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Zurück in Europa (Marie Curie Career Integration Grant)

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Im Porträt: Dr. med Almut Meyer-Bahlburg<br />

<strong>Zurück</strong> <strong>in</strong> <strong>Europa</strong><br />

Almut Meyer-Bahlburg ist K<strong>in</strong>derärzt<strong>in</strong> an der<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Hochschule Hannover (MHH).<br />

Seit Juni 2010 führt sie dort mit e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Arbeitsgruppe das EU-geförderte Projekt<br />

„Neonatal B cells“ durch. Im Spezifischen<br />

Programm Menschen <strong>in</strong>nerhalb des 7. EU-<br />

Forschungsrahmenprogramms (7. FRP) hat<br />

sie e<strong>in</strong>en „International Re-<strong>Integration</strong> <strong>Grant</strong>“<br />

e<strong>in</strong>geworben. Durch ihre vorherige langjährige<br />

Forschungstätigkeit <strong>in</strong> den USA passte ihr<br />

Profil genau zu der <strong>Marie</strong> <strong>Curie</strong>-<br />

Ausschreibung.<br />

Im Anschluss an ihre Ausbildung zur Fachärzt<strong>in</strong> war sie fünf Jahre lang als Postdoc <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Labor an der University of Wash<strong>in</strong>gton tätig. Nach ihrer Rückkehr aus den USA begann Dr.<br />

Meyer-Bahlburg, ihre eigene Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt B-Zellen-Immunologie<br />

aufzubauen. B-Zellen oder B-Lymphozyten zählen zu den weißen Blutkörperchen. Ihr<br />

wichtigster Beitrag für das Immunsystem besteht <strong>in</strong> der Produktion von Abwehrstoffen,<br />

sogenannten Antikörpern. Dies ist z.B. wichtig, wenn Viren oder Bakterien <strong>in</strong> den Körper<br />

e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. Auch nach e<strong>in</strong>er Impfung entwickeln sich Antikörper-produzierende B-Zellen. Die<br />

Antikörper schützen den Menschen dann vor e<strong>in</strong>er Infektion mit dem entsprechenden Virus<br />

oder Bakterium. Bei ihrem EU-Projekt „Neonatal B cells“ geht es speziell um die B-Zellen bei<br />

Neugeborenen und damit deren Immunsystem.<br />

Unterstützung bei der Antragstellung für das Projekt, besonders beim Ausfüllen der<br />

Formulare, erhielt Dr. Meyer-Bahlburg vom Team des EU-Büros der MHH. Diese<br />

Antragsformulare, räumt sie e<strong>in</strong>, könnten e<strong>in</strong>em schon recht kompliziert aufgebaut<br />

ersche<strong>in</strong>en: „Alle<strong>in</strong>e ist man kaum <strong>in</strong> der Lage, sie korrekt auszufüllen. Genau dafür gibt es<br />

aber Unterstützung bei den entsprechenden EU-Büros der Hochschulen.“ E<strong>in</strong> frühzeitiger<br />

Kontakt mit der E<strong>in</strong>richtung ist also unerlässlich. Ohneh<strong>in</strong> ist für die EU-Kommission <strong>in</strong> der<br />

sogenannten Zuwendungsvere<strong>in</strong>barung Vertragspartner neben der <strong>in</strong>haltlich zuständigen<br />

Wissenschaftler<strong>in</strong> immer auch die „host <strong>in</strong>stitution“, an der das Projekt durchgeführt wird.<br />

Be<strong>in</strong>ah verwundert stellt die Mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong> fest „wie e<strong>in</strong>fach es ansonsten war, die Förderung<br />

zu erhalten.“ Mit ihrem <strong>Grant</strong> konnte sie zum Start der Projektlaufzeit e<strong>in</strong>e<br />

Gastwissenschaftler<strong>in</strong> aus den USA für e<strong>in</strong> halbes Jahr beschäftigen. „Dies brachte gleich zu<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Atmosphäre <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe.“ Weiterh<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Postdoc<br />

mit e<strong>in</strong>er halben Stelle über das Projekt angestellt. Die 25.000 Euro pro Jahr kann sie <strong>in</strong><br />

freier Entscheidung zugunsten des Projekts verwenden, z.B. für e<strong>in</strong>e solche Teil-<br />

F<strong>in</strong>anzierung anderer Stellen oder als Sach- und Verbrauchsmittel.<br />

Genau diesen erweiterten Spielraum und die Handlungsfreiheit nennt Dr. Meyer-Bahlburg als<br />

großen Vorteil der EU-Förderung <strong>in</strong> der „doch schwierigen Phase des Aufbaus e<strong>in</strong>er<br />

