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Richtlinien - Berliner Fußball-Verband e.V.

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Schiedsrichterausschuss des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es e. V.<br />

<strong>Richtlinien</strong><br />

für Schiedsrichter-Beobachter<br />

über die Durchführung von Beobachtungen und die Bewertungen<br />

der Schiedsrichter (SR) und Schiedsrichter-Assistenten (SRA)<br />

im <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> e. V.<br />

gültig ab 01. August 2007


2 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

1 ALLGEMEINES 3<br />

1.1 Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (SSB) 3<br />

1.2 Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 4<br />

1.3 Feedback-Schiedsrichter-Karte (FSK) 4<br />

1.4 Grundsatz einer Beobachtung 5<br />

1.5 Beobachterverhalten vor und nach dem Spiel 5<br />

1.6 Beobachter als Partner für den Schiedsrichter 6<br />

2 DER STANDARD-SCHIEDSRICHTER-BEOBACHTUNGSBOGEN (SSB) 7<br />

2.1 Einführung 7<br />

2.2 Der Schwierigkeitsgrad des Spiels 7<br />

2.3 Beurteilung und Punktebewertung der Schiedsrichterleistung 8<br />

2.4 Leitfaden für die Bewertung von Einzelentscheidungen 9<br />

2.4.1 Beschreibung des Spiels 9<br />

2.4.2 Regelanwendung, Regelauslegung, Spielkontrolle, taktisches Verhalten,<br />

Umgang mit den Spielern und Offiziellen (Bank) 9<br />

2.4.3 Disziplinarkontrolle 10<br />

2.4.4 Persönlichkeit 11<br />

2.4.5 Körperliche Verfassung und Stellungsspiel 11<br />

2.4.6 Zusammenarbeit mit den Schiedsrichter-Assistenten 12<br />

2.4.7 Zusammenfassende Bemerkungen, Verbesserungsvorschläge, Beispiele 12<br />

2.4.8 Beurteilung Schiedsrichter-Assistent 1 12<br />

2.4.9 Beurteilung Schiedsrichter-Assistent 2 14<br />

3 DER ANKREUZ-SCHIEDSRICHTER-BEOBACHTUNGSBOGEN (ASB) 15<br />

3.1 Einführung 15<br />

3.2 Der Schwierigkeitsgrad des Spiels 15<br />

3.3 Beurteilung und Punktebewertung der Schiedsrichterleistung 16<br />

3.4 Leitfaden für die Bewertung von Einzelentscheidungen 18<br />

3.4.1 Beschreibung des Spiels 18<br />

3.4.2 Persönlichkeit 18<br />

3.4.3 Spielkontrolle und Spielstrafen 18<br />

3.4.4 Regelanwendung, Regelauslegung und taktisches Verhalten 19<br />

3.4.5 Disziplinarkontrolle (persönliche Strafen) 19<br />

3.4.6 Laufvermögen und Stellungsspiel 20<br />

3.4.7 Zusammenarbeit mit den Schiedsrichter-Assistenten 20<br />

3.4.8 Gesamteinschätzung, Erläuterungen, Verbesserungsvorschläge 22<br />

4 ANHANG 23<br />

4.1 Kommentierung der Schiedsrichter-Beurteilung und Beispiele für die<br />

Notengebung 23<br />

4.1.1 Textbeispiele 23<br />

4.1.2 Zu- und Abschläge aus der Einzelbewertung 24<br />

4.2 Hinweise zum Gespräch zwischen Beobachter und Schiedsrichter 25<br />

4.3 Konzept für eine erfolgreiche Spielanalyse 26<br />

4.4 Blanko-Vorlagen der Beobachtungsbögen 27<br />

4.4.1 Blanko-Vorlage der Feedback-Schiedsrichter-Karte (FSK) 27<br />

4.4.2 Blanko-Vorlage des Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogens (SSB) 28<br />

4.4.3 Blanko-Vorlage des Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogens (ASB) 30<br />

Der Druck erfolgte mit der freundlichen Unterstützung von:<br />

www.tornadosport.de ali@tornadosport.de


Kapitel 1: Allgemeines 3<br />

1 Allgemeines<br />

Im <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> sind seit der Spielzeit<br />

1991/92 vom Schiedsrichterausschuss<br />

(SRA) <strong>Richtlinien</strong> für eine einheitliche Schiedsrichter-Beobachtung<br />

im Einsatz.<br />

Die <strong>Richtlinien</strong> beschreiben den Prozess einer<br />

SR-Beobachtung für die Belange des Leistungs-<br />

und Breitensports. Vorgegebene Ziele<br />

und Anforderungen in den verschiedenen Spiel-<br />

und Altersklassen sollen das Amtieren des<br />

Schiedsrichters anhand konkreter Beispiele von<br />

Vorkommnissen in Spielen besprechbar machen.<br />

Gleichzeitig wird mit der Schiedsrichter-<br />

Beobachtung das Ziel verfolgt, den Schiedsrichter<br />

nach vorgegebenen „Rahmenbedingungen“<br />

in seiner Entwicklung durch das Beobachten zu<br />

qualifizieren, zu beurteilen und zu fördern.<br />

Ausgegangen wird von den landesübergreifenden<br />

Leistungsbereichen und Belangen der<br />

DFB-Spielklassen. Die Methode, das Ziel und<br />

der Ablauf einer Beobachtung bilden gleichrangig<br />

die Basis für das im <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong><br />

organisierte Beobachtungswesen.<br />

Mit dem Beginn der Spielzeit 2007/2008<br />

wird für die Dokumentation der Schiedsrichter-Beobachtungen<br />

im <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong><br />

(BFV) durch den Schiedsrichterausschuss<br />

(SRA) die „10er-Bewertung“<br />

und der Schiedsrichter-Beobachtungsbogen<br />

in Anlehnung an den des Deutschen<br />

<strong>Fußball</strong>-Bundes (DFB) eingeführt.<br />

Notenspiegel:<br />

• Für eine hervorragende Leistung wird eine<br />

Note von 9,0 – 10,0 Punkten vergeben.<br />

• Eine sehr gute Gesamtleistung wird mit einer<br />

Note zwischen 8,5 – 8,9 bewertet, eine<br />

gute Leistung mit 8,0 – 8,4 Punkten.<br />

• Zufriedenstellende Leistung (7,5 – 7,9).<br />

• Schwache Leistung (7,0 – 7,4).<br />

• Sehr schwache Leistung (6,0 – 6,9).<br />

• Unakzeptable Leistung (< 6,0 Punkte).<br />

• Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Gesamteindruck<br />

und dem beurteilten Schwierigkeitsgrad<br />

des Spiels sowie den wesentlichen<br />

positiven und negativen Entscheidungen<br />

aus dem Leitfaden der Einzelbewertung.<br />

Die Beobachtung hat einen beachtlichen Stellenwert<br />

für den Werdegang des Schiedsrichters.<br />

Besonders die ausgestaltete Zielvereinbarung<br />

über die Anzahl der Beobachtungen, die personengebundene<br />

Qualifikation als Beobachter/<br />

Coach und die Selbsthilfe unter den Schieds-<br />

richtern für das Beobachten bilden einen Qualitätsstandard<br />

ab, so dass wir von einem Beobachtungsprozess<br />

sprechen können, der sowohl<br />

den Anfänger als auch den etablierten Schiedsrichter<br />

begleitet. Die Aus- und Weiterbildung im<br />

Schiedsrichterwesen findet fast ausschließlich<br />

„von Schiedsrichter für Schiedsrichter“ statt<br />

und führt den Schiedsrichter auf den „Weg nach<br />

oben“. Somit bilden sich die Schiedsrichter gegenseitig<br />

und miteinander aus.<br />

Der operative Prozess „Schiedsrichterbeobachtung“<br />

erfolgt von der Vereinsschiedsrichtergruppe,<br />

den Lehrgemeinschaften und<br />

vom Schiedsrichterausschuss beauftragten<br />

Beobachtern. Die Dokumentation findet auf<br />

unterschiedlichen Ebenen statt. Für die Anwendungsgebiete<br />

1 und 2 gibt es Teilrichtlinien mit<br />

einem separaten Beobachtungsbogen. Die Beobachtungsrichtlinien<br />

2007 sollen als Fassung<br />

ein Schritt für das System „Breitensportschiedsrichter“<br />

(Anfänger) und dem leistungssport-<br />

orientierten „Spitzensport-Schiedsrichter“ sein.<br />

1.1 Standard-Schiedsrichter-<br />

Beobachtungsbogen (SSB)<br />

Anwendungsgebiete 1:<br />

• <strong>Verband</strong>sliga<br />

• Landesliga<br />

• Bezirksliga und<br />

• Kreisliga A sowie<br />

• in den Fördergruppen<br />

Für die Beobachtung von Schiedsrichtern im<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> e. V. werden mit dem<br />

Status „Leistungsbemessung“ für die Spielklassen<br />

<strong>Verband</strong>sliga bis zur Kreisliga A und<br />

Fördergruppen die Anzahl der Beobachtungen<br />

vereinbart und nach dem SSB vom Referat Beobachtungswesen<br />

beauftragten SR-Beobachtern<br />

durchgeführt.<br />

Merkmal:<br />

• Das Beobachtungsergebnis besteht nur<br />

aus einer Gesamtnote nach der „10er-<br />

Bewertung“. Die Benotung kann in<br />

Zehntelpunkten vergeben werden.<br />

• Für die Beobachtung ist vornehmlich<br />

der Gesamteindruck der Spielleitung zu<br />

bewerten. Eine Einzelbenotung in den<br />

Rubriken entfällt.<br />

• Die Notengebung für den Schiedsrichter<br />

und der einzelnen Assistenten in der Beobachtung<br />

beginnt bei „Null“. Eine gedachte<br />

„Nulllinie“ wird im Weiteren der Richtlinie


4 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

mit dem Begriff „Grundwert“ verwendet.<br />

Merke:<br />

• Trifft eine Beschreibung zu, dass ein normales<br />

Spiel ohne jegliche schwierige<br />

Situationen absolut fehlerlos vom<br />

Schiedsrichter geleitet wird und die<br />

Assistenten die Anforderungen ebenso<br />

fehlerlos erfüllen, so ergibt das für<br />

alle die Note von 8,5 Punkten als festen<br />

Grundwert.<br />

• Der Grundwert ist mit 8,5 Punkten und<br />

gleichbedeutend mit der sehr guten Leistung<br />

bei einer fehlerfreien Spielleitung gesetzt.<br />

• Für die Gesamtnote, gesondert für den<br />

Schiedsrichter und Assistenten, werden<br />

vom Beobachter/Coach zuerst einzeln der<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels beurteilt, die<br />

Vergehen und Entscheidungen unter Beachtung<br />

zu 2.3 „Beurteilung und Bewertung der<br />

Schiedsrichterleistung“ gewichtet wobei die<br />

vom Schiedsrichter aus dem zu 2.4 „Leitfaden<br />

für die Einzelbewertung“ erarbeiteten<br />

positiven und negativen Entscheidungen<br />

der Spielleitung aufgewogen werden.<br />

• Bei einem „gravierenden Einzelfehler“ unter<br />

zu 4.1.2 kann die Leistung nur noch mit einer<br />

Note < 8,0 bewertet werden.<br />

• Für alle übrigen Leistungsbereiche wird der<br />

Grundwert nach dem Gesamteindruck, dem<br />

beurteilten Schwierigkeitsgrad des Spiels<br />

und den unter zu 2.3 „Beurteilung und<br />

Punktewertung der Schiedsrichterleistung“<br />

ausgelegt.<br />

• Im Leistungsbereich für den besonders zu<br />

fördernden Schiedsrichter gelten die Grundsätze<br />

„Der Spitzenschiedsrichter als Führungskraft“.<br />

In den Fördergruppen wird die<br />

Leistungsbeurteilung, die Qualifikation, das<br />

Änderungsverhalten und eine Fortentwickelung<br />

der Spielleitung nach Leistungsprofilen<br />

ausgewiesen und die Zielsetzungen durch<br />

den Einsatz von Leitlinien vereinbart.<br />

• Die Kommunikation und das Coaching sind<br />

als Lern- und Handlungsfelder für den<br />

Schiedsrichter und Beobachter/Coach in<br />

einer gemeinsamen Rolle zu entwickeln,<br />

zu gestalten und als „Kommunikation/Coachinggespräch“<br />

zu handhaben.<br />

1.2 Ankreuz-Schiedsrichter-<br />

Beobachtungsbogen (ASB)<br />

Anwendungsgebiete 2:<br />

• Für den Breitensport.<br />

• Alle Ansetzungsbereiche der Herren ab der<br />

Kreisliga B und<br />

• im Jugendbereich.<br />

Im ASB sind bereits in jeder Rubrik die wesentlichen<br />

Bewertungskriterien nach dem Stärke-<br />

Schwäche-Merkmal mit Plus- und Minus-Zehntelpunkten<br />

vorgegeben. Im Fall des Zutreffens<br />

ist das Merkmal, wenn es besonders gelungen<br />

oder sich als ein besonderer Mangel auswirkt,<br />

anzukreuzen und zu bewerten. Nicht vorgegebene,<br />

aber als wesentlich erachtete Merkmale,<br />

z. B. aus dem Leitfaden, können in der zugehörigen<br />

Rubrik hinzugefügt werden.<br />

Die Beobachtungsnote wird nach der 10er-<br />

Wertung und Zehntelpunkten vergeben. Die<br />

Beobachtung kann von den Schiedsrichter-<br />

Paten, Beauftragten der Lehrgemeinschaftsleitung,<br />

Vereins-Schiedsrichter-Obleuten und<br />

Schiedsrichter-Ansetzern zur Beurteilung der<br />

Förderung und Entwicklung unter Kenntnisnahme<br />

des Schiedsrichter-Ansetzers verwendet<br />

werden.<br />

Merkmal:<br />

• Die Gesamtnote für die Beurteilung der<br />

Spielleitung wird als Gesamteindruck<br />

nach zuerst vom Beobachter festgestellten<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels<br />

und als Grundwert unter Rubrik 1 „Beschreibung<br />

des Spiels“ eingetragen.<br />

• Die einzelnen Rubriken werden getrennt<br />

bewertet. Wesentliche Merkmale<br />

werden als positive und negative<br />

Entscheidungen durch Plus-/Minus-<br />

Zehntelpunkte ausgewiesen. Die Gesamtnote<br />

wird aus dem Grundwert der<br />

„10er-Bewertung und den einzelnen<br />

Zehntelpunkten“ der einzelnen Rubriken<br />

gebildet.<br />

1.3 Feedback-Schiedsrichter-<br />

Karte (FSK)<br />

Anwendungsgebiete 3:<br />

• Trainer und<br />

• Betreuer<br />

Die FSK ist neu und eine Besonderheit der<br />

Schiedsrichterbeobachtung. Mit ihr wird nicht<br />

nur Schiedsrichtern und Schiedsrichterbeobachtern,<br />

sondern auch Trainern, Betreuern,<br />

Vereinsfunktionsträgern und allen am <strong>Fußball</strong><br />

Interessierten die Möglichkeit gegeben, die<br />

Leistung des Schiedsrichters in einfacher Form


Kapitel 1: Allgemeines 5<br />

zu beurteilen.<br />

Durch die Verwendung der Rubriken aus<br />

dem Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen<br />

und dem Hinzufügen einer „Keep-Smiley-Vorgabe“<br />

bzw. „Ampelregelung“ (nach<br />

dem Schulnotensystem: 1,2=grün/3,4=gelb/<br />

5,6=rot) als Einschätzung zu den einzelnen<br />

Kriterien kann eine Tendenz/Prognose des Gesamteindrucks<br />

für die Tätigkeit als Schiedsrichter<br />

beschrieben werden. Sie ist intuitiv anwendbar<br />

und bedarf keiner Einweisung.<br />

Die FSK ist als Schiedsrichterbeobachtung<br />

auf das Format einer Postkarte nach dem<br />

Inhalt des ASB abgebildet. Die FSK ist<br />

nach dem Prinzip von Frage und zutreffender<br />

Ankreuz-Antwort als „Schiedsrichter-Beobachtung“<br />

zu verwenden. Die FSK<br />

soll von der Geschäftsstelle des <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es über die Vereinsfächer<br />

