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Sprache und Kultur - EU-EQT

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Kern-Qualifikationen<br />

Lernfeld <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong><br />

1. Zielformulierung<br />

Module:<br />

Interkulturelles Lernen<br />

Englisch für Mitarbeiter im<br />

Tourismusbereich<br />

- Rezeption<br />

- Restaurant<br />

- Tourist Information<br />

- Reisebüro / Reiseveranstalter<br />

- Bewerbungen<br />

Vorbereitung Auslandspraktikum<br />

Hilfestellung zur individuellen<br />

Fremdsprachenfortbildung<br />

Zu den Kernqualifikationen für Mitarbeiter im Tourismusgewerbe gehört der Erwerb von internationaler<br />

Handlungskompetenz.<br />

Diese beinhaltet zunächst Sprachkompetenz. Zur Verständigung untereinander muss mindestens einer der<br />

Geschäftspartner die <strong>Sprache</strong> des anderen beherrschen. Oder sie bedienen sich einer gemeinsamen Lingua<br />

Franca, in der Regel also des Englischen.<br />

Mit der Beherrschung dieser <strong>Sprache</strong> sind aber nicht gleichzeitig Einsicht <strong>und</strong> Einfühlungsvermögen in die<br />

dazugehörigen kulturellen Normen <strong>und</strong> Verhaltensmuster verb<strong>und</strong>en, die zudem im Weltmaßstab nur eine<br />

Lebensweise unter vielen repräsentieren. Um auf dem globalen Markt bestehen zu können, sollten die dort<br />

Tätigen ein Verständnis für die unterschiedlichen Wertvorstellungen <strong>und</strong> Gepflogenheiten in verschiedenen<br />

<strong>Kultur</strong>kreisen erwerben, <strong>und</strong> sie müssen lernen, sich in ihren Geschäftsbeziehungen darauf einzustellen. Sie<br />

benötigen also interkulturelle Kompetenz.<br />

2. Definition des Lernfeldes<br />

Das Lernfeld <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> fasst also zwei Bereiche zusammen, zwischen denen es zwar<br />

Verbindungen gibt, die aber nicht zwingend durchgängig zusammen unterrichtet werden sollten <strong>und</strong> können.<br />

Im internationalen Tourismusgeschäft ist der englischsprachige Raum nur einer unter vielen. Der<br />

Englischunterricht dient in diesem Fall also nicht hauptsächlich dazu, sich kulturell <strong>und</strong> sprachlich mit diesen<br />

Zielkulturen auseinander zu setzen, sondern dazu, Englisch als Lingua Franca zu vermitteln, mit der sich<br />

Mitarbeiter im Tourismusgewerbe überall <strong>und</strong> mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kollegen aus aller Welt verständigen können.<br />

Mit einer solchen Zielsetzung ist schon gr<strong>und</strong>sätzlich definiert, was in diesem Lernfeld unter dem Erwerb von<br />

Sprachkompetenz verstanden werden soll: Es geht hier nicht um einen allgemeinbildenden Englischkurs,<br />

sondern es geht darum, die Lerner sprachlich auf ihren beruflichen Alltag vorzubereiten. Das bedeutet, dass<br />

in diesem Lernfeld typische berufliche Situationen beschrieben, die zu ihrer Bewältigung nötigen<br />

sprachlichen Anforderungen definiert <strong>und</strong> mit den Lernenden adäquate sprachliche <strong>und</strong> inhaltliche<br />

Wendungen eingeübt werden. Dies geschieht mit Hilfe der Module 2-6.<br />

Interkulturelle Aspekte müssen im Englischunterricht angesprochen werden. Sie nur dort zu behandeln<br />

würde aber bedeuten, sie nur oberflächlich zu bearbeiten. Interkulturelle Kompetenz hängt zwar mit<br />

Sprachkompetenz zusammen (siehe dazu auch Modul 1, Baustein 2), ist aber gleichzeitig Teil aller<br />

anderen Kernqualifikationen in einem Ausbildungsgang „Tourismus“. Ob es sich um die Betreuung<br />

internationaler K<strong>und</strong>en oder um die Entwicklung von Marketingstrategien für andere Länder handelt, immer<br />

spielen kulturelle Faktoren eine, oft entscheidungsbestimmende, Rolle. Die in Modul 1 entwickelten<br />

