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Was Delta mit der Kampagne gegen die Ex - Emirates.com

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Fakten von <strong>Emirates</strong> für Entschei<strong>der</strong> aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Ausgabe 13 | August 2012<br />

Guten Tag!<br />

Im Mai <strong>die</strong>ses Jahres verlängerte US-Präsident Barack<br />

Obama <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Unterzeichnung des entsprechenden<br />

Gesetzentwurfes <strong>die</strong> Statuten <strong>der</strong> US <strong>Ex</strong>port-Import Bank<br />

bis 2014 und erhöhte gleichzeitig ihren Kreditrahmen auf<br />

140 Mrd. US-Dollar. Normalerweise ist <strong>die</strong> Verlängerung <strong>der</strong><br />

Statuten <strong>der</strong> Bank für den Kongress ein reiner Routineakt.<br />

Dieses Jahr aber war <strong>der</strong> Vorgang heftig umstritten, weil <strong>die</strong><br />

Fluggesellschaft <strong>Delta</strong> eine lautstarke <strong>Kampagne</strong> <strong>gegen</strong> <strong>die</strong><br />

Bank initiiert hatte.<br />

Letztendlich siegte <strong>die</strong> Vernunft. Dies vor allem deshalb,<br />

weil <strong>die</strong> Tätigkeit <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im bei weitem nicht so umstritten<br />

ist, wie von <strong>Delta</strong> gerne behauptet wird. Die seit 78 Jahren<br />

bestehende Bank erfüllt eine wichtige Funktion für <strong>die</strong><br />

US-Wirtschaft. Mit ihren <strong>Ex</strong>portbürgschaften hat sie allein<br />

vergangenes Jahr dazu beigetragen 290.000 Arbeitsplätze<br />

in allen Sektoren zu sichern, darunter auch viele in<br />

<strong>der</strong> Luftfahrtindustrie. Doch <strong>die</strong> Sache ist noch nicht<br />

ausgestanden. Das Gesetz verpflichtet <strong>die</strong> US-Regierung<br />

eine Reduzierung <strong>der</strong> Ausfuhrbürgschaften anzustreben,<br />

in <strong>die</strong>sem Sinne <strong>mit</strong> den Europäern zu verhandeln und dem<br />

Kongress regelmäßig Bericht zu erstatten.<br />

In <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe von Open Sky erläutern wir,<br />

warum <strong>Delta</strong> <strong>mit</strong> seinen Vorwürfen <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im<br />

falsch liegt, dass es <strong>der</strong> Fluggesellschaft in Wahrheit<br />

vielmehr darum geht, den internationalen Wettbewerb zu<br />

beschränken und weisen auf einige Punkte hin, <strong>die</strong> <strong>Delta</strong><br />

im Rahmen <strong>der</strong> Debatte geflissentlich ignoriert.<br />

Im Mai hat <strong>Emirates</strong> seinen testierten Geschäftsbericht für<br />

das Geschäftsjahr 2011/12 vorgelegt. Wir freuen uns, dass<br />

wir trotz Treibstoffkosten in Rekordhöhe und trotz unseres<br />

unbeirrt fortgeführten Wachstums einen Gewinn von 409<br />

Mio. US-Dollar erzielen konnten. Im März nahmen wir <strong>die</strong><br />

tausendste von Boeing gefertigte 777 in Empfang (und<br />

unsere 102. insgesamt), <strong>die</strong> Feierlichkeiten unterstrichen<br />

einmal mehr unser Vertrauen in US-Technologie und unsere<br />

Bedeutung für den US-amerikanischen Arbeitsmarkt.<br />

Die „Brancheneinblicke“ <strong>die</strong>ser Ausgabe stammen von Zou<br />

Jianjun vom Civil Aviation Management Institute of China,<br />

<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em <strong>die</strong> Luftfahrtstrategie <strong>der</strong> „Öffnung“<br />

seines Landes und <strong>die</strong> Allianzstrategien chinesischer Carrier<br />

erläutert.<br />

In unserer Län<strong>der</strong>rubrik richten wir das Augenmerk<br />

auf Chile, das bei <strong>der</strong> Liberalisierung des Luftverkehrs<br />

<strong>mit</strong> gutem Beispiel vorangeht. Wir schauen auch nach<br />

Deutschland, wo eine neue Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong> volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit von <strong>Emirates</strong> analysiert,<br />

und nach Kanada, wo <strong>die</strong> Lufthansa ihre Destination<br />

Calgary zugunsten ihres Star-Alliance-Partners Air Canada<br />

aufgibt. Die Passagiere haben bei <strong>die</strong>ser Entscheidung<br />

lei<strong>der</strong> das Nachsehen.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre <strong>der</strong> aktuellen<br />

Ausgabe von Open Sky. Über Ihr Feedback zu <strong>die</strong>ser<br />

Ausgabe würden wir uns freuen.<br />

Inhalt<br />

<strong>Was</strong> <strong>Delta</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im wirklich will 2<br />

Ist es klug, an dem Ast zu sägen, auf dem man sitzt? 3<br />

Der volkswirtschaftliche Nutzen für Deutschland aus <strong>der</strong><br />

Geschäftstätigkeit von <strong>Emirates</strong> 4<br />

Geschäftszahlen 2011/12 5<br />

Allianzgekungel in Kanada – <strong>der</strong> Wettbewerb leidet 6<br />

<strong>Emirates</strong> erhielt Boeings tausendste 777 7<br />

Die neue Seidenstraße: Lone Star wird <strong>Ex</strong>port-Star 8<br />

Chile: Maßstab in Sachen Liberalisierung 8<br />

Open Sky: Auf den Punkt gebracht 9<br />

Brancheneinblicke 2012 - aus chinesischer Sicht 10<br />

A380: Geringerer Lärmteppich durch steilere Anflugverfahren 11<br />

<strong>Emirates</strong> zum Stichwort Subventionen 12


2<br />

1. <strong>Ex</strong>portbürgschaften sind nur eines<br />

von vielen Finanzierungsinstrumenten<br />

für Fluggesellschaften, sie entscheiden<br />

nicht über wirtschaftlichen Erfolg<br />

o<strong>der</strong> Misserfolg einer Airline.<br />

2. Es stimmt nicht, dass Carriern aus den<br />

USA keine attraktiven Finanzierungen<br />

zur Verfügung stünden. Dank ihrer<br />

wirtschaftlichen Solidität konnte<br />

Continental im März 2012 insgesamt<br />

892 Mio. US-Dollar zu einem Zinssatz<br />

von 4,38 Prozent aufnehmen.<br />

3. <strong>Delta</strong> ignoriert <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />

ihre Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />

Kreditbeschaffung vor allem durch<br />

ihr schlechtes Rating bedingt sind.<br />

Der US-Carrier hat erst kürzlich ein<br />

Sanierungsverfahren nach Chapter<br />

11 des US-Insolvenzrechts <strong>mit</strong><br />

Entlassungen, Kostensenkungen und<br />

einer Umstrukturierung <strong>der</strong> Flotte<br />

hinter sich gebracht hat.<br />

4. Die <strong>Ex</strong>-Im kann nicht dafür<br />

verantwortlich gemacht werden,<br />

dass <strong>Delta</strong> sich vom indischen Markt<br />

zurückzieht. United beispielsweise<br />

stellt sich weiterhin dem Wettbewerb<br />

und bietet weiterhin Nonstop-Flüge<br />

zwischen den USA und In<strong>die</strong>n an.<br />

5. Hätten US-Carrier <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

<strong>Ex</strong>portbürgschaften zu nutzen,<br />

würde <strong>der</strong> US-Arbeitsmarkt stark<br />

davon profitieren. Doch <strong>Delta</strong><br />

will <strong>die</strong>sen Zugriff insgesamt<br />

<strong>Was</strong> <strong>Delta</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> <strong>gegen</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Ex</strong>-Im wirklich will<br />

<strong>Delta</strong> Airlines jüngste Angriffe auf US <strong>Ex</strong>port-Import Bank (<strong>Ex</strong>-<br />

Im) haben deutlich gemacht, dass es dem Carrier in Wahrheit<br />

um <strong>die</strong> Beschränkung des internationalen Wettbewerbs geht.<br />

Die Tätigkeit <strong>der</strong> vor 78 Jahren gegründeten Bank kam<br />

auf den Prüfstand, nachdem <strong>Delta</strong> behauptet hatte, US-<br />

Fluggesellschaften erlitten Wettbewerbsnachteile durch <strong>die</strong><br />

Finanzierungshilfen <strong>der</strong> Bank für den Verkauf von Boeing-<br />

Flugzeugen.<br />

Die meisten an<strong>der</strong>en großen US-Airlines wie United, American,<br />

Fed<strong>Ex</strong> und UPS haben <strong>Delta</strong>s Angriffe auf <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im indes nicht<br />

unterstützt.<br />

10 Gründe warum <strong>Delta</strong> falsch <strong>mit</strong> ihrer Argumentation liegt<br />

beschränken und nimmt da<strong>mit</strong> den<br />

Verlust von Arbeitsplätzen in <strong>der</strong> US-<br />

Luftfahrtindustrie in Kauf.<br />

6. Die <strong>Ex</strong>-Im erfüllt eine wichtige<br />

Funktion für <strong>die</strong> US-Wirtschaft. Mit<br />

ihren <strong>Ex</strong>portbürgschaften hat sie<br />

allein vergangenes Jahr zur Sicherung<br />

von 290.000 Arbeitsplätzen in allen<br />

Industriezweigen beigetragen.<br />

7. Schränkt <strong>die</strong> US-Regierung <strong>die</strong><br />

<strong>Ex</strong>portbürgschaften ein, könnte das<br />

Land hinter <strong>die</strong> Flugzeughersteller in<br />

Europa, Russland, China, Kanada und<br />

Brasilien zurückfallen.<br />

8. Die <strong>Ex</strong>-Im ist keine<br />

Wohlfahrtsorganisation für Konzerne.<br />

Die Bank wird privatwirtschaftlich<br />

geführt und macht Gewinne: Seit<br />

2005 über 3 Mrd. US-Dollar.<br />

9. Die <strong>Ex</strong>-Im vergibt keine<br />

„subventionierten“ Kredite an<br />

ausländische Unternehmen. Die Bank<br />

muss sich selbst tragen und darf nicht<br />

<strong>mit</strong> kommerziellen Kreditgebern<br />

konkurrieren. <strong>Emirates</strong> hat bislang<br />

Zinsen und Gebühren in Höhe von<br />

mehr als 92 Mio. US-Dollar an <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-<br />

