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Erste Erfahrungen aus dem Feldversuch Neue Medien am GRg ...

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Gerald Fratt (Salzburg)/Gottfried Siehs (Innsbruck)<br />

<strong>Erste</strong><br />

<strong>Erfahrungen</strong> <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Feldversuch</strong><br />

<strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>GRg</strong><br />

Salzburg<br />

Aka<strong>dem</strong>iestraße<br />

und <strong>am</strong><br />

Aka<strong>dem</strong>ischen<br />

Gymnasium in<br />

Innsbruck<br />

28<br />

SALZBURG<br />

Unsere eurotec-Schiene hat sich auch<br />

in diesem Jahr wiederum kräftig weiterentwickelt.<br />

Im kommenden Schuljahr<br />

werden wir insges<strong>am</strong>t sieben eurotec-Klassen<br />

führen.<br />

Alle eurotec-Klassen sind mit jeweils<br />

drei Multimedia-PCs und Drucker<br />

<strong>aus</strong>gerüstet. Alle Geräte sind an das<br />

schulinterne Intranet angebunden, sodass<br />

der Datentransfer zwischen den<br />

einzelnen Klassen, der Mediathek<br />

und den Informatikräumen ermöglicht<br />

wird.<br />

Alle PCs in den eurotec-Klassen und<br />

in der Mediathek verfügen über einen<br />

Internetzugang!<br />

Somit kann in den Unterrichtsstunden<br />

sofort auf aktuelle Informationen <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> Web zugegriffen werden. Die Erfordernisse<br />