Bausteine können dabei helfen, die dafür notwendige Handlungskompetenz zu erwerben.<br />

Da sie die gesamte Persönlichkeit involviert, lässt sich internationale Handlungskompetenz nicht allein in<br />

Schule <strong>und</strong> Weiterbildung erlernen, mag der Unterricht auch noch so praxisbezogen sein <strong>und</strong> auch affektive<br />

Mehr Informationen: http://www.eu-eqt.de<br />

1


Komponenten enthalten. Auch in Bezug auf Sprachkenntnisse können Sprachkurse nur Gr<strong>und</strong>lagen<br />

vermitteln, die in der ständigen Anwendung gefestigt <strong>und</strong> erweitert werden müssen. Deswegen sind<br />

praktische Erfahrungen im Ausland <strong>und</strong>/oder mit ausländischen K<strong>und</strong>en sowie lebenslange Weiterbildung<br />

von entscheidender Bedeutung für die im Tourismusbereich tätigen Menschen.<br />

Bildungsinstitutionen können ihre Studierenden hierin unterstützen, indem sie ihnen Methoden <strong>und</strong> Material<br />

zum selbständigen <strong>Sprache</strong>nlernen nahe bringen <strong>und</strong> ihnen z.B. ermöglichen, ihr erworbenes Wissen im<br />

Rahmen von gelenkten Auslandspraktika anzuwenden <strong>und</strong> auszuwerten. Anregungen hierzu finden sich in<br />

den Modulen 7 <strong>und</strong> 8.<br />

3. Szenarien<br />

In jedem der Module dieses Lernfeldes werden die didaktischen Vorschläge <strong>und</strong> Hinweise anhand von<br />

Beispielen veranschaulicht.<br />

4. Didaktisch-methodische Hinweise<br />

Die folgenden Ausführungen verorten das Lernfeld im Europäischen Referenzrahmen. 1<br />

„Der Referenzrahmen stellt eine gemeinsame Basis dar für die Entwicklung von zielsprachlichen Lehrplänen,<br />

curricularen Richtlinien, Prüfungen, Lehrwerken usw. in ganz Europa. Er beschreibt umfassend, was<br />

Lernende zu tun lernen müssen, um eine <strong>Sprache</strong> für kommunikative Zwecke zu benutzen, <strong>und</strong> welche<br />

Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten sie entwickeln müssen, um in der Lage zu sein, kommunikativ erfolgreich zu<br />

handeln. Die Beschreibung deckt auch den kulturellen Kontext ab, in den <strong>Sprache</strong> eingebettet ist.“ 2<br />

Im Lernfeld <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> geht es um die Qualifizierung der Lernenden für berufliche Situationen, in<br />

denen sie es mit Gästen aus fremden <strong>Kultur</strong>kreisen zu tun haben oder in denen sie selbst als Ausländer tätig<br />

sind. Dies erfordert einen handlungsorientierten Ansatz, der die sprachlichen Fähigkeiten im Kontext von<br />

kommunikativen Handlungen sieht. Ein solcher Ansatz bezieht auch die kognitiven <strong>und</strong> emotionalen<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> die Absichten von Menschen ein, sowie das ganze Spektrum der Fähigkeiten, über das<br />

sie verfügen <strong>und</strong> das sie als sozial Handelnde verwenden.<br />

Dabei unterscheidet man zwischen allgemeinen Kompetenzen der <strong>Sprache</strong>nlernenden (ihr allgemeines<br />

Wissen <strong>und</strong> ihre Fertigkeiten, ihre Persönlichkeit, ihre Einstellungen, ihre interkulturelle Kompetenz <strong>und</strong> ihre<br />

Fähigkeit zum Lernen) <strong>und</strong> der kommunikativen Sprachkompetenz, die linguistische (z.B. Verwendung<br />

der richtigen Verbformen <strong>und</strong> passender Redewendungen), soziolinguistische (z.B. Verwendung<br />

angemessener Höflichkeitsformen) <strong>und</strong> pragmatische Komponenten (z.B. angemessene Strukturierung<br />

eines Geschäftsbriefes) enthält.<br />

Viele der allgemeinen Kompetenzen werden im Sprachunterricht vorausgesetzt <strong>und</strong> aktiviert; gleichzeitig<br />

kann <strong>und</strong> soll der Unterricht aber auch zur weiteren Entwicklung dieser Fähigkeiten der Lernenden<br />

beitragen. Der Schwerpunkt was die allgemeinen Kompetenzen angeht liegt im vorliegenden Lernfeld auf<br />

der Entwicklung interkultureller Kompetenz. Vor allem in Modul 1 werden die didaktisch-methodischen<br />

