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Gold fundamental, Gold als Heilmittel Goldene Behüter aus dem ...

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Wir müssen uns <strong>dem</strong> Geliebten zeigen, wie wir eigentlich sind.<br />

Lebendige Sexualität<br />

„Verblasst in einer dauerhaften Liebesbeziehung zwangsläu�g die Sexualität?“,<br />

fragt sich die Körper-Psychotherapeutin Lieselotte Diem und �ndet bei <strong>dem</strong><br />

amerkanischen Autor David Schnarch überraschende, neue Antworten.<br />

David Schnarch ist amerikanischer Paar-und Sexualtherapeut.<br />

Seine Bücher sorgen in den letzten Jahren<br />

immer wieder für neue Sichtweisen. Sein Ansatz mit den<br />

Themen „Psychologie der sexuellen Leidenschaft“ oder<br />

„Intimität und Verlangen“ weckt die Neugierde von Psychotherapeuten,<br />

Reichianischen Körperpsychotherapeuten<br />

und vielen anderen, die sich mit Liebe und Sexualität<br />

<strong>aus</strong>einandersetzen. Während sich gerade in Großstädten<br />

die Anzahl der Single-H<strong>aus</strong>halte mit denen von Familien<br />

fast die Waage hält, kommt Schnarch daher und befürwortet<br />

„feste Beziehung“, gar die Ehe!<br />

F<strong>als</strong>che Grundannahmen<br />

So räumt er zunächst mit einigen Vorurteilen auf: Wenn<br />

wir uns nur genug lieben, führe das automatisch zu einer<br />

intensiven Sexualität. Oder, wenn wir im größten Clinch<br />

mit unserem Partner sind, spricht er von einem normalen<br />

Prozess in einer Paarbeziehung. Viele Anschauungen<br />

nennen wir krank, die er <strong>als</strong> unvermeidliche Vor<strong>aus</strong>setzung<br />

für Wachstum bezeichnet. Er redet von der<br />

Komfortzone, eine Periode, in der wir Geborgenheit,<br />

Ruhe und Stabilität in unserer Beziehung empfinden<br />

und <strong>dem</strong> Wachstumszyklus, bei <strong>dem</strong> es um eine Auseinandersetzung<br />

mit <strong>dem</strong> Selbstbild geht, in <strong>dem</strong> Ängste<br />

steigen und unsere Integrität in Gefahr ist.<br />

Viele Paare erleben bei Beginn ihrer Beziehung (im<br />

Idealfall) eine Art Verschmelzung, die wir <strong>als</strong> Verliebtsein<br />

bezeichnen. Wir bestätigen uns gegenseitig<br />

und zollen <strong>dem</strong> Partner, der Partnerin Anerkennung.<br />

Wir schwelgen in Gemeinsamkeiten und fühlen uns<br />

unterstützt und geborgen. Sobald wir dann in der Alltäglichkeit<br />

angekommen sind, haben wir das Gefühl,<br />

die Liebe ist verschwunden, auch die Sexualität ist nicht<br />

das, was sie zu Beginn war. Viele Paare trennen sich<br />

mit diesem Abflauen der Gefühle.<br />

Hier legt Schnarch sein Augenmerk auf den Differenzierungsgrad<br />

der einzelnen Partner. Differenzierung<br />

heißt, „im engen Kontakt zum anderen sein Identitätsempfinden<br />

zu wahren“. Wer da beispielsweise sagt: „Ich<br />

brauche meinen Freiraum, gib mir meine Freiheit“, ist<br />

in seinem Differenzierungsgrad nicht sehr weit fortgeschritten.<br />

Er oder sie haben Furcht sich zu verlieren<br />

oder einvernommen zu werden.<br />

„Intimität bedeutet eine echte Ich-Du Erfahrung,<br />

die nicht nur mit Nähe, Bindung und<br />

Fürsorglichkeit zu tun hat. Sie setzt vor<strong>aus</strong>, dass<br />

wir zwei getrennte Wesen sind, die nicht immer<br />

einer Meinung sind.“<br />

Jetzt ist es angesagt an seinem Differenzierungsgrad zu<br />

arbeiten, in<strong>dem</strong> wie uns zum Beispiel nicht abhängig<br />

von der Bestätigung des Partners oder der Partnerin<br />

machen. Wir halten an uns selbst fest, versuchen aber<br />

offen für neue Erfahrungen zu sein. Wenn wir ein gutes<br />

Selbstgefühl entwickelt haben, können wir auch mal<br />

<strong>dem</strong> anderen „Opfer“ bringen oder uns anpassen, wir<br />

verlieren uns dabei nicht.<br />

Die dauerhafte Beziehung hat nun die Chance zu wachsen,<br />

wenn sich die Partner mit sich selbst konfrontieren,<br />

eine Form der selbstbestätigenden Intimität entwickeln.<br />

KGSBerlin 04/2012<br />

Foto: © detailblick - Fotolia.com

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