für einen zeitgemäßen Unterricht<br />

sind hier somit geschaffen.<br />

Selbstverständlich brauchen alle Erneuerungen<br />

eine gewisse Anlaufzeit,<br />

und gerade im Informationstechnologiebereich<br />

(IT) werden täglich Probleme<br />

gelöst, oft aber auch durch<br />

neue ersetzt. So erfordert gerade die<br />

schulinterne Vernetzung ein hohes<br />

Maß an sozialer Kompetenz und auch<br />

an netzwerktechnischer Sicherheit.<br />

Wir alle sind gefordert, unseren Kindern<br />

Vorteile und Nachteile des IT-<br />

Zeitalters bewusst zu machen und soziale<br />

Verantwortung einzufordern.<br />

Der „I LOVE YOU“-Virus hat wieder<br />

klar vor Augen geführt, wir sorglos<br />

(oder bewusst böse ?) hier manipuliert<br />

wird.<br />

Die Tatsache, dass der Zugang zum<br />

Internet vorhanden ist, bringt nicht<br />

nur Freude mit sich.<br />

Manche Jugendliche (aber auch Erwachsene)<br />

glauben, dass das bloße<br />

Vorhandensein einer Website schon<br />

die Benützung derselben legalisiert.<br />

Pornographie, rechtsradikale Inhalte,<br />

Selbstmordtipps oder Software für<br />

den illegalen Gebrauch von Kreditkarten<br />

sind im Web auch zu finden.<br />

Das Salzburger Bildungsnetz hat<br />

zwar für den schulischen Gebrauch<br />

entsprechende Filter eingebaut, aber<br />

alles kann nicht verhindert werden.<br />

Dem Ruf nach einer generellen Sperrung<br />

des Internetzuganges in der<br />

Schule kann ich mich nicht anschließen.<br />

Vielmehr halte ich es für notwendig,<br />

bei Schülern, Eltern und<br />

Lehrern ein entsprechendes „Schuld<br />

– Bewusstsein“ zu schaffen. Vielen<br />

Autofahrern gelingt es ja schließlich<br />

auch, sich mit Tempo 130 zu begnügen,<br />

obwohl der Wagen „locker“ 200


schaffen würde. Den Schülern mittels<br />

Software-Protokollen nachzuspionieren<br />

halte ich nicht für eine zielführende<br />

Lösung. Wer sollte die riesigen<br />

Datenmengen überprüfen ? Vielmehr<br />

halte ich es für notwendig ein Vertrauensverhältnis<br />

und eine grundsätzliche<br />

Verlässlichkeit zu schaffen.<br />

Weiters wird eine laufende Beobachtung,<br />

verbunden mit Gesprächen bei<br />

akuten Anlässen, notwendig sein.<br />

Ein entsprechender Absatz in der<br />

H<strong>aus</strong>ordnung soll klarstellen, dass<br />

Fehlverwendungen von PCs den Einsatz<br />

der bekannten Erziehungsmittel<br />

<strong>aus</strong>lösen. Das Zerstören von Geräten<br />

oder des Systems mittels entsprechender<br />

Software muss als Vergehen bewusst<br />

werden. Die d<strong>am</strong>it verbundene<br />

Arbeitszeit muss vom Verursacher refundiert<br />

werden. Sollte der Verursacher<br />

nicht eruierbar sein, müssen längere<br />

Service- und Schließzeiten von<br />

allen in Kauf genommen werden.<br />

Abgesehen von diversen Problemen<br />

halte ich es für sehr erfreulich, wie<br />

selbstverständlich unsere eurotec-<br />

Schüler mit verschiedensten Progr<strong>am</strong>men<br />

umgehen. Ob Powerpoint -<br />

Präsentationen in unterschiedlichen<br />

Fächern, Texte, Tabellen, Audioanwendungen,<br />

Scannen und Bildbearbeitung,<br />

Informationsbeschaffung im<br />

<strong>Erste</strong> <strong>Erfahrungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Feldversuch</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong><br />

Web, oder e-mail ... . Am Ende der<br />

2.Klasse übertreffen die Fertigkeiten<br />

in diesen Bereichen oft die vieler Erwachsener.<br />

Der Motivationsgrad ist<br />

sehr hoch !<br />

Am Ende noch eine Klarstellung:<br />

Wenige AHS in Österreich haben ein<br />

derart hohes Ausstattungsniveau an<br />

Hard- und Software wie das BRG.<br />

Einen großen Anteil davon haben wir<br />

nur wegen unserer eurotec-Schiene<br />

bekommen. Auch die Mediathek für<br />

die Oberstufe hätten wir ohne die eurotec-Unterstufenklassen<br />

nicht. Die<br />

Ausstattung der eurotec-Klassen sowie<br />

die Be<strong>am</strong>er und der Laptop st<strong>am</strong>men<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Feldversuch</strong> des Bildungsministeriums,<br />

das uns in der<br />

Person von MR Heginger sehr unterstützt.<br />

Somit stehen uns zusätzliche,<br />

zweckgebundene Mittel zur Verfügung.<br />

Überlegungen, wie man unsere<br />

Informatik-Oberstufe weiter <strong>aus</strong>bauen<br />

kann, sind sicher gerechtfertigt,<br />

ich ersuche alledings zu bedenken,<br />

dass unsere Oberstufe um keinen einzigen<br />

PC mehr hätte, würde es eurotec<br />

nicht geben.<br />

Im kommenden Schuljahr hoffen wir<br />

unter anderem auf eine ADSL – Anbindung,<br />

und auf eine Ausstattung für<br />

den Videoschnitt. D<strong>am</strong>it können wir<br />

Ministerialrat Dr. Heginger übt gemeins<strong>am</strong> mit SchülerInnen der<br />

1. Klasse mit der CD-ROM „The New You & Me“<br />

Dokumentationen, Präsentationen und<br />

Unterrichsmaterial selbst gestalten<br />

in Mediathek:<br />

Hier stehen inzwischwen ca. 200 CDs<br />

<strong>aus</strong> allen Fachbereichen zur Verfügung.<br />

Viele davon k<strong>am</strong>en von der Fa.<br />

Koch, die sie uns kostenlos zur Verfügung<br />

stellte.<br />

4. HOMEPAGE: www.brg.salzburg.at<br />

Unter http://www.brg.salzburg.at/<br />

schulprofil/ habe ich die „eurotec –<br />

Schulentwicklungsrevue“ nach Vorlagen<br />

<strong>aus</strong> den Jahresberichten der<br />

letzten vier Jahre zus<strong>am</strong>mengestellt.<br />

Weiters stehen ein Scanner, ein Laserdrucker<br />

sowie für das ges<strong>am</strong>te<br />

Schulh<strong>aus</strong> insges<strong>am</strong>t vier Be<strong>am</strong>er zur<br />

