I N F O R M A T I O N
I N F O R M A T I O N
I N F O R M A T I O N
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I N F O R M A T I O N<br />
zur Pressekonferenz<br />
mit<br />
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer<br />
am 19. Jänner 2012<br />
zum Thema<br />
"Schwerpunkte der Oö. Gesundheitspolitik<br />
2012/2013 – Start der Präventionsoffensive"<br />
Weiterer Gesprächsteilnehmer:<br />
Landessanitätsdirektor Dr. Georg Palmisano<br />
Univ.-Prof. Primar Dr. Klaus Schmitt, Landesfrauen- und<br />
Kinderklinik Linz<br />
Dr. Heinrich Gmeiner, Gesundheitsabteilung Land OÖ<br />
Rückfragen-Kontakt:<br />
Mag. a Andrea Strasser (+43 732) 7720-11 407, 0664/422 32 48
__________________________________________________________________________2<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012<br />
"Da flehen die Menschen<br />
die Götter an um Gesundheit<br />
und wissen nicht,<br />
dass sie die Macht darüber selber besitzen".<br />
Österreich hat Aufholbedarf bei der Gesundheitsvorsorge<br />
Oberösterreich startet neue<br />
Präventionsoffensive<br />
(Demokrit)<br />
Der demografische Wandel, ein verändertes Krankheitsspektrum und der medizinische<br />
Fortschritt stellen Wirtschaft, Gesundheitswesen und Politik vor große<br />
Herausforderungen. So gibt es beispielsweise knapp 50 Millionen Diabetiker/-innen in<br />
Europa mit steigender Tendenz. In Österreich ist schätzungsweise jede/r Zehnte von<br />
dieser Krankheit betroffen. "Wichtig ist deshalb die Prävention und<br />
Gesundheitsförderung weiter zu stärken. Denn Prävention und Gesundheitsförderung<br />
können viel Leid bei den Menschen, aber auch Kosten im Gesundheitssystem<br />
verringern", so Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Dr. Josef Pühringer.<br />
Nach der Einführung der neuen Dachmarke "Gesundes Oberösterreich"<br />
www.gesundes-oberoesterreich.at im Vorjahr startet Oberösterreich heuer eine<br />
Gesundheitsoffensive, die sich unter anderem den Schwerpunktthemen "Kinder- und<br />
Jugendgesundheit, "Arbeit und Gesundheit" sowie "Bewegung" widmet.<br />
"Selbstverständlich bringt auch die OÖ. Gesundheits- und Spitals AG ihr know how in<br />
dieses Präventionskonzept ein. Auch die Ordenskrankenhausträger und das AKH der<br />
Stadt Linz sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Diese Gesundheitsstrategie zielt<br />
darauf ab, in allen Lebensphasen und Lebenswelten die Gesundheit der Menschen im<br />
Land zu fördern und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs zu sichern",<br />
so Pühringer.
