lvaktuell 09-07.indd - BdP Landesverband Hessen
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Nr. 66 September 2007<br />
BERLIN BERLIN.......<br />
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V., <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>
aktuell September 2007 Landesvorstand<br />
Inhalt<br />
Einladung zur Landesversammlung<br />
Bundesfahrt 2008<br />
Stafü-Seminar<br />
Ankündigung MfT<br />
Geländespiel für Meuten<br />
Fahrtenarchiv<br />
Kanada 2008<br />
Pressespiegel<br />
Das „AKTUELL“ ist das Mitteilungsblatt des <strong>Landesverband</strong>es <strong>Hessen</strong> im Bund der Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfinder e.V. (<strong>BdP</strong>) und erscheint ungefähr 5 mal pro Jahr mit einer Auflage von 390 Stück. Es ist nur zum<br />
internen Gebrauch bestimmt und keine Veröffentlichung im Sinne des Pressegesetztes.<br />
Herausgeber: <strong>BdP</strong>, LV <strong>Hessen</strong>, Königsteiner Str. 33, 61476 Kronberg/Ts.<br />
Redaktion: Lars-Christian Hoffmann, Quench, Im Brauereiviertel 58, 24118 Kiel<br />
Lars-christian.hoffmann@pfadfinden.de
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
³ <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>, Königsteiner Str. 33, 61476 Kronberg<br />
An alle hessischen<br />
Stammesführerinnen und Stammesführer<br />
und die Landesdelegierten<br />
Liebe Stammesführungen,<br />
liebe Landesdelegierte,<br />
liebe Gäste,<br />
zum Wochenende unserer<br />
laden wir Euch sehr herzlich ein.<br />
Herbst-Landesversammlung 2007<br />
vom 27. bis 28. Oktober 2007<br />
im Fritz-Emmel-Haus in Kronberg<br />
Kronberg, den 10. September 2007<br />
Die eigentliche Versammlung beginnt am Samstag um 9.30 Uhr und endet am Sonntag um<br />
ca. 13.00 Uhr mit dem Mittagessen.<br />
Die Themen der Landesversammlung könnt Ihr der beiliegenden Tagesordnung und den<br />
bereits vorliegenden Anträgen entnehmen. Bitte bereitet die Versammlung in Euren<br />
Stammesräten vor.<br />
Der Delegiertenschlüssel der Landesversammlung bleibt wie immer unverändert und ergibt<br />
sich aus den von Euch in diesem Jahr auf das Konto des <strong>Landesverband</strong>es eingezahlten<br />
Beiträgen:<br />
15 – 45 Mitglieder 1 Delegierter<br />
46 – 90 Mitglieder 2 Delegierte<br />
91 – 135 Mitglieder 3 Delegierte<br />
136 – 180 Mitglieder 4 Delegierte<br />
181 – 225 Mitglieder 5 Delegierte<br />
Wir bitten Euch, falls noch Jahresbeiträge von Euch ausstehen, diese in den nächsten Tagen<br />
auf das <strong>Landesverband</strong>skonto zu überweisen.<br />
Mitglied in<br />
World Association of Girl Guides and Girl Scouts<br />
World Organization of the Scout Movement<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong><br />
Landesvorstand<br />
Landesbüro:<br />
Königsteiner Str. 33<br />
61476 Kronberg<br />
Tel. 06173 – 928690<br />
Fax: 06173 – 4705<br />
hessen@pfadfinden.de<br />
Bankverbindung:<br />
Taunussparkasse<br />
BLZ 512 500 00<br />
Kt. 55 087 032
Seite 2 von 5<br />
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
Programm:<br />
Freitag Abend:<br />
Am Freitagabend gibt es von 18.00 bis 20.00 Uhr Abendessen. Das nachfolgende<br />
Abendprogramm steht ganz im Rahmen von verschiedenen Kochduellen, bei denen vor<br />
allem Eure Kreativität und Euer flinker Umgang mit Kochlöffel und Schneebesen gefragt sein<br />
wird.<br />
Samstag Abend:<br />
Am Abend des Samstages wird es einen großen Volkstanzabend geben. Bitte bringt hierfür<br />
unbedingt Musikinstrumente mit.<br />
Kosten und Anmeldung:<br />
Die Kosten für die Landesversammlung (Samstag auf Sonntag) betragen 10 € für jede(n)<br />
Delegierte(n) und 15 € für alle Gäste. Für das gesamte Wochenende (Freitag bis Sonntag)<br />
erhöhen sich die Kosten um 5 € pro Person. Es gelten die üblichen Regelungen für die<br />
Erstattung der Fahrkosten. Für Bahnfahrer gilt die Anforderung Vergünstigen aller Art in<br />
Anspruch zunehmen (Wochenendticket, Gruppenfahrpreis, BahnCard, Kundennummer<br />
5103363). IC/EC und ICE-Kosten werden nicht erstattet. Die Auszahlung der Fahrkosten<br />
erfolgt am Sonntag nach Versammlungsende. Wir sind bemüht das Versammlungsende so<br />
einzuhalten, dass alle Delegierten ihren Zug rechtzeitig erreichen können.<br />
Bitte meldet Euch mit dem beiliegenden Anmeldeblatt bis zum 15. Oktober 2007 im<br />
Landesbüro in Kronberg an. Als Delegierte können sich nur Personen anmelden, die von<br />
ihrer Stammesvollversammlung gewählt wurden und von deren Wahl ein Protokoll im<br />
Landesbüro vorliegt. Solltet ihr euch unsicher sein, ob euer Protokoll da ist, fragt lieber noch<br />
einmal vorher im Landesbüro nach.<br />
Für die Übernachtung in den Betten denkt bitte an ein Bettlaken und an Hausschuhe für das<br />
Haus.<br />
Die Landesversammlung ist das höchste beschlussfassendste Gremium unseres<br />
<strong>Landesverband</strong>es, daher gehen wir davon aus, dass alle Stämme von Samstag bis Sonntag<br />
an der Landesversammlung teilnehmen werden. Sollte die Anwesenheit Eures Stammes aus<br />
irgendeinem Grund nicht möglich sein, so erwarten wir, dass ihr Euch rechtzeitig im<br />
Landesbüro abmeldet.<br />
Anträge müssen spätestens vier Wochen vor der Landesversammlung im Landesbüro<br />
eingegangen sein.<br />
Wir freuen uns auf eine schöne und produktive Landesversammlung mit Euch und grüßen<br />
Euch bis dahin mit Herzlich Gut Jagd, Gut Pfad und Seid Wach,
An den<br />
³ <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong><br />
Königsteiner Straße 33<br />
61476 Kronberg<br />
Seite 3 von 5<br />
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
Absender:<br />
Verbindliche Anmeldung zur Herbst-Landesversammlung 2007<br />
Folgende Personen vom Stamm ______________________ nehmen an der Herbst-<br />
Landesversammlung 2007 teil:<br />
Name: Delegierte/r<br />
Gast<br />
Anreise am<br />
Freitag<br />
Anreise am<br />
Samstag<br />
Nur Samstagabend<br />
Mittagessen<br />
am Sonntag<br />
Vegetarische<br />
Verpflegung<br />
______________________________________________________________<br />
Ort, Datum und Unterschrift<br />
Bitte füllt diesen Bogen komplett aus und schickt/faxt ihn bis zum 15. Oktober 2007 an das<br />
Landesbüro.
