zde - Euroregion Krušnohoří
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Seit der Gründung der <strong>Euroregion</strong> Kruš−<br />
nohoří/Erzgebirge arbeiteten in der Ar−<br />
beitsgruppe Schule/Jugend/Kultur auch Ver−<br />
treter der Museen. Die besprochene Thema−<br />
tik bezog sich oft auf spezifische Themen der<br />
Museen im Rahmen der Kultur. 1997 wurde<br />
deshalb eine Fachgruppe ausgegliedert, die<br />
versuchte, mit der gemeinsamen Zielstellung<br />
im Bereich des Museumswesen, grenzüber−<br />
schreitend zusammen zu arbeiten. Mit der<br />
ersten selbständigen Tagung im Oktober<br />
1998 wurde offiziell die Möglichkeit zu ge−<br />
meinsamen Treffen der Mitarbeiter der Mu−<br />
seen auf dem Gebiet der <strong>Euroregion</strong> eröff−<br />
net. Gleich am Anfang fand man, trotz der<br />
existierenden Sprachbarriere, eine gemein−<br />
same Sprache, denn alle Museen verbindet<br />
eine gemeinsame Berufung. Diese besteht,<br />
im Gegensatz zu anderen kulturellen Institu−<br />
tionen, in der Tätigkeit für Sammlungen. Je−<br />
der museale Mitarbeiter weiß, dass die Be−<br />
deutung der Sammlungen nicht nur im Sam−<br />
meln der materiellen Beweise menschlicher<br />
Tätigkeit und Naturvorgänge selbst besteht,<br />
sondern vor allem in deren Schutz und Er−<br />
halt für die nächsten Generationen und in der<br />
Kronika − Chronik<br />
Arbeitsgruppe Museen / Schlösser / Burgen<br />
wissenschaftlichen Aufarbeitung. Wichtig ist<br />
auch die Präsentation der bewahrten<br />
Stücke für die breite Öffentlichkeit mit ver−<br />
schiedensten Methoden. Mit Hilfe der Euro−<br />
region gelang es, dass auch die museale Tä−<br />
tigkeit den breiten Weg zum gegenseitigen<br />
Kennenlernen in neuen Bedingungen finden<br />
konnte. Für die tschechischen sowie säch−<br />
sischen Museen ist das umso notwendiger,<br />
weil man beiderseits des Erzgebirges eine<br />
Reihe gemeinsamer Erscheinungen findet,<br />
die vergleichbar sind. Diese wurden durch<br />
gemeinsame geologische und geografische<br />
Bedingungen be−<br />
stimmt und bedingten<br />
eine Anpassung der<br />
Lebensweise, der Ar−<br />
beit, der Traditionen<br />
sowie in den Berei−<br />
chen der materiellen<br />
Kultur. Diese Fakto−<br />
ren haben bis heute<br />
den gleichen Stellen−<br />
wert in einzelnen Mu−<br />
seen auf beiden Sei−<br />
ten der Grenze.<br />
Der Anfang der Tätig−<br />
keit der Arbeitsgruppe<br />
Museen war mit der Suche nach Kontakten<br />
einzelner Museen, sowie mit der Suche nach<br />
möglichen Formen der engeren Zusamme−<br />
narbeit und dem gegenseitigen Kennenler−<br />
nen der einzelnen Tätigkeiten verbunden.<br />
Das System der Arbeit der<br />
tschechischen und sächsi−<br />
schen Museen ist nämlich un−<br />
terschiedlich. Im Gegensatz<br />
zu den Museen in Sachsen<br />
haben die tschechischen Mu−<br />
seen den Vorteil, dass sie in<br />
der Assoziation der Museen<br />
und Galerien verankert sind<br />
und im Rahmen der Eurore−<br />
gion im Bezirk. Das ermög−<br />
licht einen engen Kontakt der<br />
an dieser Stelle zugleich die Tätigkeit der<br />
einzelnen fachlichen Mitarbeiter im Bereich<br />
Naturkunde und Gesellschaftswissenschaf−<br />
ten in den Museen. Diese Unterschiede wa−<br />
ren jedoch keine Hindernisse und man konn−<br />
te eine Reihe gemeinsamer Veranstaltungen<br />
verwirklichen – entweder in Form von Auss−<br />
tellungen, Präsentationen oder ähnlicher Ve−<br />
ranstaltungen.<br />
Die juristische Objektivität der vom Bezirk<br />
Ústí gegründeten Museen, ermöglicht diesen<br />
die Zusammenarbeit auch mit anderen Part−<br />
nern auf tschechischer sowie auf deutscher<br />
Seite im Gebiet der <strong>Euroregion</strong>.<br />
Es ist auch gelungen, eine Reihe von Pro−<br />
jekten zu unterstützen, die zur Nachhaltigkeit<br />
des Lebens im Erzgebirge oder zur Entwick−<br />
lung des Reiseverkehrs beigetragen haben.<br />
Wir sind uns bewusst, dass die mit dem Erz−<br />
gebirge verbundene Geschichte, die ein be−<br />
deutendes Mitteleuropäische Phänomen ist,<br />
uns weiterer Möglichkeiten zu einer Zusam−<br />
menarbeit gibt und wir, als Mitarbeiter der Mu−<br />
seen, wissen sehr gut, dass wir Möglichkei−<br />
ten haben, zum gegenseitigen Wissen über<br />
unsere Nachbarvölker beizutragen.<br />
Ein interessanter Raum in der Zusammenar−<br />
beit nicht nur der Museen, sondern aller in−<br />
teressierten Partner bietet uns langfristig das<br />
Projekt Montanregion Erzgebirge / Berg− und<br />
Kulturlandschaft Erzgebirge − Welterbe<br />
UNESCO, das von sächsischer Seite initiiert<br />
wurde.<br />
Auf tschechischer Seite sollten wir diese Idee<br />
nicht aufgeben, weil sie zur Rehabilitation<br />
des östlichen Teils des tschechischen Erz−<br />
gebirges beitragen kann, das Bewusstsein<br />
der gemeinsamen Geschichte und der ma−<br />
teriellen Traditionen schärft, aber besonders<br />
auch die eigene Identität und die europäische<br />
Idee unterstützt.<br />
Für die Zukunft können wir voraussetzen,<br />
dass die Tätigkeit der Arbeitsgruppe Muse−<br />
en unter dem Dach der <strong>Euroregion</strong> fortge−<br />
setzt wird, weil die Möglichkeiten der Zusam−<br />
menarbeit im Wesentlichen unerschöpflich<br />
sind.<br />
Zusätzlich, außerhalb des Rahmens der Ar−<br />
beitsgruppe, finden Treffen und Diskussi−<br />
onen zu Inhalten von Projekten, die von den<br />
Museen umgesetzt werden könnten, statt –<br />
auch zu Kooperationen der musealen und<br />
nicht musealen Partner im Programm Ziel 3,<br />
das wieder die grenzüberschreitende Zusam−<br />
menarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen<br />
und Tschechien unterstützen wird.<br />
Dr. Libuše Pokorná<br />
Vorsitzende der Arbeitsgruppe (tschechische Seite)<br />
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