Download Bericht - Kelag
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1. Nachhaltigkeitsbericht<br />
„Gesellschaftliche<br />
Verantwortung zu leben,<br />
bedeutet nachhaltig<br />
zu denken.“
2<br />
1. Nachhaltigkeitsbericht<br />
Das Unternehmen auf einen Blick (per 31.12.2011)<br />
63,85%<br />
Kärntner Energieholding Beteiligungs GmbH<br />
51%<br />
Land Kärnten<br />
Technische Anlagen<br />
Kraftwerke<br />
11 Speicherkraftwerke<br />
51 Laufkraftwerke<br />
1 Windkraftwerkspark<br />
1 Fotovoltaikanlage<br />
64 Kraftwerksanlagen<br />
49%<br />
RWE<br />
631 MW Engpassleistung<br />
1.418 Mio. kWh Erzeugung im Regeljahr<br />
Bezugsrechte an Kraftwerken anderer Unternehmen<br />
416 MW Engpassleistung<br />
1.424 Mio. kWh Erzeugung im Regeljahr<br />
Wärmeanlagen<br />
80 Fernwärmenetze<br />
7 Blockheizkraftwerksanlagen<br />
über 900 Heizzentralen<br />
Verteilernetz Strom<br />
ca. 17.600 km Stromnetz<br />
46 Umspannwerke<br />
ca. 7.200 Trafostationen<br />
1,03%<br />
Streubesitz<br />
35,12%<br />
VERBUND AG<br />
Das Geschäftsjahr 2011 im Überblick<br />
Energiewirtschaft<br />
Stromaufbringung GWh 21.519<br />
Gasaufbringung GWh 6.638<br />
Wärmeaufbringung GWh 1.811<br />
Betriebswirtschaft<br />
Umsatz Mio. EUR 1.660<br />
Bilanzsumme Mio. EUR 1.508<br />
Operatives Ergebnis Mio. EUR 98<br />
EBITDA Mio. EUR 160<br />
Ergebnis vor Ertragssteuern Mio. EUR 114<br />
Finanzergebnis Mio. EUR 16<br />
Konzernergebnis Mio. EUR 92<br />
Cashflow aus betriebl. Tätigkeit Mio. EUR 189<br />
EK-Quote % 39<br />
Ergebnis je Aktie EUR 11,5<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Arbeiter und Angestellte 1.357<br />
Lehrlinge 114<br />
Gesamt 1.471
Inhaltsverzeichnis<br />
Das Unternehmen auf einen Blick 2<br />
Vorwort des Vorstandes 4<br />
Der KELAG-Konzern im Portrait 6<br />
Die Unternehmensorganisation 6<br />
Verbundene Unternehmen und Beteiligungen 7<br />
Kernkompetenzen der KELAG 8<br />
Erfolgreich im Markt 12<br />
Strategische Ausrichtung der KELAG 15<br />
Nachhaltigkeit in der KELAG 18<br />
Das Nachhaltigkeitsprogramm der KELAG 20<br />
Generation Klimaschutz 23<br />
Unternehmen & Mitarbeiter 26<br />
Erhaltung der wirtschaftlichen Stabilität 27<br />
KELAG als attraktiver Arbeitgeber 28<br />
Mitarbeiter führen zum Erfolg 33<br />
Produkte & Innovation 36<br />
KELAG als integriertes Energieversorgungsunternehmen 37<br />
Sanierung der KELAG-Zentrale 39<br />
Investitionen in innovative Lösungen 41<br />
EnergieMonitoring bei der Landesimmobiliengesellschaft 44<br />
Umwelt & Klimaschutz 46<br />
Ressourcenschonende Energieerzeugung und CO 2 -Vermeidung 47<br />
Stärkung des Umweltbewusstseins im Kerngeschäft 52<br />
Wachstum durch Erneuerbare Energien 55<br />
Region & Gesellschaft 58<br />
Verantwortung für die Region 59<br />
Dialog mit der Gesellschaft 62<br />
INCLUSIA! – Menschen wie wir sind 65<br />
Zum <strong>Bericht</strong> 68<br />
Angaben zum <strong>Bericht</strong> 68<br />
Anwendung der GRI-Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung 69<br />
GRI content index 70<br />
3
4<br />
Vorwort des Vorstandes<br />
Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser!<br />
In den vergangenen Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft einen neuen<br />
Stellenwert erlangt. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg haben ökologische und soziale Faktoren<br />
deutlich an Bedeutung gewonnen. Unsere zentralen Aufgaben – Erzeugung von Strom aus<br />
Wasserkraft sowie Wärme aus erneuerbaren Energieträgern – leisten seit vielen Jahren wesentliche<br />
Beiträge zu Umwelt- und Klimaschutz. Auch die Aktivitäten in den Bereichen Sponsoring,<br />
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterförderung und vor allem Energieeffizienz sind in unseren<br />
Unternehmensgrundsätzen verankert.<br />
Im <strong>Bericht</strong>sjahr gab es zum Thema der Stromkennzeichnung kontroverse Diskussionen in der<br />
Öffentlichkeit. Die KELAG verfolgt hier seit vielen Jahren die Strategie, mittels massiver Investitionen<br />
ihre Eigenerzeugung – ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern – weiter zu steigern.<br />
Bereits heute sind wir in der Lage, unsere Kunden in den Segmenten Haushalt, Gewerbe und<br />
Landwirtschaft vollständig mit Strom aus heimischer Wasserkraft zu versorgen. In den nächsten<br />
zehn Jahren werden wir unsere Eigenerzeugung um rd. 60% ausbauen, und wir arbeiten weiter<br />
konsequent an unserem Ziel, zukünftig alle unsere Kunden mit Strom aus erneuerbaren Energien<br />
beliefern zu können. Einige Unternehmen erwerben ausländische Zertifikate, was jedoch keinen<br />
substantiellen Beitrag zur nachhaltigen Energiewende in Europa leistet. Diese Vorgehensweise<br />
würde lediglich unser Investitionskapital schmälern und hätte auf den tatsächlichen europäischen<br />
Strommix keine Auswirkungen. Der im April 2012 beim Energiegipfel der Bundesregierung<br />
mit Vertretern der Energiewirtschaft und NGOs beschlossenen Übereinkunft hinsichtlich Stromnachweisen<br />
für Endkunden wird sich die KELAG jedoch nicht verschließen.<br />
Wir haben das Ziel, mit der Umsetzung von Effizienzsteigerungsmaßnahmen in unseren bestehenden<br />
Anlagen sowie mit dem Bau von neuen Kraftwerken im In- und Ausland unsere Erzeugungskapazitäten<br />
kontinuierlich zu steigern. Unsere Pumpspeicherkraftwerke übernehmen die<br />
wichtige Funktion von „grünen Batterien“: Regenerative Überschussenergie, die sich aus der<br />
schwankenden Erzeugung aus Wind- und Sonnenkraft ergibt, kann in diesen Kraftwerken in<br />
Form von Wasser in Speicherseen gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. Darüber hinaus<br />
bemühen wir uns um ständige Kommunikation der Bedeutung von Energieeffizienz. Unsere<br />
Energieberatung unternimmt in diesem Bereich große Anstrengungen und hilft, die Energieeffizienz<br />
in den Anlagen unserer Kunden zu verbessern und so den Energiebedarf zu senken.<br />
Im Bewusstsein unserer wirtschaftlichen, energiepolitischen und gesellschaftlichen Verantwortung<br />
leisten wir einen hohen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und zur Sicherung und<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen in Kärnten. Mit der Förderung des gesellschaftlichen Lebens stellen<br />
wir unser Wertebewusstsein unter Beweis. Wir setzen uns für verschiedene Projekte in den<br />
Bereichen Sport, Kunst, Kultur und Soziales ein. Durch unsere vielfältigen Aktivitäten und die<br />
grundsätzliche Zielrichtung des Unternehmens fördern wir viele nachhaltig wirkende Initiati-
ven. Wir haben darüber hinaus unsere Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit in der Struktur<br />
des Nachhaltigkeitsprogramms gebündelt.<br />
Klimaschutz und Energieeffizienz sind die Themen der Stunde. Die EU hat sie mit dem griffigen<br />
20-20-20-Postulat – 20% weniger CO 2 -Ausstoß, 20% Anteil Erneuerbare Energie und 20% weniger<br />
Energieverbrauch durch Effizienzmaßnahmen bis 2020 – auf den Punkt gebracht. Aber nicht nur<br />
auf der europäischen und nationalen politischen Agenda stehen die Themen ganz oben. Auch unsere<br />
Kunden zeigen verstärktes Interesse am Klimaschutz und an energiesparenden Maßnahmen.<br />
Dieser erste Nachhaltigkeitsbericht der KELAG soll unsere Stakeholder über Maßnahmen und<br />
Fortschritte in unserem Unternehmen informieren. Durch Berücksichtigung der Standards der<br />
Global Reporting Initiative (GRI) haben wir uns in Anlehnung an eine in diesem Bereich etablierte<br />
Rahmenvorgabe für Nachhaltigkeitsberichte entschieden.<br />
Unser Ziel ist die Sicherstellung einer optimalen Balance zwischen wirtschaftlicher Stabilität,<br />
Versorgungszuverlässigkeit, Klimaschutz und sozialer Verantwortung. Unser Engagement für einen<br />
nachhaltigen Umgang mit Ressourcen kommunizieren wir aktiv in der Öffentlichkeit mit der<br />
Kampagne „Generation Klimaschutz – Verändern wir die Zukunft. Jetzt.“ Wir zeigen dabei unseren<br />
Kunden auf, wie sie im Schulterschluss mit uns einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.<br />
Der Vorstand:<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hermann Egger e. h.<br />
Sprecher des Vorstandes<br />
Dipl.-Ing. Harald Kogler e. h.<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Dipl.-Kfm. Armin Wiersma e. h.<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
5
6<br />
Der <strong>Kelag</strong>-Konzern im Portrait<br />
Eigentümerstruktur<br />
Aufsichtsrat<br />
Vorstand<br />
Die Unternehmensorganisation<br />
Das gezeichnete Kapital der KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft liegt bei 58,2 Mio.<br />
EUR und unterteilt sich in 7.920.000 auf Namen lautende Stückaktien sowie 80.000 auf Inhaber<br />
lautende Stückaktien. Größter Aktionär mit einer Beteiligung von rd. 64% ist die Kärntner Energieholding<br />
und Beteiligungs GmbH, welche zu 51% im Eigentum des Landes Kärnten und zu<br />
49% im Eigentum der RWE AG steht. Weitere rd. 35% hält die Verbund AG, die restlichen 1,03%<br />
sind Streubesitz. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Klagenfurt.<br />
Der Aufsichtsrat setzt sich aus zehn Kapitalvertretern sowie fünf Belegschaftsvertretern<br />
zusammen:<br />
Kapitalvertreter:<br />
Mag. Dr. Günther Pöschl, Vorsitzender<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz, 1. Stellvertreter des Vorsitzenden<br />
Ing. Willibald Dörflinger<br />
Dr. Thomas Glimpel<br />
Mag. Leopold Rohrer<br />
Dr. Joachim Schneider<br />
Dr. Johann Sereinig<br />
Dipl.-Kfm. Dr. Heinz Taferner<br />
Dr. Bernd Widera<br />
Dipl.-Ing. Jochen Ziegenfuß<br />
Belegschaftsvertreter:<br />
Gerald Loidl, 2. Stellvertreter des Vorsitzenden<br />
Gerd Altersberger<br />
Herwig Kircher<br />
Ing. Helmut Polsinger<br />
Johann Prentner<br />
Der Vorstand der KELAG besteht aus drei Mitgliedern.<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hermann Egger, Sprecher des Vorstandes<br />
Dipl.-Ing. Harald Kogler, Mitglied des Vorstandes<br />
Dipl.-Kfm. Armin Wiersma, Mitglied des Vorstandes
Verbundene Unternehmen und Beteiligungen<br />
Die nachstehende Konzernstruktur gibt einen Überblick über die wesentlichsten verbundenen<br />
Unternehmen sowie Beteiligungen des KELAG-Konzerns:<br />
wesentliche verbundene Unternehmen wesentliche Beteiligungen<br />
KELAG Netz GmbH<br />
100%<br />
KELAG Wärme GmbH<br />
100%<br />
KI-KELAG International GmbH<br />
100%<br />
Verbund Hydro Power AG<br />
10%<br />
Stadtwerke Kapfenberg GmbH<br />
35%<br />
Kärntner Restmüllverwertung GmbH<br />
43%<br />
Als größte Tochtergesellschaft der KELAG ist die KELAG Netz GmbH für den Verteilnetzbetrieb<br />
Strom und Erdgas in Kärnten zuständig. Diese Gesellschaft wurde mit 1.1.2005 auf Grund der<br />
gesetzlichen Verpflichtung zum Legal Unbundling operativ tätig. Basis für diese Änderung bildete<br />
eine im Sommer 2004 in nationales Recht umgesetzte EU-Richtlinie, welche die Unternehmen<br />
dazu verpflichtet, die rechtliche Entflechtung von vertikal integrierten Unternehmen mit<br />
mehr als 100.000 Kunden vorzunehmen.<br />
Der Geschäftsbereich Wärme ist im Tochterunternehmen KELAG Wärme GmbH gebündelt. Diese<br />
Gesellschaft entstand zum 1.1.2008 aus der Fusion der Wärmebetriebe Gesellschaft mbH<br />
mit der Österreichischen Fernwärmegesellschaft mbH. Die KELAG Wärme GmbH betreibt 80<br />
Fernwärmenetze sowie mehr als 900 Heizzentralen in ganz Österreich und versorgt Haushalte,<br />
Gewerbebetriebe, öffentliche und private Dienstleister sowie große Industrieunternehmen<br />
mit Heizungswärme und Prozessenergie. Das Tochterunternehmen der KELAG ist in Österreich<br />
Marktführer bei der Nutzung von Bioenergie und industrieller Abwärme.<br />
Das im Jahr 2009 gegründete Tochterunternehmen KI-KELAG International GmbH ist im Bereich<br />
Wasser- und Windkraft im südosteuropäischen Raum tätig. Das technische, wirtschaftliche<br />
und organisatorische Know-How der KELAG wird so gebündelt und erfolgreich in neuen<br />
Märkten eingesetzt. Neben einigen bereits in Betrieb befindlichen Wasserkraftwerken und<br />
einem Windpark befinden sich weitere Projekte in Umsetzung und Entwicklung, ein weiterer<br />
Windpark wurde Anfang 2012 in Betrieb genommen.<br />
KELAG Netz GmbH<br />
KELAG Wärme GmbH<br />
KI-KELAG International<br />
GmbH<br />
7
8<br />
Der <strong>Kelag</strong>-Konzern im Portrait<br />
Wertorientierte<br />
Wachstumsstrategie<br />
Wasserkraftwerke<br />
in Kärnten<br />
Kernkompetenzen der KELAG<br />
Der KELAG-Konzern ist einer der führenden Energiedienstleister in Österreich. Die Konzernunternehmen<br />
sind in den Geschäftsfeldern Strom, Wärme und Erdgas tätig. Das 1923 gegründete<br />
Unternehmen hat umfassende Erfahrung im Erzeugen, Beschaffen, Verteilen und Verkaufen<br />
von leitungsgebundener Energie. Das Unternehmen gehört zu den großen österreichischen<br />
Erzeugern von Strom aus Wasserkraft.<br />
Der KELAG-Konzern verfolgt eine wertorientierte Wachstums- und Innovationsstrategie auf<br />
Basis regenerativer Energie in Österreich und im Ausland und berücksichtigt dabei die Klimaschutzziele<br />
der Europäischen Union. Aufbauend auf dem umfassenden Know-how investiert<br />
das Unternehmen verstärkt in die Stromerzeugung aus Wasserkraft und die Erzeugung von<br />
Wärme und Ökostrom aus Biomasse sowie in die Nutzung von industrieller Abwärme und anderen<br />
regenerativen Energieträgern.<br />
Strom aus Wasserkraft<br />
Die KELAG verfügt über 62 Wasserkraftwerke sowie über Bezugsrechte an elf Wasserkraft-<br />
werken anderer Gesellschaften. Die Erzeugungskapazität umfasst 1.047 MW, die Jahreserzeugung<br />
im Regeljahr 2.842 Mio kWh.<br />
Das Unternehmen setzt seit Jahrzehnten – und auch in Zukunft – auf den Bau und den Betrieb<br />
von Wasserkraftwerken, weil die Voraussetzungen dafür in Kärnten gegeben sind: Wasser und<br />
Fallhöhe. Unter den aktuellen Vorgaben des Klimaschutzes erweisen sich die Wasserkraftwerke<br />
der KELAG als wertvolle, zukunftstaugliche und nachhaltige Assets. Strom aus Wasserkraft erzeugt<br />
die KELAG vorwiegend in Kärnten, nachstehende Karte gibt einen Überblick.<br />
Laufkraftwerke<br />
Speicherkraftwerke<br />
Bezugsrechte/Beteiligungskraftwerke
Der Bau und der Betrieb von Kraftwerken sind untrennbar mit der Unternehmensgeschichte<br />
der KELAG seit ihrer Gründung im Jahr 1923 verbunden. Der Rechtsvorgängerin der KELAG,<br />
die Kärntner Wasserkraftwerke AG (KÄWAG) wurden von ihren Eigentümern zwei Aufgaben<br />
übertragen: die Erzeugung von Spitzenstrom sowie der Bau eines regionalen Stromnetzes in<br />
Kärnten. Mit diesen beiden Maßnahmen sollten damals Stromengpässe vor allem in Klagenfurt,<br />
St. Veit an der Glan, Villach und Spittal während der Wintermonate vermieden werden.<br />
Die KÄWAG erfüllte beide Aufgabenstellungen innerhalb von zwei Jahren. Am Ufer des<br />
Wörthersees wurde das Pumpspeicherkraftwerk Forstsee errichtet und in mehreren Schritten<br />
ausgebaut. Es verfügt über eine Leistung von 2,4 MW und eine Jahreserzeugung von 3 Mio kWh.<br />
Vom Pumpspeicherkraftwerk Forstsee ausgehend wurden Stromleitungen nach Klagenfurt und<br />
St. Veit an der Glan sowie nach Villach und Spittal an der Drau errichtet. Das war der Beginn<br />
einer sicheren Stromversorgung in Kärnten.<br />
1947 wurde die österreichische Elektrizitätswirtschaft neu organisiert. Die Fusion der KELAG<br />
mit fünf lokalen Kärntner Stadtwerken stärkte auch die Stromerzeugung des Unternehmens,<br />
sechs Laufkraftwerke gingen in das Eigentum der KELAG über.<br />
Die KELAG erhielt als Landesgesellschaft in Kärnten den Auftrag, ein flächendeckendes Stromnetz<br />
zu errichten. Der Bau großer Kraftwerke wurde neu gegründeten Sondergesellschaften<br />
übertragen, wie zum Beispiel der Österreichischen Draukraftwerke AG. Dieses Unternehmen<br />
errichtete bis in die 1980er Jahre Laufkraftwerke an der Drau und zwei große Speicherkraftwerke<br />
in Kärnten.<br />
Parallel zum konsequenten Ausbau des Stromnetzes in Kärnten investierte die KELAG ab den<br />
1950er Jahren aber auch in die Erweiterung ihrer Stromeigenerzeugung aus Wasserkraft. Die<br />
KELAG errichtete die Speicherkraftwerke Kamering und Freibach und erweiterte das Laufkraftwerk<br />
Schütt.<br />
1962 begann die KELAG mit einem sehr großen Kraftwerksprojekt, dem Bau der Kraftwerksgruppe<br />
Fragant im Mölltal. Für diese Pumpspeicherkraftwerksgruppe wird Wasser der Hohen<br />
Tauern zur Stromerzeugung genutzt. Auf einer Seehöhe von zirka 2.500 m wurden natürliche<br />
Karseen zu sechs großen und mehreren kleineren Speichern ausgebaut und durch Stollen<br />
und Triebwasserwege mit den Maschinensätzen in den sieben Speicherkraftwerken und drei<br />
Laufkraftwerken verbunden. Auf 1.700 m Seehöhe stehen die Krafthäuser Zirknitz, Feldsee<br />
und Wölla, auf 1.200 m Seehöhe steht die Hauptstufe Innerfragant und in 700 m Seehöhe<br />
die Hauptstufe Außerfragant. 1986 wurde der Bau der Kraftwerksgruppe Fragant vorläufig<br />
abgeschlossen. Von 2006 bis 2011 wurde diese Kraftwerksgruppe um das Kraftwerk Feldsee<br />
erweitert. Für dieses Pumpspeicherkraftwerk wurden die beiden bestehenden Speicher Feld-<br />
Die KÄWAG<br />
Neuorganisation<br />
der E-Wirtschaft<br />
Die Kraftwerksgruppe<br />
Fragant<br />
9
10<br />
Der <strong>Kelag</strong>-Konzern im Portrait<br />
Das Pumpspeicherkraftwerk<br />
Koralpe<br />
2. Standbein der<br />
Stromaufbringung:<br />
Bezugsrechte<br />
Beteiligung an<br />
Österreichs größtem<br />
Stromerzeuger aus<br />
Wasserkraft<br />
see und Wurten durch einen Triebwasserweg und zwei Maschinensätze miteinander verbunden.<br />
Dadurch erhöhte sich die Turbinenleistung der Kraftwerksgruppe Fragant um 140 MW<br />
auf 474 MW, die Pumpleistung um 140 MW auf 240 MW und die Jahreserzeugung um rund<br />
300 Mio kWh auf 840 Mio kWh. Die Kraftwerksgruppe Fragant ist das Herzstück der Stromerzeugung<br />
der KELAG.<br />
Im Osten von Kärnten baute die KELAG Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre das Speicherkraftwerk<br />
Koralpe, das von 2009 bis 2011 um eine Speicherpumpe erweitert und zum Pumpspeicherkraftwerk<br />
ausgebaut wurde. Die Jahreserzeugung konnte dadurch auf rund 160 Mio<br />
kWh verdoppelt werden.<br />
Neben den genannten Wasserkraftwerken errichtete und erwarb die KELAG im Lauf der Jahrzehnte<br />
eine Reihe von Kleinwasserkraftwerken in Kärnten und in der Steiermark.<br />
Strombezugsrechte<br />
Parallel zum Bau von Wasserkraftwerken verfolgte die KELAG eine zweite Strategie, die eigene<br />
Stromaufbringung zu erweitern: Ab 1959 erwarb das Unternehmen Strombezugsrechte an den<br />
Draukraftwerken Edling, Völkermarkt, Ferlach-Maria Rain, Feistritz-Ludmannsdorf, Rosegg, Villach,<br />
Kellerberg und Paternion, im Ausmaß von 30% bis 60%. Auch an den beiden Donaukraftwerken<br />
Altenwörth und Abwinden-Asten sowie an der Pumpspeicherkraftwerksgruppe Malta<br />
erwarb die KELAG Strombezugsrechte, um den steigenden Strombedarf der Kunden möglichst<br />
durch eigene Aufbringung decken zu können. Jüngstes Projekt ist in diesem Zusammenhang<br />
die Beteiligung am Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II. Durch dieses Strombezugsrecht wächst<br />
die Erzeugungsleistung der KELAG ab dem Jahr 2014 um 181 MW, die Pumpleistung um 137<br />
MW und die Jahreserzeugung um 415 Mio kWh.<br />
Beteiligung an der VERBUND Hydro Power AG<br />
Die KELAG beteiligte sich 1954 mit 14,7% an der Österreichischen Draukraftwerke AG. Diese Beteiligung<br />
konnte schrittweise auf 49% aufgestockt werden. Die Österreichische Draukraftwerke<br />
AG errichtete die Laufkraftwerke an der Drau und zwei große Speicherkraftwerksgruppen,<br />
Reißeck und Malta. Im Jahr 2000 wurde die Österreichische Draukraftwerke AG mit anderen<br />
Erzeugungsgesellschaften des Verbundes (Tauernkraftwerke, Donaukraftwerke) zur VERBUND<br />
Hydro Power AG fusioniert. Die Beteiligung der KELAG an der Österreichischen Draukraftwerke<br />
AG von 49% wurde zu diesem Zeitpunkt in eine 10%-Beteiligung an der VERBUND Hydro Power<br />
AG umgewandelt. Die VERBUND Hydro Power AG besitzt und betreibt mehr als 100 Wasserkraftwerke<br />
(Laufkraftwerke, Speicherkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke) und erzeugt pro<br />
Jahr rund 23 Mrd. kWh Strom. Dieses Unternehmen ist der mit Abstand größte Stromerzeuger<br />
aus Wasserkraft in Österreich.
