote wahrzunehmen:<br />

• Eltern-Cafe<br />

• Theater spielen<br />

• Gruppenelternabende<br />

• Themenabende zu Pädagogik oder Gesundheitserziehung<br />

• Vater-Kind-Ausflug<br />

• Eltern-Erzieherinnen-Gespräch<br />

• Laternenliedersingen<br />

• Elternfeten<br />

• Veranstaltungen für Eltern von Fachleuten z.B. Yoga, Kinderkleidung<br />

selbst nähen ….<br />

• Schlagen Sie vor, was Sie sich wünschen!<br />

54


Rechtliche Grundlagen<br />

Der Kindergarten ist eine sozialpädagogische Einrichtung und hat neben der<br />

Betreuungsaufgabe einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag, als<br />

Elementarbereich des Bildungssystems.<br />

Die Förderung der Persönlichkeitsbildung des Kindes und die Beratung und<br />

Information der Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung. Der<br />

Kindergarten unterstützt und ergänzt dadurch die Erziehung des Kindes in der<br />

Familie.<br />

Das KIBIZ (Kinderbildungsgesetz) hat im Jahr 2007 das GTK ablösen.<br />

55


Beobachtungen als Grundlage für die pädagogische<br />

Arbeit<br />

Um das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen, sind gezielte Beobachtungen<br />

notwendig. Wir haben für uns einen altersdifferenzierten Fragebogen<br />

entwickelt, mit dem wir über unsere individuellen Beobachtungen hinaus,<br />

Anhaltspunkte zur Entwicklung des Kindes haben.<br />

Diese Bögen dienen uns auch als Grundlage für das Gespräch mit den Eltern über<br />

die Entwicklung ihres Kindes.<br />

Unser Fragebogen enthält folgende Bereiche:<br />

• Allgemeiner, spontaner, persönlicher Eindruck vom Kind<br />

• Sozialverhalten<br />

• Motorische Entwicklung<br />

• Wahrnehmung<br />

• Sprache<br />

Zusätzlich zu unserem Fragebogen setzen wir SELDAK- und SISMIK-<br />

Fragebögen ein, um die Sprachentwicklung des Kindes differenzierter zu<br />

beurteilen.<br />

Der „Spiegelordner“ übernimmt ebenfalls die Rolle einer Gesprächsgrundlage, da<br />

wir auch dort die Entwicklung in einigen Dingen ablesen können.<br />

Wir sprechen mit den zukünftigen Lehrern über unsere Beobachtungen nur dann,<br />

wenn die entsprechenden Eltern uns eine Einverständniserklärung dafür<br />

unterschrieben haben. Schriftliche Beobachtungen an Dritte werden nur über<br />

die Eltern ausgehändigt.<br />

56


Persönliche Worte<br />

„Ich möchte die Initiative für meine Kinder ergreifen, helfen und Verantwortung<br />

übernehmen. Es macht Spaß andere Eltern intensiver kennen zulernen und immer<br />

wieder über Erziehungsziele nachzudenken. Die Kindergartenorganisation wird<br />

durchsichtiger und ich arbeite gerne mit den Erzieherinnen zusammen.“ Katja<br />

Hachmeister (2. Vorsitzende 2003)<br />

„Die Unterstützung und Lenkung des Vereines macht mir Freude und ich zeige<br />

auf diese Weise soziales Engagement. Der Lerneffekt, den meine Aufgabe als<br />

Geschäftsführer mit sich bringt kann sich auch positiv auf meinen Lebenslauf<br />

auswirken.“ Stefan Naust (Geschäftsführer 2003)<br />

„Ich lebe meinen Kindern ehrenamtlichen Einsatz durch meine Arbeit als 1. Vorsitzende<br />

vor und kann ihnen so vermitteln, dass soziale Verantwortung Spaß<br />

macht und sinnvoll ist” Sabine Kraus (1.Vorsitzende 2003)<br />

„Es ist eine große Befriedigung und Freude, eine Kindertagesstätte zu leiten, wo<br />