Im gezahlt.<br />

10. Die <strong>Ex</strong>-Im ignoriert keineswegs <strong>die</strong><br />

Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf <strong>die</strong><br />

US-Airlines: Ihre Satzung verpflichtet<br />

<strong>die</strong> Bank <strong>die</strong> binnenwirtschaftlichen<br />

Konsequenzen ihrer Aktivitäten zu<br />

berücksichtigen.<br />

Vermutlich weil ihnen bewusst war, dass das Problem nicht<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im liegt, son<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> lange Zeit gültigen „Home<br />

Country Rule“, <strong>die</strong> es Fluggesellschaften aus den USA und den<br />

vier Airbus-Herstellerlän<strong>der</strong>n verwehrte, von den Leistungen <strong>der</strong><br />

<strong>Ex</strong>portkreditversicherer (ECA) zu profitieren.<br />

Verständlicherweise haben <strong>die</strong> Airlines aus <strong>die</strong>sen Län<strong>der</strong>n bei<br />

ihren <strong>Ex</strong>portkreditversicherern darauf gedrängt, ihre Leistungen<br />

auch für sie zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile gibt es etwas<br />

Bewegung in <strong>die</strong>ser Frage, europäische Airlines dürfen A380-<br />

Käufe <strong>mit</strong> <strong>Ex</strong>portbürgschaften absichern.<br />

Im Mai brachte Air France bereits <strong>die</strong> zweite von<br />

<strong>Ex</strong>portversicherern abgesicherte A380-Finanzierung unter<br />

Dach und Fach. Es wird erwartet, dass BA und Lufthansa<br />

<strong>die</strong>sem Beispiel bei künftigen A380-Auslieferungen folgen<br />

werden. <strong>Emirates</strong> unterstützt <strong>die</strong> Absicht allen Fluggesellschaften<br />

den Zugriff auf <strong>die</strong>selben Finanzierungsinstrumente zu<br />

ermöglichen.<br />

<strong>Delta</strong> hin<strong>gegen</strong> will <strong>mit</strong> irreführenden Vorwürfen <strong>die</strong> Vergabe<br />

von <strong>Ex</strong>portbürgschaften einschränken. Diese Bürgschaften sind<br />

ein wichtiges Finanzierungsinstrument für Carrier. Doch <strong>der</strong>en<br />

Bewilligung – o<strong>der</strong> Verweigerung – entscheidet nicht über<br />

wirtschaftlichen Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg einer Airline.<br />

Grundsätzlich erfolgen <strong>die</strong> Bürgschaftszusagen <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im auf<br />

kommerzieller Grundlage und sind keine Subventionen, <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-<br />

Im stellt ihre Leistungen nicht kostenlos zur Verfügung, son<strong>der</strong>n<br />

verlangt dafür ganz ordentliche Zinsen und Gebühren. Seit ihrer<br />

Gründung im Jahr 1934 lag <strong>die</strong> Kreditausfallquote bei <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im<br />

unter zwei Prozent.<br />

So konnte <strong>die</strong> Bank allein in den vergangenen fünf Jahren<br />

einen Gewinn in Höhe von über 1,9 Mrd. US-Dollar erzielen<br />

- zum Nutzen <strong>der</strong> amerikanischen Steuerzahler. <strong>Emirates</strong> hat<br />

beispielsweise bereits insgesamt über 92 Mio. US-Dollar an<br />

Zinsen und Gebühren an <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im gezahlt.<br />

Durch <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im bzw. europäische <strong>Ex</strong>portkreditversicherungen<br />

werden gerade einmal 12 bzw. 13 Prozent unserer Flotte<br />

finanziert. Der Großteil unseres Finanzbedarfs wird durch<br />

unterschiedlichste Instrumente gedeckt, unter an<strong>der</strong>em durch<br />

Operating-Lease-Verträge, durch Aktiva besicherte Darlehen,<br />

islamische Anlagen und durch Kapital von japanischen und<br />

deutschen Investoren auf Basis von speziellen Leasing-<br />

Finanzierungen (tax-based cross bor<strong>der</strong> leveraged leases).<br />

Tatsächlich wirken <strong>Ex</strong>portbürgschaften antizyklisch in Zeiten<br />

globaler wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit. Denn<br />

wenn es schwierig wird für <strong>Ex</strong>porte in Schwellenlän<strong>der</strong> Kredite<br />

zu erhalten, übernimmt <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im Finanzierungen, <strong>die</strong> den<br />

Banken zu heikel erscheinen.<br />

Auch an<strong>der</strong>e wichtige Punkte hat <strong>Delta</strong> geflissentlich ignoriert.<br />

Die USA wollen ihre erfolgreiche Luftfahrtindustrie erhalten,<br />

<strong>die</strong> permanent durch Wettbewerber unter Druck gesetzt<br />

wird, <strong>die</strong> umfassende staatliche Hilfen erhalten. Vergangenes<br />

Jahr erwirtschaftete <strong>die</strong> US-Luftfahrtindustrie einen<br />

Außenhandelsüberschuss von 7,25 Mrd. US-Dollar. Da<strong>mit</strong> gehört<br />

sie zu den wichtigsten <strong>Ex</strong>portbranchen <strong>der</strong> USA und zu den<br />

wenigen, <strong>die</strong> einen Handelsbilanzüberschuss vorweisen können.<br />

Ausfuhrbürgschaften sind ein unverzichtbares Instrument<br />

zur Stützung <strong>die</strong>ser <strong>Ex</strong>porte. Setzt man den Umfang <strong>der</strong><br />

<strong>Ex</strong>portbürgschaften ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt,<br />

liegen <strong>die</strong> USA bereits heute hinter den meisten G7-Län<strong>der</strong>n und<br />

auch hinter China.<br />

Hinzu kommt, dass das Duopol von Boeing und Airbus langsam<br />

ero<strong>die</strong>rt, neue Hersteller von Single-Aisle-Jets aus China,<br />

Russland, Brasilien und Kanada drängen auf den Markt. Deren<br />

Regierungen nutzen allesamt <strong>Ex</strong>portbürgschaften, um <strong>die</strong><br />

Hersteller zu unterstützen.<br />

Nach Ansicht vieler <strong>Ex</strong>perten wäre <strong>die</strong> US-Luftfahrtindustrie,<br />

<strong>die</strong> Millionen Arbeitsplätze bietet, nicht in <strong>der</strong> Lage<br />

<strong>die</strong> Konsequenzen zu kompensieren, sollte <strong>die</strong> US-<br />

Regierung einseitig <strong>die</strong> Finanzierungshilfen <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im für<br />

Flugzeugverkäufe einschränken. Boeing würde dadurch<br />

schnell Umsätze in Milliardenhöhe an Airbus und vermutlich<br />

auch an <strong>die</strong> neuen Wettbewerber verlieren. Ausländische<br />

Fluggesellschaften würden Airbus-Jets kaufen und weiterhin in<br />

<strong>die</strong> USA fliegen.


Ist es klug, an dem Ast zu sägen, auf dem man sitzt?<br />

<strong>Delta</strong>s <strong>Kampagne</strong> <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> US-amerikanische <strong>Ex</strong>-Im Bank<br />

wird immer unehrlicher, denn <strong>Delta</strong> profitiert ebenfalls von<br />

<strong>Ex</strong>portbürgschaften, legt den Umfang <strong>die</strong>ser Finanzierung<br />

aber nicht offen.<br />

Bekannt ist, dass <strong>die</strong> Airline eine <strong>Ex</strong>portbürgschaft in Höhe<br />

von 4 Mrd. US-Dollar in Anspruch genommen hat, um<br />

Flugzeuge des kanadischen Herstellers Bombar<strong>die</strong>r und des<br />

brasilianischen Flugzeugbauers Embraer zu kaufen. Jetzt<br />

hat <strong>Delta</strong>s Techniksparte einen lukrativen Wartungsvertrag<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> brasilianischen GOL abgeschlossen, <strong>der</strong><br />

allerdings nur deshalb zustande kam, weil <strong>die</strong> <strong>Ex</strong>-Im <strong>der</strong><br />

brasilianischen Fluggesellschaft <strong>mit</strong> einem Kredit über 85<br />

Mio. US-Dollar den Kauf <strong>der</strong> amerikanischen Triebwerke<br />

ermöglichte.<br />

Auch <strong>Delta</strong>s kürzlich vorgenommene Aufstockung ihrer<br />

Beteiligung an <strong>der</strong> mexikanischen Fluggesellschaft<br />

Aeromexico in Höhe von 65 Mio. US-Dollar steht in<br />

Verbindung zu einer Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im. Die <strong>Ex</strong>-<br />

Im bewilligte Aeromexico nämlich 171 Mio. US-Dollar<br />

emirates.<strong>com</strong>/usa<br />

The plane generates over<br />

100,000 lbs. of thrust.<br />

The or<strong>der</strong> generates over<br />

100,000 U.S. jobs.<br />

Ein Bombar<strong>die</strong>r-Regionaljet von <strong>Delta</strong> – erworben <strong>mit</strong> Hilfe kanadischer <strong>Ex</strong>portbürgschaften<br />

für den Kauf von Boeing-Jets vom Typ 737 und an<strong>der</strong>en<br />

Waren und SPECIA-16459-1 Dienstleistungen, <strong>die</strong> von <strong>Delta</strong>s 4C 3/4 Maintenance<br />

Page<br />

Geschäftsbereich <strong>Emirates</strong> Job <strong>Delta</strong> Creation TechOps Ad geliefert werden. 10”x10”<br />

As the world’s fastest-growing airline, <strong>Emirates</strong> is proud to invest<br />

in 50 more Boeing 777-300ERs, powered by American-made<br />

GE engines, with options for 20 more. This $26 billion or<strong>der</strong><br />

doesn’t just help our passengers explore the world in <strong>com</strong>fort.<br />