Seite 4 von 5<br />
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
Herbst-Landesversammlung 2007 im Fritz-Emmel-Haus in Kronberg<br />
vom 26. bis 28. Oktober 2007<br />
vorläufige Tagesordnung:<br />
Samstag:<br />
TOP 1: Eröffnung und Begrüßung durch den Landesvorstand<br />
TOP 2: Regularien<br />
2.1 Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und Beschlussfähigkeit<br />
2.2 Wahl der Versammlungsleitung<br />
2.3 Einführung in die Formalien der Landsversammlung<br />
2.4 Wahl der Protokollführung<br />
2.5 Annahme der Tagesordnung<br />
2.6 Wahl des Wahlausschusses<br />
2.7 Verabschiedung des Protokolls der Frühjahrs-Landesversammlung 2007<br />
TOP 3: Bericht des Landesvorstandes mit anschließender Aussprache<br />
TOP 4: Bericht der Landesbeauftragten mit anschließender Aussprache<br />
4.1 Bericht der Landesbeauftragten für die Wölflingsstufe<br />
4.2 Bericht der Landesbeauftragten für die Pfadfinderstufe<br />
4.3 Bericht der Landesbeauftragten für die Ranger+Rover-Stufe<br />
4.4 Bericht des Landesbeauftragten für die Ausbildung<br />
4.5 Bericht des Landesbeauftragten für den Hessischen Jugendring<br />
TOP 5: Berichte aus Stämmen und Bezirken<br />
TOP 6: Finanzen<br />
6.1 Bericht über die Stammeskassenprüfungen<br />
6.2 Bericht über die Situation der Landeskasse<br />
TOP 8: Wahl eines Landesvorstandes für die Jahre 2008 und 20<strong>09</strong><br />
8.1 Sammlung und Vorstellung möglicher Kandidatinnen und Kandidaten<br />
TOP 9: Scouting 100 – 100 Jahre Pfadfinden<br />
Mittagspause<br />
Top 10: Berichte von Veranstaltungen (mit Präsentationen)<br />
TOP 11: Vorstellung der vorliegenden Anträge
TOP 12: Internationales<br />
12.1 Ghana 2007<br />
12.2 Jamboree 2007<br />
12.3 Landesfahrt 2007<br />
TOP 13: Projekt „Kulterbunt“<br />
TOP 14: Landtagswahlen 2008<br />
Sonntag:<br />
Seite 5 von 5<br />
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
TOP 15: Veranstaltungen<br />
15.1 Vorstellung anstehender Veranstaltungen<br />
15.2 Anstehende Ausbildungsveranstaltungen<br />
TOP 8: Wahl eines Landesvorstandes<br />
8.2 Wahl eines Landesvorsitzenden / einer Landesvorsitzenden<br />
8.3 Wahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />
8.4 Wahl eines Landesschatzmeisters / einer Landesschatzmeisterin<br />
TOP 16: Bestätigung der Landesbeauftragen<br />
TOP 17: Veranstaltungen<br />
17.1 Landespfingstlager 2007<br />
17.2 Landesfahrt 2007 nach Norwegen<br />
TOP 18: Abstimmung der Anträge<br />
TOP 19: Termine 2008<br />
TOP 20: Hütten, Heime, Häuser<br />
20.1 Landeszentrum Fritz-Emmel-Haus Kronberg<br />
20.2 Landeszeltplatz Buchholz Homberg/Ohm<br />
20.3 Bundeszentrum Immenhausen<br />
TOP 21: Verschiedenes<br />
Stand: 10.<strong>09</strong>.2007
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
<strong>BdP</strong> * Lisette Danger, Bienroder Weg 54/3107, 38108 Braunschweig<br />
<strong>BdP</strong> * Dennis Zeitz, Limmer Str. 124, 30451 Hannover<br />
Voranmeldung zur Bundesfahrt 2008<br />
Liebe Sippen im <strong>BdP</strong>,<br />
Fahrtenleitung Bundesfahrt 2008<br />
Dennis Zeitz (Dagobert)<br />
Limmer Str. 124<br />
30451 Hannover<br />
Tel: +49 (05 11) 2135765<br />
Mobil: +49 (0178) 5730047<br />
dagobert@stamm-ginsburg.de<br />
Mitglied in<br />
World Association of Girl Guides and Girl Scouts<br />
World Organization of the Scout Movement<br />
Lisette Danger<br />
Bienroder Weg 54/3107<br />
38108 Braunschweig<br />
Tel: +49 (05 31) 2067781<br />
Mobil: +49 (0176) 24823377<br />
lisette.danger@pfadfinden.de<br />
www.bundesfahrt.pfadfinden.de<br />
<strong>BdP</strong> Bundesamt<br />
Robert-Bosch-Str. 10<br />
35510 Butzbach<br />
Sparkasse Wetterau<br />
BLZ 518 500 79<br />
KtoNr.: 10 25 600<br />
Braunschweig/Hannover, den 17. Mai 2007<br />
hiermit möchten wir Euch alle herzlich zur nächsten Bundesfahrt des <strong>BdP</strong> im Sommer 2008 einladen.<br />
Dieses Mal geht es nach Finnland. In der letzten LOGO-Ausgabe und unter<br />
„www.bundesfahrt.pfadfinden.de“ konntet ihr schon viel über dieses Fahrtenziel lesen. In dieser<br />
Ausschreibung erhaltet Ihr alle Informationen, die Ihr braucht, um dabei zu sein.<br />
Wie funktioniert die Bundesfahrt?<br />
Wie immer wird die Bundesfahrt aus zwei Teilen bestehen: Zuerst erkunden die Fahrtengruppen<br />
zwei Wochen lang auf eigene Faust das Land und kommen dann im zweiten Teil zu einem<br />
gemeinsamen Abschlusslager mit allen beteiligten Gruppen zusammen. Der <strong>BdP</strong> organisiert die<br />
zentrale An- und Abreise nach Finnland. Während der Zeit, in der die Sippen auf Fahrt sind, wird<br />
ein Team auf dem Abschlusslagerplatz erreichbar sein, um im Notfall Hilfe organisieren zu<br />
können. Dies ist besonders für jüngere Sippen ideal. Auch bei der Vorbereitung ihrer Fahrt werden<br />
alle Gruppen vom Vorbereitungsteam der Bundesfahrt beraten und unterstützt. In diesem<br />
Rahmen wird es im Frühjahr 2008 ein gemeinsames Treffen aller Fahrtengruppenleiter/innen in<br />
Immenhausen geben.<br />
Wer kann teilnehmen?<br />
An der Bundesfahrt können alle Sippen und Fahrtengruppen aus dem <strong>BdP</strong> teilnehmen. Das<br />
Mindestalter beträgt 12 Jahre, wenn eine mindestens 16jährige Begleitperson dabei ist, ansonsten<br />
14 Jahre. Für Ranger- und Rover-Runden gelten besondere Bedingungen: RR-Runden<br />
sind nicht Zielgruppe der Bundesfahrt, aber eine Teilnahme ist möglich. Teilnehmende RR-<br />
Runden verpflichten sich bei ihrer Anmeldung, die Bedürfnisse der Sippen als Zielgruppe der<br />
Bundesfahrt zu beachten (das betrifft insbesondere Programmzeiten, Alkohol- und Nikotinkon-
Seite 2<br />
Bund der Pfadfinderinnen<br />
& Pfadfinder e.V.<br />
sum, Lagerruhe und –regeln) und während des Abschlusslagers RR-Programm für eine andere<br />
Runde anzubieten oder als Helfer für das Lagerteam zur Verfügung zu stehen.<br />
Wann findet die Bundesfahrt statt?<br />
Um die verschiedenen Ferientermine der Bundesländer zu berücksichtigen, bieten wir zwei<br />
Fahrtenblöcke an. Vergleicht die Termine mit Euren Schulferien uns sucht Euch einen Fahrtenblock<br />
aus:<br />
Fahrtenblock A: 29. bis 31. Kalenderwoche 2008<br />
Fahrtenblock B: 32. bis 34. Kalenderwoche 2008<br />
Wie hoch ist der Fahrtenbeitrag? Was ist alles darin enthalten?<br />
Der Fahrtenbeitrag für diese Bundesaktion wird etwa zwischen 290 und 330 Euro liegen. Einen<br />
exakten Beitrag können wir momentan noch nicht nennen, da wir so früh vor der Fahrt noch<br />
nicht alle Kosten endgültig verlässlich bestimmen können. Natürlich hängt der endgültige Preis<br />
auch mit der Teilnehmerzahl zusammen – je mehr Sippen mitfahren, desto billiger wird die Bundesfahrt.<br />
In unserem Fahrtenbeitrag sind enthalten:<br />
Unterstützung bei der Vorbereitung der Fahrtengruppen,<br />
umfangreiches Infomaterial für alle Teilnehmenden,<br />
Teilnahme am Vorbereitungstreffen der Fahrtengruppenleiter/innen (1 Person pro Sippe),<br />
Geeignetes Kartenmaterial,<br />
Transport nach und von Finnland,<br />
Übernachtungskosten und Verpflegung während des Abschlusslagers,<br />
Programm während des Abschlusslagers,<br />
Bundesfahrtabzeichen<br />
Für die Leitung der Bundesfahrt wurden Lisette (Lisette Danger) vom Stamm Geisterburg sowie<br />
Dagobert (Dennis Zeitz) vom Stamm Ginsburg berufen. Das weitere Team besteht aus Schnolli<br />
(Alexander Quirin), Gitta (Gitta Schnaut), Hydra (Kathrin Blaschke), Arne (Arne Viohl), Bibo (Dirk<br />
Horn), Björn (Björn Seelbach), Kaio (Kai-Uwe Müller-Joswig) und Chisum (Christoph Weber).<br />
Wenn Ihr an der Bundesfahrt teilnehmen wollt, füllt mit Eurer Sippe oder Fahrtengruppe das<br />
Anmeldeformular auf der nächsten Seite aus und schickt es bis spätestens 28.<strong>09</strong>.2007 an das<br />
Bundesamt. Dann erhaltet Ihr alle weiteren Informationen, die Ihr braucht.<br />
Wir freuen uns, von Euch zu hören!<br />
Herzlich Gut Pfad,<br />
für das Team<br />
Lisette und Dagobert
<strong>BdP</strong>-Bundesfahrt - Suomi 2008<br />
Voranmeldung für Fahrtengruppen<br />
Mit dieser Voranmeldung reservierst Du für Deine Sippe einen Platz auf der <strong>BdP</strong>-Bundesfahrt 2008<br />
nach Finnland. Die Voranmeldung ist bis spätestens 28.<strong>09</strong>.2007 an das <strong>BdP</strong>-Bundesamt<br />