zum Abruf in den Vereinsgeschäftsstellen,<br />

Jugendgeschäftsstellen bekannt sein und<br />

ausliegen, um sie den Trainern und Betreuern<br />

aushändigen zu können.<br />

1.4 Grundsatz einer Beobachtung<br />

Der Beobachter darf nur Feststellungen, die er<br />

selbst wahrgenommen hat, bewerten. Bestehen<br />

Zweifel, so ist eine Bewertung zu unterlassen.<br />

Bei sogenannten Ermessensentscheidungen gilt<br />

die Meinung des Schiedsrichters. Falsche Tatsachen<br />

stellt der Beobachter fest.<br />

Für die Bewertung des Schiedsrichters<br />

und der Assistenten sind ausschließlich die<br />

persönlichen Wahrnehmungen des Beobachters/Coaches<br />

ausschlaggebend. Nach diesen<br />

persönlichen Wahrnehmungen fertigt er seinen<br />

Beobachtungsbogen an und legt die Noten<br />

fest. Bei kritischen Situationen, die auch Auswirkungen<br />

auf das Spiel haben, können vom<br />

Schiedsrichterausschuss beauftragte Bildaufzeichnungen<br />

durch den Beobachter/Coach zu<br />

Rate gezogen werden. Dies ist aber auf wenige<br />

schwierige Einzelsituationen zu beschränken,<br />

die der Beobachter/Coach auf Grund der Entfernung<br />

seines Standortes nicht zweifelsfrei<br />

wahrnehmen kann. Bei zweifelhafter Dokumentation<br />

hat die Benotung nach den persönlichen<br />

Feststellungen zu erfolgen. Diese Möglichkeit<br />

darf nicht dazu führen, dass geringfügige Entscheidungen<br />

(wie Einwurf, Eckstoß) durch die<br />

Bildaufzeichnung überprüft werden. Gleiches ist<br />

auch bei den von den Assistenten getroffenen<br />

Abseitsentscheidungen durch den Ort des Beobachters<br />

möglich. Kann das Bild den Vorgang<br />

nicht auflösen, so bleibt es bei der persönlichen<br />

Wahrnehmung.<br />

Die Aussagefähigkeit eines Beobachtungsbogens<br />

hängt wesentlich von der Darstellung<br />

von Sachverhalten mit Worten ab. Allgemeine<br />

Zusätze in den Rubriken sind wenig hilfreich<br />

(z. B. „der SR hat alles richtig gemacht“; „der<br />

SR hat alle Disziplinarstrafen ohne zu zögern<br />

ausgesprochen“; „der SR verhielt sich stets angemessen“).<br />

Der Beobachter muss gravierende<br />

Spielvorgänge sowohl in positiver als auch<br />

negativer Hinsicht schildern und Position beziehen.<br />

Dies bedeutet Verzicht auf allgemein gehaltene<br />

Sätze ohne Lerneffekt und Spielbezug!<br />

Ziel ist es, dem Schiedsrichter aufgrund individuell<br />

festgestellter Sachverhalte die erbrachte<br />

Leistung nachvollziehbar zu bescheinigen.<br />

Bewertete Merkmale werden durch Fettschrift<br />

oder Unterstreichen gekennzeichnet.<br />

Beim Ausfüllen des Beobachtungsbogens<br />

ist zu beachten, dass festgestellte Mängel und<br />

Fehler nur in einem Beobachtungskriterium<br />

zum Punktabzug führen können.<br />

1.5 Beobachterverhalten vor und<br />

nach dem Spiel<br />

Vor Spielbeginn soll sich der Beobachter beim<br />

Schiedsrichter-Team/Schiedsrichter vorstellen.<br />

Dies sollte bis spätestens 20 Minuten vor Spielbeginn<br />

geschehen. Er sollte es als Fachmann<br />

verstehen, dem SR/SR-Team die Ruhe und<br />

Gelassenheit zu vermitteln, die er/sie braucht/<br />

brauchen, um mit der nötigen Souveränität an<br />

die Aufgabe heranzugehen. Anweisungen für<br />

die Spielleitung sind nicht zu geben. Etwa 15<br />

Minuten nach Spielende ist mit dem Schiedsrichterteam<br />

ein Gespräch über die wichtigsten<br />

Punkte der Spielleitung zu führen, wenn die<br />

Aufnahmebereitschaft des Schiedsrichters zu<br />

einem Gespräch vorhanden ist. Die Ausführungen<br />

des Beobachters und dessen Gesamteinschätzung<br />

über die Leistung müssen sich im<br />

Bogen widerspiegeln.<br />

Der Beobachtungsauftrag ist erst mit<br />

der Zusendung des angefertigten Beobachtungsbogens<br />

beim Auftraggeber, z.<br />

B. dem Ansetzer bzw. dem Referat für das<br />

Beobachtungswesen, per E-Mail oder in<br />

Papier-Ausführung (wird gescannt) per<br />

Post innerhalb einer Kalenderwoche nach<br />

dem Spieltag abgeschlossen. Beim Referat<br />

für das Beobachtungswesen eingehende<br />

Beobachtungen werden an die Lehrgemeinschaftsleitung<br />

des Schiedsrichters,


6 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

den Ansetzer und von dort an den Schiedsrichter<br />

weitergeleitet.<br />

Für das Versenden, Weiterleiten der Beobachtung<br />

per E-Mail ist es aus organisatorischen<br />

Gründen wünschenswert, dass der Dateiname<br />

wie folgt benannt wird: Zuname_Rufname_LG-<br />

Nr_“Kurzzeichen der Spielklasse nach dem DF-<br />

Bnet“_Datum der Beobachtung im Format JJJJ-<br />

MM-TT_Name des Beobachters.Dateiendung<br />

Beispiele:<br />

• Mustermann_Hans_07_VL1_2007-09-18_<br />

Glücksmann.doc<br />

• Musterfrau_Sarah_02_LL2_2007-12-24_<br />

Weihnachtsmann.pdf<br />

1.6 Beobachter als Partner<br />

für den Schiedsrichter<br />

Der Schiedsrichterausschuss begleitet durch<br />

das Referat Beobachtungswesen die Schiedsrichter<br />

und Schiedsrichter-Assistenten bei ihren<br />

Spielleitungen in ihren Spielklassen durch die<br />

Anwesenheit eines Beobachters. Dieser soll als<br />

beauftragte Führungsperson die Spielleitung<br />

bewerten und den Schiedsrichter bzw. Schiedsrichter-Assistenten<br />

beraten. Ein Coaching des<br />

Schiedsrichters ist möglich. Keineswegs reicht<br />

es aus, dem Schiedsrichter nur Fehler zu benennen.<br />

Es sollen Lösungswege aufgezeigt<br />

werden. Der Beobachter steht dem Schiedsrichter<br />

als Partner zur Verfügung und muss Verständnis<br />

für den Schiedsrichter aufbringen. Er<br />

bestätigt anhand von Beispielen (Analysekonzept)<br />

die Richtigkeit der Entscheidungen ebenso<br />

wie festgestellte Defizite oder festgestellte<br />

Mängel. Diese müssen im Beobachtungsbogen<br />

mitgeteilt werden. Letztendlich muss sich der<br />

Schiedsrichter sein eigenes Bild von seiner<br />

Spielleitung machen können.<br />

Vom Referat für das Beobachtungswesen angesetzte/beauftragte<br />

Beobachter werden dem<br />

Schiedsrichterausschuss zum Saisonbeginn in<br />

einer Beobachterliste benannt. Im DFBnet wird<br />

der Beobachter/Coach zu den EDV-Anforderungen<br />

(E-Mail-Adresse) und die Qualifikation für<br />

einen Beobachtungsauftrag nach Spielklassen<br />

und Fördergruppen ausgewiesen.<br />

Die Einstufung als Beobachter wird personenbezogen<br />

nach seiner aktiven Schiedsrichtertätigkeit,<br />

der Qualifikation, Verfügbarkeit,<br />

Ansetzbarkeit, Einhaltung von Anweisungen<br />

vorgenommen. Der Einstieg als Beobachter<br />

kann durch einen „Beobachter-Paten“ begleitet<br />

werden. Der Liste können auch aktive Schiedsrichter<br />

angehören. Es ist sinnvoll, wenn mindestens<br />

ein Mitglied der Lehrgemeinschaftsleitung<br />

als Beobachter tätig ist, um den Prozess<br />

des Verstehens zu optimieren. Der Beobachtungsauftrag<br />

erfolgt für eine Richtzahl- bzw. als<br />

Kontrollbeobachtung. Die Form der Beobachtung<br />

wird als Standardbeobachtung oder<br />

im Coaching durchgeführt. Der Beobachter/Coach<br />

verpflichtet sich, für den Nachweis<br />

seiner Qualifizierung Lehrabende und<br />

speziell angesetzte Tagungen, Workshops<br />

und Lehrgänge zu besuchen. Die im Zusammenhang<br />

mit der Auftragserledigung<br />

einer Beobachtung stehenden Anweisungen<br />

sind einzuhalten.<br />

Ziel einer Beobachtung ist es,<br />

• Hinweise zu geben,<br />

• damit die Leistung der Schiedsrichter gesteigert<br />

werden kann,<br />

• die einheitliche Regelauslegung zu gewährleisten<br />

• und die Leistung des Schiedsrichters zu beurteilen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Fussball-<strong>Verband</strong> e.V.<br />

Schiedsrichterausschuss,<br />

Referat Beobachtungswesen<br />

Anschrift: Humboldtstraße 8 a<br />

14193 Berlin<br />

Redaktion: Hans-Eberhard Bracklow,<br />

Bodo Brandt-Chollé<br />

Lektorat: Andreas Burkhardt<br />

Layout: Dominik Höch<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Kaj Björn Schumann<br />

Kontakt: he.bracklow@web.de<br />

Stand: 10. April 2008


Kapitel 2: Der Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (SSB) 7<br />

2 Der Standard-Schiedsrichter-<br />

Beobachtungsbogen (SSB)<br />

2.1 Einführung<br />

Der gültige DFB-Beobachtungsbogen wurde mit<br />

den neu konzipierten Beobachtungsrichtlinien<br />

zum Beginn der Saison 2007/2008 eingeführt.<br />

Der aktuelle Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen<br />

enthält neun Rubriken. Zu<br />

den Bewertungskriterien für den Schiedsrichter<br />

(SR) gehört eine durch die vom Beobachtungsbogen<br />

vorgegebene Beurteilung und eine Bewertung<br />

der Schiedsrichter-Assistenten (SRA)<br />

mit Punkten der „10er-Bewertung“, wobei auch<br />

Zehntelpunkte vergeben werden können. (Siehe<br />

Anlagen „Beobachtungsbogen“)<br />

Die <strong>Richtlinien</strong>/Anweisungen sollen beim<br />

SR-Beobachten dazu beitragen, eine zutreffende<br />

aussagefähige, individuelle und für die Beo-<br />

bachtungs- und Schiedsrichterebene einheitliche<br />

und anforderungsgerechte SR- und SRA-<br />

Beurteilung abgeben zu können. Die Beobachtung,<br />

deren Sachinhalte, die Benotung sind mit<br />

den jeweiligen Zielgruppen in den Lehrgängen<br />

der Schiedsrichter und Workshops der Beobachter<br />

jeweils mit der Bereitschaft für Veränderungen<br />

und dem Ziel „Klarheit und Transparenz<br />

einer Beobachtung“ als beteiligte Beobachter<br />

und Schiedsrichter z. B. durch Rollenspiele,<br />

Fallbeispiele zu vermitteln und zu trainieren.<br />

Bei der Beurteilung und Benotung der<br />

Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistenten<br />

ist vornehmlich der Gesamteindruck zu bewerten.<br />

Die Benotung erfolgt nach der „10er-Bewertung“<br />

und kann in Zehntelpunkten vergeben<br />

werden. Der Beobachter beurteilt den Schiedsrichter<br />

aufgrund seiner Eindrücke und festgestellter<br />

Sachinhalte in den Bewertungskriterien<br />

im SSB nur mit einer Gesamtpunktbewertung.<br />

Im ASB wird jedes der Bewertungskriterien<br />

(Rubriken) mit einer Einzelbewertung beurteilt.<br />

Die Summe der Einzelwerte ergibt mit dem<br />

Grundwert die Gesamtnote. Bei der Bewertung<br />

muss zuerst der Schwierigkeitsgrad des Spieles<br />

eingestuft werden. Besonders positive und<br />

negative Feststellungen müssen berücksichtigt<br />

werden. Es ist auch festzustellen, welchen Anteil<br />

z. B. der SR an einem normal zu leitenden<br />

Spiel hat.<br />

Die Gesamtleistungen der SRA sind einzeln<br />

mit Punkten nach der 10er-Bewertung zu bewerten<br />

und können in Zehntelpunkten vergeben<br />

werden.<br />

2.2 Der Schwierigkeitsgrad des<br />

Spiels<br />

Bevor der Schiedsrichter-Beobachter/Coach<br />

seine Feststellungen zu den einzelnen Rubriken<br />

schreibt, muss er den Schwierigkeitsgrad<br />

des Spieles einstufen. Dieser ergibt sich aus<br />

den Anforderungen für Schiedsrichter- und<br />

Assistenten während des gesamten Spieles.<br />

Sie können normal, schwierig oder auch sehr<br />

schwierig sein. Es kommt vor, dass sich die Anforderungen<br />

an den Spielleiter nach bestimmten<br />

Vorkommnissen schlagartig verändern. Dies<br />

kann nach einer Strafstoßentscheidung, einem<br />

Platzverweis, einem vermeintlichen Abseitstor<br />

oder auch Handspiel der Fall sein. In solchen<br />

Situationen muss der Beobachter/Coach erkennen,<br />

wie der Unparteiische auf den veränderten<br />

Spielcharakter reagiert. Im Beobachtungsbogen<br />

wird er dann zunächst Schwierigkeitsgrad<br />

1 und ab dem Zeitpunkt der Veränderung<br />

Schwierigkeitsgrad 2 eintragen. Daraus erkennt<br />

der Schiedsrichter, dass der Schiedsrichter-Beobachter/Coach<br />

den Spielverlauf genau<br />

verfolgt und die Veränderungen im Verhalten<br />

der Akteure fachgerecht registriert hat.<br />

Hier einige Beispiele zu den drei Möglichkeiten,<br />

den Schwierigkeitsgrad des Spiels einzustufen.<br />

Normal (1)<br />

• Der Schiedsrichter wird normal gefordert.<br />

Beide Teams spielen bis zum Spielende<br />

weitgehend anständig und fair. Auf dem<br />

Spielfeld hat sich ereignet, was zu einem<br />

richtigen <strong>Fußball</strong>spiel gehört.<br />

• Während des Spiels gibt es keine Probleme,<br />

die Zuschauer verhalten sich sportlich<br />

anständig. Es gibt keine emotionalen Ausschreitungen.<br />

• Der Platz ist gut bespielbar.<br />

• Veränderungen des Spielcharakters, auf die<br />

der Schiedsrichter regieren musste, ergaben<br />

sich nicht.<br />

Schwierig (2)<br />

• Es gibt viele regelwidrige Spielweisen.<br />

• Es kommt zu verbissenen Zweikämpfen,<br />

Pärchenbildungen, übertriebenem Fuß- und<br />

Körpereinsatz.<br />

• Nach bestimmten Vorkommnissen/Entscheidungen<br />

spielen die Mannschaften plötzlich<br />

aggressiver.<br />

• Schlechte Witterungsbedingungen und<br />

schwierige Bodenverhältnisse.<br />

• Die Zuschauer heizen die Stimmung an.


8 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

Sehr schwierig (3)<br />

• Häufige/ständige Konfliktsituationen auf<br />

dem Spielfeld.<br />

• Spielunterbrechungen wegen Verletzungen.<br />

• Die Spieler reagieren gereizt, das Publikum<br />

wird aufgewiegelt, der Schiedsrichter ausgepfiffen<br />

und durch Sprechchöre diffamiert.<br />

• Gehässiges und bösartiges Umfeld, es<br />

kommt zu Ausschreitungen.<br />

• Es werden Gegenstände auf das Spielfeld<br />

geworfen bzw. Rauchbomben gezündet.<br />

• Der Schiedsrichter wird nach unpopulären<br />

Entscheidungen von den Spielern lautstark<br />

attackiert und umringt.<br />

Im Bericht muss der Schiedsrichter-Beobachter/Coach<br />

auch festhalten, warum die Spielleitung<br />

(sehr) schwierig war oder geworden ist.<br />

Ein Derby, ein Abstiegsduell oder eine Begegnung<br />

um einen Spitzenplatz müssen nicht unbedingt<br />

schwierig zu leiten sein.<br />

Ein entscheidender Faktor ist: Wie haben<br />

die Mannschaften <strong>Fußball</strong> gespielt?<br />

Negativ beeinflusst auch, wenn der Schiedsrichter<br />

mit falschen und überzogenen Entscheidungen<br />

für eine schwierige oder sehr schwierige<br />

Spielleitung verantwortlich ist. Auch diesen<br />

Fakt muss der Beobachter/Coach bei seiner<br />

Analyse feststellen und in seinem Beobachtungsbericht<br />

vermerken.<br />

2.3 Beurteilung und Punktebewertung<br />

der Schiedsrichterleistung<br />

Positiv fließen alle Entscheidungen ein, die dazu<br />

beitragen, dass ein Spiel in geordneten Bahnen<br />

verläuft und der Schiedsrichter als Persönlichkeit<br />

seine Aufgabe zur Zufriedenheit aller<br />

Beteiligten erfüllt. Schwierige und besonders<br />

kritische Entscheidungen sind dabei speziell zu<br />

berücksichtigen.<br />

Negativ zu bewerten sind alle Entscheidungen,<br />

die dazu beitragen, dass ein Spiel nicht<br />

den Regeln entsprechend geleitet wird und dem<br />

Schiedsrichter auch die Persönlichkeit und das<br />

Fingerspitzengefühl für die Spielleitung fehlten.<br />

Dabei haben unbedeutende Kleinigkeiten wesentlich<br />

geringeren Einfluss. Schwerwiegende<br />

Fehler, auch Einzelfehler, sind weitaus stärker<br />

zu gewichten. Dabei spielt auch eine Rolle, ob<br />

sich dieser Fehler auf das Spiel und sein Ergebnis<br />

auswirken.<br />

Hervorragende Leistung (9,0 – 10,0)<br />

Noten in diesem Bereich sind die absolute Ausnahme.<br />

Diese Noten können nur vergeben werden,<br />

wenn es sich um eine äußerst schwierige<br />

Spielleitung handelt (Schwierigkeitsgrad 3) und<br />

eine Vielzahl von schwierigen Entscheidungen<br />

richtig getroffen wurden. Durch eine absolut<br />

fehlerfreie Leistung muss sich der Schiedsrichter<br />

diese Bewertung verdienen. Die schwierigen<br />

Entscheidungen sind im Bericht zu nennen.<br />

Der hohe Schwierigkeitsgrad des Spiels darf<br />

nicht durch Fehler oder falsches Verhalten des<br />

Schiedsrichters entstanden sein.<br />

Sehr gute Leistung (8,5 – 8,9)<br />

Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn<br />

ein normales Spiel ohne jegliche schwierige<br />

Situationen absolut problem- und fehlerlos<br />

geleitet wird. Diese Beschreibung<br />

ergibt den festen Grundwert 8,5.<br />

Musste der Schiedsrichter schwierige und<br />

wichtige Entscheidungen treffen, erhöht sich die<br />

Note entsprechend der Anzahl dieser schwierigen<br />

Situationen bzw. des attestierten Gesamtschwierigkeitsgrades<br />

des Spiels (Schwierigkeitsgrad<br />

2). Die einzelnen Entscheidungen bzw. der<br />

Schwierigkeitsgrad 2 insgesamt sind im Bericht<br />

vom Beobachter/Coach exakt zu beschreiben.<br />

Ein Hinweis zu einem unbedeutenden Sachverhalt,<br />

der keinerlei Einfluss auf das Spiel hatte,<br />

kann gegeben werden, ohne dass die Note<br />

dadurch gemindert werden muss. Mehrere Hinweise<br />

führen dazu, dass die Leistung nur noch<br />

als „gute Leistung“ im Rahmen 8,0 bis 8,4 bewertet<br />

werden kann.<br />

Gute Leistung (8,0 – 8,4)<br />

Noten in diesem Bereich können gegeben werden,<br />

wenn in einem normalen, schwierigen<br />

oder sehr schwierigen Spiel wenige unbedeutende<br />

Fehler vorkamen (z. B. falsche Freistoßentscheidung<br />

ohne Auswirkung auf das<br />

Spielergebnis, fehlende Verwarnung ohne Auswirkungen,<br />

Probleme in der Zusammenarbeit,<br />

Defizite im Bereich der körperlichen Verfassung<br />

des SRs usw.). Positive Elemente der Spielleitung<br />

können solche unbedeutende Fehler kompensieren.<br />

Je weniger Fehler vorkamen und je schwieriger<br />

das Spiel war, desto höher kann die Note<br />

im vorgegebenen Rahmen steigen. Mehrere<br />

Fehler in einem normalen Spiel lassen die Note<br />

in Richtung 8,0 tendieren.<br />

Wenn Fehler gemacht werden, die sich auf<br />

das Spielergebnis auswirken, können Noten in<br />

diesem Bereich nicht mehr gegeben werden.