It helps support over 100,000 American jobs in more than 12 states *.<br />

*Figure calculated using US Government job creation estimates for US built aviation exports.<br />

Politico<br />

3


4<br />

Der volkswirtschaftliche Nutzen für Deutschland<br />

aus <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit von <strong>Emirates</strong><br />

Deutschlands renommiertestes<br />

Luftfahrtforschungsinstitut<br />

untersuchte einige<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> deutschen<br />

Luftverkehrsindustrie am<br />

häufigsten gestellten Fragen:<br />

Wie stark beeinträchtigt<br />

<strong>Emirates</strong> <strong>die</strong> Geschäftstätigkeit<br />

<strong>der</strong> Lufthansa? Welche<br />

Auswirkungen hat <strong>die</strong><br />

Geschäftstätigkeit von<br />

<strong>Emirates</strong> auf <strong>die</strong> deutsche<br />

Volkswirtschaft?<br />

Das Institut, das sich <strong>die</strong>ser<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung stellte, war das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland für Luft- und Raumfahrt, welches unter an<strong>der</strong>em<br />

auch das deutsche Raumfahrbudget verwaltet.<br />

Mit einem jährlichen Forschungsetat in Höhe von 745 Mio. Euro<br />

und rund 7.000 Mitarbeitern in 32 Instituten in ganz Deutschland<br />

war <strong>die</strong>se im Bundesbesitz befindliche Forschungseinrichtung das<br />

ideale Institut um <strong>die</strong> vorliegenden Fakten auszuwerten und um<br />

eine unabhängige und unparteiische Analyse vorzulegen.<br />

Die Stu<strong>die</strong>, Ergebnis sechsmonatiger intensiver wissenschaftlicher<br />

Forschungsarbeiten, veröffentlichte das DLR kürzlich unter dem<br />

Titel: <strong>Emirates</strong> Airline und Deutschland: Der volkswirtschaftliche<br />

Nutzen für Deutschland aus <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit von <strong>Emirates</strong>”.<br />

Darin kommt das DLR unter an<strong>der</strong>em zu folgenden Ergebnissen:<br />

- Seit 2003 ist <strong>der</strong> Luftverkehrsmarkt zwischen Deutschland und<br />

Zielen in <strong>der</strong> östlichen Hemisphäre um 60 Prozent gewachsen.<br />

Dies führte nicht nur zu besseren Verbindungen, son<strong>der</strong>n<br />

auch zu Wachstum bei deutschen Fluggesellschaften und an<br />

deutschen Flughäfen.<br />

- Die <strong>Emirates</strong> Passagiere wurden nicht von an<strong>der</strong>en Airlines o<strong>der</strong><br />

Hubs „abgeworben“, vielmehr zeigt sich, dass <strong>Emirates</strong> durch<br />

seine Flüge <strong>die</strong> Nachfrage in hohem Maße stimuliert hat.<br />

- Durch <strong>die</strong> Geschäftstätigkeit von <strong>Emirates</strong> fließen <strong>der</strong> deutschen<br />

Volkswirtschaft jährlich mehr als 1,6 Mrd. Euro zu, mehr als<br />

18.000 Arbeitsplätze in Deutschland werden dadurch gesichert.<br />

- In Märkten, in denen <strong>Emirates</strong> und Lufthansa in direktem<br />

Wettbewerb stehen, konnte Lufthansa weiterhin<br />

„erheblich wachsen, sowohl hinsichtlich <strong>der</strong> angebotenen<br />

Sitzplatzkapazität (...) als auch hinsichtlich <strong>der</strong> Anzahl<br />

angebotener Ziele.“<br />

- Dass sowohl <strong>Emirates</strong> wie auch Lufthansa erfolgreich waren,<br />

ist dem Umstand zuzuschreiben, dass beide Fluggesellschaften<br />

leicht verschiedene Marktsegmente be<strong>die</strong>nen, <strong>die</strong> sich vor allem<br />

hinsichtlich ihrer „Zeitsensibilität“ unterscheiden.<br />

- Zwei zusätzliche tägliche Flüge nach Berlin und Stuttgart<br />

würden 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen und zusätzliche<br />

Umsätze in Höhe von 109 Mio. Euro vor allem in <strong>der</strong><br />

Luftverkehrswirtschaft und in <strong>der</strong> Tourismusindustrie,<br />

aber auch an<strong>der</strong>en Sektoren <strong>der</strong> deutschen Volkswirtschaft<br />

generieren.<br />

Auf Grundlage des zwischen den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten und Deutschland geschlossenen<br />

Luftverkehrsabkommens führt <strong>Emirates</strong> <strong>gegen</strong>wärtig wöchentlich<br />

63 Passagierflüge nach Frankfurt, München, Hamburg und<br />

Düsseldorf durch. Darüber hinaus würde <strong>Emirates</strong> gerne<br />

zusätzlich Flüge nach Berlin und Stuttgart anbieten. Dies ist<br />

aber nicht möglich, da das aktuelle Luftverkehrsabkommen eine<br />

Beschränkung auf vier Destinationen in Deutschland vorsieht.<br />

Die Stu<strong>die</strong> betont unter an<strong>der</strong>em, dass eine Verlagerung von<br />

einem <strong>der</strong> aktuell vier in Deutschland be<strong>die</strong>nten Ziele zu einem<br />

bisher nicht be<strong>die</strong>nten Ziel keine zusätzlichen positiven Effekte<br />

für <strong>die</strong> deutsche Volkswirtschaft zur Folge hätte.<br />

Hin<strong>gegen</strong> sei da<strong>mit</strong> zu rechnen, dass durch jeweils zwei<br />

tägliche Verbindungen nach Berlin und Stuttgart <strong>die</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Übernachtungen um jeweils 144.000 ansteigen würde.<br />

Da<strong>mit</strong> einher gingen – je Destination – 440 zusätzliche neue<br />

Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Luftverkehrswirtschaft und nochmals jeweils<br />

rund 730 zusätzliche Arbeitsplatze aufgrund des zunehmenden<br />

Tourismus.<br />

Das DLR zog daraus den Schluss, dass Deutschland von einer<br />

weiteren Liberalisierung des Luftverkehrs stark profitieren<br />

würde. Das gelte vor allem für Deutschlands internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Geschäftskontakte,<br />

<strong>Ex</strong>porte und In<strong>com</strong>ing-Tourismus. Profitieren würden auch<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarkt und <strong>der</strong> Einzelhandel sowie natürlich auch <strong>die</strong><br />

Passagiere durch kürzere Reisezeiten, größere Auswahl und<br />

wettbewerbsfähigere Preise.<br />

Airbus-Mitarbeiter feiern in Hamburg <strong>die</strong> Übergabe des ersten<br />

A380 an <strong>Emirates</strong> (2008).


Geschäftszahlen 2011/12<br />

34 Millionen Passagiere 8%<br />

1,8 Millionen Tonnen Fracht 8%<br />

Investitionen in Höhe von 3,8 Mrd. US-Dollar<br />

9% Kapazitätswachstum<br />

(angebotene Sitzplatzkilometer)<br />

Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und<br />

Treibstoffkosten auf Rekordniveau hat <strong>Emirates</strong> zum 24. Mal<br />

in Folge einen Gewinn erwirtschaftet.<br />

Der Gewinn belief sich auf 409 Mio. US-Dollar und lag<br />

da<strong>mit</strong> 72 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres.<br />

Hauptgründe für den Gewinnrückgang waren <strong>die</strong> <strong>mit</strong> 6,6<br />

Mrd. US-Dollar bislang höchsten Treibstoffkosten und <strong>der</strong><br />

zunehmende Wettbewerb an unserem Drehkreuz Dubai. Der<br />

Jahresabschluss wurde wie stets von PwC, einer <strong>der</strong> Big-Four-<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, geprüft.<br />

Hinsichtlich des Ausbaus des weltweiten Streckennetzes<br />

verfolgt <strong>Emirates</strong> eine langfristige Wachstumsstrategie und<br />

investiert kontinuierlich in neue Märkte und Flugzeuge. Das<br />

unter schwierigen Bedingungen erzielte gute Ergebnis ist ein<br />

beachtlicher Erfolg unserer auf Stabilität und Nachhaltigkeit<br />

ausgerichteten Unternehmensstrategie.<br />

Im Laufe des Geschäftsjahres hat <strong>Emirates</strong> 22 neue<br />

Großraumflugzeuge <strong>der</strong> Typen A380 und B777 in Betrieb<br />

genommen, das Streckennetz um elf neue Destinationen<br />

erweitert und <strong>die</strong> Frequenzen zu 34 weiteren Zielen erhöht.<br />

Trotz <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> Sitzplatzkapazität um 9 Prozent lag<br />

<strong>die</strong> Auslastung <strong>mit</strong> 80 Prozent weiterhin erfreulich hoch. 34<br />

Millionen beför<strong>der</strong>te Passagieren bedeuten für <strong>Emirates</strong> ein<br />

neues Rekor<strong>der</strong>gebnis.<br />

Gewinn: 409 Mio. US-Dollar 72%<br />

„Das erfolgreiche Wachstum eines Unternehmens ist keine<br />

Frage des Glücks, son<strong>der</strong>n das Ergebnis stetiger und<br />

kalkulierter Investitionen. Je<strong>der</strong> Dirham, den wir ver<strong>die</strong>nen,<br />

wird strategisch in unser Unternehmen reinvestiert. Dieser<br />

Weitblick hat es <strong>der</strong> Gruppe erlaubt, eine <strong>der</strong>art starke<br />

und konstante Profitabilität zu behalten“, betonte Seine<br />

Hoheit Sheikh Ahmed bin Saeed Al Maktoum, Chairman<br />

und Chief <strong>Ex</strong>ecutive <strong>Emirates</strong> Airline bei <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong><br />

Geschäftszahlen vor <strong>der</strong> Presse.<br />

Mittlerweile wird Dubai International von über 150<br />

Fluggesellschaften angeflogen, darunter auch jungen<br />

Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten, <strong>die</strong> <strong>mit</strong> harten<br />