Verfügung,<br />

Im Musiksaal ist seit kurzem „BEET-<br />

HOVEN“ <strong>am</strong> Netz. Hier steht das<br />

BRG-eigene Musikarchiv im Umfang<br />

von ca. 250 CDs im MP3-Format<br />

im ganzen H<strong>aus</strong> über des Netzwerk<br />

zur Verfügung.<br />

INNSBRUCK<br />

1. Technische Ausstattung<br />

Seit längerem gab es an unserer Schule<br />

einige Überlegungen, wie die<br />

„<strong>Neue</strong>n <strong>Medien</strong>“ (Computer, Internet,<br />

...) in den Unterricht integriert<br />

werden könnten. Letzten Endes fiel<br />

die Entscheidung, das bestehende<br />

Angebot der Oberstufe dahingehend<br />

zu erweitern, dass der Computer auch<br />

an der Unterstufe als Medium in<br />

möglichst vielen Fächern verwendet<br />

werden soll.<br />

Dabei k<strong>am</strong> uns das Angebot von<br />

Herrn MR Dr. Heginger, Leiter der<br />

Abteilung <strong>Medien</strong>service im BMUK,<br />

sehr gelegen, als Projektschule von<br />

den Verlagen zur Verfügung gestellte<br />

CDs zu testen. Diese können in nahe-<br />

29


Gerald Fratt (Salzburg)/Gottfried Siehs (Innsbruck)<br />

zu allen Unterrichtsgegenständen<br />

eingesetzt werden, wobei das Angebot<br />

ständig erweitert wird. Die Testberichte<br />

werden in einer Datenbank<br />

ges<strong>am</strong>melt und sollen anderen Schulen<br />

die Möglichkeit geben, Fehlinvestitionen<br />

durch den Ankauf mangelhafter<br />

oder ungeeigneter CDs –<br />

von denen es leider eine ganze Menge<br />

gibt – zu vermeiden. Sie sollen außer<strong>dem</strong><br />

den Verlagen entsprechende<br />

Rückmeldungen bieten, um ihre Produkte<br />

zu verbessern.<br />

Eine wichtige Vor<strong>aus</strong>setzung war die<br />

Aufrüstung der bestehenden Anlage<br />

auf einen Standard, der einen sinnvollen<br />

Einsatz dieser <strong>Medien</strong> erst ermöglicht<br />

(Aufrüstung des Arbeitsspeichers,<br />

Kopfhörer, MIDI-Keyboards,<br />

Soundkarten, ...).<br />

Da uns von privater Seite eine größere<br />

Anzahl PCs zur Verfügung gestellt<br />

wurde, bek<strong>am</strong> dieses Projekt noch ein<br />

besonderes Gewicht: Es können nun<br />

einundzwanzig Klassen über ein Gerät<br />

verfügen, das in vielfältiger Weise im<br />

Unterricht eingesetzt werden kann,<br />

ohne dafür den Unterrichtsraum verlassen<br />

zu müssen. Zusätzlich besitzen<br />

alle PCs in den beiden Informatikräumen,<br />

der Bibliothek und den Klassenräumen<br />

einen Internetzugang.<br />

Technisch konnte dies folgendermaßen<br />

realisiert werden: Ein zentrales<br />

Gerät in der Direktion wurde mit Linux<br />

als Router eingerichtet, der die<br />

Anbindung an das Internet ermöglicht.<br />

Von den fünf eingebauten Netzwerkkarten<br />

führt je eine Leitung zu<br />

den beiden Informatikräumen und zur<br />

Bibliothek. Eine weitere ist mit einer<br />

Leitung, die im Sommer letzten Jahres<br />

quer durch das Schulgebäude verlegt<br />

wurde, mit je einem Hub (Sternverteiler)<br />

pro Stockwerk verbunden,<br />

an den die Klassen dieses Stockwerks<br />

angeschlossen sind. Mit der letzten<br />

Netzwerkkarte ist ein Cisco-Router<br />

verbunden, der über eine Standleitung<br />

den Internet-Zugang herstellt.<br />

Am Linux-Router werden alle Internetzugänge<br />

genau protokolliert, so-<br />

30<br />

dass jederzeit festgestellt werden<br />

kann, welche Internet-Seiten zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt von einem<br />