__________________________________________________________________________3<br />
Österreich bei Vorsorgeausgaben im letzten Drittel<br />
Die Gesundheitsvorsorge braucht einen neuen Stellenwert. Denn: Nur 1,9 Prozent der<br />
im Gesundheitsbereich verwendeten Mittel werden in Österreich für Vorsorge und<br />
Prävention ausgegeben, alle anderen Gelder fließen in die "Reparaturmedizin".<br />
Österreich liegt dabei weltweit im letzten Drittel, wie aus einer Erhebung aus dem Jahr<br />
2007 hervorgeht (siehe Grafik unten).<br />
Der OECD-Durchschnitt liegt mit drei Prozent an Präventionsausgaben erheblich<br />
über den von Österreich erreichten Wert. An der Spitze liegt Kanada mit 7,3 Prozent<br />
vor Finnland mit 5,8 Prozent. Das Schlusslicht bildet Italien mit 0,6 Prozent.<br />
Quelle: "Health at a Glance 2009 – OECD Indicator"<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012
__________________________________________________________________________4<br />
Lebenserwartung kontinuierlich angestiegen<br />
Die Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen.<br />
Wichtig ist aber auch, dass die Gesundheitserwartung, also die in Gesundheit<br />
verbrachten Lebensjahre, gesteigert werden kann. Viele Erkrankungen sind vom<br />
Lebensstil beeinflusst. Die Hauptrisikofaktoren für die Zivilisationskrankheiten sind,<br />
falsche Ernährung, zuwenig Bewegung, Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum. Hier<br />
kann Prävention wirkungsvoll ansetzen.<br />
Die kostenlose Vorsorgeuntersuchung wird von rund zwölf Prozent der Bevölkerung<br />
in Anspruch genommen. Oberösterreich liegt dabei knapp unter dem Bundesschnitt.<br />
Alter in Jahren<br />
22<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
3,1<br />
5,3<br />
4,1<br />
Lebenserwartung in Gesundheit - 65-jährige Männer und Frauen<br />
2,3<br />
5,8<br />
5,0<br />
2,6<br />
5,9<br />
6,0<br />
2,8<br />
5,9<br />
6,9<br />
2,5<br />
6,0<br />
8,7<br />
1978 1983 1991 1998 2006 1978 1983 1991 1998 2006<br />
Männer Frauen<br />
4,7<br />
7,6<br />
3,6<br />
3,5<br />
8,2<br />
4,9<br />
(sehr) guter mittel-mäßiger (sehr) schlechter<br />
Die Tabelle zeigt, dass sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur die Lebenserwartung<br />
stark erhöht hat, sondern auch der Gesundheitszustand im Alter. Sowohl Frauen als<br />
auch Männer sind heutzutage bis knapp zu ihrem 74. Lebensjahr in sehr guter bzw. in<br />
guter gesundheitlicher Verfassung, Männer danach noch weitere sechs Jahre und<br />
Frauen weitere knapp achteinhalb Jahre in mittelmäßiger Gesundheitsverfassung.<br />
Ziel muss es also sein, den Gesundheitszustand im Alter so lange wie möglich auf<br />
hohem Niveau zu halten - vor allem durch rechtzeitige Gesundheitsvorsorge.<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012<br />
3,7<br />
8,3<br />
6,0<br />
3,7<br />
8,2<br />
7,4<br />
3,2<br />
8,4<br />
8,9
__________________________________________________________________________5<br />
Schwerpunkte der Gesundheitsoffensive für 2012 und 2013:<br />
1. Kinder- und Jugendgesundheit<br />
Im Auftrag des Landes OÖ wird unter der fachlichen Leitung von Univ.-Prof. Prim. Dr.<br />
Klaus Schmitt eine Strategie sowie ein Umsetzungskonzept zum Thema "Kinder- und<br />
Jugendgesundheit" erarbeitet. Einerseits geht es dabei um "Prävention durch<br />
Bewegung", anderseits um "Prävention Computerspielsucht". Der Ärztliche Leiter<br />
der Landes-Kinderklinik weist im Vorfeld darauf hin, dass die durchschnittliche<br />
Kalorienzufuhr in den letzten Jahrzehnten sogar zurückgegangen sei. Stark<br />
abgenommen habe das Ausmaß täglicher körperlicher Aktivitäten. Pilotprojekte zur<br />
