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Kennen Sie Ihre Kunden?<br />
Wie gelingt es Ihnen, heutige Kunden auch morgen<br />
noch in Ihrem Kundenstamm zu halten?<br />
Von Claudia Rehbock und Dr. Markus Gräßler, gkk DialogGroup GmbH, Frankfurt, Juli 2012<br />
Diese essentielle Frage stellt sich jedes Unternehmen. Die Beantwortung ist oft nicht einfach. Die Lö-<br />
sung verspricht ein intelligentes Kundenbindungs-Programm, mit dem die nötige Markttransparenz ge-<br />
schaffen werden kann, um die Kunden nachhaltig an das Unternehmen zu binden. Dieses Programm<br />
muss immer individuell auf das Unternehmen, dessen Kunden und die jeweiligen Marktstrukturen zuge-<br />
schnitten sein. Eine Standardlösung kann und darf es hier nicht geben. Denn schließlich möchte sich ein<br />
Unternehmen mit seinem speziellen Kundenbindungs-Programm von der Konkurrenz abheben und auch<br />
hier eine individuelle Marktposition einnehmen. Ein europaweit tätiges Unternehmen im Bereich der<br />
Heiz-, Klima- und Lüftungstechnik hat sich dieser Herausforderung gestellt und im Sommer 2011 ein<br />
Kundenbindungs-Programm entwickelt. Es wurde zunächst in einem Pilotmarkt getestet und wird zu-<br />
künftig in weiteren Ländern und Märkten adaptiert werden.<br />
Schritt für Schritt zum Erfolg<br />
Bevor ein geeignetes Kundenbindungs-Programm entwickelt werden konnte, wurde im Rahmen einer<br />
Markanalyse die „Ist-Situation“ ermittelt: Welche Daten über den jeweiligen Markt liegen vor? Existieren<br />
Kundenbindungs-Programme (eigene / seitens der Konkurrenz) und wie sind diese aufgebaut? Welche Er-<br />
folge konnte die Konkurrenz erzielen? Sollen eigene Programme weiter geführt werden? Liefern diese Pro-<br />
gramme schon die gewünschten Ergebnisse, wo muss nachgeschärft werden? Welche Vertriebsstrukturen<br />
gibt es in den einzelnen Märkten? Wie können Kundenbindungs-Maßnahmen und die Bereiche Vertrieb und<br />
Service integriert werden? In entsprechenden Audits werden diese Themen mit dem verantwortlichen Mar-<br />
ketingmanager und den jeweiligen Vertriebsleitern der Märkte erörtert. Die Ergebnisse werden im Rahmen<br />
einer strategischen Empfehlung zusammengefasst. Nach diesem ersten Analyseschritt ist die Ausgangssi-<br />
tuation bekannt, die Planung kann beginnen.<br />
Wer gehört zur Zielgruppe und was will sie?<br />
Werden diese Fragen nicht genau beantwortet, kann das beste Kundenbindungs-Programm sein Ziel nicht<br />
effizient erreichen. Daher steht am Anfang jeder Planung eine exakte Zielgruppenanalyse. Wer sind die (po-<br />
tentiellen) Kunden? Soll das Programm einen Schwerpunkt auf ein bestimmtes Kundensegment legen oder
alle Kunden ansprechen? Kann die Zielgruppe direkt angesprochen werden oder gibt es marktspezifische<br />
Strukturen, die einen Umweg über Dritte erforderlich machen? Auf welche Weise, durch welche Instrumen-<br />
te soll die Zielgruppe an das Unternehmen gebunden werden? Wie kann sie dauerhaft motiviert werden, an<br />
dem Programm aktiv teilzunehmen und so – neben dem Umsatz - auch die Markttransparenz fördern?<br />
Die Festlegung der Zielgruppe ist somit keineswegs banal. Konkret bezogen auf das europaweit tätige Un-<br />
ternehmen muss für jeden Zielmarkt einzeln die Entscheidung getroffen werden, ob die Ansprache der<br />
Großhändler, der Installateure oder aber der Servicetechniker Erfolg verspricht. Bei der Zielgruppe Installa-<br />
teure kann eine weitere Segmentierung sinnvoll sein, um zu garantieren, dass die für das Unternehmen at-<br />
traktivsten (weil umsatzstärksten) Installateure teilnehmen.<br />
Wer die Zielgruppe selbst befragt, hat die besten Karten, diese aus erster Hand kennen zu lernen und das<br />
Programm passend auszurichten. Stützt sich das Programm z.B. auf das Sammeln von Punkten? Was erwar-<br />
ten die Zielgruppen-Mitglieder: attraktive Prämien oder intelligente Services, wie zum Beispiel Trainings?<br />