bestimmten Gerät <strong>aus</strong> aufgerufen<br />

wurden. Nach eingehender Diskussion<br />

im Schulgemeinschafts<strong>aus</strong>schuss<br />

wurde dies als <strong>aus</strong>reichende<br />

Maßnahme erachtet, um einem<br />

Missbrauch des Internets weitgehend<br />

vorzubeugen, da eine Sperre<br />

gewisser Internet-Seiten technisch<br />

und organisatorisch nicht zu realisieren<br />

wäre.<br />

Dieser Linux-Router erfüllt noch<br />

eine weitere Funktion; er verbindet<br />

alle genannten Subnetze und stellt<br />

d<strong>am</strong>it die Verbindung zu einem weiteren<br />

wichtigen Gerät her: Ein Rechner<br />

wurde – ebenfalls mit Linux – als<br />

S<strong>am</strong>ba-Server mit großer Festplatte<br />

installiert. Auf dieser sind Images<br />

der CD-ROMs gespeichert, die mit<br />

<strong>dem</strong> Progr<strong>am</strong>m „Virtual Drive“ erzeugt<br />

wurden. Dieses ist an allen Geräten<br />

installiert und simuliert dort<br />

ein lokales CD-ROM-Laufwerk. In<br />

dieses können die Images „eingelegt“<br />

werden, sodass die CDs auch<br />

an Geräten verwendet werden können,<br />

die über gar kein (echtes) CD-<br />

ROM-Laufwerk verfügen. Da es<br />

nicht mehr notwendig ist, CDs an<br />

Schüler <strong>aus</strong>zugeben, wird d<strong>am</strong>it die<br />

Gefahr von Beschädigungen vermieden;<br />

außer<strong>dem</strong> wird vermieden, dass<br />

die CDs illegal kopiert werden. Es<br />

ist ein wichtiger Teil des Projekts,<br />

die CDs daraufhin zu überprüfen, ob<br />

sie für die Verwendung mit Virtual<br />

Drive geeignet sind.<br />

2. Einsatz der CDs im<br />

Unterricht<br />

Da gibt es zunächst einmal CDs, die<br />

speziell für bestimmte Unterrichtsgegenstände<br />

geeignet oder sogar auf bestimmte<br />

Lehrbücher abgestimmt<br />

sind, z.B. mit Übungen zum Englisch-<br />

oder Mathematikunterricht, mit<br />

Simulationen von Versuchen, die im<br />

Physik- oder Chemieunterricht nur<br />

schwer durchzuführen wären, oder<br />

mit Ausschnitten <strong>aus</strong> Reden bedeutender<br />

Persönlichkeiten.<br />

Eine CD zum Thema „Wetter und<br />

Klima“ ermöglicht es im Geografieunterricht,<br />

neben Sachinformationen<br />

auch anhand von Kurzfilmen,<br />

Trickfilmsequenzen und Modellierungen<br />

Klimazonen eindrucksvoll zu<br />

veranschaulichen und miteinander zu<br />

vergleichen. Gerade dieser direkte<br />

Zugriff auf unterschiedliche Inhalte<br />

ist mit anderen <strong>Medien</strong>, etwa einem<br />

Video, nicht möglich.<br />

Andere CDs sind universell in vielen<br />

Gegenständen einsetzbar. Vor allem<br />

n<strong>am</strong>hafte Lexika werden zunehmend<br />

in multimedial aufbereiteter Form her<strong>aus</strong>gegeben.<br />

In allen Klassen mit PC<br />

stehen diese somit jederzeit zur Verfügung!<br />

Besonders gut lassen sich diese <strong>Medien</strong><br />

in Formen offenen Lernens einsetzen:<br />

eine kleine Gruppe von Schülern<br />

sucht nach bestimmten Informationen<br />

oder führt eine Übung durch.<br />

