BLVD. 01/2011 - rockadel.com
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BLVD. 01/2011 - rockadel.com
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No. <strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>1<br />
Stars & Sternchen. Freaks & Flittchen.<br />
FASHION ROCK NIGHT.<br />
Where the bad boys rock.<br />
And the glam girls shock.<br />
BReAd & BuTTeR.<br />
It´s a business doing pleasure with you.<br />
BERLIN<br />
FASHION<br />
WEEK NOW.<br />
®<br />
SONDER -<br />
AUSGABE<br />
www.blvd-magazine.<strong>com</strong>
“People aren’t hearing all the music.<br />
Artists and producers work hard in the studio<br />
perfecting their sound. But people can’t really<br />
hear it with normal headphones.<br />
Most headphones can’t handle the bass,<br />
the detail, the dynamics. Bottom line,<br />
the music doesn’t move you.<br />
With Beats, people are going to hear what<br />
the artists hear, and listen to the music the way<br />
they should: the way I do.”<br />
- Dr. Dre<br />
Hear what you’ve been missing.<br />
Experience music the way the artist intended, with extreme clarity, deep bass, and full power.<br />
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©2<strong>01</strong>0 Monster, LLC. “Monster,” the Monster logo, the product and packaging are trademarks or registered trademarks of Monster Cable Products, Inc. or its subsidiaries in the United States<br />
or other countries. The product is patent pending. “Beats by Dr. Dre,” “Beats,” “Beats Spin,” and the “B” logo are trademarks of Beats Electronics LLC. Product may vary from images shown.<br />
Editorial.<br />
HELLO AGAIN.<br />
Auf ein Neues. Eine pressfrische Ausgabe von <strong>BLVD</strong>., der Haus- und Hofgazette aller Stars<br />
& Sternchen. Der Glam Gangsters & Fashion Victims, der Freaks & Flittchen. Und<br />
selbstverständlich dem großen, konfessionslosen Rest aller notorischen Gefahrensucher und<br />
Gratwandler zwischen Gossen-Couture & Luxustrash. Just for you. and For you. too.<br />
here we go again.<br />
Die <strong>BLVD</strong>.-Sonderausgabe zur Berlin Fashion<br />
Week 2<strong>01</strong>1. Kein umfassender Kinkyfancyartsyfartsy-Guide<br />
der hyper-post-modernsten<br />
Trends und Events, sondern beschränkt aufs<br />
Wesentliche. Wie immer. Auf das Authentische.<br />
Auf das, was Mann und Frau ab sofort<br />
trägt, hört, denkt. Wild stuff für Großstadtcowboys<br />
auf der Suche nach dem ultimativen Kick<br />
& Motorcycle-Ladies in love. It`s a business<br />
doing pLEasurE with you, heißt es so chic.<br />
Oder auch: Besser als jeder Schuss, wie es ein<br />
semi-legendärer Endzeitpoet schon vor uns in<br />
nonchalante Worte gefasst hat. Kurz, aber gut.<br />
In diesem Sinn.<br />
Gute Unterhaltung.<br />
<strong>BLVD</strong>.crew<br />
Powered by www.dieterundthomas.de<br />
IMPRESSUM.<br />
WHo.<br />
WHErE.<br />
HoW.<br />
WHat.<br />
Herausgeber und Verlag<br />
R o c k s t a r M e d i a & E v e n t s G m b H<br />
Alexander van Hessen<br />
Jungstr. 5 · 10247 Berlin<br />
Tel: +49 30 293 692 60<br />
Email: redaktion@blvd-magazine.<strong>com</strong><br />
Chefredakteur.<br />
Thomas Clausen<br />
clausen@alternative-media.de<br />
anzeigenleitung.<br />
Thomas Clausen<br />
clausen@alternative-media.de<br />
Mitarbeiter.<br />
Danny Dubilski, Richard Mayhew, Frank Thiessies,<br />
Liz Vegas<br />
ständige Fotografen.<br />
Manuel Cortez, Stephan Sackmann, Joachim<br />
Scheffler, Gili Shani<br />
art Director & Layout.<br />
Melanie Skowronek<br />
mel@alternative-media.de<br />
www.d-voncount.de<br />
Cover.<br />
by Manuel Cortez. Haare & Make Up: Kristina „Bonnie“<br />
Wiese. Jewellery: ElfCraft. Weste: Iron Fist.<br />
see you.<br />
www.blvd-magazine.<strong>com</strong><br />
www.twitter.<strong>com</strong>/blvd_magazine<br />
www.myspace.<strong>com</strong>/blvd_magazine<br />
www.facebook.<strong>com</strong>/blvd.magazine<br />
Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des Verlags wider. Für den Inhalt<br />
der Texte sind die jeweiligen Autoren verantwortlich.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
<strong>BLVD</strong> 3
Fashion rock Night.<br />
FUCK GRATIS-CHAMPAGNER.<br />
