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60 ABCDEF < 60 61 - 80 kWh/m2 81 - 110 111 - 150 151 - 200

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A Spezifischer Heizenergiepreis<br />

<strong>200</strong>7/08<br />

Im Rahmen ihres Energieprojektes prüft die<br />

Neue Verbraucherzentrale Jahr für Jahr<br />

zahlreiche Heizkostenabrechnungen bzw.<br />

Energierechnungen der Versorger.<br />

Angesichts der immer weiter steigenden<br />

Preise erscheint ein Mehr an Transparenz<br />

bei Heizenergieverbrauch und den Kosten<br />

angesagt. In Rostock erlebten die Haushalte<br />

nach dem Preissprung von <strong>200</strong>1 während<br />

der Jahre <strong>200</strong>7/08 wiederum einen Anstieg<br />

der Preise. Dies galt vor allem für<br />

Erdgaslieferungen, aber auch bei den<br />

Preisen für die Fernwärme gab es eine<br />

deutliche Steigerung. Bei der Auswertung<br />

blieben Extremwerte ebenso unberücksichtigt<br />

wie Daten aus Gebäuden, in denen<br />

ein Dritter die Heizungsanlage auf dem<br />

Grundstück des Eigentümers betreibt<br />

(Contracting). Zur Berechnung des<br />

spezifischen Energiepreises werden die<br />

Angaben zu der gelieferten Brennstoff- bzw.<br />

Wärmemenge (in <strong>kWh</strong>) den Heizkostenabrechnungen<br />

entnommen. Gleiches gilt für<br />

die Angaben zu den dafür entrichteten<br />

Kosten (ohne Heiznebenkosten). Der<br />

Kosten- und Energieanteil für die Warmwasserbereitung<br />

bleibt unberücksichtigt. Zur<br />

Berechnung Ihrer eigenen Werte siehe<br />

Einlageblatt.<br />

Erdgas<br />

mittlerer Preis in Rostock<br />

<strong>200</strong>5 0,050 €/ <strong>kWh</strong><br />

<strong>200</strong>6 0,059 €/ <strong>kWh</strong><br />

<strong>200</strong>7 0,064 €/ <strong>kWh</strong><br />

<strong>200</strong>8 0,072 €/ <strong>kWh</strong><br />

Fernwärme<br />

mittlerer Preis in Rostock<br />

<strong>200</strong>5 0,074 €/ <strong>kWh</strong><br />

<strong>200</strong>6 0,088 €/ <strong>kWh</strong><br />

<strong>200</strong>7 0,099 €/ <strong>kWh</strong><br />

<strong>200</strong>8 0,113 €/ <strong>kWh</strong><br />

B Heizenergieverbrauch bei zentral<br />

beheizten Wohnungen <strong>200</strong>7<br />

In jedem Wohngebäude wird Heizenergie in<br />

Abhängigkeit vom baulichen Wärmeschutz, der<br />

Effizienz der Heizungsanlage, den klimatischen<br />

Bedingungen und dem Nutzerverhalten<br />

verbraucht. Bei einer konstanten Belegung eines<br />

Gebäudes und unveränderten baulichen<br />

Voraussetzungen bildet sich über die Jahre<br />

hinweg ein etwa gleich bleibender spezifischer<br />

Heizenergieverbrauch. Dieser Wert bewegt sich<br />

in Rostock zwischen weniger als 50 <strong>kWh</strong>/qm<br />

Wohnfläche jährlich bis zu 2<strong>80</strong> <strong>kWh</strong>/qm.<br />

Ermittelt wird dieser Wert aus den aktuellen<br />

Heizkostenabrechnungen, indem die gelieferte<br />

Energiemenge (z.B. Erdgas) zunächst um den<br />

Anteil der für die Warmwasserbereitung erforderlichen<br />

Energie reduziert wird. Die verbleibende<br />

Energiemenge wird mit der angegebenen<br />

Gesamtwohnfläche ins Verhältnis gesetzt. Die<br />

Ergebnisse haben wir in sechs Kategorien<br />

aufgeteilt.<br />

%<br />

8,8<br />

17,6<br />

34,3<br />

21,6<br />

15,7<br />

2,0<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

<strong>kWh</strong>/m 2<br />

< <strong>60</strong><br />

<strong>61</strong> - <strong>80</strong><br />

<strong>81</strong> - <strong>110</strong><br />

<strong>111</strong> - <strong>150</strong><br />

<strong>151</strong> - <strong>200</strong><br />

> <strong>200</strong><br />

Bei den zentral beheizten Rostocker Wohngebäuden<br />

weisen etwa 82,3 Prozent einen spezifischen<br />

Heizenergieverbrauch unter <strong>150</strong> <strong>kWh</strong>/qm auf.<br />

