Broschüre: Thesen zur Strategie und Taktik - Arbeiterbund für den ...

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(b) Sind die Anschauungen Lenins und Stalins
berechnet auf ein Land oder weltweit, national
oder international – das letzte ist der Fall.
(Es ist gleichgültig in diesem Zusammenhang,
daß Westdeutschland sich nicht in einer akuten
revolutionären Situation befindet, sondern in
einer Situation der Flaute und Ebbe.)
(c) Der Leninismus ist der Marxismus der Epoche
des Imperialismus und der proletarischen
Revolution. Genauer gesagt: der Leninismus ist
die Theorie und die Taktik der proletarischen
Revolution im allgemeinen, die Theorie und die
Taktik der Diktatur des Proletariats im besonderen.
Marx und Engels wirkten in der vorrevolutionären
Periode, in der Periode der Vorbereitung
des Proletariats zur Revolution, in jener
Periode, in der die proletarische Revolution noch
keine direkte Unvermeidlichkeit war. Lenin dagegen,
der Schüler von Marx und Engels, wirkte
in der Periode des entwickelten Imperialismus,
in der Periode der sich entfaltenden proletarischen
Revolution... Haben etwa solche Werke
Lenins wie „Staat und Revolution“, „Die proletarische
Revolution und der Renegat Kautsky“,
„Zwei Taktiken der Sozialdemokratie...“ „Der
linke Radikalismus... „ usw. nur für Rußland
Bedeutung gehabt und nicht für alle imperialistischen
Länder.
Statt zu begreifen, daß wir heute über eine
wahre Schatzkammer des Marxismus, über ein
revolutionäres Arsenal verfügen, wovon die
revolutionäre Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert
nicht einmal träumen konnte – begibt man
sich auf ein Niveau der Diskreditierung der
Theorie und Praxis.
(d) Ja noch mehr, man negiert vollständig, daß
die deutsche Arbeiterbewegung durch ihren
revolutionären Kampf, wie die KPD, uns ein
überreichhaltiges Arsenal für die Klärung heutiger
strategischer Probleme hinterlassen haben.
Zum Beispiel:
1904–1914 = die Lehre, daß nur das rechtzei
tige Trennen von dem Opportunismus die
damals Nein. Kein Jahr in den letzten Jahrzehnten
ohne revolutionären Sturm und
Erhebung. Z.B. allein in den letzten fünf
Jahren: Vietnam, Portugal, Iran, Nicaragua
etc. etc. In einem Jahr geschieht mehr revolutionäre
Erhebung und Umwälzung (in
diesem Zusammenhang ist es unwichtig, ob
die Revolutionen siegen oder nicht – siehe
hierzu Marx und die Pariser Kommune –) als im
Ausgang des 19. Jahrhunderts und dem
Beginn des 20. Jahrhunderts in Jahrzehnten.
Das Nichtanerkennen dieser „Schatzkammer“
oder der Gebrauch von ihr in ekklektizistischer
Manier fördert die Revision des
Marxismus-Leninismus, das w e i t e r e
Eindringen des Opportunismus in die Arbeiterbewegung.
Wie daß so hoffnungsvolle
Ansätze der revolutionären Organisierung
(wie sie z.B. Anfang der 70er Jahre durch
den KABD erfolgte) zunichte gemacht wurden
und im Ökonomismus versandeten.
Die Verteidiger unter den Kommunisten,
eine Erarbeitung einer festumrissenen Strategie
sei heute unmöglich, würden in kürzester
Zeit selbst im Ökonomismus landen –
kann man sie nicht eines Besseren belehren.
An diese Fragen hier nur heranführen, da sie in
den einzelnen Kapiteln behandelt werden.