Gr<strong>und</strong>sätze für interkulturelles Lernen erläutert. Aber auch die anderen Module berücksichtigen diesen<br />

Aspekt.<br />

Die kommunikative Sprachkompetenz eines Lernenden oder Sprachverwenders wird über entsprechende<br />

Aufgaben durch unterschiedliche Sprachaktivitäten entwickelt. Sie umfassen die Rezeption, Produktion,<br />

Interaktion <strong>und</strong> Mediation (insbesondere das Dolmetschen <strong>und</strong> Übersetzen), wobei jede dieser Aktivitäten in<br />

mündlicher oder schriftlicher Form oder in beiden Formen vorkommen kann.<br />

1 Der Originaltext ist unter http://www.goethe.de/z/50/commeuro/deindex.htm einzusehen.<br />

2 siehe Referenzrahmen Kapitel 1<br />

Mehr Informationen: http://www.eu-eqt.de<br />

2


Kommunikative Aufgaben im Unterricht - ganz gleich, ob sie 'reale' Sprachverwendung widerspiegeln oder<br />

im Wesentlichen 'didaktischer' Art sind - sind in dem Maße kommunikativ, indem sie von den Lernenden<br />

verlangen, Inhalte zu verstehen, auszuhandeln <strong>und</strong> auszudrücken, um ein Ziel zu erreichen. Der<br />

Schwerpunkt einer kommunikativen Aufgabe liegt im Erreichen dieses Ziels. Im Mittelpunkt steht folglich die<br />

inhaltliche Ebene, nämlich die Realisierung der kommunikativen Absicht.<br />

Im Falle von Aufgaben, die speziell für das Lernen oder Lehren von <strong>Sprache</strong>n entwickelt wurden, geht es bei<br />

der Ausführung jedoch sowohl um Inhalte als auch um die sprachliche Form, in der diese ausgehandelt<br />

werden. Bei der allgemeinen Auswahl <strong>und</strong> Sequenzierung von kommunikativen Aufgaben muss die Balance<br />

gehalten werden zwischen inhaltlicher <strong>und</strong> formaler Korrektheit <strong>und</strong> wünschenswerter Flüssigkeit beim<br />

Sprechen <strong>und</strong> Schreiben. 3<br />

Welche kommunikativen Aufgaben dies für den Bereich „Englisch für Mitarbeiter im Tourismusbereich“ sein<br />

können, <strong>und</strong> wie diese konkret inhaltlich <strong>und</strong> methodisch zu gestalten sind, wird in den Modulen 2-6<br />

ausführlich dargestellt.<br />

Dabei ist das Curriculum als Maximalangebot zu verstehen, das möglichst vielen Ansprüchen gerecht<br />

werden will. Dem Dozenten vor Ort obliegt die Verantwortung, aus den angebotenen Vorschlägen das<br />

jeweils Angemessene für seine Kursteilnehmer auszusuchen <strong>und</strong> auch, wo nötig, die Vorlage zu<br />

modifizieren. Die notwendige Auswahl für die konkrete Unterrichtssituation kann nach den vordringlichen<br />

thematischen Schwerpunkten des abzuhaltenden Kurses <strong>und</strong>/oder zeitlichen Kriterien erfolgen. Je nach den<br />

zu erwartenden beruflichen Anforderungen könnte der Schwerpunkt z.B. auf mündliche oder eher auf<br />

schriftliche Fertigkeiten gelegt werden. Eine große Rolle spielt selbstverständlich auch der<br />

Schwierigkeitsgrad der Unterrichtseinheiten. Besonders dieser Punkt stellt hohe Ansprüche an die<br />

