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�� � Lokales<br />
Mittwoch, 17. Februar <strong>20</strong>10<br />
„Ich sah mein Ende kommen“<br />
Münsteraner Rosendahl hat das Erdbeben in Haiti überlebt /Morgen Info-Veranstaltung in der Brücke<br />
Die kurze Auszeit in der<br />
Heimat hat Heiner Rosendahl<br />
dringend gebraucht.<br />
Am kommenden Sonntag<br />
geht sie <strong>zu</strong> Ende.Dann steigt<br />
der Münsteraner wieder in<br />
ein Flugzeug, das ihn <strong>zu</strong>rückbringt<br />
an seinen Arbeitsort<br />
in der haitianischen Hauptstadt<br />
Port-au-Prince. Dorthin,<br />
wo viele seiner Freunde<br />
und Kollegen ihr Leben verloren,<br />
als am 12. Januar die<br />
Erde bebte. Dorthin, wo er<br />
selbst, wie er schreibt, „wie<br />
durch ein Wunder dem Tod<br />
von der Schippe gesprungen“<br />
ist.<br />
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Münster/Port-au-Prince. Heiner<br />
Rosendahl ist Mitarbeiter<br />
der UN-Mission in Haiti.<br />
Schon seit <strong>20</strong>04 unterstützt er<br />
in dem bitterarmen Land Bürgermeister<br />
und Behörden<br />
beim Aufbau einer Infrastruktur.<br />
Am Tag der verheerenden<br />
Katastrophe – es<br />
war gegen 17 Uhr Ortszeit –<br />
saß der 56-Jährige gerade mit<br />
einem Kollegen <strong>zu</strong>sammen. Es<br />
ging um Geld für Entwicklungsprojekte.<br />
Als der Boden unter seinen<br />
Füßen <strong>zu</strong> schwanken begann,<br />
sei sein erster Impuls gewesen:<br />
nur raus hier.Der Münsteraner<br />
wirkt gefasst, wenn er<br />
davon berichtet, wie er losrannte<br />
ins Freie, sich dann<br />
aber kurzfristig umorientierte<br />
und wieder in das Bürohaus<br />
<strong>zu</strong>rückkehrte, weil er andernfalls<br />
befürchtete, von dem angrenzenden<br />
sechsstöckigen<br />
Haus erschlagen <strong>zu</strong> werden.<br />
„Einige Steinbrocken fielen<br />
bereits herab“, erzählt er. In<br />
seinem Büro habe er sich in<br />
eine Ecke gekauert und quasi<br />
Gut fürs<br />
Handwerk<br />
Wirtschaft profitiert von Konjunkturpaketen<br />
Münster. Welchen Wert die<br />
Bauprojekte <strong>haben</strong>, die in den<br />
kommenden Jahren in Münster<br />
umgesetzt werden, hat<br />
wohl niemand <strong>zu</strong>sammengerechnet.<br />
Die Summe dürfte<br />
aber erheblich sein und womöglich<br />
die Milliarden-Marke<br />
knacken.<br />
Allein aus dem Konjunkturpaket<br />
II fließen 31 Millionen<br />
Euro in die Westfalenmetropole.<br />
Hin<strong>zu</strong> kommt das Paket,<br />
das die Stadt geschnürt hat –<br />
mit noch einmal rund 13 Millionen.<br />
Obendrauf kommen Mammutprojekte<br />
wie die Sanierung<br />
der Bettentürme der Uniklinik.<br />
Einige Hundert Millionen<br />
Euro dürfte die verschlingen.<br />
Nicht <strong>zu</strong> vergessen die<br />
Verbreiterung des Dortmund-<br />
Ems-Kanals, die Bebauung<br />
des Alten Fischmarktes und<br />
der Neubau des Zeb-Hochhauses<br />
am York-Ring. Und, und,<br />
und.<br />
Heiner Rosendahl (kl. Foto) hat die Erdbeben-Katastrophe in Haiti miterlebt –und Glück gehabt,<br />
wie er berichtet. Viele seiner Kollegen sind in den Trümmern umgekommen. Foto: AP<br />
Keine Frage: gute Aussichten<br />
für die Stadt. Zumindest,<br />
