Broschüre: Thesen zur Strategie und Taktik - Arbeiterbund für den ...

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Dieser „neue“ Mittelstand ist nicht einheitlich,
sondern gliedert sich in zwei Schichten:
– Die eine Schicht ist die Spitze der Angestellten
einschließlich Betriebsdirektoren, Syndizi
usw., die zweifellos ideologisch und ihrer Lebensweise
nach zur Bourgeoisie rechnet und
keineswegs sehr klein ist. Sie wird in Westdeutschland
heute mehrere Hunderttausend
einschließlich der oberen Staatsagenten, Beamten,
höheren Offiziere, Universitätsprofessoren,
angestellten bzw. beamteten Ärzte usw. umfassen.
- Von dieser bourgeoisen Schicht der Angestellten
und Staatsagenten sind scharf zu trennen
- aber bei voller Berücksichtigung der Tatsache,
daß es zwischen ihnen nicht nur keine chinesische
Mauer, sondern eine ständig sich von oben
und unten erneuernde Obergangsschicht gibt -
dieser Teil der Angestellten und Beamten (hierbei
ist auch der Teil der Intelligenz inbegriffen),
die wirklich „neuer Mittelstand“ - Mittelstand
im Sinne von Engels (Anti-Dühring, Lenin Bd. 4,
S. 196) - sind, das heißt zur Kleinbourgeoisie zu
rechnen sind und die in die Million gehen.
Dieses „neue“ Kleinbürgertum muß wieder
schärfstens von den Angestellten und Beamten,
die lohnabhängig sind, unterschieden werden,
die einen Teil der Arbeiterklasse darstellen und
nur eine bloß äußerlich von ihr unterschiedene
Kategorie darstellen, und die die Masse der heutigen
Angestellten ausmachen.
„Die Bourgeoisie umfaßt alle mittleren und
Großeigentümer von Produktionsmitteln
sowie alle mittleren und Großeigentümer
anderen Kapitals, die auf grund dieses Kapitals
Anteil am von der Arbeiterklasse
geschaffenen Mehrwert haben, indem sie
Profit einstecken. Zur Bourgeoisie, jetzt im
breitesten Sinne des Wortes, rechnen wir
weiter die höheren und höchsten Funktionäre,
die die Bourgeoisie in ihrem Herrschaftsapparat
beschäftigt, ohne daß sie
notwendigerweise Kapitalbesitzer sind -
Universitätsprofessoren, hohe Regierungsbeamte,
Generäle, Chefingenieure, Syndizi,
Gehalt beziehende Direktoren ohne wirkliches
Eigentum an den Produktionsmitteln.
Diese stehen einkommensmäßig und ideologisch,
ihren Interessen und ihrem persönlichen
Verkehr, ihrer Verwandtschaft nach,
der Bourgeoisie so nahe, daß sie vielfach
nicht von ihr zu trennen sind.“
J. Kuczynski, Bd. 5.
Selbstverständlich darf man nicht vergessen,
welcher ideologischen Beeinflussung
gerade dieser Teil der Arbeiterklasse vonseiten
des „neuen“ Mittelstands wie der
Monopolbourgeoisie ausgesetzt ist, wie daß
er durch keine chinesische Mauer von ihm
getrennt ist und daß daraus besondere Aufgaben
des Industrieproletariats und seiner
Avantgarde entspringen, um diesen Teil
ganz für sich zu gewinnen.
Zugleich muß gesehen werden, daß gerade
in den letzten 10 bis 20 Jahren in dem Angestelltensektor
sich eine gewaltige Veränderung
getan hat, da die Monopolbourgeoisie
in diesen Jahren übergegangen ist, die Arbeitsbedingungen
(z.B. durch „Großraumbüros“,
durch die Technisierung (Elektronik)
ihrer Arbeitsweise) der lohnabhängigen
Angestellten, die zur Arbeiterklasse
gehören, dem Industriearbeiter immer