UND SITzPLäTzE.<br />
M<br />
it ihren spektakulären Runway-<br />
Shows haben alexander Van<br />
hessen und Mark Hofmann in den letzten<br />
Jahren das Gesicht der Berlin Fashion<br />
Week verändert; sind mit ihrer Veranstaltungs-<br />
und Modelagentur Rockstar Media<br />
& Events zu den Galionsfiguren einer<br />
neuen Generation von wild boys und glam<br />
girls avanciert. Am 20. Januar lädt man<br />
wieder ein zur renommierten Fashion<br />
rocK niGht - mit heißen Klamotten,<br />
lauten Klängen und einem garantierten<br />
Kater. Am Morgen danach.<br />
Der Begriff Rockstar Media & Events steht<br />
nach Euren Aussagen für einen gewissen<br />
Stil...<br />
Alexander van Hessen: Unsere Agentur ist dafür<br />
bekannt, die Themen Rock und Mode zu<br />
verbinden, neue Wege zu gehen. Gerade zur<br />
Fashion Week haben wir natürlich mit unseren<br />
beiden Haupt-Events, der Fashion Rock Night<br />
im Winter und dem Underground Catwalk im<br />
Sommer enorm zu tun. Darüber hinaus gibt es<br />
weitere, regelmäßige Veranstaltungen, die wir<br />
hosten. Und natürlich liefern wir als Model- und<br />
Eventagentur aber auch Rundumpakete mit<br />
ganzen Modulen für andere Veranstalter und<br />
Kunden; sprich Konzepte, Models, Styling,<br />
Choreographie etc. Full Service für Messen,<br />
Shows, Partys und sonstige Veranstaltungen.<br />
Welche Philosophie steckt hinter der Fashion<br />
Rock Night?<br />
AvH: Die Fashion Rock Night verbindet schon<br />
seit ihrem Start vor 3 Jahren die Themen Rock-<br />
Couture und Rockmusik. Es geht nicht nur darum,<br />
einen wichtigen Baustein zur Berlin Fashion<br />
Week zu liefern, der über das Gewöhnliche hinausgeht<br />
- wir wollen die Leute im Rahmen unserer<br />
Fashion Show zum Feiern bewegen, sie<br />
sollen mittendrin statt nur dabei sein. Und nicht<br />
zuletzt geht es darum, eine fast schon konzertähnliche<br />
Atmosphäre zu schaffen, die ansteckt<br />
und mitreißt. Auf der Fashion Rock Night werden<br />
die Models zu Rockstars und die auftretenden<br />
Bands zu Stylern, die vor einer Crowd<br />
performen, die eigentlich nicht so genau weiß,<br />
ob sie gerade auf einer Modenschau oder auf<br />
einem Rockkonzert steht!<br />
Klingt nach einem einzigartigen Event!<br />
AvH: Dieses Konzept ist auf jeden Fall innerhalb<br />
der Berlin Fashion Week einzigartig; sicher gibt<br />
es international gesehen aber auch ähnliche<br />
Ansätze. In einem kleineren Rahmen adaptie-<br />
<strong>BLVD</strong> 4<br />
ren wir selbst unser Konzept auf anderen Veranstaltungen,<br />
die wir durchführen, so wie bei<br />
unseren regelmäßigen Rockstar Models-Partys<br />
im Berliner Hard Rock Cafe - nichts desto trotz<br />
ist die Fashion Rock Night auf der Premium-<br />
Plattform Berlin Fashion Week definitiv einzigartig<br />
und ohne Konkurrenz.<br />
Wer wird erwartet?<br />
AvH: Die Fashion Rock Night ist eine öffentliche<br />
Veranstaltung - insofern hebt sich unser Event<br />
schon einmal wohltuend von anderen By-Invitation-Only-Schickeriaveranstaltungen<br />
der Fashion<br />
Week ab. Letztlich kommt es ganz stark<br />
auf eine ausgewogene, gute Mischung der<br />
Gäste an: Bei uns trifft sich die Szene aus Musik<br />
und Mode. Bandmitglieder von Rammstein,<br />
Scorpions, Die Toten Hosen oder Beatsteaks<br />
verirren sich gern auf unsere Veranstaltungen.<br />
Es gibt enorm viele Schnittmengen aus Kunst,<br />
Business und Medien. Wir haben festgestellt,<br />
dass bei uns auch überdurchschnittlich viele<br />
Talentscouts aus sämtlichen Genres - sei es<br />
von Mode oder Musik - anwesend sind! Und<br />
natürlich auch nicht das übrige, mit allerlei illustren<br />
Gestalten gespickte Szene-Publikum zu<br />
vergessen.<br />
Das wie aussieht?<br />
AvH: Das hängt natürlich immer ein wenig von<br />
den auftretenden Acts und den präsentierten<br />
Fashion Brands ab, nichts desto trotz lässt<br />
sich sagen, dass unser Publikum den verschiedensten<br />
Szenen entspringt: Eine aufregende,<br />
faszinierende Mischung aus schrill, skurril,<br />
Businesspunks, Stylern und Edelrockern. Aber<br />
natürlich findet sich bei uns auch der gemeine<br />
Michalsky- oder Boss-Showgänger. Herzlich<br />
