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Grundlagen der Wärmelehre und Thermodynamik - Aklimex.de

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<strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Wärmelehre</strong><br />

(Erläuterungen)<br />

Ausgabe 2007-09<br />

Die <strong>Wärmelehre</strong> ist das Teilgebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Physik, in <strong>de</strong>m Zustandsän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen von Körpern<br />

infolge Zufuhr o<strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabe von Wärmeenergie <strong>und</strong> in <strong>de</strong>m Energieumwandlungen, bei<br />

<strong>de</strong>nen Wärmeenergie beteiligt ist, beschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Seite<br />

Anomalie <strong>de</strong>s Wassers 4<br />

Energieumwandlungen 5<br />

Motoren 7<br />

Temperatur 2<br />

Wärmekapazität, spezifische 3<br />

<strong>Wärmelehre</strong>, 1. Hauptsatz 6<br />

<strong>Wärmelehre</strong>, Gr<strong>und</strong>gleichung 3<br />

Wärmemenge 2<br />

Wirkungsgrad 7<br />

Zustandsgleichung i<strong>de</strong>ales Gas 4


1.<br />

Wärmeenergie<br />

Temperatur ist eine Zustandsgröße, die <strong>de</strong>n Wärmezustand eines Körpers beschreibt.<br />

Man unterschei<strong>de</strong>t die Kelvin-Temperatur <strong>und</strong> die Celsius-Temperatur.<br />

1.1.<br />

1.2.<br />

1.3.<br />

Temperatur<br />

Temperatur ist eine Zustandsgröße, die <strong>de</strong>n Wärmezustand eines Körpers<br />

beschreibt.<br />

Kelvin-Temperatur<br />

thermodynam. Temp.<br />

Celsius-Temperatur<br />

Formelzeichen T ϑ<br />

Maßeinheit Kelvin (K) Grad Celsius (°C)<br />

Umrechnung<br />

Beispiele<br />

T (K) = ϑ (°C) - 273<br />

0 K = -273 °C<br />

100 K = -173 °C<br />

273 K = 0 °C<br />

293 K = 20 °C<br />

373 K = 100 °C<br />

Temperaturdifferenzen tragen immer die Maßeinheit Kelvin.<br />

Temperaturmessung<br />

ϑ (°C) + 273 = T (K)<br />

-273 °C = 0 K<br />

-100 °C = 173 K<br />

-10 °C = 263 K<br />

0 °C = 273 K<br />

100 °C = 373 K<br />

Die Temperaturmessung erfolgt durch Thermometer. Zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Temperatur <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an<strong><strong>de</strong>r</strong>er physikalischer Größen besteht dabei ein<br />

gesetzmäßiger Zusammenhang.<br />

Bsp.: Temperaturän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung : Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Volumen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung elektr. Leitfähigk.<br />

Wärmemenge Q<br />

Die einem Körper zugeführte o<strong><strong>de</strong>r</strong> von diesem abgegebene Wärmeenergie heißt<br />

Wärmemenge.<br />

Formelzeichen Maßeinheit Umrechnung<br />

Q Wattsek<strong>und</strong>e (Ws)<br />

Joule (J)<br />

unzulässige Maßeinheiten:<br />

Kalorie (cal)<br />

1 Ws = 1 J<br />

1 cal = 4,186 8 Ws = 4,186 8 J


1.4.<br />

1.5.<br />

1.6.<br />

1.7.<br />

Gr<strong>und</strong>gleichung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Wärmelehre</strong><br />

Die einem Körper zugeführte o<strong><strong>de</strong>r</strong> von diesem<br />

abgegebene Wärmeenergie Q ist gleich <strong>de</strong>m<br />

Produkt aus <strong><strong>de</strong>r</strong> spezifischen Wärmekapazität c Q = c . m . ΔT<br />

<strong>de</strong>s Stoffes, aus <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Körper besteht, seiner<br />

