Haus des Jahres 2011 - Panorama
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<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong> <strong>2011</strong><br />
> In der Kategorie Holzbau geht der begehrte Titel wie schon im<br />
Vorjahr an die Renggli AG, Sursee, dies mit grossem Abstand<br />
so wohl bei den Online- wie auch bei den Swissbau-Voten. Der<br />
Zwillingsbau für ein Geschwisterpaar ist ein gutes Beispiel für die<br />
Flexibilität <strong>des</strong> Herstellers, auf individuelle Wünsche einzugehen.<br />
Wie alle Renggli Häuser überzeugt der Bau nicht nur durch eine<br />
moderne, durchdachte Architektur, sondern auch ener gie technisch<br />
durch den Minergiestandard.<br />
In der Kategorie Massivbau bekam ein exklusives Objekt der Marty<br />
Häuser AG, Sirnach, am meisten Stimmen. Mit grosszügigen 8 1 ⁄2<br />
Zimmern, einer spannungsvollen Architektur und dem repräsentativen<br />
Pool und Aussenraum ein wahres Traumhaus.<br />
Energieautark Die Auszeichnung der Fachjury für hervorragende<br />
Energietechnik geht wie im Vorjahr nach Egerkingen an die Zihler<br />
Architekten+Planer AG. «Ein Musterbeispiel», befand die Jury.<br />
«Tipptopp», freut sich Architekt Adrian Zihler. Als einziges aller<br />
zur Wahl stehenden Objekte ist das prämierte <strong>Haus</strong> energieautark.<br />
Mit der Solaranlage erzeugt es mehr Energie, als die Bewohner für<br />
Heizung, Warmwasser und <strong>Haus</strong>haltstrom verbrauchen. Vom Er -<br />
scheinungsbild her ist es nicht extravagant, sondern unauffällig<br />
konventionell. Es wurde auf dem letzten noch freien Grundstück<br />
im Quartier errichtet, mit Auflagen der Ortsbildschutzkommission,<br />
und gliedert sich ruhig in die Umgebung ein.<br />
Spass an der Technik Obwohl Architekt Zihler ein grosser Befürworter<br />
<strong>des</strong> effizienten Bauens ist, wurde das <strong>Haus</strong> nicht nach<br />
Minergie zertifiziert. «Der Mehraufwand für das Label 'Minergie-P'<br />
war enorm.» Statt in zusätzliche Dämmung hat man lieber ins<br />
Prinzip Plusenergiehaus investiert. Die Rechnung ging auf, das<br />
haben erste Messungen gezeigt, auch dank der für die Solaranlage<br />
günstigen Südorientierung. Die Bewohner sind hochzufrieden,<br />
weiss der Architekt. Sie haben Spass an der Technik und sehen die<br />
Investition auch als Mittel, den Wiederverkaufswert zu steigern.<br />
Als kleinen Schönheitsfehler kritisierte die Jury lediglich den<br />
«etwas unglücklichen» schmalen Ziegelrand auf dem Dach. Auch<br />
der Architekt hätte eine vollflächige Integration der Fotovoltaik<br />
schöner gefunden. Die Ortsbildschutzkommission Riehen war da -<br />
gegen.<br />
Kompliment an Doppelhaus Neben dem Hauptpreis vergab die<br />
Jury eine Anerkennung an das Projekt der Renggli AG, ein Zwillingshaus<br />
für zwei Geschwister. Als Pluspunkte gewertet wurden<br />
der sinnvolle Umgang mit dem Bauland, die soziale Komponente<br />
2. Huf <strong>Haus</strong>, Volketswil-Kindhausen<br />
3. Baufritz AG, Amsoldingen bei Thun<br />
Systembau<br />
Welche Häuser kommen gut an? Diese Frage beantworten alljährlich die Leser der Zeitschrift «Das Einfamilienhaus» und die<br />
Nutzer der Internetplattform www.haus-und-wohnen.ch mit der Stimmabgabe beim Wettbewerb «<strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong>». Diesmal<br />
war zusätzlich am Swissbau-Stand <strong>des</strong> Etzel-Verlags eine Urne aufgestellt. Die Resultate. (vo)<br />
Auszug aus der Zeitschrift<br />
DAS EINFAMILIEN<br />
HAUS<br />
erschienen am<br />
29. März 2012<br />
©Etzel Verlag AG<br />
Kategorie Holzbau<br />
1. Renggli AG, Sursee<br />
Das Einfamilienhaus 2/2012_133
Systembau<br />
Kategorie Massivbau<br />
1. Marty Häuser AG, Wil<br />
2. Swisshaus AG, St. Gallen<br />
134_Das Einfamilienhaus 2/2012<br />
3. Kobelthaus Kobelt AG, Marbach<br />
und die interessant verschachtelte Architektur. Je<strong>des</strong> Renggli <strong>Haus</strong><br />
ist ein individueller Architektenentwurf, gebaut wird immer im<br />
Minergie-Standard.<br />
Grundsätze Drei Grundsätze zum energetisch sinnvollen Bauen<br />
möchte die Jury potenziellen Bauherrschaften ans Herz legen.<br />
Dabei wird der Begriff 'energetisch sinnvoll' über das Technische<br />
hinaus erweitert.<br />
– Ein Vordach als Fassadenschutz und sommerlicher Wärmeschutz<br />
macht Sinn. Es spart die Klimaanlage und vor allem sind<br />
die Unterhaltskosten geringer.<br />
– Auch mit verdichtetem Bauen spart man Ressourcen. Weitere<br />
Vor teile eines Doppelhauses oder speziell einer Einliegerwohnung<br />
sind sozialer Art: Man ist weniger isoliert und kann auf<br />
wechselnde Lebenssituationen flexibler reagieren. Dazu kommt<br />
der finanzielle Aspekt. Die Mieteinnahmen der Einliegerwohnung<br />
tragen schon nach circa zehn Jahren einen grossen Teil<br />
der Betriebs- und Unterhaltskosten.<br />
– Das Thema der 'Grauen Energie' wird immer stärker berücksichtigt.<br />
Wenn die Betriebsenergie sinkt, wird die für Herstellung<br />
und Entsorgung der Immobilie aufgewendete Energie wichtiger.<br />
Edgar Meier verdeutlicht dies in Zahlen: «Gute Werte der<br />
Betriebsenergie liegen bei ca. 20 MJ/m 2 a. Die graue Energie der<br />
Konstruktion, gerechnet bei 80 Jahren Lebensdauer, bei 150<br />
MJ/m 2 a.» <<br />
Foto: Cornelia Bisch<br />
Der Sonderpreis für herausragende Energietechnik<br />
geht an ein Plusenergiehaus, das mehr<br />
Energie erzeugt, als die Bewohner verbrauchen.<br />
Zihler Architekten + Planer AG, Egerkingen.<br />
Die Jury, v.l.n.r.: Ruedi Zai, Architekt und Solarpreisträger<br />
2008; Edgar Meier, HLK-Ingenieur,<br />
Energie- und Umweltberater, Geschäftsführer<br />
der Olos AG, Ingenieurbüro für Energie- und<br />
Umwelttechnik; Sigrid Hanke, Journa listin und<br />
Chefredaktorin <strong>des</strong> Schweizer Energiefachbuchs.