Pumpspeicherung im Energiesystem der Zukunft<br />
Der stark zunehmende Anteil dargebotsabhängiger und in ihrer Erzeugung stark schwankender<br />
erneuerbarer Energieträger (Wind, Sonne) an der Stromerzeugung in Europa, insbesondere<br />
in Österreich und Deutschland, führt zu steigenden Anforderungen an die Flexibilität des Energiesystems.<br />
Diese Anforderungen betreffen insbesondere die Möglichkeit der Zwischenspeicherung<br />
von Überschussstrom aus erneuerbaren Energieträgern und den raschen Ausgleich<br />
von Leistungsschwankungen.<br />
Pumpspeicherkraftwerke sind im Vergleich zu anderen Erzeugungsverfahren besonders flexibel<br />
einsetzbar und im Vergleich zu anderen Speichertechnologien nach dem heutigen Stand<br />
besonders kosteneffizient. Sie sind im Zusammenspiel mit Windkraft und Fotovoltaik eine wesentliche<br />
Säule des leistungsmäßigen und energetischen Systemausgleichs und tragen entscheidend<br />
zu Versorgungssicherheit und Systemstabilität bei.<br />
Österreich hat auf Grund der alpinen Topografie besonders günstige Voraussetzungen für die<br />
Errichtung von Pumpspeicherkraftwerken. Die KELAG gehört zu den großen österreichischen<br />
Erzeugern von Strom aus Wasserkraft und setzt beim Ausbau der Wasserkraft massiv auf die<br />
Pumpspeicherung im Bundesland Kärnten.<br />
Chronik<br />
1923 Gründung der Kärntner Wasserkraftwerke (KÄWAG), der Rechtsvorgängerin der KELAG<br />
1948 Fusion der KELAG mit fünf städtischen Elektrizitätswerken<br />
1962 Baubeginn für die Kraftwerksgruppe Fragant<br />
1972 Einstieg in das Erdgasgeschäft durch den Erwerb der Kärntner Ferngas GmbH<br />
1989 Einstieg in das Wärmegeschäft<br />
1999 Erwerb der Wärmebetriebe Gesellschaft m. b. H.<br />
2001 Vollständige Liberalisierung des Strommarktes und Aufbau der Stromhandelsaktivitäten<br />
2005 Die KELAG Netz GmbH nimmt die operative Geschäftstätigkeit auf<br />
2007 Erwerb der Österreichischen Fernwärmegesellschaft m. b. H.<br />
2008 Gründung der KELAG Wärme GmbH durch Fusion der Wärmebetriebe Gesellschaft m. b. H.<br />
und der Österreichischen Fernwärmegesellschaft m. b. H.<br />
2009 Gründung der KI-KELAG International GmbH, Erwerb der slowenischen Interenergo<br />
d.o.o. mit Sitz in Ljubljana<br />
2010 Beteiligung am Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II<br />
2011 Fertigstellung des Pumpspeicherkraftwerks Feldsee, Fertigstellung der Pumpe beim<br />
Speicherkraftwerk Koralpe<br />
Ausgleich von<br />
Schwankungen der<br />
Erzeugung und des<br />
Bedarfs<br />
11
12<br />
Der <strong>Kelag</strong>-Konzern im Portrait<br />
Strom, Erdgas, Wärme<br />
Innovative Lösungen<br />
Zertifizierter Strom-<br />
und Gasnetzbetreiber<br />
Erfolgreich im Markt<br />
Seit der Freigabe des Strommarktes in Österreich im Jahr 2001 nutzt die KELAG ihre Chancen<br />
im Strommarkt und baut ihre Marktposition konsequent aus. Der frühere Heimmarkt Kärnten<br />
erweist sich als sehr stabil. Gleichzeitig können auf neuen Märkten zahlreiche Kunden gewonnen<br />
werden. Im Segment Geschäftskunden werden rund 50% des Absatzes außerhalb Kärntens<br />
erzielt. Besonders starkes Wachstum konnte im Stromhandel, durch die optimale Nutzung<br />
der eigenen, steuerbaren Erzeugungskapazitäten erreicht werden. Auch im freien Erdgasmarkt<br />
konnten Erfolge verzeichnet, zusätzliche Kunden gewonnen und die Marktposition der KELAG<br />
gestärkt werden. Im Segment Wärme liegt die Konzentration auf der Nutzung von Bioenergie<br />
und industrieller Abwärme. Voraussetzung für den Erfolg im freien Markt ist eine ausgeprägte<br />
Kunden- und Serviceorientierung. Dazu gehören nicht nur attraktive Produkte, sondern auch<br />
kompetenter und rascher Kundenservice sowie auf die einzelnen Kundengruppen abgestimmte<br />
Mehrwertangebote, Energieberatungen und Energiemanagementdienstleistungen. Innovative<br />
Lösungen für zukünftige Anwendungen der Kunden, wie etwa die Elektromobilität, aber<br />
auch die Weiterentwicklung der Online-Services sind wesentliche Aufgaben der KELAG. In Pilotprojekten<br />
ist diese Zukunft bereits Gegenwart.<br />
Netze<br />
Das Tochterunternehmen KELAG Netz GmbH betreibt Verteilernetze für Strom und Erdgas in<br />
Kärnten und stellt die Netzinfrastruktur allen Kunden und Energielieferanten diskriminierungsfrei<br />
zur Verfügung. Zu den Hauptaufgaben der KELAG Netz GmbH gehören die Betriebsführung,<br />
der bedarfsorientierte Ausbau der Verteilernetze für Strom und Erdgas, die notwendigen<br />
Instandhaltungsmaßnahmen sowie ein effizientes Entstörungsmanagement. In Pilotprojekten<br />
werden Themen wie Smart Metering und Elektromobilität detailliert aufgearbeitet. Als zertifizierter<br />
Stromnetzbetreiber wird der KELAG Netz GmbH mit der Überprüfung des Technischen<br />
Sicherheitsmanagements bestätigt, dass die technischen Prozesse den aktuellen Normen und<br />
Gesetzen entsprechen sowie hohe Sicherheit und Qualität entlang der gesamten Prozesskette<br />
gewährleistet sind. Auch im Geschäftsbereich Erdgas wird der KELAG Netz GmbH als zertifizierter<br />
Gasnetzbetreiber der sichere und zuverlässige Gasnetzbetrieb im Sinne des Gaswirtschaftsgesetzes<br />
sowie die Sicherstellung der Qualität der Netzdienstleistung für die Kunden bestätigt.<br />
Das Stromnetz der KELAG Netz GmbH umfasst rd. 17.600 km Leitungen, 46 Umspannwerke<br />
sowie rd. 7.200 Trafostationen. Das Erdgasnetz umfasst 770 km Leitungen sowie 34 Reduzierstationen.<br />
Über die Hauptschaltleitung in Klagenfurt überwacht und steuert die KELAG Netz<br />
GmbH das 110-kV- und das 20-kV-Netz. Ein leistungsfähiges Kommunikationsnetz bildet das<br />
Rückgrat dieser zentralen Betriebsführung. Die Tätigkeit der KELAG Netz GmbH unterliegt der<br />
Kontrolle der Regulierungsbehörde, entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zur Organisation<br />
des freien Strommarktes und des freien Erdgasmarktes in Österreich.
Wärme<br />
Im Jahr 1989 entschied sich die KELAG neben dem Strom- und Gasgeschäft auch in die Wärmeversorgung<br />
einzusteigen. Bereits zu Beginn stand hier der Energieeffizienzgedanke im Vordergrund.<br />
Die bis dahin nicht genutzte Abwärme des kalorischen Kraftwerks in St. Andrä im Lavanttal<br />
wurde zur Wärmeversorgung von Gebäuden in der Umgebung genutzt. Schon damals<br />
erkannte die KELAG, dass man hier wertvolle Ressourcen umweltgerecht besser nutzen konnte.<br />
Die Abwärme eines großen Industriebetriebes in St. Veit an der Glan dient seit 1990 als Wärmequelle<br />
zur Versorgung von Gebäuden im Stadtgebiet. 1992 wurde von der Wärmebetriebe<br />
GmbH das Fernwärmesystem in Villach erworben – damals noch mit einem jährlichen Absatz<br />
von rd. 36 GWh. Heute zählt Villach zu den größten Fernwärmesystemen der KELAG Wärme<br />
GmbH mit einem geplanten Absatz von 150 GWh in 2012. Das Fernwärmenetz in Wolfsberg<br />
war das nächste große Projekt, das die KELAG 1996 von der Wärmebetriebe GmbH übernahm.<br />
Das Netz in Wolfsberg wurde schon damals von der naheliegenden Papierfabrik mit Wärme<br />
gespeist. Der Absatz von rd. 21 GWh im Jahre 1996 konnte bis heute verdoppelt werden.<br />
Ein weiterer großer Schritt war der Erwerb der gesamten Wärmebetriebe GmbH im Jahr 1999.<br />
Im Jahre 2004 wurden alle Wärmeaktivitäten der KELAG in die Wärmebetriebe GmbH als Tochter<br />
eingebracht. Der vorläufig letzte große Schritt war der Kauf der Österreichischen Fernwärme<br />
Gesellschaft m.b.H. im Jahre 2008. Heute ist das Wärmegeschäft im Tochterunternehmen<br />
KELAG Wärme GmbH gebündelt. Diese ist mit Ausnahme von Vorarlberg in allen österreichischen<br />
Bundesländern aktiv. Der Wärmeabsatz der KELAG Wärme GmbH entspricht in etwa dem<br />
Bedarf von 100.000 Haushaltskunden. Beliefert werden Industrieunternehmen, Gewerbebe-<br />
Fernwärme<br />
Abwärme<br />
Biomasse<br />
Heizöl/Erdgas<br />
Geothermie<br />
Nutzung von Abwärme<br />
und Biomasse<br />
KELAG Wärme GmbH<br />
13
14<br />
Der <strong>Kelag</strong>-Konzern im Portrait<br />
Marktführer bei der<br />
Nutzung von Abwärme<br />
und Biomasse<br />
Wasser- und Windkraft<br />
in Südosteuropa<br />
triebe, Wohnbaugesellschaften und private Haushalte mit Heizungswärme und Prozessenergie.<br />
Das Unternehmen ist einer der größten österreichweit tätigen Wärmeanbieter und Marktführer<br />
bei der Nutzung von industrieller Abwärme und Bioenergie in Österreich. Die KELAG Wärme<br />
GmbH betreibt 80 Fernwärmenetze in Städten und Gemeinden sowie über 900 Heizzentralen<br />
in großen Einzelobjekten. Von den Beschäftigten der KELAG Wärme GmbH werden 27 Biomasse-Fernheizwerke<br />
betrieben. Über Partnerschaften mit der Industrie nutzt die KELAG Wärme<br />
GmbH auch industrielle Abwärme zur Versorgung ihrer Kunden. In Kraft-Wärme-Kopplungen<br />
wird auch Strom erzeugt. Der Wärmeabsatz des Unternehmens umfasst mehr als 1.600 GWh<br />
pro Jahr.<br />
Internationale Aktivitäten<br />
Die internationalen Aktivitäten der KELAG umfassen die Energiegewinnung und -versorgung<br />
ausschließlich aus erneuerbaren Energieformen. Die KI-KELAG International betreibt, errichtet<br />
und plant Wasserkraft- und Windkraftanlagen in Südosteuropa. In Serbien, Bosnien und Kosovo<br />
befinden sich derzeit fünf Wasserkraftwerksprojekte in Betrieb bzw. Bau.<br />
Windkraft<br />
Wasserkraft<br />
Heizöl/Erdgas<br />
Biomasse
Die KI-KELAG International GmbH verfügt an der bulgarischen Schwarzmeerküste über einen<br />
ersten Windpark, an der rumänischen Schwarzmeerküste wurde ein weiteres Projekt Anfang 2012<br />
in Betrieb genommen. Mit diesen und weiteren selektiven Projekten soll das Unternehmen international<br />
weiterentwickelt werden und dazu beitragen, die Nutzung regenerativer Energieträger<br />
in diesem Teil Europas auszubauen. Bis zum Jahr 2022 ist ein Ausbau der im Ausland installierten<br />
Erzeugungskapazitäten auf rd. 250 MW aus Wasser- und Windkraftanlagen geplant.<br />
Die KELAG Wärme GmbH ist über ihre Tochter EKO-TOPLOTA energetika d.o.o. auch am slowenischen<br />
Markt vertreten. 2011 wurde dort ein Biomasseheizwerk in der Gemeinde Lenart errichtet.<br />
Eine weitere Tochter, die Bio-Teplo Czechia s.r.o., unterhält die KELAG Wärme GmbH in Tschechien.<br />
Nebenstehende Karte gibt einen Überblick über die in Betrieb befindlichen Wärme-, Wasserkraft-<br />
und Windkraftanlagen der KI-KELAG International GmbH sowie die in Betrieb befindlichen<br />
Wärmeversorgungsanlagen der KELAG Wärme GmbH-Tocher EKO TOPLOTA energetika<br />
d.o.o..<br />
Strategische Ausrichtung der KELAG<br />
Der KELAG-Konzern verfolgt eine wertorientierte Wachstums- und Innovationsstrategie auf Basis<br />
regenerativer Energien. Diese Ausrichtung wird jährlich im Rahmen eines etablierten Strategieprozesses<br />
einer eingehenden Prüfung unterzogen und lässt sich zusammenfassend wie<br />
folgt darstellen:<br />
Wachstum<br />
National<br />
Fokus: Ausbau der Wasserkraft<br />
in Kärnten<br />
Windkraft in Österreich<br />
Biomasse in Österreich<br />
Neukundenakquise<br />
International<br />
Selektives Wachstum in<br />
Südosteuropa mit kleineren<br />
Wasser- und Windkraftprojekten<br />
Unternehmensstrategie<br />
Innovation<br />
Positionierung als „Full-Service-<br />
Dienstleister für regenerative<br />
Energien, Energieeffizienz und<br />
neue Technologien“<br />
Energieberatung<br />
Pilotprojekte Fotovoltaik<br />
E-Mobility<br />
Smart Grids/Smart Metering/<br />
Smart City<br />
e-Business<br />
Verstärkte Positionierung als<br />
„grünes Unternehmen“<br />
Wertmanagement<br />
Wertorientierte Unternehmensführung<br />
als übergeordnete<br />
Zielsetzung<br />
Sicherstellung von:<br />
solider Eigenkapitalquote<br />
und A-Rating<br />
angemessenen Renditen<br />
und Kosteneffizienz<br />
Wertschöpfung für den<br />
Wirtschafts- und Energiestandort<br />
Kärnten<br />
KI-KELAG International<br />
GmbH<br />
Biomasse für die Wärmeversorgung<br />
15
16<br />
Der <strong>Kelag</strong>-Konzern im Portrait<br />
Pumpspeicherkraftwerk<br />
Reißeck II<br />
Wasserkraft und<br />
Windkraft<br />
Erneuerbare Energie<br />
und Energieeffizienz<br />
Stabiles A-Rating<br />
durch wertorientierte<br />
Unternehmens-<br />
führung<br />
Nationales und internationales Wachstum<br />
Der Ausbau von Erzeugungskapazitäten aus ausschließlich regenerativen Energieformen sowie<br />
selektive Investitionen in das österreichweite Wärme- und Bioenergiegeschäft prägen die<br />
Wachstumsstrategie der KELAG.<br />
Neben dem Abschluss der Erweiterung der Kraftwerksgruppe Fragant durch den Ausbau der<br />
Pumpspeicheranlage Feldsee wurde das bestehende Speicherkraftwerk Koralpe mit einer<br />
Pumpe ausgerüstet und so die Erzeugungsflexibilität gesteigert. Durch diese beiden Projekte<br />
konnte die Erzeugungskapazität um rund 40% gesteigert werden. Des Weiteren startete im Geschäftsjahr<br />
2010 in Kooperation mit der VERBUND Hydro Power AG die Erweiterung der Kraftwerksgruppe<br />
Reißeck/Kreuzeck und Malta um zusätzliche 430 MW Erzeugungs- und Pumpleistung<br />
(Kraftwerksprojekt Reißeck II), an diesem Projekt ist die KELAG mit 45% beteiligt.<br />
International legt die KELAG den Fokus besonders auf die Entwicklung und den Erwerb von<br />
Wind- und Wasserkraftwerken, Ziel ist ein Ausbau der installierten Erzeugungskapazität im<br />
Ausland auf rd. 250 MW.<br />
Aktivitäten im Netzausbau sowie in der Netzverdichtung, insbesondere auch die Fertigstellung<br />
des neuen Biomasseheizwerks in Villach, haben das Geschäftsjahr 2011 im Bereich Wärme geprägt.<br />
Innovation<br />
Im Bereich Innovation legt die KELAG ihr Hauptaugenmerk vor allem auf die Bereiche Smart<br />
Technologies, Elektromobilität sowie Fotovoltaik und E-Business. Diese Projekte fördern einerseits<br />
den Einsatz von Erneuerbaren Energien, andererseits die Weiterentwicklung eines effizienten<br />
und intelligenten Energieeinsatzes. Im Bereich IT konnten im vergangenen Jahr mehrere<br />
Projekte zur kosteneffizienten Ressourcennutzung und Unterstützung der Geschäftsprozesse<br />
umgesetzt werden.<br />
Wertmanagement<br />
Die dritte Säule der KELAG-Strategie bildet das Wertmanagement, welches die allgemeine Zielsetzung<br />
der wertorientierten Unternehmensführung unterstützt und somit wesentlichen Einfluss<br />
auf Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensaktivitäten hat.<br />
Ein stabiles Rating, das Ende 2011 von Standard&Poor’s erneut mit „A/stable“ bestätigt wurde,<br />
ist Basis für optimale Konditionen am Kapitalmarkt. Mit dieser hervorragenden Bewertung<br />
nimmt die KELAG im europäischen Vergleich der Energieversorger einen Spitzenplatz ein.
