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Vernetzt arbeiten aus der Zeitschrift Stein Juli 2009

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Werkstatt<br />

Das Herzstück<br />

<strong>der</strong> Produktion:<br />

Bestücken <strong>der</strong><br />

Ganster-<br />

Sägestraße.<br />

<strong>Vernetzt</strong> <strong>arbeiten</strong><br />

Mehr EDV geht fast nicht: Ein Granitwerk<br />

im bayerischen Wald setzt auf die elektronische<br />

Verknüpfung aller Produktionsschritte.<br />

I m nie<strong>der</strong>bayerischen Patersdorf<br />

im Landkreis Regen ticken<br />

die Uhren schneller. Dort produziert<br />

das Granitwerk Apfl seit 1980 Grabsteine.<br />

Von Anfang an hielt man die<br />

Technik ständig auf dem neuesten<br />

Stand und investierte in mo<strong>der</strong>ne Ma-<br />

Von Richard Watzke<br />

schinen. Der letzte große Sprung erfolgte<br />

2005 mit <strong>der</strong> Einweihung einer<br />

24 Meter langen Sägestraße von Ganster.<br />

Im selben Jahr schloss Sandra<br />

Feist, die Tochter des Geschäftsführers<br />

Manfred Feist, ihr Studium als Wirtschaftsinformatikerin<br />

ab und trat ins<br />

Brückensäge mit<br />

hochauflösen<strong>der</strong><br />

Zeilenkamera über<br />

dem Sägesupport.<br />

Für ein optimales<br />

Scannergebnis<br />

wurde die Anlage<br />

vor Streulicht abgeschirmt.<br />

Konturenseilsäge<br />

von SFT mit beweglichen<br />

Schlitten. Die<br />

Werkstücke werden<br />

nach dem Sägen zu<br />

einer Konturen-Polierstationweitergeschoben.<br />

Unternehmen ein. Spätestens da war<br />

klar, wohin <strong>der</strong> Weg führt: In eine<br />

EDV-gestützte Optimierung aller Arbeitsschritte,<br />

von <strong>der</strong> Auftragserfassung<br />

bis zur Auslieferung über die<br />

Branchensoftware STI von Wihofszky.<br />

Lagerbestand wurde halbiert<br />

Die Entscheidung war kein Zufall: Gemeinsam<br />

mit Jochen Wihofszky hatte<br />

man schon 15 Jahre zuvor bei <strong>der</strong> Vernetzung<br />

einer Seilsäge mit einem<br />

CAD-Programm Erfahrungen gesammelt<br />

- damals war das für die <strong>Stein</strong>branche<br />

noch Neuland. Ursprünglich<br />

arbeitete die Seilsäge mit Teach-in,<br />

Manfred Feist wünschte aber eine<br />

Steuerung <strong>der</strong> Säge über das Netzwerk.<br />

Der nächste Schritt war die Verknüpfung<br />

<strong>der</strong> Auftragsdaten mit den CAD-<br />

Zeichnungen in STI. Dadurch wurden<br />

Werkzettel und Auftragsbestätigungen<br />

erzeugt; später folgte die Tourenplanung<br />

und Kalkulation. Den Einstieg<br />

44 S07/09


Nach <strong>der</strong> Auftragserfassung<br />

in<br />

STI wird eine<br />

CAD-Zeichnung<br />

erstellt.<br />

in das aktuelle System machte man<br />

mit <strong>der</strong> Tranchenverwaltung; viele<br />

Tranchen waren auf Lager, aber niemand<br />

wusste ganz genau, wieviel Material<br />

wirklich zur Verfügung stand.<br />

Dank elektronischer Verwaltung<br />

konnte <strong>der</strong> Lagerbestand inzwischen<br />

halbiert werden und das freigewordene<br />

Kapital an<strong>der</strong>weitig investiert werden.<br />

Die Fehlerquote liegt bei nur<br />

einem Prozent, erklärt Sandra Feist;<br />

auch das Blocklager wird mittlerweile<br />

komplett über STI verwaltet.<br />

Zeit sparen beim Einrichten<br />

In <strong>der</strong> Sägerei werden die aufgebänkten<br />

Rohplatten zunächst optisch<br />

erfasst. Dazu fährt die Ganster-Brükkensäge<br />

dreimal täglich die gesamte<br />

Bahn ab und nimmt alle <strong>Stein</strong>e millimetergenau<br />

auf. Neben <strong>der</strong> hohen<br />

Genauigkeit spart das viel Zeit, da die<br />

Position je<strong>der</strong> einzelnen Rohplatte bereits<br />

gespeichert ist. Beim Starten<br />

Starten eines<br />

Sägeauftrags:<br />

Jochen Wihofszky<br />

mit Wolfgang Falter<br />

von Apfl Granit<br />

vor einem<br />

Kontrollschirm an<br />

<strong>der</strong> Sägestraße.<br />

eines Sägeprogramms wird die CAD-<br />

Datei <strong>aus</strong> dem Netzwerk <strong>aus</strong>gewählt<br />

und am Bildschirm auf dem Scann <strong>der</strong><br />

Tranche platziert. Das System berechnet<br />

automatisch eine materialsparende<br />

Reihenfolge. Dank dieser Optimierung<br />

wird nur so viel Material wie unbedingt<br />

nötig gesägt. Die Abschnitte<br />

werden markiert und mit einer neuen<br />

Lagernummer ins Tranchenlager übernommen.<br />

Um die Säge zu starten, wird <strong>der</strong> Sägeauftrag<br />

an die Maschine überspielt<br />

und dann vom Bediener freigegeben.<br />

Am Display sieht er, wie lange die Maschine<br />

beschäft sein wird.<br />

Ein großer Vorteil <strong>der</strong> Vernetzung ist<br />

die Rückmeldung <strong>der</strong> Maschine, welche<br />

Aufträge bereits abgearbeitet<br />

sind. Das spart Zeit bei <strong>der</strong> Auftragsbearbeitung<br />

und informiert stets über<br />

den aktuellen Bearbeitungsstand des<br />

Auftrags. Dazu sind auch eine Konturenseilsäge<br />

und ein Kantenautomat<br />

ins Netz eingebunden. �<br />

Auswahl des Rohmaterials <strong>aus</strong> dem Lagerbestand in STI.<br />

Über Suchmasken schlägt das System passende Stücke vor.<br />

Scann aller aufgebänkten Rohplatten von <strong>der</strong> Brückensäge<br />

<strong>aus</strong>. Dadurch wird das Setzen von Nullpunkten<br />

überflüssig.<br />

Einteilung <strong>der</strong> Schnitte: Die Farbcodierung zeigt dem<br />

Bediener die Schnittfolge. Reststücke werden markiert<br />

und neu ins Rohmateriallager eingebucht.<br />

Im Netz<br />

mehr zum Thema<br />

www.apflgranit.de<br />

www.wihofszky.de<br />

Werkstatt<br />

S07/09 45

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