eingeladen ist jeder, den es interessiert.<br />
Sind Dir herkömmliche Fashion Shows zu<br />
langweilig?<br />
AvH: Ich gehe zu sehr vielen Shows; in meinen<br />
Augen gibt es auch immer wieder viele<br />
gute Konzepte, keine Frage. Es lässt sich<br />
auch feststellen, dass die Veranstalter<br />
sich in den vergangenen Jahren immer<br />
mehr Gedanken über eine entsprechende<br />
Inszenierung gemacht und die Events<br />
spannender gestaltet haben. Doch gerade<br />
auf der Berlin Fashion Week finde<br />
ich sehr vieles einfach mangelhaft umgesetzt.<br />
Ich wehre mich gegen so manche<br />
zweifelhafte Umsetzung; gegen diese unechte<br />
Bussi-Gesellschaft, die sich auf den<br />
immer gleichen Events versammelt. Hier findet<br />
sich der große Unterschied zur Fashion Rock<br />
Night: Wir sind authentisch; die Leute kommen<br />
zu uns, weil sie Bock auf die Show und die Party<br />
haben, und nicht auf Gratis-Champagner,<br />
Häppchen und garantierte Sitzplätze. Ich finde<br />
es zweifelhaft, zu sehen, dass sich Designer X<br />
und Firma Y Promis und Berichterstattung einkaufen<br />
müssen. Das tut mir fast schon leid. Wir<br />
fahren lieber die ehrliche Nummer.<br />
Was darf man von der kommenden Fashion<br />
Rock Night am 20.<strong>01</strong>. erwarten?<br />
AvH: Mit Sicherheit die beste Fashion Rock<br />
Night, die wir je veranstaltet haben! Das Gesamtpaket<br />
ist diesmal einfach sehr geil und<br />
stimmig: Wir haben mit dem Kesselhaus eine<br />
hervorragende Location gefunden, wir haben<br />
mit Oomph! eine großartige Liveband am<br />
Start, wir präsentieren mit Elfcraft und Iron Fist<br />
zwei außergewöhnliche Labels und schließlich<br />
mit The Prodigy-Gitarrist Rob Holliday einen<br />
echten Bad Boys als DJ. Das heißt: Nach<br />
der Hauptshow ist auf keinen Fall Schluss,<br />
sondern dann wird erst richtig Party gemacht<br />
und gerockt!<br />
Fashion rock Night 2<strong>01</strong>1:<br />
Berlin, 20.<strong>01</strong>.11,<br />
Kesselhaus/ Kulturbrauerei<br />
tickets über www.eventim.de A new<br />
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www.rockstar - models.<strong>com</strong><br />
Photo by: Michael Kranz
Bread & Butter.<br />
ABSOLUTE FASHION.<br />
Angefangen hat alles im Jahr 20<strong>01</strong><br />
mit knapp mal 50 Ständen und rund<br />
5.000 spärlichen Besuchern in Köln. Zwei<br />
Jahre später konnte man in Berlin auf gut<br />
230 Aussteller und 15.000 Besucher zurückblicken,<br />
bevor alles 2009 in Barcelona<br />
mit 800 internationalen Ausstellern und<br />
weit über 80.000 Visitors rekordverdächtige<br />
Ausmaße anzunehmen drohte. Vom<br />
19. bis 21. Januar öffnet die Bread &<br />
Butter Berlin wieder ihre Tore für<br />
Designer, Klamottendealer und sonstige<br />
Modejunkies.<br />
Mode ist Krieg. Das muss so sein und ist auch<br />
gut so. Welcher Schauplatz würde sich für erbitterte<br />
Couture-Schlachten besser eignen, als<br />
die bestens bewährten Hangars des historischen<br />
Flughafens Berlin-Tempelhof, in denen<br />
die BrEaD & ButtEr als international wichtigste<br />
Fachmesse für Street- und Urban Wear<br />
einem neuen Aussteller- und Besucherrekord<br />
entgegen sieht. Wo das Volk früher durch die<br />
Luftbrücke mit dem Lebensnotwendigsten<br />
versorgt wurde, da zünden heute die angesagtesten<br />
Brands und Labels ihre FasHioN<br />
BoMBs: Ob alteingesessene Traditionalisten<br />
wie Tommy Hilfiger, Fred Perry oder Marithe +<br />
Francois Girbaud, heiße Hipsterware von Adriano<br />
Goldschmied, Christopher Wicks und Paris<br />
Hilton, oder freaky fuckin Weirdo-Stuff von<br />
unverbrauchten Newbies wie Blood & Glitter,<br />
Glamour Kills Clothing und Creative Recreation.<br />
Die Bread & Butter ist und bleibt der Runway<br />
für die Coolness von morgen. Auf ins Gefecht.<br />
<strong>BLVD</strong> 6
oomph!<br />
AUGEN AUF. UND KOMMEN: IN STRAPSEN,<br />
TANGA UND BH.<br />
S<br />
eit über 20 Jahren ist die Band aus<br />
Braunschweig eine feste Instanz in<br />
der deutschen Rocklandschaft. Ursprünglich<br />
dem EBM- und Industrial-Umfeld entsprungen,<br />
haben oomPh! nicht nur die<br />
Spielart Neue Deutsche Härte vorangetrieben<br />