wenn man mal von den teils<br />
jahrelangen Behinderungen<br />
durch Bauarbeiten absieht.<br />
Aber auch gute Aussichten für<br />
das heimische Handwerk?<br />
Thomas Harten, Geschäftsführer<br />
Wirtschaftsförderung bei<br />
der Handwerkskammer<br />
Münster, sagt „Ja“. Vor allem<br />
von den kommunalen Konjunkturprogrammen<br />
würde<br />
das Bauhandwerk vor Ort in<br />
einem großen Maße profitieren.<br />
Dafür hat die Stadt Sorge getragen,<br />
indem sie die Konjunkturpakete<br />
in kleine Päckchen<br />
aufgesplittet hat, wie<br />
Harten erläutert.<br />
Denn bei einem Auftragsvolumen<br />
von weniger als einer<br />
Million Euro reicht eine regionale<br />
Ausschreibung. Europaweit<br />
muss die Kommune erst<br />
bei größeren Investitionssummen<br />
ausschreiben. (kn)<br />
mit seinem Leben abgeschlossen:<br />
„Das Rumpeln war so<br />
massiv, dass ich mein Ende<br />
kommen sah.“ Dann plötzlich<br />
Stille. Und überall Staub, in<br />
den Augen, in Nase und<br />
Mund. Heiner Rosendahl<br />
steigt aus seinem Unter-<br />
MACAU MACAU<br />
schlupf und blickt in den<br />
Himmel, dort, wo eben noch<br />
das UN-Hauptquartier die<br />
Sicht versperrt hatte. Unter<br />
den Trümmern verschüttet:<br />
die Führungsriege der Mission,<br />
mit denen er wenige Tage<br />
<strong>zu</strong>vor auf das neue Jahr ange-<br />
CASINO ROYALMünster · Steinfurter Straße 3 –5 · Hammer Straße 4 · Von-Steuben-Straße19<br />
stoßen hatte. Was erdaempfunden<br />
habe? Der Münsteraner<br />
findet, dass das nicht in<br />
die Zeitung gehört, erzählt<br />
von dem Moment, als er ein<br />
Rufen wahrnimmt, das aus<br />
den Trümmern seines Büros<br />
kommt. Mit Hilfe von Polizisten<br />
holt er einen haitianischen<br />
Kollegen unter Betonteilen<br />
hervor. Erleichterung.<br />
Heiner Rosendahl arbeitet –<br />
lebt weiter. Hilft, die Verteilung<br />
von Lebensmitteln <strong>zu</strong> organisieren.<br />
Bis <strong>zu</strong>m 5. Februar.<br />
Dann fliegt er nach<br />
Deutschland, um, wie er sagt,<br />
„wieder <strong>zu</strong> sich selbst <strong>zu</strong> kommen“.<br />
Morgen hält er auf Einladung<br />
der Christlichen Initiative<br />
Romero noch einen Vortrag<br />
in der Brücke. Der Titel:<br />
„Haiti nach dem Schock.“<br />
Mit den Gedanken ist der<br />
Münsteraner aber schon wieder<br />
in Port-au-Prince. Die Regenzeit<br />
naht. Umso wichtiger,<br />
dass Zelte errichtet werden.<br />
„Eigentlich wären in diesem<br />
Monat Parlamentswahlen gewesen“,<br />
erläutert er. Die können<br />
nachgeholt werden. Aber<br />
wie verarbeiten die Menschen<br />
ihre traumatischen Erlebnisse?<br />
Heiner Rosendahl weiß es<br />
nicht: „Psychologische Betreuung<br />
– davon spricht im<br />
Moment noch niemand.“<br />
� Info-Veranstaltung am morgigen<br />
Donnerstag (18. Februar),<br />
<strong>20</strong> Uhr,„Die Brücke“, Wilmergasse<br />
2, Münster. Der Eintritt<br />
ist frei.<br />
Mit vielenÜberraschungen und einer großenGewinnaktion.<br />
Wir verlosen am <strong>20</strong>.02.<strong>20</strong>10 eine Reise in das<br />
größte asiatische Spielerparadies Macau.<br />
Teilnahme für jedenab18Jahre möglich.<br />
23 10 5 241633<br />
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