Vorstand, Eltern und Team an einem Strang ziehen und gemeinsam Ziele<br />

verwirklichen.” Barbara Fahsel (Leiterin)<br />

„Anton & Pünktchen ist einfach einzigartig! Schade, dass ich schon groß bin!<br />

Hier wäre ich gerne Kind gewesen. Anton & Pünktchen bietet so viele<br />

Möglichkeiten um sich zu entfalten. Die Erzieherinnen helfen den Kindern auf<br />

ihrem Weg erwachsen zu werden.” Mutter eines jährigen Jungen<br />

Ein gutes Motto bei Anton & Pünktchen: „Hilf den Kindern es selbst zu tun!“<br />

R.Schmidt-Schmidlin (Vater mit dem 2. Kind bei A&P)<br />

Das spürt man positiv: „Die Kinder werden abgeholt, wo sie grade stehen.” (eine<br />

Mutter)<br />

„Bei uns können Ihre Kinder Kinder sein“ ist kein leeres Versprechen. Wir haben<br />

in 7 Jahren Kindergarten erlebt, dass unsere Kinder nichts machen mussten (z.B.<br />

singen) – aber vieles durften (z.B. kreatives Basteln). Außerdem wurde ihnen Mut<br />

gemacht, sich selbst viel zu zutrauen. Wir, als Eltern wurden in Gesprächen auf<br />

Probleme und Erfolge hingewiesen oder konnten, wenn es die Zeit erlaubte, auch<br />

mal eine Tasse Tee verquatschen.<br />

Fazit: Coole Kids + engagierte Eltern + engagierte Erzieherinnen = Super<br />

Kindergarten.<br />

Danke für die schönen 7 Jahre<br />

Familie Glock 2008<br />

57


Unsere Geschichte<br />

Entstehungsgeschichte<br />

1992<br />

Die Mitarbeitervertretung der Kliniken St. Antonius erkennt, die Notwendigkeit<br />

der Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen. In Gesprächen mit der<br />

Geschäftsführung wird die Lösung Betriebskindergarten als nicht finanzierbar<br />

verworfen. Die Gründung einer Elterninitiative, die auch Kindern aus dem Umfeld<br />

der Kliniken offen ist, wird dagegen als das sinnvollere Modell ins Auge gefasst.<br />

Juli 1993<br />

Gründung der Elterninitiative Anton & Pünktchen e.V.<br />

Von Anfang an besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand der<br />

Elterninitiative und den Kliniken.<br />

September 1993<br />

Anerkennung der Elterninitiative als freier Träger der Jugendhilfe, Eintragung<br />

in das Vereinsregister Gemeinnützigkeitsbescheinigung durch die<br />

Finanzbehörden, Mitgliedschaft im DPWV.<br />

Juli 1994<br />

Die Planung für den Ausbau in den Räumlichkeiten an der Vogelsangstrasse sind<br />

fertiggestellt. Wegen schwerwiegender Brandschutzrechtlicher Bedenken, muss<br />

nach anderen Räumen gesucht werden.<br />

September 1994<br />

In Rekordzeit von 6 Wochen wird eine antragsreife Bauplanung für ein Gebäude<br />

auf dem von der Kirchengemeinde St. Antonius pachtfrei bereitgestelltem<br />

Gelände erstellt.<br />

November 1995<br />

Erster Spatenstich zum Bau unserer Kindertagesstätte.<br />

August 1996<br />

Nach neunmonatiger Bauzeit wird das Richtfest gefeiert.<br />

7. Oktober 1996<br />

65 Kinder und die Erzieherinnen beziehen ihr neues Domizil an der Soldauer<br />

Strasse.<br />

58


Das ist Geschichte<br />

1997<br />

Eltern schaffen das Außengelände in Eigenarbeit mit extremem persönlichem<br />

Einsatz selbst zu gestalten. Im Sommer gehen von 65 Kindern nur 6 in die<br />

Schule. Die Erzieherinnen und die Kinder fühlen sich sehr wohl in den hellen,<br />