einzusenden (Robert-Bosch-Str. 10, 35510 Butzbach).<br />
Nach der Voranmeldung erhältst Du fortan alle weiteren Informationen zur 7. Bundesfahrt des<br />
<strong>BdP</strong> automatisch direkt ins Haus. Zwischen dem 01.11. und 31.12.2007 könnt Ihr Euch dann<br />
verbindlich zur Bundesfahrt anmelden.<br />
Alle Infos zum Ablauf, den Leistungen und Kosten der Bundesfahrt findest Du unter<br />
www.bundesfahrt.pfadfinden.de<br />
Die Sippe vom Stamm<br />
aus dem LV möchte an der 7. <strong>BdP</strong>-Bundesfahrt nach<br />
Finnland im Sommer 2008 teilnehmen.<br />
Wir werden voraussichtlich mit<br />
Vorname/Name der Sippenführung<br />
E-Mail<br />
Wir möchten im<br />
Personen dabei sein.<br />
Fahrtenblock A (Kalenderwoche 29 bis 31)<br />
Fahrtenblock B (Kalenderwoche 32 bis 34) unterwegs sein.<br />
Die exakten Termine der Fahrtenblöcke werden rechtzeitg vor der verbindlichen Anmeldephase bekannt<br />
gegeben.<br />
Zum Zeitpunkt der Bundesfahrt sind die Sipplinge zwischen und Jahren alt.<br />
Alle weiteren Informationen wird unsere Stammesführung erhalten:<br />
Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Ja, wir haben Interesse, mit einer finnischen Sippe etwas gemeinsam zu unternehmen<br />
E-Mail Tel.<br />
Unterschrift Sippenführung<br />
Name<br />
Unterschrift Stammesführung
aktuell September 2007 Ausbildung<br />
Liebe Stammesführungen,<br />
dieses Jahr im Herbst wird es wieder speziell für euch<br />
das jährliche Stammesführungsseminar geben.<br />
Ziel dieses Wochenendes ist es, euch eure Arbeit in der<br />
Stammesführung zu erleichtern und euch neue Impulse für<br />
den Stamm zu geben.<br />
An wen richtet sich das Seminar?<br />
Angesprochen sind alle aktiven und zukünftigen<br />
Stammesführungen im <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong>. Also<br />
Stammesführer/Innen und deren Stellvertretungen.<br />
Wir bieten euch keinen Ersatz für den Besuch eines<br />
Grundkurses sondern eine ideale Ergänzung zu dem sonstigen Kurssystem. Für<br />
die von euch die bereits einen Grundkurs für Stammesführungen oder das letzte<br />
Stafü-Seminar besucht haben, wird das Wochenende genauso viel bringen, wie<br />
für absolute Neulinge. Da das Aufgabengebiet der Stammesführung so vielfältig<br />
ist, ist also mit Sicherheit für jeden etwas dabei.<br />
Was passiert an dem Wochenende?<br />
Es geht wie immer darum die Arbeit in euren Stämmen zu verbessern. Dieses Mal<br />
haben wir uns dafür aber etwas ganz Neues ausgedacht. Das gesamte<br />
Wochenende über steht euch ein Team von erfahrenen, ehemaligen Stafüs zur<br />
Verfügung, um mit euch die konkreten Stärken und Schwächen eures Stammes zu<br />
analysieren, Verbesserungsmöglichkeiten zu entdecken, Probleme zu lösen und<br />
gemeinsam Strategien zu entwickeln, die euren Stamm verbessern. Es wird also<br />
nur um das Gehen, was euch wichtig ist und euch interessiert!<br />
Was kostet es und wo findet es statt?<br />
Das Wochenende wird euch einundzwanzig Euro kosten. Fahrtkostenerstattung<br />
gibt es bei mehr als dreizehn Euro Reisekosten pro Person. Stattfinden wird das<br />
Ganze vom 16.-18. November 2007 im Fritz-Emmel-Haus in Kronberg.
aktuell September 2007 Ausbildung<br />
Anmeldung!<br />
Wenn du überzeugt bist, dass du dir dieses Wochenende nicht entgehen lassen<br />
solltest, dann schicke deine Anmeldung am besten gleich mit dem Rest deiner<br />
Stammesführung bitte bis zum 28.Oktober 2007 an das Landesbüro nach<br />
Kronberg:<br />
<strong>BdP</strong> <strong>Landesverband</strong> <strong>Hessen</strong><br />
Betreff: Stafü-Seminar<br />
Königsteiner Str. 33<br />
61476 Kronberg im Taunus<br />
Da das Stafüseminar in den letzten Jahren immer ausgebucht war, lohnt es sich<br />
frühzeitig anzumelden!<br />
Nach deiner Anmeldung wirst du die genaueren Informationen erhalten.<br />
Ich freue mich auf ein spannendes Wochenende mit euch!<br />
Liebe Grüße und herzlich Gut Pfad<br />
Bei Fragen kannst du dich gerne an mich wenden:<br />
Landesbeauftragter für Ausbildung<br />
Matthias Krause (matze)<br />
Tel.: 0611-8904860<br />
email: matthias.krause@pfadfinden.de
aktuell September 2007 Ausbildung<br />
zum Stammesführungsseminar<br />
des <strong>BdP</strong> – <strong>Landesverband</strong>s <strong>Hessen</strong><br />
vom 16.-18. November 2007 in Kronberg<br />
Vor- und Zuname: ______________________________________<br />
Pfadiname: ______________________________________<br />
Straße, Hausnummer: ______________________________________<br />
PLZ, Ort: ______________________________________<br />
Telefon: ______________________________________<br />
e-Mail: ______________________________________<br />
Geburtsdatum: ______________________________________<br />
Stamm: ______________________________________<br />
Amt: _______________________ seit:__________<br />
Bisherige Aufgaben: ______________________________________<br />
______________________________________<br />
Wünsche/Ideen: ______________________________________<br />
______________________________________<br />
Vegetarier/in ja nein<br />
Anmeldeschluss ist der 28. Oktober 2007<br />
Die einundzwanzig Euro Teilnehmendenbeitrag bringe ich zum Wochenende mit.<br />
(Es gelten die landesverbandsüblichen Regelungen für Ausfallgebühren)<br />
__________________ _________________________________<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
(bei Minderjährigen zusätzl. die Unterschrift der Erziehungsberechtigten)
aktuell September 2007 Wölflingsstufe<br />
<br />
<br />
<br />
…for MfT!<br />
<br />
Liebe MeutenführerInnen,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
eure Bergwacht
aktuell September 2007 Wölflingsstufe<br />
GELÄNDESPIEL - MARSMÄNNCHEN, RIESIGE KRANKHEITSERREGER DAUER: 1,5 STUNDEN ORT: WALD
Um das Fahrtenarchiv weiter<br />
ausbauen zu können,<br />
brauchen wir<br />
Eure Hilfe!
aktuell September 2007 <strong>Landesverband</strong>
aktuell September 2007 <strong>Landesverband</strong>
aktuell September 2007 Pressespiegel<br />
EIN ARTIKEL AUS: DIE ZEIT NR.: 33, <strong>09</strong>.AUGUST 2007:<br />
Fähnlein Unverzagt<br />
Von Markus Wolff<br />
Hundert Jahre Pfadfi nder: Harald Schmidt gehörte zu ihnen, Hillary Clinton auch. Weil sie das klassische<br />
Abenteuer in der Gruppe bieten und dennoch mit der Zeit gehen, sind sie immer noch attraktiv<br />
© André Zelck für DIE ZEIT<br />
Am Fahrradständer an der Turnhalle fi ndet der Wettkampf meist montags statt – nach einfachen Regeln: Das<br />
Pausenläuten ist der Start. Dann treffen sich dort die Schüler mit den Bürstenschnitten und auch die mit den<br />
Gelfrisuren, rauchen die Zigaretten bis zum Filter herunter und versuchen, mit Erlebnissen vom Wochenende<br />
zu punkten. Frederiks Gartenparty. Oder der Sprung von der Brücke in den Kanal, mit Arschbombe. Seltsam<br />
wirkt es, wenn dann der einzige Pfadfi nder in der Runde erzählt, weil zwischen »Party« und »Arschbombe«<br />
das Wort »Pfadfi nder« so verloren klingt wie Pfeifen im Wald.<br />
Es sind Schüler der Hauptschule Westerfi lde, und Westerfi lde im Norden Dortmunds ist zwar kein<br />
sozialer Brennpunkt, aber auch nicht gerade der Stadtteil, in dem man Pfadfi nder vermuten würde. Aus<br />
Mehrfamilienhäusern fällt der Blick auf Mehrfamilienhäuser, dazwischen liegen leere Straßen. Ein Ort, an<br />
dem Erlebnisse nicht selten zweidimensional sind und mit »Highscore« enden und die Welt auf Plateausohlen<br />
steht. Wo »nach draußen gehen« ein Synonym für »Trinkhalle« sein kann und im Schaukasten an der<br />
Endhaltestelle der U-Bahn ein Zeitungsausschnitt hängt, demzufolge »ein Ausfl ug ins Grüne viele positive<br />
Effekte auf den Körper hat«. So ist Westerfi lde.<br />
Sebastian Ebendorff ist hier aufgewachsen, ein 15-Jähriger mit federndem Gang, bei dem Größe und<br />
Gewicht schon immer ein wenig miteinander im Clinch lagen. Pfadfi nder ist er, seit Mitglieder des Stammes<br />
Vagabunden des Bundes der Pfadfi nderinnen und Pfadfi nder (<strong>BdP</strong>) zur Werbung in seine ehemalige
aktuell September 2007 Pressespiegel<br />
Grundschule kamen und er nachher dachte: »Krass, Feuermachen und Zelten, das ist genau was für mich!«<br />