Arbeitsgruppe.“ Neben ihrer eigenen Etablierung als Leiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe sieht sie<br />

noch andere Vorteile <strong>in</strong> ihrem EU-Projekt: „Durch die EU-Förderung konnte ich e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>ternationale Gastwissenschaftler<strong>in</strong> e<strong>in</strong>stellen, die schon Erfahrungen <strong>in</strong> B-Zellen-<br />

Immunologie hatte und dadurch der Arbeitsgruppe viel wissenschaftlichen Input geben<br />

konnte. Dies hat me<strong>in</strong>e anderen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter sehr <strong>in</strong>spiriert und vor allem<br />

auch den Spaß und das Interesse an den Projekten verstärkt.“<br />

Bei Erfüllung aller Voraussetzungen rät Almut Meyer-Bahlburg<br />

Nachwuchswissenschaftler<strong>in</strong>nnen def<strong>in</strong>itiv zu e<strong>in</strong>er Bewerbung für e<strong>in</strong>en <strong>Grant</strong> wie ihren, da<br />

die Erfolgsaussichten mit zuletzt etwa 29% recht gut s<strong>in</strong>d und der Aufwand für die<br />

Antragstellung begrenzt. „Bei anderen Programmen, “ so die Mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, „s<strong>in</strong>d auch


Partner<strong>in</strong>stitutionen aus anderen Ländern notwendig. Gerade <strong>in</strong> der Aufbauphase e<strong>in</strong>er<br />

Arbeitsgruppe haben aber viele Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und Wissenschaftler häufig noch nicht<br />

so viele Kontakte und entsprechende mögliche Partnere<strong>in</strong>richtungen.“<br />

Haben Sie auch Interesse, <strong>in</strong> unserer Porträt-Reihe über Ihre EU-Erfahrungen zu berichten?<br />

Wir freuen uns über Ihre Nachricht! Kontakt: nad<strong>in</strong>e.heller@dlr.de.<br />

Weitere Informationen<br />

Zum Projekt<br />

Akronym und Titel: Neonatal B cells - Functional analysis of the neonatal B cell<br />

compartment: http://cordis.europa.eu/projects/rcn/94604_en.html.<br />

Ziel: Besseres Verständnis der Funktion neonataler B-Zellen<br />

Laufzeit: 48 Monate (2010 – 2014)<br />

<strong>Grant</strong>ee / Gruppenleiter<strong>in</strong>: Dr. med. Almut Meyer-Bahlburg,<br />

K<strong>in</strong>derärzt<strong>in</strong>/Wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong>, Kl<strong>in</strong>ik für Pädiatrische Pneumologie,<br />

Allergologie und Neonatologie, Mediz<strong>in</strong>ische Hochschule Hannover; Carl-Neuberg-<br />

Str. 1, OE6710; 0511 532 6065/ 0511 5332 4169; Meyer-Bahlburg.Almut@mhhannover.de<br />

Partnere<strong>in</strong>richtungen: Ke<strong>in</strong>e<br />

Zum <strong>Grant</strong>: Die <strong>Marie</strong> <strong>Curie</strong>-Maßnahmen: International Re<strong>in</strong>tegration <strong>Grant</strong> (<strong>in</strong>zwischen<br />

‚<strong>Career</strong> <strong>Integration</strong> <strong>Grant</strong>’)<br />

Im Spezifischen Programm Menschen des 7. FRP geht es um die transnationale<br />

Mobilität von Forschenden. Mit den <strong>Marie</strong> <strong>Curie</strong>-Maßnahmen existiert e<strong>in</strong>e Bandbreite<br />

an Maßnahmen für alle Laufbahnstadien e<strong>in</strong>er Wissenschaftskarriere.<br />

Bei den International Re<strong>in</strong>tegration <strong>Grant</strong>s handelt es sich um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Förderung, um Talente nach längerem Auslandsaufenthalt dabei zu unterstützen,<br />

sich wieder <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> zu etablieren. Der <strong>Grant</strong> (25.000 Euro im Jahr für aktuell bis zu<br />

vier Jahren) ist als „top up“ auf das eigene Gehalt <strong>in</strong> der neuen Anstellung gedacht.<br />

Grundlegende Informationen zu den <strong>Marie</strong> <strong>Curie</strong>-Maßnahmen f<strong>in</strong>den Sie auf dem<br />

deutschen Portal zum 7. FRP. Erstberatung gibt es auch bei der Kontaktstelle FiF.<br />

Vertiefende Beratung und Unterstützung bietet die Nationale Kontaktstelle Mobilität.

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