Umsetzung sollen ab 2013 folgen.<br />
1.1. Übergewicht schon im Kindesalter<br />
Ernährung, Bewegungsverhalten und Freizeitgestaltung beeinträchtigen bereits im<br />
Kindesalter die Gesundheit: Knapp 20 Prozent der 6- bis 14 jährigen Kinder und<br />
Jugendlichen in Oberösterreich sind übergewichtig oder adipös.<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012
__________________________________________________________________________6<br />
Bewegungsverhalten:<br />
Die geforderte Bewegungszeit von 60 min./Tag (zumindest mittlerer Intensität)<br />
wird von weniger als einem Drittel der Kinder und Jugendlichen erreicht. Im<br />
Durchschnitt beträgt die Zeit der körperlichen Aktivität (flottes Radfahren, eine<br />
Treppe hoch laufen) 50 Minuten am Tag!<br />
Rund 45 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahren sind in der<br />
Freizeit kaum körperlich aktiv. Lediglich 1/4 der österreichischen Erwachsenen<br />
bewegt sich ausreichend.<br />
Freizeitgestaltung:<br />
Die 3- bis 6-Jährigen verbringen täglich 1 bis 2 Stunden vor dem Fernsehgerät.<br />
11- bis 15 jährige Schüler/-innen sitzen rund 2,3 Stunden täglich vor den<br />
Fernsehgeräten – an schulfreien Tagen steigt der Fernsehkonsum 3,3 Stunden pro<br />
Tag.<br />
Computerspiele und Spielkonsolen werden täglich 1,4 Stunden genutzt – an<br />
schulfreien Tagen 2,3 Stunden pro Tag.<br />
1.2. Pilotprojekt "Gesunder Kindergarten" Schritt in die richtige Richtung<br />
Die Ergebnisse des 2009 in Oberösterreich begonnen Pilotprojektes "Gesunder<br />
Kindergarten" können sich sehen lassen. Innerhalb der zweijährigen Testphase haben<br />
"Gesunde Jausen" (Obst, Gemüse, Joghurt, etc) um mehr als 40 Prozent<br />
zugenommen. Das Angebot an Obst als Zwischenmahlzeit verdoppelte sich beinahe.<br />
Auch beim Freizeitverhalten der Kinder zu Hause zeigen sich positive Effekte: Jede/r<br />
zweite Schulanfänger/-in gibt der Bewegung im Freien gegenüber Spielen in<br />
Innenräumen den Vorzug. Das Wissen der Kinder hinsichtlich gesunder gegenüber<br />
ungesunden Nahrungsmittel als auch das Wissen zu gesunden Freizeitaktivitäten<br />
konnten gesteigert werden. Auch für die Eltern haben sich die Erwartungen vollständig<br />
erfüllt und die Zufriedenheit mit dem Programm ist ausgesprochen hoch.<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012
__________________________________________________________________________7<br />
Seit Herbst 2011 können sich oö. Kindergärten in den "Gesunden Gemeinden" am<br />
Netzwerk "Gesunder Kindergarten" beteiligen. Anmeldeformulare können über<br />
www.gesundes-oberoesterreich.at abgerufen werden. In der Zukunft sollen auch<br />
weitere Themenbereiche wie Zahngesundheit, psychosoziale Gesundheit, Hygiene,<br />
etc, in das Netzwerk "Gesunder Kindergarten" aufgenommen werden und das Thema<br />
Kindergesundheit umfassend in den Kindergartenalltag, in den "Gesunden Gemeinden",<br />
in den Vereinen und in Verpflegungsbetrieben integriert werden.<br />
Ausbauphasen 2012/2013:<br />
Kindergartenjahr 2012/2013: Beteiligung von 150 Kindergärten (ca. 20 Prozent aller<br />
Kindergärten)<br />
Kindergartenjahr 2013/2014: Beteiligung von 225 Kindergärten (ca. 30 Prozent aller<br />
Kindergärten)<br />
Nach jeweils zwei Jahren Beteiligung am Netzwerk erhält der jeweilige Kindergarten<br />
die Auszeichnung "Gesunder Kindergarten".<br />
1.3. Gewicht und Bewegung wichtige Präventionsthemen im Schulalter<br />
Im neuen Schulgesundheitssystem werden von Schulärzten/-innen in Pflichtschulen<br />
erhobenen Untersuchungsdaten elektronisch erfasst. Auffällige Untersuchungs-<br />