18<br />
Nachhaltigkeit in der KELAG
Nachhaltigkeit in der KELAG<br />
Für - uns als KELAG ist Nachhaltigkeit die integrierte Betrachtungsweise von wirtschaftlichen,<br />
ökologischen und sozialen Belangen.<br />
Dies ist ein zentraler Aspekt unserer verantwortungsbewussten und langfristigen Unternehmensstrategie<br />
und bedeutet für die KELAG, ein aktiver Partner für die Kunden, die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Region zu sein. Unsere Unternehmenspolitik<br />
ist geprägt von der verstärkten Nutzung regenerativer Energien und der Umsetzung<br />
innovativer Lösungen mit dem Ziel, zukunftsweisend zu Versorgungsqualität, Klimaschutz<br />
und Mobilität beizutragen.<br />
Der ökonomische Erfolg und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sind eine wesentliche<br />
Voraussetzung dafür, dass das Agieren der KELAG sich nicht ausschließlich anhand<br />
von betriebswirtschaftlichen Zahlen, Daten und Fakten orientiert, sondern auch soziale und<br />
ökologische Aspekte in die Unternehmensführung einfließen.<br />
Das Unternehmen agiert seit jeher mit einem hohen Wertebewusstsein. Durch die Nutzung<br />
von Erneuerbaren Energieträgern als zentrale Aufgabe des Unternehmens wird bereits ein<br />
wesentlicher Beitrag zur Umwelt geleistet und in vielen weiteren Bereichen werden ebenfalls<br />
aktive Leistungen aus Verantwortung gegenüber kommenden Generationen erbracht.<br />
Die Kampagne „Generation Klimaschutz“ bringt dies auch den Stakeholdern der KELAG näher.<br />
Nachhaltigkeits-<br />
aktivitäten in verschiedenen<br />
Bereichen<br />
19
20<br />
Nachhaltigkeit in der KELAG<br />
Maßnahmen- und<br />
Kennzahlenauswahl<br />
Das Nachhaltigkeitsprogramm der KELAG<br />
Die Unternehmensstrategie, der Verhaltenskodex sowie definierte Compliance-Richtlinien sind<br />
die Basis und der Rahmen für das unternehmerische Handeln auch im Bereich Nachhaltigkeit.<br />
Um bereits vorhandene Aktivitäten zu bündeln und besser kommunizieren zu können sowie<br />
um weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen aufzugreifen, wurde Ende<br />
2010 ein konzernweites Nachhaltigkeitsprogramm gestartet.<br />
Die Aufgaben des verantwortlichen Kernteams liegen in der Programmentwicklung und gleichzeitigen<br />
Umsetzung von definierten Maßnahmen, welche über Kennzahlen gesteuert werden.<br />
Die Grundstruktur gestaltet sich wie folgt:<br />
Unternehmen &<br />
Mitarbeiter<br />
Wertorientierte Wachstums- und Innovationsstrategie<br />
auf Basis regenerativer Energien<br />
Schwerpunkte im KELAG-Nachhaltigkeitsprogramm<br />
Produkte &<br />
Innovation<br />
Umwelt &<br />
Klimaschutz<br />
Region &<br />
Gesellschaft<br />
Innerhalb dieser Struktur wurden verschiedene Maßnahmen festgelegt, welche auf die angeführten,<br />
für das Unternehmen relevanten Kennzahlen Einfluss nehmen. Im Rahmen der Leitlinien<br />
sollen neue Themen aufgenommen und bestehende Maßnahmen ausgebaut werden.<br />
Die Festlegung dieser Maßnahmen und Kennzahlen erfolgte in mehreren Workshops, die von<br />
externen Beratern mitgestaltet wurden, welche das Nachhaltigkeitsteam von der Themenfindung<br />
bis zur Konkretisierung begleiteten. Die Auswahl und Priorisierung dieser Maßnahmen
erfolgte unter Berücksichtigng der Grundsätze der Global Reporting Initiative, wobei hier Wesentlichkeit<br />
und Relevanz, Vollständigkeit, Ausgewogenheit sowie das Interesse der Themen<br />
für die festgelegten Stakeholdergruppen besonders bedacht wurden. Auch die Festlegung der<br />
Indikatoren gemäß den Richtlinien der GRI erfolgte nach diesen Grundsätzen, bei der Berechnung<br />
der Kennzahlen wurde besonders auf Klarheit und Vergleichbarkeit, Genauigkeit sowie<br />
Klarheit und Zuverlässigkeit der zu Grunde liegenden Daten geachtet.<br />
Nachhaltigkeitsteam<br />
Die Anforderungen an das Nachhaltigkeitsprogramm wurden organisatorisch durch den Aufbau<br />
eines Kernteams verankert, das Vertreter aus allen relevanten Unternehmensbereichen<br />
umfasst. Die Koordination dieses Teams wurde in der Abteilung Unternehmensentwicklung<br />
angesiedelt, welche über den Programmfortschritt und neue Maßnahmen dem Vorstand regelmäßig<br />
berichtet.<br />
Stakeholder<br />
Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms hat sich die KELAG auch damit auseinandergesetzt,<br />
welche Stakeholder das Unternehmen betreffen. Die Zusammensetzung der unmittelbaren<br />
und mittelbaren Stakeholder gestaltet sich wie folgt:<br />
Bundesregierung<br />
Landesregierung(en)<br />
Unternehmensführung<br />
Eigentümer<br />
Aufsichtsrat<br />
Mitarbeiterinnen (Projekt-)Partner<br />
und Mitarbeiter<br />
Interessensvertretungen<br />
Medien<br />
Landtag(e)<br />
Behörden<br />
Mitbewerb<br />
Ministerien<br />
Gemeinden<br />
Kunden<br />
Lieferanten<br />
Investoren<br />
Nationale<br />
Regierung(en)<br />
Nationale Gesetzgeber<br />
EU-Institutionen<br />
Zivilgesellschaft<br />
(Gesellsch. Gruppen,<br />
Interessensgruppen,<br />
„Communities“)<br />
NGOs Umwelt<br />
NGOs Soziales<br />
Projektanrainer<br />
Kernteam<br />
21
22<br />
Nachhaltigkeit in der KELAG<br />
Unternehmen & Mitarbeiter<br />
Produkte & Innovation<br />
Umwelt & Klima<br />
Region & Gesellschaft<br />
Aktuelle Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit in der KELAG<br />
Sicherstellung der wirtschaftlichen Stabilität: Klare Renditevorgaben für Wachstumsinvestitionen sowie<br />
weitere wertorientierte Kriterien wie eine solide Eigenkapitalquote und ein angemessenes Rating sind sicherzustellen,<br />
um ein A-Rating langfristig beizubehalten.<br />
Bewältigung Demografischer Wandel: Konzeption/Ausbau beschäftigungsphasenorientierte Personalentwicklung,<br />
Fokus auf Wissenstransfer und -erhalt.<br />
Diversity-Management: Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit, basierend auf 3-Säulen-Konzept<br />
(Alter, Geschlecht, Kultur) durch Anpassung bestehender Programme und Entwicklung neuer Maßnahmen.<br />
Arbeitssicherheit: Evaluierung und Weiterentwicklung der Arbeitssicherheit.<br />
Green Jobs Personalmarketing: Verstärkte Kommunikation von Green Jobs bei Jobmessen und sonstigen<br />
Recruiting-Aktivitäten.<br />
Green IT: Ersatz von Alt-Computern durch energiesparende Thin Clients, Neubau Rechenzentrum, Zertifizierung<br />
für nachhaltige IT in Planung, laufende Mitarbeitersensibilisierung.<br />
Papierarme KELAG: Reduktion des Papierverbrauchs durch verschiedene Maßnahmen wie ein neues<br />
Druckerkonzept, Posteingangsmanagement, Erhöhung des Anteils an elektronisch verschickten Belegen,<br />
Einsatz des konzernweiten Dokumenten-Management Systems.<br />
Innovationen in der Erzeugung: Dezentrale Fotovoltaikanlagen in St. Veit an der Glan, Teilanlagen bereits in<br />
Betrieb, weitere Anlagen in Umsetzung.<br />
Energieeffziente KELAG-Gebäude: Sanierung kelageigener Gebäude, zB Sanierung der Zentrale.<br />
Smart Technologies: Smart Metering Pilotprojekt befindet sich in Umsetzung, kontinuierliche Prüfung der<br />
Rahmenbedingungen und Szenarien sowie Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung.<br />
E-Mobility: Weiterführung und Vertiefung des 3-Säulen-Konzeptes für den Geschäftsbereich E-Mobility durch<br />
verschiedene Maßnahmen (Ausbau E-Tankstellen-Finder, Ladeinfrastruktur, weitere Produktentwicklung).<br />
Laufende Investitionen in Erneuerbare Energien: Ausbau der Eigenerzeugung um rd. 60% in den nächsten<br />
10 Jahren, mit dem Ziel, künftig alle KELAG-Kunden mit Strom aus erneuerbaren Energien beliefern zu können.<br />
Steigerung Effizienz & Effektivität Erzeugung: Optimierung bestehender Erzeugungsanlagen/-systeme in<br />
Umsetzung, kontinuierliche Prüfung von möglichen weiteren Schritten im Zuge von Erneuerungsmaßnahmen,<br />
bedarfsgerechte Automatisierungsmaßnahmen.<br />
Steigerung Effizienz & Effektivität Wärme: Erhöhung des Anteils an regenerativen Energien. Optimierung<br />
bestehender Anlagen.<br />
Einführung Umweltmanagementsystem im Bereich Wärme: Umweltmanagementsystem sowie ISO-Zertifizierung<br />
in Umsetzung.<br />
Biodiversität: Ökologische Begleitmaßnahmen im Zuge von Kraftwerksneubauten, Pilotprojekte im Zuge der<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie in Bearbeitung.<br />
Kampagne „Generation Klimaschutz“: Laufende Bewusstseinsbildung für Umwelt und Klimaschutz in der<br />
Öffentlichkeit mit verschiedenen Themenschwerpunkten.<br />
Regionale Wertschöpfung: Im Rahmen der gesetzlichen Auflagen wird das Augenmerk auf regionale Beschaffung<br />
gelegt. Beibehaltung des funktionierenden Systems unter laufender Beobachtung der gesetzlichen<br />
Möglichkeiten um eine Ausweitung zu erreichen.<br />
Nachhaltige Beschaffung: Erweiterung der Ausschreibungsbedingungen um das Zuschlagskriterium „Nachhaltigkeit“<br />
für bestimmte Warengruppen; Erweiterung der Lieferantenbewertungen um Fragen zur Nachhaltigkeit.<br />
Mitgliedschaft in Nachhaltigkeitsverbänden: Prüfung eines Beitritts zu Organisationen, die Nachhaltigkeit<br />
in Unternehmen fördern.<br />
Stakeholderdialogtag: Planung einer Veranstaltung für Stakeholder zum Austausch über das Kerngeschäft<br />
zur Nutzung der Meinungsvielfalt für neue Perspektiven.
Generation Klimaschutz<br />
„Weißt du, woher der Strom in deiner Steckdose kommt?“ oder „Wieso heißt es ewiges Eis,<br />
wenn es irgendwann nicht mehr da ist?“ Einfache Fragen, die Kinder stellen, die das Gesicht der<br />
„Generation Klimaschutz“ der KELAG nach außen hin darstellen. Zentrale Aspekte der Auswirkungen<br />
des fortschreitenden Klimawandels thematisiert die KELAG seit 2008 genauso wie die<br />
Möglichkeiten, die Privatkunden zur Verfügung stehen, um Energieeffizienz und damit Klimaschutz<br />
zu bewerkstelligen.<br />
Vor mehr als drei Jahren hat sich die KELAG im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie und der<br />
energiepolitischen Vorgaben im Zusammenhang mit den Klimaschutzzielen der EU entschlossen,<br />
die effiziente Nutzung von Energie in das Zentrum ihrer Kommunikationsaktivitäten zu<br />
stellen. Mittlerweile hat sich die „Generation Klimaschutz. Verändern wir die Zukunft. Jetzt.“ –<br />
jene Marke, unter der die KELAG sämtliche Energieeffizienz-Aktivitäten nach außen bündelt –<br />
zu einer verbindenden Klammer über den gesamten Konzern entwickelt.<br />
Marke und Gütesiegel der Nachhaltigkeit in der KELAG<br />
„Generation Klimaschutz“ wurde zudem zu einem „Gütesiegel“, das in seiner Gestaltung den<br />
inhaltlichen Anspruch einfach und verständlich transportiert: „Global denken – lokal handeln.“<br />
Dieses verantwortungsvolle Handeln, das der KELAG-Konzern mit seiner Festlegung auf die<br />
Erzeugung von Energie aus regenerativen Quellen mit dem Fokus Wasserkraft täglich unter<br />
Beweis stellt, benötigt auf der anderen Seite auch Kunden, die erkennen, dass Energie ein kostbares<br />
Gut darstellt.<br />
Bei uns in Kärnten<br />
fließt Wasser aufwärts.<br />
Das Wasser fließt immer dann aufwärts, wenn mehr Strom im Netz zur<br />
Verfügung steht, als gerade gebraucht wird. Später, wenn die Kunden viel<br />
Strom benötigen, fließt es wieder bergab und erzeugt Strom. Ein genialer<br />
Kreislauf, sauber und sicher. Vor kurzem hat die <strong>Kelag</strong> zwei neue Pumpspeicherkraftwerke<br />
in Betrieb genommen. So investiert die <strong>Kelag</strong> in unsere<br />
Zukunft. In Strom aus erneuerbarer Energie.<br />
3296350_<strong>Kelag</strong>_149x200_Wasserfall_HOCH_COE.indd 1 30.06.11 14:32<br />
Einfache Fragen -<br />
komplexe Antworten<br />
"Gütesiegel" Genera-<br />
tion Klimaschutz<br />
23
24<br />
Nachhaltigkeit in der KELAG<br />
Bewusstseinsbildung<br />
Umfangreiches<br />
Maßnahmenpaket<br />
Kampagnenwirkung<br />
Die Kampagne, deren Erfolg sich deutlich an Messdaten ablesen lässt, ist gleichzeitig auch<br />
Motivationsmotor für neue Aktivitäten der KELAG in der Zukunft. Blickt man zunächst auf die<br />
empirischen Daten, so erkennt man, dass die KELAG in der Wahrnehmung ihrer Kunden für<br />
Umwelt- und Klimaschutz gewinnt und die Marke „Generation Klimaschutz“ bei neun von zehn<br />
Befragten positiv aufgenommen wird.<br />
Es ist eine Bewusstseinsbildungskampagne, die sowohl nach außen als auch innen wirkt. Immer<br />
mehr Geschäftsfelder und Dienstleistungen des Konzerns präsentieren sich unter der Dachmarke,<br />
von der Energieberatung über die Elektromobilität bis hin zum Erzeugungs- und Netzbereich<br />
der KELAG. „Generation Klimaschutz“ hat sich zum offensiven Bekenntnis des Konzerns<br />
zur Nachhaltigkeit entwickelt.<br />
Die Aufbereitung in den Medien<br />
Für den medialen Transport wurde ein Maßnahmenpaket entwickelt, das die Anforderungen<br />
umfassend abdeckt. Neben klassischer Werbung, die wichtige Themen überraschend und plakativ<br />
vermittelt, wird die inhaltliche Breite auf Basis von Medienkooperation in Print und Hörfunk<br />
abgedeckt. Mit dem Partner ORF werden „Radiotage“ entwickelt, die sich jeweils einem<br />
konkreten Schwerpunkt widmen. In Zusammenarbeit mit der Kleinen Zeitung Kärnten konnte<br />
ein Format erarbeitet werden, das in dieser Form in Kärnten einzigartig ist. Auf großflächigen<br />
Postern, die viermal jährlich der Sonntagsausgabe beigelegt werden, werden komplexe Inhalte<br />
einfach und verständlich an die Leser weitergegeben (siehe Abbildung). Das redaktionelle Umfeld<br />
rundet den Medienmix ab.<br />
Dieses Maßnahmenpaket soll in den kommenden Jahren qualitativ optimiert und erweitert<br />
werden, um so bei noch mehr KELAG-Kunden das Bewusstsein des Klimaschutzgedankens zu<br />
verstärken. Die KELAG übernimmt mit der „Generation Klimaschutz“ dafür Ihre Verantwortung.<br />
Verändern wir die Zukunft. Jetzt.