Welche Prämien / Services passen zur Zielgruppe? Gibt es verschiedene Levels - abhängig von den in einem<br />
Jahr gesammelten Punkten? Und haben sie verschiedene Vorteile? Ist das Programm – und damit die ge-<br />
samte Kommunikation rund um das Programm – online oder offline basiert oder werden beide Kommunika-<br />
tionskanäle genutzt? Diese und viele weitere unternehmens- und zielgruppenspezifischen Fragen werden<br />
im Rahmen eines Fokusgruppentests beantwortet und bilden die Grundlage einer Zielgruppen orientierten<br />
Konfiguration des Programms.<br />
Das Programm wird Maß geschneidert<br />
Während die Ausrichtung des Programms nach den Wünschen und Bedürfnissen der Zielgruppe das Fun-<br />
dament des Programms darstellt, legen die (finanziellen) Möglichkeiten des Unternehmens die finale Ge-<br />
staltung fest. Zum einen gilt es nun, im Rahmen eines Business Case eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzu-<br />
führen, zum anderen müssen die Prozesse für das Kundenbindungsprogramm selbst definiert und aufge-<br />
baut werden. Wie können sich Interessenten registrieren? Welche Voraussetzungen sollen sie erfüllen? Wie<br />
wird durch die Mitglieder der Nachweis erbracht, dass Geräte des Unternehmens von ihnen beim Endkun-<br />
den installiert wurden? Wie werden Punkte gesammelt und wer kümmert sich um das Prämien-<br />
Management? Dies sind nur einige der Fragestellungen, die in der Planungsphase beantwortet werden<br />
müssen.<br />
Alle beteiligten Personen – vom Vertriebsleiter bis hin zum Back Office – müssen frühzeitig motiviert wer-<br />
den, das Programm richtig zu „leben“. So wird gewährleistet: Interessenten erhalten Zugangsdaten umge-<br />
hend, ihre Rückfragen werden sofort geklärt, sie fühlen sich in jeder Hinsicht gut betreut und sie nehmen<br />
aktiv am Programm teil!<br />
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Verantwortlichkeiten werden in Organigrammen festgelegt und feste Strukturen für Regelkommunikation<br />
definiert. Es zahlt sich aus, auch in eine gute interne Kommunikation zu investieren (Workshops, Dialog-<br />
maßnahmen usw.) und mit einer klaren Prozessstruktur eine solide Basis für ein gutes Kundenbindungs-<br />
Programm zu legen.<br />
Das Programm zeigt Erfolg<br />
Das Programm ist etabliert und wird von der Zielgruppe angenommen. Manch ein Unternehmen macht nun<br />
den Fehler und lässt das Programm auf dieser Basis weiter laufen. Doch jetzt beginnt die Zeit der kontinuier-<br />
lichen Betreuung: die Qualität des Programms muss beurteilt werden, damit gegebenenfalls nötige Opti-<br />
mierungs-prozesse angestoßen werden können. Zusätzliche Inhalte erhöhen die Attraktivität des Pro-<br />
gramms. In bestimmten Abständen werden qualitative Mitglieder-Befragungen durchgeführt, damit das<br />
Programm bedarfsgerecht weiterentwickelt werden kann. Auch regelmäßige Analysen der Mitgliederaktivi-<br />
täten geben Rückschlüsse zur Akzeptanz des Programms. Jetzt ist auch die Gelegenheit zu prüfen, ob die<br />
quantitativen Zielvorgaben erreicht wurden: Stimmt die Mitgliederzahl mit der Erwartung überein? Zeigen<br />
sich Tendenzen der Umsatzsteigerung? In dem konkreten Fall des europaweit tätigen Unternehmens wur-<br />
den die Zielvorgaben übertroffen In den ersten 6 Monaten der Einführungs-Phase sollten rund 340 Mitglie-<br />
dern gewonnen werden: es waren mehr als 400 – mit reger Aktivität.<br />
In den nächsten Monaten lässt sich mit geeigneten Analysen auch die Frage beantworten, wer wann wel-<br />
ches Produkt beim Endkunden installierte. All dies beweist, gute Planung und Vorbereitung sind letztlich der<br />
Garant für ein erfolgreiches Kundenbindungs-Programms.<br />
Autoren: Claudia Rehbock, Dr. Markus Gräßler, gkk DialogGroup GmbH<br />
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