großzügigen Räumen und dem naturbelassenen Außengelände. Eine Erzieherin<br />

verlässt uns, weil sie mit der pädagogischen Richtung von Anton & Pünktchen<br />

nicht übereinstimmt.<br />

1998<br />

Der Kita-Rat denkt weiter: Wie kann man bedarfsgerecht bleiben und das<br />

Angebot für Eltern und Kinder erweitern? Wie kann der Bestand des<br />

Kindergartens gesichert werden, wenn 1999 so viele Kinder in die Schule<br />

kommen. Wir wollen die Möglichkeiten der „Experimentierklausel“ nutzen und<br />

eine Gruppe in eine alterserweiterte Gruppe mit Kindern von 2 – 8 Jahren<br />

umwandeln. Wir besuchen andere Einrichtungen und schreiben ein Konzept.<br />

1999<br />

Auf dem benachbarten Gelände baut die Klinik St.Antonius eine Geriatrie<br />

(Rehabilitationszentrum für alte Menschen) und aus dem Friedhof wird ein<br />

schöner Park. Wir besichtigen mit den Kindern die Baustelle und sind neugierig.<br />

29 Kinder sind aus dem Kindergartenalter herausgewachsen. Der Antrag auf<br />

Alterserweiterung wurde vom Jugendamt nicht befürwortet, weil der Stadt<br />

dadurch Plätze für 3 Jährige verloren gingen.<br />

Im August bekommen wir einen Generalschlüssel für die Geriatrie, damit wir mit<br />

den Kindern in Ruhe alles ansehen können. Wir besuchen die Eröffnungsfeier und<br />

der Grundstein der Zusammenarbeit ist gelegt. Radio Wuppertal und die Presse<br />

berichten über uns.<br />

2000<br />

Mit den fortlaufenden Projekten zwischen Geriatrie und Anton & Pünktchen und<br />

einigen anderen Zusatzprojekten (zwei Kinder-Bücher entstehen) beteiligen wir<br />

uns am Jugendliteratur-Preis NRW. Die Aktuelle Stunde berichtet über uns.<br />

Die Altersstruktur konnten wir mittlerweile so verändern, dass jedes Jahr etwa<br />

ein Drittel zur Schule geht. Unsere Wartelisten sind ständig voll.<br />

Eine Mitarbeiterin heiratet, zieht nach Köln und verlässt uns aus diesem Grund<br />

mit einem lachenden und einem weinenden Auge.<br />

59


2001<br />

Ende des Jahres kehrt eine Mitarbeiterin mit halber Stelle nach ihrem<br />

dreijährigen Erziehungsurlaub zurück, und stellt fest, wie sehr die drei<br />

Kindergruppen zusammengewachsen sind und wie kooperativ die Erzieherinnen<br />

zusammenarbeiten. Ergänzend zu dieser Mitarbeiterin stellen wir eine zweite<br />

halbe Kraft ein.<br />

2002<br />

Höhepunkt in der pädagogischen Arbeit ist unser jährliches Frühlingsfest, das<br />

dieses Mal in zwei Teilen stattfindet und unter dem Motto „Kunst im (Kinder-)<br />

Garten“ steht. Groß und Klein haben viele Möglichkeiten sich künstlerisch<br />

auszutoben.<br />

Unsere Küchenkraft wechselt zum 2. Mal. Eine Mutter eines Tageskindes (Astrid<br />

Hölter) übernimmt die Aufgabe der gutgelaunten Küchenfee.<br />

Eine Gruppenleitung entbindet einen Sohn und genießt die Zeit zu Hause. Wir<br />

können die Vertretung aus eigenen Reihen besetzen.<br />

Zum ersten Mal bekommen nur wir nur eine Berufspraktikantin. Unsere beiden<br />

Putzfeen sind so beständig wie unser pädagogisches Team. Anton & Pünktchen<br />

nimmt an einem Seminar zur „<strong>Konzeption</strong>sentwicklung teil, weil das 1.Konzept<br />

aktualisiert und überarbeitet werden soll.<br />

2003<br />

Auf der Mitgliederversammlung wird die neue <strong>Konzeption</strong> präsentiert. Aus der<br />

