2010 auf Ameland - der Ev. Thomasgemeinde
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Rückblicke<br />
Südafrika kurz vor <strong>der</strong> Weltmeisterschaft<br />
Ben Khumalo-Seegelken sprach im Jakobuszentrum<br />
Der Theologe, Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaftler<br />
Dr.Ben KhumaloSeegelken,<br />
im Wi<strong>der</strong>standskampf<br />
groß geworden, referierte<br />
im März <strong>auf</strong> Einladung<br />
des Arbeitskreises Eine Welt<br />
Jakobus, <strong>der</strong> studentischen<br />
WirtschaftsethikInitiative<br />
„SNEEP“ und des Amtes<br />
für Jugendarbeit in <strong>der</strong><br />
<strong>Ev</strong>angelischen Kirche von<br />
Westfalen, im Jakobus<br />
Zentrum. Khumalo<br />
Seegelken lebt mittlerweile<br />
seit über dreißig Jahren in<br />
Deutschland. Er entfloh<br />
Mitte <strong>der</strong> Siebziger Jahre<br />
dem Apartheidsstaat, erhielt<br />
als politischer Flüchtling<br />
Asyl und ist inzwischen<br />
an <strong>der</strong> Universität<br />
Oldenburg tätig.<br />
18<br />
Die Demokratie in Südafrika ist noch ein Teenager, und<br />
die Nachwirkungen <strong>der</strong> Apartheid sind weiterhin spürbar.<br />
Zwar ist das Land das reichste des afrikanischen Kontinents,<br />
doch <strong>der</strong> Wohlstand bleibt sehr ungleich verteilt.<br />
So hat sich für einen Großteil <strong>der</strong> südafrikanischen Bevölkerung<br />
seit 1994 nicht allzu viel an den Lebensumständen<br />
und den Besitzverhältnissen verän<strong>der</strong>t. Nun kommt die<br />
Fußball-Weltmeisterschaft ins Land – ein guter Anlass, den<br />
Blick <strong>auf</strong> die südafrikanische Situation zu schärfen.<br />
Das Publikum im gutgefüllten Gemeindesaal hörte mit<br />
großer Spannung zu, wie er seinen politischen Werdegang<br />
als Anti-Apartheids-Aktivist zunächst in Südafrika beschrieb<br />
und dann die politische Solidaritätsarbeit hierzulande<br />
schil<strong>der</strong>te. Er hob vor allem die Unterstützung durch<br />
die Frauenarbeit <strong>der</strong> <strong>Ev</strong>angelischen Kirche in Deutschland<br />
hervor, die beispielsweise mit Boykott-Aktionen wie „K<strong>auf</strong>t<br />
keine Früchte <strong>der</strong> Apartheid“ <strong>der</strong> EKD grundsätzlich in <strong>der</strong><br />
Parteiergreifung für die systematisch unterdrückte schwarze<br />
Bevölkerung in Südafrika weit voraus war.<br />
Hochspannend war auch, wie Khumalo-Seegelken über<br />
den eingeschlagenen Versöhnungsweg erzählte. Es glich<br />
damals einem Wun<strong>der</strong>, dass Südafrika nach all den Jahren<br />
<strong>der</strong> grausamen Rassentrennung nicht in einen Bürgerkrieg<br />
schlitterte, son<strong>der</strong>n die Umwandlung ohne Waffengewalt<br />
vonstatten ging mit einer Wahrheits- und Versöhnungskommission,<br />
die sich <strong>der</strong> Annäherung verschrieb.<br />
Die Nachfrage aus dem Publikum, wie die schwarze