Bandagen um jeden zusätzlichen Passagier kämpfen.<br />

Trotz <strong>die</strong>ses Wettbewerbsumfelds bleibt <strong>Emirates</strong><br />

<strong>die</strong> profitabelste, transparenteste und nachhaltigste<br />

Fluggesellschaft im Nahen Osten – und auch <strong>die</strong> einzige,<br />

<strong>die</strong> regelmäßig testierte Halbjahres- und Jahresabschlüsse<br />

veröffentlicht.<br />

Die vollständigen Geschäftsberichte <strong>der</strong> <strong>Emirates</strong> Group sind<br />

unter folgendem Link downloadbar:<br />

http://www.theemiratesgroup.<strong>com</strong>/english/facts-figures/<br />

annual-report.aspx<br />

<strong>Emirates</strong> legt zweiten Umweltbericht vor<br />

<strong>Emirates</strong> hat im Juni den zweiten Umweltbericht vorgelegt,<br />

in dem <strong>die</strong> wichtigsten Vergleichskennzahlen hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Umweltleistung zusammengestellt sind, wie beispielsweise<br />

Treibstoffeffizienz, CO2-Emissionen, Energieverbrauch und<br />

Recyclingmaßnahmen. Der Bericht zeigt auch, dass <strong>Emirates</strong><br />

dank seiner jungen Flotte <strong>mit</strong> einem durchschnittlichen<br />

Flottenalter von nur 6,4 Jahren im Vergleich zum<br />

weltweiten IATA-Branchendurchschnitt von 11,3 Jahren<br />

hinsichtlich Treibstoffeffizienz und CO2-Emissionen (je<br />

Passagierkilometer) 22,5 Prozent bzw. 18,1 Prozent besser<br />

abschneidet als <strong>der</strong> IATA-Durchschnitt.<br />

Der vollständige Bericht ist unter folgendem Link downloadbar:<br />

http://www.emirates.<strong>com</strong>/english/environment/environment.<br />

aspx.<br />

Treibstoffkosten: 6,6 Mrd. US-Dollar 44%<br />

Bestellte Großraumflugzeuge: 228<br />

Umsatz: 17 Mrd. US-Dollar 15%<br />

5


6<br />

Allianzgekungel in Kanada – <strong>der</strong><br />

Wettbewerb leidet<br />

Im Rahmen ihrer Bemühungen, den Wettbewerb im<br />

Luftverkehr von und nach Kanada zu unterbinden, schrecken<br />

Air Canada und Lufthansa bereits seit längerem auch vor<br />

Panikmache nicht zurück. Beide drohen gerne da<strong>mit</strong>,<br />

Strecken einzustellen, falls <strong>Emirates</strong> und an<strong>der</strong>e mehr Zugang<br />

erhalten. Doch warum hat Lufthansa <strong>die</strong> Route Frankfurt-<br />

Calgary im Februar 2012 eingestellt? <strong>Emirates</strong> kann dafür<br />

beim besten Willen nicht als Sündenbock <strong>die</strong>nen, denn<br />

seit dem Erstflug nach Toronto im Jahr 2007 sind <strong>Emirates</strong><br />

unverän<strong>der</strong>t nicht mehr als drei wöchentliche Flüge nach ganz<br />

Kanada erlaubt. <strong>Emirates</strong> würde gerne eine Verbindung nach<br />

Calgary anbieten, doch lei<strong>der</strong> lässt man uns nicht.<br />

Für <strong>die</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Lufthansa kann we<strong>der</strong> <strong>Emirates</strong> noch<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsdruck durch an<strong>der</strong>e Carrier verantwortlich<br />

gemacht machen. Vielmehr sind <strong>die</strong> Ursachen dafür im<br />

fehlenden Wettbewerb in einem von Allianzen beherrschten<br />

Markt zu suchen. Als <strong>die</strong> Lufthansa ihr Vorhaben ankündigte,<br />

teilte Star Alliance Partner Air Canada umgehend <strong>mit</strong>, dass<br />

man <strong>die</strong> Kapazität auf <strong>der</strong> Strecke Calgary-Frankfurt erhöhen<br />

werde.<br />

Die Einwohnerzahlen in Calgary und Alberta wachsen<br />

schnell, und Prognosen zufolge wird <strong>die</strong> Provinz beim<br />

Wirtschaftswachstum auf absehbare Zeit den Spitzenplatz in<br />

Kanada einnehmen. Weltweit wird Atlanta als wirtschaftlich<br />

erfolgreiche und starke Region wahrgenommen. Als Folge<br />

einer überholten Luftverkehrspolitik und von Allianzinteressen<br />

ist es Alberta jedoch verwehrt <strong>die</strong> Einrichtung neuer Routen<br />

voranzutreiben, um so <strong>die</strong> boomende Industrie und <strong>die</strong><br />

Bevölkerung besser in <strong>die</strong> internationalen Verkehrsströme<br />

einzubinden.<br />

Doch für Städte wie Calgary gibt es im Hinblick auf<br />

<strong>die</strong> Allianzen größere Probleme als <strong>die</strong> Frage, welches<br />

Allianz<strong>mit</strong>glied eine bestimmte Route anbietet. Denn zu <strong>der</strong>en<br />

Strategie gehört es auch <strong>mit</strong> allen Mitteln zu verhin<strong>der</strong>n, dass<br />

nicht allianzgebundene Airlines - wie z.B. <strong>Emirates</strong> - einen<br />

Marktzugang erhalten.<br />

Glücklicherweise gibt es einen Silberstreifen am<br />

Horizont. Vergangenen Sommer traf Kanadas oberste<br />

Wettbewerbshüterin eine Entscheidung, <strong>die</strong> nicht nur<br />

allgemein überraschte, son<strong>der</strong>n auch den Wettbewerb in<br />

Kanada wie<strong>der</strong> beleben könnte. Eine Entscheidung, <strong>die</strong> das<br />

Potential hat weitreichende Konsequenzen auszulösen: für<br />

Passagiere, für globale Allianzen und den Zugang<br />

zu einem <strong>der</strong> weltweit am stärksten beschränkten<br />

Luftverkehrsmärkte. Die Kommissarin verhin<strong>der</strong>te<br />

eine engere Kooperation zwischen Air Canada<br />

und United-Continental auf Strecken zwischen<br />

Kanada und den USA.<br />

Die Kommissarin nutzte ihre Befugnisse, um<br />

zu verhin<strong>der</strong>n, dass zwei marktbeherrschende<br />

Carrier den Luftverkehr auf Routen, auf denen es<br />

ohnehin keinen nennenswerten Wettbewerb mehr<br />

gab, weiter konsoli<strong>die</strong>ren. Sie sah sich – wie sie<br />

es ausdrückte – zum Eingreifen veranlasst, um<br />

eine Initiative zu stoppen, <strong>die</strong> „den Wettbewerb<br />

behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gänzlich unterbunden und einem<br />

Bündnis von Unternehmen in einigen Teilmärkten<br />

eine Monopolstellung verschafft hätte.“<br />

Bemerkenswert an <strong>die</strong>sem Vorgang ist <strong>die</strong> deutlich<br />

erkennbare Bereitschaft einer kanadischen<br />

Regierungsbehörde, sich stärker für <strong>die</strong><br />

Interessen <strong>der</strong> Verbraucher im kanadischen<br />

Luftverkehr einzusetzen. Bislang wurde <strong>die</strong>ser<br />

Kampf für <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong> inländischen wie<br />

auch (in geringerem Umfang) ausländischen<br />

Verbraucher vor allem von den hartnäckigen<br />

und einfallsreichen Strategen <strong>der</strong> kanadischen<br />

Airlines WestJet und Porter, vom kanadischen<br />

Verbraucherschutzverband und von den<br />

fortschrittlichen Provinzregierungen in Alberta und British<br />

Columbia geführt.<br />

In den Provinzregierungen hat man verstanden. Rob Howard,<br />

Abgeordneter im Parlament <strong>der</strong> Provinz British Columbia<br />

und Open-Skies-Befürworter, betonte im März in einer Rede<br />

vor dem Verkehrsausschuss des Senats: „Ich hoffe sehr,<br />

dass uns allen <strong>die</strong> Bedeutung eines freieren Zugangs zum<br />

kanadischen Luftraum für <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Provinzen und des Landes bewusst ist, und zwar sowohl<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Bedeutung des Luftverkehrs als starkem<br />

Wirtschaftssektor als auch hinsichtlich seiner Funktion<br />

als wichtiger Infrastruktureinrichtung für eine Vielzahl<br />

wirtschaftlicher Aktivitäten. Die Realität sieht lei<strong>der</strong> noch<br />

an<strong>der</strong>s aus. Wenn wir auf <strong>der</strong> Stelle treten, während <strong>die</strong> übrige<br />

Welt sich weiter entwickelt, beschränken wir unser Wachstum,<br />

behin<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Schaffung neuer Arbeitsplätze und nehmen<br />

uns <strong>die</strong> Möglichkeit, unsere Wirtschaft breiter und robuster<br />

aufzustellen.“


<strong>Emirates</strong> erhielt Boeings tausendste 777<br />

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde in Seattle<br />

<strong>der</strong> tausendste von Boeing gefertigte Großraumjet vom Typ<br />

777 an <strong>Emirates</strong> übergeben. Die Veranstaltung unterstrich<br />

einmal mehr <strong>die</strong> bedeutende Rolle <strong>der</strong> Airline für <strong>die</strong> USamerikanische<br />

Luftfahrtindustrie wie auch ihren Beitrag für<br />

<strong>die</strong> Sicherung zahlreicher US-amerikanischer Arbeitsplätze.<br />

Boeing ist das größte <strong>Ex</strong>portunternehmen <strong>der</strong> USA und<br />

<strong>die</strong> Triple Seven zählt zu den wirtschaftlich erfolgreichsten<br />

Flugzeugprogrammen in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> zivilen<br />

Verkehrsluftfahrt. Die 777 ist ein wesentlicher Garant für den<br />

Erfolg <strong>der</strong> US-Luftfahrtindustrie, <strong>die</strong> viele hun<strong>der</strong>ttausend<br />

hochqualifizierte Arbeitsplätze bietet.<br />

Vergangenes Jahr erwirtschaftete <strong>die</strong> US-Luftfahrtindustrie<br />

einen Handelsbilanzüberschuss von 7,25 Mrd. US-Dollar.<br />

Sie war da<strong>mit</strong> eine <strong>der</strong> wenigen Branchen <strong>die</strong> einen<br />

