Institut für Regional- und Umweltwirtschaft Institute of Regional ...
Institut für Regional- und Umweltwirtschaft Institute of Regional ...
Institut für Regional- und Umweltwirtschaft Institute of Regional ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
(KISS/KASS). Ausländische Unternehmen nutzten den Zugang zum<br />
österreichischen Markt, wodurch sich Wettbewerb verschärfte <strong>und</strong> der starre<br />
Telekom-Sektor in Bewegung geriet. In den letzten Jahren siedelten<br />
internationale Konzerne in Österreich ihre Sales Offices <strong>für</strong> Osteuropa an.<br />
Die F&E-Abteilungen dieser Konzerne blieben aber in den<br />
Herkunftsländern, etwa in Deutschland oder Finnland. Österreichische<br />
Unternehmen spezialisieren sich auf Nischen <strong>und</strong> konzentrieren ihre<br />
Aktivitäten auf das Ende der „idea innovation chain“.<br />
4 Räumliche Struktur: Wien als zentraler Standort<br />
des österreichischen IKT Sektors<br />
Wie im Abschnitt 1 dargelegt wurde, gibt es zahlreiche Hinweise darauf,<br />
dass der IKT-Sektor zur geographischen Konzentration neigt. Im Folgenden<br />
wird den Fragen nachgegangen, inwieweit sich solche räumlichen<br />
Tendenzen <strong>und</strong> Muster auch <strong>für</strong> Österreich feststellen lassen, an welchen<br />
Standorten sich wirtschaftliche IKT-Aktivitäten in Österreich<br />
zusammenballen <strong>und</strong> welche räumliche Entwicklungsdynamik beobachtbar<br />
ist. Dazu wurde eine eigene empirische Untersuchung durchgeführt. Die<br />
Gr<strong>und</strong>lage hier<strong>für</strong> bildeten die Arbeitsstättenzählungen 1991 <strong>und</strong> 2001. Die<br />
Analyse von Daten zu Beschäftigten <strong>und</strong> zur Anzahl von Betrieben im IKT-<br />
Bereich zeigte die nachfolgend dargestellten Ergebnisse.<br />
Die österreichischen IKT-Unternehmen ballen sich in städtischen Regionen.<br />
Im Jahr 2001 konzentrierten sich 44% der Unternehmen <strong>und</strong> 51% der<br />
Beschäftigten in Wien. Damit ist Wien eindeutig das dominierende IKT-<br />
Zentrum Österreichs. Die räumliche Entwicklung des Sektors zwischen<br />
1991 <strong>und</strong> 2001 zeigt ein differenziertes Bild. Ländliche Gebiete wiesen<br />
unterdurchschnittliche Wachstumsraten sowohl bei der Zahl der<br />
Unternehmen als auch bei der Beschäftigung auf. In Wien entwickelte sich<br />
die Zahl der Unternehmen (+244%) überdurchschnittlich, die der<br />
Beschäftigung aber unterdurchschnittlich. Dies kann auf den Rückgang der<br />
Beschäftigung in großen Industriebetrieben <strong>und</strong> den Zuwachs kleiner IKT-<br />
Dienstleistungsbetriebe zurückgeführt werden. Die übrigen städtischen<br />
Zentren zeigen einen umgekehrten Trend. Hier ist ein<br />
überdurchschnittliches Wachstum der IKT-Beschäftigung <strong>und</strong> eine<br />
unterdurchschnittlicher Zunahme der Zahl der IKT-Unternehmen<br />
festzustellen. Wie in anderen High-Tech-Bereichen auch (siehe hierzu<br />
Tödtling et al. 2006) gewinnen Österreichs Städte (ohne Wien) auch im<br />
19