Acht Jahre ist das her. Seitdem tauscht er regelmäßig das Polo-Shirt gegen die »Kluft« genannte<br />
Kombination aus blauem Hemd und Halstuch, die er anfangs oft unter der Jacke versteckt hielt. Weil es ein<br />
bisschen peinlich war, Pfadfi nder zu sein. An die Kluft und selbst an den Spitznamen »Klößchen« hat er sich<br />
inzwischen gewöhnt, genau wie an die Kommentare der Mitschüler: »Pfadfi nder knutschen Bäume« oder:<br />
»Iiiih, eklig, anderes Thema!« Was wissen die schon?<br />
Und wer weiß überhaupt was?<br />
Eine eigentümliche Welt scheint die der Pfadfi nder für Uneingeweihte zu sein, mutmaßlich bevölkert von<br />
pummeligen Außenseitern oder kauzigen Jugend-forscht-Typen, die sekundenschnell ein Feuer entzünden<br />
und aus zwei Kaffeetassen ein Nachtsichtgerät basteln können. Ein Geheimbund mit codierter Sprache,<br />
in dem Ortsgruppen »Stämme« heißen und Kleingruppen »Sippen«. Ein altmodischer Jugendkosmos aus<br />
ewigem Lagerfeuer, Volksliedern und kalten Nudeln.<br />
Der »Scout« war ursprünglich ein Nebenprodukt des Krieges<br />
Etwa 300 Millionen Menschen sollen in ihrem Leben dieser Organisation angehört haben. Auch<br />
John F. Kennedy, Hillary Clinton, Harald Schmidt. Und Neil Armstrong trug bei seinem Mondgang,<br />
das wird von den Mitgliedern der Bewegung gern erzählt, unter seinem Anzug das Abzeichen des<br />
Weltpfadfi nderverbandes WOSM.<br />
Eine globale Marke ist das Unternehmen Pfadfi nder geworden, nur noch ohne Filialen in Andorra, China,<br />
Kuba, Laos, Myanmar und Nordkorea. 38 Millionen Mitglieder auf fünf Kontinenten, rund 220000 in<br />
Deutschland, verteilt auf über 100 große christliche und interkonfessionelle Verbände, kleine Organisationen<br />
und »VW-Bus-Bünde« – das sind die, die zum Transport ihrer Mitglieder nicht mehr als einen Bulli<br />
benötigen.<br />
Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, der Gründer der Bewegung, war zunächst Soldat. Schon während<br />
seiner Dienstzeit in Indien war er für die Ausbildung junger Rekruten verantwortlich. Auch bei der<br />
Verteidigung der südafrikanischen Stadt Mafeking Ende des 19. Jahrhunderts gegen die Buren praktizierte er<br />
Jugendarbeit eher zwischen Stacheldrahtverhauen und Schützengräben. Drei sechsköpfi ge Gruppen waren es<br />
dort, die Nachrichten überbringen, Verletzte bergen, Munition schleppen mussten.<br />
So entstand die Idee der Pfadfi nderei – als Nebenprodukt des Krieges. Zurück in England, stellte Baden-<br />
Powell fest, dass Jugendliche ihre Freizeit hier längst mit seinem Militärhandbuch Aids to Scouting<br />
verbrachten.<br />
Damals begann der Brite mit der Arbeit an einem Konzept, das über ein Jahrhundert aktuell bleiben würde:<br />
Erziehung, verbunden mit Erleben. Baden-Powells Buch Scouting for Boys wurde zum Bestseller und eines<br />
seiner Grundprinzipien weltweit zur Parole ambitionierter Laien (und zur Entschuldigung für Fehlschläge<br />
jeder Art): Learning by Doing, wie längst nicht mehr nur der Engländer sagt.<br />
Was aber sind das für Menschen, die sich noch 100 Jahre später von dieser Idee begeistern lassen? Wie sieht<br />
eigentlich der Musterpfadfi nder aus? Professor Klaus Hurrelmann, Leiter der Shell-Jugendstudie 2006, stellt<br />
ihn sich so vor: zehn bis elf Jahre alt, männlich, eher unauffällig, leistungsfähig, bereit, sich anzupassen,<br />
halbwegs guter Schüler, will etwas in einer Organisation erleben, weil er selbst nicht genügend Anregungen<br />
bekommt, Selbstbewusstsein auf der Kippe, »kein großer Konsumfreak«.<br />
Der Hang zum Wandern scheint ein spezieller deutscher Zug zu sein
aktuell aktuell September September 2007 2007 Pressespiegel<br />
Pressespiegel<br />
Dieser Musterpfadfi nder kommt nicht immer aus der Metropole, ebenso gut kann er auf dem Land wohnen,<br />
weil das Leben auch dort längst nicht mehr Ursprünglichkeit und Naturerlebnis bedeutet. Fünf bis sechs<br />
Jahre später klingt sein Entwicklungsstand dann wie das Anforderungsprofi l einer Stellenausschreibung.<br />
Er hat Ämter übernommen und ist in der Organisation aufgestiegen. Ein leistungsbereiter junger Mann mit<br />
gefestigtem Selbstbewusstsein ist nach Hurrelmanns Einschätzung aus ihm geworden, sozial verantwortlich,<br />
mit Ausstrahlung und Kompetenz.<br />
Vielleicht ein Typ wie Albert Sonnabend, obwohl der schon 19 ist. Groß gewachsen, dunkles Haar, dunkle<br />
Stimme, Pfadfi nder seit acht Jahren, Lehrling seit einigen Monaten in einer Werkstatt in Erkrath bei<br />
Düsseldorf, ruhig gelegen zwischen einer Sackgasse und dem Friedhof. »Steinbildhauermeister Martin Hahn«<br />
steht an der Tür.<br />
»Na ja, was heißt Steinbildhauer«, sagt der Meister und lehnt sich mit verschränkten Armen an einen<br />
Granitblock, »das klingt wie: Ich bin jetzt mal Jörg Immendorff.« Dabei gehe es weniger um Kunst, vielmehr<br />
ums Zupacken. Lehrlinge brauche er, die sich auch mal dreckig machen wollten. Zwei hat er entlassen, die<br />
wollten das nicht. »Ein Doktorssöhnchen war dabei«, sagt Hahn, »der hat hier nur in Aids-Handschuhen<br />
gearbeitet, damit er keine Schwielen kriegt.«<br />
Davor hat sein neuer Auszubildender keine Angst. In den Lagern könne er sich ja auch nicht vor der Arbeit<br />
drücken, sagt der Meister. Da muss der Lehrling grinsen. Ja, und dass dieser selbstständig seine Fahrten<br />
organisiere, »eher low budget« reise und es immer noch im Regen aushalte, wenn er selber längst den nächsten<br />
Campingplatz aufsuchen würde – »doch, das imponiert mir«, sagt Hahn und blickt auf den jungen Mann, der<br />
nicht wie er Flip-Flops und Cargohose trägt, sondern staubige Zunftkleidung.<br />
Fahrt und Form bedeuten viel für Albert Sonnabend. Seit Jahren ist er mindestens ein- bis zweimal im<br />
Monat unterwegs, am Wochenende mit seiner Sippe oder auch nur mit zwei Mitgliedern seines Stammes<br />
– »Ritterschaft von Berg« nennen sich die drei. Mit kurzer Lederhose, Gitarre und Barett ziehen sie dann als<br />
wandernder Anachronismus vorbei an Spielhallen, Multiplex-Kinos und Jugendlichen, die auf Parkbänken<br />
sitzen und denken, irgendwo in der Nähe sei Mittelaltermarkt. Geschlafen wird in der Kote, einem schwarzen<br />
Zelt mit Feuerstelle. Darin sitzen sie abends und singen ihre Lieder, in denen das Leben immer etwas<br />
abenteuerlicher und man selbst immer etwas verwegener ist als in Düsseldorf-Mitte.<br />
Albert Sonnabend gehört zum »bündisch« genannten Teil der Pfadfi nder, der seine Wurzeln in der<br />
Jugendbewegung sieht: bei den Wandervögeln, fast ausnahmslos national denkenden Bürgerkindern, die Ende<br />
des 19. Jahrhunderts keine erzieherische Idee wie bei den Pfadfi ndern, sondern Flucht vor der Gängelung<br />
durch Staat und Eltern in die Natur treibt. Die tagsüber wandern und abends singend am Feuer sitzen. Nach<br />
dem Ersten Weltkrieg formiert sich diese Bewegung neu, sie wird jetzt »Bündische Jugend« genannt und trifft<br />
auf die weitaus straffer organisierten Pfadfi nder. Letztere entdecken gerade neben dem Lager auch die Fahrt<br />
und vor allem die Zeltästhetik jenseits des Militärstils – was die deutschen Pfadfi nder bis heute von fast allen<br />
ausländischen Verbänden unterscheidet. Dieser Hang zum Nomadischen, zum Wandern und Unterwegssein, er<br />
scheint ein deutscher Zug zu sein.<br />
Durchs Siebengebirge ist Albert Sonnabend mit seinen Freunden schon gewandert und innerhalb von zwei<br />
Wochen 2000 Kilometer durch Frankreich getrampt. Sie sind im Herbst an der Loreley gewesen, und als ihnen<br />
die Irlandreise des Stammes nicht reichte, sind sie nach der Rückkehr noch für ein paar Tage an die Lahn<br />
gefahren. »Es hat schon Leute gegeben«, sagt er, als sei ihm das selbst nicht ganz geheuer, »die sind davon<br />
nicht mehr runtergekommen.«<br />
Zurück kommen sie dann mit Geschichten wie der von der Winterfahrt ins Sauerland. 13 Jahre alt waren<br />
sie und sind in kurzer Lederhose und statt Schlafsack nur mit Decke gereist, weil sie »cool und kernig« sein
aktuell September 2007 Pressespiegel<br />
wollten. Schon am zweiten Abend waren Kleidung und Wechselwäsche nass, und trockenes Feuerholz gab<br />
es nicht. Da haben sie sich zwei Scheite von einem Bauern besorgt und Nudeln gekocht. Dann begann es zu<br />