Masse m <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Temperaturdifferenz ΔT, die er<br />

erfährt.<br />

Spezifische Wärmekapazität c<br />

Die spezifische Wärme ist eine physikalische Größe in Abhängigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> stofflichen<br />

Zusammensetzung <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Temperatur.<br />

Meistens liegen die Werte im Bereich: 0,1 ... 5 kJ . kg -1 . K -1 (Feststoffe, Flüssigkeiten)<br />

Wärmeaustausch<br />

Der Wärmeaustausch erfolgt stets selbstständig, vom Körper höherer Temperatur<br />

zum Körper niedrigerer Temperatur, bis bei<strong>de</strong> Körper die gleiche Temperatur haben.<br />

Gesetz <strong>de</strong>s Wärmetauschs<br />

Die vom kühleren Körper aufgenommene Wärmemenge QK<br />

ist gleich <strong><strong>de</strong>r</strong> vom wärmeren Körper abgegebenen Wärme- QK = QW<br />

menge QW.<br />

Wärmeausbreitung<br />

Man unterschei<strong>de</strong>t Wärmeströmung, Wärmeleitung <strong>und</strong> Wärmestrahlung.<br />

Wärmeströmung<br />

Ein heißer Stoff bewegt sich in ein kühles Gebiet (Bsp.: Zentralheizung).<br />

Wärmeleitung<br />

Die Körper befin<strong>de</strong>n sich in Ruhe. Die sich schneller bewegen<strong>de</strong>n Teilchen<br />

übertragen durch Anstoßen die Wärmeenergie auf benachbarte Teilchen.<br />

(Bsp. Kühlrippen am Motor)<br />

Wärmestrahlung<br />

Kein direkter Kontakt zwischen wärmerem <strong>und</strong> kühlerem Körper. Der warme<br />

Körper sen<strong>de</strong>t elektromagnetische Wellen aus, die sich wie Licht ausbreiten<br />

IR-Strahlung. (Bsp.: Sonnenstrahlung, IR-Strahler).


2.<br />

2.1.<br />

2.2.<br />

2.3.<br />

2.4.<br />

Zusammenhang von Temperatur, Volumen <strong>und</strong> Druck<br />

Volumenän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung fester <strong>und</strong> flüssiger Körper<br />

Feste Körper <strong>de</strong>hnen sich im Allgemeinen bei Wärmezufuhr räumlich geringfügig<br />

aus. Die Aus<strong>de</strong>hnung <strong><strong>de</strong>r</strong> festen Körper ist u.a. bei baulichen Maßnahmen wie<br />

Rohrleitungen, Brücken o<strong><strong>de</strong>r</strong> elektrischen Freileitungen zu berücksichtigen.<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>hnen sich im Allgemeinen bei Wärmezufuhr räumlich <strong>de</strong>utlich<br />

aus. Die große Volumenän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung wird bei Flüssigkeitsthermometern genutzt.<br />

Anomalie <strong>de</strong>s Wassers<br />

Beim Abkühlen von 4 °C bis 0 °C <strong>de</strong>hnt sich Wasser aus. Da Flüssigkeiten im<br />

Allgemeinen beim Abkühlen ihr Volumen verringern, nennt man diesen Vorgang<br />

Anomalie <strong>de</strong>s Wassers.<br />

Zustandsgrößen eines Gases<br />

Zustandsgrößen eines Gases sind physikalische Größen,die zur Beschreibung <strong>de</strong>s<br />

Zustan<strong>de</strong>s eines gasförmigen Körpers geeignet sind.<br />

Temperatur T (K), Druck p (Pa), Volumen V (m³) sind Zustandsgrößen.<br />

Zustandsgleichung für das i<strong>de</strong>ale Gas<br />

Für eine abgeschlossene Gasmenge ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Quotient<br />

aus <strong>de</strong>m Produkt von Druck p <strong>und</strong> Volumen V <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

absoluten Temperatur T konstant.<br />

p ⋅V<br />

T<br />

= konstant<br />

Än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich eine <strong><strong>de</strong>r</strong> Zustandsgrößen, so än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich min<strong>de</strong>stens eine weitere<br />

Größe.