und damit Bands wie Rammstein<br />
oder Unheilig beeinflusst, sondern auf<br />
mittlerweile zehn Alben ihre ganz eigene<br />
Stil-Marke gesetzt. Auf der Fashion Rock<br />
Night betritt das Trio nach längerer Live-<br />
Abstinenz endlich wieder Hauptstadt-<br />
Bühnenboden.<br />
Und das in einem besonderen Rahmen, der<br />
passender nicht sein könnte. Ausgestattet in<br />
Outfits des Hamburger Totenkopf-Labels Pirate<br />
Style begleitet Oomph!s Auftritt<br />
die Kollektion des Edel-Accessoire-Labels<br />
ElfCraft, dessen<br />
exklusive Silber-Schmuckstücke<br />
ebenso eigenwillig wie<br />
stilprägend sind.<br />
„Ich finde es immer toll, seine<br />
Fühler auch in andere Bereiche<br />
auszustrecken. Mode und<br />
Rockmusik gehen für mich<br />
immer schon Hand in Hand“,<br />
erklärt Frontmann Dero,<br />
„außerdem haben von den<br />
roCKstar MoDELs, die<br />
bei der Fashion Rock Night<br />
auftreten, in der Vergangenheit<br />
schon öfters Mädels in<br />
unseren Videos mitgespielt.<br />
Da können wir als Revanche<br />
ja auch mal im Rahmen eines<br />
Mode-Events spielen. Mode<br />
lebt ja auch von cooler Rockmusik.<br />
Andererseits sind viele<br />
Musiker Modeikonen. Da greift<br />
vieles zusammen.“<br />
Für Oomph!, die sich mit dem<br />
2004er Top 1-Hit „Augen auf!“<br />
endgültig in den Fokus der<br />
breiten Rock-Öffentlichkeit katapultierten, sind<br />
Veränderung und Weiterentwicklung der wichtigste<br />
Motor künstlerischer Kreativität.<br />
„Anfangs waren wir um die 19 Jahre; man ist<br />
in diesem Alter natürlich noch nicht so selbstsicher.<br />
Deshalb überspielt man viele Unsicherheiten<br />
mit Klischees und überzogener Härte. Das<br />
haben wir mittlerweile abgelegt. Wir versuchen,<br />
unsere ganze emotionale Bandbreite in die Musik<br />
zu legen und schämen uns auch nicht<br />
<strong>BLVD</strong> 8<br />
mehr für leisere Töne“, so der Sänger weitsichtig,<br />
„Auch modisch haben wir nie auf der Stelle<br />
getreten. Klar denkt man sich beim Ansehen<br />
alter Fotos manchmal schon ach du meine<br />
Güte, aber das ist ja auch normal. So waren<br />
die Achtziger oder Neunziger nun mal. Man<br />
sollte auch in modischen Dingen immer experimentierfreudig<br />
sein. Nur lehne ich auch in der<br />
Mode diesen KoNsErVatiVisMus ab. Manche<br />
Leute laufen seit 30 Jahren mit derselben<br />
Biker-Kutte rum und das ist im Endeffekt nichts<br />
anderes, als Angie Merkel, die seit zwei Jahrzehnten<br />
Pastell-Blousons trägt.“<br />
Das musikalische Äquivalent zu Oomphs! Musik<br />
sieht da schon etwas anders aus. „Das<br />
wäre wahrscheinlich der Lack-String-Tanga“,<br />
lacht Dero. „Nein, keine Ahnung, unsere Musik<br />
ist so vielseitig, dass wohl viele Arten von Klamotten<br />
passen würden. Aber am Besten vielleicht<br />
doch strapsE, Tanga und BH.“<br />
Klingt viel versprechend. Was auch für das 11<br />
Album der Nonkonformisten gilt, welches Dero<br />
für Mitte 2<strong>01</strong>1 ankündigt. „Es gibt noch keinen<br />
Titel, aber dafür eine neue Komponente, die<br />
sich textlich und thematisch offenbart: Satire.<br />
Die ist in unserem Gesamtwerk bis jetzt etwas<br />
zu kurz gekommen. Es gibt ja nichts schlimmeres,<br />
als Bands, die sich selbst zu ernst nehmen.<br />
Bevor wir ungewollt komisch sind, machen wir<br />
das lieber bewusst“, gibt der Sänger keck zu<br />
Protokoll und ergänzt, „Musikalisch<br />
wird es hier und<br />
da auch deutlich andere<br />
Einflüsse geben, wie zum<br />
Beispiel ein handfestes<br />
sCHiFFErKLaViEr.<br />
Nach zehn Alben hat man<br />
nichts mehr zu verlieren<br />
und auch schon sehr viel<br />
ausprobiert. Deshalb haben<br />
wir uns diesmal gar<br />
keine künstlerischen Grenzen<br />
gesetzt.“<br />
Klare und autarke Ansagen<br />
waren eben schon immer<br />
die Stärke dieser Band,<br />
die sich einfach nicht festnageln<br />
lassen will. „Egal,<br />
ob es nun die Gothic-<br />
Szene, die Metal-Szene<br />
oder die Punk-Szene ist -<br />
diese ganzen Sub-Szenen<br />
können so intolerant sein.<br />
Da werden Leute auf Konzerten<br />
angemacht, nur<br />
weil sie ein Hawaii-Hemd<br />
anstatt einer Lederjacke<br />
tragen. So eine Einstellung<br />