Lehrenden. Denn Dozenten, die Mitarbeiter der Tourismusbranche ausbilden, haben in der Regel keine<br />

einheitliche Lerngruppe vor sich. Die Notwendigkeit, eine unter Umständen sehr heterogene Gruppe auf die<br />

Bewältigung von beruflichen Situationen vorzubereiten, erfordert die Differenzierung der Aufgaben im<br />

Hinblick auf gr<strong>und</strong>legende <strong>und</strong> erweiterte Fähigkeiten (Prinzip des F<strong>und</strong>amentum/Additum <strong>und</strong> der<br />

Binnendifferenzierung).<br />

Dabei könnte z.B. beim Umgang mit Beschwerden das F<strong>und</strong>amentum darin bestehen, dass die<br />

Empfangsdame versteht, dass der Gast sich beschwert, evtl. auch ungefähr, worum es dem Gast geht.<br />

Weiterhin kann sie höfliches Bedauern <strong>und</strong> Verständnis für den Gast ausdrücken <strong>und</strong> dem Gast<br />

signalisieren, dass sie sofort etwas unternimmt. Bis zur Klärung der Beschwerde bietet sie ihm dann<br />

vielleicht noch einen Sitzplatz <strong>und</strong> ein Getränk an, so dass der Gast sich verstanden, respektiert <strong>und</strong> gut<br />

aufgehoben fühlt. Das Additum bestünde z.B. darin, dass ein Empfangsherr alle Stufen eines professionellen<br />

Beschwerdemanagements sprachlich angemessen bewältigen kann.<br />

5. Inhalte des Lernfeldes (120 Std.)<br />

Das Lernfeld <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> gliedert sich in die drei Hauptbereiche Interkulturelles Training, Englisch<br />

für Mitarbeiter im Tourismusbereich <strong>und</strong> Interkulturelle <strong>und</strong> sprachliche Praxis. Diesen drei<br />

Hauptbereichen sind die acht einzelnen Module zugeordnet.<br />

Gemessen an dem vorgesehenen zeitlichen Rahmen von 120 St<strong>und</strong>en erscheinen diese übertrieben<br />

umfangreich. Allerdings sollten die vorgeschlagenen Lerninhalte nicht als folgsam abzuarbeitendes<br />

Pflichtprogramm missinterpretiert werden. Die Module sind vielmehr nach dem Baukastenprinzip organisiert.<br />

Sollten wichtige Aspekte in den Modulen unberücksichtigt geblieben sein, so ist jeder Dozent eingeladen,<br />

weitere Lerninhalte ergänzend hinzuzufügen.<br />

Auch wenn die Kursleitung entscheidet, dass nur ein Teil der aufgeführten Themen behandelt wird, ist es<br />

ratsam, zunächst die Beschreibung aller Unterrichtseinheiten durchzulesen, da gr<strong>und</strong>legende methodischdidaktische<br />

Hinweise nicht in jedem neuen Abschnitt wiederholt werden. In diesem Zusammenhang sind <br />

3 vgl. dazu Europäischer Referenzrahmen, Kapitel 2.1.3<br />

Mehr Informationen: http://www.eu-eqt.de<br />

3


Modul 1 <strong>und</strong> 2 von besonderer Bedeutung. Modul 1 erläutert die Vorgehensweise in Bezug auf den<br />

Themenbereich 1 „Interkulturelles Training“, die sich naturgemäß von der in den sprachlich orientierten<br />

Modulen unterscheidet. Modul 2 enthält eine Liste empfohlener Lehrwerke sowie allgemeine methodischdidaktische<br />

Anmerkungen zu den sprachlich orientierten Modulen, auf die in den darauf folgenden Einheiten<br />

Bezug genommen wird.<br />

Aus dem soeben Gesagten ergibt sich, dass die Vorschläge zur St<strong>und</strong>enzumessung je Modul flexibel zu<br />

handhaben sind. Dabei gelten die gleichen Kriterien wie für die inhaltliche Auswahl <strong>und</strong><br />

Schwerpunktsetzung. Als (unverbindliche) Richtlinie kann die folgende Einteilung dienen:<br />

