Kunst in Archiven - Universitätsarchiv Leipzig
Kunst in Archiven - Universitätsarchiv Leipzig
Kunst in Archiven - Universitätsarchiv Leipzig
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„<strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong>Archiven</strong>“<br />
Tagung des Mitteldeutschen Archivverbundes am<br />
24. November 2009 <strong>in</strong> der Mart<strong>in</strong>-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
Begrüßung und E<strong>in</strong>leitung <strong>in</strong> das Thema <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong>Archiven</strong> Dr. Ralf-Torsten<br />
Speler Leiter der Zentralen Kustodie und des <strong>Universitätsarchiv</strong>s<br />
Das Tanzarchiv <strong>Leipzig</strong>, e<strong>in</strong> Wissensspeicher von/<strong>in</strong> Bewegung<br />
Dr. Jan<strong>in</strong>e Schulze stellte das Tanzarchiv <strong>Leipzig</strong> und se<strong>in</strong>e wertvollen<br />
Sammlungen vor. Nachlässe bedeutender Choreographen, Plakate, Film- und<br />
Fotoaufnahmen zählen zu den Beständen und werden über die Grenzen<br />
Deutschlands h<strong>in</strong>weg nachgefragt und für Arbeiten zum Thema Tanz genutzt.<br />
Die Bedeutung des Zeichenunterrichts für die technische Ausbildung im<br />
19. und Anfang des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Wandtafelsammlung<br />
im <strong>Universitätsarchiv</strong> Chemnitz<br />
Stephan Luther, <strong>Universitätsarchiv</strong>, Technische Universität Chemnitz, zeigte<br />
e<strong>in</strong>drucksvolle Beispiele von zeichnerischen Unterrichtsstudien anhand von<br />
Pflanzen oder geometrischen Formen und stellte den Rang des<br />
Zeichenunterrichts <strong>in</strong>nerhalb der Stundenpläne an der Gewerbschule im 19.<br />
Jahrhundert dar. Im Zuge der <strong>in</strong>dustriellen Revolution besaßen die Zeichnungen<br />
e<strong>in</strong>e herausragende Rolle für technische Entwicklungen, bevor sich die<br />
Fotografie durchsetzte.<br />
Wenn Archive sammeln – Medaillen, Flaggen, Gastgeschenke im<br />
<strong>Universitätsarchiv</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Beate Rebner, <strong>Universitätsarchiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, stellte ausgewählte Exemplare aus<br />
dem Bestand „Gegenständliches Sammlungsgut“ vor. Diese umfassen e<strong>in</strong><br />
breites Feld: sie berühren die Flaggen-, Wappen- und Siegelkunde,<br />
<strong>Kunst</strong>handwerk, Volkskunde, es zählen dazu Belege sozialistischer Propaganda<br />
und Alltagskultur ebenso wie Zeugnisse zeitgenössischer studentischer<br />
Protestkultur und wissenschaftlicher Kontaktpflege zum Ausland.<br />
<strong>Universitätsarchiv</strong> und Kustodie - e<strong>in</strong> Paar Schuhe oder Äpfel und Birnen.<br />
Das Beispiel Rostock<br />
Angela Hartwig, Universität Rostock, leitet das <strong>Universitätsarchiv</strong>, dem vor<br />
e<strong>in</strong>igen Jahren die Kustodie zugeordnet wurde. Die Aufgabe, mit begrenzten<br />
Personalressourcen zwei verschiedene Sparten unter e<strong>in</strong>em Dach zu verb<strong>in</strong>den,<br />
ist <strong>in</strong> Rostock gelungen.<br />
Die <strong>Kunst</strong>sammlung der Hochschule Burg Giebichenste<strong>in</strong> – e<strong>in</strong> Spiegel der<br />
Vielfalt künstlerischer Äußerungen <strong>in</strong> Vergangenheit und Gegenwart<br />
Dr. Angela Dolgner, Archiv und Kustodie der Hochschule für <strong>Kunst</strong> und Design<br />
Halle Burg Giebichenste<strong>in</strong>, erläuterte den besonderen Status des Archivs an<br />
e<strong>in</strong>er <strong>Kunst</strong>hochschule, was e<strong>in</strong>e Trennl<strong>in</strong>ie zwischen Archivgut und<br />
<strong>Kunst</strong>sammlung nicht zulässt. Das bewirkt e<strong>in</strong>e sehr vielfältige Bestandsstruktur<br />
mit mehr verschiedenen Materialien und Medien als <strong>in</strong> anderen <strong>Archiven</strong> und
entsprechend aufwendigeren Voraussetzungen für Lagerung, Sicherung,<br />
Verzeichung.<br />
Hochschularchivverbund <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
Dr. Thomas Becker, Universität Bonn, stellte den NRW-Archivverbund vor, der<br />
schon über lange Jahre erfolgreich tätig ist. Der Verbund funktioniert hier als<br />
Kommunikator zwischen <strong>Archiven</strong>, Verwaltungen und dem M<strong>in</strong>isterium, ist<br />
zudem durch e<strong>in</strong>e Satzung organisatorisch strukturiert. Im Austausch<br />
untere<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d Gesprächsrunden, <strong>in</strong> denen jedes Archiv aktuelle Anliegen<br />
vorbr<strong>in</strong>gen kann, fruchtbar.<br />
Abschließend bot Herr Dr. Ralf-Torsten Speler e<strong>in</strong>e Besichtigung und Führung<br />
durch das Universitätsmuseum mit Schatzkammer und Kupferstichkab<strong>in</strong>ett, Aula,<br />
Historischen Hörsaal und Historischen Sessionssaal an.<br />
In der Diskussion wurde festgestellt, dass zahlreiche Schnittmengen zwischen<br />
Kustodie und <strong>Archiven</strong> gegeben s<strong>in</strong>d, gleichwohl <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Hochschulen die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen beiden Sparten<br />
sehr unterschiedlich entwickelt ist. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Gesprächsbedarf besteht<br />
und die Fachdiskussion sollte <strong>in</strong> Zukunft vertieft fortgesetzt werden.<br />
Beate Rebner<br />
9.12.2009