Wenn dies erledigt ist, gehen sie zur<br />

nächsten Station, andere Schüler arbeiten<br />

mit <strong>dem</strong> PC weiter.<br />

3. Einsatz des Internet im<br />

Unterricht<br />

Umgang mit manipulativen oder<br />

moralisch bedenklichen Angeboten<br />

Da die Schule sich als Bildungs- und<br />

Erziehungseinrichtung versteht, muss<br />

sie sich auch mit <strong>dem</strong> Internet <strong>aus</strong>einandersetzen.<br />

Wie die Benützung<br />

eines Sachbuchs muss auch der Umgang<br />

mit dieser neuen Art der Informationsdarstellung<br />

erst erlernt werden,<br />

um in der schier unerschöpflichen<br />

Fülle die gesuchten Informationen<br />

zu finden und – noch viel<br />

wichtiger! – zu bewerten.<br />

Ein Beispiel soll dies näher beleuchten:<br />

In einer Newsgroup tauchte ein<br />

Hinweis auf eine Arbeit auf, die an<br />

der Universität Wien vor ein paar<br />

Jahren <strong>am</strong> Institut für Kommunikationswissenschaften<br />

eingereicht worden<br />

war und unter <strong>dem</strong> Titel „Neonationalsozialistische<br />

Tendenzen in<br />

der Ausdrucksweise der Freiheitli-


chen“ die These untersuchte, dass<br />

Dr. Jörg Haider eine Sprache ähnlich<br />

jener der Nationalsozialisten verwende.<br />

Diese Arbeit ermöglichte<br />

vielfältige Ansatzpunkte in einer<br />

fünften Klasse: Da prinzipiell jeder<br />

im Internet beliebige Inhalte veröffentlichen<br />

kann, wurde in Informatik<br />

überprüft, ob das Umfeld – also ohne<br />

auf den Inhalt zu achten – den Anbieter<br />

seriös erscheinen lässt (Auf<br />

welchem Server ist die Homepage<br />

gespeichert? Welche Inhalte finden<br />

sich dort sonst noch? Wer ist der<br />

Verfasser? Existieren die angegebenen<br />

Email-Adressen? Wurde die Arbeit<br />

tatsächlich an diesem Institut<br />

eingereicht? ...). Sprachbezogene<br />

Thesen, z.B. zur Wortbildung, konnten<br />

im Deutschunterricht behandelt<br />

werden, auch im Geschichteunterricht<br />

ergaben sich vielfältige Anknüpfungspunkte.<br />

Auch für den Lateinunterricht<br />

ergaben sich interessante<br />

Perspektiven: Hat Dr. Haider<br />

seine Rhetorik von Hitler abgeschaut<br />

oder handelt es sich um uraltes Wissen,<br />

das bereits antike Rhetoriklehrer<br />

wie Quintilian verwendet haben?<br />

Welchen dieser fast zweit<strong>aus</strong>end<br />

Jahre alten Empfehlungen folgt Dr.<br />

Haider, auch wenn sie ihm vielleicht<br />

in einem modernen Rhetorikseminar<br />

vermittelt wurden? Welche Techniken<br />

wurden schon in der Antike für<br />

bestimmte Zielsetzungen angegeben<br />

(um den Zuhörer zu gewinnen; zu informieren;<br />

zu manipulieren; ...)?<br />

In diesem Zus<strong>am</strong>menhang wichtig ist<br />

der Beitrag des Informatikunterrichts:<br />

Schüler sollen lernen, die Seriosität<br />

des Angebots nach bestimmten Kriterien<br />

zu überprüfen, um mögliche Manipulationen<br />

erkennen und angemessen<br />

darauf reagieren zu können.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass<br />