Kapitel 2: Der Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (SSB) 9<br />

Zufriedenstellende Leistung (7,5 – 7,9)<br />

Diese Bewertung kann bei jedem Schwierigkeitsgrad<br />

vergeben werden.<br />

Bei einem gravierenden Einzelfehler oder<br />

bei einem Einzelfehler, der Auswirkung auf das<br />

Spielergebnis hatte, kann maximal eine 7,9<br />

gegeben werden. Kommen zu einem solchen<br />

Einzelfehler weitere unbedeutende Fehler hinzu,<br />

sinkt die Note entsprechend der Anzahl der<br />

festgestellten Fehler im angegebenen Rahmen.<br />

Gravierende Einzelfehler oder Fehler, die<br />

Auswirkungen auf das Spielergebnis haben,<br />

können nicht durch positive Aspekte der Spielleitung<br />

über eine Bewertung von 7,9 hinaus<br />

ausgeglichen werden.<br />

Noten in diesem Bereich können ebenfalls<br />

vergeben werden, wenn eine Vielzahl von unbedeutenden<br />

Fehlern festgestellt werden und<br />

diese die positiven Eindrücke der Spielleitung<br />

überlagern.<br />

Es können maximal 7,9 Punkte gegeben<br />

werden:<br />

– Spielentscheidender Fehler.<br />

– Regelfehler mit Auswirkung auf das Spielergebnis.<br />

– Notbremse, keine Rote Karte.<br />

– Keine Notbremse, Schiedsrichter gibt Rot.<br />

– Verwarnung des falschen Spielers.<br />

– Klare Rote Karte wird nicht gezeigt.<br />

– Klares Halten im Strafraum, der Schiedsrichter<br />

verlegt den Tatort nach außerhalb<br />

des Strafraums.<br />

– Eine Mannschaft wird in der 35. Spielminute<br />

auf 10 Spieler reduziert. Die Rote Karte war<br />

nicht berechtigt. Die Mannschaft spielt 55<br />

Minuten mit 10 Spielern und verliert 2:1.<br />

Schwache Leistung (7,0 – 7,4)<br />

Bei mehreren gravierenden Einzelfehlern und/<br />

oder bei Fehlern mit Auswirkungen auf das<br />

Spielergebnis (siehe Aufzählung unter zufriedenstellende<br />

Leistung) sind Noten in diesem<br />

Bereich zu vergeben.<br />

Die Spielleitung muss aber noch einen insgesamt<br />

ordnungsgemäßen Spielablauf sichergestellt<br />

haben.<br />

Sehr schwache Leistung (6,0 – 6,9)<br />

Bei mehreren gravierenden Einzelfehlern und/<br />

oder bei Fehlern mit Auswirkungen auf das<br />

Spielergebnis und mehreren weiteren Fehlern<br />

sind Noten in diesem Bereich zu vergeben. Der<br />

Schiedsrichter leitet das Spiel nicht mehr ordnungsgemäß.<br />

Unakzeptable Leistung (< 6,0)<br />

Eine völlig unzureichende Schiedsrichter-Leistung.<br />

Die negativen Punkte dominieren eindeutig.<br />

Das Spiel wurde nicht ordnungsgemäß<br />

geleitet.<br />

2.4 Leitfaden für die Bewertung<br />

von Einzelentscheidungen<br />

2.4.1 Beschreibung des Spiels<br />

• Ausgezeichnete äußere Bedingungen<br />

• Gute Platzverhältnisse<br />

• Ruhiges Spiel<br />

• Sportliches Verhalten aller Beteiligten<br />

• Regennasser, aufgeweichter Boden<br />

• Aggressive Spielweise<br />

• Kampfbetontes Spiel<br />

• Übertriebener Einsatz<br />

2.4.2 Regelanwendung, Regelauslegung,<br />

Spielkontrolle, taktisches Verhalten,<br />

Umgang mit den Spielern und<br />

Offiziellen (Bank)<br />

Regelanwendung, Regelauslegung<br />

+ Bewertung der Vergehen nach Regel 12 (Anspringen,<br />

Aufstützen, Fußvergehen, Halten,<br />

Zerren, übertriebener Körpereinsatz, Stoßen,<br />

Unterlaufen, Handspiel, Schwalben,<br />

Simulieren, Sperren, Ellenbogeneinsatz).<br />

+ Klare Unterscheidung zwischen direkten<br />

und indirekten Freistößen.<br />

+ Korrekte Überwachung der Einwürfe.<br />

+ Tatortfestlegung – eigene Hälfte, gegnerische<br />

Hälfte.<br />

+ Richtige Unterscheidung zwischen aktivem<br />

und passivem Abseits.<br />

+ Genaue Beachtung der Mauerdistanz.<br />

+ Genaue Beachtung des Torwartspieles.<br />

+ Richtiger Auswechselvorgang.<br />

+ Besonders auf Ellenbogeneinsatz geachtet.<br />

+ Schmuck/Gegenstände im Sinne der Regel<br />

4 wurden nicht getragen.<br />

+ Nachspielzeit wurde korrekt angezeigt.<br />

+ Verletzte Spieler wurden außerhalb des<br />

Spielfeldes behandelt.<br />

+ Festhalten wurde rigoros unterbunden.<br />

+ angewiesene Pfiffe zur Spielfortsetzung<br />

wurden richtig gehandhabt.<br />

– Bei den Zweikämpfen wurden mehrfach erlaubte<br />

Spielweisen beim Körpereinsatz und<br />

Sperren bestraft.


10 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

– SR ließ sich von den Spielern täuschen, fiel<br />

auf Schwalben herein.<br />

– Versteckte Regelwidrigkeiten vor der Ballannahme<br />

wie Halten, Stoßen und am Trikot<br />

zerren wurden nicht erkannt.<br />

– Bewusstes Foulspiel beim In-Stellung-Laufen<br />

hat der Schiedsrichter nicht bestraft.<br />

– Fußangriffe in die Beine, ohne den Ball zu<br />

spielen, nicht geahndet.<br />

– Bei verbotenen Spielweisen wurde das Spiel<br />

mit indirektem Freistoß fortgesetzt.<br />

– Zu nachsichtig bei der Mauerbildung; klares<br />

Vorlaufen aus der Mauer nicht bestraft<br />

– Duldete mehrfach Einwürfe an der falschen<br />

Stelle.<br />

– Bei den Strafstoßausführungen waren Spieler<br />

beider Mannschaften klar erkennbar zu<br />

früh im Strafraum, keine Konsequenz.<br />

– Passives Abseits wurde bestraft.<br />

– Verlegte den Tatort aus dem Strafraum.<br />

– Ließ die Spieler Schmuck/Gegenstände im<br />

Sinne der Regel 4 tragen.<br />

– Nachspielzeit wurde nicht angezeigt.<br />

– Schiedsrichter ließ Behandlung verletzter<br />

Spieler auf dem Spielfeld zu.<br />

– SR ließ übertriebenen Torjubel zu.<br />

– angewiesene Pfiffe zur Spielfortsetzung<br />

blieben aus.<br />

Spielkontrolle<br />

+ Erkannte den Spielcharakter von Beginn an<br />

richtig; reagierte sofort angemessen, als<br />

sich der Spielcharakter veränderte.<br />

+ Fand von Beginn an die richtige Einstellung<br />

zum Spiel.<br />

+ Ließ erlaubte harte Spielweise zu.<br />

+ Griff konsequent durch.<br />

+ Kontrollierte das Spielgeschehen in jeder<br />

Phase.<br />

+ Ließ fußballtypischen Körpereinsatz zu.<br />

+ Ließ das faire Spiel laufen.<br />

+ Konzentrierte Spielleitung.<br />

+ Sinnvolle Anwendung der Vorteilbestimmung;<br />

mit einer gekonnten Anwendung der<br />

Vorteilbestimmung wurde die Spielqualität<br />

verbessert.<br />

+ Korrekte Anwendung des verzögerten Pfiffs.<br />

+ Möglichkeiten der Vorteilanwendung wurden<br />

dem Spielcharakter angepasst.<br />

– Unterbrach durch eine nicht erforderliche<br />

kleinliche Regelauslegung wiederholt den<br />

Spielfluss.<br />

– Der Schiedsrichter fand nicht die richtige<br />

Einstellung zum Spiel.<br />

– Verlor mit zunehmender Spieldauer seine<br />

Linie.<br />

– Erkannte von Beginn an den Spielcharakter<br />

nicht richtig, reagierte zu spät, verlor die<br />

Übersicht.<br />

– Aufgrund der Spielweisen beider Teams war<br />

die großzügige Regelauslegung nicht vertretbar.<br />

– Durch übertriebenes Vorteilspiel wurde das<br />

Spiel immer hektischer.<br />

– Hätte den verzögerten Pfiff mehrfach anwenden<br />

können.<br />

Taktisches Verhalten<br />

+ Entscheidungen wurden schnell getroffen.<br />

+ Klare Pfiffe.<br />

+ Bemühte sich um schnelle Spielfortsetzung<br />

(wesentliche Verbesserung der effektiven<br />

Spielzeit).<br />

+ Beruhigte im richtigen Augenblick das Spiel.<br />

+ Maßvolle und wirkungsvolle Gestik.<br />

+ Wurde vor der Ausführung von Eck- und<br />

Freistößen aktiv, als gehalten und gestoßen<br />

wurde.<br />

+ Eindeutige Entscheidungen.<br />

– Pfiff auf Zuruf.<br />

– Duldete Spielverzögerungen.<br />

– Verhinderte schnelle Spielfortsetzungen.<br />

– Übertriebene Gestik.<br />

– War passiv vor Eckstößen und Freistoßausführungen.<br />

– Pfiff war zu zaghaft.<br />

– Entscheidungen waren missverständlich.<br />

Umgang mit Spielern und Offiziellen<br />

(Bank)<br />

+ Der Schiedsrichter gab klare und eindeutige<br />

Anweisungen.<br />

+ Keine Diskussionen mit den Akteuren.<br />

+ Genaue Beachtung der Anweisungen bei<br />

Spielerverletzungen.<br />

+ Stets angemessenes und korrektes Verhalten<br />

gegenüber den Trainern.<br />

– Diskutierte mit den Spielern.<br />

– Ließ sich lautstark kritisieren.<br />

– Insgesamt zu tolerant mit den Akteuren.<br />

– Griff nicht ein, als die Trainer ständig am<br />

Spielfeldrand standen und Anweisungen gaben.<br />

– Abwertende Gesten, Abwinken und in die<br />

Hände Klatschen wurden nicht geahndet.<br />

– Der Schiedsrichter ließ sich stoßen und zerren,<br />

ohne zu reagieren.<br />

2.4.3 Disziplinarkontrolle<br />

+ Sinnvoller Einsatz von Ermahnungen.


Kapitel 2: Der Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (SSB) 11<br />

+ Die persönlichen Strafen zeigten Wirkung.<br />

+ Ermahnungen und persönliche Strafen wurden<br />

klar und deutlich ausgesprochen.<br />

+ Der Schiedsrichter war im Bereich der persönlichen<br />

Strafen konsequent.<br />

+ Unsportlichkeiten wurden nicht geduldet<br />

(Ballwegschlagen nach dem Pfiff, Abwinken,<br />

Fordern von persönlichen Strafen).<br />

+ Klare und nachvollziehbare Linie.<br />

+ Reklamieren wurde unverzüglich bestraft.<br />

+ Schiedsrichter sprach vorgeschriebene „Disziplinarstrafen“<br />

aus.<br />

+ Für Festhalten wurden die korrekten Strafen<br />

ausgesprochen.<br />

– Zu früher Einsatz von persönlichen Strafen<br />

bei geringen Vergehen.<br />

– Zwingende persönliche Strafen wurden<br />

nicht ausgesprochen.<br />

– Unsportlichkeiten wurden geduldet.<br />

– Setzte die Akzente bei den Verwarnungen<br />

falsch.<br />

– Eine klare Linie war bei den Karten nicht erkennbar.<br />

– Brutale Spielweise wurde nicht mit Rot bestraft.<br />

– Angriffe in die Beine des Gegners, die dessen<br />

Gesundheit gefährdeten, wurden nicht<br />

mit „Rot“ geahndet.<br />

– Chaotische Anwendung der Disziplinarstrafen.<br />

– Für eine klare Notbremse gab es nur Gelb.<br />

– Der Schiedsrichter verlieh den Verwarnungen<br />

nicht den erforderlichen Nachdruck.<br />

– Die Gelben Karten zeigten keine Wirkung.<br />

– Die Spieler wurden beim Zeigen der Karten<br />

nicht klar und deutlich angesprochen.<br />

– Gelbe Karten wurden in den Rücken gezeigt.<br />

– Der Schiedsrichter unterließ vorgeschriebene<br />

Disziplinarstrafen.<br />

– Beim Erklettern von Zäunen, vornehmlich<br />

nach Torerfolgen, wurde auf Gelb verzichtet.<br />

– Gelbe Karte bei unsportlichem Festhalten<br />

unterblieb.<br />

– Reklamieren wurde geduldet.<br />

2.4.4 Persönlichkeit<br />

+ Wurde respektiert, anerkannt.<br />

+ Hat sich durchgesetzt, erreichte eine ausgezeichnete<br />

Außenwirkung.<br />

+ Konsequent, nicht beeinflussbar.<br />

+ Ließ keine Unsicherheiten erkennen.<br />

+ Bestimmtes, sicheres und selbstbewusstes<br />

Auftreten.<br />

+ Handelte stets überlegt und sachlich.<br />

+ Souveränes Auftreten, es kam keine Hektik<br />

auf.<br />

+ Entschlossen.<br />

+ Berechenbar.<br />

+ Mutig.<br />

+ Unauffällig.<br />

+ Der Schiedsrichter war die gewünschte Persönlichkeit<br />

auf dem Spielfeld.<br />

+ Zeigte Standvermögen, als unpopuläre Entscheidungen<br />

getroffen werden mussten.<br />

+ Verließ seine klare Linie auch bei aufkommender<br />

Kritik nicht.<br />

+ Die Entscheidungen – auch kritische – wurden<br />

respektiert.<br />

+ Sehr gute Akzeptanz.<br />

– Der Schiedsrichter konnte sich nicht wie gewünscht<br />

durchsetzen.<br />

– Mit seinem übertriebenen Auftreten stellte er<br />

sich zu sehr in den Mittelpunkt des Spiels.<br />

– Insgesamt fehlte eine klare Linie; die gewünschte<br />

Außenwirkung wurde nicht erreicht.<br />

– Aufgrund seiner unterschiedlichen Regelauslegung<br />

war der Schiedsrichter für Spieler<br />

und Zuschauer nicht berechenbar.<br />

– Der Schiedsrichter war nicht die gewünschte,<br />

in diesem Spiel benötigte Persönlichkeit.<br />

– Es fehlte am nötigen Selbstvertrauen und<br />

Selbstbewusstsein.<br />

– Der Schiedsrichter ließ jegliche Souveränität<br />

vermissen.<br />

– Es fehlt der Mut.<br />

– Keine Akzeptanz.<br />

2.4.5 Körperliche Verfassung und<br />

Stellungsspiel<br />

Körperliche Verfassung<br />

+ Der Schiedsrichter ist konditionell in einer<br />

sehr guten Verfassung.<br />

+ Stets in Spielnähe, guter Laufstil.<br />

+ Leistungsbreit, ging weite Wege.<br />

+ Laufstark bis zum Spielende.<br />

+ Das Mittelfeld wurde schnell überbrückt.<br />

+ Gekonntes Rückwärtslaufen, dadurch sehr<br />

gute Übersicht.<br />

– Bei spielentscheidenden Szenen war der<br />

Schiedsrichter zu weit vom Spielgeschehen<br />

entfernt.<br />

– Konnte dem Spiel nicht immer folgen.<br />

– Hätte häufiger bis an die Strafräume durchlaufen<br />

müssen.<br />

– Konditionelle Mängel unübersehbar.