Arbeit damit haben sich einige Veränderungen für den Alltag entwickelt:<br />

• Ein Koch bereitet das Mittagessen im Kindergarten zu<br />

• „Spiegelordner“ machen die Entwicklungen der Kinder sichtbar<br />

• Eine Statistik über die Zusammensetzung der Familien entsteht<br />

• Daraus hat sich ein Jahresthema für die Kinder entwickelt: „Ich bin ich –<br />

ich bin Teil der Welt“<br />

• Das gruppenübergreifende Müsli-Frühstück wird erweitert auf ein<br />

vielfältiges Frühstück<br />

• Nach den Ferien begrünt eine Landschaftsgärtnerei die Flachdächer des<br />

Neubaus.<br />

Die Bildungsvereinbarung zwischen dem Land NRW und den Trägerverbänden,<br />

die die Zusammenarbeit zwischen Kita und den Grundschulen regelt, ist ein<br />

wichtiges Thema der verschiedenen Gremien.<br />

60


2004<br />

Die <strong>Konzeption</strong> „lebt“. Da wir uns an den Kindern, an der Kinder- und<br />

Erziehergruppe orientieren verändert, sich auch unsere pädagogische Arbeit.<br />

Wir überarbeiten das Konzept.<br />

2005<br />

Wir nehmen mit einer begeisterten Kindergruppe an dem stadtweiten „Mini-Cup“<br />

teil, und belegen einen guten Platz in der Rangliste, obwohl wir nicht viel Zeit<br />

zum Trainieren hatten.<br />

Die Situation in Barmen hat sich noch nicht verändert. Wir dürfen keine unter 3<br />

Jährigen Kinder aufnehmen, weil noch Kindergartenplätze für 3 -6 Jährige<br />

fehlen.<br />

Endlich, nach einer langen Pause, wird wieder frisch gekocht. Eine ehemalige<br />

Mutter von A&P verwöhnt unsere Gaumen. Sie wird unterstützt von einer<br />

HartzIV-Kraft.<br />

Im Kindergartenjahr 2005/2006 beteiligen wir uns an dem Gesundheitsprojekt<br />

mit der AOK „Aktive Kita“. Dazu werden viele Projekte mit den Kindern<br />

durchgeführt und für die Eltern einige Abende oder Nachmittage angeboten.<br />

Wir genießen nach guter pädagogischer und organisatorischer Vorbereitung<br />

jetzt auch ein gesundes und leckeres Frühstück im Kindergarten, und sind so weg<br />

von Nutellatoast und Trinkpäckchen.<br />

2006<br />

Unsere Erzieherstellen werden stundenweise gekürzt, weil trotz Anstrengungen<br />

die Kinderzahl der wiederkehrenden Kindergartenkinder am Nachmittag zu<br />

gering ist. Gleichzeitig verändert sich der Ausbildungsweg zur Erzieherin und die<br />

Vorpraktikanten fallen weg. Insgesamt spüren wir die fehlenden „Hände“.<br />

Die Köchin kündigt und die HartzIV-Kraft übernimmt das Zubereiten des<br />

Mittagessens. Die Ein-Euro-Stelle wird anders besetzt. Ein Flohmarkt in der<br />

Geriatrie findet großen Anklang bei Mitarbeitern und Patienten.<br />

Wir nehmen noch ein weiteres Jahr am Gesundheitsprojekt „Aktive Kita“ teil.<br />

Zum ersten Mal eröffnen wir eine Hobbybörse von Eltern, Großeltern,<br />

Erzieherinnen und Freunden und präsentieren und verkaufen selbst<br />

Hergestelltes.<br />

2007<br />

Der zweite Flohmarkt in der Geriatrie wird wieder ein Erfolg, so dass wir vom<br />

