Ausgabe 01/2007 - Tirol
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4<br />
Wirtschaft<br />
"Sinnvolle<br />
Initiativen forcieren"<br />
"Die Vermieter<br />
selbst müssen<br />
dem Sommertourismus<br />
seine<br />
Wertigkeit wiedergeben."<br />
Gedanken zur touristischen Zukunft des Ötztales<br />
Vor etwa eineinhalb Jahren wurden die einzelnen Tourismusverbände<br />
unseres Tales zum gemeinsamen "Ötztal Tourismus" fusioniert. Der vordere<br />
Oetztaler sprach mit dem Obmann des zweitgrößten Tourismusverbandes<br />
Österreichs, Bernhard Riml. Eine Bestandsaufnahme, Strategien und<br />
Visionen zum Tourismus im Ötztal.<br />
Ötztal Tourismus besteht<br />
jetzt ca. 1 ½ Jahre. Ist der<br />
Start aufgrund des Fusionsvertrages<br />
gelungen?<br />
Riml: Grundsätzlich sollte diese<br />
Frage den Mitgliedern gestellt<br />
werden, aber aus Sicht des<br />
Obmannes ist diese Fusion<br />
gelungen. Es ist eine großartige<br />
Leistung aller Beteiligten, diese<br />
Aufgabe ohne größere Streitigkeiten<br />
gelöst zu haben. In den<br />
ersten 18 Monaten wurde sehr<br />
effektiv gearbeitet und umgesetzt,<br />
was wir nicht für möglich<br />
gehalten haben. Der Start des<br />
zweitgrößten Tourismusverbandes<br />
Österreichs ist somit mehr als<br />
gelungen.<br />
Gibt es bereits Erkenntnisse,<br />
welche aufgrund des Fusionsvertrages<br />
nicht umsetzbar sind?<br />
Riml: Mit gutem Willen ist sehr<br />
vieles umsetzbar. Die Zielsetzung<br />
des Vorstandes ist, bei der<br />
Zuteilung der Finanzmittel eine<br />
Korrektur zwischen Ortsbudget<br />
(35%) und Budget des Gesamtverbandes<br />
(65%) vorzunehmen.<br />
Tatsache ist, dass derzeit den<br />
Ortsverbänden genügend Mittel<br />
für Infrastruktur zur Verfügung<br />
stehen, aber auf der anderen<br />
Seite dem Gesamtverband die<br />
gewünschten Gelder für Werbung<br />
und Markting fehlen. Meine Aufgabe<br />
ist es, auf diese derzeitige<br />
Situation hinzuweisen. Künftig<br />
wird es erforderlich sein einen<br />
mittel- und langfristigen Maßnahmenkatalog<br />
von den Ortsverbänden<br />
zu erstellen. Damit ist<br />
gewährleistet, dass die Dringlichkeit<br />
sowie die Sinnhaftigkeit<br />
von Projekten gegeben sind und<br />
dadurch die Realisierung von<br />
größeren Investitionen auch für<br />
kleine Orte möglich wird. Eine<br />
der Hauptaufgaben wird es sein,<br />
Nachfrage zu schüren, Packages<br />
und Angebote zu schaffen und<br />
damit Gäste in die Region zu bringen,<br />
dann können wir uns auch<br />
die erforderliche Infrastruktur<br />
leisten.<br />
Wie gelingt es dem Ötztal Tourismus<br />
die Tourismushochburgen<br />
mit den kleineren Orten im Tal auf<br />
einen Nenner zu bringen?<br />
Riml: Aufgrund der großen Erfahrung<br />
der Orte Sölden und Obergurgl<br />
eine Marke zu schaffen, war<br />
es eine richtige Entscheidung,<br />
das Ötztal im Winter mit dem<br />
Namen Sölden, Obergurgl und<br />
vorderes Ötztal zu bewerben.<br />
Dem gegenüber im Sommer nur<br />
mit einer Marke Ötztal aufzutreten.<br />
Dazu werden im Sommer<br />
u.a. Neigungsgruppen wie Biken,<br />
Wandern, Rafting geschaffen,<br />
die von den einzelnen Orten mit<br />
dem jeweiligen Angebot beworben<br />
werden können. Im Winter ist es<br />
für die kleineren Orte im vorderen<br />
Ötztal keine Schwierigkeit,<br />
die Schimetropolen des hinteren<br />
Ötztales durch die geographische<br />
Nähe ideal zu vermarkten.<br />
Welche Vor- und Nachteile haben<br />
die Vermieter im mittleren bzw.<br />
vorderen Ötztal?<br />
Riml: Wenn wir überhaupt von<br />
einem Nachteil sprechen können,<br />
dann liegt dieser in der<br />
Kleinstruktur der Betriebe. Zum<br />
Beispiel kostet die Bewerbung<br />
mittels Prospekt einer kleinen<br />
Frühstückspension unwesentlich<br />
weniger als jener eines 50 Betten<br />
Hotels. Der wesentlich größere<br />
Der vordere Oetztaler - Juni <strong>2007</strong>