12 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

– Das Mittelfeld wurde bei Steilangriffen nicht<br />

schnell genug überbrückt, es fehlten die<br />

Spurts.<br />

– Läuft kaum rückwärts.<br />

– Es fehlte die Leistungsbereitschaft.<br />

– Der SR legte zu viele Pausen ein.<br />

Stellungsspiel<br />

+ Bevorzugt die flexible Diagonale.<br />

+ Die Spieler wurden nicht gestört.<br />

+ Richtiges Stellungsspiel bei den Standardsituationen<br />

(Freistöße, Eckstöße, Strafstöße).<br />

+ Hatte die Assistenten immer im Blickfeld.<br />

+ Gute Seiteneinsicht.<br />

+ Richtige Distanz zum Spielgeschehen.<br />

– Störte gelegentlich die Spieler.<br />

– Hielt sich häufig im Mittelfeld auf statt auszuweichen;<br />

der Schiedsrichter wurde wiederholt<br />

angeschossen.<br />

– Der Schiedsrichter hatte den Spielvorgang<br />

wiederholt im Rücken.<br />

– Der Schiedsrichter hatte das Spiel nicht zwischen<br />

sich und den Assistenten.<br />

– Die flexible Diagonale wurde zu wenig praktiziert.<br />

– Bei Standardsituationen (Freistößen, Eckstößen,<br />

Strafstößen) entsprach das Stellungsspiel<br />

nicht den Anweisungen.<br />

– Keine Seiteneinsicht.<br />

– War zu nahe am Spielgeschehen.<br />

2.4.6 Zusammenarbeit mit den<br />

Schiedsrichter-Assistenten<br />

In diesem Feld haben die Schiedsrichter-Beobachter/-Coaches<br />

die Zusammenarbeit des<br />

Schiedsrichters mit den Assistenten zu beschreiben.<br />

Die Tätigkeit der Schiedsrichter-Assistenten<br />

ist in den Rubriken 8 und 9 zu beurteilen.<br />

+ Der Schiedsrichter hat alle Zeichen der Assistenten<br />

gesehen.<br />

+ Der Schiedsrichter griff sofort ein, wenn Assistenten<br />

bedrängt wurden.<br />

+ Entschied zurecht gegen Assistenten, wenn<br />

er die Situation besser gesehen hatte.<br />

+ Deutliche Zeichengebung, wenn eine Assistentenanzeige<br />

nicht übernommen wurde.<br />

– Durch falsches Stellungsspiel wurden Assistentenzeichen<br />

übersehen.<br />

– Klare Foulspiele im Bereich eines Assistenten<br />

wurden nicht geahndet.<br />

– Abseitsanzeige eines Assistenten übernommen,<br />

obwohl sich der ballführende Spieler<br />

diesen selbst klar vorgelegt hatte und ein<br />

anderer Angreifer passiv im Abseits stand.<br />

– Abseitsanzeige eines Schiedsrichter-Assistenten<br />

zu spät gesehen.<br />

– Zu schnell auf Eckstoß entschieden. Der<br />

Schiedsrichter-Assistent zeigte richtiger-<br />

weise Abstoß an.<br />

– Falsche Einwurfentscheidung. Der Schiedsrichter-Assistent<br />

zeigte sofort und zu Recht<br />

in die andere Richtung.<br />

– Der Schiedsrichter entschied einige Male<br />

zu schnell und falsch. Er müsste sich durch<br />

Blickkontakt besser mit den Schiedsrichter-<br />

Assistenten abstimmen.<br />

– Der Schiedsrichter verlässt sich zu sehr auf<br />

seine Assistenten.<br />

– Reagierte nicht auf das vom Schiedsrichter-<br />

Assistenten tolerierte aggressive Trainerverhalten.<br />

– Falsches Stellungsspiel der Assistenten wurde<br />

nicht korrigiert.<br />

2.4.7 Zusammenfassende Bemerkungen,<br />

Verbesserungsvorschläge, Beispiele<br />

Hier sollten die Kernpunkte der Spielleitung und<br />

die Aspekte, welche die Bewertung beeinflusst<br />

haben, nochmals zusammengefasst werden.<br />

Wichtig sind auch Verbesserungsvorschläge für<br />

eine Optimierung der Leistung des Schiedsrichters<br />

in der Zukunft. (Textbeispiele siehe Anhang<br />

4.1.1)<br />

2.4.8 Beurteilung SR-Assistent 1<br />

Die Tätigkeit der Schiedsrichter-Assistenten<br />

hat eine große Bedeutung. Die Leistung der Assistenten<br />

an der Linie bildet eine wesentliche<br />

Voraussetzung für eine sehr gute Gesamtleistung<br />

des Teams. Aus diesem Grund müssen die<br />

Beobachter/Coaches auch die Anforderung und<br />

Mitarbeit der Schiedsrichter-Assistenten beurteilen.<br />

Dabei erstreckt sich das Hauptaufgabengebiet<br />

der Assistenten auf folgende Bereiche:<br />

1. Höchste Priorität gilt der Abseitsanzeige.<br />

2. Einwurf, Abstoß-, Eckstoß.<br />

3. Unterstützung bei der Toranzeige.<br />

4. Foulanzeige.<br />

5. Betreten des Spielfeldes bei Konflikt-<br />

situationen.<br />

6. Verhalten auf der Auswechselbank.<br />

7. Anzeige von Vergehen hinter dem Rücken<br />

des Schiedsrichters.<br />

8. Stellungsspiel und Laufwege.


Kapitel 2: Der Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (SSB) 13<br />

Für die spezielle Beurteilung der Assistenten<br />

berücksichtigt der Schiedsrichter-Beobachter/<br />

Coach die folgenden Punkte:<br />

+ Korrekte Abseitsentscheidungen.<br />

+ Klare und richtige Zeichengebung.<br />

+ Konzentrierte Mitarbeit.<br />

+ Maßvolle Mitarbeit mit der freien Hand.<br />

+ Im richtigen Augenblick verzögert gewinkt.<br />

+ Regelwidrigkeiten angezeigt (Foulspiele).<br />

+ Richtiges Verhalten gegenüber Trainern und<br />

Auswechselspielern.<br />

+ Amtierte ruhig und besonnen.<br />

+ Zur richtigen Zeit das Spielfeld betreten,<br />

um den Schiedsrichter zu unterstützen.<br />

+ Vergehen hinter dem Rücken angezeigt.<br />

+ Korrekte Einwurfanzeige.<br />

+ Korrekte Ab-/Eckstoßanzeige.<br />

+ Kritik beeinflusste ihn nicht.<br />

+ Gute Unterstützung bei Torerzielung.<br />

+ Sicherer Gesamteindruck.<br />

– Falsche Abseitsanzeige.<br />

– Falsche Zeichengebung.<br />

– Unkonzentriert.<br />

– Schaut dem Spiel zu.<br />

– Übertriebene Gestik/Fahnenzeichen.<br />

– Zu schnell oder zu spät gewinkt.<br />

– Regelwidrigkeiten nicht angezeigt.<br />

– Kompetenz überschritten.<br />

– Hektisch, nervös.<br />

– Falsche Einstellung zum Verhalten der Trainer<br />

und den Auswechselspielern.<br />

– Schiedsrichter nicht genügend unterstützt.<br />

– Vergehen nicht angezeigt.<br />

– Falsche Einwurfanzeige.<br />

– Falsche Ab-/Eckstoßanzeige.<br />

– Ließ sich durch Kritik beeinflussen.<br />

– Zwingt dem SR Entscheidungen auf.<br />

– Keine Unterstützung bei einer Torerzielung.<br />

– Lässt sich auf Diskussionen ein.<br />

– Zaghaft/unsicher amtiert.<br />

Erläuterungen zur Notengebung:<br />

Schwierigkeitsgrade:<br />

Normale Anforderungen:<br />

• Keine schwierigen Abseitssituationen.<br />

• Normale Foulspiele zu beurteilen.<br />

• Faire Spielweise beider Mannschaften.<br />

• Klare Tor-, Einwurf-, Abstoß- und Eckstoßentscheidungen.<br />

Schwierige Anforderungen:<br />

• Mehrere kritische Abseitsentscheidungen,<br />

aus denen auch Tore oder Tormöglichkeiten<br />

entstanden.<br />

• Mehrere kritische Foulspiele.<br />

• Aggressives Trainerverhalten.<br />

• Schwierige Tor-, Einwurf-, Abstoß- und Eckstoßentscheidungen.<br />

• Anzeige eines schwierig zu beurteilenden<br />

Strafstoßes.<br />

• Feststellung von Tätlichkeiten hinter dem<br />

Rücken des Schiedsrichters.<br />

• Betreten des Spielfeldes zur Unterstützung<br />

des Schiedsrichters.<br />

• Es müssen immer mehrere Komponenten<br />

zutreffen, damit die Anforderungen als<br />

schwierig einzustufen sind.<br />

Sehr schwierige Anforderungen:<br />

• Eine Vielzahl von kritischen Abseitsentscheidungen,<br />

die erst durch eine Bilddokumentation<br />

aufzulösen waren (oder zufällig durch<br />

den guten Standort des Beobachters).<br />

• Viele schwierig zu beurteilende Foulspiele.<br />

• Aggressives Trainerverhalten.<br />

• Sehr schwierige Tor-, Einwurf-, Abstoß- und<br />

Eckstoßentscheidungen<br />

• Anzeige eines sehr schwierig zu beurteilenden<br />

Strafstoßes.<br />

• Betreten des Spielfeldes und schwierige Unterstützung<br />

des Schiedsrichters.<br />

• Sehr schwierige Feststellung einer Tätlichkeit<br />

hinter dem Rücken des Schiedsrichters.<br />

• Es müssen immer mehrere Komponenten<br />

zutreffen, dass die Anforderungen als sehr<br />

schwierig einzustufen sind.<br />

Unbedeutende Einzelfehler:<br />

– Falsche Einwurfanzeige, ohne dass daraus<br />

ein Tor entstand.<br />

– Zu schnelles, aber richtiges Fahnenzeichen<br />

bei Abseits.<br />

– Zu schnelles Fahnenzeichen bei einem Foulspiel.<br />

– Foulspiel nicht angezeigt.<br />

– Übertriebene Gestik.<br />

– Verhalten gegenüber dem Trainer in einem<br />

Einzelfall nicht optimal.<br />

Einzelfehler:<br />

– Übersehen von Foul- und Handspielen.<br />

– Abseits falsch entschieden.<br />

– Falsche Einwurf-, Abstoß- und Eckstoßentscheidungen.<br />

– Keine Unterstützung des Schiedsrichters.<br />

– Spielentscheidende Fehler oder Fehler, die<br />

auf das Ergebnis Auswirkung hatten.<br />

– Jede falsche Entscheidung, die Auswirkung<br />

auf die Torfolge hatte oder die eine Reduzierung<br />

der Spieler betraf.<br />

– Abseitsentscheidungen, die im Zusammen-


14 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

hang mit einer Torerzielung oder offensichtlichen<br />

Tormöglichkeit standen.<br />

– Nichtanzeige eines Hand- oder Foulspiels im<br />

Strafraum, das in den Bereich des Assistenten<br />

fällt.<br />

– Regelverstoß durch den Schiedsrichter wurde<br />

nicht verhindert.<br />

– Keine Verhinderung, dass beispielsweise<br />

der falsche Spieler die Rote oder Gelbe Karte<br />

erhielt.<br />

– Falsche Strafstoßanzeige.<br />

Beurteilung und Punktebewertung der<br />

Schiedsrichter-Assistenten-Leistung:<br />

Hervorragende Leistung (9,0 – 10,0)<br />

Noten in diesem Bereich sind die absolute Ausnahme.<br />

Diese Noten können nur vergeben werden,<br />

wenn das Spiel an den Assistenten äußerst<br />

schwierige Anforderungen gestellt hat, dieser<br />

eine vollkommen fehlerfreie Leistung geboten<br />

hat und eine Vielzahl von schwierigen Entscheidungen<br />

richtig getroffen wurden. Die Bewertung<br />

muss sich der Assistent durch eine absolut<br />

fehlerfreie Leistung verdient haben. Die schwierigen<br />

Entscheidungen sind in der Beobachtung<br />

zu nennen. Der Schwierigkeitsgrad darf nicht<br />

durch Fehler oder durch ein falsches Verhalten<br />

des Assistenten entstanden sein.<br />

Sehr gute Leistung (8,5 – 8,9)<br />

Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn der<br />

Assistent normal oder stark beansprucht wurde<br />

und er eine fehlerfreie Leistung erbrachte. Dabei<br />

muss der Assistent schwierige und wichtige<br />

Entscheidungen richtig getroffen haben. Auch<br />

für die Benotung eines Assistenten gilt:<br />

Werden bei normalen Anforderungen die<br />

Entscheidungen problem- und fehlerlos<br />

getroffen, ergibt dies den Grundwert von<br />

8,5 Punkten.<br />

Die Entscheidungen der SRA sind vom Beobachter/Coach<br />

exakt in der Beobachtung zu<br />

nennen. Je stärker die Beanspruchung und je<br />

schwieriger die Entscheidungen, dementsprechend<br />

höher kann die Bewertung ausfallen.<br />

Gute Leistung (8,0 – 8,4)<br />

Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn<br />

in einem normalen Spiel problemlos mitgewirkt<br />

wurde. Diese Bewertung kann bei jedem<br />

Schwierigkeitsgrad gegeben werden. Ebenso<br />

kann eine solche Benotung erfolgen, wenn in<br />

einem schwierigen oder sehr schwierigen Spiel<br />

einige unbedeutende Einzelfehler gemacht werden<br />

(z. B. falscher Einwurf, falscher Eckstoß).<br />

Wenn Einzelfehler (z. B. klares Foul oder Handspiel<br />

nicht angezeigt) gemacht werden, erfolgt<br />

ebenfalls hier keine Einstufung.<br />

Auch hier ist bei allen Einstufungen der<br />

Schwierigkeitsgrad und die Leistung insgesamt<br />

zu berücksichtigen. War jedoch bei einem normalen<br />

Spiel die einzige schwierige Entscheidung<br />

falsch, so ist die Note im unteren Bereich<br />

der Skala anzusiedeln. Wenn Fehler gemacht<br />

werden, die sich auf das Spielergebnis auswirken,<br />

können Noten in diesem Bereich nicht<br />

mehr gegeben werden.<br />

Zufriedenstellende Leistung (7,5 – 7,9)<br />

Diese Bewertung kann bei jedem Schwierigkeitsgrad<br />

gegeben werden. Bei einem gravierenden<br />

Einzelfehler (z. B. klares Foul oder<br />

Handspiel nicht angezeigt) gemacht werden,<br />

erfolgt ebenfalls hier eine Einstufung. Dieser<br />

Notenbereich kann nur vergeben werden, wenn<br />

Fehler gemacht werden, die sich auf das Spielergebnis<br />

auswirken.<br />

Schwache Leistung (7,0 – 7,4)<br />

Mehrere gravierende Einzelfehler oder viele<br />

kleinere Fehler führen zu dieser Bewertung.<br />

Diese Einstufung kann auch bei einem ganz<br />

offensichtlichen spielentscheidender Fehler gegeben<br />

werden (z. B. klare falsche Abseitsbewertung,<br />

die ohne Bilddokumentation erkannt<br />

werden muss). Auch hier ist bei der Einstufung<br />

der Schwierigkeitsgrad und die Leistung insgesamt<br />

zu berücksichtigen.<br />

Sehr schwache Leistung (6,0 – 6,9)<br />

Wenn eine Vielzahl von Fehlern bescheinigt wird<br />

und die negativen Punkte deutlich überwiegen,<br />

liegt eine sehr schwache Leistung vor.<br />

Unakzeptable Leistung (< 6,0)<br />

Wenn von dem Assistenten gravierende Fehler<br />

gemacht wurden und die negativen Elemente<br />

gegenüber den positiven bei weitem überwiegen.<br />

2.4.9 Beurteilung SR-Assistent 2<br />

Siehe 2.4.8 Beurteilung Schiedsrichter-Assistent<br />

1


Kapitel 3: Der Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 15<br />

3 Der Ankreuz-Schiedsrichter-<br />

Beobachtungsbogen (ASB)<br />

3.1 Einführung<br />

Der ASB orientiert sich an den <strong>Richtlinien</strong> des<br />

SSB. Er hat aber nur sechs mit einer anderen<br />

Periodisierung zu bewertende Rubriken. Es sollen<br />

für Schiedsrichter des Ansetzungsbereichs<br />

2 und 3 speziell zutreffende Merkmale den Inhalt<br />

bestimmen. In der Richtlinie des ASB ist<br />

daher im Folgenden bei Übereinstimmung mit<br />

den SSB-<strong>Richtlinien</strong> die nochmalige textliche<br />

Wiedergabe gewollt. Dagegen sollen die Beispiele<br />

dazu beitragen, das Beobachten in diesen<br />

Anwendungsbereichen zu verbessern und<br />

gleichzeitig die Belange des Breitensports zu<br />

stärken.<br />

Ziel des ASB ist es weiterhin, die Beobachtung<br />

möglichst nach den Anforderungen und im<br />

Sinne einer Selbsthilfe unter Schiedsrichtern im<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> mit dem Aspekt Breitensport<br />

in den Einheiten Verein bzw. Lehrgemeinschaft<br />

zu organisieren und eine Förderung<br />

durch den Schiedsrichter-Ansetzer zu ermöglichen.<br />

Beim ASB sollen die Kreuze in den einzelnen<br />

Rubriken dem Beobachter – der nicht vom<br />

Referat Beobachtungswesen angesetzt wird<br />

– helfen, durch bereits vorgegebene Merkmale<br />

von Stärken und Schwächen der Spielleitung im<br />

Breitensport insgesamt einheitlich zuordnen zu<br />

können. Die vorbereiteten Texte können bei Bedarf<br />

durch Merkmale aus dem Leitfaden zu 3.4<br />

ergänzt bzw. gestrichen werden. Vom Beobachter<br />

sind nur vor den Texten Kreuze zu setzen,<br />

zu denen im beobachteten Spiel eine Aussage<br />

erforderlich ist. Aus der Anzahl der Kreuze ist<br />

die Gesamtbewertung nicht abzuleiten.<br />

Kriterien bei denen (Pflicht-) Kreuze als elementare<br />

Punkte einer Spielleitung zu setzen<br />

sind:<br />

• Rubrik 2: Persönlichkeit – unentschlossen,<br />

nicht energisch genug,<br />

• Rubrik 3: Spielkontrolle – leitete zu großzügig,<br />

korrekte Zweikampfbewertung – versteckte<br />

Fouls nicht erkannt,<br />

• Rubrik 4: Beachtete 9,15 m Distanz – nachsichtig<br />

bei der Mauerbildung,<br />

• Rubrik 5: Korrekte Anwendung – Disziplinarstrafen<br />

unterlassen,<br />

• Rubrik 6: Spielnähe – zu weit vom Spielgeschehen<br />

entfernt, zum SRA, SRA-Zeichen<br />

übersehen, gilt sowohl für neutrale SRA als<br />

auch für Vereinslinienrichter.<br />

3.2 Der Schwierigkeitsgrad des<br />

Spiels<br />

Bevor der Beobachter seine Feststellungen zu<br />

den einzelnen Rubriken schreibt, muss er den<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels einstufen. Dieser<br />

