Gartenrotschwanz Stand 06-2013 - Staatliche Vogelschutzwarte für ...
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Hessische Biodiversitätsstrategie - Artenhilfskonzept <strong>für</strong> den <strong>Gartenrotschwanz</strong> 11<br />
I Allgemeiner Teil<br />
2 Verbreitung und Bestandssituation des <strong>Gartenrotschwanz</strong>es<br />
2.1 Aktuelle Verbreitung und Bestandssituation in Europa und Deutschland<br />
2.1.1 Weltverbreitung und Zuggeschehen<br />
Das globale Verbreitungsgebiet des <strong>Gartenrotschwanz</strong>es umfasst eine Fläche von<br />
etwa 5.280.000 km² (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012). In seinem Verbreitungsgebiet,<br />
das sich über weite Teile der westlichen und zentralen paläarktischen Region erstreckt,<br />
kommt der <strong>Gartenrotschwanz</strong> von der borealen, über die mediterrane, bis in<br />
die Steppenzone vor. Im Bereich ihrer südlichen Verbreitungsgrenze ist die Art<br />
vornehmlich in Gebirgslagen vertreten (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1988).<br />
Von Phoenicurus phoenicurus (Linnaeus, 1758) sind zwei Unterarten bekannt. Die<br />
nominotypische Subspezies Phoenicurus ph. phoenicurus (L. 1758) und die Unterart<br />
Phoenicurus ph. samamisicus (Hablizl, 1783). Letzterer tritt in Mitteleuropa als sehr<br />
seltener Ausnahmegast auf.<br />
Das Brutgebiet der auch in Hessen verbreiteten Nominatform reicht im Norden bis in<br />
die nördliche Finnmark Skandinaviens, wo die nördlichsten Brutnachweise in Nordnorwegen<br />
bei Honnigsvåg (71° nördliche Breite) und Vardø (70° 22 nördliche Breite)<br />
dokumentiert wurden. Nach Osten verläuft die Verbreitungsgrenze entlang der Nordküste<br />
der Kola-Halbinsel und setzt sich etwa auf Höhe 66° nördlicher Breite bis nach<br />
Sibirien fort. Lediglich im Bereich des Ob dehnt sich die Arealgrenze bis 67° N aus.<br />
Vom Jenissej verläuft die Verbreitungsgrenze bis zum Nordende des Baikalsees. Im<br />
Osten erstreckt sich das Brutgebiet vom Baikalsee bis zur Selenga-Niederung und<br />
dem Chamar-Daban-Gebirge sowie dem südwestlichen Chentej-Gebirge und dem<br />
Gobi-Altai in der Mongolei. Die Verbreitungsgrenze verläuft nach Westen entlang des<br />
Mongolischen Altais bis zum Saur-Gebirge nach Kasachstan. Von hier dehnt sich<br />
das Brutareal etwa entlang 50° nördlicher Breite nach Westen aus, erreicht in der<br />
Ural-Niederung 49° nördliche Breite und setzt sich auf 50° nördlicher Breite im Bereich<br />
der Wolga, bis zum nordwestlichen Kaukasus und der nördlichen Schwarzmeerküste<br />
fort. Im Südosten umfasst das Brutgebiet das ehemalige Jugoslawien,<br />
Albanien, Rumänien und reicht bis nach Anatolien. In Bulgarien ist die Art offenbar<br />
nur selten Vertreten und kommt auch in Griechenland nur lokal als Brutvogel vor. Für<br />
Zypern fehlen sichere Brutnachweise. In Südeuropa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet<br />
über die Apenninenhalbinsel bis nach Sizilien, Südfrankreich und den Süden<br />
der Iberischen Halbinsel.