die Arbeit in elektronischer Form<br />

vorliegt. Es ist dadurch einfach möglich,<br />

auch einen längeren Text schnell<br />

nach einem bestimmten Begriff zu<br />

durchsuchen. So wäre z.B. ein Zitat<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Jahre 1997 ein Indiz dafür,<br />

dass die Arbeit nicht schon 1995 eingereicht<br />

wurde!<br />

<strong>Erste</strong> <strong>Erfahrungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Feldversuch</strong> <strong>Neue</strong> <strong>Medien</strong><br />

Informationssuche für Referate,<br />

Spezialgebiete und ähnliches<br />

Das Internet bietet Zugang zu hochaktuellen<br />

Informationen (Wirtschaftsdaten,<br />

Zeitungen, ...) und zu<br />

sonst schwer verfügbarem Spezialwissen.<br />

Die Suche danach und die<br />

Bewertung des Angebots sollten<br />

gründlich erlernt und geübt werden –<br />

<strong>am</strong> besten dadurch, dass die Verwendung<br />

des Internet selbstverständlicher<br />

Bestandteil des Unterrichts<br />

ist.<br />

Kommunikationsmedium<br />

Emails sind eine einfache und schnelle<br />

Möglichkeit, mit Kollegen <strong>aus</strong> aller<br />

Welt in Kontakt zu treten. Dabei erfahren<br />

die Schüler viel über andere<br />

Kulturkreise. Ganz nebenbei wird die<br />

Kommunikationsfähigkeit in Fremdsprachen<br />

geschult. Weiters sind viele<br />

Projekte, an denen Schulen <strong>aus</strong> verschiedenen<br />

Ländern beteiligt sind,<br />

nur auf diesem Weg zu koordinieren,<br />

wie etwa die von der EU geförderten<br />

Comenius-Progr<strong>am</strong>me.<br />

Präsentation<br />

Neben der offiziellen Schul-Homepage<br />

gibt es noch die Möglichkeit, kostenlose<br />

Angebote zum <strong>Erste</strong>llen einer<br />

Homepage zu nutzen. Welchen Schülern<br />

würde es wohl keinen Spaß machen,<br />

eigene Lieder und Gedichte<br />

oder die Ergebnisse einer Projektarbeit<br />

im Internet zu veröffentlichen<br />

und gespannt auf Reaktionen <strong>aus</strong> aller<br />

Welt zu warten? Abgesehen von<br />

der hohen Motivation erlernen Schüler<br />

dabei den Umgang mit den entsprechenden<br />

Werkzeugen und gewinnen<br />

grundlegende Einsichten in die<br />

Gestaltung einer Präsentation.<br />

Der Computer ist nicht der Stein der<br />

Weisen, der den Unterricht grundlegend<br />

revolutioniert. Er sollte aber in<br />

der Schule den Platz haben, der ihm<br />

gebührt: ein Medium, das für viele<br />

Bereiche des privaten und des Geschäftslebens<br />

zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnt und das – sinnvoll und<br />