finde ich echt verachtenswert. Deshalb ist es<br />
als Band vielleicht auch gar nicht so erstrebenswert,<br />
sich von einer bestimmten Szene<br />
vereinnahmen zu lassen. Da wird man nämlich<br />
viel zu schnell auf nur eine Schiene festgelegt.<br />
Und es gibt nichts Langweiligeres, als immer in<br />
derselben Stellung zu vögeln.“<br />
Eine Position, die den kreativen Kerngedanken<br />
der Fashion Rock Night nicht besser auf den<br />
Punkt bringen könnte.<br />
DAVID HASSELHOFF MUST DIE.<br />
Er hat in den vergangenen Jahren in den absolut angesagtesten Mega-Bands aus<br />
den Bereichen Gothic, Electro und Industrialmetal gespielt: the ProdiGy, Marilyn<br />
Manson, The Mission, Gary Numan. Am 20.<strong>01</strong>. mutiert Gitarren-Bad Boy roB holliday<br />
auf der Aftershowparty der Fashion rocK niGht zum wilden Turntablerocker,<br />
der die Öhrchen der Haupstadtszene so richtig durchblasen wird.<br />
Wie würdest Du Deinen DJ-Mix<br />
beschreiben?<br />
Ich weiß nicht so recht - ich lege die unterschiedlichsten<br />
Sachen auf: Natürlich gibt es<br />
eine ganze Menge Zeug, auf das ich persönlich<br />
stehe, und zu dem man gut abfahren kann.<br />
Und natürlich werde ich dabei auch vom Publikum<br />
beeinflusst. Jeder gute DJ spürt nach<br />
kurzer Zeit, zu welchen Styles die Leute abgehen<br />
und was man lieber in der Tasche stecken<br />
lassen sollte. Man darf sich auf das Coolste aus<br />
Indie, Rock und Metal freuen; es wird ein schöner<br />
Crossover aus all diesen Stilen werden. Es<br />
wird auf jeden Fall sehr heiß und sehr feucht auf<br />
der Tanzfläche.<br />
Welche Bands und Hits kann man<br />
erwarten?<br />
Als Appetizer werde ich ein oder zwei Songs<br />
der Bands auflegen, mit denen ich bisher gearbeitet<br />
habe. Später dann die größten Killerhits<br />
von Guns `N Roses, Metallica, Papa Roach,<br />
Nine Inch Nails, Limp Bizkit, Rob Zombie, Beastie<br />
Boys, Faith No More, The Offspring... Und<br />
natürlich ganz unverzichtbar: David Hasselhoff!<br />
Was sollte man sich lieber nicht von Dir<br />
wünschen?<br />
David Hasselhoff. Irgendwie habe ich eine ziemlich<br />
gespaltene Hassliebe zu ihm entwickelt.<br />
Warum gerade ein Auftritt auf der FasHioN<br />
roCK NiGHt?<br />
Fashion und Rock haben schon immer zusammen<br />
gehört und werden auch für immer<br />
zusammen gehören. Klamotten sind ein wichtiger<br />
Bestandteil des Images einer Band und<br />
vermitteln erst ein komplettes Bild. In meinen<br />
Augen sind Mrs. Fashion und Mr. Rock wie ein<br />
verheiratetes Ehepaar: Manchmal streiten sie<br />
sich zwar, aber im Grunde treiben sie es noch<br />
ständig miteinander und sind untrennbar...<br />
Berühmte letzte Worte vor der Show?<br />
You may now kiss the bride. Let´s rock!<br />
In meinen Augen<br />
sind Mrs. Fashion<br />
und Mr. Rock wie<br />
ein verheiratetes<br />
Dem väterlichen Familienoberhaupt-Charakter<br />
aus der Achtziger-Kult-Fernsehserie<br />
„Alf“ schuldet die Alternative Rock Band aus<br />
Nürnberg nicht mehr als die Namensinspiration.<br />
Zum Glück. Mit ihrem drückenden und<br />
gleichsam gefühlvollen modernen Rock-Sound<br />
sind WiLLiE taNNEr nämlich Lichtjahre von<br />
personifizierter Couch-Biederkeit und Szenen-<br />
Applaus aus der Konserve entfernt. Mit großer<br />
Groove-Gratifikation und gleichzeitiger Melodiesicherheit<br />
steuert der Fünfer mit Mikrofon-Damenvorstand<br />
schon auf seinem Debüt-Album<br />
„How To Be A Complete Bastard“ unaufhaltsam<br />
in Richtung Guano Apes-Rock-Erbe, ver-<br />
rob Holliday.<br />
Ehepaar... Foto: Manuel Cortez<br />
sprüht dabei aber auch genug eigenständigen<br />
Charme und Talent. Das liegt nicht zuletzt auch<br />
an Rotschopf-Sängerin Kate.T., deren Haupt-<br />
Feuer sich auch auf ihr stimmliches Organ<br />
und die Bühnen-Show-Präsens überträgt. Für<br />
diejenigen, die sich davon bislang noch nicht<br />
selber überzeugen konnten, lässt die Fashion<br />
Rock Night nun endgültig die Katze aus dem<br />
Sack. Denn mit Willie Tanner gibt es im Vorprogramm<br />
von Oomph! einen neuen musikalischen<br />
Rock-Leckerbissen zu entdecken.<br />
<strong>BLVD</strong> 9
ElfCraft.<br />
SILBERBLICKE.<br />