ergibt sich aus den Anforderungen für Schiedsrichter<br />

und Assistenten während des gesamten<br />

Spieles. Sie können normal, schwierig<br />

oder auch sehr schwierig sein. Es kommt vor,<br />

dass sich die Anforderungen an den Spielleiter<br />

nach bestimmten Vorkommnissen schlagartig<br />

verändern. Dies kann nach einer Strafstoßentscheidung,<br />

einem Platzverweis, einem vermeintlichen<br />

Abseitstor oder auch Handspiel der<br />

Fall sein. In solchen Situationen muss der Beobachter<br />

erkennen, wie der Unparteiische auf<br />

den veränderten Spielcharakter reagiert. Im<br />

Beobachtungsbogen wird er dann zunächst 1<br />

und ab dem Zeitpunkt der Veränderung 2 eintragen.<br />

Daraus erkennt der Schiedsrichter, dass<br />

der Schiedsrichter-Beobachter den Spielverlauf<br />

genau verfolgt und die Veränderungen im Verhalten<br />

der Akteure fachgerecht registriert hat.<br />

Hier einige Beispiele zu den drei Möglichkeiten,<br />

den Schwierigkeitsgrad des Spiels einzustufen:<br />

Normal (1)<br />

• Der Schiedsrichter wird normal gefordert.<br />

Beide Teams spielen bis zum Spielende<br />

weitgehend anständig und fair. Auf dem<br />

Spielfeld hat sich ereignet, was zu einem<br />

richtigen <strong>Fußball</strong>spiel gehört.<br />

• Während des Spiels gibt es keine Probleme,<br />

die Zuschauer verhalten sich sportlich anständig.<br />

• Der Platz ist gut bespielbar.<br />

Schwierig (2)<br />

• Es gibt viele regelwidrige Spielweisen.<br />

• Es kommt zu verbissenen Zweikämpfen,<br />

Pärchenbildungen, übertriebenem Fuß- und<br />

Körpereinsatz.<br />

• Nach bestimmten Vorkommnissen/Entscheidungen<br />

spielen die Mannschaften plötzlich<br />

aggressiver.<br />

• Schlechte Witterungsbedingungen und<br />

schwierige Bodenverhältnisse.<br />

• Die Zuschauer heizen die Stimmung an.<br />

Sehr schwierig (3)<br />

• Häufige/ständige Konfliktsituationen auf<br />

dem Spielfeld.<br />

• Spielunterbrechungen wegen Verletzungen.<br />

• Die Spieler reagieren gereizt, das Publikum


16 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

aufgewiegelt, der Schiedsrichter ausgepfiffen<br />

und durch Sprechchöre diffamiert.<br />

• Gehässiges und bösartiges Umfeld, es<br />

kommt zu Ausschreitungen.<br />

• Es werden Gegenstände auf das Spielfeld<br />

geworfen bzw. Rauchbomben gezündet.<br />

• Der Schiedsrichter wird nach unpopulären<br />

Entscheidungen von den Spielern lautstark<br />

attackiert und umringt.<br />

Im Bericht muss der SR-Beobachter auch festhalten,<br />

warum die Spielleitung schwierig war<br />

oder schwierig geworden ist. Ein Ortsderby, ein<br />

Abstiegsduell oder eine Begegnung um einen<br />

Spitzenplatz müssen nicht unbedingt schwierig<br />

zu leiten sein.<br />

Ein entscheidender Faktor ist: Wie haben<br />

die Mannschaften <strong>Fußball</strong> gespielt?<br />

Negativ beeinflusst auch, wenn der Schiedsrichter<br />

mit falschen und überzogenen Entscheidungen<br />

für eine schwierige oder sehr schwierige<br />

Spielleitung verantwortlich ist. Auch diesen<br />

Punkt muss der Beobachter bei seiner Analyse<br />

feststellen und in seinem Bericht vermerken.<br />

3.3 Beurteilung und Punktebewertung<br />

der Schiedsrichterleistung<br />

Positiv fließen alle Entscheidungen ein, die dazu<br />

beitragen, dass ein Spiel in geordneten Bahnen<br />

verläuft und der SR als Persönlichkeit seine Aufgabe<br />

zur Zufriedenheit aller Beteiligten erfüllt.<br />

Schwierige und besonders kritische Entscheidungen<br />

sind dabei speziell zu berücksichtigen.<br />

Negativ zu bewerten sind alle Entscheidungen,<br />

die dazu beitragen, dass ein Spiel nicht<br />

den Regeln entsprechend geleitet wird und dem<br />

Schiedsrichter auch die Persönlichkeit und das<br />

Fingerspitzengefühl für die Spielleitung fehlten.<br />

Dabei haben unbedeutende Kleinigkeiten wesentlich<br />

geringeren Einfluss. Schwerwiegende<br />

Fehler, auch Einzelfehler, sind weitaus stärker<br />

zu gewichten. Dabei spielt auch eine Rolle, ob<br />

sich dieser Fehler auf das Spiel/Ergebnis auswirkt.<br />

Hervorragende Leistung (9,0 – 10)<br />

Noten in diesem Bereich sind die absolute Ausnahme.<br />

Diese Noten können nur vergeben werden,<br />

wenn es sich um eine äußerst schwere<br />

Spielleitung handelt. Durch eine absolut fehler-<br />

freie Schiedsrichter-Leistung muss der Schiedsrichter<br />

diese Bewertung verdienen. Der hohe<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels darf nicht durch<br />

Fehler oder falsches Verhalten des Schiedsrichters<br />

entstanden sein.<br />

Bei ausgezeichneten oder hervorragenden<br />

Leistungen muss die Beurteilung durch den<br />

Beobachter aufgrund des hinzugefügten Textes<br />

nachvollziehbar beschrieben sein, warum diese<br />

Bewertung vergeben wurde. Bei Schilderung<br />

des Fakts sind im Text die Worte „ausgezeichnet“<br />

oder „hervorragend“ zu nennen. Negative<br />

Feststellungen kann es in keiner Rubrik geben.<br />

Beispiele<br />

+ Ausgezeichnete Spielerakzeptanz bei sehr<br />

schwierigen Entscheidungen, absolute Autorität.<br />

Mut zu unpopulären Entscheidungen<br />

(z. B.: Platzverweis für Spielmacher des<br />

Heimvereins in kritischer/entscheidender<br />

Spielphase; Fakt beschreiben!).<br />

+ Hervorragendes uneingeschränktes und<br />

besonnenes SR-Verhalten trotz massiver<br />

Spieler-/Zuschauerproteste.<br />

+ Ausgezeichnet der Verdienst des SR, dass<br />

trotz des Schwierigkeitsgrades das Spiel in<br />

geordneten Bahnen gelenkt wurde.<br />

+ Spielermauer trotz erheblicher Schwierigkeiten<br />

konsequent und vorbildhaft durchgesetzt<br />

(ausgezeichnet).<br />

+ Optimaler/ausgezeichneter Einsatz der Disziplinarstrafen,<br />

die das Geschehen nachhaltig<br />

beeinflussten und große Wirkung auf die<br />

Spieler ausübten.<br />

+ Über die gesamte Spieldauer uneingeschränktes<br />

leistungsbereites Laufen/Mittel-<br />

feld mit Spurts ausgezeichnet überbrückend/<br />

optimales Stellungsspiel während des laufen-<br />

den Spiels und bei Wiederaufnahme des<br />

Spiels (z. B.: Freistöße) perfekte Teamzusammenarbeit<br />

(z. B.: Korrektur falscher<br />

SRA-Entscheidungen).<br />

Sehr gute Leistung (8,5 – 8,9)<br />

Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn<br />

ein normales Spiel ohne jegliche schwierige<br />

Situationen absolut problem- und fehlerlos<br />

geleitet wird. Diese Beschreibung<br />

ergibt den festen Grundwert 8,5. Dabei<br />

muss ein Schiedsrichter schwierige und wichtige<br />

Entscheidungen richtig getroffen haben.<br />

Diese Entscheidungen sind im Bericht vom<br />

Schiedsrichter/Coach exakt zu nennen.<br />

Eine einwandfreie, sehr gute Leistung<br />

ist mit 8,5 bis 8,9 Punkten zu bewerten. Der<br />

Grundwert wird mit 8,5 Punkten in der Rubrik


Kapitel 3: Der Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 17<br />

1 „Beschreibung des Spiels“ vorgegeben und<br />

für die Gesamtnote durch die Einzelbewertung<br />

nach Zehntelpunkten möglich. In den einzelnen<br />

Rubriken sind (ergänzende) zutreffende<br />

textliche Darstellungen erforderlich, aus denen<br />

deutlich wird, wie sich der Schiedsrichter diese<br />

Benotung verdient hat. Vgl. dazu den Leitfaden<br />

zu 3.4. Bei einem „sehr gut“ in einem Hauptkriterium<br />

dürfen keine negativen Feststellungen<br />

aufgeführt werden. Tipps können dem SR gegeben<br />

werden. Die Gesamtleistung des SR war<br />

fehlerfrei und überzeugte. Er ließ keine Zweifel<br />

an der Spielkontrolle aufkommen.<br />

Gute Leistung (8,0 – 8,4)<br />

Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn<br />

ein normales Spiel problemlos geleitet wurde.<br />

Ebenso kann eine solche Bewertung abgegeben<br />

werden, wenn in einem schwierigen oder<br />

sehr schwierigen Spiel unbedeutende Fehler<br />

vorkamen (z. B. falsche Freistoßentscheidung<br />

ohne Auswirkung auf das Spielergebnis). Wenn<br />

Fehler gemacht werden, die sich auf das Spielergebnis<br />

auswirken, können Noten in diesem<br />

Bereich nicht mehr gegeben werden.<br />

Werden kleine Mängel oder Fehler in einer<br />

Rubrik festgestellt, die der Beobachter dem<br />

Schiedsrichter aufzeigen will, so kann er die negativen<br />

Feststellungen im Text erwähnen und/<br />

oder auf der rechten Seite des ASB mit einem<br />

Kreuz entsprechend markieren. In diesen Fällen<br />

kann es höchstens durch eine Korrektur von<br />

Zehntelpunkten als Minus bis zu 8,0 Punkte, im<br />

leichten Fall ohne Kreuz 8,4 Punkte geben. Die<br />

aufgeführten Mängel/Fehler dürfen sich nicht<br />

auf das Spielergebnis auswirken. Sie dürfen nur<br />

von untergeordneter Bedeutung sein.<br />

Beispiele:<br />

– Diskutierte mit den Spielern.<br />

– Übertriebenes Auftreten/gestenreich.<br />

– Schiedsrichter ließ sich kritisieren.<br />

– Duldete deutliches/abwertendes Spielerabwinken.<br />

– Zu kleinlich/störte Spielfluss (in Bezug auf<br />

Zweikämpfe).<br />

– Ziehen am Trikot nicht geahndet.<br />

– Vorteil wiederholt nachteilig.<br />

– Zu nachsichtig bei der Mauerbildung.<br />

– Anweisung nicht beachtet (ohne Auswirkung).<br />

– Duldete Spielverzögerungen.<br />

– Eine zwingende VW unterlassen.<br />

– Verwarnung zu kleinlich (Ermessen merkbar<br />

überzogen).<br />

– Schiedsrichter befindet sich teilweise zu<br />

weit vom Spielgeschehen entfernt.<br />

– Schiedsrichter störte gelegentlich oder<br />

passte das Stellungsspiel dem Geschehen<br />

nicht an (unflexibel).<br />

– Schiedsrichter übersah SRA-Zeichen (höchstens<br />

zweimal zu tolerieren!).<br />

Zufriedenstellende Leistung (7,5 – 7,9)<br />

Diese Bewertung kann bei jedem Schwierigkeitsgrad<br />

des Spiels vergeben werden. Wenn<br />

Einzelfehler Auswirkung auf das Spiel hatten,<br />

kann eine zufriedenstellende Leistung nur dann<br />

bescheinigt werden, wenn der Aktive durch seinen<br />

Einfluss und richtige Entscheidungen bei<br />

schwierigen Situationen dazu beigetragen hat,<br />

dass das Spiel ordnungsgemäß verlaufen ist.<br />

Beispielsweise kann auch keine höhere Einstufung<br />

vorgenommen werden, wenn gravierende<br />

Einzelfehler gemacht werden, ein SR einem<br />

Spieler eine Rote Karte nicht oder fälschlicherweise<br />

zeigt oder wenn ein SR ein Spiel nicht<br />

mehr ausreichend unter Kontrolle hat.<br />

Bei größeren Beanstandungen sind von 7,5<br />

bis höchstens 7,9 Punkte zu vergeben. Im entsprechenden<br />

Feld auf der rechten Seite ist ein<br />

Kreuz und zusätzliche negative Hinweise oder<br />

zwei Kreise anzubringen. Der Beobachter soll<br />

auf Grund von Fakten erläutern, um welche<br />

Mängel/Fehler es sich handelt. Das Spielergebnis<br />

wird nicht beeinflusst.<br />

Beispiele:<br />

– SR ließ sich vom Spieler anfassen.<br />

– Griff bei der Spielkontrolle zu spät ein/mehrere<br />

Fehler bei der Zweikampfbewertung.<br />

– Korrekte Zweikämpfe wurden mehrfach unterbunden.<br />

– Regelfehler ohne Auswirkungen (z. B.<br />

Fehler bei Spielfortsetzung).<br />

– Mit Disziplinarstrafen zu spät eingesetzt<br />

(SR-Ermessen deutlich überzogen).<br />

– Konditionsmängel.<br />

Schwache Leistung (7,0 – 7,4)<br />

Gravierende Einzelfehler hatten Auswirkungen<br />

auf das Spielergebnis, und dem Schiedsrichter<br />

gelang es nicht mit richtigen Entscheidungen<br />

und seiner Persönlichkeit dafür zu sorgen, dass<br />

das Spiel ordnungsgemäß verlaufen ist. Die<br />

Notengebung ist mit 7,0 bis 7,4 zu vergeben.<br />

Entsprechende Merkmale sind rechts in den<br />

Rubriken zu markieren. Der Beobachter muss<br />

die festgestellten Mängel eingehend begründen.<br />

Die Mängel haben merkbar Einfluss auf<br />

das Spielgeschehen bzw. beeinflussen das Ergebnis.