26<br />
Unternehmen & Mitarbeiter
Erhaltung der wirtschaftlichen Stabilität<br />
Die fast 90-jährige Geschichte der KELAG ist das Spiegelbild eines jahrzehntelangen Zusammenwirkens<br />
eines Teams von engagierten Technikern sowie Kaufleuten, die unter dem Einfluss<br />
verschiedenster gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Verhältnisse das Unternehmen<br />
geprägt haben. Das Wertebewusstsein und die Zukunftsorientierung lassen die KELAG<br />
als stabilen Partner auftreten.<br />
Im <strong>Bericht</strong>szeitraum 2011 konnten Umsatzerlöse in Höhe von 1.660 Mio. EUR erwirtschaftet<br />
und dabei ein Konzernergebnis von 92 Mio. EUR erzielt werden. Die KELAG trug außerdem mit<br />
einem Ertragssteueraufwand von knapp 22 Mio. EUR zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben bei.<br />
Mit Investitionen im Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 173,1 Mio. EUR sowie 1.354 Mio. EUR Materialaufwand<br />
sowie Aufwand für sonstige bezogene Leistungen ist das Unternehmen wesentlicher<br />
Auftraggeber für die Zulieferbetriebe. Der Personalaufwand für 1.471 vom Unternehmen<br />
beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt bei 124 Mio. EUR. Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen<br />
sowie entsprechende Innovations-, Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten<br />
können durch diese stabile Basis laufend getätigt werden.<br />
Stromerzeugung durch Erneuerbare Energien<br />
Die KELAG wird auch in Zukunft substanzielle Beiträge zur Sicherung der Stromversorgung aus<br />
erneuerbaren Energien leisten. Im Vordergrund steht dabei die Nutzung der Wasserkraft. Mit<br />
Ende des Geschäftsjahres 2011 verfügt die KELAG über eine Kraftwerkskapazität von 1.047 MW<br />
und eine Jahreserzeugung im Regeljahr von 2.842 Mio. kWh. Die Stromerzeugung erfolgt in 62<br />
eigenen Wasserkraftwerken, einem Windkraftwerk und mehreren dezentralen Fotovoltaikanlagen.<br />
Weiters ist das Unternehmen an der VERBUND Hydro Power AG zu 10% beteiligt, verfügt<br />
über Bezugsrechte und hält an mehreren Kleinkraftwerken Anteile. In den kommenden 10 Jahren<br />
soll die Eigenerzeugung der KELAG um rd. 60% gesteigert werden.<br />
Die größten Erzeugungsanlagen befinden sich in der Kraftwerksgruppe Fragant und bei Lavamünd.<br />
Dort betreibt die KELAG große Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke, die dazu<br />
dienen, elektrische Energie effizient und umweltfreundlich indirekt zu speichern und bei Bedarf<br />
Regelenergie zur Verfügung zu stellen. Die Anlagen sind hinsichtlich des technischen<br />
Einsatzes extrem flexibel und können durch ihre ausgezeichnete Regelfähigkeit Leistungsschwankungen<br />
auf Erzeugungs- und Verbrauchsseite rasch ausgleichen. Weiters sind sie wesentliche<br />
Einheiten beim Wiederaufbau der Versorgung nach einem Netzzusammenbruch<br />
bzw. einer Großstörung.<br />
Stabile wirtschaft-<br />
liche Basis<br />
Versorgungssicherheit<br />
durch starke<br />
Eigenerzeugung<br />
Umweltfreundliche<br />
Stromerzeugung<br />
27
28<br />
Unternehmen & Mitarbeiter<br />
Sicherstellung der<br />
Netzqualität<br />
Sicherung und<br />
Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen<br />
Qualifizierte Ausbildung<br />
als Fundament<br />
Ein stabiles Netz als Basis<br />
Zur Gewährleistung der zukünftigen Qualität der Stromversorgung setzt der Geschäftsbereich<br />
Netz ein umfangreiches Investitions- und Instandhaltungsprogramm um. Einen wesentlichen<br />
Schwerpunkt zur Sicherstellung der Energieversorgung in Zukunft bildet die geplante Errichtung<br />
des 220/110-kV-Umspannwerkes und die Errichtung einer 110-kV-Freileitungsverbindung<br />
im Großraum Villach.<br />
KELAG als attraktiver Arbeitgeber<br />
Moderne Personalpolitik<br />
Die KELAG leistet einen hohen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen für den<br />
Wirtschafts- und Energiestandort Kärnten und ist darüber hinaus Anbieter zahlreicher Green<br />
Jobs. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens und weitere Einflussfaktoren wie der<br />
demografische Wandel und der Nachwuchskräftemangel erfordern eine langfristige Personalplanung<br />
und -sicherung. Wesentlicher Bestandteil dieser Personalsicherung ist die Lehrlingsschule<br />
in St. Veit an der Glan, in welcher zahlreiche Fachkräfte ausgebildet werden. Die Herausforderungen<br />
an eine moderne Personalpolitik reichen von der Identifizierung von Talenten bis<br />
hin zur systematischen Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Außerdem sind eine<br />
nachhaltige Bindung der Beschäftigten sowie Chancengleichheit und Fairness eine Voraussetzung<br />
für den Erfolg des Unternehmens.<br />
Ausbildung, Rekrutierung und „Training-on-the-Job”<br />
Mit einer Quote von rd. 8,5% nimmt Ausbildung zur Sicherstellung des Fachkräfte-Nachwuchses<br />
in der KELAG traditionell einen hohen Stellenwert ein. Mehr als 1.300 Lehrlinge haben sich<br />
seit 1957 eine qualifizierte Ausbildung und damit ein gutes Fundament für ihren weiteren beruflichen<br />
Erfolg angeeignet. Zukunftsorientierte Ausbildungsschwerpunkte sowie vielfältige<br />
Möglichkeiten zum Erwerb von Zusatzqualifikationen garantieren die hohe Qualität der Ausbildung.<br />
Zu langfristigem Erfolg trägt auch der gezielte Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bei: Der Beschäftigte mit der entsprechenden Qualifikation zur richtigen Zeit an der richtigen<br />
Stelle. Durch das Einbringen ihres individuellen Potentials, Wissens sowie ihrer sozialen<br />
Kompetenz und Lernfähigkeit gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Erfolg des<br />
Unternehmens maßgeblich mit. Darüber hinaus bietet das Unternehmen den Beschäftigten<br />
vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Elf Universitätsabsolventen konnten 2011 am praxisorientierten 15-monatigen Traineeprogramm<br />
teilnehmen. Im Rahmen eines intensiven „Training-on-the-Job“ werden Trainees durch
eine Mentorin oder einen Mentor betreut und durch ein strukturiertes Weiterbildungsprogramm<br />
individuell gefördert. Absolventinnen und Absolventen wurden sowohl aus technischen<br />
als auch aus kaufmännischen Studienrichtungen aufgenommen. Im Rahmen eines<br />
Talentmanagement-Prozesses werden außerdem gezielt Potentialträger im Unternehmen<br />
identifiziert und eine entsprechende Weiterentwicklung gefördert.<br />
Regelmäßige Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung<br />
Neben einer hohen Leistungsorientierung sieht sich die KELAG einer ebenso hohen Mitarbeiterorientierung<br />
verpflichtet. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind die Voraussetzung für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.<br />
Insofern schafft ein faires und offenes Mitarbeitergespräch erheblichen und nachhaltigen<br />
Nutzen auf allen Ebenen – der Belegschaft, der Vorgesetzten und der Organisation. Im Rahmen<br />
des jährlichen Mitarbeitergesprächs, welches verpflichtend für alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter durchzuführen ist, erfolgt eine Leistungsbeurteilung, wobei die Förderung<br />
von Leistungspotentialen sowie die Entwicklungsplanung der Mitarbeiter im Vordergrund<br />
stehen.<br />
Im Rahmen des Talentmanagements erfolgen eine individuelle Standortbestimmung der Teilnehmer<br />
sowie eine gezielte Nachwuchskräfteentwicklung. Darüber hinaus werden durch die<br />
Erhebung des Bildungsbedarfes zukünftige bedarfsorientierte Weiterbildungsmaßnahmen<br />
konkretisiert. Insgesamt nahmen im <strong>Bericht</strong>sjahr 934 Beschäftigte 4.085 Weiterbildungstage<br />
oder rd. 32.680 Stunden in Anspruch.<br />
Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Der Grundsatz der KELAG in diesem Zusammenhang lautet: „Alle Beschäftigten sollen genauso<br />
gesund von der Arbeit nach Hause kommen, wie sie zur Arbeit gekommen sind!“<br />
Ziel ist es, Arbeitsunfälle zu vermeiden. Die Sicherheitskultur und das Verhalten bei der<br />
täglichen Arbeit orientieren sich an diesem Ziel, wobei die Bemühungen um die Arbeitssicherheit<br />
über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus gehen. Den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern wird ein starkes Bewusstsein für Gesundheit sowie Sicherheit und Risiken am<br />
Arbeitsplatz vermittelt. Diese Aktivitäten werden laufend weiterentwickelt, um die Sicherheitskultur<br />
zu festigen.<br />
Darüber hinaus ist im Rahmen eines Projektes die betriebliche Gesundheitsförderung in einem<br />
ganzheitlichen Ansatz geplant. Dabei wird gemeinsam mit der Belegschaft die Verbesserung<br />
von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz nachhaltig gefördert.<br />
Traineeprogramm<br />
und Talente-<br />
Förderung<br />
Mitarbeitergespräche<br />
Bedarfsorientierte<br />
Weiterbildung<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
29
30<br />
Unternehmen & Mitarbeiter<br />
Frauenförderung<br />
Altersstruktur<br />
im Konzern<br />
Auswirkungen der<br />
demografischen<br />
Entwicklung<br />
Ein erstes Konzept zur Betrieblichen Gesundheitsförderung wurde bereits erstellt und basiert<br />
auf fünf Säulen:<br />
Erweiterter Arbeitnehmerschutz<br />
Erhaltung/Sicherstellung der<br />
langfristigen körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit<br />
Arbeitsmedizi-<br />
nische Gesundheitsvorsorge<br />
Bewegung Ernährung<br />
Psychosoziale<br />
Gesundheit<br />
Bewusstseinsbildung und Kommunikation<br />
Förderung eines erhöhten Gesundheitsverständnisses, sodass Risikofaktoren rechtzeitig erkannt<br />
und reduziert werden können<br />
Partizipation der Mitarbeiter als wesentlicher Erfolgsfaktor<br />
Mitarbeiterstruktur im Konzern<br />
Der Frauenanteil in technisch orientierten Unternehmen ist traditionell niedrig. 2011 lag die<br />
Frauenquote im Konzern bei 16%. Im Jahr 2011 wurde die Ausarbeitung eines Programms zur<br />
Förderung von Frauen initiiert. Führungskräfte werden zukünftig angehalten, bei gleichen<br />
Qualifikationen verstärkt Frauen als Talente zu nominieren. Ziel der KELAG ist es auch, vermehrt<br />
Frauen für technische Berufe, insbesondere für eine technische Lehre, zu begeistern.<br />
Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je Altersklasse Anteil Frauen Anteil Männer<br />
< 30 Jahre 36% 64%<br />
30-50 Jahre 16% 84%<br />
> 50 Jahre 7% 93%<br />
Die demografische Situation erfordert eine Anpassung des Entwicklungsprogramms. 2011<br />
wurde das Seminarangebot für Führungskräfte um Komponenten erweitert, die eine Auseinandersetzung<br />
mit der individuellen Führungssituation in Hinblick auf eine lebensphasenorientierte<br />
Führung ermöglichen. Weiters wird Veränderungsbereitschaft sowohl für Führungskräfte<br />
als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert. In speziellen Seminaren wird die<br />
Fähigkeit zur aktiven Gestaltung von Veränderungen trainiert. Darüber hinaus legt die KELAG<br />
ein Augenmerk auf den Wissenstransfer von ausscheidenden auf jüngere Beschäftigte.<br />
Im KELAG-Konzern waren im Jahr 2011 durchschnittlich 1.357 Angestellte beschäftigt. Diese<br />
Zahl bezieht sich auf so genannte Mitarbeiteräquivalente, das bedeutet, dass alle Beschäftigungsverhältnisse<br />
auf Vollzeitstellen umgerechnet wurden.
Konzerngesellschaft Mitarbeiteräquivalente<br />
KELAG 520<br />
KELAG Netz GmbH 624<br />
KELAG Wärme GmbH 187<br />
Auslandsbeteiligungen 26<br />
Gesamt 1.357<br />
Die KELAG zeichnet sich außerdem durch eine hohe Bindung der Beschäftigten an das Unternehmen<br />
aus. Die Mitarbeiterfluktuation betrug 2011 rd. 6%. Diese Berechnung stellt jenen<br />
Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar, die die Konzerngesellschaften während des<br />
<strong>Bericht</strong>szeitraums verlassen haben und umfasst auch die Austritte auf Grund von Pensionierung<br />
oder Altersteilzeit.<br />
Der Anteil an Nicht-Österreichern liegt im KELAG-Konzern bei rd. 3,3%, wovon 26 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Auslandsbeteiligungen beschäftigt sind. Das Unternehmen ist<br />
außerdem Mitglied beim Carinthian International Club (CIC), der von Kärntner Leitbetrieben<br />
gegründet wurde um den internationalen und kulturellen Austausch zu fördern. Neben der<br />
Unterstützung ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in heimischen Betrieben wird<br />
auch die Vernetzung der Familienangehörigen mit heimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
unterstützt. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft wurde zur Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie in den Sommermonaten eine mehrsprachige Kinderbetreuung für 5 bis 12-Jährige angeboten.<br />
Die Unternehmen wirkten an der Programmgestaltung mit.<br />
Zukunft Diversity Management<br />
Die Förderung von Vielfalt sowie generations-, geschlechter- und kulturübergreifender Chancengleichheit<br />
gewinnt für die KELAG zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wurde<br />
ein Diversity-Management-Konzept, basierend auf den drei Säulen Alter, Geschlecht und<br />
Kultur, erstellt. Ein Schwerpunkt liegt in der Anpassung der Personalentwicklung, um insbesondere<br />
Führung und Zusammenarbeit in Hinblick auf die Altersstruktur der KELAG zu unterstützen.<br />
Darüber hinaus wurden erste Initiativen zur Förderung von Frauen eingeleitet. Um<br />
vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Familienverantwortung die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und privaten Aufgaben zu erleichtern, wurde neben Kinderbetreuungsangeboten in<br />
den Sommermonaten auch eine Testphase zur Flexibilisierung des Arbeitsortes in Form einer<br />
Home-Office-Pilotgruppe eingeleitet. Die KELAG ist außerdem bestrebt, Beschäftigte während<br />
der Karenz kontinuierlich über das aktuelle Unternehmensgeschehen zu informieren und bei<br />
der Wiedereingliederung zu unterstützen. Ein weiterer Fokus liegt in der Förderung des kulturellen<br />
Austausches.<br />
Geringe Fluktuation<br />
Carinthian Inter-<br />
national Club<br />
3-Säulen-Konzept<br />
31
32<br />
Unternehmen & Mitarbeiter<br />
Chancengleichheit<br />
und Vielfalt<br />
Gleichbehandlung<br />
Sensibilisierung<br />
für Antikorruption<br />
schärfen<br />
Chancengleichheit und Vielfalt<br />
Die Grundsätze der KELAG zur Förderung von Chancengleichheit und Vielfalt sind im Verhaltenskodex<br />
definiert. Beides sind unverzichtbare Voraussetzungen für hohe Reputation und unternehmerischen<br />
Erfolg. Keine Mitarbeiterin und kein Mitarbeiter sowie auch keine Bewerberin<br />
und Bewerber wird aufgrund des Geschlechts, des Familienstands, der Rasse, der Nationalität,<br />
des Alters, der Religion oder sexuellen Orientierung benachteiligt.<br />
Über die Auswahl, Ausbildung und Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird ausschließlich<br />
nach tätigkeitsbezogenen Kriterien entschieden. Zwischen Frauen und Männern<br />
bestehen keine Lohn- oder Gehaltsunterschiede. Compliance-Beauftragte im Unternehmen<br />
bilden die Anlaufstelle für Diskriminierungsangelegenheiten und sonstige Verstöße gegen den<br />
Verhaltenskodex. Im <strong>Bericht</strong>sjahr waren keine Diskriminierungsfälle oder sonstige Verstöße zu<br />
behandeln.<br />
Die KELAG tätigt ihre Geschäfte mit rechtlich und ethisch einwandfreien Mitteln und erwartet<br />
das Gleiche von ihren Beschäftigten. Auf die Einhaltung dieses Grundsatzes wird auch bei<br />
Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden geachtet. Das Gleichbehandlungsprogramm stellt<br />
darüber hinaus einen Leitfaden für das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im liberalisierten<br />
Elektrizitäts- und Gasmarkt dar. Seit 2008 werden Diskriminierungsfälle im Rahmen<br />
des Gleichbehandlungsgesetzes aufgezeichnet. Bis dato wurde auch hier kein Diskriminierungsfall<br />
bekannt.<br />
Um innerhalb des Unternehmens das Problembewusstsein der Beschäftigten zu schärfen und<br />
Korruptionsvorfällen vorzubeugen, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerdem im<br />
Bereich Antikorruption und Wirtschaftsstrafrecht geschult. Im <strong>Bericht</strong>sjahr nahmen 70 Personen<br />
an dieser Weiterbildung teil, davon 32 Führungskräfte. Der Anteil an Führungskräften, die<br />
zur Antikorruptionsthematik geschult wurden lag somit bei rd. 57%. Im <strong>Bericht</strong>szeitraum kam<br />
es zu keinem Korruptionsvorfall.
Mitarbeiter führen zum Erfolg<br />
Hohe Ausbildungsqualität<br />
Ein hohes Ausbildungsniveau bildet den Grundstein für die weitere berufliche Entwicklung.<br />
Durchschnittlich sind jährlich rd. 110 Lehrlinge im Konzern beschäftigt.<br />
Elektrotechniker erlernen ihren Beruf bei der praktischen Arbeit in den Betriebsstellen und<br />
einzelnen Fachabteilungen des KELAG-Konzerns sowie in der Lehrlingsschule in St. Veit an der<br />
Glan. Dort vermitteln erfahrene Meister und Lehrer den Lehrlingen das notwendige berufliche<br />
Wissen. Berufsschule, Werkstätte und Internat sind unter einem Dach untergebracht. Diese<br />
Lehre dauert dreieinhalb Jahre. Davon lernen und arbeiten die Lehrlinge ca. 20 Monate in den<br />
Betriebsstellen und einzelnen Fachabteilungen des KELAG-Konzerns in ganz Kärnten. In der<br />
Lehrlingsschule in St. Veit an der Glan werden sie 17,5 Monate unterrichtet. Während dieser<br />
Ausbildung absolvieren die Lehrlinge wechselweise je zweieinhalb Tage Berufsschulunterricht<br />
und zweieinhalb Tage Werkstättenausbildung. In ihrer Freizeit können die Lehrlinge ein großes<br />
Sport-, Freizeit- und Kulturangebot nutzen.<br />
Zunehmend entscheiden sich auch Mädchen für die Ausbildung in einer Männerdomäne. Die<br />
Anzahl an Bewerberinnen steigt kontinuierlich an. Derzeit haben sich vier Mädchen im Rahmen<br />
eines Auswahlverfahrens für einen technischen Lehrberuf qualifiziert.<br />
Der Lehrstoff in der Lehrlingsschule berücksichtigt unter anderem auch den praktischen Bau<br />
und die Berechnung von Fotovoltaikanlagen. Trotz fortschreitender Elektronik wird aber nach<br />
wie vor an der Werkbank mit Feile und Lötkolben und mit elektrischen Schaltverbindungen<br />
gearbeitet.<br />
Mit dem modularen Aufbau der Lehre, bestehend aus Elektrogebäudetechnik, Energietechnik<br />
und Anlagenbetriebstechnik wird die Ausbildung auf eine breite Basis gestellt. Dadurch besteht<br />
die Möglichkeit auch in anderen Berufsrichtungen tätig zu werden.<br />
Vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten<br />
Während der Schwerpunkt der Ausbildung, den Aufgaben der KELAG entsprechend, beim<br />
Berufsbild Elektrotechniker liegt, bildet die KELAG auch weitere Lehrberufe aus. In der<br />
Kraftwerksgruppe Fragant werden Maschinenbautechniker und in der Werkstätte Villach<br />
Metallbearbeitungstechniker ausgebildet. Sehr begehrt sind auch die Ausbildungsplätze<br />
für Bürokaufleute. Für diese Lehrlinge gibt es ein spezielles Ausbildungsschema. Sie wechseln<br />
nach dem Rotationsprinzip alle sechs Monate in eine andere Abteilung. Dadurch lernen<br />
sie neben den Grundlagen ihres Berufes auch die Vielfalt der Tätigkeiten in der KELAG<br />
Facharbeiter-<br />
ausbildung<br />
Mädchen in technischen<br />
Berufen<br />
Breites Ausbildungsspektrum<br />
33
34<br />
Unternehmen & Mitarbeiter<br />
Vermittlung von<br />
sozialer Kompetenz<br />
Sportliche Betätigung<br />
Kunst und Kultur<br />
kennen. Darüber hinaus werden auch die Lehrberufe Technischer Zeichner, Lagerlogistiker<br />
und Koch ausgebildet.<br />
Die Ausbildung in der KELAG genießt in der Wirtschaft einen guten Ruf. Absolventen, die nach<br />
der Lehre nicht im Unternehmen verbleiben, sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.<br />
Ausbildung ist mehr als die Vermittlung eines Berufsbildes<br />
In der KELAG-Lehrlingsschule wird ein ganzheitlicher Lernansatz verfolgt, bei welchem<br />
neben der fachlichen auch soziale Kompetenz vermittelt wird. Mit dem „Projekt Leben“ als<br />
spezielle Weiterbildungsmaßnahme für Lehrlinge werden Verantwortungsbewusstsein und<br />
Teamfähigkeit trainiert. Darüber hinaus wird die Persönlichkeitsentwicklung der Lehrlinge<br />
unterstützt. Mit der Initiative „Tools for Life“ wird anhand von täglichen konkreten Aufgabenstellungen<br />
Bewusstseinsbildung für Sozialkompetenz betrieben. Dabei werden beispielsweise<br />
Vorschläge für Verhaltensverbesserungen im Arbeitsumfeld oder im privaten Bereich erarbeitet<br />
und Ergebnisse in regelmäßigen Workshops reflektiert.<br />
Ein Gesundheitsprojekt mit der ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in<br />
Österreich) nach dem Motto „Aktiv und gesund durch die Lehre“ fördert vor allem das Körperbewusstsein<br />
der Lehrlinge während ihrer Ausbildungszeit. Neben dem klassischen Turnunterricht<br />
wird auf freiwilliger Basis eine zweite Bewegungseinheit angeboten. In einer Einstiegs-<br />
untersuchung wird der IST-Zustand erhoben und individuelle wöchentliche Trainingsmaß-<br />
nahmen abgeleitet. Diese reichen von Kraft-, Stabilisations-, Koordinations-, Beweglichkeits-<br />
und Ausdauertraining bis hin zu speziellen Sportangeboten. Am Ende des Ausbildungsjahres<br />
werden die Trainingserfolge den Teilnehmern in einer Nachuntersuchung präsentiert, wodurch<br />
insbesondere das Körperbewusstsein gestärkt wird.<br />
In gemeinsamen Projekten mit dem Verein „plattform lehrlingskultur“ wird ein offener Zugang<br />
zu Kunst und Kultur gefördert. Die Lehrlinge erhalten die Möglichkeit, einen Schritt aus ihrem<br />
gewohnten Alltag herauszutreten, um in anderen Lebensbereichen Fähigkeiten neu zu entdecken<br />
und bereits vorhandene persönliche Qualitäten weiter zu entwickeln.
