Infrastruktur in Bulgarien Zustand, Perspektiven ... - AHK Bulgarien
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gora, Pleven, Sliven und Dobrich. Die räumliche Verteilung der Bevölkerung ist eng mit den<br />
Unterschieden zwischen den Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Regionen des Landes<br />
verbunden. Gegenwärtig lebt knapp die Hälfte der bulgarischen Bevölkerung <strong>in</strong> der Hauptstadt<br />
Sofia (ca. Mio. EW) und <strong>in</strong> den Ballungsräumen Varna und Plovdiv (je 0,5 Mio. EW).<br />
E<strong>in</strong>e starke Abwanderung verzeichnet der Nordwesten <strong>Bulgarien</strong>s, wo nur noch ca. 0,5 Mio.<br />
Menschen leben.<br />
1.2 Wirtschaftsentwicklung <strong>Bulgarien</strong><br />
Nach dem Zusammenbruch des Marktes der Sowjetunion <strong>in</strong> den 90er Jahren geriet<br />
die bulgarische Volkswirtschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e schwere Krise. Der Lebensstandard und das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt<br />
(pro Kopf) der Bevölkerung g<strong>in</strong>gen deutlich zurück und erreichten erst<br />
003- 004 wieder das Niveau von 989. Offensichtlich brauchte die Wirtschaft <strong>Bulgarien</strong>s<br />
Reformen, doch die Versuche der Regierung im Jahr 996, e<strong>in</strong>en hohen Wechselkurs des<br />
bulgarischen Lews bei e<strong>in</strong>em hohen Staatsdefizit zu halten, führten zu e<strong>in</strong>em wirtschaftlichen<br />
Zusammenbruch. Ende 996 und Anfang 997 erreichte die Inflation 3 %, die bulgarische<br />
Währung und die Banken brachen über Nacht zusammen, die Regierung sah sich<br />
zum Rücktritt genötigt.<br />
Nach den vorgezogenen Parlamentswahlen im Frühjahr 997 verabschiedete die neue<br />
Regierung e<strong>in</strong> Paket von Wirtschaftsreformen, das durch den Internationalen Währungsfonds<br />
und die Weltbank unterstützt wurde. Die Schaffung e<strong>in</strong>es „Currency Boards“ (Währungsrat)<br />
<strong>in</strong> <strong>Bulgarien</strong> trug zusätzlich zu makroökonomischer Stabilität bei. Die Regierung unternahm<br />
weitreichende strukturelle Reformen, die mit der Privatisierung staatlicher Vermögenswerte<br />
verbunden waren. Bereits im Jahr 998 wurde e<strong>in</strong> Wirtschaftswachstum von 3,5% verzeichnet,<br />
die Inflation sank bis 999 auf 6, %. Der Wechselkurs des bulgarischen Lews wurde<br />
erfolgreich an die Deutsche Mark gebunden, ab 999 dann an den Euro.<br />
In den letzten Jahren hat die wirtschaftliche Entwicklung <strong>Bulgarien</strong>s beachtliche Fortschritte<br />
gemacht. Das durchschnittliche BIP-Wachstum erreichte regelmäßig fünf bis sechs<br />
Prozent und lag auch aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus deutlich über dem europäischen<br />
Durchschnitt. 008 erwirtschaftete <strong>Bulgarien</strong> e<strong>in</strong>en Zuwachs des Brutto<strong>in</strong>landsprodukts<br />
<strong>in</strong> Höhe von 6%, obwohl das 4. Quartal 008 bereits deutlich unter dem E<strong>in</strong>fluss<br />
der globalen Krise stand. Im . Quartal 009 sank nach vorläufigen Angaben des Nationalen<br />
Statistischen Instituts das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt um 3,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
Hauptursache war der starke E<strong>in</strong>bruch der Industrieproduktion um , %. Der<br />
Dienstleistungssektor legte h<strong>in</strong>gegen m<strong>in</strong>imal um 0,9% zu. Für das zweite Quartal wird e<strong>in</strong><br />
weiterer Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4,8% erwartet. Im Gesamtjahr 009 dürfte<br />
das Brutto<strong>in</strong>landsprodukt um 6,0% fallen, und auch 0 0 wird die Wirtschaft noch unter dem<br />
E<strong>in</strong>fluss der Krise stehen. Mittelfristig dürfte die bulgarische Volkswirtschaft aufgrund des<br />
weiterh<strong>in</strong> enormen Nachholbedarfs dann wieder überdurchschnittlich wachsen. In der Zeit<br />
der globalen Krise erweist sich der feste Wechselkurs des Lew zum Euro als große Stütze.<br />
<strong>Bulgarien</strong> will weiterh<strong>in</strong> an dem fixen Lew-Euro-Wechselkurs im Rahmen se<strong>in</strong>es Currency<br />
Board-Systems festhalten und <strong>in</strong> wenigen Jahren den Euro e<strong>in</strong>führen.<br />
| 4 INFRASTRUKTUR IN BULGARIEN- <strong>Zustand</strong>, <strong>Perspektiven</strong>, Projekte