3.<br />

3.1.<br />

3.2.<br />

Energieumwandlungen<br />

Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>s Aggregatzustan<strong>de</strong>s<br />

Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong>de</strong>s Aggregatzustan<strong>de</strong>s sind mit einer Abgabe o<strong><strong>de</strong>r</strong> Aufnahme von<br />

Wärmeenergie verb<strong>und</strong>en. Während sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Aggregatzustand än<strong><strong>de</strong>r</strong>t, ist die<br />

Temperatur konstant.<br />

fest flüssig Schmelzen Schmelztemperatur<br />

flüssig fest Erstarren Erstarrungstemperatur<br />

flüssig gasförmig Verdampfen<br />

gasförmig flüssig<br />

gasförmig fest<br />

Sie<strong>de</strong>n<br />

Verdunsten<br />

bei Sie<strong>de</strong>temperatur<br />

unterhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Sie<strong>de</strong>temperatur<br />

Kon<strong>de</strong>nsieren Kon<strong>de</strong>nsationstemperatur<br />

fest gasförmig Sublimieren Sublimationstemperatur<br />

Schmelztemperatur = Erstarrungstemperatur<br />

Sie<strong>de</strong>temperatur = Kon<strong>de</strong>nsationstemperatur<br />

Alle aufgeführten Temperaturen sind druckabhängig !<br />

Energieumwandlungen<br />

Die Wärme ist eine Energieart. Sie entsteht durch Umwandlung aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Energiearten <strong>und</strong> kann in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Energiearten umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Mechanische Energie Mechanische Energie<br />

Elektrische Energie Elektrische Energie<br />

Chemische Energie Wärme Chemische Energie<br />

Lichtenergie Lichtenergie<br />

Kernenergie


3.3.<br />

1. Hauptsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Wärmelehre</strong><br />

Die Zufuhr o<strong><strong>de</strong>r</strong> Abgabe einer Wärmemenge kann zu einer Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> inneren<br />

Energie <strong>und</strong> zum Verrichten bzw zur Aufnahme einer Arbeit führen:<br />

Zufuhr bzw. Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Aggregatzustand Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> inneren<br />

Abgabe einer Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Temperatur Energie<br />

Wärmemenge Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Volumen Abg. / Aufn. mechanische Arbeit<br />

3.4.<br />

3.5.<br />

Die einem Körper zugeführte Wärmemenge QW<br />

ist gleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Summe aus Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> inneren<br />

Energie Δ Winn <strong>und</strong> abgegebener mechanischer QW = Δ Winn + Wmech<br />

Arbeit Wmech.<br />

QW = + n be<strong>de</strong>utet zugeführte Wärmemenge<br />

QW = - n be<strong>de</strong>utet abgegebene Wärmemenge<br />

Δ Winn = + n be<strong>de</strong>utet Zunahme <strong><strong>de</strong>r</strong> inneren Energie<br />

Δ Winn = - n be<strong>de</strong>utet Abnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> inneren Energie<br />

Wmech = + n be<strong>de</strong>utet abgegebene mechanische Arbeit<br />

Wmech = - n be<strong>de</strong>utet aufgenommene mechanische Arbeit<br />

Satz von <strong><strong>de</strong>r</strong> Erhaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> Energie<br />

Bei allen Vorgängen bleibt die Summe aller Energien Wgesamt = konstant<br />

konstant. Energie entsteht nicht <strong>und</strong> verschwin<strong>de</strong>t nicht.<br />

Wärmekraftmaschinen<br />

Wärmekraftmaschinen dienen <strong><strong>de</strong>r</strong> Umwandlung von Wärmeenergie in mechanische<br />

Arbeit.<br />

Dampfkraftmaschinen<br />

Die Energie von Wasserdampf bei hohem Druck <strong>und</strong> hoher Temperatur wird zum Verrichten von<br />

Arbeit genutzt. Der Dampf wird außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Maschine erzeugt.<br />