schneien. Bei sechs Grad minus rollten sie am anderen Morgen die Isoliermatten samt Zelt zu einer einzigen<br />
dicken Wurst, weil die Finger steif waren.<br />
Vor allem diese Verbindung von Körperlichkeit und Gruppenerlebnis, sagt Jugendforscher Hurrelmann,<br />
mache den Reiz der Pfadfi nder aus. Selbst in Sportvereinen lasse sich das in dieser Form nicht fi nden, wo<br />
Wettbewerb und Leistung der Ansporn seien und die Konkurrenzsituation die Gruppe zusammenschweiße.<br />
Auch sei der Einzelne – sofern es sich nicht um Leistungssportler handele – meist entbehrlich. Aufeinander<br />
angewiesen zu sein, gegenseitige Anerkennung zu fi nden und das Gefühl, gebraucht zu werden, und eine<br />
klar defi nierte Verantwortung seien dagegen der Kitt, der eine Pfadfi ndergruppe zusammenhalte.<br />
Eine Sippe zum Beispiel. Sie ist die kleinste Einheit eines Stammes, im Idealfall zwischen sechs und<br />
acht Personen groß und nicht nach Stärken oder Geschlecht gebildet, sondern nach ähnlichem Alter.<br />
Eine Schicksalsgemeinschaft en miniature, deren Mitglieder sich selbst erziehen und unterwegs mit<br />
den Stärken des einen die Schwächen des anderen ausgleichen. Heimweh, Erschöpfung, Schludrigkeit,<br />
Übermut. Das Sippensystem, hat Baden-Powell geschrieben, sei das »wesentliche Merkmal, in der sich die<br />
Pfadfi ndererziehung von der aller anderen Organisationen unterscheidet«.<br />
Sippen, Stämme, Fahrten. Über Jahre hin hat sich die Pfadfi nderei im Leben des Albert Sonnabend immer<br />
mehr ausgedehnt. Selbst im eigenen Zimmer ist er noch auf Fahrt. Wie in einem etwas wirren Themenraum<br />
hängen darin Fotos von Lagerfeuern an der Wand, ein aus einer Gitarre gebasteltes Bücherregal, und<br />
auf dem Laminatboden liegt eine seiner ersten Steinmetzarbeiten wie ein großer Türstopper. »Stamm<br />
Roter Löwe« ist darin eingemeißelt. Und vier »Affen« stapeln sich im Schrank, fellüberzogene, an vielen<br />
Lagerfeuern geräucherte Rucksäcke. Mit zwei weiteren Freunden hat Sonnabend vor wenigen Monaten die<br />
Wohngemeinschaft gegründet. Ein Student ist mit eingezogen und Felix Niehoff, ein 18-jähriger Schüler, für<br />
den Pfadfi nderei längst aufgehört hat, Hobby zu sein. Seine Gruppe sei vielmehr eine »Lebensgemeinschaft<br />
über den Tag hinaus«.<br />
Diese könnte allerdings früher enden als erträumt. Schon im nächsten Jahr wird Felix Jazzgitarre in Berkeley<br />
studieren. Bis dahin allerdings werden sie sich auf der Terrasse noch häufi g Geschichten erzählen wie die,<br />
als sie vom letzten Geld eine Packung Tiefkühlspinat für einen verstauchten Knöchel gekauft haben. Und<br />
sollte Albert Sonnabends ehemalige Mitschülerin Daniela zu Besuch sein, wird sie wieder die Augen rollen,<br />
weil diese Geschichten »Geschlossene Gesellschaft!« heißen und den Schlüssel zur Pointe offenbar nur<br />
besitzt, wer dabei gewesen ist.<br />
Das war sie nie, weil sie Pfadfi nder erst in der Oberstufe kennenlernte. Zu spät, wie sie glaubt. »Da hat man<br />
doch meist Hobbys, die man lieber alleine macht.« Nein, kauzig oder sonst besonders auffällig habe sie<br />
die mit den Halstüchern nie gefunden, sagt sie. Während Felix vermutet, dass Pfadfi nder insgeheim doch<br />
Eindruck machen. Erst kürzlich habe ihn ein Mädchen angesprochen: »Bist du nicht derjenige, der am Rhein<br />
Feuer machen konnte?«<br />
Feuer, es ist immer das Feuer, das in Erinnerung bleibt. Zum Brandzeichen der Organisation ist es geworden,<br />
das je nach Perspektive für eine romantisch versponnene Weltsicht steht oder auch für einen Ort, an dem<br />
etwas Ruhe herrscht vor Noten, Marken, Privatfernsehen. Ein Ort, der in den Medien nicht stattfi ndet, weil<br />
ihm das Spektakuläre fehlt, und der kaum Streit- oder Skandalpotenzial besitzt.<br />
Und wie mit dem Feuer ist es mit der Pfadfi nderei überhaupt. Über Pfadfi nder lässt sich reden, aber nicht<br />
kontrovers diskutieren wie über die Jugendbewegungen der Moderne, die fast immer mit einer Provokation<br />
auf die öffentliche Bühne gesprungen sind. Pfadfi nder nicht.
aktuell September 2007 Pressespiegel<br />
Sie geben keinen Anstoß zu Debatten über Drogen wie die Love-Parade oder über Gewalt an Schulen,<br />
wie es Computerspiele getan haben. Über Pfadfi nder mag man Vorurteile haben, aber selten eine Meinung<br />
– das Höchstmaß der Kritik ist, dass sie einem egal sind. Welcher Werbekunde würde sich für eine solche<br />
Gruppe interessieren? Und wer wittert ein Geschäft mit einer Szene, die in der Zeit des Leichtbauzeltes auf<br />
Konstruktionen aus Stoff und Holz vertraut, die statt Goretex lieber Schlupfjacken aus Wolltuch trägt und<br />
selber singt, statt iPod zu hören?<br />
Das Zeltlager als attraktiver Gegenentwurf zur Designwelt<br />
Die äußere Form möge über Jahrzehnte gleich geblieben sein, die Idee sei aber hochaktuell, sagt Christian<br />
Lüders vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) über Pfadfi nderei. Ein Gegenentwurf zur Designwelt, »wo man<br />
sich auch mal die Hände schmutzig machen darf«. Ein hohes Maß an Autonomie biete sie, um die eigene<br />
Lebenswelt zu gestalten. Wo könnten Jugendliche das noch fi nden? Natürlich ließen sich Rücksichtnahme<br />
oder Verantwortung auch in anderen Vereinen lernen. Allerdings besäßen diese immer einen speziellen<br />
Zuschnitt, während Pfadfi nderei alle Bereiche von musisch bis technisch abdecke, ohne rückwärtsgewandt<br />
zu sein.<br />
Ähnlich wie die Kirchen, sagt Lüders, stellten sich auch die Pfadfi nder die Frage, wie sie sich modernisieren<br />
könnten, ohne dabei ihren Kern zu verletzen. Bislang sei das gelungen. Einen »extrem dynamischen<br />
Haufen« nennt er sie, bereit, Ideen und Techniken wie GPS oder Internet in seine Arbeit zu integrieren. »Das<br />
sind aufgeweckte Leute und nah dran am Leben.«<br />
Ein extremer Gegenpol zur Designwelt ist Exploris, das Lager des Deutschen Pfadfi nderverbandes (DPV),<br />
eine Zeltstadt mit 5000 Einwohnern, ein Wald aus entasteten Stangen und Rauchsäulen, auf denen der<br />
Himmel wie ein graues Zeltdach hängt. Fahnen wehen an Masten, und über braun getretene Graswege gehen<br />
Jungen in Jeans und Kniebundhosen und Mädchen in akkurater Kluft oder in Trainingsjacken, auf denen<br />
Halstücher baumeln. Auch etwas schratige Typen sind darunter, mit gewaltigen Messern am Hosenbund wie<br />
unterwegs zur Grizzlyjagd oder mit Koppel und jenem breitkrempigen Hut aus Wollfi lz, den man bis dahin<br />
nur vom Enten-Oberst aus Walt Disneys »Fähnlein Fieselschweif« kannte.<br />
Um einen großen Platz liegen imposante Jurtenkonstruktionen, mit Feuer geheizte Badetröge und einige<br />
Zeltcafés. Entfernt am Waldrand stehen Batterien von Chemieklos als Zugeständnis, dass auch der Reiz des<br />
Ursprünglichen seine Grenzen kennt, und an den Waschstellen hängen lange Listen mit einem Programm,<br />
in das in großen Wellen die Außenwelt schwappt: japanisches Schwertfechten, Schwitzhütte bauen, Besuch<br />
beim Kölner Stadt-Anzeiger, Bewerbungstraining.<br />
Etwas verunsichert betrachten Spaziergänger, was für ein seltsamer Wanderzirkus vier Tage lang auf<br />
ihren Äckern gastiert. Herr und Frau Draeger aus Schwalmtal zum Beispiel, die Pfadfi nderei für eine gute<br />
Sache halten, auch wenn sie sich nicht recht einigen können, ob deren Aufgabe nun Nächstenhilfe oder<br />
Nächstenliebe sei. Aber von der Straße seien die Jugendlichen schon mal weg, sagt Herr Draeger, und schön<br />
singen könnten sie auch.<br />
Da kann er nicht alle Beiträge des Singewettstreits am Baldachin aus schwarzem Zeltstoff gehört haben.<br />
Nicht die Coverversion von Reinhard Meys Über den Wolken und auch nicht das Lied, in dem den Indianern<br />
die Jagdgründe schrumpfen. Vielleicht meint Herr Draeger die pathoslastigen deutschen Lieder, wie sie in<br />
diesem Moment Mitglieder des Stammes Roter Löwe vortragen. Mädchen in Röcken, und Albert Sonnabend<br />
mit seinen Freunden wieder mit Barett und Lederhose, in der Hand ein Banner. Mehrstimmig singen sie<br />
und so ernsthaft, dass die Mitarbeiterin eines Radiosenders leise ihren Nachbarn fragt, ob das nicht etwas<br />
unheimlich sei.