Interkulturelles Training<br />

- Modul 1: Interkulturelle Kommunikation (20 Std.)<br />

Englisch für Mitarbeiter im Tourismusbereich<br />

- Modul 2: Rezeption (einschließlich Umgang mit Beschwerden) (28 Std.)<br />

- Modul 3: Restaurant (12 Std.)<br />

- Modul 4: Tourist Information(einschließlich ‚guided tour’) (20 Std.)<br />

- Modul 5: Reisebüro <strong>und</strong> Reiseveranstalter (20 Std.)<br />

- Modul 6: Bewerbungen (20 Std.)<br />

Interkulturelle <strong>und</strong> sprachliche Praxis<br />

- Modul 7: Auslandspraktika (Zusatzangebot)<br />

- Modul 8: Hilfestellungen zur individuellen Fremdsprachenfortbildung (Zusatzangebot)<br />

6. Schnittstellen<br />

Das Lernfeld <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> liegt „quer“ zu allen anderen Lernfeldern, da es in diesem Lernfeld darum<br />

geht, die Studierenden dafür zu qualifizieren, dass sie die in den anderen Lernfeldern beschriebenen<br />

beruflichen Anforderungen in einem internationalen Kontext <strong>und</strong> gegebenenfalls in einer Fremdsprache<br />

erfüllen können.<br />

7. Zertifikate<br />

Zur Zertifizierung von internationaler Handlungskompetenz (interkultureller Kompetenz) finden sich in <br />

Modul 1 einige Anmerkungen.<br />

In Modul 7 wird die Dokumentation von Auslandserfahrungen im Europapass erläutert.<br />

Die Kursinhalte der Module 2-6, die den Schwerpunkt auf die kommunikative Sprachkompetenz legen,<br />

können zu europaweit anerkannten Prüfungen <strong>und</strong> Zertifikaten hinführen.<br />

Seit geraumer Zeit gibt es in Europa Bemühungen, europaweit anerkannte <strong>und</strong> vergleichbare Prüfungen zu<br />

entwickeln. Eine Übersicht über diese <strong>und</strong> andere international angebotenen Prüfungen findet sich unter<br />

http://www.language-learning.net/DE/index.htm. Der in Punkt 4. beschriebene Europäische<br />

Referenzrahmen ist inzwischen dabei die Gr<strong>und</strong>lage für alle europäischen Aktivitäten.<br />

Unter anderem definiert der Rahmen sechs sprachliche Kompetenzniveaus, die jeweils für die Bereiche<br />

Rezeption, Interaktion, Produktion <strong>und</strong> Sprachmittlung beschrieben werden:<br />

A<br />

Elementare<br />

Sprachverwendung<br />

/<br />

A1<br />

(Breakthrough)<br />

\<br />

A2<br />

(Waystage)<br />

Mehr Informationen: http://www.eu-eqt.de<br />

B<br />

Selbständige<br />

Sprachverwendung<br />

/<br />

B1<br />

(Threshold)<br />

\<br />

B2<br />

(Vantage)<br />

C<br />

Kompetente<br />

Sprachverwendung<br />

/<br />

C1<br />

(Effective<br />

Operational<br />

\<br />

C2<br />

(Mastery)<br />

4


Proficiency)<br />

Speziell für Mitarbeiter im Tourismusbereich gibt es folgende international anerkannte Zertifikatsprüfungen,<br />

1. EFTI (English for the Tourism Industry)<br />

Diese Prüfung wurde von der London Chamber of Commerce and Industry (LCCI) entwickelt <strong>und</strong> wird auf<br />

den Niveaustufen A2 (Waystage) <strong>und</strong> B1 (Threshhold) angeboten. Sie dient dem Nachweis schriftlicher <strong>und</strong><br />

mündlicher Sprachfähigkeiten für Mitarbeiter im Tourismusgewerbe. Die Prüfungen werden vier Mal im Jahr<br />

von nationalen Agenturen der LCCI abgenommen. 4<br />

2. WEFT (Written English for the Tourism Industry)<br />

Diese Prüfung wurde ebenfalls von der London Chamber of Commerce and Industry (LCCI) entwickelt <strong>und</strong><br />

wird auf zwei Niveaustufen angeboten. Die eine Stufe wurde für Fluglinien, Hotels, Reiseveranstalter <strong>und</strong><br />

Personal in Reisebüros, nationalen Tourismusbehörden <strong>und</strong> Tourist Informationen entwickelt, die zweite<br />