ergebnisse waren dabei die Zahl übergewichtiger Schülerinnen und Schüler und Kinder<br />
mit Auffälligkeiten am Bewegungsapparat. Eine Auswertung der Untersuchungs-<br />
ergebnisse bei 3.761 Oö. Pflichtschüler/-innen im Schuljahr 2010/11 ergab folgende<br />
Ergebnisse:<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012
__________________________________________________________________________8<br />
Anteile<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Insgesamt<br />
Übergewicht<br />
Schuluntersuchungen 2010/2011<br />
1.+2. 3.+4. 5.+6. 7.+8.<br />
Schulstufe<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012<br />
extreme Adipositas<br />
Adipositas<br />
Übergewicht<br />
Bereits in den ersten beiden Schulstufen weisen 12,9 Prozent der oö. Schüler/-innen<br />
Übergewicht oder Adipositas (Fettleibigkeit) auf. Noch während des<br />
Pflichtschulalters steigt der Anteil Übergewichtiger auf mehr als 20 Prozent.<br />
starkes<br />
extreme<br />
Schulstufe Untergewicht Untergewicht Normalgewicht Übergewicht Adipositas Adipositas Insgesamt<br />
Insgesamt 3,2% 6,3% 72,5% 10,4% 6,0% 1,6% 100,0%<br />
1.+2. 4,5% 6,7% 75,9% 7,1% 4,0% 1,8% 100,0%<br />
3.+4. 2,8% 6,9% 72,6% 10,7% 6,1% 0,9% 100,0%<br />
5.+6. 2,4% 5,3% 69,7% 13,7% 7,1% 1,7% 100,0%<br />
7.+8. 1,3% 5,5% 71,2% 11,9% 7,6% 2,5% 100,0%<br />
Deshalb bietet das Land OÖ Richtlinien für eine "Gesunde Schuljause" an sowie das<br />
Projekt "Gesunde Schulküche". Im Jahr 2012 werden 14 Seminare für Köche/-innen<br />
aus allen Schul- und Kindergartenküchen dafür sorgen, qualitative Verbesserungen des<br />
Mittagessens zu erreichen.<br />
Neben dem Thema Ernährung ist das Thema Bewegung ein weiterer wichtiger<br />
Ansatzpunkt für präventive Projekte. Um das Bewegungsverhalten bei Kindern und<br />
Jugendlichen zu verbessern, bietet das Land zusätzlich zu den Bewegungsaktivitäten<br />
im Netzwerk Gesunder Kindergarten in Volksschulen das Projekt "Haltungs- und<br />
Bewegungsberatung" an. Auch die Schulärzte/-innen widmen dem
__________________________________________________________________________9<br />
Bewegungsapparat besonderes Augenmerk. Bei den schulärztlichen<br />
Untersuchungen im Schuljahr 2010/2011 wurden folgende Ergebnisse erhoben:<br />
22 Prozent der Schüler/-innen weisen Schwächen beim Bewegungsapparat auf,<br />
rund 10 Prozent der Schüler/-innen gaben an nie Sport zu betreiben, rund 35 Prozent<br />
der Schüler/-innen meinten gelegentlich Sport zu betreiben.<br />
Anteile<br />
40,0%<br />
35,0%<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
10,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
0,3%<br />
25,5%<br />
Sportausübung<br />
35,8%<br />
10,7%<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012<br />
27,7%<br />
Leistungssport Vereinssport Gelegentlich Nie Unbekannt<br />
1. 4. Zahngesundheit: Kariesvermeidung im Vordergrund<br />
Entsprechend dem WHO Ziel soll in Oberösterreich bis 2020 erreicht werden, dass 80<br />
Prozent der Sechsjährigen kariesfrei sind und Zwölfjährige im Durchschnitt<br />
höchstens 1,5 kariöse, extrahierte oder gefüllte Zähne aufweisen.<br />
Die Zahnstatuserhebung im Jahr 2009 ergab, dass in Oberösterreich 30,7 Prozent<br />
der Sechsjährigen kariesfrei sind und Zwölfjährige im Durchschnitt über 2,4<br />
kariöse, extrahierte oder gefüllte Zähne verfügen.<br />
Daher wird die Förderung der Zahngesundheit gemeinsam mit den<br />
Sozialversicherungsträgern weiter entwickelt, um das WHO-Ziel zu erreichen. Dabei<br />
wird der Schwerpunkt in das Kindergartenalter gelegt. Erste Umsetzungsschritte sind<br />
für das Schuljahr 2012/2013 geplant.