36<br />
Produkte & Innovation
KELAG als integriertes<br />
Energieversorgungsunternehmen<br />
Die KELAG hat sich im Laufe der Jahre vom regionalen Energieversorger zu einem international<br />
tätigen, modernen, integrierten Energiedienstleister entwickelt. Einerseits bieten die KELAG<br />
und ihre Tochtergesellschaften in Österreich die klassischen Energieprodukte Strom, Wärme<br />
und Gas an, die speziell für die Bedürfnisse der Zielgruppen maßgeschneidert werden. Andererseits<br />
gibt es eine Vielzahl an energienahen Produkten und Dienstleistungen, die das Produktportfolio<br />
der KELAG sinnvoll ergänzen.<br />
Im Rahmen der Produkt- und Marktentwicklung legt die KELAG besonderen Wert auf Innovationen.<br />
In der Marktentwicklung werden die neuesten Trends und Entwicklungen im Sinne eines<br />
Früherkennungssystems aufgenommen und auf ihre Markttauglichkeit hin analysiert. In der<br />
Produktentwicklung werden diese Erkenntnisse in Produkte und Geschäftsmodelle umgesetzt.<br />
Beispiele dafür sind die Themen E-Mobility und Smart Home.<br />
Klimaschutz und Energieeffizienz sind die Themen der Stunde. Die EU hat sie mit der Formel<br />
20-20-20 auf den Punkt gebracht. Aber nicht nur auf der europäischen und nationalen politischen<br />
Agenda stehen die Themen ganz oben, auch Kunden zeigen verstärktes Interesse am<br />
Klimaschutz und energiesparenden Maßnahmen.<br />
Das Unternehmen sieht seine Rolle darin, entsprechendes Bewusstsein dafür zu schaffen und<br />
konkrete Energie-Effizienz-Lösungen und -Produkte anzubieten. Die Positionierung als Full-<br />
Service-Dienstleister für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz forciert die KELAG aktiv<br />
durch verschiedene Maßnahmen in den jeweiligen Kundengruppen. Der Kundennutzen sowie<br />
Verantwortung für Klimaschutz und Energieeffizienz stehen dabei im Vordergrund. Das Unternehmen<br />
ist davon überzeugt, dass diese glaubwürdigen Anstrengungen von den bestehenden<br />
Kunden durch erhöhte Loyalität einerseits und durch neue Kunden von neuen, energienahen<br />
Produkten andererseits honoriert werden.<br />
KELAG-Energieberatung<br />
Die Energieberatung der KELAG wurde im Jahr 2002 neu positioniert und personell aufgestockt.<br />
Damit hat die KELAG den Zeichen der Zeit frühzeitig Rechnung getragen. Sie beschäftigt sich<br />
als einer der führenden Energiedienstleister in Österreich mit Beratungen für Privatkunden,<br />
Gewerbe und Industrie.<br />
Über 7.000 Privatkunden nehmen jährlich die Leistungen der KELAG-Energieberater in Anspruch.<br />
Das Spektrum reicht von Energieausweisen für Neubau und Sanierung, über Energieberatungen<br />
für Haushalte mit Energiecheck bis hin zu Vorträgen für Schulen und Vereine sowie<br />
Innovationen in der<br />
Produkt- und Marktentwicklung<br />
Klimaschutz und<br />
Energieeffizienz<br />
Mehr als 7.000<br />
Energieberatungen<br />
pro Jahr<br />
37
38<br />
Produkte & Innovation<br />
Analyse von KMU,<br />
Gewerbe- und<br />
Industriekunden<br />
EnergieMonitoring<br />
in Gemeinden<br />
Online-Energie-<br />
berater<br />
Beratungen im Zuge verschiedener Messen. 2011 wurden durch die Energieberater der KELAG<br />
über 500 Energieausweise im Privatkundenbereich sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen<br />
mit Förderungsoptimierung erstellt. Bei den Wärmepumpen stieg auch in 2011 die Anzahl<br />
der Kunden um rd. 600 Neuinstallationen auf rd. 7.700 an. Die KELAG bietet in Kooperation<br />
mit ausgewählten Installateuren, Elektrikern und Herstellern, den sogenannten „Power-Partnern“,<br />
eine zinslose Finanzierung für Energieanlagen an.<br />
Im Bereich kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), Gewerbe- und Industriekunden analysieren<br />
Berater neben Anwendungen der elektrischen Energie auch Wärme- und Kälteprozesse,<br />
Druckluft- und Dampfsysteme. Deren Energieeinsparungspotential wird den beauftragenden<br />
Kunden bzw. Firmen mittels detaillierter <strong>Bericht</strong>e aufgezeigt.<br />
Das speziell für Gemeinden entwickelte EnergieMonitoring ermöglicht die Erhebung der notwendigen<br />
Maßnahmen im öffentlichen Bereich. So wurden bereits mehr als 10.000 Lichtpunkte im Bereich<br />
der öffentlichen Beleuchtung untersucht und vielfach durch effiziente Lichttechnik ersetzt.<br />
Diese Einsparungen entsprechen jährlich alleine im Beleuchtungsbereich mehr als 1,5 GWh.<br />
Unter www.kelag.at finden Interessierte viele Tipps zum Energiesparen. Der Online-Energieberater<br />
der KELAG erfreut sich stetig steigender Beliebtheit. Im Vorjahr konnten ca. 15.000 Zugriffe<br />
auf diesen Online-Energieberater verzeichnet werden.
Durch diese verschiedenen Tätigkeiten und Beratungen erreicht die KELAG für ihre Kunden<br />
insgesamt Energie-Einsparungen von rd. 25 GWh/a oder rd. 5.300 Tonnen CO 2 jährlich, dies<br />
entspricht dem Heizenergiebedarf von mehr als 1.400 Einfamilienhäusern. Diese Einsparungen<br />
wirken auch in die Zukunft und entlasten nachhaltig die Umwelt, wobei jährlich weitere Einsparungen<br />
hinzukommen.<br />
KELAG-Gebäude und eigene Anlagen mit Sanierungsprojekten<br />
Die KELAG-Energieberater arbeiten natürlich auch für die KELAG. Für zu sanierende KELAG-<br />
Gebäude erstellen sie einen Bestands- und einen Planungsenergieausweis, um einen möglichst<br />
effizienten Energieeinsatz zu erreichen.<br />
Seit 2008 wurden fünf große Sanierungsprojekte umgesetzt. Die erzielten Energieeinsparungen<br />
liegen in allen Fällen bei über 50% der Ausgangslage (Werte gerundet).<br />
Einsparung<br />
in kWh/Jahr<br />
Einsparung<br />
in GJ/Jahr<br />
Sanierung der KELAG-Zentrale<br />
Einsparung<br />
in%<br />
CO 2 -Reduktion<br />
in t/Jahr<br />
Thermische Sanierung und Heizungsumstellung<br />
Bezirksstelle Villach 510.000 1.840 72 153<br />
Thermische Sanierung und Heizungsumstellung<br />
KWG Villach 108.000 390 56 32<br />
Thermische Sanierung<br />
Bezirksstelle Spittal an der Drau 272.000 980 52 82<br />
Thermische Sanierung<br />
Konstruktionswerkstätte Villach 268.000 960 76 8<br />
Thermische Sanierung<br />
Lehrlingsschule St. Veit an der Glan 168.000 600 57 50<br />
Summe 1.326.000 4.770 64 325<br />
Bereits 2011 wurde die Sanierung der Unternehmenszentrale am Arnulfplatz 2 in Klagenfurt<br />
mit Umsetzungsbeginn 2012 beschlossen. Nach mehr als 40 Jahren werden rd. 15 Mio. EUR in<br />
verschiedene Umbauarbeiten investiert. Die Maßnahmen umfassen den Tausch der Fassade,<br />
die Erneuerung der Anlagen für Heizung, Lüftung und Klimatisierung; erneuert wird auch der<br />
Brandschutz. Ziel des Umbaus ist der Standard eines Niedrigenergiehauses (A++), wodurch die<br />
Betriebskosten durch diese Maßnahmen um 80% sinken werden.<br />
Energieeffizienz-<br />
maßnahmen der<br />
KELAG<br />
Thermische<br />
Sanierung<br />
39
40<br />
Produkte & Innovation<br />
Regionale<br />
Wertschöpfung<br />
Elementfassade<br />
Energieeffizienzklasse<br />
A++<br />
Wichtiges Projekt für die Region<br />
Auch aus wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sicht ist die Sanierung der KELAG-Zentrale<br />
ein wichtiges Projekt. Bei den Ausschreibungen konnten sich durchwegs heimische Firmen<br />
durchsetzen und als Bestbieter die Aufträge erhalten. Auf dieser Baustelle werden durchschnittlich<br />
40 Menschen für ein Jahr beschäftigt sein, zu Spitzenzeiten werden 70 Fachkräfte<br />
hier arbeiten.<br />
Neue Fassade<br />
Das äußere Erscheinungsbild des KELAG-Gebäudes wird durch die Sanierung kaum verändert.<br />
Die neue Fassade wird als Alu-Glas-Elementfassade ausgeführt, die raumhohen Elemente bestehen<br />
aus einem oberen Fensterbereich und einem unteren Dämmbereich. Die Fenster verfügen<br />
über eine Dreifachverglasung mit außen liegendem Sonnenschutz. Als Schutz vor Wind<br />
und Wetter sowie aus architektonischen Gründen dient eine vierte Glasscheibe als äußerer<br />
Abschluss. Die bestehenden Alu-Guss-Fassadenplatten müssen abgenommen, gereinigt und<br />
überprüft werden, bevor sie auf die neue Elementfassade wieder montiert werden.<br />
Niedrigenergiehaus<br />
Mit der thermischen Sanierung erreicht die Konzern-Zentrale den Standard eines Niedrigenergiehauses<br />
– die Energieeffizienzklasse A++. Die Einsparungen im Bereich der Betriebskosten<br />
werden durch den deutlich niedrigeren Heiz- und Kühlbedarf, durch den Einbau von Wärmerückgewinnungsanlagen,<br />
die Nutzung einer Grundwasser-Wärmepumpe für die Klimatisierung<br />
und Heizung sowie den Einsatz einer neuen Gebäudeleittechnik erreicht. Ein Teil der benötigten<br />
Heizenergie wird weiterhin Fernwärme sein. Die Sanierung dieses Gebäudes ist Teil des<br />
Nachhaltigkeitsprogrammes der KELAG. Im Frühjahr 2013 sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen<br />
werden.<br />
vorher nachher
Investitionen in innovative Lösungen<br />
Der verantwortungsvolle Einsatz von Energie gewinnt laufend an Bedeutung. Um die ehrgeizigen<br />
Klimaschutzziele erreichen zu können und gleichzeitig Kosten zu sparen, ist es notwendig,<br />
die Energie sparsamer und effizienter als bisher einzusetzen. Um für die zukünftigen Herausforderungen<br />
gewappnet zu sein, sind Investitionen in innovative Lösungen nötig. Im Netzbereich<br />
werden diese in Form der „Smart Technologies“ umgesetzt, außerdem wird seitens der KELAG<br />
großes Engagement in den Bereich Elektromobilität gelegt. Weitere innovative Ansätze werden<br />
beispielsweise in Form einer dezentralen Fotovoltaikanlage mit mehreren dezentralen Standorten<br />
im Raum in St. Veit an der Glan verfolgt.<br />
Smart Technologies<br />
Diese innovativen Ansätze sind auch in Form der „Smart Technologies“ wesentliche Bestandteile,<br />
um die derzeit hohe Versorgungsqualität aufrecht zu erhalten. Unter Smart Technologies<br />
werden Technologien und Methoden verstanden, welche ein Verteilernetzbetreiber für<br />
die Bewältigung seiner zukünftigen Anforderungen im Verteilernetz einsetzen muss. Durch<br />
den steigenden Anteil an dezentral erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie<br />
Wind und Sonne sowie das dadurch schwankende Stromangebot werden die Anforderungen<br />
an die Stromnetze immer höher. Intelligente Netze, so genannte Smart Grids, sollen künftig<br />
sowohl Angebots- als auch Nachfrageschwankungen, welche auch durch die erhöhte<br />
Energienachfrage durch Elektromobilität entstehen können, noch besser ausgleichen. Um<br />
Erfahrungen im Bereich dieser neuen Technologien auszutauschen und die weitere Arbeit<br />
entsprechend fokussieren zu können, ist auch die KELAG in verschiedenen Gremien wie<br />
der Technologieplattform Smart Grid Austria vertreten. Wesentliche gebrauchsorientierte<br />
Projekte sind ProAktivNetz, Smart City Villach oder Lastflussberechnungen im Niederspannungsnetz.<br />
Effizienter Einsatz<br />
von Energie<br />
Intelligente Netze<br />
41
42<br />
Produkte & Innovation<br />
Smart Metering<br />
Moderne Lade-<br />
infrastruktur<br />
E-Tankstellen-Finder<br />
Intelligente Netze benötigen intelligente Zähler, denn wesentliche<br />
Voraussetzung für den effizienten Einsatz von Energie ist das Wissen<br />
über den aktuellen Energieverbrauch. Im Strombereich sind elektronische<br />
Zähler, sogenannte Smart-Meter, ein wichtiger Schritt in diese<br />
Richtung. Seit 2009 führt die KELAG Netz GmbH ein Pilotprojekt durch,<br />
bei dem aktuell 360 elektronische Zähler in Kundenanlagen installiert<br />
sind. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Durchgängigkeit des<br />
Systems vom Zähler bis zur Abrechnung. Dabei ist es wichtig, sowohl<br />
die Kundenerwartungen abzufragen, als auch die funktionalen Anforderungen<br />
der Regulierungsbehörde im Echtbetrieb zu testen. Der<br />
KELAG-Konzern erwartet sich vom Pilotprojekt wesentliche Erkenntnisse<br />
über die Kundenakzeptanz und die technischen Voraussetzungen<br />
für die verpflichtende Einführung von Smart Metering.<br />
E-Mobility<br />
E-Mobility ist ein strategisch relevantes Thema, dessen Bedeutung<br />
weiter zunimmt. Die Bemühungen der KELAG gehen vor allem in Richtung<br />
Aufbau einer modernen Ladeinfrastruktur, mit der ein bargeld-<br />
und kartenloses Aufladen von Elektrofahrzeugen europaweit möglich<br />
ist. Mit der derzeit modernsten Ladeinfrastruktur ist die KELAG in Österreich<br />
führend, gefragt sind vor allem die Plug&Charge-Technologie,<br />
außerdem sind die Anlagen roamingfähig und weitestgehend<br />
vandalismussicher. Die Ladedauer liegt bei ca. einer Stunde, die Ladeleistung<br />
in öffentlichen Bereichen liegt bei 22 kW pro Ladepunkt.<br />
In heimischen Garagen können Wandboxen mit einer Leistung von<br />
11 kW eingesetzt werden.<br />
Bereits seit 2009 ist der E-Tankstellen-Finder der KELAG unter www.etankstellen-finder.com<br />
online verfügbar. Mit diesem laufend weiterentwickelten<br />
Online-Tool bietet die KELAG den Nutzern von E-Fahrzeugen<br />
eine innovative Möglichkeit, um immer den schnellsten Weg<br />
zur nächsten Elektro-Tankstelle zu finden. Der E-Tankstellen-Finder<br />
ist in acht Sprachen online und kann auch von unterwegs über das<br />
Smartphone einfach genutzt werden.<br />
Im <strong>Bericht</strong>sjahr erhielt die KELAG für dieses Online-Tool den Trigos-<br />
Award, der an Unternehmen vergeben wird, die verantwortungsvoll<br />
und nachhaltig handeln. Außerdem wurde dem Unternehmen in diesem<br />
Zusammenhang der Energy Globe Award Kärnten verliehen.
Sonnenstadt St. Veit<br />
Im Rahmen des Projektes „Sonnenstadt St. Veit“ errichtet die KELAG fünf dezentrale Fotovoltaik-Kraftwerke.<br />
Diese haben rund 3.500 m² Modulfläche, verfügen über eine Gesamtleistung von<br />
450 kWp und werden pro Jahr rund 450.000 kWh erzeugen. Die Anlagen dieses Pilotprojektes<br />
werden im Stadtgebiet von St. Veit an der Glan für die Forschung und Entwicklung und zur Demonstration<br />
realisiert. Die unterschiedlichen Strukturen und Orientierungen der ausgewählten<br />
Standorte ergeben Flächen, welche ideal für Forschungszwecke geeignet sind. Durch den Einsatz<br />
unterschiedlichster Technologien sollen wichtige Rückschlüsse auf die Performance der<br />
Anlagen und deren Langzeitverhalten gezogen werden.<br />
Im März 2011 konnte die erste Teilanlage im Bereich der Jacques-Lemans-Arena in Betrieb genommen<br />
werden. Die zweite Anlage wurde auf dem Dach der Tennishalle beim Hallenbad errichtet.<br />
Ende 2012 wird die KELAG die Installationen der fünf Fotovoltaik-Kraftwerke abschließen.<br />
Fotovoltaik<br />
43
44<br />
Produkte & Innovation<br />
Umfangreiche<br />
Analysen<br />
EnergieMonitoring bei der<br />
Landesimmobiliengesellschaft<br />
Die Kompetenz der KELAG-Energieberatung wird – unter anderem – von der Landesimmobiliengesellschaft<br />
des Landes Kärnten genutzt. Dieses Unternehmen ist für alle Gebäude zuständig,<br />
die sich im Eigentum des Landes Kärnten befinden, wie zum Beispiel Verwaltungs- und<br />
Bürogebäude, Schulen und Veranstaltungsgebäude. Zu den Aufgaben der Landesimmobiliengesellschaft<br />
gehören die Planung und der Bau von Gebäuden, der Betrieb und die Vermietung<br />
von Gebäuden. Auch hier geht es darum, Energie möglichst effizient einzusetzen, langfristig zu<br />
denken und zu handeln, um die Gebäude möglichst lange funktionsfähig zu halten.<br />
Kooperation mit KELAG Energieberatung<br />
Die KELAG-Energieberatung analysiert den Ressourcen- und Energieverbrauch von allen Gebäuden<br />
und zeigt Verbesserungspotentiale auf. Wenn es gewünscht wird, begleitet die KELAG-<br />
Energieberatung auch die Umsetzung und die Finanzierung von Investitionen. Im Jahr 2008<br />
wurde das erste Projekt mit der Landesimmobiliengesellschaft umgesetzt, ein EnergieMonitoring<br />
für die Bezirkshauptmannschaft Villach. Durch kleine Umbauten an der Heizungs- und<br />
Warmwasserinstallation und an der Abluftanlage konnte der Wärmeenergiebedarf um 10%<br />
verringert werden, ohne in die thermische Sanierung zu investieren. Der Stromverbrauch konnte<br />
um 12% gesenkt werden.<br />
Für weitere Objekte der Landesimmobiliengesellschaft wurden EnergieMonitoring <strong>Bericht</strong>e erstellt<br />
und die aufgezeigten Verbesserungspotentiale auch umgesetzt.<br />
Beispiele für umgesetzte Projekte:<br />
• Landesamtsgebäude BH Villach<br />
• Berufsschule Klagenfurt – Wulfengasse<br />
• Ausbildungszentrum Klagenfurt<br />
Weitere Objekte – im Projektstadium:<br />
• Landwirtschaftliche Fachschule und Gartenbauschule Ehrental<br />
• Landwirtschaftliche Fachschule Stiegerhof<br />
• Landwirtschaftliche Fachschule Litzlhof
46<br />
Umwelt & Klimaschutz
Ressourcenschonende Energieerzeugung<br />
und CO 2 -Vermeidung<br />
Die KELAG ist für die Energieversorgung ihrer Kunden mit leitungsgebundener Energie verantwortlich.<br />
Damit diese Anforderungen auch in Zukunft erfüllt werden können, muss die Energieinfrastruktur<br />
ausgebaut werden. Zu berücksichtigen sind dabei auch die Klimaschutzziele der Europäischen<br />
Union, also die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energieträger und die Verbesserung<br />
der Energieeffizienz. Die Weichen für die Zukunft wurden bereits gestellt. Ein wesentlicher Punkt<br />
ist die Nutzung erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung, vorwiegend der Wasserkraft.<br />
Die KELAG ist einer der führenden Energiedienstleister in Österreich mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung im Erzeugen, Beschaffen, Verteilen und Verkaufen von Energie. Der effiziente Ressourceneinsatz<br />
und Umgang mit Ressourcen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist<br />
oberstes Ziel des Unternehmens.<br />
Weiterer Ausbau der Eigenerzeugung<br />
Das Unternehmen gehört zu den großen Erzeugern von Strom aus Wasserkraft in Österreich<br />
und deckt den gesamten Bedarf der Kunden in den Bereichen Haushalte, Gewerbe und Landwirtschaft<br />
aus erneuerbarer Energie. Die KELAG arbeitet konsequent an ihrem Ziel, in Zukunft<br />
den gesamten Strombedarf der Kunden aus erneuerbarer Energie zu decken. Durch Investitionen<br />
in den Ausbau der eigenen Erzeugungskapazitäten soll die eigene und damit auch die<br />
europäische Aufbringungsstruktur im Sinne der energie- und klimapolitschen Zielsetzungen<br />
nachhaltig verbessert werden. Dieses Strategie ist aus Sicht der KELAG langfristig zielführender<br />
als der Kauf von Zertifikaten (=Herkunftsnachweise). Der Kauf von Zertifikaten beeinflusst<br />
lediglich die bilanzielle Energieaufbringungsstruktur der Käufer und Verkäufer. Die Herkunftsbezeichnung<br />
ist unabhängig vom Strom, der den Kunden physikalisch geliefert wird. Der im<br />
April 2012 beim Energiegipfel der Bundesregierung mit Vertretern der Energiewirtschaft und<br />
NGOs beschlossenen Übereinkunft hinsichtlich Stromnachweisen für Endkunden wird sich die<br />
KELAG jedoch nicht verschließen.<br />
Die KELAG setzt auf Pumpspeicherung<br />
Beim Ausbau der Wasserkraft wird vorwiegend auf die Pumpspeicherung gesetzt. Mit dem Ausbau<br />
der Pumpspeicherkapazitäten trägt das Unternehmen dazu bei, die Erzeugung von Strom<br />
aus regenerativen Energieträgern mit stark schwankender Erzeugung (Wind, Sonne) optimal<br />
zu nutzen. Pumpspeicherkraftwerke sind im Vergleich zu anderen Erzeugungstechnologien<br />
besonders flexibel einsetzbar und im Vergleich zu anderen Speichertechnologien nach dem<br />
heutigen Stand besonders kosteneffizient. Sie sind im Zusammenspiel mit Windkraft und Fotovoltaik<br />
eine wesentliche Säule des leistungsmäßigen und energetischen Systemausgleichs und<br />
tragen entscheidend zur Versorgungssicherheit und Systemstabilität bei.<br />
Ausbau der Energieinfrastruktur<br />
unter<br />
Berücksichtigung der<br />
Klimaschutzziele<br />
Ziel: 100% Strom<br />
aus eigener, regenerativer<br />
Aufbringung<br />
Flexibilität durch<br />
Pumpspeicherkraftwerke<br />
47
48<br />
Umwelt & Klimaschutz<br />
Hohe Wirkungsgrade<br />
Erneuerungen be-<br />
stehender Anlagen<br />
Prinzip Pumpspeicherung<br />
Effiziente Stromerzeugung aus Wasserkraft<br />
Wasserkraftwerke sind Anlagen mit hohem Wirkungsgrad. Der Gesamtwirkungsgrad einer Wasserkraftanlage<br />
setzt sich aus den Wirkungsgraden der einzelnen Kraftwerkskomponenten zusammen<br />
und liegt – je nach Anlagentyp – im Bereich von 70% bis 85%. Neuanlagen erreichen<br />
Gesamtwirkungsgrade von 90%. Beim Pumpspeicherkraftwerk Feldsee werden im Turbinen-<br />
und Pumpbetrieb Anlagenwirkungsgrade von nahezu 90% erreicht. Im Bestpunkt erreicht die<br />
Pumpturbine einen Turbinen- bzw. Pumpenwirkungsgrad von 91,8% bzw. 91,6%, der Wirkungsgrad<br />
des Motorgenerators liegt bei 98,3%.<br />
Bei bestehenden Erzeugungsanlagen wird im Zuge von Erneuerungsmaßnahmen und großen<br />
Instandhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung der hohen Verfügbarkeit der Anlagen besonderes<br />