Stufe für Mitarbeiter in Verwaltungs- <strong>und</strong> Managementpositionen in Hotels, Fluglinien, Reise- oder anderen<br />

Organisationen.Die Prüfungen werden vier Mal im Jahr oder auf Anfrage abgenommen. 5<br />

3. The European Language Certificates - English for the Hotel and Catering Industry<br />

Diese Prüfung ist Teil des europäischen Sprachzertifikatsangebots, das vom deutschen<br />

Volkshochschulverband entwickelt wurde. Sie wird auf der Niveaustufe B1 (Threshhold) angeboten <strong>und</strong> von<br />

allen Mitgliedsorganisationen der ICC (International Certificate Conference) abgenommen. Die ICC ist ein<br />

internationaler Verband von Organisationen der Erwachsenenbildung. 6<br />

Über dieses Angebot hinaus existieren auch auf nationaler Ebene Prüfungsangebote, die sich am<br />

Europäischen Referenzrahmen orientieren. In Deutschland gibt es dazu z.B. den Beschluss der<br />

Kultusministerkonferenz (KMK) über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der<br />

beruflichen Bildung, der zur Zeit von den einzelnen B<strong>und</strong>esländern umgesetzt wird. 7 Hier empfiehlt es sich<br />

für die Dozenten außerhalb Deutschlands, sich über entsprechende nationale Initiativen zu informieren.<br />

Die von uns vorgestellten Sprachmodule eignen sich zur Vorbereitung auf diese Prüfungen. Die<br />

Organisationen, die Prüfungen anbieten, geben aber auch Informationen über geeignetes<br />

Vorbereitungsmaterial oder stellen sogar so genannte Mock Exams zur Verfügung, mit denen die Lerner<br />

ihren Stand überprüfen können.<br />

Ein etwas anderer Ansatz zur Dokumentation von Sprachkenntnissen wird mit dem Europäischen<br />

Sprachportfolio 8 beschritten. Dabei handelt es sich um ein Dokument, mit dem diejenigen, die inner- oder<br />

außerhalb der Schule eine <strong>Sprache</strong> lernen oder gelernt haben, ihre Sprachlernerfahrungen dokumentieren<br />

<strong>und</strong> reflektieren können.<br />

Das Portfolio enthält einen <strong>Sprache</strong>npass, der von seinem Besitzer regelmäßig aktualisiert wird. Es wird ein<br />

Schema zur Verfügung gestellt, mit dem die Lerner ihre Sprachkompetenzen nach den im Europäischen<br />

Referenzrahmen definierten Kriterien beschreiben können. Dieser kann als Ergänzung zu den ansonsten<br />

vertrauten Sprachzertifikaten dienen.<br />

Außerdem enthält das Sprachportfolio eine detaillierte Sprachbiographie des Lerners, die seine<br />

Erfahrungen in jeder <strong>Sprache</strong> beschreibt <strong>und</strong> so gestaltet ist, dass sie ihm Hilfestellung dabei geben kann,<br />

seine Lernfortschritte selbst zu planen <strong>und</strong> zu bewerten.<br />

Schließlich gehört zu dem Portfolio ein Dossier, in dem eigene Arbeiten gesammelt werden können, die die<br />

sprachlichen Kompetenzen des Lerners dokumentieren.<br />

In Bezug auf das Sprachportfolio werden Dozenten also eher beratend tätig, indem sie ihren Studierenden<br />

4 Näheres siehe http://www.lccieb.org.uk/<br />

5 Näheres siehe http://www.lccieb.org.uk/<br />

6 Weitere Informationen siehe http://www.sprachenzertifikate.de/<br />

7 siehe http://www.kmk.org/doc/beschl/rvfz02-04-26.pdf<br />

8 siehe http://www.coe.int/portfolio<br />

Mehr Informationen: http://www.eu-eqt.de<br />

5


das Portfolio an die Hand geben <strong>und</strong> ihnen beim Ausfüllen Hilfestellungen geben. Der <strong>Sprache</strong>npass enthält<br />

auch eine Rubrik, in der der Fachlehrer die Selbsteinschätzung des Lernenden bestätigen oder modifizieren<br />

kann.<br />

Mehr Informationen: http://www.eu-eqt.de<br />

6

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