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Es ist der ewige, diffuse Verdacht, der den Pfadfi ndern anhängt: Könnte es nicht doch eine rechtsextreme<br />
Organisation sein? Selten wird die Vermutung ausgesprochen, eher wabert sie beim Anblick junger<br />
Menschen in Kluft und Lederhosen im Kopf umher. Ein Affekt, der sich nicht aus programmatischen<br />
Inhalten ableitet, sondern aus der irgendwie verstörenden Tatsache, dass diese Jugendlichen eben diese<br />
Kluft tragen – also eine Art von Uniform.<br />
Belege für solche Mutmaßungen fi nden sich allerdings weder in der Gegenwart noch in der<br />
Vergangenheit. Bereits 1933 wurden die Pfadfi nderverbände in Deutschland verboten, den<br />
Nationalsozialisten missfi el vor allem die internationale Ausrichtung. Wer weiterhin eine Gruppe führte,<br />
kam ins Zuchthaus oder Konzentrationslager, das waren nicht wenige. Nur die Deutsche Pfadfi nderschaft<br />
St. Georg (DPSG) rettete zunächst ein Staatsvertrag zwischen Deutschem Reich und Vatikan, 1938 musste<br />
auch sie ihre Arbeit einstellen.<br />
Wenn rechtsextreme Gruppen heute von den Pfadfi ndern Elemente übernähmen, sagt Christian Lüders,<br />
könne man das nicht den Pfadfi ndern vorwerfen. Hemd und Halstuch seien schon unter Baden-Powell<br />
internationales Erkennungszeichen gewesen und sollten ursprünglich soziale Unterschiede überdecken.<br />
»Das Dilemma ist, dass weder der Name Pfadfi nder noch die Symbole geschützt sind.«<br />
Viele Ortsgruppen haben einen hohen Gymnasiastenanteil<br />
Obwohl sich Pfadfi ndergruppen gegen Neonazis engagierten, müssten sich die Verbände noch schärfer<br />
gegen Rechtsextreme abgrenzen. Im Zweifelsfall könne der Laie schließlich nicht wissen, was Original<br />
und was Fälschung sei. Und warum, fragt Lüders, sollten sie auf die Kluft verzichten?<br />
»Wir leben doch in Wahrheit nicht in der individualisierten, sondern in der pluralisierten Gesellschaft.<br />
Jede Gruppe praktiziert ihre nach außen getragene Zugehörigkeit: Ob Grufties im Konzert oder<br />
Fußballfans. An denen stößt sich aber niemand.« Hemd und Halstuch seien das Zeichen eines Verbandes,<br />
der sich immer zu demokratischen Strukturen bekannt habe. »Hier gehöre ich dazu!«, bedeute die Kluft.<br />
»Und wo sie hingehören«, sagt Lüders, »das wissen heute leider viel zu wenige.«<br />
Ja, natürlich sei ihm bewusst, dass Nichtpfadfi nder sie mitunter für Nazis hielten, sagt Steinmetzlehrling<br />
Sonnabend, auf die Gitarre gestützt wie auf einen Spaten. Deutsche Lieder, Lederhose und Barett,<br />
das sei offenbar eine Gleichung, die leicht »rechtsextrem« ergebe. So oft scheint er die Frage danach<br />
schon gehört zu haben, dass seine Antworten routiniert-rhetorisch klingen. Wieso nicht Sippen- oder<br />
Stammesführer sagen, wenn es auch Lokführer gebe? Warum nicht Halstuch tragen, nur weil es die HJ<br />
entliehen hat?<br />
Für Sebastian »Klößchen« Ebendorff vom Stamm Vagabunden aus Westerfi lde, dessen Zelte nur wenige<br />
Meter entfernt stehen, ist die Kluft weniger eine politische als eine modische Frage. »Andere tragen ihre<br />
Hosen hier«, sagt er und sackt mit den Händen auf Kniehöhe. »Da fi nde ich unseren Style viel besser.«<br />
Mit knapp 15 Mitgliedern sind die Vagabunden ins Exploris-Lager angereist, zu Fuß hat Sebastians Sippe<br />
rund 25 Kilometer der Strecke zurückgelegt. So zügig seien sie marschiert, erzählt er und zieht an der<br />
ewig rutschenden Jeans, dass sie viel zu früh am Lagergrund angekommen wären – da haben sie die halbe<br />
Nacht an einer Tankstelle verbracht, gemeinsam mit anderen vom Regen überraschten Pfadfi ndern, die<br />
dort saßen, in aufgeschnittene Müllsäcke gehüllt.<br />
Am Nachmittag haben sie dann auf einer Lichtung Sketche für den Jurtenabend geprobt, und als der<br />
Förster kam, wurde den Dortmundern plötzlich wieder klar, dass ein Wald mehr ist als eine Ansammlung<br />
von Bäumen. Sie sollten vor einer trächtigen Bache auf der Hut sein. Da sind sie schnell durchs Dickicht<br />
zurückgegangen.