18 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

Beispiele:<br />

– Schiedsrichter gestaltete die Spielleitung<br />

merkbar zu großzügig/hatte das Spiel teilweise<br />

nicht im Griff.<br />

– Viele deutliche Fehler bei der Zweikampfbewertung/geringe<br />

Akzeptanz seiner Bewertungen/zunehmendeSpielerorientierungslosigkeit.<br />

– Tatortverlegung bei entscheidenden Vergehen<br />

eindeutig außerhalb/innerhalb des<br />

Strafraums.<br />

– Kein Rot bei Verhinderung einer klaren<br />

Torchance (Ermessen deutlich überzogen).<br />

– Kein Rot bei eindeutiger Tätlichkeit.<br />

– Rot total überzogen oder zwingende Disziplinarstrafe<br />

fehlte.<br />

Sehr schwache Leistung (6,0 – 6,9)<br />

Mehrere gravierende Einzelfehler oder viele<br />

Fehler führen zu dieser Bewertung. Ein Schiedsrichter<br />

leitet das Spiel nicht mehr ordnungsgemäß.<br />

Beispiele:<br />

– Ohne Spielkontrolle und Einflussnahme auf<br />

das Geschehen/SR ließ das Spiel treiben.<br />

– Regelfehler mit Auswirkung auf das Spielergebnis.<br />

– Zweimal Gelb gegen den gleichen Spieler.<br />

– Chaotische Anwendung der Disziplinarstrafen<br />

(Linie nicht ansatzweise erkennbar/willkürlich<br />

vollzogen).<br />

Unakzeptable Leistung (< 6,0)<br />

Eine völlig unzureichende SR-Leistung. Die negativen<br />

Punkte dominieren eindeutig.<br />

3.4 Leitfaden für die Bewertung<br />

von Einzelentscheidungen<br />

3.4.1 Beschreibung des Spiels<br />

• Ausgezeichnete äußere Bedingungen.<br />

• Gute Platzverhältnisse.<br />

• Ruhiges Spiel.<br />

• Sportliches Verhalten aller Beteiligten.<br />

• Regennasser, aufgeweichter Boden.<br />

• Aggressive Spielweise.<br />

• Kampfbetontes Spiel.<br />

• Übertriebener Einsatz.<br />

3.4.2 Persönlichkeit<br />

+ Korrektes Auftreten und Verhalten.<br />

+ Wurde respektiert, anerkannt.<br />

+ Hat sich durchgesetzt, erreichte eine ausgezeichnete<br />

Außenwirkung.<br />

+ Konsequent, nicht beeinflussbar.<br />

+ Ließ keine Unsicherheiten erkennen.<br />

+ Bestimmtes, sicheres und selbstbewusstes<br />

Auftreten; berechenbar.<br />

+ Handelte stets überlegt und sachlich.<br />

+ Autorität; es kam keine Hektik auf.<br />

+ Entschlossen, mutig.<br />

+ Unauffällig.<br />

+ Der Schiedsrichter war die gewünschte Persönlichkeit<br />

auf dem Spielfeld.<br />

+ Zeigte Standvermögen, als unpopuläre Entscheidungen<br />

getroffen werden mussten.<br />

+ Verließ seine klare Linie auch bei aufkommender<br />

Kritik nicht.<br />

+ Die Entscheidungen – auch kritische – wurden<br />

respektiert.<br />

+ Sehr gute Akzeptanz; Autorität.<br />

– Der Schiedsrichter konnte sich nicht wie gewünscht<br />

durchsetzen.<br />

– Mit seinem übertriebenen Auftreten stellte<br />

er sich in den Mittelpunkt des Spieles.<br />

– Insgesamt fehlte eine klare Linie; gewünschte<br />

Außenwirkung wurde nicht erreicht.<br />

– Aufgrund seiner unterschiedlichen Regelauslegung<br />

war der Schiedsrichter für Spieler<br />

und Zuschauer nicht berechenbar.<br />

– Der SR war nicht die gewünschte und in diesem<br />

Spiel benötigte Persönlichkeit.<br />

– Es fehlte am nötigen Selbstvertrauen und<br />

Selbstbewusstsein; es fehlt der Mut.<br />

– Der Schiedsrichter ließ jegliche Souveränität<br />

vermissen; keine Akzeptanz.<br />

3.4.3 Spielkontrolle und Spielstrafen<br />

+ Spielcharakter wurde von Beginn an richtig<br />

erkannt und das Geschehen in jeder Phase<br />

kontrolliert.<br />

+ Schiedsrichter griff konsequent durch.<br />

+ Reagierte sofort angemessen, als sich der<br />

Spielcharakter veränderte.<br />

+ Angemessenes, dem Spiel jederzeit angepasstes<br />

Vorteilspiel.<br />

+ Fußvergehen (meistens) fehlerfrei erkannt.<br />

+ Halten/Zerren/Ellenbogeneinsatz unterbunden.<br />

+ Oberkörpervergehen (Anspringen/Aufstützen/Unterlaufen)<br />

(fast) fehlerfrei erkannt.<br />

+ Klare Unterscheidung zwischen absichtlichem,<br />

unsportlichem und unabsichtlichem<br />

Handspiel.<br />

+ Simulieren/Täuschen erkannt und unter-


Kapitel 3: Der Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 19<br />

bunden.<br />

+ Versteckte Regelwidrigkeiten vor Ballannahme<br />

erkannt.<br />

+ Tatortfestlegung überzeugend (eigene Hälfte,<br />

gegnerische Hälfte).<br />

+ Genaue Festlegung des Tatorts (innerhalb/<br />

außerhalb des Strafraumes).<br />

+ Durch die optimale Spielgestaltung hatte<br />

der SR entscheidend Anteil am geordneten<br />

Spielablauf.<br />

+ Richtige Unterscheidungen zwischen aktivem/passivem<br />

Abseits (i. d. R. anzuwenden<br />

bei Spielleitungen ohne neutrale SRA).<br />

– Verlor (teilweise) die Übersicht.<br />

– Verlor mit zunehmender Spieldauer die Linie;<br />

reagierte zu spät; großzügige Bewertungen<br />

waren unangebracht.<br />

– Übertriebenes Vorteilspiel/wiederholt nachteilig;<br />

mehrfach übertriebenes Vorteilspiel<br />

ermöglichte Hektik.<br />

– Fehlerhafte Bewertung von Fußvergehen.<br />

– Nicht konsequent genug.<br />

– Nicht fehlerfrei bei der Bewertung/Unterscheidung<br />

der Handspielvarianten.<br />

– Nicht fehlerfrei beim Bewerten des Zweikampfverhaltens<br />

(Erstvergehen).<br />

– Zu kleinlich beim Festlegen des Ortes.<br />

– Fehler beim Festlegen des Tatortes.<br />

– Die Bewertung von Abseits war fehlerhaft<br />

(mit Torfolge/für das Spiel entscheidend).<br />

3.4.4 Regelanwendung, Regelauslegung<br />

und taktisches Verhalten<br />

+ Unterscheidung zwischen direkten und indirekten<br />

Freistößen.<br />

+ Korrekte Überwachung der Einwürfe.<br />

+ Auswechselvorgang richtig vollzogen.<br />

+ Spielkleidung geprüft.<br />

+ Nachspielzeiten waren angemessen und<br />

wurden korrekt angezeigt.<br />

+ Verletzte Spieler wurden außerhalb des Feldes<br />

behandelt.<br />

+ Genaue Beachtung der Mauerdistanz.<br />

+ Umfeldeinflüsse (Trainer, Bänke, Zuschauer)<br />

überzeugend und angemessen reguliert<br />

(korrektes Verhalten).<br />

+ Regelgerechte Überwachung der Strafstoßausführung.<br />

+ Mehrfach voll gefordert, optimal umgesetzt.<br />

+ Schmuck/Gegenstände im Sinne der Regel<br />

4 wurden nicht getragen.<br />

+ angewiesene Pfiffe zur Spielfortsetzung<br />

wurden richtig gehandhabt.<br />

– Im Strafraum ind. Freistoß statt Strafstoß.<br />

– Unangemessen beim Festlegen.<br />

– Verspätete/zeitgleiche Korrektur des Ortes<br />

nach/beim Ausführen des Einwurfs/mehrfach<br />

Fehler beim Einwurf ignoriert.<br />

– Mehrfach Ausführung am falschen Ort geduldet.<br />

– Mehrfach Ungenauigkeiten/Fehler.<br />

– Spielteilnahme ohne Prüfung der Spielkleidung;<br />

ließ Schmuck/Gegenstände tragen.<br />

– Ohne Nachspielzeit, obwohl erforderlich, in<br />

der Höhe nicht nachvollziehbar.<br />

– Nachspielzeit nicht angezeigt.<br />

– Keine Einflussnahme bei der Behandlung<br />

verletzter Spieler auf dem Feld.<br />

– Zu nachsichtig bei der Mauerbildung; klares<br />

Vorlaufen aus der Mauer nicht bestraft.<br />

– Griff nicht ein, als Trainer ständig am Spielfeldrand<br />

standen und Anweisungen gaben.<br />

– Strafstoßausführung wurde nicht wiederholt,<br />

obwohl erforderlich.<br />

– angewiesene Pfiffe zur Spielfortsetzung<br />

blieben aus.<br />

3.4.5 Disziplinarkontrolle<br />

+ Sinnvoller Einsatz von Ermahnungen.<br />

+ Die Disziplinarstrafen zeigten Wirkung.<br />

+ Ermahnungen und Disziplinarstrafen wurden<br />

klar und deutlich ausgesprochen.<br />

+ Der Schiedsrichter war im Bereich der Disziplinarstrafen<br />

konsequent.<br />

+ Unsportlichkeiten wurden nicht geduldet<br />

(Ballwegschlagen nach dem Pfiff, Abwinken,<br />

Fordern von Disziplinarstrafen).<br />

+ Klare und nachvollziehbare Linie.<br />

+ Reklamieren wurde unverzüglich bestraft.<br />

+ Schiedsrichter sprach vorgeschriebene Disziplinarstrafen<br />

aus.<br />

+ Für Festhalten wurden die korrekten Strafen<br />

ausgesprochen.<br />

– Zu früher Einsatz von Disziplinarstrafen bei<br />

geringen Vergehen.<br />

– Zwingende Disziplinarstrafe wurde nicht<br />

ausgesprochen.<br />

– Unsportlichkeiten wurden geduldet.<br />

– Setzte die Akzente bei den Vw falsch.<br />

– Keine klare Linie bei den Karten erkennbar.<br />

– Brutale Spielweise nicht mit Rot bestraft.<br />

– Angriffe von hinten in die Beine des Gegners,<br />

die dessen Gesundheit gefährdeten,<br />

wurden nicht mit Rot geahndet.<br />

– Chaotische Vergabe der Disziplinarstrafen.<br />

– Für eine klare Notbremse gab es nur Gelb.<br />

– Der Schiedsrichter verlieh den Verwarnun-


20 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

gen nicht den erforderlichen Nachdruck.<br />

– Die Gelben Karten zeigten keine Wirkung.<br />

– Die Spieler wurden beim Zeigen der Karten<br />

nicht klar und deutlich angesprochen.<br />

– Karten wurden in den Rücken gezeigt.<br />

– Der Schiedsrichter unterließ vorgeschriebene<br />

Disziplinarstrafen.<br />

– Beim Erklettern von Zäunen, vornehmlich<br />

nach Torerfolgen, wurde auf Gelb verzichtet.<br />

– Vw bei unsportlichem Festhalten unterblieb.<br />

– Reklamieren wurde geduldet.<br />

3.4.6 Laufvermögen und Stellungsspiel<br />

Laufvermögen<br />

+ Der Schiedsrichter ist konditionell in einer<br />

sehr guten Verfassung.<br />

+ Stets in Spielnähe, guter Laufstil.<br />

+ Leistungsbereit, ging weite Wege.<br />

+ Laufstark bis zum Spielende.<br />

+ Das Mittelfeld wurde schnell überbrückt.<br />

+ Gekonntes Rückwärtslaufen, dadurch sehr<br />

gute Übersicht.<br />

– Bei spielentscheidenden Szenen war der SR<br />

zu weit vom Spielgeschehen entfernt.<br />

– Konnte dem Spiel nicht immer folgen.<br />

– Hätte häufiger bis an die Strafräume durchlaufen<br />

müssen.<br />

– Konditionelle Mängel unübersehbar.<br />

– Das Mittelfeld wurde bei Steilangriffen nicht<br />

schnell überbrückt, es fehlten die Spurts.<br />

– Läuft kaum rückwärts.<br />

– Es fehlte die Leistungsbereitschaft.<br />

– Der SR legte zu viele Pausen ein.<br />

Stellungsspiel<br />

+ Bevorzugt die flexible Diagonale.<br />

+ Die Spieler wurden nicht gestört.<br />

+ Richtiges Stellungsspiel bei Standardsituationen<br />

(Freistöße, Eckstöße, Strafstöße).<br />

+ Hatte die Assistenten immer im Blickfeld.<br />

+ Gute Seiteneinsicht.<br />

+ Richtige Distanz zum Spielgeschehen.<br />

– Störte gelegentlich die Spieler.<br />

– Hielt sich häufig im Mittelfeld auf statt auszuweichen.<br />

– Der SR wurde wiederholt angeschossen.<br />

– Der Schiedsrichter hatte den Spielvorgang<br />

wiederholt im Rücken.<br />

– Der Schiedsrichter hatte das Spiel nicht zwischen<br />

sich und den Assistenten.<br />

– Die flexible Diagonale wurde zu wenig praktiziert.<br />

– Bei Standardsituationen (Freistöße, Eckstöße,<br />

Strafstöße) entsprach das Stellungsspiel<br />

nicht den Anweisungen.<br />

– Keine Seiteneinsicht.<br />

– War zu nahe am Spielgeschehen.<br />

3.4.7 Zusammenarbeit mit den<br />

Schiedsrichter-Assistenten<br />

In diesem Feld haben die Schiedsrichter-Beobachter<br />

die Zusammenarbeit des SR mit den<br />

Assistenten zu beschreiben. Die Tätigkeit der<br />

SRA ist unter Rubrik 7 im ASB zu beurteilen.<br />

+ Der Schiedsrichter hat alle Zeichen der Assistenten<br />

gesehen.<br />

+ Der Schiedsrichter griff sofort ein, wenn Assistenten<br />

bedrängt wurden.<br />

+ Entschied zurecht gegen Assistenten, wenn<br />

er die Situation besser gesehen hatte.<br />

+ Deutliche Zeichengebung, wenn eine Assistentenanzeige<br />

nicht übernommen wurde.<br />

– Durch falsches Stellungsspiel wurden Assistentenzeichen<br />

übersehen.<br />

– Klare Foulspiele im Bereich eines Assistenten<br />

wurden nicht geahndet.<br />

– Abseitsanzeige eines Assistenten übernommen,<br />

obwohl sich der ballführende Spieler<br />

diesen selbst klar vorgelegt hatte und ein<br />

anderer Angreifer passiv im Abseits stand.<br />

– Abseitsanzeige eines Schiedsrichter-Assistenten<br />

zu spät gesehen.<br />

– Zu schnell auf Eckstoß entschieden. Der<br />

SRA zeigte richtiger Weise Abstoß an.<br />

– Falsche Einwurfentscheidung. Der Schiedsrichter-Assistent<br />

zeigte sofort und zu Recht<br />

in die andere Richtung.<br />

– Der Schiedsrichter entschied einige Male<br />

zu schnell und falsch. Er müsste sich durch<br />

Blickkontakt besser mit den Schiedsrichter-<br />

Assistenten abstimmen.<br />

– Der Schiedsrichter verlässt sich zu sehr auf<br />

seine Assistenten.<br />

– Reagierte nicht auf das bereits vom SRA tolerierte<br />

aggressive Trainerverhalten.<br />

– Falsches Stellungsspiel der Assistenten wurde<br />

nicht korrigiert.<br />

Beurteilung und Punktebwertung der<br />

Schiedsrichter-Assistenten:<br />

Hervorragende Leistung (9,0 – 10,0)<br />

Noten in diesem Bereich sind die absolute Ausnahme.<br />

Diese Noten können nur vergeben werden,<br />

wenn das Spiel an den Assistenten äußerst<br />

schwierige Anforderungen gestellt hat. Der Assistent<br />

muss eine vollkommen fehlerfreie Leistung<br />

geboten haben.


Kapitel 3: Der Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogen (ASB) 21<br />