Augenmerk auf die Möglichkeit von Effizienzsteigerungen gelegt. Im Jahr 2011 wurden<br />
die umfangreichen Erneuerungsmaßnahmen beim Generator Außerfragant 2 (Statorerneuerung,<br />
Polspulenerneuerung am Rotor, Erneuerung des Erregersystems) abgeschlossen. Durch geeignete<br />
Maßnahmen konnte eine Erhöhung der Generator-Scheinleistung um 12,5% erreicht werden.<br />
Wirkungsgradsteigerung in der Wärmeerzeugung<br />
Die Gesamteffizienz der Anlagen der KELAG Wärme GmbH liegt bei rd. 80%. Das 2011 gestar-
tete Projekt eta (h) hat das Ziel, die Wirkungsgrade der Wärmeerzeugungsanlagen und der<br />
Fernwärmenetze der KELAG Wärme GmbH systemisch zu erfassen. Der griechische Buchstabe<br />
h steht in der Sprache der Techniker für den Wirkungsgrad – daher die Namensgebung. Die Erfassung<br />
des genauen Wirkungsgrades, also das Mengen-Verhältnis von eingesetztem Rohstoff<br />
(der Aufwand, wie z.B. Biomasse- oder Erdgaseinsatz) zur damit erzeugten Menge Energie (der<br />
Nutzen, wie im Allgemeinen Wärme), ermöglicht einen Vergleich der Anlagen untereinander<br />
und eine Optimierung der einzelnen Wärmeerzeugungsanlagen bzw. Fernwärmenetze. Dadurch<br />
wird es möglich, die für die Energieproduktion benötigen Rohstoffmengen zu minimieren<br />
– ohne dabei auf die gewünschte Anlagenperformance verzichten zu müssen. Gleichzeitig<br />
wird kontinuierlich versucht, den Anteil an erneuerbaren Energien am Primärenergieeinsatz zu<br />
steigern und damit fossile Brennstoffe zu ersetzen.<br />
Zusammensetzung Primärenergieeinsatz KELAG Wärme GmbH<br />
47% Biomasse (Hackgut, Rinde,<br />
Pellets, Rohstoffe für Biogas),<br />
Abwärme und Geothermie<br />
1% Strom<br />
13% Heizöl<br />
39% Erdgas<br />
Smart Technologies im Netz<br />
Die Stromnetze der Zukunft sind „smart“, mit einem Ziel: Energie soll möglichst effizient, also<br />
sparsam eingesetzt werden. Weniger Energieverbrauch bei gleicher Leistung und gleichem<br />
Komfort – das soll mit „Smart Grid“ und „Smart Metering“ erreicht werden.<br />
Die Vision ist ein Stromnetz, das flächendeckend mit Informations- und Kommunikationstechnik<br />
ausgestattet ist. Die verstärkte Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie – vor allem<br />
aus Fotovoltaik und Windkraft – erfordert massive Investitionen in Stromnetze, sowohl in Leitungsanlagen<br />
als auch Informationstechnik. Das Verteilnetz der KELAG Netz GmbH ist auch<br />
heute schon in wesentlichen Teilen „smart“. Es wird von der Hauptschaltleitung in Klagenfurt<br />
aus fernüberwacht und ferngesteuert, das dafür notwendige Informations- und Kommunikationsnetz<br />
ist vorhanden. In den Ortsnetzen sind die Voraussetzungen derzeit aber noch nicht<br />
gegeben.<br />
Projekt ETA in der<br />
Wärmeversorgung<br />
Smart Grid<br />
49
50<br />
Umwelt & Klimaschutz<br />
Smart Metering<br />
Erfolgreich im Markt<br />
Green IT<br />
Neues Drucker-<br />
konzept<br />
Elektronische Stromzähler, sogenannte „Smart Meter“ werden derzeit in Pilotprojekten getestet,<br />
so auch von der KELAG Netz GmbH in der Stadt Ferlach. Smart Meter messen den Stromverbrauch<br />
im Haushalt alle 15 Minuten, die Daten werden an den Netzbetreiber übertragen. Auf<br />
dem Display zeigt der Smart Meter der Kundin oder dem Kunden seinen aktuellen Verbrauch,<br />
auch via Internet können die Testkunden ihre Verbrauchsdaten abrufen. Mit diesen Informationen<br />
soll es ihnen erleichtert werden, ihr Verbrauchsverhalten zu optimieren und elektrische<br />
Energie bewusster einzusetzen. Nach einer Bestimmung der EU sind bis 2019 mindestens 95%<br />
der Kundenanlagen mit Smart Meter auszustatten.<br />
Vertriebswachstum am österreichischen Markt<br />
Im Rahmen der Strategie zur Kundengewinnung hat sich der KELAG-Vertrieb auch außerhalb<br />
Kärntens erfolgreich am leitungsgebundenen Energiemarkt für Strom und Erdgas etabliert. Für<br />
die Produkte der KELAG konnten vor allem neue Kunden aus dem Osten Österreichs gewonnen<br />
werden. Im Segment Strom handelt es sich hierbei vorwiegend um Gewerbekunden, landwirtschaftliche<br />
Betriebe sowie Industriekunden, im Bereich Gas kann ein Zuwachs vor allem<br />
im Bereich der Privatkunden verzeichnet werden. Dabei hat sich die KELAG vorwiegend mit<br />
kompetenter, kundenspezifischer Beratung und der Ausarbeitung von individuellen Lösungen<br />
einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Aufgrund des steigenden Interesses der Kunden<br />
an energiesparenden Maßnahmen bietet der KELAG-Vertrieb attraktive branchenspezifische<br />
Energiedienstleistungen an, wie z.B. „EnergieMonitoring“ für Industrie und Gemeinden sowie<br />
professionelle Energieberatung für Haushalts- und Gewerbekunden. So wurden für Industrie<br />
und Gewerbe eigene Dienstleistungspakete geschaffen, die den Kunden nachhaltige Energieeffizienz<br />
garantieren und Kosten sparen. Bei allen Beratungen stehen Kundennutzen sowie Verantwortung<br />
für Klimaschutz und Energieeffizienz im Vordergrund.<br />
Weitere Aktionsfelder und Projekte zur Effizienzsteigerung<br />
Durch weitere verschiedene Projekte konnte im <strong>Bericht</strong>sjahr auch die Effizienz der eingesetzten<br />
Ressourcen im innerbetrieblichen Ablauf gesteigert werden. Insbesondere durch das IT-Projekt<br />
„Green IT“ werden deutliche Einsparungen erzielt. Sämtliche Alt-PCs wurden im Rahmen dieser<br />
Maßnahme durch moderne energie- und platzsparende sowie emissions- und lärmreduzierte<br />
Thin Clients neuester Generation ausgetauscht. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist der<br />
Neubau des Rechenzentrums, der sich in der Planungsphase befindet. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des KELAG-Konzerns werden laufend auf Green IT-Inhalte sensibilisiert. Dies<br />
erfolgt auf verschiedenen Veranstaltungen sowie laufend im Intranet in Form von hilfreichen<br />
Tipps zu verschiedensten Themen in diesem Bereich.<br />
Mit dem gerade in Umsetzung befindlichen Druckerkonzept werden effiziente Multifunktionsgeräte<br />
mit standardisiert eingestelltem Duplex- und Schwarzweißdruck eingesetzt. An Stelle<br />
der bisher in den meisten Büros verfügbaren Schwarzweiß- und teilweise Farbdrucker werden
pro Stockwerk der Konzern-Zentrale nun nur noch zwei Multifunktionsgeräte eingesetzt. Die<br />
Geräte sparen Ressourcen, gleichzeitig wird das Mitarbeiterverhalten über die reduzierte Anzahl<br />
an Druckern positiv beeinflusst.<br />
Emissionsintensität<br />
Die KELAG erzeugt Strom aus regenerativen Energiequellen mit Schwerpunkt Wasserkraft und<br />
leistet so einen wesentlichen Beitrag zur CO 2 -Verringerung. Verschiedene Maßnahmen zur Effizienzsteigerung<br />
sowie der Ausbau der Kraftwerkskapazitäten reduzieren die direkten bzw. indirekten<br />
Emissionen des Konzerns nachhaltig – jährlich steigert sich der Beitrag, den die KELAG<br />
zu Umwelt- und Klimaschutz leistet.<br />
Im <strong>Bericht</strong>sjahr betrugen die rechnerisch ermittelten gesamten direkten und indirekten Emissionen<br />
rd. 1,3 Mio. Tonnen CO 2 . Als Berechnungsbasis wurden hier neben den Erzeugungs- und<br />
Verbrauchsmengen die Umweltauswirkungen des Versorgermix der KELAG (229g CO 2 /kWh)<br />
sowie jene des ENTSO-E-Mix (414g CO 2 /kWh) gemäß dem Stromkennzeichnungsbericht der<br />
E-Control 2011 berücksichtigt.<br />
Die direkten Emissionen der KELAG ergeben sich vorwiegend aus dem für den Fuhrpark benötigten<br />
Treibstoff sowie aus den Brennstoffen für Heizwerke der KELAG Wärme GmbH. Mit rd.<br />
200.000 Tonnen CO 2 sind diese Emissionen für ein Unternehmen dieser Größe überschaubar<br />
und werden künftig im Wesentlichen durch den verstärkten Einsatz von regenerativen Energieträgern<br />
im Bereich Wärme weiter sinken.<br />
Die indirekten CO 2 -Emissionen umfassen einerseits den Eigenverbrauch des Unternehmens<br />
sowie andererseits die von der KELAG an Kunden verkaufte Energie. Bereits heute können die<br />
Kunden in den Bereichen Haushalt, Gewerbe und Landwirtschaft vollständig mit emissionsfreiem<br />
Strom aus heimischer Wasserkraft versorgt werden. Für Industriekunden erfolgt ein anteiliger<br />
Stromzukauf auf den Großhandelsmärkten, der auf Grund der Zusammensetzung des<br />
europäischen Strommix (ENTSO-E) Emissionen in Höhe von 414g CO 2 pro kWh verursacht. Aus<br />
der Zusammensetzung von Eigenaufbringungsmenge und Zukäufen ergibt sich dementsprechend<br />
der jährlich von der E-Control festgesetzte Versorgermix für die KELAG, aus dem sich<br />
Emissionen von 229g CO 2 pro kWh für Strom der KELAG ableiten lassen. Auf Basis dieser Parameter<br />
ergeben sich indirekte Emissionen für das Unternehmen von rd. 1,1 Mio. Tonnen CO 2 . In<br />
den nächsten zehn Jahren ist ein Ausbau der Eigenerzeugung der KELAG um rd. 60% mit dem<br />
Ziel geplant, zukünftig alle Kunden mit Strom aus erneuerbaren Energien beliefern zu können.<br />
Ein entsprechender Rückgang der indirekten Emissionen ist aus der daraus resultierenden Verringerung<br />
der Stromzukäufe absehbar.<br />
CO 2 -Emissionen<br />
Strategie: weitere<br />
Senkung der CO 2 -<br />
Emissionen<br />
51
52<br />
Umwelt & Klimaschutz<br />
CO 2 -Vermeidung<br />
Direkter Energieverbrauch<br />
Indirekter Energie-<br />
verbrauch<br />
Bewusstsein für Umwelt<br />
und Klima<br />
Die KELAG erzielt mit ihren bestehenden Kraftwerken eine Jahreserzeugung von rd. 2.842 Mio.<br />
kWh im Regeljahr. Bei Stromerzeugung nach dem schon erwähnten ENTSO-E-Mix würden hierfür<br />
414g Kohlendioxid pro erzeugter Kilowattstunde anfallen. Damit trägt die KELAG mit der<br />
emissionsfreien Erzeugung aus Wasserkraft, Wind und Fotovoltaik dazu bei, jährlich rd. 1 Mio.<br />
Tonnen CO 2 zu vermeiden. Im Bereich Wärme wird durch den Einsatz von regenerativen Energien<br />
und Abwärme im Vergleich zu Einzelheizsystemen mit fossilen Festbrennstoffen und Heizölen<br />
(10% Kohle / 90% Heizöl leicht) ein rechnerischer Beitrag zur Einsparung von rd. 300.000<br />
Tonnen CO 2 geleistet.<br />
Energieverbrauch nach Primärenergieträgern<br />
Der Energieverbrauch der KELAG wurde gemäß den Vorgaben der Global Reporting Initiative<br />
berechnet. Diese Kennzahlen zeigen die vom Unternehmen zugekaufte und verbrauchte Primär-<br />
bzw. Sekundärenergie.<br />
Der direkte Primärenergieverbrauch der KELAG liegt im Jahr 2011 bei rd. 3,9 PJ und bringt<br />
zum Ausdruck, wieviel Primärenergie für den laufenden Betrieb sowie auch zur Erzeugung von<br />
Sekundärenergie benötigt wird. Hierbei handelt es sich um fossile Energieträger, die überwiegend<br />
zur Wärmeerzeugung sowie im Bereich Fuhrpark eingesetzt werden. Gemäß den zutreffenden<br />
Richtlinien wurde der Einsatz von Biomasse in den Heizwerken des Konzerns hier nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Der indirekte Energieverbrauch gibt Auskunft über die von der KELAG zugekaufte und verbrauchte<br />
Sekundärenergie. Davon umfasst wird die Energie, die einerseits für die Pumpspeicherung<br />
benötigt wird, andererseits umfasst diese Zahl auch Netzverluste sowie die für<br />
Vewaltung und laufenden Betrieb eingesetzte elektrische Energie. Dieser Verbrauch liegt im<br />
<strong>Bericht</strong>sjahr bei rd. 1,7 PJ, davon stammt knapp ein Viertel aus erneuerbaren Energieträgern.<br />
Stärkung des Umweltbewusstseins<br />
im Kerngeschäft<br />
Schon seit jeher arbeitet die KELAG in ihrem Kerngeschäft umweltbewusst und ressourcenschonend.<br />
Die unternehmerischen Bemühungen sind darauf gerichtet, traditionelle Werte<br />
hochzuhalten und Bewusstsein zu schaffen – für Umwelt und Klima, mit Bedacht auf kommende<br />
Generationen. Maßnahmen in diesem Bereich werden regelmäßig evaluiert und in die operativen<br />
Geschäftsprozesse eingebunden.<br />
Biodiversität<br />
Die Infrastrukturprojekte der KELAG sind gekennzeichnet durch hohe Komplexität und Hetero-
genität – geht es hier sowohl um alle Maßnahmen betreffend des Leitungsnetzes als auch um<br />
verschiedene Projekte im Bereich von Erzeugungsanlagen.<br />
Unter Biodiversität wird die Vielfalt des Lebens auf der Erde verstanden. Der Begriff umfasst die<br />
genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme. Für den Konzern bedeutet<br />
das die Berücksichtigung umweltrelevanter Maßnahmen bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten.<br />
In allen Bereichen stellt das zeitgerechte Einbinden der relevanten Genehmigungsbehörden<br />
bereits in der Planungs- und Projektierungsphase sicher, dass alle vom Projekt<br />
ausgehenden umweltrelevanten Auswirkungen behandelt werden. Geeignete Maßnahmen zur<br />
Verhinderung, Beseitigung oder Eindämmung von Umweltauswirkungen werden in Kooperation<br />
mit den Behörden des Naturschutzes ermittelt, entsprechende Schritte bereits von Beginn<br />
an begleitend ausgeführt.<br />
Der Bau und der Betrieb von Wasserkraftwerken beeinflussen das Ökosystem der betroffenen<br />
Gewässer. Die KELAG setzt bei Kraftwerksneubauten zahlreiche ökologische Begleitmaßnahmen,<br />
um die Eingriffe möglichst gering zu halten. So wurden bei den jüngsten Bauvorhaben<br />
(Pumpspeicherkraftwerk Feldsee, Speicherpumpe Koralpe, Laufkraftwerk Gailitz) strengste<br />
Umweltauflagen eingehalten. Im Vorfeld der jeweiligen Bauaktivitäten wurden die erforderlichen<br />
Behördenverfahren durchgeführt und positiv abgeschlossen.<br />
Im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie mit den Themenbereichen „Durchgängigkeit<br />
von Gewässern“, „Restwasseranpassungen“ und „Schwallbelastung von Fließgewässern“<br />
werden Pilotprojekte unter Einbindung von externen Experten und der Wissenschaft<br />
durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zum Beispiel bei der Errichtung neuer<br />
und der Optimierung bestehender Fischwanderhilfen umgesetzt, wie beim neu errichteten<br />
Laufkraftwerk Gailitz, wo eine moderne Fischwanderhilfe errichtet wurde.<br />
Umweltmanagementsystem im Bereich Wärme<br />
Im <strong>Bericht</strong>sjahr wurde in der KELAG Wärme GmbH ein Projekt zur Zertifizierung nach ISO 9001<br />
und ISO 14001 gestartet. Mit dem Projekt QuESH (Quality, Environment, Safety and Health) wurde<br />
die KELAG Wärme GmbH für eine externe Zertifizierung nach den ISO-Standards vorbereitet.<br />
Während die Anforderungen für ein ISO 9001-Zertifikat vor allem die Aufbau- und Ablauforganisation<br />
sowie einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess betreffen, beschäftigt sich das ISO<br />
14001 Zertifikat mit Umweltbelangen.<br />
Ziel des Projekts ist aber nicht nur unmittelbar die Erlangung der Zertifikate, sondern die Verbesserung<br />
der Abläufe und der Qualität der Leistungen. Durch die Bewertungen der Abläufe im<br />
Rahmen der ISO 9001 Zertifizierung soll die allgemeine Qualität und Effizienz erhöht werden.<br />
Bei der ISO 14001 Zertifizierung sollen die Stoffströme im Unternehmen betrachtet und hin-<br />
Ökologische Begleitmaßnahmen<br />
Pilotprojekte zur<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
Qu Quality<br />
E Environment<br />
S Safety<br />
H Health<br />
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54<br />
Umwelt & Klimaschutz<br />
Geordnete und korrekte<br />
Entsorgung<br />
sichtlich ihrer ökologischen Auswirkungen evaluiert werden. Erst dadurch können die Umweltauswirkungen<br />
der Geschäftstätigkeit bewusst gesteuert und verbessert werden.<br />
Abfallbehandlung<br />
Die regelmäßig anfallenden gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle vergibt die KELAG<br />
mittels Kontrakten an Entsorgungsunternehmen, die diese gemäß österreichischem Recht<br />
sammeln und je nach Stoff verwerten oder gesichert deponieren. Das Abfallaufkommen des<br />
KELAG-Konzerns setzt sich vorwiegend aus Betriebsabfall, Asche, Eisen sowie Bauschutt zusammen<br />
und beläuft sich insgesamt auf rd. 5.100 Tonnen, davon sind rd. 290 Tonnen als gefährlich<br />
einzustufen. Knapp 1/3 der sonstigen, nicht gefährlichen Abfälle wird als wiederverwertbares<br />
Altmaterial ausgeschrieben und verkauft.<br />
Aus technischen Gründen ist der Einsatz von Recyclingmaterialien im Bereich der Hauptkomponenten<br />
nicht möglich. Ausbaumaterialien werden jedoch hinsichtlich der weiteren betrieblichen<br />
Nutzung aussortiert und im laufenden Betrieb wiederverwendet.<br />
Im Rahmen der Auswahl der Entsorgungsfachbetriebe wird gerade an der Einbindung von verschiedenen<br />
qualitativen Merkmalen zur Nachhaltigkeit in die Ausschreibungskriterien gearbeitet.<br />
Der entsprechende Dienstleister wird künftig nach dem Bestbieterprinzip ausgewählt,<br />
sodass neben preislichen und anderen Aspekten auch nachhaltig spezifische Qualitätskriterien<br />
in die Auswahl einfließen können.<br />
Abfallmengen 2011<br />
47% sonstige nicht gefährliche<br />
Abfälle<br />
6% gefährliche Abfälle<br />
47% Asche (nicht gefährlich)
Wachstum durch Erneuerbare Energien<br />
Die KELAG investiert konsequent in die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger, vor<br />
allem in den Ausbau der Stromerzeugung aus Wasserkraft. Größtes Einzelprojekt in der jüngsten<br />
Vergangenheit war das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee. Für diese Anlagen wurden die<br />
beiden bestehenden Speicher Feldsee (2.200 m Seehöhe) und Wurten (1.700 m Seehöhe) der<br />
Kraftwerksgruppe Fragant durch einen Triebwasserweg miteinander verbunden. Unterhalb des<br />
Speichers Wurten errichtete die KELAG das Krafthaus mit den beiden Maschinensätzen von jeweils<br />
70 MW Erzeugungs- und Pumpleistung. Der Feldseestollen führt vom Krafthaus zunächst<br />
mit 8% Steigung 1.350 m tief in den Fels hinein und von dort als Lotschacht 450 m senkrecht<br />
hinauf in den Feldsee.<br />
Das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee kann sehr flexibel eingesetzt werden. In Zeiten großen<br />
Strombedarfes treibt Wasser aus dem Speicher Feldsee die beiden Maschinensätze an, um<br />
Strom zu erzeugen. Wenn zum Beispiel Windkraftwerke sowie Fotovoltaikanlagen mehr Strom<br />
erzeugen als die Kunden im Moment brauchen, verwerten die Motorgeneratoren Strom. Sie<br />
pumpen Wasser aus dem Speicher Wurten hinauf in den Speicher Feldsee. Das Wasser kann<br />
später wieder für die Erzeugung von Spitzenstrom genutzt werden.<br />
Am Beispiel des Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee zeigt sich, dass die Realisierung eines Kraftwerksprojektes<br />
Jahre dauert. Die Idee für diese Erweiterung der Kraftwerksgruppe Fragant<br />
wurde von den Planern der KELAG im Jahr 2003 entwickelt. 2004 wurde die erste Ausbaustufe<br />
dieses Projektes mit einem Maschinensatz der Öffentlichkeit und den Bürgern der Standortgemeinde<br />
Flattach vorgestellt. Dem folgten die Umweltverträglichkeitserklärung und die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
für das Kraftwerk und für die 110-kV-Leitung von Innerfragant<br />
zum neuen Krafthaus. Nach Vorliegen aller notwendigen Genehmigungen konnte im Herbst<br />
des Jahres 2006 mit dem Bau begonnen werden, vier Jahre nach den ersten Überlegungen. Das<br />
Genehmigungsverfahren für das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee wurde von den zuständigen<br />
Behörden rasch abgewickelt. Die Akzeptanz der Bürger der Standortgemeinde Flattach für dieses<br />
Projekt war von Beginn an hoch, im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren gab es keine<br />
Einsprüche.<br />
Der Bau der ersten Stufe dauerte bis zum Jahr 2009, über mehrere Jahre waren bis zu 100 Fachkräfte<br />
auf dieser Hochgebirgsbaustelle beschäftigt.<br />
Parallel zu den Arbeiten für den ersten Maschinensatz wurden die Planungen für die zweite<br />
Ausbaustufe und die erforderlichen Genehmigungen durchgeführt. Im Mai 2008 erfolgte der<br />
Baubeschluss, 2009 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Weil der Triebwasserweg bereits<br />
Pumpspeicherkraftwerk<br />
Feldsee<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
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56<br />
Umwelt & Klimaschutz<br />
vorhanden war, dauerte der Bau nur zwei Jahre. Im Jahr 2011, mehr als acht Jahre nach der<br />
ersten Projektidee für dieses Pumpspeicherkraftwerk, ging der zweite Maschinensatz in den<br />
Probebetrieb.<br />
Mit dem Bau des Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee setzte die KELAG einen wichtigen Schritt<br />
zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung. Die heimische, erneuerbare<br />
Energiequelle Wasserkraft kann mit diesem Kraftwerk noch effizienter genutzt werden.<br />
Das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee ermöglicht es, sowohl Nachfrageschwankungen der<br />
Kunden als auch Erzeugungsschwankungen rasch auszugleichen. Pumpspeicherkraftwerke<br />
sind derzeit die einzige großtechnisch nutzbare und effiziente Möglichkeit, Strom indirekt zu<br />
speichern.<br />
Für den Bau und den Betrieb des Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
durchgeführt und positiv abgeschlossen.