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Das ist der Reiz an der Natur, dass nichts vorhersehbar ist und sie sich jeder Planbarkeit entzieht. Ein<br />
Vollprogramm, das keine Anfangszeiten kennt und keine Werbeblöcke zum Umschalten. Das geheimnisvoll<br />
bleibt und still und spannend, selbst wenn nichts geschieht. Wo sich mit jedem knackenden Ast und jeder<br />
auf die Zeltplane fallenden Eichel Großes anzukündigen scheint und die Luft nicht nach U-Bahn-Schacht<br />
und Videothek riecht, sondern nach Laub und Farnen. Sich in ihr zu behaupten, das heißt Natur. Selbst<br />
zurechtzukommen, egal wie es kommt. Für einen Nachmittag, einen Tag oder eine Nacht.<br />
Pascal Elf ist mit 18 Jahren inzwischen fast der Senior des Stammes Vagabunden und offenbar der Einzige<br />
ohne Spitznamen, bis jemand vorübergeht und sagt: »Hallo, Schlampe!«, und Pascal ruft: »Klappe!« Schon<br />
als Wölfl ing – im Pfadfi nderjargon die Jüngsten – war er dabei. Durchgängig bis heute, mit Ausnahme einer<br />
achtmonatigen Auszeit, verursacht durch seine Exfreundin. Das, schwört er, passiere ihm nicht wieder.<br />
»Wenn ich noch mal eine nehme, dann nur eine mit Halstuch.«<br />
Mittlerweile ist er Stammesführer von rund 30 durchschnittlich 16,4 Jahre alten Mitgliedern, wie er<br />
kürzlich berechnet hat. Mehr als zwei Jahre bereits, weil sein Vorgänger überraschend aufhörte. Aber<br />
Führungsprobleme haben bei den Vagabunden Tradition wie bei anderen Stämmen Singerunden. Sie<br />
setzen hier immer einige Jahre früher ein als in den vielen bürgerlich geprägten Ortsgruppen mit hohem<br />
Gymnasiastenanteil, wo Pfadfi nderlaufbahnen frühestens nach dem Abitur und manchmal auch erst nach<br />
dem Studium enden – aber selten im Lehrlingsalter.<br />
Ein Haufen statistischer Sonderfälle sind die Westerfi lder. Hauptschüler sind darunter, Realschüler, Kinder<br />
aus Projekten wie Betreutes Wohnen. Nicht die Art von sozial privilegierten Jugendlichen, auf die der<br />
Begriff »kreative Freizeitelite« aus der Shell-Jugendstudie zutrifft – als solche würde der Jugendforscher<br />
Hurrelmann die Pfadfi nder grundsätzlich bezeichnen.<br />
Knapp 15 Jahre alt war Pascal, als er das Amt des Stammesführers übernahm. Heute, sagt er, stelle er<br />
Zuschussanträge mit links und gestalte die Homepage seiner Gruppe. Er kalkuliert vor Wochenendfahrten<br />
das Essen wie in einer Großküche und kümmert sich um Farbe und Holzplatten für die Renovierung des<br />
Heimes – drei Zimmer und ein Kabuff, wie man in Westerfi lde sagt, in einem tristen Wohnblock. Wie Pascal<br />
über sich spricht, das klingt, als habe er in den vergangenen Jahren in einem Entwicklungsbeschleuniger<br />
gesteckt, der nicht schneller alt, aber früher reif macht.<br />
Zu reif allerdings auch nicht. Sonst hätte er die Ausbildung zum Informationstechniker nicht wegen zu<br />
vieler Fehlstunden abbrechen müssen: über 20 in einem Monat. War nicht sein Ding, täglich sechs Stunden<br />
lang Lehrern zuzuhören, die von Technik weniger Ahnung hatten als er und wo es statt Verantwortung<br />
Hausaufgaben gab. Etwas mehr vom Einsatz ihres Sohnes für die Pfadfi nder hätten sie sich schon für die<br />
Schule gewünscht, sagen die Eltern, die ihn in seiner Freizeit unterstützen, wie es andere Eltern in Vereinen<br />
tun.<br />
Fliegt der Stamm mit einer Billig-Airline nach Italien, dann verteilt Corinna Elf an ihren Mann Dieter und<br />
ihren Sohn Pascal eine Runde Zigaretten, und in einer Wolke aus Innennebel geht es im Auto mit einem<br />
Berg von Rucksäcken zum Düsseldorfer Flughafen. Herr Elf am Steuer, Frau Elf daneben, Pascal hinten.<br />
»In der Schule«, sagt Herr Elf, während die Zigarette zwischen Schnauz und Unterlippe wippt, »konnte er<br />
natürlich nicht wie bei den Pfadfi ndern sagen: Komm, das mache ich morgen!« – »Aber das macht er bei<br />
den Pfadfi ndern ja gar nicht, seltsamerweise«, korrigiert seine Frau und schaut nach hinten zu ihrem Sohn.<br />
Und der schaut nach draußen.<br />
Umgeben von lauter Jungen, verlieren manche Mädchen an Selbstsicherheit<br />
Weil er selbst Vorsitzender im Karnevalsverein sei, erzählt Herr Elf kurz vor Gelsenkirchen, wisse er es zu
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schätzen, wenn sich Jugendliche engagierten. »Kaum treffen die Jungs bei uns das erste Mädchen, da hören<br />
die doch auf. Oder kommen nur noch, tanzen und gehen.« In so einem Stamm gebe es mehr Verbindlichkeit.<br />
Ob denn Pfadfi nder die besseren Jugendlichen seien? Da lacht Frau Elf. »Das sind ganz normale<br />
Jugendliche. Selbstständiger vielleicht, aber Mist bauen die genauso viel.«<br />
Vielleicht etwas weniger Selbstständigkeit hätten sich Madlen Wiesners Eltern von ihrer Tochter gewünscht,<br />
die jetzt gerade auf einem Strohballen in einer Jurte sitzt und sich beim Sprechen einen Halm um ihren<br />
Finger wickelt wie um eine Spule. Nicht an einen einzigen Familienurlaub kann sich die 26-Jährige in ihrer<br />
Jugend erinnern – immer zog sie Fahrten mit den Pfadfi ndern vor. Seit 16 Jahren ist die Vorsitzende des<br />
<strong>BdP</strong>-<strong>Landesverband</strong>es Nordrhein-Westfalen Pfadfi nderin. Das erzähle sie Fremden gern und meist mit dem<br />
Zusatz: »Auch wenn man’s mir nicht ansieht.«<br />
Pfadfi nder, soll das heißen, können auch blonde Frauen mit Wimperntusche und Tätowierung auf dem<br />
Steißbein sein. Das scheint nicht selbstverständlich, für Außenstehende nicht und manchmal auch nicht für<br />
die Pfadfi nderinnen selbst. Sonst hätten sie mit einigen Frauen im <strong>Landesverband</strong> kürzlich nicht die Frage<br />
diskutiert: »Sind wir eigentlich alle Mannweiber?«<br />
Etwa 80.000 weibliche Mitglieder zählen die Verbände in Deutschland. In den meisten ist Koedukation<br />
– gemeinsame Erziehung beider Geschlechter – seit Jahrzehnten Prinzip. Jeder soll alles machen. Holz<br />
hacken, kochen, Zelt aufbauen. Und doch ist das Pfadfi nderleben offenbar männlich geprägt geblieben. Aber<br />
weshalb hätte sie in einen reinen Frauenbund gehen sollen, fragt die Vorsitzende zurück. »In der Gesellschaft<br />
sind wir doch auch alle zusammen.«<br />
Vielleicht sei der Umgang von Mädchen und Jungen in ihrem Bund so selbstverständlich geworden, dass<br />
man manchmal nicht mehr sensibel genug für die verschiedenen Bedürfnisse sei. Darüber habe sie sich<br />
früher wenig Gedanken gemacht, weil sie selbst immer durchsetzungsstark gewesen sei. Sie denke aber<br />
inzwischen, dass es nicht wenige Mädchen gebe, die, umgeben von Jungen, an Selbstsicherheit verlören. Sie<br />
fi ndet Veranstaltungen gut, wie sie ihr <strong>Landesverband</strong> gelegentlich nur für Mädchen anbietet. Ein Kurs in<br />
Motorsägen etwa, »ohne dass gleich ein Typ danebensteht und sagt: ›Wie machst du das denn?‹«<br />
Wie lange sie selbst noch Pfadfi nderin bleiben wird, kann sie nicht sagen. Wenn alles klappt, arbeitet sie<br />
bald als Assistentin eines EU-Abgeordneten in Brüssel.<br />
Wann ist man eigentlich zu alt als Pfadfi nder? Das kann auch Roland Baetzel nicht beantworten, der seit<br />
über 30 Jahren auf den Namen Mose« hört. Mit 40 Jahren ist er der mit Abstand jüngste Vorsitzende, den<br />
sein Bund, der <strong>BdP</strong>, je hatte. Aber aus der Sicht der Zielgruppe, sagt er, sei ein 40-Jähriger »natürlich schon<br />
ein alter Sack«. In der Mittagssonne steht Baetzel vor einem der schwarzen Zelte, das seinen Schatten<br />
schluckt.<br />
Ein schönes Gelände im nordhessischen Immenhausen ist es, auf dem sein Bund ein Wochenende lang<br />
das Jubiläum der Bewegung feiert. Viel hessischer Wald und von einem Bach durchzogene Wiesen. Auch<br />
Ehemalige sind gekommen, die an den Jurten ihrer früheren Stämme stehen bleiben wie vor einem Haus, in<br />
dem man einst gewohnt hat und nun kaum noch einen Mieter kennt. Hin und wieder unterhalten sich dann<br />
die Jungen mit den grauhaarigen Jugendarbeitsveteranen, die für sich die Frage, wann es aufhört mit der<br />
Pfadfi nderei, längst mit »Nie« beantwortet haben.<br />
Der klassische Fall von Loslassensollen und Loslassenkönnen. Warum sollte man auch, wenn es den<br />
Pfadfi ndern an Personal mangelt wie den meisten auf Ehrenamtliche angewiesenen Organisationen? In nicht<br />
wenigen Stämmen ist der Leitsatz »Jugend für Jugend« vom hehren Prinzip zur schieren Notwendigkeit<br />
geworden.