Erlös Bewegungsspielzeug kaufen können.<br />

61


Das Land NRW bereitet uns Kopfschmerzen mit seinem Sparprogramm und den<br />

Veränderungen, die mit dem neuen Kinderbildungsgesetz „KIBIZ“ einhergehen<br />

sollen.<br />

Eine Mitarbeiterin verlässt uns. Wir haben nun keine halben Stellen mehr.<br />

Wir haben Unterstützung durch eine weitere „Ein-Euro-Arbeitsgelgenheit“<br />

(Hartz IV). Mit seiner „Hausmeistertätigkeit“ sind kleine Reperaturen schnell<br />

erledigt und viele Gartenarbeiten müssen in diesem Jahr nicht durch<br />

Elternarbeit geleistet werden.<br />

2008<br />

Mit dem neuen Kinder Bildungs Gesetz (KIBIZ) verändern wir die Zeiten, um das<br />

Angebot besser auf arbeitende (Halbtags) Eltern einzugehen und um einen<br />

längeren Vormittag mit den Kindern zu haben. Wir bieten außerdem einen ganzen<br />

Betreuungstag für jedes Kindergartenkind an.<br />

Wir konnten eine zusätzliche Fachkraft einstellen, dafür aber nur eine<br />

Berufspraktikantin.<br />

2009<br />

Seit August betreuen wir erstmals auch drei Zweijährige. Das hat zur Folge,<br />

dass wir uns wieder neu und anders mit unserem Konzept auseinandersetzen<br />

mussten/müssen.<br />

2010<br />

Die Betreuung der Zweijährigen wird ausgebaut. Ab Sommer 2010 betreuen wir<br />

in zwei Gruppen insgesamt 6 U3 Kinder. Die Nachfrage nach diesen Plätzen<br />

steigt.<br />

Es gibt einige personelle Veränderungen bei uns. Zwei Mitarbeiterinnen<br />

verlassen uns. Dadurch wird die Leitungsstelle aus dem Team neu besetzt und<br />

wir haben zwei Neuanstellungen.<br />

Wir beantragen die „Investitionskostenförderung“ für den Anbau zur U3-<br />

Betreuung.<br />

2011<br />

Ein ereignisreiches Jahr beginnt. In diesem Jahr feiern wir 15 jähriges<br />

Jubiläum, da muss ein großes Fest her. Mit großer Unterstützung von allen<br />

Seiten (Eltern, Erzieher, Polizei, Verpflegung, Sponsoren…) feiern wir im<br />

62


Sommer ein gaaanz tolles Jubiläumsfest. Es gibt Trommler, Tänzer, Hula Hoop<br />

Auftritte, Gesangseinlagen, Luftballons, Fotos, Filme, Spiele, Essen, Trinken,<br />

eine Tombola uvm. All das macht dieses Fest zu einem unvergesslichen „Anton &<br />

Pünktchen“ - Ereignis.<br />

Fast gleichzeitig startet auch endlich der Anbau. Einen Tag vor dem großen Fest<br />

wird die Treppe zum Heuboden oben abgebaut und wenige Tage später beginnen<br />

die ersten Schritte. Es wird gebaggert, was das Zeug hält. In unseren Ferien<br />

wird das Fundament gegossen, in den ersten Tagen nach den Ferien starten die<br />

Durchbrüche zu unseren Räumen und von da an geht es Schlag auf Schlag. Eine<br />

aufregende, leider auch teilweise laute Zeit beginnt. Aber wir sind glücklich, als<br />

wir im Dezember endlich das erste Mal die neuen Räume nutzen können.<br />

Alle Provisorien sind tabu, endlich gibt es richtige Wickelräume und Platz zum<br />

Schlafen und „Zurückziehen“ ist jetzt auch genug da.<br />

Denn seit Sommer diesen Jahres betreuen wir mittlerweile 10 Kinder unter 3<br />

Jahren. Bei den Wühlmäusen und den Brummelhummeln. Dafür mussten die<br />

Krabbelkäfer und die Wühlmäuse die Gruppenräume tauschen. Also zogen wir mit<br />

den Kindern in den Tagen nach Pfingsten gemeinsam um.<br />

Wir konnten in diesem Jahr eine zusätzliche Berufspraktikantin einstellen.<br />

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