Was haben Victoria und David Beckham, Depeche Mode und Ralf Möller gemeinsam?<br />
Antwort: Sie alle sind eingeschworene Jewelleryjunkies der Hamburger Stylo-Silberschmiede<br />
von elFcraFt. Mit der kommenden Kollektion 2<strong>01</strong>1 wagt man nun den<br />
riskanten Spagat zwischen Fetisch und Magie.<br />
Die künstlerische ElfCraft-Vision: „Garden<br />
Of Night“ - die Geheimnisse des nächtlichen<br />
Gartens, der Elemente und Kräfte birgt,<br />
die man zwar erahnen, fühlen, spüren, nicht<br />
aber sehen kann. Eine ganze pHiLosopHiE,<br />
umgesetzt in mal massiv-handfeste, mal feingliedrig-fragile<br />
Entwürfe aus glänzendem Sterlingsilber<br />
und wildem Leder. Wo die üblichen<br />
Verdächtigen wie King Baby oder Chrome<br />
Hearts gerne mal mit zu protzigen Klunkern<br />
übers Ziel hinausschießen, da setzt Mastermind<br />
Wolfgang A. Elfers ganz auf seinen jahrelang<br />
trainierten, siebten Sinn als zuverlässiger<br />
Lieferant eines besonderen Lebensgefühls und<br />
Individualismus; auf den charakteristischen<br />
ElfCraft-Stil aus Understatement und<br />
unangepasster Kompromisslosigkeit.<br />
Tragbare Wunderwelten,<br />
glitzernde Mikrokosmen in<br />
der Schwebe zwischen<br />
Traum und Realität.<br />
Allen voran die fast<br />
überirdisch faszinierenden<br />
Fetishchains:<br />
Lange Silberketten<br />
mit detaillierten,<br />
a k z e n t u i e r t<br />
<strong>BLVD</strong> 10<br />
gearbeiteten Elementen und Anhängern wie<br />
der beliebten Fleur De Lis, Adlerköpfen, Kronen,<br />
Sternen und Kreuzen verkörpern gleichzeitig<br />
auch die Quintessenz des hanseatischen<br />
Kultlabels von der Elbe: Dominanz, Stolz,<br />
Sinnlichkeit, MaGiE verpackt in funkelnde<br />
Eyecatcher für Hals, Handgelenk und Dekollete.<br />
Ebenfalls im Programm: Fein geflochtene<br />
Lederketten mit markantem Ring und zusätzlichem<br />
Anhänger sowie aufwändig verzierte<br />
Laptoptaschen aus edlem Nappaleder, kernige<br />
Gürtel mit Silberbeschlägen, stylische Wallets<br />
mit Rochenledereinschlägen und sogar extravagante<br />
HuNDEHaLsBäNDEr für Vierbeiner,<br />
Sklaven oder sonstige verwöhnte Bestien<br />
mit Hang zu großen Showeffekten.<br />
Die neue Kollektion von ElfCraft ist während der<br />
Berlin Fashion Week 2<strong>01</strong>1 am 20.<strong>01</strong>. auf der<br />
Fashion Rock Night im Kesselhaus/ Kulturbrauerei<br />
zu sehen.
iron Fist.<br />
SHOWTIME.<br />
<strong>BLVD</strong> 12<br />
Im Grunde genommen unterscheidet sich<br />
die Gründungsgeschichte des amerikanischen<br />
Hipster-Klamottenlabels iron<br />
Fist durch absolut nichts von denen<br />
sämtlicher anderer Indie-Companys, die<br />
sich dem Chic der Straße verschrieben<br />
haben: Zwei frustrierte Freunde und eine<br />
anfängliche Schnapsidee von der eigenen<br />
Fashionbrand.<br />
Und doch sind Mike und Travis der Inbegriff<br />
der alten Weisheit „Kommt alles anders,<br />
besonders als man denkt“.<br />
Angefangen hat die Iron Fist-Erfolgsstory<br />
irgendwann vor gut neun Jahren unter dem<br />
meistens wolkenlosen Himmel Kaliforniens.<br />
Genauer gesagt irgendwo im San Diego Valley,<br />
wo man sich seit Menschengedenken die Zeit<br />
auf Skate-, Surf- oder sonstigen Brettern, mit<br />
lauter Musik und sämtlichen erdenklichen Ausdrucksarten<br />
von Street Culture vertreibt. Alles<br />
geht, so wie bei der neuen Kollektion for him,<br />
for her. Alles da: Angesiedelt im spannenden<br />
Niemandsland zwischen europäischen Pin Up-<br />
Motiven, wilden Leoparden-Mustern, Classic<br />
Tattoo-Ästhetik und B-Movie-Monster-A Gogo-Geschichten.<br />
Mal farbenprächtig explosiv,<br />
dann wieder im abgewretchten Vintage-Look.<br />
Immer sExy, immer ein wenig dirty und angenehm<br />
undergroundy. Shirts und Shoes, Jeans,<br />
Hoodies und knappe Kleidchen zum Gesehenwerden.<br />
Kurz gesagt: Real stuff for real people.<br />
Kann man so unterschreiben. Es lebe die<br />
sCHNapsiDEE.<br />
Die neue Kollektion von Iron Fist ist während<br />
der Berlin Fashion Week 2<strong>01</strong>1 am 20.<strong>01</strong>. auf<br />
der Fashion Rock Night im Kesselhaus/ Kulturbrauerei<br />
zu sehen.<br />
berlin<br />
Kurfürstendamm 224 • 10719 Berlin<br />