Handelsbilanzüberschuss erzielte.<br />

<strong>Emirates</strong> betreibt zurzeit 108 Großraumflugzeuge von<br />

Boeing und ist bereits seit drei Jahrzehnten Kunde <strong>der</strong> US-<br />

Luftfahrtindustrie.<br />

Jedes Mal wenn eine <strong>Emirates</strong> B777 in Dubai o<strong>der</strong> sonst<br />

irgendwo auf <strong>der</strong> Welt landet, dann landet ein High-Tech-<br />

Produkt aus über vier Millionen Einzelteilen, welches das<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Kompetenz von rund 11.000 kleinen, <strong>mit</strong>tleren<br />

und großen Zulieferern ist, <strong>der</strong>en überwiegende Zahl in den<br />

USA zu Hause ist.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> noch offenen Festbestellungen für <strong>die</strong>ses<br />

Großraumflugzeug wird <strong>Emirates</strong> noch viele Jahre ein<br />

wichtiger Kunde <strong>der</strong> US-Luftfahrtindustrie sein.<br />

Nach Schätzungen <strong>der</strong> US-Regierung werden durch <strong>die</strong> von<br />

<strong>Emirates</strong> im November 2011 zusätzlich bestellten 50 Boeing<br />

777-300ER, <strong>die</strong> <strong>mit</strong> amerikanischen GE90 Triebwerken<br />

ausgestattet werden, sowie den zusätzlichen 20 Optionen im<br />

Wert von insgesamt 26 Milliarden US-Dollar (zu Listenpreisen)<br />

über 100.000 amerikanische Facharbeiterjobs gesichert.<br />

Allein <strong>die</strong> noch offenen Triple Seven Bestellungen von<br />

<strong>Emirates</strong> würden nach Aussage von Boeing <strong>die</strong> 777-Produktion<br />

für über ein Jahr (13,3 Monate) zu 100 Prozent auslasten.<br />

<strong>Emirates</strong> schätzt <strong>die</strong> Boeing 777 vor allem wegen ihrer<br />

Treibstoffeffizienz und ihrer Umweltfreundlichkeit.<br />

Jedes Pfund Kerosin, das eingespart werden, belastet <strong>die</strong><br />

Atmosphäre <strong>mit</strong> drei Pfund Kohlendioxid (CO2) weniger.<br />

Aufgrund des aerodynamischen Designs ihrer Tragflächen,<br />

ihrer effizienteren Triebwerke und <strong>der</strong> Verwendung von<br />

Leichtbaumaterialien verursacht <strong>die</strong> Boeing 777 pro Sitzplatz<br />

22 Prozent niedrigere Emissionen als vergleichbare Flugzeuge.<br />

Die 777-300ER beispielsweise verfügt über eine Kapazität<br />

von 365 Passagieren und eine Reichweite von 14.690 km.<br />

Da<strong>mit</strong> ermöglicht sie <strong>Emirates</strong> Nonstop-Flüge zu Destinationen<br />

anzubieten, wo an<strong>der</strong>e Airlines Zwischenlandungen einplanen<br />

müssen – verbunden <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Konsequenz von höheren<br />

Emissionen. Dank <strong>der</strong> Boeing 777 nimmt <strong>Emirates</strong> bei den<br />

CO2-Emissionen in <strong>der</strong> Branche eine Spitzenposition ein. Im<br />

Geschäftsjahr 2011/12 lagen <strong>die</strong> Kohlendioxid-Emissionen<br />

unserer Passagierflüge je Passagierkilometer um 18,1 Prozent<br />

niedriger als im IATA-Durchschnitt.<br />

<strong>Emirates</strong>-Destinationen in den USA<br />

Seattle<br />

San Francisco<br />

Los Angeles<br />

New York<br />

<strong>Was</strong>hington, DC<br />

Dallas/Fort Worth<br />

Houston<br />

B777-Verbindung/täglich<br />

B777 und A380-Verbindung/jeweils täglich<br />

7


Dallas/Fort Worth<br />

Houston<br />

8<br />

Die neue Seidenstraße: Lone Star wird<br />

<strong>Ex</strong>port-Star<br />

In Texas ist bekanntlich alles etwas größer. Das gilt auch für <strong>die</strong><br />

<strong>Ex</strong>porte des US-Bundesstaats, <strong>die</strong> 2011 um 20,1 Prozent wuchsen.<br />

Insgesamt beliefen sie sich im letzten Jahr auf 249 Mrd. US-<br />

Dollar, 16,9 Prozent aller US-<strong>Ex</strong>porte stammen aus Texas.<br />

Kochi<br />

Thiruvananthapuram<br />

Chennai<br />

Peshawar Islamabad<br />

Basra<br />

Kuwait<br />

Dubai<br />

Delhi<br />

DammamDubai<br />

Bahrain<br />

Karachi<br />

Doha Muscat Ahmedabad<br />

Kolkata<br />

Mumbai<br />

Hy<strong>der</strong>abad<br />

Bengaluru<br />

Kozhikode<br />

Chile: Maßstab in Sachen Liberalisierung<br />

Schon seit langem ist Chile ein Vorreiter bei <strong>der</strong> Liberalisierung<br />

des Luftverkehrs. Chile verfolgt bereits seit über zwei<br />

Jahrzehnten eine Open-Skies-Politik und hat in <strong>die</strong>ser Zeit eine<br />

große Zahl liberaler Luftverkehrsabkommen abgeschlossen.<br />

Im Jahr 2001 gehörte Chile zu jenen APEC-Län<strong>der</strong>n, <strong>die</strong><br />

das Multilaterale Übereinkommen zur Liberalisierung des<br />

internationalen Luftverkehrs (MALIAT) unterzeichneten, <strong>mit</strong><br />

dem sich <strong>die</strong> Unterzeichnerstaaten <strong>gegen</strong>seitig unbeschränkte<br />

Verkehrsrechte <strong>der</strong> dritten, vierten, fünften und sechsten Freiheit<br />

sowie auf Fracht beschränkte Verkehrsrechte <strong>der</strong> siebten Freiheit<br />

einräumten und gleichzeitig viele <strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Abwicklung von<br />

Geschäften bezogenen Klauseln aus herkömmlichen Verträgen<br />

mo<strong>der</strong>nisierten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bestimmte MALIAT das für <strong>die</strong> Designierung<br />

von Carriern wichtige Kriterium „Unternehmenssitz“ neu und<br />

ermöglichte es Airlines nunmehr international ähnlich zu<br />

agieren wie Unternehmen aus an<strong>der</strong>en international tätigen<br />

Branchen, in denen es keine Einschränkungen bzw. Kontrollen<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Eigentumsverhältnisse gibt. Um den Wettbewerb<br />

Die VAE sind <strong>der</strong> zweitgrößte <strong>Ex</strong>portmarkt <strong>der</strong> USA im Nahen<br />

Osten. 2011 stieg in den VAE <strong>die</strong> Nachfrage nach Waren aus<br />

Texas um 14,5 Prozent auf 2,06 Mrd. US-Dollar.<br />

<strong>Emirates</strong> war <strong>die</strong> erste Fluggesellschaft aus Nahost, <strong>die</strong> Texas<br />

anflog. Seit 2007 wird Houston <strong>mit</strong> einem täglichen Direktflug<br />

be<strong>die</strong>nt und seit Februar <strong>die</strong>ses Jahr wird auch Dallas-Fort<br />

Worth täglich angeflogen. Auf beiden Strecken werden<br />

Boeing-Großraumflugzeuge vom Typ 777 <strong>mit</strong> Triebwerken von<br />

General Electric eingesetzt.<br />

Mit <strong>die</strong>sen Routen hat <strong>Emirates</strong> <strong>die</strong> Etablierung einer weiteren<br />

„neuen Seidenstraße“ zwischen Lieferanten und Käufern<br />

rund um den Globus unterstützt. Das Frachtaufkommen auf<br />

unseren Texas-Flügen stieg allein im Geschäftsjahr 2011/12 um<br />

29 Prozent auf 16.500 Tonnen. Die meisten <strong>Ex</strong>porte gingen in<br />

<strong>die</strong> VAE und dann weiter nach In<strong>die</strong>n, Saudi-Arabien, Oman<br />

und Kuwait. Wichtigste <strong>Ex</strong>portgüter waren unter an<strong>der</strong>em<br />

Baumaschinen sowie Bauteile für Flugzeuge, Fahrzeuge und<br />

Schiffe.<br />

im chilenischen Luftverkehrsmarkt weiter zu för<strong>der</strong>n, bietet<br />

Chile bereits seit vielen Jahren auf bilateraler, reziproker Basis<br />

<strong>die</strong> Öffnung des nationalen Luftverkehrsmarktes an (Kabotage).<br />

Einheimische Carrier dürfen zu 100 Prozent in ausländischem<br />

Besitz sein, sofern <strong>die</strong> Airline ihren Unternehmenssitz in Chile<br />

hat.<br />

Eine InterVISTAS-Stu<strong>die</strong> aus dem Jahr 2009 wies nach, dass sich<br />

<strong>die</strong> Liberalisierung sowohl für <strong>die</strong> chilenische Volkswirtschaft<br />

als auch für <strong>die</strong> Passagiere ganz erheblich ausgezahlt<br />

hat. Aufgrund <strong>der</strong> Liberalisierung fielen <strong>die</strong> Ticketpreise<br />

durchschnittlich um 18 Prozent und das Bruttoinlandsprodukt<br />

wuchs um 850 Mio. US-Dollar. Die Geschäfte <strong>der</strong> chilenischen<br />

Carrier laufen offensichtlich gut. Die nationale Fluggesellschaft<br />

LAN expan<strong>die</strong>rt und ist eine <strong>der</strong> am nachhaltigsten profitablen<br />

Airlines weltweit.<br />

Jetzt geht Chile in Sachen Liberalisierung sogar noch einen<br />

Schritt weiter und erlaubt ausländischen Airlines Kabotage<br />

sowohl im Passagier- als auch im Frachtverkehr ohne im<br />

Gegenzug <strong>die</strong> gleichen Rechte für chilenische Airlines in<br />

<strong>der</strong> Heimat <strong>der</strong> ausländischen Carrier einzufor<strong>der</strong>n. Diese<br />

Maßnahme ist ein Baustein eines 50 Punkte umfassenden<br />

Programms, das das chilenische Wirtschaftsministerium zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> chilenischen Wettbewerbsfähigkeit und zur<br />

Ankurbelung des Wirtschaftswachstums aufgestellt hat.<br />

Berichten zufolge hat ein uruguayischer Carrier bereits<br />

Interesse an <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> neuen Rechte angemeldet.<br />

Zwar besteht zwischen Uruguay und Chile ein bilaterales<br />

Luftverkehrsabkommen, doch <strong>die</strong>s ist keine Voraussetzung<br />

mehr für den Zugang zum chilenischen Inlandsmarkt. Chile<br />

hat da<strong>mit</strong> einmal mehr bewiesen, dass es ein Vorreiter <strong>der</strong><br />

Liberalisierung des Luftverkehrs ist. Es bleibt zu hoffen, dass<br />

<strong>die</strong>ses Beispiel an<strong>der</strong>e Staaten ermutigt, ihre Anstrengungen<br />

<strong>die</strong>sbezüglich zu intensivieren.