zielbewusst eingesetzt – eine Bereicherung<br />

des Unterrichts bringen<br />

kann.<br />

Virtual Drive in der Schule<br />

Es gibt viele CDs, die sich im Unterricht<br />

gut einsetzen lassen. In der Praxis<br />

sind dabei aber einige Probleme<br />

zu lösen:<br />

• An vielen Schulen sind keine lokalen<br />

CD-ROM-Laufwerke vorhanden.<br />

Aber auch sonst muss an die<br />

Schüler die entsprechende Anzahl<br />

von CDs <strong>aus</strong>gegeben und <strong>am</strong> Ende<br />

der Stunde einges<strong>am</strong>melt und die<br />

Anzahl kontrolliert werden – für<br />

viele Kollegen geht d<strong>am</strong>it zu viel an<br />

kostbarer Unterrichtszeit verloren.<br />

• Wenn eine CD im Server verwendet<br />

wird, auf die alle zugreifen, ist<br />

in vielen Fällen der Zugriff auch<br />

bei einem schnellen Netzwerk zu<br />

langs<strong>am</strong>, weil eine CD wesentlich<br />

länger zum Positionieren braucht<br />

als eine Festplatte. Außer<strong>dem</strong> ist es<br />

<strong>aus</strong> Sicht des Systemverwalters riskant,<br />

wenn Lehrer <strong>am</strong> Server arbeiten<br />

(CD einlegen, mounten), die<br />

nur über EDV-Grundkenntnisse<br />

verfügen.<br />

In dieser Situation hat sich Virtual<br />

Drive an unserer Schule hervorragend<br />

bewährt.<br />

Installation einer CD<br />

• Zunächst wird das Progr<strong>am</strong>m verwendet,<br />

um <strong>am</strong> Server ein Abbild<br />

der CD anzulegen. Durch die eingebaute<br />

Kompression können dabei<br />

bis zu 50% Platz gespart werden,<br />

nach unseren <strong>Erfahrungen</strong><br />

liegt der Platzgewinn im Schnitt bei<br />

etwa 25%. Dies wird an einer Arbeitsstation<br />

durchgeführt, die in<br />

diesem Fall natürlich über ein CD-<br />

ROM-Laufwerk verfügen muss.<br />

• Dann kann mit <strong>dem</strong> Verwaltungsprogr<strong>am</strong>m<br />

von Virtual Drive die<br />

CD in einer Jukebox zur Verfügung<br />

gestellt werden. Im linken Fenster<br />

sind Folder wie z.B. „Deutsch“<br />

oder „Geschichte“ frei definierbar.<br />

Im rechten Fenster kann dann eine<br />

CD in diesen Folder eingefügt werden<br />

(siehe Abbildung).<br />

31


Gerald Fratt (Salzburg)/Gottfried Siehs (Innsbruck)<br />

Benutzung einer CD<br />

In die Arbeitsstation muss kein lokales<br />

CD-ROM-Laufwerk eingebaut<br />

sein!<br />

Wenn das Progr<strong>am</strong>m an der Arbeitsstation<br />

installiert wird, wird ein „virtuelles<br />

CD-ROM-Laufwerk“ angelegt,<br />

das für den Benutzer wie ein<br />

„normales“ CD-ROM-Laufwerk <strong>aus</strong>sieht.<br />

In dieses können dann die <strong>am</strong><br />

Server gespeicherten Images der CDs<br />

„eingelegt“ werden.<br />

Für den Benutzer ist die Handhabung<br />

denkbar einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten,<br />

mit den CDs zu arbeiten:<br />

• Besonders nützlich für den Schuleinsatz<br />

ist die Möglichkeit, auf der<br />

Kommandozeile mit Par<strong>am</strong>etern<br />

eine CD einzulegen. Das sieht z.B.<br />

so <strong>aus</strong>:<br />

vdrive E: \\CD\Images\Giganten.vcd<br />

/i /na<br />

D<strong>am</strong>it wird das Bild einer CD mit<br />

<strong>dem</strong> N<strong>am</strong>en Giganten.vcd, das <strong>am</strong><br />