+49-30-884-6218 • hardrock.<strong>com</strong><br />
©2<strong>01</strong>1 Hard Rock International (USA), Inc. All rights reserved. SeeTheShow
Kevandbelle.<br />
VENUS<br />
IN FURS.<br />
<strong>BLVD</strong> 14<br />
Pelz. Das (fast) unbekannte Material, in das<br />
sich vornehmlich gelangweilte Oligarchengattinnen<br />
im Devisenrausch und dezent<br />
angejahrte Businessfrauen auf Power-Trip<br />
nach wahlweise Gstaad oder Aspen kuscheln.<br />
Und sogar ausgewachsene Kerle<br />
wurden mit dem richtigen Schmierlappengrinsen<br />
noch immer irgendwie bei Alfredo<br />
Pauly fündig - mit den abgöttisch flauschigen<br />
Stylo-Must Haves ihres brandheißen<br />
High Fashion-Labels KeVandBelle<br />
räumt die Frankfurter Designerin Gabriela<br />
Goldenberg nun ein für alle Mal auf mit<br />
stereotypen Klischees rund um die heiße<br />
Ware; macht das Felltragen endlich wieder<br />
unpeinlich. Und sexy.<br />
Sexy wie nie zuvor.<br />
D auerfrost und ganzjährige Minustemperaturen.<br />
Mindestens. Das perfekte<br />
Klima für die Westen, Jacken, Mützen,<br />
Schals, Handschuhe und sogar Decken<br />
von KEVaNDBELLE, dem momentan<br />
aufregendsten Label für alles, was aus<br />
echter Natur gemacht ist: Pelz und Leder<br />
light aus Saga-Fuchs, spanischem Kanin,<br />
Lammnappa, Ziegenvelours und Zobel für<br />
die neue Generation seXy; verbunden mit<br />
recycelten Stoffen wie ausrangierten Army-Parkas<br />
oder in Würde gealterten Denim-Jeans.<br />
aVEC pLaisir auch in eher<br />
unorthodoxen Neopop-Farben wie Pink<br />
und Grün. Heißer Scheiß für kalte Tage.<br />
In den 70ern altbackenes Statussymbol,<br />
an das sich in den 80ern nur noch Omas<br />
oder hängen gebliebene Transvestiten<br />
wagten, und für das man/ frau in den ansonsten<br />
erlebnisschwachen 90ies gerne<br />
die eine oder andere Protestfarbdusche<br />
kassierte.<br />
Nun also die Renaissance des Nobel-<br />
Fells. Frau darf es ab sofort wieder ohne<br />
schlechtes Gewissen tragen. Mann ab<br />
demnächst auch: In der Ice-Bar oder im<br />
Club. Beim Polo oder auf dem Red Carpet.<br />
Während der Aftershow oder beim<br />
Apres Ski. So wie US-Superstar Rihanna,<br />
Hiphop-Göre Uffie, TV-Blondchen Sonya<br />
Kraus, „Germany`s Next Topmodel“-Juror<br />
Jorge Gonzalez, Schauspieler Manuel<br />
Cortez oder Eintracht Frankfurt-Stürmer<br />
Ioannis Amanatidis. Elegant, VErruCHt,<br />
geil. Luxuriös und manchmal ein bisschen<br />
abgewretcht.<br />
Biologisch abbaubarer Glamrock für urbane<br />
Catwalks. Typisch KEVaNDBEL-<br />
LE (sprich: Kev And Belle). Zu beziehen<br />
in ausgesuchten Boutiquen und Fashion<br />
Stores wie Allure (Frankfurt), F95 (Berlin),<br />
ELB (Düsseldorf), Nyla Fashion (Hamburg).<br />
Oder über die Website. Animalisch,<br />
praktisch, gut. www.kevandbelle.<strong>com</strong>
Manuel Cortez.<br />
AGENT PROVOCATEUR.<br />
Schauspiel, Fotografie, Mode, Make-Up, Musik. Was genau der portugiesische Ausnahmekünstler<br />
manuel corteZ eigentlich am liebsten mag und macht, das<br />
weiß der in Berlin lebende Allround-Artist selbst gar nicht so genau. Nichts muss, alles<br />
kann im scheinbar unendlichen Kreativkosmos des extrovertierten Multitalents. Am<br />
20.<strong>01</strong>. moderiert der notorische Workaholic die Runway-Shows der Fashion rocK<br />
niGht. Eine Facette mehr im aufregenden Schaffen des arbeitswütigen Señors.<br />
Du bist durch Filme und Fernsehserien<br />
wie „Engel und Joe“, „Fickende Fische“,<br />
„Verliebt in Berlin“, „Großstadtrevier“<br />
und „Die dreisten Drei“ bekannt<br />
geworden - warum der Sprung hinter<br />
die Kamera als Fotograf?<br />
„Genau genommen, waren es zwei<br />
Sprünge: Von hinter der Kamera vor die<br />
Kamera und wieder zurück! In Portugal<br />
habe ich schon sehr früh angefangen,<br />
Theater zu spielen und nach meinem Umzug<br />
nach Deutschland mit 18 Jahren eine<br />
Gesangs- und Tanzausbildung gemacht.<br />
Damals gab es zwei weitere Richtungen,<br />
die mich interessierten: Modedesign und<br />
Make-Up-Art. Später habe ich in Los Angeles<br />
als Special FX-Visagist gearbeitet<br />
und war für diverse Musikvideoproduktionen<br />
tätig. Eines Tages fiel ein Akteur bei<br />
