Das wedische Magazin . Ausgabe Nr. 45 / Oktober ... - Garten Weden

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Nährendes / Rezepte Kirchturmkost Teil 8 Der Oktober wird meist mit dem „Goldenen“ gleichgesetzt. Das hat einerseits mit der Verfärbung des Laubes zu tun, bevor die Blätter abfallen, andererseits damit, dass der Oktober der Monat ist, in dem alles, was bisher noch nicht an Ernte eingeholt wurde, nun geerntet und eingekellert wird. Nie mehr im Jahreslauf sind der Keller und die Mieten so voll wie im goldenen Oktober. Wer einen eigenen Garten hat, der kennt das freudige Gefühl, das einen Menschen überkommt, wenn er auf all seine Vorräte blickt, denn alles, was dort gelagert ist, hat er gemeinsam mit Mutter Natur geschaffen. Im Oktober zeigt uns die Natur noch einmal ihre Fülle, bevor sie in den Winterschlaf versinkt. Jetzt ist die Hauptsaison für Kürbisse. Über lange Zeit hatte der Kürbis bei uns nur ein Schattendasein. Erst durch die Bioläden, die vermehrt Kürbisse im Angebot hatten, wurde er wieder mehr beachtet. Auch ich kannte den Kürbis lange Zeit nur so, wie ihn meine Mutter verarbeitet hatte: Süßsauer eingelegt. Das gehörte nicht gerade zu meinen bevorzugten Gerichten, also kam der Kürbis lange Zeit auf meinem Speiseplan nicht vor. Bis ich dann einmal im Herbst im botanischen Garten in Augsburg spazieren ging. In einem der dortigen Gebäude hatten Hausfrauen die unterschiedlichsten Kürbisse aufgebaut – Sorten, die ich bis dahin alle nicht kannte – und sie hatten die unterschiedlichsten Sorten auf Backblechen gebacken, um sie den Spaziergängern zum Probieren zu reichen. Ich war begeistert, wie unterschiedlich die einzelnen Sorten schmeckten und vor allem, wie gut, ein einfacher, gebackener Kürbis schmecken kann. Seit dieser Zeit gehört der Kürbis für mich zu den beliebtesten saisonalen Gemüsen und ich begann ihn auch selber anzubauen. Dabei bevorzuge ich vor allem den Hokkaidokürbis, weil man den nicht einmal schälen muss und sein Geschmack hervorragend ist, den Butternut, weil der tatsächlich buttrig schmeckt und den Muskatkürbis, wegen seines aromatischen Geschmacks. Ich kann nur jedem raten, selber einmal die Vielfalt der Kürbisse zu probieren, weil die Geschmäcker ja verschieden sind. Kürbisse lassen sich hervorragend für den Winter im kühlen Keller lagern. Manche Sorten halten zwei bis drei Monate, andere wesentlich länger. Am längsten lassen sich Hokkaido und Gelber Zentner, auch Gartenkürbis genannt, lagern. Das Fruchtfleisch der Kürbisse lässt sich gut pürieren und bietet eine ideale Grundlage für rohe oder gekochte Suppen, Eintöpfe oder auch für süße Kuchenfüllungen. Die Kerne sind eine gesunde Knabbe- Garten Weden, das wedische Magazin Ausgabe 45 . Oktober 2012 rei. Dafür werden die Kerne aus dem fasrigen Kürbisfleisch gelöst, flach ausgebreitet, getrocknet und dann leicht geröstet. Man kann sie auch statt Nüssen zum Backen verwenden. An anderen Gemüsen können wir im Okober ernten: Blattspinat, Chinakohl, Fenchel, Lauch, Möhren und Pastinaken, Rotkohl, Stangensellerie, Weißkohl, Wirsing, Russischer Kohl – oder Bremer Scherkohl, Blumenkohl, Broccoli, Champignons, Knollensellerie, Kohlrabi, Mangold, Rote Bete, Steckrüben, Topinambur, Zuckermais, Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch. Die letzten Tomaten, Zucchini und Salate können noch geerntet werden, solange es noch keinen Bodenfrost gibt. Hinzu kommen die ersten Wintergemüse und -salate, wie Schwarzwurzeln, Endiviensalat und Feldsalat. Nach dem ersten Frost kommt dann noch der Grünkohl und der Rosenkohl hinzu. Obst gibt es in Hülle und Fülle. Angefangen von Äpfeln in den unterschiedlichsten Sorten, Birnen, Weintrauben, Quitten und Preiselbeeren. An Wildfrüchten finden wir jetzt: Holunderbeeren, aus denen wir Saft und Gelee zubereiten können, Hagebutten, die wir zu