Server im Pfad \\CD\Images gespeichert<br />

ist, in Laufwerk E: eingelegt,<br />

wobei /na „no autorun“ bedeutet.<br />

Das lässt sich dann sehr gut in<br />

einer Batch-Datei verwenden:<br />

vdrive E: \\CD\Images\Giganten.vcd<br />

/i /na<br />

:LOOP<br />

if not exist E:\xxx goto LOOP<br />

(Progr<strong>am</strong>mstart)<br />

Zunächst wird das CD-Image eingelegt.<br />

Dann folgt eine Warteschleife,<br />

in der abgefragt wird, ob<br />

E:\xxx (eine Datei auf der CD) vorhanden<br />

ist, da das Einlegen u.U.<br />

eine kurze Zeit (Sekundenbruchteile)<br />

in Anspruch nimmt. Zuletzt<br />

wird das zur CD gehörige Progr<strong>am</strong>m<br />

gestartet. Wenn nun eine<br />

Verknüpfung zu dieser Batch-Datei<br />

<strong>am</strong> Desktop oder im Startmenü angelegt<br />

wird, ist es möglich, mit einem<br />

einzigen M<strong>aus</strong>klick die CD<br />

einzulegen und das Progr<strong>am</strong>m zu<br />

starten!<br />

32<br />

• Ein Klick auf ein Icon in der Taskleiste<br />

öffnet die Jukebox, in der ein<br />

Folder und die gewünschte CD <strong>aus</strong>gewählt<br />

werden, z.B. „Latein“ und<br />

„Götter, Giganten und Gorgonen„.<br />

D<strong>am</strong>it wird das virtuelle CD-ROM-<br />

Laufwerk mit der entsprechenden<br />

Datei <strong>am</strong> Server verbunden und für<br />

den Benutzer hat es den Anschein,<br />

als ob die CD physikalisch in das<br />

Laufwerk eingelegt wäre.<br />

Diese Methode ist auch in Verbindung<br />

mit der oben beschriebenen<br />

„Ein-Klick-Methode“ sinnvoll,<br />

wenn z.B. während der Arbeit mit<br />

einem Lexikon die CD gewechselt<br />

werden muss.<br />

Bei all <strong>dem</strong> darf natürlich nicht vergessen<br />

werden, dass nach wie vor die<br />

entsprechende Anzahl von Lizenzen<br />

für die CDs vorhanden sein muss. Einige<br />

Verlage haben bereits eingesehen,<br />

dass der Einsatz einer guten CD<br />

in der Schule sehr werbewirks<strong>am</strong> ist<br />

und häufig dazu führt, dass diese auch<br />

von Schülern gekauft wird, auch Eltern<br />

fragen häufig nach geeignetem<br />

Übungsmaterial. Es ist zu hoffen dass<br />

weitere Verlage diesem Beispiel folgen<br />

und den Schulen entsprechend<br />

entgegenkommen.<br />

Auch <strong>aus</strong> Sicht der Verlage ist der<br />

Einsatz von Virtual Drive vorteilhaft:<br />

Da die Ausgabe von CDs an Schüler<br />

nicht mehr notwendig ist, kann es<br />

nicht mehr vorkommen, dass diese<br />

„versehentlich“ eingesteckt und erst<br />

<strong>am</strong> nächsten Tag – nach<strong>dem</strong> sie kopiert<br />

wurden – zurückgegeben werden.<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung:<br />

Einige Vorteile von Virtual Drive<br />

• die Ausgabe von CDs an Schüler ist<br />

nicht mehr notwendig<br />

• die CDs sind sofort verfügbar<br />

• hohe Geschwindigkeit, da der Zugriff<br />

auf die Festplatte erfolgt<br />

• kein Missbrauch der CDs<br />

• Hohe Kostenersparnis, da nur mehr<br />

ein einziges lokales CD-ROM-<br />

Laufwerk notwendig ist, um von<br />

dort <strong>aus</strong> CDs zu installieren<br />

Bei Fragen zu diesem innovativen<br />

System wenden Sie sich bitte an:<br />

Gottfried Siehs, Aka<strong>dem</strong>isches Gymnasium,<br />

Angerzellgasse 14, 6020<br />

Innsbruck; g.siehs@tirol.com

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