den Dreharbeiten zu einem Clip aus - die<br />
Regisseurin fragte mich, ob ich nicht einspringen<br />
könnte...“<br />
Neuerdings machst Du Dir einen guten<br />
Namen als Mode-, Kunst- und People-<br />
Fotograf, hast neben Deiner Arbeit für<br />
<strong>BLVD</strong>. bereits für weitere renommierte<br />
Magazine wie die Vogue, Gala, Kinki<br />
und andere geschossen...<br />
„Ich habe mich immer schon für die Fotografie<br />
interessiert; schon in sehr jungen<br />
Jahren. Als Kind habe ich mir vorstellt,<br />
durch ein Foto die Zeit einfrieren zu<br />
<strong>BLVD</strong> 16<br />
können - was ja tatsächlich auch so ist<br />
auf eine gewisse Art und Weise. Man<br />
friert einen Augenblick ein und archiviert<br />
ihn für die Ewigkeit, brennt etwas für immer<br />
in die Geschichte ein. Nichts desto<br />
trotz bin ich erst relativ spät zur professionellen<br />
Fotografie gekommen, weil ich<br />
vorher noch verschiedene andere Dinge<br />
gemacht habe. Irgendwann war einfach<br />
der Wunsch da, eine eigene Sprache zu<br />
finden, in der ich mich künstlerisch ausdrücken<br />
konnte. Es ging darum, etwas zu<br />
finden, wo ich der Künstler sein könnte.“<br />
Du wandelst zwischen den Welten Film,<br />
Fotografie, Mode und Musik - Gesamtkunstwerk<br />
Manuel Cortez?<br />
„Es wäre sehr vermessen, sich selbst als<br />
Kunstwerk zu bezeichnen; mein Sternzeichen<br />
ist Zwilling, ich glaube, das erklärt<br />
einiges. Ich war schon immer extrem vielseitig<br />
und habe großen Spaß daran, mich<br />
auszuprobieren. Ich habe viele verschiedene<br />
Interessen, die aber ganz klar in eine<br />
künstlerische Richtung gehen. Alles, was<br />
ich tue, hat auf die eine oder andere Weise<br />
miteinander zu tun: Tanz ist Bewegung,<br />
Fotografie ist Bewegung, Schauspielerei<br />
ist Bewegung, Film ist Bild, Bild ist Fotografie<br />
- alles kleine Stücke, die ein großes<br />
Ganzes ergeben und untrennbar miteinander<br />
verbunden sind.“<br />
Du hast bisher Rock-Celebrities wie<br />
Jared Leto, Juliette Lewis, Beth Ditto,<br />
die Bloodhound Gang, Jerome Simeon<br />
oder Wilson-Gonzales Ochsenknecht<br />
vor der Linse gehabt - wie würdest Du<br />
Deinen Fotografiestil beschreiben?<br />
„Ich kann es nicht sehr gut einschätzen,<br />
das müssen andere machen. Wenn ich<br />
meine Bilder beschreiben sollte, würde<br />
ich sagen, spontan, mit eigener Note. So,<br />
wie alles, was ich tue. Bunt, lebendig und<br />
ein bisschen schräg. Ich versuche, jedem<br />
Motiv eine gewisse Raffinesse einzubauen,<br />
einen Bruch, ein Gimmick wie zum<br />
Beispiel hartes Gegenlicht, eine lange<br />
Belichtungszeit etc. Einfach draufzuhalten<br />
und abzudrücken, wäre mir zu langweilig.“<br />
Was fotografierst Du am liebsten - Fashion,<br />
Kunst oder People?<br />
„Ich bin kein klassischer Modefotograf,<br />
der straight seine Beauty-Models schießt.<br />
Das macht mich weniger an. Ich habe es<br />
gern ein bisschen funky, brauche den rock<br />
`n rolligen X-Faktor. Ich arbeite unheimlich<br />
gerne mit Künstlern zusammen - das ist<br />
das Spannendste, was es gibt. Kunst und<br />
Kunst ergänzt sich bekanntlich bisweilen<br />
sehr schön...“<br />
Du führst demnächst als Host durch<br />
die FasHioN roCK NiGHt. Was ist<br />
Deine Definition von einem Rockstar?<br />
„Rockstar-Sein ist für mich eine bestimmte<br />
Lebenseinstellung: Es gibt so viele Pfeifen,<br />
die im Grunde ihres Herzens eigentlich<br />
totale Spießer sind, sich eine Gitarre<br />
schnappen, eine Band gründen und auf<br />
dicken Maxe machen, wenn sie ein kleines<br />
bisschen Erfolg haben. Das hat nichts<br />
mit Rockstars zu tun; für mich definiert<br />
sich ein Rockstar weder durch Erfolg,<br />
noch Bekanntheitsgrad oder seinen Job.<br />
Rockstar zu sein spiegelt eine gewisse Attitude<br />
wider, die man entweder hat oder<br />
eben nicht. Und auch niemals bekommen<br />
wird, indem man sich mit fremden Federn<br />
schmückt. Wie viele verwirrte und verirrte<br />
Typen rennen heute rum und machen sich<br />
kaputt, nur weil es irgendwelche Künstler<br />
in den 80er Jahren vorgemacht haben?“
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