Mus, Fruchtmark, Marmelade, Saft oder Likör verarbeiten können und Sanddorn, aus dem wir Saft, Gelee und Konfitüre bereiten. Während das Hagebuttenmus roh hervorragend schmeckt und sehr gesund ist, sollte man den Sanddorn kurz erhitzen. Wenn es den ersten Frost gegeben hat, können wir die Schlehen genießen. Ich mag sie sehr gerne roh, verarbeite sie jedoch auch zu Saft und Marmelade und mache aus ihnen einen Likör. Bei den Schlehen kann es passieren, dass die Vögel sie vor dem ersten Frost schon zum größten Teil vertilgt haben. Im letzten Jahr ist mir das passiert – ich bekam keine Schlehe mehr ab. Marie-Luise gab mir deshalb den Tipp, dass ich die Schlehen schon vorher ernten und sie zur „Nachreife“ ins Gefrierfach legen soll. Sie macht das so, seit sie gleiche Erfahrungen machte wie ich. Schlehen sind, bevor sie Frost abbekommen haben, recht herb. Ich mag sie zwar auch dann, aber sie schmecken wesentlich süßer, wenn sie einmal gefroren waren. Der Oktober ist auch die Zeit, in der Nüsse und Esskastanien (Maronen) geerntet werden. Die Kräutersaison geht so langsam dem Ende entgegen, und was jetzt noch übrig ist und nicht winterhart, sollte so langsam abgeerntet werden. Die letzte Petersilie wird hereingeholt, der Schnittlauch kann noch ein letztes Mal zurückgeschnitten werden, was vom Liebstöckel noch da ist, kann zum Trocknen ins Haus geholt werden. Basilikum breite ich zum Trocknen vorsichtig auf dem Küchentisch aus und die Zitronenmelisse wird in Sträußen
zum Trocknen aufgehängt. Meerrettich hat jetzt Saison und kann ausgegraben werden, genauso wie die Wurzeln der Nachtkerzen und des Beinwell. Jetzt kann man die letzten Kräuter für den Kräutertee an kalten Winterabenden sammeln und trocknen. Dazu gehören Spitzwegerich, Eibisch, Malve, Minzen, Dost und Goldrute. Ein letztes Mal kann die Botanisiertrommel für dieses Jahr mit Kräutern prall gefüllt werden. Wenn man sich die Liste all dessen anschaut, was der Oktober uns bietet, dann spricht man sicher mit Recht vom goldenen Oktober. Kürbis-Rohkost REZEPTE Zutaten: 400 g Kürbis (z.B. Hokkaido oder Muskatkürbis) 3 Tomaten 4 Gewürzgurken 1 mittelgroße Zwiebel 4 EL Öl (ich mische Kürbiskernöl mit Sonnenblumenöl) 3 EL Weißweinessig 1 Bund Schnittlauch, Salz und Pfeffer Zubereitung: Den Kürbis schälen und in feine Streifen raspeln. Die Tomaten und Gewürzgurken klein schneiden, die Zwiebel fein würfeln, Schnittlauch hacken und alles in eine Schüssel geben. Aus Öl, Essig, Salz und Pfeffer eine Marinade bereiten und über den Salat geben. Alles gut durchmischen und ein paar Stunden an einem kühlen Ort gut durchziehen lassen. Kürbis vom Backblech Garten Weden, das wedische Magazin Ausgabe 45 . Oktober 2012 Das einfachste Kürbisrezept für gegarten Kürbis ist es, den Kürbis auf ein Backblech zu legen, ein wenig Öl dazu zu geben und etwa 20 Minuten bei 180°C im Backofen zu backen. Wer mag, kann neben dem Öl auch noch frisch gepressten Knoblauch oder/und Rosmarin zugeben. Dazu schmeckt eine Kräuterremoulade. Kürbisgemüse * * * Zutaten: 500 g Kürbis 2 mittelgroße Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 2 EL Öl 3 TL Paprikapulver 1 TL Kümmel Salz und Pfeffer 3 ELSauerrahm (für Veganer Tofusahne) 1 EL Mehl (gut geht auch frisch gemahlenes Buchweizenmehl) etwas Rotweinessig wer mag: etwas Wein Zubereitung: Kürbis schälen (Hokkaido muss nicht geschält werden), in Würfel schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Beides im Öl etwas andünsten, Kürbis dazu geben und kurz mit andünsten. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Etwas Wasser angießen (alternativ Wein – rot oder weiß ist egal, beides schmeckt darin hervorragend). Sauerrahm mit dem Mehl verrühren und zugeben. Noch einmal aufkochen lassen. Einen kleinen Schuss Essig zugeben und eventuell nachwürzen. Christa Jasinski
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