__________________________________________________________________________10<br />
Das Thema Zahngesundheit wird in Schulen und Kindergärten sowie sonstigen<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen durch das pädagogische Personal aufgegriffen und<br />
umfassend – vom richtigen Zähneputzen bis Zahnhygiene und zahngesunde Ernährung<br />
– vermittelt. Im Frühjahr 2012 wird neuerlich eine Zahnstatuserhebung<br />
durchgeführt, welche die Erhebung der Ausgangssituation für das neue Modell der<br />
Zahngesundheitsförderung darstellen soll.<br />
2. Arbeit und Gesundheit – Jahresschwerpunkt 2012<br />
Heuer wird im Netzwerk "Gesunde Gemeinde" zum ersten Mal das Thema "Arbeit und<br />
Gesundheit" in den Mittelpunkt gestellt. Einen ersten Schritt für das vermehrte<br />
Bewusstmachen von "Betrieblicher Gesundheitsförderung" bei Arbeitgebern,<br />
Arbeitnehmern und der Oberösterreichischen Bevölkerung war die Gründung im Jahr<br />
2010 der Oö. Plattform Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention durch<br />
das Land Oberösterreich, AUVA, Arbeiterkammer OÖ, Wirtschaftskammer OÖ und OÖ<br />
Gebietskrankenkasse zur Vernetzung der Aktivitäten der Kooperationspartner.<br />
Im Netzwerk "Gesunde Gemeinde" wurde im Vorjahr mit sieben Pilotgemeinden<br />
(Kirchham, Ottnang, Pettenbach, Roßleithen, Scharnstein, St. Konrad, Wolfsegg) ein<br />
aus den Mitteln des Fonds Gesundes Österreich mitfinanziertes Projekt<br />
"Gesundheitsförderung bei der Arbeit" umgesetzt. Mit diesem Pilotprojekt wurde der<br />
nun startende Jahresschwerpunkt 2012 mit dem flächendeckenden Aufgreifen dieses<br />
Themas vorbereitet.<br />
Insgesamt wurden im Vorjahr 16 Veranstaltungen organisiert, das Projekt wurde vom<br />
Ärztlichen Qualitätszentrum der Ärztekammer OÖ evaluiert. 548 Personen haben<br />
Fragebögen für die Evaluierung ausgefüllt. Besonders positiv wurden Veranstaltungen<br />
hervorgehoben, die das aktive Mitmachen der Teilnehmer/-innen ermöglichen und<br />
erfordern, z.B. die Bewegungsveranstaltungen. Der Ansatz, das Thema<br />
"Gesundheitsförderung bei der Arbeit“ im Setting Gemeinde in Form einer<br />
Veranstaltungsreihe umzusetzen, wird durchgehend positiv beurteilt.<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012
__________________________________________________________________________11<br />
Erwartungen wurden "sehr gut oder "gut" erfüllt<br />
Mit dem Projekt ist es gelungen, Teilnehmer/-innen aus Betrieben mit bis zu 50<br />
Mitarbeitern/-innen anzusprechen. Rund 60 Prozent der Teilnehmer/-innen kommen<br />
aus der Altersgruppe 41 bis 65 Jahre und 25 Prozent der Teilnehmer/-innen kommen<br />
aus der Altersgruppe 26 bis 40 Jahre. 60 Prozent der Teilnehmer/-innen gaben an,<br />
bisher keine Veranstaltung zu diesem Thema besucht zu haben. Für 85 Prozent<br />
der Teilnehmer/-innen wurden die Erwartungen bei den einzelnen Veranstaltungen<br />
"sehr gut" oder "gut" erfüllt. Aufgrund des positiven Ergebnisses zeichnet sich eine<br />
rege Beteiligung "Gesunder Gemeinden" am Jahresschwerpunkt 2012 ab.<br />
In den "Gesunden Gemeinden" werden heuer beispielsweise folgende Vorträge und<br />
Workshops angeboten:<br />
Optimale Bedingungen am "Arbeitsplatz Bildschirm"<br />
Zurück zur Balance – Burn out vorbeugen<br />