Jedoch erscheinen etwa 17,7 Prozent mit einem<br />

Verbrauch von mehr als <strong>150</strong> <strong>kWh</strong>/qm als<br />

sanierungsbedürftig.<br />

Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch pro<br />

Jahr (nicht Klima bereinigt)<br />

bis 500 m 2 Wohnfläche 112 <strong>kWh</strong>/m 2<br />

bis 1000 m 2<br />

<strong>110</strong> <strong>kWh</strong>/m 2<br />

bis 3000 m 2<br />

89 <strong>kWh</strong>/m 2<br />

> 201 <strong>kWh</strong><br />

<strong>151</strong> - <strong>200</strong><br />

<strong>111</strong> - <strong>150</strong><br />

<strong>81</strong> - <strong>110</strong><br />

<strong>61</strong> - <strong>80</strong><br />

< <strong>60</strong><br />

C Heizenergieverbrauch bei fern<br />

beheizten Wohnungen <strong>200</strong>7<br />

Zahlreiche Wohngebäude vor allem im Nordwesten<br />

und Nordosten der Hansestadt sind an<br />

das umfängliche Fernwärmenetz angeschlossen.<br />

Insofern besitzen diese Gebäude keine eigene<br />

Heizungsanlage, sondern verfügen über eine so<br />

genannte Hausanschlussstation. Auch hier kann<br />

den Heizkostenabrechnungen der Umfang der<br />

gelieferten Wärmemenge entnommen werden.<br />

Der Energieanteil für die Warmwasserbereitung<br />

bleibt unberücksichtigt.<br />

gelieferte Wärmemenge<br />

= <strong>kWh</strong>/ m 2<br />

Gesamtwohnfläche<br />

Der hohe Grad an sanierten Gebäuden in<br />

Rostock spiegelt sich besonders im spezifischen<br />

Heizenergieverbrauch fern beheizter Wohngebäude<br />

wider. Die ermittelten Werte halten<br />

bundesweiten Vergleichen in jeder Hinsicht stand.<br />

Es gibt kaum noch Gebäude in den Kategorien E<br />

und F. Nur 11,6 % Prozent der Gebäude weisen<br />

einen spezifischen Heizenergieverbrauch von<br />

mehr als <strong>110</strong> <strong>kWh</strong>/ qm auf.<br />

Die Verteilung im Einzelnen:<br />

<strong>kWh</strong>/ qm<br />

bis <strong>60</strong> bis <strong>80</strong> bis <strong>110</strong> bis <strong>150</strong><br />

34,4 % 22,6 % 30,3 % 11,6 %<br />

Der spezifische Heizenergieverbrauch wird nicht<br />

unwesentlich vom Nutzerverhalten beeinflusst. Es<br />

ist deshalb für jeden Einzelnen interessant, den<br />

eigenen Anteil am Energieverbrauch eines<br />

Wohngebäudes zu berechnen. Auf der Basis der<br />

eigenen Ablesewerte in der Wohnung wird der<br />

prozentuale Anteil im Verhältnis zu den ermittelten<br />

Gesamteinheiten berechnet (siehe<br />

Einlageblatt).<br />

Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch pro<br />

Jahr (nicht Klima bereinigt)<br />

bis 1.000 m 2 Wohnfläche 91 <strong>kWh</strong>/m 2<br />

bis 3.000 m 2<br />

66 <strong>kWh</strong>/m 2<br />

ab 3.000 m 2<br />

75 <strong>kWh</strong>/m 2


D Spezifische Energiekosten je m 2<br />

Wohnfläche - zentral beheizt<br />

Die spezifischen Energiekosten (ohne Warmwasseranteil)<br />

haben sich im Verlaufe der Jahre<br />

<strong>200</strong>7 und <strong>200</strong>8 auch in Rostock ganz deutlich<br />