Open Sky: Auf den Punkt gebracht<br />

In je<strong>der</strong> Ausgabe von Open Sky finden Sie einige <strong>der</strong> aus unserer Sicht treffendsten<br />

Zitate zu den Stichwörtern Liberalisierung, Allianzen, Protektionismus, freier und<br />

fairer Handel o<strong>der</strong> auch allgemeinen wirtschaftspolitischen Themen.<br />

„Der gemeinsame Feind sitzt nicht hier, son<strong>der</strong>n im Nahen Osten.“ – Dr. Stefan Schulte, CEO Fraport AG.<br />

„Im Detail ist <strong>die</strong> Situation von Land zu Land unterschiedlich, aber rund um den Globus sehen wir unausgereifte<br />

politische Initiativen, in <strong>der</strong>en Folge <strong>der</strong> Luftverkehr zu stark reguliert, zu stark besteuert o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig behin<strong>der</strong>t<br />

wird.” - Tony Tyler, IATA-Generaldirektor.<br />

„Offen gesagt neigen kanadische Regierungen lei<strong>der</strong> dazu, sich zum Schaden <strong>der</strong> Verbraucher auf <strong>die</strong> Seite <strong>der</strong><br />

Luftfahrtindustrie zu stellen. Dabei ist <strong>die</strong> Sache ganz einfach: Wenn <strong>die</strong> Politik <strong>die</strong> Luftfahrtindustrie weiterhin<br />

protegiert, dürfen wir uns nicht wun<strong>der</strong>n, wenn <strong>die</strong> Ticketpreise in Kanada steigen, <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Flugreisen<br />

kanadischer Bürger rückläufig ist und letztlich noch mehr Kana<strong>die</strong>r nach Süden ausweichen, um von US-Flughäfen<br />

aus zu fliegen.“ – Dr. Ambarish Chandra, von <strong>der</strong> Rotman School of Management an <strong>der</strong> Universität Toronto.<br />

„Vergleicht man Qantas und Air Canada hat man es <strong>mit</strong> zwei verschiedenen Welten zu tun. In einem freien<br />

Markt treffen <strong>die</strong> Menschen als Verbraucher eine Wahl. Qantas richtet sich nach den Wünschen <strong>der</strong> Verbraucher.<br />

Bei Air Canada wird man wütend, wenn <strong>die</strong> Menschen sich nicht für <strong>die</strong> Airline entscheiden.“ - Ken Phillips,<br />

Geschäftsführer, Independent Contractors of Australia.<br />

„Ich denke an<strong>der</strong>s als <strong>die</strong> meisten meiner Kollegen in Europa. Ich habe keine Probleme <strong>mit</strong> den Carriern aus Nahost.<br />

Statt <strong>die</strong>se Airlines zu kritisieren, sollten wir sie als Vorbild dafür nehmen, was tatsächlich machbar ist. Meiner<br />

Meinung nach hat sich <strong>die</strong> Branche so weit entwickelt, dass wir noch in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong> ersten Allianzbeitritte von<br />

Nahost-Carriern erleben werden.” – Willie Walsh, CEO IAG.<br />

„Ich freue mich, Ihnen heute <strong>mit</strong>teilen zu können, dass wir beabsichtigen, eine Wirtschaftskommission Kanada-<br />

VAE zu gründen, um den Austausch zwischen unseren beiden Län<strong>der</strong>n in allen Bereichen auszubauen und um <strong>die</strong><br />

bilateralen Beziehungen weiter zu intensivieren.“ – John Baird kanadischer Außenminister.<br />

„Für Franz sind <strong>Emirates</strong>, Etihad und Qatar Airways hochgradig subventioniert … Lufthansa-Chef Franz sitzt …<br />

im Glashaus, was Staatshilfen angeht. Beim Neustart seines früheren Arbeitgebers (und <strong>der</strong> heutigen Lufthansa-<br />

Tochter) Swiss half bekanntlich <strong>der</strong> Bund ordentlich <strong>mit</strong>. Und als <strong>die</strong> Lufthansa im Jahr 2009 Austrian Airlines kaufte,<br />

übernahm Österreich alte Austrian-Schulden in Höhe von rund 500 Millionen Euro.” - Neue Zürcher Zeitung<br />

„Air Canada ist eine Kapitalgesellschaft in Privatbesitz, <strong>die</strong> sich im Wettbewerb <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Unternehmen behaupten<br />

muss. In Sachen Airlines habe ich keine Präferenzen. Wichtig ist in erster Linie, dass wir das Beste für unser<br />

Land tun. Luftverkehrsabkommen sind geeignet, den Wettbewerb zu för<strong>der</strong>n. Diese Open-Skies-Verträge regeln,<br />

welche Fluggesellschaften nach Toronto kommen und wie viele Flügen sie erhalten. Die Aufgabe liegt darin, mehr<br />

Abkommen abzuschließen, da<strong>mit</strong> mehr Carrier Kanada anfliegen können. Kommen mehr Carrier nach Kanada,<br />

kommen auch mehr Menschen. Der Tourismus wächst, und das ist gut für Kanada. Diese Aufgabe wollen wir<br />

angehen.“ – Maxime Bernier, kanadischer Staatsminister für kleine Unternehmen und Tourismus.<br />

„Das Zeitalter <strong>der</strong> Luftfahrtallianzen neigt sich seinem Ende zu.“ - Matias Campiani, Präsident und CEO Pluna Airlines.<br />

„Unter vergleichbaren Umständen wäre bei einem an<strong>der</strong>en Unternehmen dasselbe Ergebnis herausgekommen. Wir<br />

entscheiden nicht darüber, wer gewinnt o<strong>der</strong> verliert. Unsere Aufgabe ist es Arbeitsplätze zu schaffen.“ – Sprecher<br />

<strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im Bank angesichts einer Finanzierungsvereinbarung <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Fluggesellschaft GOL, von <strong>der</strong> auch <strong>Delta</strong><br />

Airlines profitiert, <strong>die</strong> eine <strong>Kampagne</strong> zur Beschneidung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Ex</strong>-Im Bank geführt hat.<br />

„Wenn wir uns einmal … einen Staat vorstellen, in dem es nichts gibt als Sand und eine Kiste voll Geld, was müsste<br />

man tun, um <strong>die</strong>sen Staat wirtschaftlich zu entwickeln? Man würde als Erstes eine Runway bauen und eine nationale<br />

Fluglinie gründen, um <strong>die</strong>sen Staat auf <strong>die</strong> Landkarte zu bringen, um Handel und Tourismus zu ermöglichen,<br />

Industrien anzusiedeln. Die Län<strong>der</strong> am Golf haben erkannt, dass <strong>die</strong> Luftfahrt ein Motor <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung ist, während wir in Europa immer mehr dazu übergehen, <strong>die</strong>sen Motor vorrangig als Quelle von<br />

Steuereinnahmen zu betrachten“ – Christoph Franz, CEO Lufthansa.


10<br />

Brancheneinblicke 2012<br />

Zou Jianjun<br />

Associate Professor am<br />

Civil Aviation Management<br />

Institute of China<br />

Zou ist ein anerkannter und unabhängiger Analyst und<br />

Kommentator zu Themen rund um <strong>die</strong> chinesische und<br />

internationale Luftfahrt. Wir sprachen <strong>mit</strong> ihm über<br />

aktuelle Trends in <strong>der</strong> chinesischen Luftfahrt und <strong>die</strong><br />

Ambitionen <strong>der</strong> chinesischen Fluggesellschaften.<br />

Im 12. Fünfjahresplan wurden ehrgeizige<br />

Ziele für <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> chinesischen<br />

Luftfahrt auf Grundlage einer Strategie<br />

<strong>der</strong> „Öffnung“ formuliert. Wie ist es Ihrer<br />

Ansicht nach um <strong>die</strong> Fortschritte, Erfolge<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>die</strong>ses Vorhabens<br />

bestellt?<br />

Die chinesische zivile Luftfahrtstrategie <strong>der</strong> „Öffnung“<br />

wurde erstmals Anfang 2010 formuliert. In mehr als<br />

zwei Jahren harter Arbeit haben <strong>die</strong> einheimischen<br />

Airlines neue internationale Strecken eröffnet und sich<br />

um Kooperationen <strong>mit</strong> internationalen Partnern und<br />

Allianzen bemüht. Dabei gab es auch einige Erfolge,<br />

wie beispielsweise <strong>die</strong> „Australien-Strategie“ von<br />

China Southern. Im weiteren Verlauf <strong>die</strong>ses Prozesses<br />

gerieten <strong>die</strong> chinesischen Carrier aber auch unter ganz<br />

erheblichen Druck. Einerseits haben sie Probleme da<strong>mit</strong>,<br />

ihre Rentabilität zu verbessern und an<strong>der</strong>erseits müssen<br />

sie gleichzeitig ihre Hubs und Streckennetze ausbauen.<br />

Zudem sehen sie sich im Rahmen ihrer Kooperationen<br />

in internationalen Märkten <strong>mit</strong> Strategiedefiziten und<br />

unterschiedlichen Management-Ansätzen konfrontiert.<br />

Dies hatte starke Auswirkungen auf den gesamten Prozess<br />

<strong>der</strong> „Öffnung“.<br />

Welche Märkte werden in den kommenden<br />

fünf Jahren das Wachstum in <strong>der</strong> chinesischen<br />

Luftfahrt bestimmen?<br />

Betrachtet man Chinas wirtschaftliche Entwicklung und<br />

den Außenhandel, sind es vor allem <strong>die</strong> traditionell starken<br />