58<br />
Nachhaltigkeit Region & Gesellschaft in der KELAG
Verantwortung für die Region<br />
Wahrnehmung zentraler Aufgaben in der Region<br />
Als Infrastrukturunternehmen übernimmt die KELAG Verantwortung für die Region. Die KELAG<br />
gewährleistet Versorgungssicherheit mit Energie und sichert so eine wichtige Voraussetzung<br />
für den Wirtschaftsstandort und damit auch für den Wohlstand sowie die gesellschaftliche Entwicklung.<br />
Das gilt für die sichere und ausreichende Stromversorgung genauso wie für die Versorgung<br />
mit Erdgas und Wärme. Die eigene Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen<br />
Energiequellen bedeutet neben einem Stück Unabhängigkeit gegenüber Energieimporten,<br />
Beschäftigung und Wertschöpfung innerhalb der Region. Sowohl durch die rd. 1.500 Arbeitsplätze<br />
als auch durch die Ausbildung junger Menschen in Lehrberufen setzt die KELAG starke<br />
Impulse für den heimischen Arbeitsmarkt. Die Nachfrage der KELAG nach unterschiedlichsten<br />
Leistungen bewirkt darüber hinaus auch die Sicherung von Arbeitsplätzen bei Lieferanten, die<br />
ebenfalls zu einem erheblichen Anteil aus Kärnten stammen. Die wertorientierte Wachstums-<br />
und Innovationsstrategie der KELAG verstärkt darüber hinaus diese positiven Effekte sowohl<br />
für den heimischen Arbeitsmarkt als auch den Wirtschaftsraum Kärnten.<br />
Neben technischen und wirtschaftlichen Zuschlagskriterien ist die KELAG bestrebt, auch nachhaltige<br />
Kriterien bei der Ermittlung von Bestbietern zu berücksichtigen. Diese Kriterien umfassen<br />
soziale und ökologische Aspekte. Die Einbeziehung von Kriterien der Nachhaltigkeit in Vergabeentscheidungen<br />
erfolgt selbstverständlich in Einklang mit den bestehenden rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen. Als Sektorenauftraggeber ist die KELAG den geltenden Bestimmungen<br />
des EU-Vergaberechts, dem nationalen Bundesvergabegesetz sowie den wettbewerbsrechtlichen<br />
Grundsätzen verpflichtet. Eine Ungleichbehandlung von Bietern oder eine Bevorzugung<br />
von Lieferanten beispielsweise nach regionalen Gesichtspunkten ist daher unzulässig. In jenen<br />
Fällen, wo das Vergaberecht Freiheiten vorsieht, ist die KELAG durch Auftragsvergabe an regionale<br />
Lieferanten an der Erhöhung der Wertschöpfung im Land bestrebt.<br />
Starke regionale Wertschöpfung<br />
Die KELAG generierte 2011 in Kärnten eine direkte Wertschöpfung von rd. 195 Mio. EUR. Einschließlich<br />
der indirekten und induzierten Effekte liegt die Wertschöpfung für Kärnten in Summe<br />
bei über 330 Mio. EUR. Dieser Wert ist einerseits auf das enorme jährliche Einkaufsvolumen<br />
der KELAG sowie auf die umfangreiche Beschäftigung von Arbeitnehmern zurückzuführen.<br />
Jeder von der KELAG in Kärnten ausgegebene Euro trägt zu Konsum, Beschäftigung und damit<br />
weiterer Wertschöpfung im Land bei. Bezogen auf Österreich generiert die KELAG eine<br />
Wertschöpfung von über 460 Mio. EUR. Dies zeigt, dass rund drei Viertel der von der KELAG<br />
in Österreich generierten Wertschöpfung auf das Land Kärnten entfallen und die KELAG ihre<br />
Verantwortung als Wirtschaftsfaktor in der Region wahrnimmt.<br />
Für Wirtschaft und<br />
Wohlstand<br />
Nachhaltige<br />
Beschaffung<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
in der Region<br />
59
60<br />
Region & Gesellschaft<br />
Enge Partnerschaft<br />
mit Gemeinden der<br />
Region Oberkärnten<br />
Unterstützung<br />
regionaler Projekte<br />
Sponsoring-Strategie<br />
Damit einher geht auch die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Von den österreichweit<br />
gesicherten rd. 4.200 Arbeitsplätzen entfällt der Großteil von rd. 2.600 auf Kärnten.<br />
Regionalfonds zur Förderung der Wasserkraftregion Oberkärnten<br />
Am 14. März 2008 wurden in Großkirchheim die Verträge über den „Regionalfonds zur Förderung<br />
der Wasserkraftregion Oberkärnten“ unterzeichnet. KELAG, VERBUND Hydro Power AG<br />
und Land Kärnten dotierten diesen Fonds mit insgesamt 55 Millionen Euro, die KELAG zahlte<br />
23,5 Millionen Euro in diesen Fonds ein.<br />
Das Fondsvermögen ist veranlagt worden. Mit dem Ertrag werden Projekte in jenen 19 Oberkärntner<br />
Gemeinden unterstützt, die den „Rohstoff Wasser“ für die Stromerzeugung bereitstellen.<br />
Der Regionalfonds zur Förderung der Wasserkraftregion Oberkärnten ist ein wichtiger<br />
Schritt für den zukünftigen Ausbau der Wasserkraft in Kärnten. Die KELAG hat in ihrer Wachstumsstrategie<br />
festgelegt, in Zukunft weiter in die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung<br />
in Oberkärnten zu investieren, um in enger Partnerschaft mit den Gemeinden der Region<br />
die Versorgung Kärntens mit umweltfreundlicher und regenerativer Energie zu stärken.<br />
Der Regionalfonds fördert Projekte im Bereich der Infrastrukturentwicklung, des Natur- und<br />
Umweltschutzes, der Ausbildung und Forschung sowie des Tourismus. Der Fondsvorstand prüft<br />
die eingereichten Projekte der Gemeinden und legt sie dem Regionalbeirat zur Beschlussfassung<br />
vor. Im Regionalbeirat vertreten sind die Bürgermeister der 19 Gemeinden der Wasserkraftregion<br />
Oberkärnten sowie je ein Vertreter des Landes Kärnten, des Verbundes und der<br />
KELAG. Zur Wasserkraftregion Oberkärnten gehören die Gemeinden Heiligenblut, Großkirchheim,<br />
Mörtschach, Winklern, Rangersdorf, Stall, Flattach, Obervellach, Mallnitz, Reißeck, Mühldorf,<br />
Lurnfeld, Dellach im Drautal, Greifenburg, Steinfeld, Sachsenburg, Trebesing, Malta und<br />
Rennweg.<br />
Sponsoring und soziale Verantwortung<br />
Auch im Bereich Sponsoring verfolgt die KELAG eine klare Strategie – wesentliche Bereiche<br />
sind hier Sport, Kultur, Bildung, Ökologie und Soziales. Neben den Aktivitäten zu Klimaschutz<br />
und Energieeffizienz unterstützt das Unternehmen zahlreiche nachhaltige gesellschaftliche<br />
Projekte, die sich unter dem Begriff „Corporate Social Responsability“ (CSR) subsummieren<br />
lassen. Unter CSR versteht man ein „Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf<br />
freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die<br />
Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren“ (aus dem Grünbuch der Europäischen<br />
Kommission).<br />
Sponsoring ist für die KELAG kein Selbstzweck, sondern ein wesentliches Instrument zur Umsetzung<br />
von Unternehmenszielen. Dabei geht es um einen partnerschaftlichen Austausch von
Leistungen zwischen der KELAG als Sponsoring-Geber und den jeweiligen Kooperationspartnern.<br />
In der Regel handelt es sich seitens der KELAG um Geld- und Sachleistungen und um<br />
Kommunikationsleistungen auf der Seite der Partner.<br />
Sponsoring- und CSR-Aktivitäten wirken nachhaltig, darum haben für die KELAG auch langfristige<br />
Partnerschaften Priorität vor kurzfristig wirkenden Projekten. Grundsätzlich kann man<br />
zwei wesentliche Dimensionen im gesellschaftlichen und sozialen Engagement der KELAG unterscheiden.<br />
Zum einen die regionale, gesellschaftliche Dimension mit den erwähnten Schwerpunkten<br />
Bildung (Kärntner Bildungswerk), Soziales (INCLUSIA, ARGE Sozial) und Ökologie (Lebensraum<br />
Wasser); zum anderen gibt es auch eine marktorientierte, betriebswirtschaftliche<br />
Dimension, die insbesondere auf die Stärkung der Marke und ihrer überregionalen Bekanntheit<br />
abstellt. Regelmäßige Wirkungsmessungen (Markenbekanntheit, Markenimage, Werbewertmessungen)<br />
ermöglichen die laufende Optimierung des Sponsoring-Portfolios. Über den<br />
Verein „Kärnten Sport“ etwa werden Nachwuchsleistungssportler aus dem Bundesland Kärnten<br />
gefördert.<br />
Über verschiedene Kooperationen setzt sich die KELAG auch für die Eingliederung von<br />
Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsprozess (Sozialprojekt Virunum) sowie für die gesellschaftliche<br />
Integration von Behinderten ein. Das Projekt „INCLUSIA“ führt in mehrtägigen<br />
Begegnungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen und hilft, Berührungsängste<br />
ab- und wechselseitiges Verständnis aufzubauen. Mehr dazu finden Sie im Anschluss im<br />
<strong>Bericht</strong> INCLUSIA – Menschen wie wir sind!<br />
Das Engagement des Unternehmens gilt auch dem Bereich Bildung. Hier unterstützt die KELAG<br />
verschiedene Initiativen wie zum Beispiel die Förderung der Kulturtechnik „Lesen“ in Schulen<br />
und das Projekt „Nawimix“, das Kindern den frühen Zugang zu Naturwissenschaften und Technik<br />
ermöglicht.<br />
Ein weiterer Förderschwerpunkt ist die Kultur, hier unterstützte die KELAG neben dem traditionsreichen<br />
Musikverein Kärnten und dem Carinthischen Sommer im <strong>Bericht</strong>sjahr auch die<br />
„Trigonale“ und „Guitarra Esencial“ sowie die „Tage der deutschsprachigen Literatur“.<br />
Durch das Projekt „Lebensraum Wasser“ des Landes Kärnten konnten in den vergangenen drei<br />
Jahren mehr als 120 Wassererlebnisplätze geschaffen werden. Diese Plätze an Kärntens Flüssen<br />
und Bächen ermöglichen der Öffentlichkeit den Zugang zu Lebensräumen am Wasser.<br />
Für die umfangreichen Sponsoring-Aktivitäten erhielt die KELAG im <strong>Bericht</strong>sjahr auch wieder<br />
den Würdigungs- und Anerkennungspreis „Maecenas“.<br />
Nachhaltige Sponsoring-<br />
und CSR-Aktivitäten<br />
Bildungsförderung<br />
Kultur<br />
Lebensraum Wasser<br />
61
62<br />
Region & Gesellschaft<br />
Regelmäßige Kundenbefragungen<br />
Starke Wettbewerbsposition<br />
Überprüfung Kundenzufriedenheit<br />
Dialog mit der Gesellschaft<br />
Ständig im Dialog mit den Stakeholdern<br />
Der Bau, der Betrieb und die Instandhaltung der Energieinfrastrukturen erfordern immer<br />
den Dialog mit Betroffenen, Anrainern, Kunden sowie der Gesellschaft. Dies gilt sowohl für<br />
Kraft- und Heizwerke als auch für die Verteilnetze für Strom, Erdgas und Wärme. Ohne diesen<br />
differenzierten Dialog wäre es der KELAG nicht möglich, für Maßnahmen zur Schaffung und<br />
Erhaltung der Energieinfrastruktur Akzeptanz herzustellen. Die Vielfalt dieser komplexen Aufgabenstellung<br />
reicht vom Dialog bereits vor dem Betreten eines fremden Grundstückes für<br />
eine Instandhaltungsarbeit an einer Stromleitung bis hin zur Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
für ein großes Kraftwerksprojekt.<br />
Positive Rückmeldungen der zufriedenen Kunden<br />
Die vielfältigen Berührungen der KELAG mit verschiedensten Stakeholdern sind nur schwer<br />
evaluierbar. Im Bereich der Kunden des Unternehmens führt die KELAG jedoch seit vielen<br />
Jahren regelmäßig Kundenzufriedenheitsanalysen durch. Befragt werden dabei jährlich rund<br />
2.500 Energiekunden des Unternehmens. Die Befragungen werden an die individuellen Bedürfnisse<br />
der unterschiedlichen Kundengruppen angepasst und erfolgen je nach Kundengruppe<br />
telefonisch oder per Online-Fragebogen. Um Objektivität gewährleisten zu können, werden die<br />
Umfragen von unabhängigen Markt- und Meinungsforschungsinstituten begleitet und ausgewertet.<br />
Laut den aktuellen Ergebnissen aus dem Jahr 2011 nimmt die KELAG in allen Kundensegmenten<br />
eine sehr starke Wettbewerbsposition ein. Die Gesamtzufriedenheit der Haushaltskunden<br />
liegt beispielsweise bei 91%, jene der Gewerbekunden bei 85%. Diese schätzen insbesondere<br />
die hohe Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Versorgungszuverlässigkeit<br />
und die Kundenfreundlichkeit, auch das Preis/Leistungs-Verhältnis wird positiv erwähnt. Die<br />
Weiterempfehlungsrate liegt je nach Kundengruppe zwischen 87% und 94%. Kunden, die die<br />
Dienstleistung der Energieberatung in Anspruch nahmen würden diese zu 98% weiterempfehlen.<br />
Die Studienergebnisse werden kontinuierlich mit den Vorjahren verglichen, um die Bewertung<br />
der KELAG laufend beobachten und Negativtendenzen gegebenenfalls rechtzeitig erkennen zu<br />
können. Sie bilden damit die Grundlage für operative und strategische Entscheidungen und in<br />
weiterer Folge die Basis für die Entwicklung und Umsetzung von Optimierungs- und Verbesserungsmaßnahmen.<br />
Generation Klimaschutz – viel Inhalt, einfach erklärt<br />
Im Rahmen der bereits vorgestellten Kampagne „Generation Klimaschutz“ vermittelt die KELAG
wertvolle Informationen zu verschiedenen Themen im Bereich Klimaschutz. Das Maßnahmenpaket<br />
vermittelt komplexe Inhalte einfach und verständlich, auch auf diesem Weg leistet das<br />
Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für Umwelt-<br />
und Klimaschutz!<br />
Social Media<br />
Rund 45% der Internetnutzer in Österreich – bei den Usern unter 24 Jahren sogar 86% (Quelle:<br />
Statistik Austria) – tauschen bereits Erfahrungen, Meinungen und Informationen über soziale<br />
Netzwerke wie beispielsweise Facebook, Twitter oder MySpace im Internet aus. Soziale Netzwerke<br />
erlangen zunehmende Bedeutung und haben sich darüber hinaus zu einem wichtigen<br />
Marketinginstrument für Unternehmen entwickelt. Auch die KELAG nutzt soziale Netzwerke,<br />
um direkt mit ihren bestehenden und potenziellen Kunden und Mitarbeitern in Kontakt zu<br />
treten. Der KELAG-PlusClub, der E-Tankstellen-Finder und die KELAG-Lehrlingsschule präsentieren<br />
sich bereits auf Facebook, die Seiten werden in den entsprechenden Zielgruppen sehr<br />
gut angenommen.<br />
Um ihre MitarbeiterInnen bei der Kommunikation in sozialen Netzwerken zu unterstützen, gibt<br />
es in der KELAG eine „Social Media Policy“. Inhalt sind Zielsetzungen des Unternehmens, praktische<br />
Tipps für den Umgang mit sozialen Netzwerken sowie die Sensibilisierung für die Öffentlichkeitswirksamkeit<br />
von Beiträgen in sozialen Netzwerken.<br />
In Form eines regelmäßigen Monitorings beobachtet die KELAG seit Ende 2010 soziale Netzwerke<br />
im Internet. Das Monitoring liefert Informationen darüber, in welcher Form Internetnutzer<br />
in sozialen Netzwerken über die KELAG kommunizieren und hilft, zeitnah auf Wortmeldungen<br />
mit Bezug zur KELAG reagieren zu können.<br />
Business Circles und KELAG-KMU-Foren<br />
Bereits seit 2004 lädt die KELAG ihre Geschäftskunden und -partner zum „Business Circle“ ein.<br />
Die Veranstaltungen finden jeweils in exklusivem Rahmen in Wien, Graz, Linz und Klagenfurt<br />
statt. Interessante Referenten sprechen zu aktuellen Themen, 2011 konnten beispielsweise der<br />
Genforscher Prof. Markus Hengstschläger und Felix Thun-Hohenstein von 3M als Vortragende<br />
begrüßt werden.<br />
Nach dem Motto „Business meets Business“ hat die KELAG auch im vergangenen Jahr gemeinsam<br />
mit Kärntner Leitbetrieben Klein- und Mittelbetriebe zum KELAG-KMU-Forum eingeladen.<br />
Es werden praxisnahe Vorträge zu Energiethemen sowie Betriebsbesichtigungen geboten,<br />
2011 beispielsweise bei Plankenauer in St.Veit/Glan, im JUFA-Gästehaus in Bleiburg sowie im<br />
Warmbaderhof Villach.<br />
KELAG in sozialen<br />
Netzwerken<br />
Business Circles<br />
KMU-Foren<br />
63
64<br />
Region & Gesellschaft<br />
Verstärkte Nutzung<br />
erneuerbarer<br />
Energieträger<br />
Konferenz „Erneuerbare Energie Kärnten“<br />
Seit 2006 organisiert die KELAG in Velden am Wörthersee eine Energie-Fachtagung. Im Jahr<br />
2011 stand diese Veranstaltung unter dem Titel „Makroperspektive der erneuerbaren Energie“.<br />
Rund 250 Gäste sowie Referenten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft nützten die Gelegenheit,<br />
um sich über globale Entwicklungen zu informieren und um aktiv mitzudiskutieren.<br />
Vor dem Hintergrund der europäischen Klimaschutzziele wurden die Ausbaupotentiale der verstärkten<br />
Nutzung erneuerbarer Energieträger skizziert, notwendige Verstärkungen der Netzinfrastruktur<br />
erläutert und Schritte zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie die mit diesen<br />
Maßnahmen verbundenen Kosten dargestellt: gewaltige Herausforderungen für Europa, um<br />
die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Im Anschluss an die fachkundigen<br />
Vorträge der hochkarätigen internationalen Referenten konnte im Rahmen der Podiumsdiskussion<br />
auf die zahlreichen Fragen und Anliegen der Gäste eingegangen werden. Die Expertenrunde<br />
am Podium vermittelte ihr Fachwissen dem aus Vertretern verschiedener Stakeholdergruppen<br />
bestehenden Publikum sehr anschaulich.<br />
Die gleichzeitige Standortbestimmung für die KELAG verlief äußerst erfreulich, das Unternehmen<br />
steht schon heute für die Nutzung erneuerbarer Energieträger und den effizienten Einsatz<br />
von Energie. Die strategische Ausrichtung stimmt, trotzdem hat auch die KELAG die Energieeffizienz<br />
weiter zu verbessern, die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu verstärken und die<br />
bestehende Netzinfrastruktur weiter auszubauen. Das sind die zukünftigen Herausforderungen<br />
für das Unternehmen.