Beispiele:<br />

– Mannschaften spielten verstärkt auf Abseits<br />

mit Abseitsfalle.<br />

– Schwierige Abseitsentscheidungen fehlerfrei<br />

bewertet bzw. angezeigt.<br />

– Vergehen hinter dem Rücken des Schiedsrichters<br />

erkannt und angezeigt.<br />

– Schiedsrichter auf falsche Disziplinarstrafe<br />

hingewiesen und falsche Strafe verhindert.<br />

– Schiedsrichter auf falsche Spielentscheidungen<br />

aufmerksam gemacht.<br />

– Ausgezeichnete Einflussnahme auf das Verhalten<br />

von Trainern in ihren Bereichen.<br />

– Achtete darauf, dass vom Platz gewiesene<br />

Spieler sich nicht auf der Spielerbank und<br />

im Innenraum aufhielten.<br />

Sehr gute Leistung (8,5 – 8,9)<br />

Noten in diesem Bereich sind möglich, wenn der<br />

Assistent normal oder stark beansprucht wurde<br />

und er eine fehlerfreie Leistung erbrachte. Bei<br />

normaler Beanspruchung ist die Bewertung im<br />

unteren Bereich der Skala zu geben. Je stärker<br />

die Beanspruchung und je schwieriger die<br />

Entscheidungen, dementsprechend höher kann<br />

die Bewertung ausfallen. Eine solche Benotung<br />

kann auch gegeben werden, wenn in einem<br />

schwierigen Spiel einige wenige, vollkommen<br />

unbedeutende Fehler gemacht wurden (z. B.<br />

Einwurf für die falsche Mannschaft ohne Auswirkung<br />

auf das Spielergebnis). Wenn Fehler<br />

gemacht wurden, die sich auf das Spielergebnis<br />

auswirkten, können Noten in diesem Bereich<br />

nicht mehr gegeben werden.<br />

Beispiele:<br />

– Gute Unterstützung des Schiedsrichters/<br />

fehlerfreie Mitarbeit.<br />

– Klare und richtige Zeichen.<br />

– Maßvolle Mitarbeit mit der freien Hand.<br />

– Stellte sich sehr gut auf die Spielleitung ein.<br />

– Bevorzugte das verzögerte Zeichen.<br />

– Gute Mitarbeit bei der Beurteilung von Zweikampfvergehen<br />

in seiner Nähe.<br />

– Zeigte selbstverständlich versteckte Regelwidrigkeiten<br />

an.<br />

– Verhielt sich gegenüber den Trainern, die<br />

gegen die Anweisungen verstießen, ruhig<br />

und angemessen.<br />

– Richtige Abseitsbeurteilung, regelgerechte<br />

Unterscheidung zwischen aktivem und passivem<br />

Abseits.<br />

– Lief, wenn notwendig, in bestimmten Fällen<br />

auf das Spielfeld.<br />

– Auf seiner Seite unterstützte er den SR bei<br />

der Einhaltung der Spielfortsetzungen.<br />

Gute Leistung (8,0 – 8,4)<br />

Noten in diesem Spiel sind möglich, wenn der<br />

Assistent normal beansprucht wurde und eine<br />

fehlerfreie Leistung erbrachte. Eine solche Note<br />

kann auch gegeben werden, wenn in einem<br />

schwierigen Spiel einige wenige, vollkommen<br />

unbedeutende Fehler gemacht werden (z. B.<br />

falscher Einwurf, falscher Eckstoß). War jedoch<br />

bei einem normalen Spiel die einzige schwierige<br />

Entscheidung falsch, so ist die Note im unteren<br />

Bereich der Skala anzusiedeln.<br />

Beispiele:<br />

– Zaghaft, unsicher.<br />

– Arbeitet zuviel mit der freien Hand.<br />

– Übertriebenes Winken oder Anzeigen.<br />

– Achtete zu wenig auf den Einwurfort.<br />

– Zeigte falschen Einwurf nicht immer an.<br />

– Prüft nicht ausreichend die Ausrüstung der<br />

eingewechselten Auswechselspieler.<br />

Zufriedenstellende Leistung (7,5 – 7,9)<br />

Diese Bewertung kann bei jedem Schwierigkeitsgrad<br />

gegeben werden. Hier erfolgt eine<br />

Benotung, wenn in einem normalen Spiel einige<br />

unbedeutende Einzelfehler gemacht werden<br />

(z. B. falscher Einwurf, falscher Eckstoß).<br />

Wenn Einzelfehler (z. B. klares Foul oder Handspiel<br />

nicht angezeigt) gemacht werden, erfolgt<br />

ebenfalls hier eine Einstufung. Werden spielentscheidende<br />

Einzelfehler oder Einzelfehler<br />

gemacht, die Auswirkung auf das Ergebnis haben,<br />

kann eine gute Leistung nur dann bescheinigt<br />

werden, wenn der Assistent ansonsten<br />

eine sehr gute und fehlerfreie Leistung geboten<br />

hatte. Auch hier ist bei allen Einstufungen der<br />

Schwierigkeitsgrad und die Leistung insgesamt<br />

zu berücksichtigen. War jedoch bei einem normalen<br />

Spiel die einzige schwierige Entscheidung<br />

falsch, so ist die Note im unteren Bereich<br />

der Skala anzusiedeln.<br />

Schwache Leistung (7,0 – 7,4)<br />

Gravierende Einzelfehler/Mängel haben wesentlichen<br />

Einfluss auf das Spielgeschehen und<br />

Auswirkungen auf das Spielergebnis.<br />

Beispiele:<br />

– Mehrfach nicht auf Höhe des letzten Abwehrspielers.<br />

– Winkt voreilig, zeigte Abseits zu früh an.<br />

– Bewertete mehrmals Abseits falsch, zeigte<br />

passives Abseits an.<br />

– Zeigte Abseits einmal/zweimal nicht an<br />

(kein Tor!).<br />

– Duldete, dass Trainer die Anweisungen nicht


22 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

beachteten.<br />

– Trainer hielt sich außerhalb der Coachingzone<br />

auf und attackierte dabei obendrein den<br />

Schiedsrichter.<br />

– Spieler befindet sich nach Rot auf der Auswechselbank<br />

oder im Innenraum.<br />

– Schiedsrichter musste Zeichen des SRA<br />

korrigieren.<br />

Sehr schwache Leistung (6,0 – 6,9)<br />

Mehrere gravierende Einzelfehler oder viele<br />

kleinere Fehler führen zu dieser Bewertung.<br />

Diese Einstufung kann auch bei einem ganz<br />

offensichtlichen spielentscheidenden Fehler gegeben<br />

werden (z. B. klare falsche Abseitsbewertung,<br />

die ohne Bilddokumentation erkannt<br />

werden muss). Auch hier ist bei der Einstufung<br />

der Schwierigkeitsgrad und die Leistung insgesamt<br />

zu berücksichtigen.<br />

Beispiele:<br />

– Bewertete Abseits mehrmals falsch.<br />

– Tor aus Abseitsstellung.<br />

– Zeigt ein klares Handspiel nicht an, und es<br />

wird ein Tor erzielt.<br />

Unakzeptable Leistung (< 6,0 Punkten)<br />

Eine völlig unzureichende Assistenten-Leistung.<br />

Die negativen Punkte dominieren eindeutig.<br />

Beispiele:<br />

– Tätlichkeiten in seiner Nähe gesehen, aber<br />

nicht angezeigt.<br />

– Spieler, Auswechselspieler, ausgewechselte<br />

Spieler betreten unerlaubt das Spielfeld,<br />

der SR sieht es und greift ein.<br />

– SRA war eine Belastung für den SR.<br />

3.4.8 Gesamteinschätzung, Erläuterungen,<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

In dieser Rubrik sind Wiederholungen/Sachverhalte<br />

aus den Bewertungskriterien möglichst<br />

zu vermeiden. Es ist darzustellen, was dem<br />

Schiedsrichter besonders gut gelang und wo<br />

seine Schwächen lagen. Hier sind konkret Vorgänge<br />

zu benennen, wofür zusätzliche Punkte<br />

vergeben und auch wofür Punkte abgezogen<br />

werden. Es ist an dieser Stelle ratsam, Sachverhalte<br />

aufzuführen, die in der Aussprache<br />

genannt wurden, jedoch ohne nennenswerte<br />

Relevanz für das Spiel waren. Hier ist über den<br />

Schwierigkeitsgrad zu berichten (Spielweise<br />

der Mannschaften, Maßnahmen des SR). Dabei<br />

spielen die Rahmenbedingungen eine Rol-<br />

le (Beschreibung des Spiels, Anteil des SR am<br />

Spielcharakter). Sind gravierende Fehler begangen<br />

worden (Regelverstoß, Tor nicht gegeben,<br />

Rote Karte nicht ausgesprochen)?<br />

• Eine insgesamt schwierige Spielleitung.<br />

Die Autorität des Spielleiters war stark gefordert.<br />

Er wirkte insgesamt souverän und<br />

sicher. Er hatte eine Menge Probleme zu<br />

bewältigen. Es lief nicht rund an diesem<br />

Tag, weil die einzelnen Situationen zu unterschiedlich<br />

bewertet wurden. Vielleicht lag<br />

es auch an der noch fehlenden Erfahrung,<br />

solche Spiele sehr gut über die Bühne zu<br />

bringen (Note: 8,3/8,4).<br />

• In einem kampfbetonten Spiel über 120<br />

Min. gab es viele Nickligkeiten. Dabei hatte<br />

es zunächst harmlos begonnen. Der SR hat<br />

den veränderten Spielcharakter zunächst<br />

nicht wahrgenommen. Erst in der 51. Minute<br />

begannen seine Aktivitäten in Bezug auf<br />

Disziplinarstrafen. Insgesamt muss er sich<br />

mehr als Persönlichkeit präsentieren. Dazu<br />

gehört auch eine entsprechende Außenwirkung.<br />

Wer über die gesamte Spielzeit so<br />

nahe am Geschehen ist, muss mehr daraus<br />

machen. Wegen der angeführten Nachlässigkeiten<br />

kann die Gesamtleistung nur noch<br />

mit „gut“ bewertet werden (Note: 8,1/8,2).<br />

• Der Schiedsrichter war bis Mitte der ersten<br />

Halbzeit eigentlich wenig gefordert. Die<br />

Grenzen der Disziplin wurden insoweit nicht<br />

überschritten. Als das Spiel dann anzog,<br />

setzte er deutliche Zeichen und sorgte für<br />

das sportliche Fair Play auf dem Spielfeld.<br />

Jedoch – und das war nicht zu übersehen<br />

– wurde der Einsatz mittels Halten durch die<br />

Aktiven übertrieben. Die dazu notwendigen,<br />

deutlichen Akzente durch den Spielleiter kamen<br />

nicht. So waren alle Beteiligten, trotz<br />

einer insgesamt ansprechenden Leistung,<br />

nicht restlos zufrieden. Insgesamt eine gute<br />

Gesamtleistung (Note: 8,3/8,4).<br />

• Der SR hatte mit der Spielleitung eigentlich<br />

keine Probleme. Aufgrund seiner körperlichen<br />

Fitness war er immer präsent. Für<br />

die Zuschauer waren einige Entscheidungen<br />

nicht ganz klar und nachvollziehbar. Es<br />

gab unberechtigte Proteste. Diese können<br />

reduziert werden, wenn sich der SR nach<br />

kritischen Entscheidungen taktisch klüger<br />

verhält und mit einer knappen Gestik für<br />

jedermann ersichtlich zeigt, in welche Richtung<br />

das Spiel fortgesetzt wird. Der Spielleiter<br />

hatte die Fäden in einem wichtigen Spiel<br />

immer fest in der Hand (Note: 8,4).


Kapitel 4: Anhang 23<br />

4 Anhang<br />

4.1 Kommentierung der Schiedsrichter-Beurteilung<br />

und Beispiele<br />

für die Notengebung<br />

Unter einem Dach werden drei Beobachtungsebenen<br />

beschrieben. Die einzelnen <strong>Richtlinien</strong><br />

sollen den Beobachter/Coach bei seinem Einsatz<br />

in die Lage versetzen, den Schiedsrichter<br />

nach seiner Leistungseinstufung durch<br />

• Einfache, zielführende Vorgaben<br />

• Fördern durch Loben<br />

• Aufzeigen der Lernfelder und<br />

• Wirksame Kommunikation bewerten zu<br />

können.<br />

Die Bewertungsskala umfasst nach der „10er-<br />

Bewertung“ die Noten 1–10. Die Noten werden<br />

in Zehntelschritten vergeben, z. B. 8,2 8,3<br />

8,4 8,5 usw. Der Notenschwerpunkt liegt zwischen<br />

8,0 und 8,9 Gesamtpunkte. Diese Leistung<br />

des Schiedsrichters nennt sich „gut“ bzw.<br />

„sehr gut. Je einfacher das Spiel ist und je mehr<br />

Fehler und „Negativhinweise“ der SR sammelt,<br />

je niedriger wird die Note! Maßnahmen<br />

des Schiedsrichters, die das Spiel positiv beeinflussen,<br />

lassen die Note steigen! Je schwerer<br />

das Spiel vom Beobachter eingestuft wird<br />

und je weniger Fehler und Negativhinweise der<br />

Schiedsrichter sammelt, umso höher steigt die<br />

Note im vorgegebenen Feld.<br />

Grundsatz:<br />

Für die Ermittlung der Gesamtnote wird vom<br />

beschriebenen Grundwert 8,5 Punkte ausgegangen.<br />

Die Gesamtnote der Spielleitung ergibt<br />

sich aus dem festgestellten Gesamteindruck<br />

und dem Schwierigkeitsgrad des Spiels mit normal<br />

wie schwierig für eine gute Leistung von<br />

8,0 – 8,4 bzw. sehr gute Leistung von 8,5 – 8,9<br />

Punkten. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist<br />

zuerst vom Beobachter/Coach für die Beurteilung<br />

wesentlicher Entscheidungen und Einzelvergehen<br />

zu ermitteln.<br />

• Noten zwischen 9,0 und 10,0 dürfen nur bei<br />

sehr schwierigen Spielen (Schwierigkeitsgrad<br />

3) vergeben werden, in denen der SR<br />

eine hervorragende und absolut fehlerfreie<br />

Leistung erbracht hat.<br />

• Hat der SR einen gravierenden Einzelfehler<br />

begangen, so darf die Höchstnote nur im<br />

Bereich zwischen 7,5 und 7,9 liegen! Dies<br />

nennt sich dann eine zufriedenstellende<br />

Leistung.<br />

• Bei mehreren gravierenden Einzelfehlern<br />

darf die Note nur zwischen 7,0 und 7,4 liegen.<br />

Dies wird als eine schwache SR-Leistung<br />

beschrieben.<br />

Die Vergabe einer Zehntelnote ist sowohl als<br />

Pluspunkt als auch als Minuspunkt in jeder<br />

der Rubriken möglich. Zehntelpunkte sollen<br />

dem Beobachter dazu dienen, die Leistung des<br />

Schiedsrichters noch differenzierter wiederzugeben.<br />

So können sie dazu beitragen, besonders<br />

positive Aspekte zu honorieren, die wegen ihrer<br />

untergeordneten Bedeutung noch nicht das<br />

Prädikat „hervorragend“ verdienen oder kleinere,<br />

unbedeutende Mängel in die Bewertung<br />

einfließen zu lassen. Der Ermessensspielraum<br />

für unbedeutende Mängel ist damit erweitert.<br />

Es gibt bewusst keinen Maßnahmenkatalog.<br />

Für eindeutige Feststellungen gibt es<br />

keine Schwankungsbreite. Stellt der Beobachter<br />

eindeutige gravierende Mängel<br />

fest, hat er diesen Mangel aufzuzeigen.<br />

Die maximale Punktzahl liegt dann bei<br />

< 8,0 Punkten. Dies ist immer dann der<br />

Fall, wenn der Beobachter beim ASB in der<br />

rechten Spalte ein Kreuz setzt.<br />

4.1.1 Textbeispiele<br />

Beispiel 1:<br />

Ein völlig normales Spiel läuft fast von alleine.<br />

Der SR muss kaum eingreifen. Es kommt<br />

zu zwei Diskrepanzen mit seinen SRA und er<br />

übersieht ein Fahnenzeichen, ohne dass sich<br />

dadurch negative Auswirkungen für das Spiel<br />

ergeben. In der 90. Minute wird beim Spielstand<br />

von 5:0 bei einer eindeutigen Torchanceverhinderung<br />

der fällige Feldverweis nicht<br />

ausgesprochen.<br />

Grundsatz: normales Spiel ohne Probleme und<br />

fehlerfreie Spielleitung maximal 8,5 Punkte<br />

– aber es handelt sich nicht um eine fehlerfreie<br />

SR-Leistung (Feststellung Zusammenarbeit<br />

mit SRA) – mögliche Note 8,3 bis 8,4<br />

Punkte<br />

– aber der SR begeht einen gravierenden Einzelfehler<br />

(fehlender Feldverweis)<br />

– maximale Note: 7,9 Punkte<br />

Ergebnis: 7,7 bis 7,8 Punkte<br />

Beispiel 2:<br />

In einem normalen Spiel ist die Zweikampfbewertung<br />

sehr unterschiedlich, daher kommt es


24 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

zu vielen Reklamationen. Ein klarer Strafstoß<br />

wird nicht gegeben. Ein des Feldes verwiesener<br />

Spieler bleibt auf der Trainerbank. Ein „Abseitsfreistoß“<br />

wird in der falschen Spielfeldhälfte<br />

ausgeführt. Die Fehler hatten keinen Einfluss<br />

auf das Spiel.<br />

Grundsatz: normales Spiel ohne Probleme und<br />

fehlerfreie Spielleitung maximal 8,5 Punkte<br />

– aber der SR begeht mehrere Einzelfehler<br />

und die Zweikampfbewertung war nicht optimal,<br />

so dass sie sich negativ auf den Spielverlauf<br />

auswirkt<br />

– die Anzahl der Fehler im Verhältnis zum<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels übersteigt<br />

den Rahmen für eine „gute Schiedsrichterleistung“<br />

Ergebnis: maximal 7,9 Punkte<br />

Beispiel 3:<br />

In einem normalen Spiel gibt der SR einen tollen<br />

Vorteil, der zum spielentscheidenden Tor<br />

führt. Bei der einzigen Rudelbildung im Spiel<br />

verhielt er sich taktisch hervorragend. Sehr<br />

starkes Laufvermögen. Insgesamt souverän.<br />

Grundsatz: normales Spiel ohne Probleme und<br />

fehlerfreie Spielleitung maximal 8,5 Punkte<br />

+ aber der SR verdient sich durch die besonders<br />

erwähnten Einzelsituationen Pluspunkte<br />

dazu<br />

Ergebnis: 8,7 Punkte<br />

Beispiel 4:<br />

In einem schwierig zu leitenden Spiel hat der<br />

SR alle Hände voll zu tun. Er entscheidet viele<br />

schwierige Einzelsituationen richtig und leitet<br />

insgesamt souverän. Das einzige Tor fällt durch<br />

einen Vorteil. Eine absolut zwingende Verwarnung<br />

wird nicht ausgesprochen.<br />

Grundsatz: fehlerfreie Spielleitung in einem<br />

schwierigen Spiel: 8,5 bis 8,9 Punkte<br />

+ Die Beschreibung rechtfertigt 8,8 bis 8,9<br />

Punkte.<br />

– Aber der SR spricht eine zwingende Verwarnung<br />

nicht aus, die Leistung ist also nicht<br />

mehr fehlerfrei.<br />

Ergebnis: 8,4 Punkte<br />

Beispiel 5:<br />

In einem schwierig zu leitenden Spiel macht<br />

der SR alles richtig und leitet souverän. Mehrere<br />

schwierige Einzelsituationen wurden richtig<br />

entschieden, so dass das Spielergebnis vom SR<br />

positiv beeinflusst wurde. Ein Abseitsfahnenzei-<br />

chen von SRA2 wurde nicht gesehen, der Ball<br />

wurde aber sofort von der Verteidigung abgefangen<br />

und ein Gegenangriff eingeleitet.<br />

Grundsatz: fehlerfreie Spielleitung in einem<br />

schwierigen Spiel: 8,5 Punkte bis 8,9 Punkte.<br />

+ Die Beschreibung rechtfertigt die Höchstnote<br />

in diesem Bereich (8,9 Punkte).<br />

– Das übersehene Fahnenzeichen sollte Hinweischarakter<br />

haben und maximal die<br />

Höchstnote um ein Zehntel schmälern.<br />

Ergebnis: 8,8 Punkte.<br />

Beispiel 6:<br />

Ein normales Spiel wird durch eine unausgewogene<br />

Zweikampfbewertung zunehmend<br />

schwieriger zu leiten. Eine zwingende Verwarnung<br />

in der 53. M., die zur Gelb-Roten Karte<br />

geführt hätte, wird nicht ausgesprochen. Bei einer<br />

Strafstoßausführung wird ein vom Pfosten<br />

zurückprallender Ball vom Strafstoßschützen in<br />

das Tor geschossen und der SR gibt den Treffer.<br />

Nach einer Rudelbildung wird der falsche<br />

Spieler des Feldes verwiesen. Die Spielkontrolle<br />

geht fast gänzlich verloren.<br />

Ergebnis: Nach einer solchen Beschreibung<br />

ist von einer sehr schwachen SR-<br />

Leistung auszugehen. Punkte 6,0 – 6,9,<br />

hier sicherlich im untersten Bereich.<br />

4.1.2 Zu- und Abschläge aus der<br />

Einzelbewertung<br />

Beispiele für 0,1 Punktabzug:<br />

– Vorgänge, die sich auf das Spiel negativ<br />

auswirken.<br />

– Nicht ausreichende Reaktion auf leichte Unsportlichkeit<br />

(leichtes Abwinken).<br />

– Normales Spiel: einmal einen klaren Vorteil<br />

(ohne Torchance) nicht gewährt.<br />

– Ball ruhte bei der Freistoßausführung im<br />

Mittelfeld nicht.<br />

– SR steht einmal den Spielern leicht im<br />

Weg.<br />

– Hätte Gelb geben können, aber nicht müssen.<br />

– Verspäteter Spielbeginn durch Verschulden<br />

des Schiedsrichters.<br />

Beispiele für Honorierung mit 0,1 Punktzuschlag:<br />

+ Vorgänge, die sich auf das Spiel positiv auswirken.


Kapitel 4: Anhang 25<br />

+ SR bekommt schwieriges Spiel durch Spieleransprechen<br />

in den Griff.<br />

+ Normales Spiel: Zwei schöne Vorteile gewährt,<br />

Spiel gibt weitere nicht her.<br />

+ Besonders gutes Erkennen von Halten.<br />

+ Schiedsrichter erkennt zurecht auf falschen<br />

Einwurf (2-3x).<br />

+ Vorbildliches Stellen des Spielers bei Disziplinarstrafen.<br />

+ SR scheut keine langen Wege, wenn Präsenz<br />

vonnöten.<br />

Aus dem Text muss sich eindeutig ergeben,<br />

warum Zu- oder Abschläge gegeben<br />

wurden!<br />

0,2 Punkte<br />

– Vergehen (Regelverstoß) durch den Spieler<br />

wird vom Schiedsrichter falsch entschieden,<br />

bleibt ohne Auswirkungen auf das Spielergebnis.<br />

– Vergehen gegen die Regeln, Anweisungen<br />

ohne Auswirkungen auf das Spielergebnis.<br />

– Eine zwingende Gelbe Karte wird nicht gezeigt.<br />

+ Schwierige Vorgänge, die im Sinne des<br />

Spiels richtig entschieden werden.<br />

0,3 Punkte<br />

– Nicht spielentscheidender Regelfehler durch<br />

den Schiedsrichter.<br />

+ Sehr schwierige Vorgänge durch wirkungsvolle,<br />

das Spiel fördernde Entscheidungen/<br />

das Spiel förderndes Verhalten gehandhabt.<br />

Es können maximal 7,9 Punkte gegeben<br />

werden.<br />

– Spielentscheidender Fehler.<br />

– Regelfehler mit Auswirkung auf das Spielergebnis.<br />

– Notbremse, keine Rote Karte.<br />

– Keine Notbremse, aber Schiedsrichter gibt<br />

Rot.<br />

– Verwarnung des falschen Spielers.<br />

– Klare Rote Karte wird nicht gezeigt.<br />

– Klares Halten im Strafraum, der Schiedsrichter<br />

verlegt den Tatort nach außerhalb<br />

des Strafraums.<br />

– Eine Mannschaft wird in der 35. Spielminute<br />

auf 10 Spieler reduziert. Die Rote Karte war<br />

nicht berechtigt. Die Mannschaft spielt 55<br />

Minuten mit 10 Spielern und verliert 2:1.<br />

4.2 Hinweise zum Gespräch<br />

zwischen Beobachter und<br />

Schiedsrichter<br />

(Quelle: Lutz-Michael Fröhlich)<br />

Grundsätze des Vortrags<br />

Wer erfolgreich kommunizieren will, wird die<br />

„Insel“ des anderen betreten müssen, durch:<br />

• Herstellen eines guten Kontaktes (z. B.<br />

Blickkontakt, Körperhaltung, Gestik/Mimik,<br />

Synchronisation von Bewegungsabläufen,<br />

Sprechrhythmus, Lautstärke/Tonfall).<br />

• Im gleichen Schritt mit dem Schiedsrichter<br />

gehen/die Sichtweise des SR aufnehmen<br />

und spiegeln.<br />

• Durch das Gespräch führen/den Schiedsrichter<br />

führen/den Gesprächsverlauf in der<br />

Hand behalten.<br />

• Gegebenenfalls wieder herstellen durch guten<br />

Kontakt (siehe oben).<br />

Auswerten der Spielleitung nach Plan/<br />

Konzept<br />

Vorgehensweisen<br />

• Chronologischer Ansatz (Minuten).<br />

• Ansatz nach Fehlern.<br />

• Vorgehen nach Beobachtungsbogen (Rubriken).<br />

• Stärken-Schwächen-Profil (besonders gut<br />

oder schlecht; Wirkungen bewerten und<br />

einordnen).<br />

• Moderation (Fragen an den Schiedsrichter<br />

und ggf. die Assistenten zu gegenseitiger<br />

Einschätzung; auch Stärken/Schwächen mit<br />

Einzelsituationen).<br />

Aussprachepunkte<br />

• Schlüsselszenen für das Spiel.<br />

• Analyse des Spielverlaufs: War ein Konzept<br />

für die Leitung erkennbar?<br />

• Disziplinarmaßnahmen: Anwendung, Ausspracheform,<br />

Wirkung auf die Spielweise.<br />

• Abläufe und Prozesse zu Standards:<br />

Mauerstellen, Freistoß- oder Strafstoßentscheidung,<br />

Spielerreaktionen.<br />

• Physischer Eindruck (Kondition).<br />

• Teamarbeit (SR und SRA).<br />

• Akzeptanz des Schiedsrichters (Entwicklung<br />

im Spiel).<br />

• Niveau der Persönlichkeit (vor dem Spiel,<br />

während des Spiels, nach dem Spiel).<br />

• Qualität des Handelns und Konzentration<br />

(Entscheidungen auf das Wesentliche im<br />

Spiel gerichtet?).