Bsp.: Kolbendampfmaschine, Dampfturbine<br />

Verbrennungskraftmaschinen<br />

Die im Kraftstoff (Benzin, Gas) gespeicherte chemische Energie wird durch Verbrennung in<br />

Wärmeenergie umgewan<strong>de</strong>lt <strong>und</strong> zum Verrichten von Arbeit genutzt. Die Verbrennung erfolgt<br />

innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Maschine.<br />

Bsp.: Ottomotoren <strong>und</strong> Dieselmotoren zählen zu <strong>de</strong>n Kolbenverbrennungsmaschinen; Gasturbinen<br />

dagegen besitzen eine Wirkungsweise ähnlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Dampfturbine


3.6.<br />

3.7.<br />

3.8.<br />

Dieselmotoren, Arbeit beim Viertakt-Dieselmotor<br />

Im Arbeitszylin<strong><strong>de</strong>r</strong> wird in verdichtete <strong>und</strong> dadurch erhitzte Luft, Kraftstoff durch<br />

eine Düse eingespritzt. Der Kraftstoff entzün<strong>de</strong>t sich; die entstehen<strong>de</strong> Wärmeenergie<br />

wird zur Bewegung <strong>de</strong>s Kolbens genutzt. Die Hin- <strong>und</strong> Herbewegung <strong>de</strong>s<br />

Kolbens wird durch Pleuelstange, Kurbelwelle <strong>und</strong> Schwungrad in eine Drehbewegung<br />

gewan<strong>de</strong>lt.<br />

Tätigkeiten <strong>de</strong>s Motors<br />

1. Takt Ansaugen von Luft<br />

2. Takt Verdichten <strong><strong>de</strong>r</strong> Luft<br />

3. Takt Einspritzen von Kraftstoff, entzün<strong>de</strong>n, aus<strong>de</strong>hnen = Arbeitstakt<br />

4. Takt Ausschieben <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbrennungsgase<br />

vom Motor aufgenommene Arbeit<br />

1. Takt W1 Arbeit zum Ansaugen, Beschleunigungsarbeit, Reibungsarbeit<br />

2. Takt W2 Arbeit zum Verdichten, Beschleunigungsarbeit, Reibungsarbeit<br />

3. Takt W3 Beschleunigungsarbeit, Reibungsarbeit<br />

4. Takt W4 Arbeit zum Ausschieben, Beschleunigungsarbeit, Reibungsarbeit<br />

vom Motor abgegebene Arbeit<br />

3. Takt mechanische Arbeit Wmech<br />

Es gilt: Wmech > W1 + W2 + W3 + W4<br />

Ottomotor<br />

Die Arbeitsweise <strong>de</strong>s Ottomotors ist ähnlich <strong>de</strong>m Dieselmotor.<br />

Im Vergaser wird aus Kraftstoff <strong>und</strong> Luft ein sprühnebelartiges Gemisch erzeugt<br />

<strong>und</strong> vom Motor angesaugt. Die Zündung erfolgt durch einen elektrischen Funken.<br />

Ottomotoren gibt es als Zweitakt- <strong>und</strong> Viertaktmotoren.<br />

Wirkungsgrad η<br />

Der Wirkungsgrad η einer Maschine ist gleich <strong>de</strong>m Quotienten<br />

aus <strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong><strong>de</strong>r</strong> Maschine abgegebenen Arbeit Wab <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Maschine zugeführten Wärmeenergie QW.<br />

Der Wirkungsgrad je<strong><strong>de</strong>r</strong> Wärmekraftmaschine ist kleiner als 1,0 η < 1,0<br />

bzw. kleiner als 100 %. η < 100 %<br />

Beispiele:<br />

Dampfmaschinen η = ... 0,20 η = ... 20 %<br />

Gasturbinen η = ... 0,30 η = ... 30 %<br />

Ottomotoren η = ... 0,35 η = ... 35 %<br />

Dieselmotoren η = ... 0,40 η = ... 40 %<br />

= W ab<br />

Q W

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