Stressfrei durch den Arbeitsalltag<br />
Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz<br />
Less Stress – Erfolgreiches Stress- und Zeitmanagement<br />
Burn out im Betrieb<br />
Leichte Küche fürs Büro<br />
Ernährung am Arbeitsplatz "Tops und Flops"<br />
Richtig heben – Besser Leben<br />
Projekte mit mindestens vier Aktivitäten (siehe oben) werden vom Land OÖ besonders<br />
gefördert. Bereits 77 Gemeinden haben sich entschlossen, ein derartiges Projekt in<br />
den Jahren 2012 und 2013 umzusetzen.<br />
3. Schwerpunkt Bewegung<br />
Das Thema "Bewegung" stellt den Jahresschwerpunkt im Netzwerk "Gesunde<br />
Gemeinde" für das Jahr 2013 dar. Dafür sind eine Reihe von Veranstaltungen geplant<br />
und eine Kampagne "Oberösterreich bewegt sich". Dabei sollen Aktivitäten der<br />
"Gesunden Gemeinden" dargestellt werden, wie beispielsweise die Vorstellung von<br />
Wander- und Radfahrwegen. Weiters Aktivitäten der Schulärzte, der Haltungs- und<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012
__________________________________________________________________________12<br />
Bewegungsberatung, Bewegung im Netzwerk "Gesunder Kindergarten", Kooperationen<br />
mit Sportverbänden und der Landessportdirektion. etc.<br />
4. "Gesunde Gemeinden" bleiben als Drehscheibe im Mittelpunkt<br />
Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der gesundheitsfördernden Maßnahmen spielt<br />
weiterhin das Netzwerk "Gesunde Gemeinde". 433 Städte und Gemeinden, das sind<br />
landesweit 97,5 Prozent, umfasst dieses Netzwerk. 306 Gemeinden beteiligen sich<br />
bereits am Qualitätszertifikat. Im Vorjahr wurden von den "Gesunden Gemeinden"<br />
mehr als 4.000 Veranstaltungen organisiert, die sich mit Gesundheitsförderung<br />
beschäftigten. Viele Gesunde Gemeinden beteiligen sich an<br />
Präventionsschwerpunkten. Teilnehmer für wichtige Gesundheitsförderungsprojekte wie<br />
Gesunde Küche, Gesunde Schul- und Kindergartenjause, Stammtisch für Pflegende<br />
Angehörige, Gesunde Schule und das Netzwerk Gesunder Kindergarten werden über<br />
das Netzwerk Gesunde Gemeinde aquiriert.<br />
5. Neue Dachmarke "Gesundes Oberösterreich" bereits gut etabliert<br />
Die im Frühjahr 2011 vom Land OO eingeführte neue Dachmarke "Gesundes<br />
Oberösterreich" hat sich bereit gut etabliert. Dabei wurden die Gesundheitsleistungen<br />
des Landes OÖ zusammengefasst, um sie der Bevölkerung übersichtlich darzustellen.<br />
Kernstück dabei ist die neue Homepage www.gesundes-oberoesterreich.at. Sie<br />
schafft einen optimalen Überblick und einen idealen Einstieg auf der Suche nach<br />
Gesundheitsangeboten des Landes OÖ. Neben aktuellen Informationen finden sich<br />
auch fundierte Tipps zur Prävention und Gesundheitsförderung.<br />
"Gesundes Oberösterreich" ist mittlerweile auch auf facebook, twitter und youtube<br />
präsent. Das Land Oberösterreich setzt mit seinen Aktivitäten einen starken Impuls für<br />
die Prävention in den kommenden beiden Jahren. Das Land will damit Beispiel sein für<br />
alle Organisationen, die sich mit Prävention befassen. Gesundheitsreferent LH<br />
Pühringer lädt alle Partner in der Prävention zur Kooperation bei diesem Schwerpunkt<br />
ein.<br />
Pressekonferenz am 19. Jänner 2012