Sicherheit bei der Druckluftanwendung 2.8.06b - Druckluftservice.de

Sicherheit bei der Druckluftanwendung
Abnahmestellen / Kupplungssysteme
Empfehlenswert ist es, überall dort wo Kupplungen und Abnahmestellen im normalen Arbeitsvorgang
erreichbar sind, ausschließlich Sicherheitskupplungen nach EN 983 zu verwenden.
Sicherheitskupplungen unterbrechen die Druckluftzufuhr bei Betätigung und bauen den Druck im
angeschlossenen DruckluftIuftschlauch ab. Insbesondere an schlecht zugänglichen Stellen, die eine
sichere Handhabung mit Schlauch und Kupplung beeinträchtigen, verhindert die Sicherheitskupplung ein
ungewolltes Umherschlagen des Druckluftschlauches. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Lautstärke
beim Entkuppeln von Sicherheitskupplungen – im Vergleich zu Standardkupplungen.
Eventuelle Mehrkosten der Sicherheitskupplungen werden durch die gewonnene Sicherheit und durch
gesparten Schulungs- und Hinweisaufwand aufgewogen. Nicht zu vernachlässigen sind dabei auch
geringere Druckverluste, die moderne Kupplungen im Vergleich zu herkömmlichen Kupplungen
auweisen. Die höheren Anschaffungskosten der Sicherheitskupplung können sich so innerhalb kurzer
Zeit „rechnen“. Das am Schlauch angeschlossene Geräte bekommt den Nenndruck von ca. 6 bar, ohne
daß der Kompressor unnötig hoch verdichten muß. Daß kann bei 1 bar weniger Druckverlust bis zu 10%
Energie einsparen. Im Sinne des Umweltschutzes ein nicht gering zu bewertender Vorteil.
Dokumentation
Wie jedes System im Betrieb, das Einfluss auf die Sicherheit der Mitarbeiter oder auch die Qualität der
erzeugten Produkte hat, sollte auch das Druckluftsystem - einschließlich der Druckluftschläuche
dokumentiert werden.
Zur Dokumentation eines Druckluftverteilungssystems gehören:
• Plan des Systems inklusive aller Komponenten und Verbraucher
• Komponentenliste
• Dimensionierungsberechnung
• Gefährdungsbeurteilung
Die Gefährdungsbeurteilung
Durch die Betriebsicherheitsverordnung vom Oktober 2002 ist der Arbeitgeber verpflichtet, nicht nur die
Arbeitsbedingungen zu beurteilen, sondern auch die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen
Arbeitsmitteln zu betrachten.
D. h. nicht nur das Arbeitsmittel, sondern auch der Arbeitsstoff (Druckluft) und ergonomische
Zusammenhänge müssen berücksichtigt werden – z. B. Lösen einer Schnellkupplung an der
Druckluftleitung.
Arbeitsmittel müssen für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeignet sein und bei
bestimmungsgemäßen Gebrauch Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten gewährleisten.
Die Beschäftigten müssen über die Gefahren informiert werden, gilt auch die für die Personen die das
Arbeitsmittel nicht selbst benutzen sondern sich die Gefährdung aus der unmittelbaren Arbeitsumgebung
ergibt.
Die Gefährdungsbeurteilung ist eine systematische Auflistung des Druckluftverteilungssystem in jenem
Bereich, der vom Arbeitnehmer erreichbar ist und an dem Teile zusammentreffen, als Betriebsmittel im
Sinne der BetrSichV anzusehen. Diese verlangt vom Arbeitgeber, dass er eine Gefährdungsbeurteilung
erstellt und Prüfumfänge und Prüffristen festlegt (BetrSichV §3).
Handelt es sich um ein älteres, undokumentiertes System, empfiehlt es sich, das System mit einem Fach-
mann zu begutachten und neuralgische Punkte zu dokumentieren.
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung muss auch die spätere Prüfung im Betrieb festgelegt werden.
© Axel Guske 2006 Seite 4 / 5