erhöht. Das gilt vor allem für die Kosten, die auf<br />

Erdgaslieferungen basieren. Hier dominiert - wie<br />

meist überall - nur ein Anbieter. Die spezifischen<br />

Energiekosten werden wie folgt berechnet.<br />

Werden zum Beispiel 86 Prozent der Energie für<br />

die Beheizung der Wohnungen eines Gebäudes<br />

aufgewendet, sind auch 86 Prozent der Kosten<br />

der Erdgaslieferung anzusetzen. Dieser Betrag<br />

wird ins Verhältnis zur Gesamtwohnfläche des<br />

Gebäudes gesetzt und noch durch 12 Monate<br />

geteilt. Beispiel:<br />

14.300 € Erdgaskosten x 86 % = 12.298 €<br />

verteilt auf 1.750 m 2 und durch 12 geteilt ergibt<br />

einen Kostenansatz von 0,59 €/m 2 pro Monat<br />

Die Nutzer der Wohnungen in Rostock zahlen<br />

jedoch nicht nur ihren Anteil an der gelieferten<br />

Energiemenge, sondern in die Heizkosten fließen<br />

auch noch so genannte Nebenkosten ein. Dazu<br />

gehören Wartung, Betriebsstrom, Schornsteinfeger/<br />

Immissionsmessung, Ablese- und<br />

Abrechnungsgebühren sowie Gerätemiete. Diese<br />

Kosten haben eine durchschnittliche Höhe von<br />

0,16 €/m 2 , davon allein für die Erstellung der<br />

jährlichen Abrechnungen etwa 0,10 €/m 2 .<br />

Ausgewiesen werden im Folgenden nur die<br />

direkten Energiekosten je m 2 Wohnfläche. Bei<br />

einer Gesamtwohnfläche der Wohngebäude von<br />

nicht mehr als 1.000 m 2 ergeben sich durchschnittliche<br />

Kosten von 0,53 €/m 2 je Monat. Hier<br />

gibt es aber eine recht große Spanne, die sich im<br />

Bestand wie folgt verteilt.<br />

< 0,35 0,36- 0,50 0,51-0,<strong>60</strong> 0,<strong>61</strong>-0,75 > 0,75 €/m 2<br />

14,3 39,3 21,4 3,6 21,5 %<br />

Zu diesen Kosten kommen noch die o.g. Heiznebenkosten<br />

hinzu, so dass die Haushalte <strong>200</strong>7<br />

im Durchschnitt 0,69 €/m 2 monatlich für die Beheizung<br />

der Wohnungen aufwenden mussten.<br />

E Spezifische Energiekosten je m 2<br />

Wohnfläche - fern beheizt<br />

Bei der Fernwärme rechnen die Stadtwerke Kosten<br />

ab, die sich auf den Gebäude spezifischen<br />

Anschlusswert (Grundpreis) und auf die benötigte<br />

Wärmemenge (Arbeitspreis) sowie auf<br />

Zusatzkosten (Messpreis) beziehen. Diese<br />

Preiskomponenten führen zu einem Mix, der im<br />

Gegensatz zu den durchschnittlichen Erdgaspreisen<br />

eine recht große Spanne aufweisen kann. Gut<br />

belegte und modernisierte Gebäude mit einem<br />

kleineren Anschlusswert kommen i.d.R. auf einen<br />

geringeren Preis je <strong>kWh</strong> als Gebäude mit Leerstand<br />

oder schlechtem baulichen Wärmeschutz. Das<br />

spiegelt sich natürlich bei der Kostenbelastung je<br />

Quadratmeter Wohnfläche wider. Obwohl Fernwärme<br />

in Rostock durchschnittlich 55 Prozent teurer<br />

ist je <strong>kWh</strong> als Erdgas (s. Spalte A) wird die Belastung<br />

durch den deutlich niedrigeren spezifischen<br />

Heizenergieverbrauch je m 2 Wohnfläche stark<br />

abgeschwächt. Auch die Heiznebenkosten fallen<br />

mit etwa 0,12 €/m 2 bei den fern beheizten Gebäuden<br />

etwas geringer aus als bei zentral beheizten.<br />

Wohnfläche bis 3.000 m 2 Ø 0,<strong>61</strong> €/m 2<br />

Über 3.000 m 2 Ø 0,<strong>60</strong> €/m 2<br />

Gesamtbestand incl. Nebenkosten Ø 0,72 €/m 2<br />

Für den Bestand an fern beheizten Wohnungen<br />

ergibt sich für <strong>200</strong>7 folgende Verteilung:<br />

< 0,40 0,41-0,55 0,56-0,65 0,66-0,75 > 0,75 €/m 2<br />

4,9 % 30,5 23,2 18,3 22,1<br />

In 40,3 % der Rostocker Wohngebäude müssen<br />

mehr als 0,65 €/m 2 zzgl. 0,12 € Heiznebenkosten<br />

für die Heizkosten monatlich ausgegeben werden.<br />

Das sind vor allem Gebäude, die nur teilsaniert sind<br />

bzw. in denen ein größerer Leerstand anzutreffen<br />

ist. Im Durchschnitt liegen die Kosten in den fern<br />

beheizten Wohnungen nur unwesentlich über den<br />

Kosten für zentral beheizte. Im Jahre <strong>200</strong>5 mussten<br />

nur 0,43 €/m 2 zzgl. 0,11 € für Nebenkosten<br />

entrichtet werden. Für <strong>200</strong>8 werden Kosten in Höhe<br />

von 0,70 €/m 2 erwartet. Damit wären die Kosten<br />

innerhalb weniger Jahre um <strong>60</strong> Prozent gestiegen.<br />

Aktuell<br />

Ausgabe Januar <strong>200</strong>9<br />

Schutzgebühr 1,- €<br />

Neue Verbraucherzentrale in<br />

Mecklenburg und Vorpommern e.V.<br />

Strandstraße 98, 1<strong>80</strong>55 Rostock<br />

03<strong>81</strong>- 208 70 50 info@nvzmv.de

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