Wirtschaftsregionen am Mündungsdelta des Jangtsekiang<br />

(<strong>mit</strong> den Zentren Schanghai und Hangzhou), am<br />

Perlflussdelta (<strong>mit</strong> den Zentren Guangzhou, Shenzhen<br />

und Hongkong) und im Peking-Tianjin-Korridor, <strong>die</strong> das<br />

künftige Wachstum <strong>der</strong> chinesischen Luftfahrt bestimmen<br />

werden – und hier vor allem <strong>der</strong> High-End-Markt für<br />

Business-Kunden. Dicht hinter <strong>die</strong>sen dreien folgt <strong>die</strong><br />

rasch wachsende Wirtschaftsregion Cheng-Yu <strong>mit</strong> den<br />

Märkten Chengdu und Chongqing, <strong>die</strong> bald schon für<br />

in- und ausländische Fluggesellschaften von starkem<br />

Interesse sein dürften. Abgesehen von <strong>die</strong>sen Regionen<br />

könnten neue Wachstumsmärkte rund um <strong>die</strong> Bohai-Bucht<br />

entstehen, vor allem in den Küstenstädten <strong>der</strong> Provinzen<br />

Liaoning und Shandong.<br />

In welchem Maße erleichtern o<strong>der</strong><br />

erschweren <strong>die</strong> Allianzstrategien <strong>der</strong><br />

chinesischen Carrier den Ausbau des<br />

Streckennetzes?<br />

In den letzten Jahren haben sich <strong>die</strong> drei großen<br />

nationalen Airlines Air China, China Southern und<br />

China Eastern <strong>der</strong> Star Alliance bzw. dem SkyTeam<br />

angeschlossen und dadurch in einem gewissen Umfang<br />

ihre Service- und Management-Fähigkeiten ausgebaut<br />

und gleichzeitig eine gewisse Unterstützung für <strong>die</strong><br />

Entwicklung und den Betrieb ihrer internationaler<br />

Routen erhalten. <strong>Was</strong> <strong>die</strong> Vertiefung <strong>der</strong> Kooperationen<br />

und <strong>die</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Rentabilität anbetrifft,<br />

bewegen sich <strong>die</strong> chinesischen Airlines wegen<br />

ihrer vergleichsweise geringen internationalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit und <strong>der</strong> in China und im Westen<br />

unterschiedlichen rechtlichen Regelungen noch nicht<br />

auf „Augenhöhe“ <strong>mit</strong> europäischen und amerikanischen<br />

Airlines und haben entsprechend geringen Einfluss auf<br />

Allianzentscheidungen.<br />

Welchen Auswirkungen hat <strong>die</strong> internationale<br />

Anbindung für <strong>die</strong> chinesischen<br />

Sekundärmärkte?<br />

Die verbesserte internationale Anbindung kommt den<br />

Sekundärmärkten in ganz China außerordentlich stark<br />

zugute und bietet viele Chancen für den wirtschaftlichen<br />

Aufstieg. Vor allem in den Städten Chengdu und<br />

Chongqing, wo stark in neue Technologien wie Computer<br />

und Konsumerelektronik investiert wird, besteht ein rasch<br />

wachsen<strong>der</strong> Bedarf an Luftverkehrsverbindungen. Mit <strong>der</strong><br />

steigenden Zahl internationaler Flüge nach <strong>die</strong>sen beiden<br />

Städten verbessern sich dort <strong>die</strong> Möglichkeiten, <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

übrigen Welt in Kontakt zu treten, was wie<strong>der</strong>um zur<br />

Folge hat, dass noch mehr Unternehmen in den lokalen<br />

Markt eintreten. Nach <strong>die</strong>sem Muster ergänzen sich<br />

Luftverkehrswachstum und Wirtschaftsentwicklung in<br />

Chinas Sekundärmärkten.<br />

Welche Auswirkungen wird Ihrer Meinung<br />

nach das Emissionshandelssystem (ETS)<br />

<strong>der</strong> EU auf <strong>die</strong> europäisch-chinesischen<br />

Beziehungen haben, und welcher<br />

Dominoeffekt ergibt sich daraus für <strong>die</strong><br />

chinesische Airlines?<br />

Der EU-Emissionshandel wird starke Auswirkungen<br />

auf <strong>die</strong> europäisch-chinesischen Handelbeziehungen


.... aus chinesischer Sicht<br />

haben. Zunächst einmal vermutlich im Luftverkehr,<br />

danach für <strong>die</strong> Flugzeugfertigung und darüber hinaus<br />

möglicherweise auch in an<strong>der</strong>en Sektoren. Abgesehen<br />

von den Handelskonflikten wird das ETS ganz sicher zu<br />

einem Anstieg bei den Betriebskosten für Flüge zwischen<br />

China und <strong>der</strong> EU führen. Einige Airlines werden sich<br />

vielleicht gezwungen sehen für einige Verbindungen<br />

Ausweichstrategien zu entwickeln, beispielsweise indem<br />

sie Hubs außerhalb <strong>der</strong> EU anfliegen, um <strong>die</strong> ETS-Kosten<br />

zu begrenzen.<br />

Wie verän<strong>der</strong>n <strong>die</strong> aufstrebenden Staaten<br />

des Südens, also Afrika, <strong>der</strong> Nahe Osten<br />

und Asien, <strong>die</strong> Dynamik des globalen<br />

Luftverkehrsmarkts?<br />

In Afrika, Nahost und Asien hat <strong>der</strong> Luftverkehr ein<br />

riesiges Wachstumspotenzial. Das dortige Wachstum<br />

wird <strong>die</strong> bestehenden Marktstrukturen rasant verän<strong>der</strong>n.<br />

Europäische und amerikanische Airlines wie auch Carrier<br />

aus an<strong>der</strong>en entwickelten Märkten reduzieren ihre<br />

Präsenz in ihren Heimatmärkten, stattdessen bauen sie<br />

ihre Präsenz in den Schwellenlän<strong>der</strong>n mehr denn je aus.<br />

Weltweit stehen Flughäfen und Regierungen vor <strong>der</strong> Aufgabe<br />

Infrastrukturengpässe zu bewältigen und gleichzeitig ihren<br />

Volkswirtschaften zusätzliches Wachstum zu ermöglichen.<br />

<strong>Emirates</strong> schlägt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang ein neues<br />

Anflugverfahren vor, das nächtliche und frühmorgendliche<br />

Flüge <strong>der</strong> A380 realisierbar erscheinen lässt.<br />

Es ist allgemein bekannt, dass <strong>die</strong> A380 ein leises Flugzeug<br />

Schaut man sich einmal <strong>die</strong> Passagierzahlen <strong>der</strong> letzten<br />

zehn Jahre an, lässt sich bei den europäischen und<br />

amerikanischen Flughäfen eine rückläufige Entwicklung<br />

feststellen, da<strong>gegen</strong> wachsen <strong>die</strong> Passagierzahlen in<br />

Asien und Nahost. Diese Entwicklung verläuft fast<br />

spiegelbildlich.<br />

Beson<strong>der</strong>s deutlich zeigt sich <strong>die</strong>se Entwicklung beim<br />

rasanten Wachstum <strong>der</strong> Fluggesellschaften aus Nahost, <strong>die</strong><br />

ihren geografischen Standortvorteil voll zu nutzen wissen.<br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für das Drehkreuz Dubai. Dessen<br />

Wachstum übt einen vergleichsweise starken Druck auf<br />

<strong>die</strong> etablierten Hubs in Europa und Asien aus. Das rasche<br />

Wachstum <strong>der</strong> Carrier aus dem Nahen Osten hat <strong>die</strong><br />

Wettbewerbsintensität für <strong>die</strong> meisten Fluggesellschaften<br />

verstärkt. Betrachtet man aber den gesamten Markt, so<br />

kommt man nicht umhin festzustellen, dass das Wachstum<br />

<strong>der</strong> Carrier aus dem Nahen Osten <strong>die</strong> Nachfrage stark<br />

stimuliert hat und außerdem <strong>die</strong> Wahlmöglichkeiten <strong>der</strong><br />

Passagiere vergrößert hat. Gleichzeitig wird durch neue<br />

Streckennetze und Hubs <strong>der</strong> Wettbewerb in <strong>der</strong> Branche<br />

belebt.<br />

A380: Geringerer Lärmteppich durch<br />

steilere Anflugverfahren<br />

4,520 ft<br />

2,500 ft<br />

A6-EXX<br />

A380<br />

5.5˚<br />

Übliches Anflugverfahren<br />

Steilerer Anflug<br />

7.8 3.5 1.5<br />

Entfernung von <strong>der</strong> Landebahn (nautische Meilen)<br />

3˚<br />

ist. Kein Großraumflugzeug verursacht einen kleineren<br />

Lärmteppich. Tests am Flughafen von Sydney haben gezeigt,<br />

dass <strong>die</strong> A380 beim Start mehr als sechs Dezibel leiser als eine<br />

Boeing 747-400 ist.<br />

Im Zusammenhang <strong>mit</strong> den weltweit geführten Debatten<br />

über <strong>die</strong> optimale Nutzung vorhandener bzw. eventuell<br />

auch neu zu bauen<strong>der</strong> Flughafeninfrastruktur erörtert<br />

<strong>Emirates</strong> <strong>mit</strong> Flugzeugherstellern, Flughafenbetreibern<br />

und Regulierungsbehörden <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> üblichen<br />