26 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

Konflikte in der Aussprache<br />

• Zuhören und zustimmen, wo möglich.<br />

• An die Seite des Schiedsrichters treten,<br />

nicht reagieren.<br />

• Problemlösungen anbieten.<br />

• Nicht belehren.<br />

Die Spielleitung ist der Lehrer des Schiedsrichters!<br />

4.3 Konzept für eine erfolgreiche<br />

Spielanalyse<br />

(Quelle: Bodo Brandt-Chollé)<br />

Wer erfolgreich Spiele auswerten will,<br />

muss ein Konzept haben. Folgende Vorgehensweisen<br />

sind u. a. möglich:<br />

• Chronologischer Ansatz (z. B. 5. Min. .../33.<br />

Min. ... usw.)<br />

• Ansatz nach Fehlern (z. B. Mauerstellen 3x<br />

nicht geglückt; Min. .../Disziplinarstrafe 1x<br />

nicht ausgesprochen; Min. ... usw.)<br />

• Vorgehen nach Beobachtungsbogen (z. B.<br />

Auftreten und Verhalten; Spielkontrolle;<br />

Anweisungen usw.)<br />

Tabelle mit Beispielen zu 4.3<br />

• Stärken-/Schwächen-Profil (besonders gut/<br />

besonders schlecht; welche Wirkungen/bewerten<br />

und einordnen).<br />

• Topics herausbilden.<br />

Thematische Ansatzpunkte für die Spielanalyse<br />

• Schlüsselszenen für das Spiel.<br />

• Analyse des Spielverlaufes (war ein Konzept<br />

für die Spielleitung erkennbar?).<br />

• Disziplinarmaßnahmen (Anweisungen/Aussprache/Wirkung).<br />

• Abläufe und Prozesse zu Standards (z. B.<br />

Mauerstellen/Freistoß- oder Strafstoßentscheidung/Abseitsentscheidung/Einwurfanzeige/heftige<br />

Reklamationen usw.).<br />

• Physischer Eindruck (Kondition).<br />

• Arbeit im Team (SR und SRA).<br />

• Akzeptanz (Entwicklung der Akzeptanz im<br />

Spiel beachten).<br />

• Niveau des Auftritts (Vor dem Spiel/im<br />

Spiel/nach dem Spiel).<br />

• Qualität des Handelns (intelligente Entscheidungen).<br />

• Konzentration (auf das Wesentliche im Spiel<br />

gerichtet?).<br />

Zeit Sachverhalt Bewertung Fouls<br />

2. Gestrecktes Bein Nr. 5 A, Vorteil gegeben Mittelfeld, kein echter Vorteil,<br />

Pfiff u. Ermahnung besser!<br />

4. Drüberhalten Nr. 3 B Richtig geahndet B 1<br />

7. Diskrepanz Einwurfrichtung SR – SRA1 beim SRA, SRA hat<br />

Recht<br />

8. Heftiges Foul Nr. 5 A mit gestrecktem Bein an<br />

Nr. 11 B mit Ermahnung<br />

Grenzwertig, eher VW A 1<br />

10. Nr. 11 B reist Nr. 5 A um, Ermahnung an beide Konter verhindert, Revanche? B 2<br />

12. Heftiges Foul Nr. 7 B an Mittellinie, Ermahnung VW erforderlich B 3<br />

14. Foul Nr. 2 B Mittelfeld, Tatortfestlegung Pfiff ok, sehr kleinliche Tatortfestlegung<br />

15. Foul Nr. 5 A im Mittelfeld, Gegner verletzt sich,<br />

ultimative Ermahnung<br />

uE reicht nicht mehr, VW zwingend<br />

17. Foul Nr. 9 B vor eigenem Strafraum, Vorteil Vorteil sehr gut, Torchance<br />

22. Nr. 5 A grätscht Gegner im Mittelfeld um, VW Endlich VW!!! A 3<br />

25. Einwurfort korrigiert Kleinlich, nicht erforderlich<br />

26. Nr. 11 B reißt Nr. 5 A um, Ermahnung Wieder die selben Spieler, VW<br />

erforderlich<br />

... ... ... ...<br />

B 4<br />

A 2<br />

B 5


Kapitel 4: Anhang 27<br />

4.4 Blanko-Vorlagen der Beobachtungsbögen<br />

4.4.1 Blanko-Vorlage der Feedback-Schiedsrichter-Karte (FSK)<br />

Absender/Vereins-Stempel:<br />

Spielklasse: Altersklasse:<br />

Spielnummer: Datum: . .<br />

Anstoß: . Uhr<br />

Spiel: -<br />

Ergebnis: : Halbzeit: :<br />

Schiedsrichter:<br />

Schiedsrichter-Assistent 1:<br />

Schiedsrichter-Assistent 2:<br />

Schiedsrichter-Ansetzer:<br />

Druck und Vervielfältigung bedarf der Genehmigung des Schiedsrichterausschusses des BFV.<br />

Die Absender/Vereins-Stempel:<br />

Bewertung erfolgt nach dem Schulnotensystem.<br />

Bitte die jeweilige Note markieren.<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels:<br />

normal — geringe Anforderungen<br />

schwierig — mehrere knifflige Entscheidungen<br />

sehr schwierig — ständig gefordert<br />

1. Persönlichkeit: Auftreten und Verhalten<br />

Akzeptanz Spielklasse: stimmt<br />

Altersklasse:<br />

Spielnummer:<br />

ausgezeichnet sicher<br />

Datum: .<br />

unsicher<br />

.<br />

Anstoß: . Uhr<br />

1 2 3 4<br />

Spiel: -<br />

2. Spielkontrolle und Spielstrafen<br />

5 6<br />

„Foulspiel Ergebnis: richtig : erkannt und einheitlich Halbzeit: ausgelegt“ :<br />

richtige Zwei- richtige<br />

zu<br />

kampfbeurteilung<br />

Schiedsrichter:<br />

Pfiffe großzügig<br />

Schiedsrichter-Assistent 1 2 1: 3 4 5 6<br />

3. Regelanwendung, Schiedsrichter-Assistent -auslegung 2: u. taktisches Verhalten<br />

(Handhabung der Regeln)<br />

richtige Spielfort- problemlos<br />

Schiedsrichter-Ansetzer:<br />

setzungen gehandhabt auf Zuruf<br />

Druck und Vervielfältigung bedarf der Genehmigung des Schiedsrichterausschusses des BFV.<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Die Bewertung erfolgt nach dem Schulnotensystem.<br />

Bitte die jeweilige Note markieren.<br />

Schwierigkeitsgrad des Spiels:<br />

Schiedsrichter-Feedback-Karte<br />

Bitte die Karte vollständig ausgefüllt per Post bzw. über das Vereinspostfach an:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> e. V.<br />

Schiedsrichterausschuss<br />

Stichwort: Schiedsrichter-Tätigkeit<br />

Humboldtstr. 8 a<br />

14193 Berlin<br />

Besondere Hinweise / Bemerkungen:<br />

4. Disziplinarkontrolle (Haben die Karten gepasst?)<br />

wirksam gehandhabt<br />

1 2 3 4 5 6<br />

5. Laufvermögen und Stellungsspiel "SR auf Ballhöhe"<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> e. V.<br />

Schiedsrichterausschuss<br />

sehr gute ausreichende<br />

Präsenz Kondition<br />

Stichwort: Schiedsrichter-Tätigkeit<br />

Humboldtstr. 8 a<br />

zu weit<br />

entfernt<br />

1<br />

14193 Berlin<br />

2 3 4 5 6<br />

6. Teamarbeit und Bewertung SRA<br />

Besondere Zeichengebung Hinweise und Abseits / Bemerkungen:<br />

fehlerfrei/unterstützte SR?<br />

stark<br />

beansprucht richtige Zeichen unsicher<br />

1 2 3 4 5 6<br />

7. Gesamteinschätzung/Erläuterungen/Potenzial<br />

sollte gefördert<br />

werden<br />

korrekt<br />

amtiert<br />

sicher<br />

Nicht nachvollziehbar<br />

keine gute<br />

Leistung<br />

1 2 3 4 5 6<br />

4. Disziplinarkontrolle (Haben die Karten gepasst?)<br />

wirksam gehandhabt<br />

FAIRPLAY<br />

FAIRPLAY<br />

Schiedsrichter-Feedback-Karte<br />

Bitte die Karte vollständig ausgefüllt per Post bzw. über das Vereinspostfach an:<br />

korrekt<br />

Nicht nachvollziehbar


28 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

4.4.2 Blanko-Vorlage des Standard-Schiedsrichter-Beobachtungsbogens (SSB)<br />

Standard-<br />

Schiedsrichter-<br />

Beobachtungsbogen<br />

(SSB)<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> e.V.<br />

Humboldtstr. 8 a – 14193 Berlin<br />

Referent für das<br />

Beobachtungswesen<br />

Hans-Eberhard Bracklow<br />

Schiedsrichterausschuss<br />

Straße zum Löwen 21 D<br />

14109 Berlin<br />

HE.Bracklow@web.de<br />

Spiel: – Datum: LG:<br />

Spielnummer: Spielklasse: Anstoß: . Uhr<br />

Ergebnis: : Halbzeit: ( : ) Schwierigkeitsgrad des Spiels: 1:normal<br />

Schiedsrichter: Note:<br />

Schiedsrichter-Assistent 1: Note:<br />

Schiedsrichter-Assistent 2: Note:<br />

Schiedsrichter-Beobachter: Schiedsrichter-Ansetzer:<br />

Bewertungsskala:<br />

1 Beschreibung des Spiels:<br />

9.0 – 10 hervorragende Leistung<br />

7.5 – 7.9 zufriedenstellende Leistung<br />

< 6.0 unakzeptable Leistung<br />

8.5 – 8.9 sehr gute Leistung<br />

7.0 – 7.4 schwache Leistung<br />

2:schwierig<br />

8.0 – 8.4 gute Leistung<br />

6.0 – 6.9 sehr schwache Leistung<br />

2 Regelanwendung, Regelauslegung, Spielkontrolle, taktisches Verhalten, Umgang Spieler und Offizielle (Bank):<br />

3 Disziplinarkontrolle/Anzahl der persönlichen Strafen:<br />

Heimverein: x Gelb x Gelb-Rot x Rot Gastverein: x Gelb x Gelb-Rot x Rot<br />

4 Persönlichkeit:<br />

3:sehr<br />

schwierig<br />

1<br />

SSB 01.08.2007


Kapitel 4: Anhang 29<br />

5 körperliche Verfassung und Stellungsspiel:<br />

+ normal – + normal –<br />

stets in Spielnähe flexible Diagonale<br />

Einblick ins Spielgeschehen in Strafraumnähe, wenn nötig<br />

Stellungsspiel bei ruhenden Bällen<br />

6 Zusammenarbeit mit den Schiedsrichter-Assistenten:<br />

7 zusammenfassende Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge:<br />

8 Schiedsrichter-Assistent 1 – Beurteilung:<br />

+ normal – + normal –<br />

Abseitsentscheidungen Stellungsspiel und Laufvermögen<br />

Zusammenarbeit mit Schiedsrichter Foulanzeigen<br />

Kontrolle der Spielfortsetzungen Verhalten auf der Bank<br />

9 Schiedsrichter-Assistent 2 – Beurteilung:<br />

+ normal – + normal –<br />

Abseitsentscheidungen Stellungsspiel und Laufvermögen<br />

Zusammenarbeit mit Schiedsrichter<br />

Kontrolle der Spielfortsetzungen<br />

Foulanzeigen<br />

Unterschrift:<br />

Wenn der Platz nicht ausreicht, bitte Zusatzbogen verwenden.<br />

Druck und Verwendung bedarf der Genehmigung des Schiedsrichterausschusses des BFV.<br />

2<br />

SSB 01.08.2007


30 Beobachtungsrichtlinien des <strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong>es 2007<br />

4.4.3 Blanko-Vorlage des Ankreuz-Schiedsrichter-Beobachtungsbogens (ASB)<br />

Ankreuz-<br />

Schiedsrichter-<br />

Beobachtungsbogen<br />

(ASB)<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Fußball</strong>-<strong>Verband</strong> e.V.<br />

Humboldtstr. 8 a – 14193 Berlin<br />

Schiedsrichterausschuss<br />

Referent für das<br />

Beobachtungswesen<br />

Hans-Eberhard Bracklow<br />

Straße zum Löwen 21 D<br />

14109 Berlin<br />

HE.Bracklow@web.de<br />

Spiel: – Datum: LG:<br />

Spielnummer: Spielklasse: Anstoß: . Uhr<br />

Ergebnis: : Halbzeit: ( : ) Schwierigkeitsgrad des Spiels: 1:normal<br />

Schiedsrichter: Note:<br />

Schiedsrichter-Assistent 1: Note:<br />

Schiedsrichter-Assistent 2: Note:<br />

Schiedsrichter-Beobachter: Schiedsrichter-Ansetzer:<br />

Bewertungsskala:<br />

1 Beschreibung des Spiels:<br />

ausgezeichnete äußere Bedingungen<br />

gute Platzverhältnisse<br />

ruhiges Spiel<br />

9.0 – 10 hervorragende Leistung<br />

7.5 – 7.9 zufriedenstellende Leistung<br />

< 6.0 unakzeptable Leistung<br />

2 Persönlichkeit:<br />

korrektes Auftreten und Verhalten<br />

Mut zu unpopulären Entscheidungen<br />

korrekter Umgang mit den Spielern<br />

unbeeindruckt bei Kritik, sicher<br />

3 Spielkontrolle und Spielstrafen:<br />

bewies Spielverständnis<br />

genaue Spielkontrolle/rechtzeitiges Eingreifen<br />

konsequente Linie<br />

korrekte Zweikampfbeurteilung<br />

sinnvolle Vorteilanwendung<br />

Grundwert: 0,0<br />

8.5 – 8.9 sehr gute Leistung<br />

7.0 – 7.4 schwache Leistung<br />

sportliches Verhalten aller Beteiligten<br />

regennasser/aufgeweichter Boden<br />

± 0,0<br />

± 0,0<br />

2:schwierig<br />

8.0 – 8.4 gute Leistung<br />

6.0 – 6.9 sehr schwache Leistung<br />

Der Grundwert ergibt sich aus dem Gesamteindruck<br />

und dem Schwierigkeitsgrad des Spiels.<br />

aggressive Spielweise<br />

kampfbetontes Spiel/übertriebener Einsatz<br />

unentschlossen/nicht energisch genug<br />

diskutierte mit den Spielern<br />

übertriebenes Auftreten/gestenreich<br />

ließ sich kritisieren/anfassen<br />

zu kleinlich/störte Spielfluss<br />

leitete zu großzügig/griff zu spät ein<br />

korrekte Zweikämpfe unterbunden<br />

versteckte Fouls nicht geahndet<br />

Vorteil wiederholt nachteilig<br />

3:sehr<br />

schwierig<br />

1<br />

ASB 01.08.2007


Kapitel 4: Anhang 31<br />

4 Regelanwendung, Regelauslegung und taktisches Verhalten:<br />

korrekte Spielfortsetzung<br />

beachtete 9,15 m Distanz<br />

Anweisungen richtig umgesetzt<br />

um schnelle Spielfortsetzung bemüht<br />

5 Disziplinarstrafen (persönliche Strafen):<br />

± 0,0<br />

Fehler bei Spielfortsetzungen<br />

zu nachsichtig bei der Mauerbildung<br />

Anweisung nicht beachtet<br />

duldete Spielverzögerungen<br />

Heimverein: x Gelb x Gelb-Rot x Rot Gastverein: x Gelb x Gelb-Rot x Rot<br />

korrekte Anwendung<br />

duldete keine Unsportlichkeiten<br />

klare Linie<br />

± 0,0<br />

zwingende persönliche Strafe unterlassen<br />

zu spät eingesetzt<br />

zu kleinlich<br />

6 Laufvermögen und Stellungsspiel:<br />

+ normal – + normal –<br />

stets in Spielnähe<br />

Einblick ins Spielgeschehen<br />

Stellungsspiel bei ruhenden Bällen<br />

± 0,0<br />

flexible Diagonale<br />

in Strafraumnähe, wenn nötig<br />

7 Teamarbeit und Bewertung der Schiedsrichter-Assistenten:<br />

SRA 1 SRA 2<br />

gute Unterstützung des SRs, sicher<br />

klare und richtige Zeichen<br />

richtige Abseitsbeurteilung<br />

± 0,0<br />

Vergehen angezeigt<br />

korrektes Verhalten gegenüber Spielern/<br />

Trainern<br />

8 Gesamteinschätzung, Erläuterungen, Verbesserungsvorschläge:<br />

Unterschrift:<br />

SRA 1 SRA 2<br />

zaghaft/unsicher<br />

amtierte übertrieben/zwang SR<br />

Entscheidungen auf<br />

falsche Abseitsentscheidungen<br />

winkt voreilig/sonstige Mängel<br />

Wenn der Platz nicht ausreicht, bitte Zusatzbogen verwenden.<br />

Druck und Verwendung bedarf der Genehmigung des Schiedsrichterausschusses des BFV.<br />

2<br />

ASB 01.08.2007


Konfliktschlichtung & Mediation<br />

Strafen & Sanktionen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Qualifizierung & Ausbildung<br />

Information & Beratung<br />

Spielbeobachtung & Intervention vor Ort<br />

FILIALE 1<br />

Koburger Str. 18<br />

10825 Berlin<br />

Tel.: 030–788 35 98<br />

Fax: 030–788 67 99<br />

FILIALE 2<br />

Mariendorfer Damm 36<br />

12109 Berlin<br />

Tel.: 030–70 76 44 87<br />

Fax: 030–70 76 44 88

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