GEORG GEORG BASELITZ BASELITZ - Babylon Kino
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Paolo, 1981 zum ersten Mal in New York. Auf der Biennale in Venedig 1980 stellte sich Baselitz<br />
als Bildhauer mit großen bemalten Holzskulpturen vor. Der Weltruhm begann. Heute<br />
besitzt jede bedeutende Kunstsammlung auf der Welt mindestens einen Baselitz. Aber der<br />
Künstler stellt seinen Stil, sein Konzept immer aufs Neue in Frage. So, wenn er sich in einem<br />
„Remix“ seine alten Werke wieder vornimmt, wenn er sie schwarz übermalt, wenn er wieder<br />
einen neuen Baumstamm zu einer Figur zu recht sägt und bemalt.<br />
Baselitz, ein Neuer Wilder?<br />
Das Schlagwort von „den Neuen Wilden“ hat 1979 der Aachener Museumsdirektor Wolfgang<br />
Becker mit dem Titel einer Ausstellung im Ludwig Forum geprägt. Museumsleute müssen<br />
aufräumen, Künstler wehren sich lebenslänglich dagegen, einsortiert, in Schubladen gesteckt<br />
zu werden. „Neue Wilde“, das bezeichnet eine Malerei, die mit großen Gesten politische<br />
und gesellschaftliche Tabus angreift, die Sozialkritik mit Sinnlichkeit verbindet. 1979<br />
war Baselitz schon drei Jahre Professor und Schlossherr zu Derneburg mit Zweitwohnsitz in<br />
Itallien. Er, Penck und Immendorf haben den Jungen Wilden den Weg gezeigt, waren ihre<br />
Vorläufer.<br />
Seit 2006 lebt Georg Baselitz am Ammersee, der von den Alpen und den beiden Klosterkirchen<br />
von Andechs und Diessen überragt wird. Nach Süden breitet sich eine von kunstreichen<br />
Klosterkirchen bestimmte Landschaft aus, der Pfaffenwinkel. Er wurde durch die Maler<br />
Franz Marc und Wassily Kandinsky in Benediktbeuern und Murnau auch zum Land des<br />
Blauen Reiter.<br />
Diese Kunstlandschaft hat mit Georg Baselitz (und seinem von Herzog und de Meuron erbauten<br />
Wohnhaus mit Atelier) einen neuen Stern gewonnen.<br />
Baselitz gelang es wie Gerhard Richter und einigen anderen deutschen Malern, den Erfolg<br />
von Peter Paul Rubens oder der Münchner Malerfürsten Franz von Lenbach und Franz von<br />
Stuck zu wiederholen. Sie erhielten zahlreiche Auszeichnungen und sehen ihr Werk immer<br />
wieder gedruckt und weithin gehandelt. Die Millionenpreise, die nicht die Künstler sondern<br />
die Kunsthändler mit ihren Werken erzielen, sind ein Beweis, dass unsere Gesellschaft immer<br />
noch Kunst braucht und dass die Malerei alles andere als tot ist.<br />
Wenn das technische Medium Film der uralten Handarbeit Malerei (und Bildhauerei) nachgeht<br />
und sich herausragenden Malern widmet, wird es interessant, weil die eine Sichtweise<br />
die andere darstellt und so Dinge zeigt, die wir sonst übersehen, sie wird zu einer Schule des<br />
Sehens.<br />
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