INCLUSIA! – Menschen wie wir sind<br />
INCLUSIA ist eines jener Sozialprojekte, welches die KELAG unterstützt. INCLUSIA zeigt, wie vorurteilsfreies,<br />
friedvolles Miteinander funktioniert und Freundschaften zwischen Schülern und<br />
Menschen mit Behinderung geschlossen werden. Seit 2003 organisiert der Verein INCLUSIA<br />
jedes Jahr eine große Veranstaltung, mit dem Ziel, Freundschaften zwischen Schülern aus Klagenfurt<br />
und Menschen mit Behinderung aus Europa zu schließen.<br />
INCLUSIA geht es darum, Grenzen zu überwinden und die Freude am Leben zu teilen, Menschen mit<br />
Behinderung sind Menschen mit Fähigkeiten und Stärken. Mit der Veranstaltung wird Wertschätzung<br />
für Menschen aufgebaut, die “anders” und dadurch gesellschaftlich benachteiligt sind.<br />
Rund 1.500 Menschen aus acht Nationen nahmen im April 2011 an der 9. Auflage von INCLUSIA<br />
teil und machten gemeinsame Erfahrungen, beim Brotbacken, Malen, Trommeln, Basteln, Kochen,<br />
Tanzen und Singen.<br />
Zur INCLUSIA 2012 haben sich 32 Schulklassen mit 670 Schülern aus Klagenfurt angemeldet.<br />
Jede Klasse bereitet gemeinsam mit Menschen mit Behinderung Workshops vor und hat sich<br />
schon Monate vorher mit ihren Gästen mit Behinderung beschäftigt.<br />
Seit 2004 unterstützt die KELAG die INCLUSIA. Soziales Miteinander wird durch solche Projekte<br />
vorbildhaft gelebt, das gewinnt für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Die KELAG<br />
Der Funke springt<br />
über<br />
65
66<br />
66<br />
Region & Gesellschaft<br />
Herausforderung<br />
für die KELAG<br />
versucht auf diese Weise, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, weit über ihre Verantwortung<br />
als Infrastrukturunternehmen hinaus. Gesellschaftliche Verantwortung zu leben,<br />
bedeutet nachhaltig zu denken, nicht nur im ökonomischen und ökologischen Sinn, sondern<br />
auch sozial.<br />
Überblick Sozialprojekte der KELAG<br />
Auch zahlreiche andere Projekte mit sozialem Hintergrund werden von der KELAG unterstützt.<br />
Das Engagement erstreckt sich auf ausgewählte Schwerpunkt-Projekte. Eine Auswahl der erfolgreichen<br />
Kooperationen:<br />
• Arge Sozial Villach – professionelle Hilfestellung für notleidende Menschen<br />
• Projekt Virunum – Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeits-markt<br />
• Behindertensportverband – Unterstützung und Förderung von Behindertensportlern<br />
• „Große schützen Kleine“ und „Kindersicherheitsolympiade“ – Initiativen zur Unfallverhütung<br />
im Kindesalter
68<br />
Zum <strong>Bericht</strong><br />
Angaben zum <strong>Bericht</strong><br />
<strong>Bericht</strong>szeitraum: 01.01.2011-31.12.2011<br />
<strong>Bericht</strong>szyklus: voraussichtlich jährlich<br />
<strong>Bericht</strong>sgrenzen und Grundlagen <strong>Bericht</strong>erstattung: Sofern nicht anders angemerkt, wurden<br />
alle verbundenen Unternehmen in die <strong>Bericht</strong>erstattung einbezogen.<br />
Erhebungsmethoden: Die Erhebung und Berechnung der Daten erfolgte mit größtmöglicher<br />
Sorgfalt, Grundlage für die Kennzahlenberechnung bildet das GRI-Indikatorprotokoll, welches<br />
so weit wie möglich vollinhaltlich angewendet wurde. Die Daten stammen weitestgehend aus<br />
den im Konzern vorhandenen Systemen. In geringfügigem Ausmaß wurden Hochrechnungen<br />
vorgenommen.<br />
Im Interesse der Lesefreundlichkeit wurden teilweise geschlechtsunspezifische Termini verwendet.<br />
Alle Bezeichnungen beziehen jeweils die weibliche Form mit ein.<br />
Impressum:<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Redaktionelle Verantwortung:<br />
KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft<br />
Arnulfplatz 2, 9020 Klagenfurt<br />
Telefon: +43 463 525-0<br />
www.kelag.at<br />
Grafische Gestaltung: TopTeam Werbeagentur, Feldkirchnerstraße 117, 9020 Klagenfurt<br />
Titelfoto: Thinkstock<br />
Fotos: © Martin Assam, © Gert Eggenberger, © Werner Köstenberger, © KELAG Archiv<br />
Druck: gugler* cross media (Melk/Donau).<br />
Sämtliche während des Herstellungsprozesses anfallenden Emissionen wurden<br />
im Sinne einer klimaneutralen Druckproduktion neutralisiert. Der Gesamtbetrag<br />
daraus fließt zu 100 % in ein Klimaschutzprojekt der BOKU Wien zur Aufforstung<br />
in Nord Gondar, Äthiopien.<br />
Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />
Klagenfurt, 2012
Anwendung der GRI-Richtlinien zur<br />
Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
GRI-Anwendungsebene B<br />
Seitens der Global Reporting Initiative (GRI) wurden weltweit anwendbare Qualitätskriterien<br />
für die Nachhaltigkeitsberichterstattung unter Einbezug einer breiten Auswahl von Stakeholdern<br />
aus Wirtschaft, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft<br />
und anderen Bereichen entwickelt. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht 2011 wurde<br />
gemäß den Anforderungen an die Anwendungsebene B des GRI G3-Leitfadens zu Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
erstellt. Die Anwendungsebene B umfasst neben den Standardangaben<br />
und Managementansätzen mindestens 20 Indikatoren aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie,<br />
Menschenrechte, Arbeit, Gesellschaft und Produktverantwortung, die vollständig berichtet<br />
werden.<br />
Erforderliche Kriterien<br />
Anwendungsebenen C C+ B B+ A A+<br />
G3 Angaben<br />
zum <strong>Bericht</strong>s-<br />
profil<br />
G3 Offenlegung<br />
des Management-<br />
ansatzes<br />
G3 Leistungs-<br />
indikatoren<br />
und Leistungs-<br />
indikatoren<br />
in Sector<br />
Supplements<br />
<strong>Bericht</strong>en Sie über:<br />
1.1, 2.1-2.10, 3.1-3.8,<br />
3.10-3.12, 4.1-4.4,<br />
4.14-4.15<br />
Eine Offenlegung<br />
des Managementansatzes<br />
erfolt<br />
nicht.<br />
Angaben zu<br />
mindestens 10<br />
G3-Indikatoren:<br />
Dabei sollte sowohl<br />
aus dem ökonomischen<br />
als auch aus<br />
dem ökologischen<br />
Bereich sowie aus<br />
dem sozial/gesellschaftlichen<br />
Bereich<br />
jeweils mindestens<br />
ein Indikator enthalten<br />
sein.<br />
falls der <strong>Bericht</strong> extern bestätigt wurde<br />
* sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt<br />
<strong>Bericht</strong>en Sie über:<br />
alle Kriterien für Ebene<br />
C und: 1.2, 3.9, 3.13,<br />
4.5-4.13, 4.16-4.17<br />
Der Managementansatz<br />
wird für jede<br />
Indikatorenkategorie<br />
offengelegt.<br />
Angaben zu mindestens<br />
20 G3-Indikatoren:<br />
Dabei sollte aus<br />
dem ökonomischen,<br />
dem ökologischen<br />
Bereich sowie aus<br />
den Bereichen Menschenrechte,<br />
Arbeit,<br />
Gesellschaft und Produktverantwortung<br />
jeweils ein Indikator<br />
enthalten sein.<br />
falls der <strong>Bericht</strong> extern bestätigt wurde<br />
Die selben Anforderungen<br />
wie für<br />
Ebene B<br />
Der Managementansatz<br />
wird für jede<br />
Indikatorenkategorie<br />
offengelegt.<br />
Angaben zu jedem<br />
G3-Kernindikator<br />
und zu jedem Sector<br />
Supplement-Indikator*:<br />
Unter Berücksichtigung<br />
des Wesentlichkeitsprinzips<br />
sollte<br />
entweder: a) der Indikator<br />
dargestellt oder<br />
b) erläutert werden,<br />
warum dazu keine<br />
Angaben gemacht<br />
werden können.<br />
<strong>Bericht</strong>sprüfung durch die Global Reporting Initiative<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> wurde der Global Reporting Initiative zur Überprüfung<br />
der Selbsteinstufung der Anwendungsebene vorgelegt. Die Einhaltung der Standards<br />
und der damit verbundenen Kriterien wurde seitens GRI offiziell bestätigt.<br />
falls der <strong>Bericht</strong> extern bestätigt wurde<br />
69
70<br />
GRI Content Index<br />
Profilangaben<br />
1. Strategie und Analyse<br />
2. Organisationsprofil<br />
Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers der Organisation S.4-5<br />
Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen S.4-5, S. 15-16<br />
Name der Organisation S. 6<br />
Kernkompetenzen S. 7-8<br />
Organisationsstruktur S. 6-7; Die Abbildung der Unternehmensstruktur, Betriebsstätten, verbundenen Unternehmen<br />
und Tochterunternehmen wurde auf die für den <strong>Bericht</strong> relevanten Bereiche beschränkt.<br />
Hauptsitz der Organisation S. 6<br />
Fokusmärkte der KELAG S. 14-15<br />
Eigentümerstruktur und Rechtsform S. 2, S. 6<br />
Bediente Märkte S. 8, S. 12-14<br />
Größe der berichtenden Organisation S. 2<br />
Im <strong>Bericht</strong>szeitraum erhaltene Preise S. 42, S. 61<br />
EU1 Installierte Kapazität S. 2<br />
EU2 Energieerzeugung S. 2<br />
EU3 Kundenanzahl Da Kunden in vielen Fällen bei mehreren Gesellschaften des Konzerns als solche registriert<br />
sind, kann keine genaue Kundenanzahl genannt werden, die ungefähre Anzahl liegt bei<br />
rd. 300.000.<br />
EU4 Länge der Verteil- und Fernleitungen S. 2<br />
EU5 CO2-Emissionszertifikate Die zugeteilten Emissionszertifikate des Konzerns werden nicht aktiv gehandelt sondern<br />
lediglich zur Abdeckung der entstehenden Emissionen im Bereich Wärme verwendet.<br />
<strong>Bericht</strong>sparameter<br />
<strong>Bericht</strong>szeitraum S. 68<br />
Veröffentlichung des letzten <strong>Bericht</strong>s Bisher wurde kein <strong>Bericht</strong> veröffentlicht.<br />
<strong>Bericht</strong>szyklus S. 68<br />
Ansprechpartner für Fragen zum <strong>Bericht</strong> S. 68<br />
Vorgehensweise bei der Bestimmtung des <strong>Bericht</strong>sinhaltes S. 20-21<br />
<strong>Bericht</strong>sgrenzen S. 68<br />
Beschränkungen des Umfangs oder der Grenzen des <strong>Bericht</strong>s S. 68<br />
Grundlagen für die <strong>Bericht</strong>erstattung über Joint Ventures, Tochterunternehmen,<br />
gepachtete Anlagen und ausgelagerte Tätigkeiten<br />
Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen S. 68<br />
Bisher wurde kein <strong>Bericht</strong> veröffentlicht.<br />
Neue Darstellung von Informationen Bisher wurde kein <strong>Bericht</strong> veröffentlicht.<br />
Wesentliche Änderungen in der <strong>Bericht</strong>erstattung Bisher wurde kein <strong>Bericht</strong> veröffentlicht.<br />
GRI Content Index S. 70-72<br />
Externe Prüfung und Bestätigung S. 69<br />
Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />
Corporate Govenance und Führungsstruktur in der Organisation Unternehmensinterne Arbeitsgruppen und Ausschüsse werden für verschiedene Themen<br />
und Prozesse teilweise dauerhaft sowie bei Bedarf gebildet und eingesetzt.<br />
Unabhängigkeit des höchsten Leitungsorgans S. 6, Die Vorstandsmitglieder entsprechen nicht jenen des Aufsichtsrates, welcher die Corporate<br />
Governance Bestimmungen kontrolliert und festlegt.<br />
vollständig berichtet<br />
teilweise berichtet<br />
nicht berichtet
Struktur der Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat Nicht wesentlich, da das Unternehmen als Aktiengesellschaft geführt wird.<br />
Mitsprachemöglichkeit von Mitarbeitern und Anteilseignern S. 6; Mitsprachemöglichkeit der Anteilseigner und Belegschaft durch die Vertreter im Aufsichtsrat<br />
bzw. im Rahmen der Hauptversammlung.<br />
Kopplung der Vergütung von Mitgliedern des Aufsichtsrates und<br />
des Vorstandes sowie der leitenden Angestellten an die Unternehmensleistung<br />
Ein Vergütungssystem mit variablen Bezugsbestandteilen für leitende Angestellte wird<br />
sukzessive eingeführt, in den Zielvereinbarungen werden einerseits wertorientierte Kennzahlen<br />
sowie andererseits auch die nachhaltige Entwicklungen der betreffenden Bereiche<br />
festgelegt.<br />
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten Detaillierte Regelungen im Verhaltenskodex und den Compliance-Richtlinien des Konzerns.<br />
Expertise der Leitungsgremien in den Bereichen Wirtschaft,<br />
Umwelt und Soziales<br />
Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien zur Nachhaltigkeit S. 15-16, S. 19-21<br />
Verfahren zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung S. 21<br />
Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans in Bezug auf<br />
Nachhaltigkeit<br />
Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips S. 15-16, S. 23-24, S. 37-43, S. 47-56<br />
Die Auswahl der Mitglieder des Aufsichtsrates erfolgt unter Berücksichtigung der Eignung<br />
und vorausgesetzten Qualifikationen.<br />
Die Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans obliegt nach österreichischem<br />
Aktiengesetz nicht der berichtenden Organisation.<br />
Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen Die Mitgliedschaft bei respACT und UN Global Compact ist ab 2012 als Maßnahme im<br />
Nachhaltigkeitsprogramm vorgesehen.<br />
Mitgliedschaft in Verbänden und Interessensvertretungen Eine Mitgliedschaft besteht in zahlreichen branchenrelevanten Organisationen und Verbänden,<br />
in vielen wird aktiv in Ausschüssen und Projekten mitgewirkt.<br />
Liste der von der Organisation einbezogenen Stakeholdergruppen S. 21<br />
Grundlage für die Auswahl der einbezogenen Stakeholder S. 21<br />
Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern S. 22, S. 23-24, S. 60-64; Stakeholder werden in den einzelnen Bereichen des Unternehmens<br />
in verschiedenen Formen einbezogen, der Austausch mit den einzelnen Gruppen erfolgt in<br />
unterschiedlichsten Varianten, eine konkrete Aufstellung wird hier nicht angeführt, Auszüge<br />
der Aktivitäten finden Sie auf den angeführten Seiten.<br />
Zentrale Themen der Stakeholder Die Maßnahmen des gesamten Nachhaltigkeitsprogramms sowie der daraus resultierenden<br />
<strong>Bericht</strong> basieren auf Anregungen, die von verschiedenen Stakeholdern in unterschiedlicher<br />
Form eingebracht wurden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt laufend, auch die<br />
thematische Gestaltung dieses und der folgenden <strong>Bericht</strong>e versucht den Rückmeldungen<br />
der Stakeholder gerecht zu werden.<br />
Management-Ansätze und Leistungsindikatoren<br />
Ökonomische Aspekte<br />
DMA EC Angaben zum Managementansatz Wirtschaft S. 2, S. 12, S. 27, S. 59-60<br />
EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert S. 2, S. 27<br />
EC6 Geschäftspolitik und -praktiken gegenüber lokalen Zulieferern S. 59-60<br />
EU10 Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage S. 4, S. 47, S. 49-50<br />
EU11 Durchschnittlicher Wirkungsgrad in der Erzeugung S. 48-49<br />
Ökologische Aspekte<br />
DMA EN Angaben zum Managementansatz Umwelt S. 8, S. 12-15, S. 37-40, S. 47-54, Compliance-Handbuch der KELAG<br />
EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz S. 54<br />
EN3 Direkter Energieverbrauch nach Primärenergiequellen S. 52<br />
EN4 Indirekter Energieverbrauch, aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen<br />
S. 52<br />
EN5 Eingesparte Energie durch umweltbewussten Einsatz und Effizienzsteigerungen<br />
S. 39-40, S. 50-52<br />
EN6 Initiativen für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien S. 23-24, S. 37-39<br />
EN14 Strategien, Maßnahmen und Pläne für das Management der Auswirkungen<br />
auf die Biodiversität<br />
S. 52-53<br />
vollständig berichtet<br />
teilweise berichtet<br />
nicht berichtet<br />
71
72<br />
EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht S. 51-52<br />
EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen S. 51-52<br />
EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode S. 54<br />
Soziale Aspekte: Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschaffung<br />
DMA LA Angaben zum Managementansatz Arbeitspraktiken und menschenwürdige<br />
Beschäftigung<br />
LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsverhältnis und Region S. 2<br />
LA2 Mitarbeiterfluktuation S. 30<br />
LA7 Arbeitsbedingte Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage,<br />
Abwesenheit und Todesfälle<br />
LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter und Mitarbeiterkategorie S. 29<br />
S. 28-34<br />
LA11 Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen S. 28-32<br />
LA12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
LA13 Diversität der Mitarbeiter und leitenden Organe S. 30<br />
LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht S. 31-32<br />
EU14 Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern S. 28-29, S. 33-34<br />
Soziale Aspekte: Menschenrechte<br />
DMA HR Angaben zum Managementansatz Menschenrechte S. 31-32, S. 59<br />
HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene<br />
Maßnahmen<br />
S. 31<br />
HR5 Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen Keine Einschränkungen.<br />
HR6 Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit Kein Risiko.<br />
HR7 Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit Kein Risiko.<br />
HR9 Verletzung von Rechten der Ureinwohner Kein Risiko.<br />
Soziale Aspekte: Gesellschaft<br />
DMA SO Angaben zum Managementansatz Gesellschaft S. 59-61, Compliance-Handbuch der KELAG<br />
SO1 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Gemeinwesen und<br />
Gesellschaft<br />
S. 59-60<br />
SO3 Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption S. 32<br />
SO4 Maßnahmen in Reaktion auf Korruptionsvorfälle S. 32, keine Vorfälle.<br />
SO6 Zuwendungen an die Politik Keine Zuwendungen.<br />
SO8 Geldbußen / Sanktionen auf Grund von Gesetzesverstößen Keine Verstöße.<br />
S. 29<br />
S. 29<br />
Soziale Aspekte: Produktverantwortung<br />
DMA PR Angaben zum Managementansatz Produktverantwortung Stromkennzeichnung gemäß den Vorgaben der E-Control, http://www.e-control.at/portal/<br />
page/portal/medienbibliothek/oeko-energie/dokumente/pdfs/Stromkennzeichnungsbericht%202011.pdf,<br />
Compliance-Handbuch der KELAG<br />
PR3 Gesetzlich vorgeschriebene Produkt- und Dienstleistungsinformationen<br />
PR5 Konsumentenzufriedenheit S. 62<br />
PR8 Berechtigte Datenschutzbeschwerden Keine Beschwerden.<br />
PR9 Bußgelder auf Grund von Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen<br />
Stromkennzeichnung gemäß den Vorgaben der E-Control, http://www.e-control.at/portal/<br />
page/portal/medienbibliothek/oeko-energie/dokumente/pdfs/Stromkennzeichnungsbericht%202011.pdf<br />
Keine Vorfälle.<br />
vollständig berichtet<br />
teilweise berichtet<br />
nicht berichtet