Anflugverfahren für <strong>die</strong> A380 so zu än<strong>der</strong>n, dass <strong>der</strong><br />

Lärmteppich <strong>der</strong> A380 während sensibler Betriebszeiten noch<br />

weiter reduziert werden kann.<br />

<strong>Emirates</strong> prüft zu <strong>die</strong>sem Zweck steilere Anflugverfahren und<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, das Flugzeug später als bisher üblich auf <strong>die</strong><br />

Landebahn aufzusetzen. Je nach Bevölkerungsdichte rund um<br />

<strong>die</strong> Flughäfen wären so bis zu 20 Prozent weniger Haushalte<br />

vom Lärmteppich einer A380 betroffen. Erreichbar wäre <strong>die</strong>s<br />

durch eine Än<strong>der</strong>ung des Anflugwinkels von 3 auf 5,5 Grad<br />

und eine Verschiebung <strong>der</strong> Aufsetzzone um 1.000 Meter <strong>die</strong><br />

Landebahn hinauf.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise ließen sich <strong>die</strong> Kapazitäten vieler Flughäfen,<br />

<strong>die</strong> wie London Heathrow <strong>der</strong>zeit bereits am Li<strong>mit</strong> arbeiten,<br />

möglicherweise ganz entscheidend steigern.<br />

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Graphic illustration only, not a <strong>com</strong>plete representation or to scale. © 2012. <strong>Emirates</strong>. All rights reserved.<br />

<strong>Emirates</strong> im Überblick<br />

12<br />

Seattle<br />

San Francisco<br />

Los Angeles<br />

Houston<br />

Toronto<br />

Dallas/Fort Worth<br />

New York<br />

<strong>Was</strong>hington, DC<br />

Buenos Aires<br />

<strong>Emirates</strong> zum Stichwort Subventionen<br />

<strong>Emirates</strong> begrüßt jede auf Fakten basierende Diskussion zum Thema Subventionen. Wir lehnen staatliche Beihilfen für<br />

Fluggesellschaften entschieden ab. Doch wir wissen auch, dass hinsichtlich <strong>Emirates</strong> je<strong>der</strong> Verdacht, je<strong>der</strong> Mythos und jede<br />

Behauptung, <strong>die</strong> nur oft genug wie<strong>der</strong>holt wird, in <strong>der</strong> Öffentlichkeit irgendwann als „Tatsache“ o<strong>der</strong> „Wahrheit“ gilt, auch wenn<br />

niemals stichhaltige Beweise dafür vorgelegt wurden.<br />

<strong>Emirates</strong> hat deshalb kürzlich eine Publikation <strong>mit</strong> dem Titel Fluggesellschaften & Subventionen: Unsere Position veröffentlicht,<br />

in <strong>der</strong> wir unsere Ansichten über Subventionen in <strong>der</strong> Luftfahrt darlegen, das Geschäftsmodell von <strong>Emirates</strong> erläutern und falsche<br />

Behauptungen über unsere Fluggesellschaft korrigieren: Von angeblich subventioniertem Treibstoff über finanzielle Hilfen und<br />

den Umgang <strong>mit</strong> Mitarbeitern bis hin zum Umweltverhalten und Landegebühren. Hier einige <strong>der</strong> hartnäckigsten Mythen in<br />

Gegenüberstellung <strong>mit</strong> den harten Fakten:<br />

Mythos <strong>Emirates</strong> wird subventioniert.<br />

FAKT <strong>Emirates</strong> erhält keinerlei Subventionen und lehnt<br />

staatliche Beihilfen für Fluggesellschaften<br />

entschieden ab.<br />

Mythos <strong>Emirates</strong> erhält finanzielle Hilfen von <strong>der</strong><br />

Regierung Dubais.<br />

FAKT Falsch. Wir haben zur Deckung unseres<br />

Kapitalbedarfs in den vergangenen 15 Jahren<br />

insgesamt 26 Mrd. US-Dollar über internationale<br />

Finanzinstitute finanziert und keinerlei Hilfe von <strong>der</strong><br />

VAE-Regierung erhalten.<br />

Mythos <strong>Emirates</strong> hat Zugang zu subventioniertem o<strong>der</strong><br />

kostenlosem Kerosin.<br />

FAKT Falsch. Wir kaufen unser Kerosin in Dubai und<br />

weltweit bei BP, Shell und Chevron zu Marktpreisen.<br />

• Flotte 175 Flugzeuge<br />

• Streckennetz 123 Destinationen<br />

• Passagiere (2011/12) 34 Millionen<br />

• Fracht (2011/12) 1,8 Mio. Tonnen<br />

• Mitarbeiter (Airline) 42.422<br />

• Auslastung (2011/12) 80%<br />

• Nationalitäten in <strong>der</strong> Belegschaft 163<br />

• <strong>Emirates</strong>-Lounges 31<br />

• <strong>Emirates</strong>-Flüge (pro Tag, Ankünfte und Abflüge) 323<br />

• An Bord servierte Mahlzeiten (pro Tag) 80.000<br />

• Bestellte Flugzeuge 228<br />

• Recycling an unserem Standort in Dubai (2011/12) 5.340 Tonnen<br />

Viracopos Rio de Janeiro<br />

São Paulo<br />

Gothenburg<br />

Glasgow<br />

Copenhagen<br />

Newcastle<br />

Manchester<br />

Birmingham<br />

London<br />

Liege<br />

Paris<br />

Geneva Munich<br />

Venice<br />

Nice<br />

Moscow<br />

Zaragoza<br />

Rome<br />

Lisbon<br />

Athens<br />

Casablanca<br />

Vienna<br />

Dublin<br />

Hamburg<br />

Amsterdam Warsaw<br />

Dusseldorf<br />

Prague<br />

Frankfurt<br />

Zurich<br />

Lyon<br />

Milan<br />

Madrid Barcelona<br />

Istanbul<br />

Tunis<br />

Malta<br />

Tripoli<br />

Larnaca<br />

Cairo<br />

Dakar<br />

Lomé<br />

Abidjan<br />

Lagos<br />

Accra<br />

Luanda<br />

Johannesburg<br />

Cape Town<br />

St. Petersburg<br />

Dar es Salaam<br />

Lilongwe<br />

Dubai<br />

Bagram<br />

Kabul<br />

Almaty<br />

Peshawar<br />

Islamabad<br />

Lahore<br />

Delhi<br />

Weitere Informationen zu unseren Public Affairs- und Umweltschutzthemen finden Sie auf<br />

www.emirates.<strong>com</strong> O<strong>der</strong> schreiben Sie uns: pea@emirates.<strong>com</strong><br />

Jakarta<br />

Beijing<br />

Seoul<br />

Shanghai<br />

Karachi<br />

Ahmedabad<br />

Dhaka<br />

Kolkata<br />

Mumbai<br />

Taipei<br />

Guangzhou<br />

Hong Kong<br />

Hy<strong>der</strong>abad<br />

Khartoum<br />

Addis Ababa<br />

Bengaluru Chennai<br />

Kozhikode<br />

Kochi<br />

Thiruvananthapuram Colombo<br />

Bangkok<br />

Manila<br />

Ho Chi Minh City<br />

Phuket<br />

Entebbe Eldoret<br />

Malé<br />

Kuala Lumpur<br />

Singapore<br />

Nairobi<br />

Lusaka<br />

Harare<br />

Durban<br />

Seychelles<br />

Mauritius<br />

Perth<br />

Mythos Subventionen für Fluggesellschaften sind ein<br />

Problem in den Golfstaaten.<br />

FAKT Wettbewerbsverzerrende Subventionen und staatliche<br />

Unterstützungen gibt es lei<strong>der</strong> überall auf <strong>der</strong> Welt.<br />

Mythos Airlines aus den USA und Europa haben<br />

jahrzehntelang staatliche Hilfen erhalten, werden<br />

heute aber nicht mehr subventioniert.<br />

FAKT Staatliche Konkursschutz- und Rettungsmaßnahmen<br />

gibt es weiterhin.<br />

Mythos <strong>Emirates</strong> nutzt niedrigere Lohnkosten und<br />

Landegebühren, um <strong>die</strong> Preise <strong>der</strong> Wettbewerber<br />

zu unterbieten.<br />

FAKT Unsere Preisbildung erfolgt nach rein<br />

marktwirtschaftlichen Kriterien. Unsere Kosten<br />

entsprechen denen unserer regionalen bzw<br />

internationalen Wettbewerber.<br />

• Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC<br />

• Geschäftszahlen Airline (2011/12) Umsatz: 17 Mrd. US-Dollar, Nettogewinn:409 Mio. US-Dollar<br />

• Treibstoffkosten (2011/12) 6,6 Mrd. US-Dollar<br />

• Erstflug 25. Oktober 1985<br />

• Neue Destinationen (2012) Barcelona, Buenos Aires, Dallas, Dublin, Erbil, Harare,<br />

Ho Chi Minh Stadt, Lissabon, Lusaka, Rio de Janeiro<br />

Seattle, <strong>Was</strong>hington<br />

• A380-Flotte 21 (69 weitere bestellt)<br />

• A380-Destinationen Auckland, Bangkok, Hongkong, Jeddah, Johannesburg,<br />

Kuala Lumpur, London Heathrow, Manchester, München,<br />

New York JFK, Paris, Peking, Rom, Seoul, Shanghai,<br />

Sydney, Toronto<br />

Tokyo<br />

Osaka<br />

Brisbane<br />

Adelaide Sydney<br />

Melbourne<br />

Auckland<br />

Christchurch<br />

Erbil<br />

Tehran<br />

Baghdad<br />

Beirut Damascus<br />

Baghdad<br />

Amman<br />

Basra<br />

Kuwait<br />

Dammam<br />

Bahrain<br />

Medina Riyadh Doha<br />

Muscat<br />

Jeddah<br />

Sana’a<br />

Route Map<br />

August 2012<br />

Passenger Routes<br />

Freighter Routes<br />

Passenger & Freighter Routes<br />

Proposed Routes 2012 for 2013<br />

Dubai<br />

©2012. <strong>Emirates</strong>. All rights reserved.<br />

Printed on 100%<br />

recycled paper

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