»Aber wir sind nun mal eine Jugendorganisation«, sagt Roland Baetzel. Die aktive Arbeit sollten Jüngere<br />
übernehmen. Wenn diese Amtszeit vorüber sei, dann sei für ihn erst einmal Schluss. Probleme, um die er<br />
sich kümmern muss, gibt es bis dahin noch genug. Und auch für seine Nachfolger werden sie noch reichen.<br />
Wie etwa, in Ostdeutschland Tritt zu fassen, wo offenbar die eigene Methode nicht greift und auch nach über<br />
15 Jahren Learning by Doing die Idee der Pfadfi nderei ein Feuer ist, das einfach nicht zünden will.<br />
Im Osten Deutschlands stehen Hemd und Halstuch für Gleichförmigkeit<br />
Offenbar reicht es nicht, pfadfi nderische »Starter-Sets« zu verschicken – so hatte man es kurz nach der<br />
Wende versucht. Wie bei Ikea. Nur gab es statt Besteck und Teller für die erste Wohnung auf Anfrage eine<br />
Kote und Literatur für den ersten Stamm. Ein Pfadfi nder-Bastelsatz in Lebensgröße, allerdings fehlten im<br />
Paket immer erfahrene Leiter. Von den aus Starter-Sets des <strong>BdP</strong> in Ostdeutschland entstandenen Gruppen<br />
existiert heute noch eine.<br />
Fast alle Pfadfi nderverbände laborieren daran, dass ostdeutsche Jugendliche lieber zum Technischen<br />
Hilfswerk oder zur freiwilligen Feuerwehr gehen. Dazu kommen spezifi sche Probleme. Den katholischen<br />
Bünden fehlt zum Aufbau von Gruppen ein Netz aus Gemeinden. Und dem <strong>BdP</strong>, sagt Roland Baetzel, habe<br />
seine blaue Kluft im Osten auch nicht gerade geholfen. Wer soll auch verstehen, dass Hemd und Halstuch,<br />
die doch jahrzehntelang für Gleichförmigkeit standen, plötzlich die Kluft der Individualität sein sollen?<br />
Zumindest auf Burg Ludwigstein, unweit von Kassel inmitten von dichtem Wald und Streuobstwiesen,<br />
besitzen auch die ostdeutschen Pfadfi nder nun auf ewig ihren Platz. In Schränken und hinter tresorähnlichen<br />
Schiebetüren lagert dort die Geschichte der Jugendbewegung und – zumindest eines Teils – der Pfadfi nder.<br />
26.000 Bücher, 3.500 Zeitschriften, 620 Regalmeter Akten, 160.000 Fotos. Fahnen und Wimpel werden<br />
gesammelt und Halstücher, die wie in einer Krawattenhandlung sorgsam gewickelt in Schubladen liegen.<br />
Eine kleine Ausstellung von Pfadfi ndern zeigt man im Turm des Hauptgebäudes: Kluft, Fahnen, Abzeichen.<br />
Etwas Museales hat die Sammlung, als wären die Pfadfi nder da angekommen, wo sie ein Großteil der<br />
Gesellschaft ohnehin längst vermutet. Auf Karton kleben Bilder aus verschiedenen Jahrzehnten, irritierende<br />
Aufnahmen sind das, fi xiert in einem Bad aus Zeitlosigkeit. Nie lässt sich das Datum aus Kleidung oder<br />
Frisuren, allenfalls aus Gegenständen ableiten.<br />
Auf einem Bild ist ein Mann zu sehen, eine Art Kniebundhose trägt er, hohe Socken und Hemd. Einer der<br />
kauzigen Typen, wie sie in einigen Lagern bis heute zu sehen sind. »Erstes Zeltlager der Pfadfi nder auf<br />
Brownsea Island, 1907«, steht unter dem Foto, »Lord Baden-Powell«.<br />
© DIE ZEIT, <strong>09</strong>.08.2007 Nr. 33<br />
Gute Taten täglich<br />
Zum hundersten Geburtstag: Ein paar Pfadfi nder-Weisheiten, die ewig halten. Von Michael Schlieben<br />
Sie tragen Halstücher und blaue Hemden. Die Kleinen heißen Wölfl inge, die Großen Ranger oder Rover.<br />
Sie spielen Gitarre am Lagerfeuer oder wandern durch den Wald. Was sonderlich wirkt, ist tatsächlich eine<br />
Erfolgsgeschichte. Die Pfadfi nder sind mit 38 Millionen Mitgliedern aus 216 Ländern nicht nur die größte<br />
Jugendbewegung der Welt, sondern auch die größte Kaderschmiede für Wirtschaftsbosse. Bill Gates, Liz<br />
Mohn, König Carl Gustav von Schweden – sie alle waren Pfadfi nder. Der Erfolg basiert auf universellen<br />
Grundsätzen, die die verschiedenen Stämme, Meuten, Sippen und Rudel miteinander teilen. Jeder kennt das<br />
Schlaue Buch von Tick, Trick und Track. Historisches Vorbild dafür ist „Scouting for Boys“, herausgegeben<br />
1908 von General Robert Baden-Powell, der ein Jahr zuvor das Konzept der naturverbundenen<br />
Erlebnispädagogik erfand und an der englischen Südküste zum ersten Mal durchexerzierte. Zum hundersten<br />
Geburtstag dokumentieren wir die wichtigsten der Powell’schen Gebote – sie werden auch 2107 noch ihre<br />
Relevanz haben.
»Aber wir sind nun mal eine Jugendorganisation«, sagt Roland Baetzel. Die aktive Arbeit sollten Jüngere<br />
übernehmen. Wenn diese Amtszeit vorüber sei, dann sei für ihn erst einmal Schluss. Probleme, um die er<br />
sich kümmern muss, gibt es bis dahin noch genug. Und auch für seine Nachfolger werden sie noch reichen.<br />
Wie etwa, in Ostdeutschland Tritt zu fassen, wo offenbar die eigene Methode nicht greift und auch nach über<br />
15 Jahren Learning by Doing die Idee der Pfadfi nderei ein Feuer ist, das einfach nicht zünden will.<br />
Im Osten Deutschlands stehen Hemd und Halstuch für Gleichförmigkeit<br />
Offenbar reicht es nicht, pfadfi nderische »Starter-Sets« zu verschicken – so hatte man es kurz nach der<br />
Wende versucht. Wie bei Ikea. Nur gab es statt Besteck und Teller für die erste Wohnung auf Anfrage eine<br />
Kote und Literatur für den ersten Stamm. Ein Pfadfi nder-Bastelsatz in Lebensgröße, allerdings fehlten im<br />
Paket immer erfahrene Leiter. Von den aus Starter-Sets des <strong>BdP</strong> in Ostdeutschland entstandenen Gruppen<br />
existiert heute noch eine.<br />
Fast alle Pfadfi nderverbände laborieren daran, dass ostdeutsche Jugendliche lieber zum Technischen<br />
Hilfswerk oder zur freiwilligen Feuerwehr gehen. Dazu kommen spezifi sche Probleme. Den katholischen<br />
Bünden fehlt zum Aufbau von Gruppen ein Netz aus Gemeinden. Und dem <strong>BdP</strong>, sagt Roland Baetzel, habe<br />
seine blaue Kluft im Osten auch nicht gerade geholfen. Wer soll auch verstehen, dass Hemd und Halstuch,<br />
die doch jahrzehntelang für Gleichförmigkeit standen, plötzlich die Kluft der Individualität sein sollen?<br />
Zumindest auf Burg Ludwigstein, unweit von Kassel inmitten von dichtem Wald und Streuobstwiesen,<br />
besitzen auch die ostdeutschen Pfadfi nder nun auf ewig ihren Platz. In Schränken und hinter tresorähnlichen<br />
Schiebetüren lagert dort die Geschichte der Jugendbewegung und – zumindest eines Teils – der Pfadfi nder.<br />
26.000 Bücher, 3.500 Zeitschriften, 620 Regalmeter Akten, 160.000 Fotos. Fahnen und Wimpel werden<br />
gesammelt und Halstücher, die wie in einer Krawattenhandlung sorgsam gewickelt in Schubladen liegen.<br />
Eine kleine Ausstellung von Pfadfi ndern zeigt man im Turm des Hauptgebäudes: Kluft, Fahnen, Abzeichen.<br />
Etwas Museales hat die Sammlung, als wären die Pfadfi nder da angekommen, wo sie ein Großteil der<br />
Gesellschaft ohnehin längst vermutet. Auf Karton kleben Bilder aus verschiedenen Jahrzehnten, irritierende<br />
Aufnahmen sind das, fi xiert in einem Bad aus Zeitlosigkeit. Nie lässt sich das Datum aus Kleidung oder<br />
Frisuren, allenfalls aus Gegenständen ableiten.<br />
Auf einem Bild ist ein Mann zu sehen, eine Art Kniebundhose trägt er, hohe Socken und Hemd. Einer der<br />
kauzigen Typen, wie sie in einigen Lagern bis heute zu sehen sind. »Erstes Zeltlager der Pfadfi nder auf<br />
Brownsea Island, 1907«, steht unter dem Foto, »Lord Baden-Powell«.<br />
© DIE ZEIT, <strong>09</strong>.08.2007 Nr. 33<br />
Gute Taten täglich<br />
Zum hundersten Geburtstag: Ein paar Pfadfi nder-Weisheiten, die ewig halten. Von Michael Schlieben<br />
Sie tragen Halstücher und blaue Hemden. Die Kleinen heißen Wölfl inge, die Großen Ranger oder Rover.<br />
Sie spielen Gitarre am Lagerfeuer oder wandern durch den Wald. Was sonderlich wirkt, ist tatsächlich eine<br />
Erfolgsgeschichte. Die Pfadfi nder sind mit 38 Millionen Mitgliedern aus 216 Ländern nicht nur die größte<br />
Jugendbewegung der Welt, sondern auch die größte Kaderschmiede für Wirtschaftsbosse. Bill Gates, Liz<br />
Mohn, König Carl Gustav von Schweden – sie alle waren Pfadfi nder. Der Erfolg basiert auf universellen<br />
Grundsätzen, die die verschiedenen Stämme, Meuten, Sippen und Rudel miteinander teilen. Jeder kennt das<br />
Schlaue Buch von Tick, Trick und Track. Historisches Vorbild dafür ist „Scouting for Boys“, herausgegeben<br />
1908 von General Robert Baden-Powell, der ein Jahr zuvor das Konzept der naturverbundenen<br />
Erlebnispädagogik erfand und an der englischen Südküste zum ersten Mal durchexerzierte. Zum hundersten<br />
Geburtstag dokumentieren wir die wichtigsten der Powell’schen Gebote – sie werden auch 2107 noch ihre<br />
Relevanz haben.