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Elemente der Risikoethik - ethik im diskurs

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ihnen <strong>im</strong>plizit zugest<strong>im</strong>mt hat, noch dürfen wir davon ausgehen, dass jede Person<br />

diesen Risiken zust<strong>im</strong>men würde, wenn wir sie fragten. Spielt Zust<strong>im</strong>mung jene<br />

zentrale Rolle, die ihr eben zugeschrieben wurde, dann kann es nur um die<br />

explizite Zust<strong>im</strong>mung gehen. 15<br />

In gewissen Kontexten wird Zust<strong>im</strong>mung als moralisch ungültig betrachtet (84).<br />

Ist damit gemeint, dass faktische Zust<strong>im</strong>mung bisweilen eine Handlung nicht<br />

rechtfertigt, so ist das unstrittig, aber auch trivial (Es ist klar, dass wenn ich<br />

zust<strong>im</strong>me, jemandem, <strong>der</strong> mich mit einer Pistole bedroht, mein Geld<br />

auszuhändigen, meine Rechte trotz <strong>der</strong> Zust<strong>im</strong>mung verletzt werden (84)). Genau<br />

deshalb wird ja Zust<strong>im</strong>mung, um normativ relevant zu sein, an zusätzliche<br />

Kriterien gebunden wie etwa: Informiertheit, Freiheit (Abwesenheit von Zwang)<br />

und Wohlabgewogenheit. Dann stellt sich freilich ein an<strong>der</strong>es Problem (das<br />

Scheffler nicht zu erkennen scheint). Binde ich nämlich Zust<strong>im</strong>mung an<br />

Rationalitätskriterien, stellt sich die Frage, ob diese hierdurch nicht völlig<br />

irrelevant wird. Weshalb überhaupt noch Zust<strong>im</strong>mung? Dieses Problem kann man<br />

auf die Weise lösen, dass man die Rationalitätskriterien so formuliert, dass<br />

Zust<strong>im</strong>mung am Schluss <strong>im</strong>mer noch zumindest eine notwendige Bedingung ist.<br />

Liegt keine Zust<strong>im</strong>mung vor, wäre es unerlaubt, Personen einem Risiko<br />

auszusetzen. Eine faktische Zust<strong>im</strong>mung allein ist aber keine hinreichende<br />

Rechtfertigung, Personen einem Risiko auszusetzen. Es bedarf einer informierten<br />

Zust<strong>im</strong>mung. Gegen die generelle For<strong>der</strong>ung nach Zust<strong>im</strong>mung bleibt aber <strong>der</strong><br />

Haupteinwand, dass sie aufgrund <strong>der</strong> Transaktionskosten das menschliche Leben<br />

verunmöglichen würde.<br />

15 Dagegen könnte man einwenden, dass, wenn jemand eine Technik für sich gebraucht, er dieser<br />

hierdurch <strong>im</strong>plizit zust<strong>im</strong>mt, zumindest, wenn es eine Alternative gibt. Das ist zwar richtig.<br />

Aber hierbei handelt es sich um die <strong>im</strong>plizite Zust<strong>im</strong>mung zu einem individuellen Risiko.<br />

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