8-2011 Din A 5.pdf - Evangelisch in Wuppertal
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Wir strecken uns nach dir ____________________<br />
Mit Herz und Händen Gott loben<br />
Das Kreuz der Philippuskirche ist vorne auf dem Titelblatt abgedruckt. Hände strecken<br />
sich zum Kreuz: kle<strong>in</strong>e und große, alte und junge. Die Hände gehören zu Frauen,<br />
Männern und K<strong>in</strong>dern unserer evangelischen Gehörlosengeme<strong>in</strong>de. Im Gottesdienst<br />
und <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>deveranstaltungen suchen wir Halt und Orientierung an Jesus<br />
Christus, der Leben und Barmherzigkeit schenkt.<br />
Wir strecken uns nach Dir, <strong>in</strong> Dir wohnt die Lebendigkeit.<br />
Wir strecken uns nach Dir, <strong>in</strong> Dir wohnt die Barmherzigkeit.<br />
Im Juli besteht diese Geme<strong>in</strong>de 125 Jahre, länger als jeder von uns leben wird. Das ist<br />
Grund zur großen Dankbarkeit gegenüber Gott. Er hat 125 Jahre der evangelischen<br />
Geme<strong>in</strong>dearbeit mit und für gehörlose Menschen begleitet. Angefangen hat alles damit,<br />
dass 1880 <strong>in</strong> Elberfeld e<strong>in</strong>e evangelische Taubstummenschule eröffnet wurde.<br />
Aber bei Bildung geht es nicht nur um Wissen für den Kopf, auch das Herz und die<br />
Seele von Menschen braucht „Nahrung“. Deshalb bemüht sich die <strong>Evangelisch</strong>e Kirche<br />
<strong>in</strong> Preußen seit dem 19. Juli 1882 um die Seelsorge „taubstummer“ Menschen, wie es<br />
damals heißt. Am 1. Juli 1886 wird der "Prov<strong>in</strong>zial-Taubstummen-Vere<strong>in</strong> der Rhe<strong>in</strong>prov<strong>in</strong>z"<br />
gegründet mit dem Ziel sich um die diakonische und geistliche Versorgung<br />
gehörloser Menschen zu kümmern. Wer zu den Gründungsmitgliedern gehört, kann<br />
heute mit Sicherheit nicht mehr gesagt werden. Der Jahresbericht aus dem Jahre 1889<br />
nennt als Vorsitzenden des Vere<strong>in</strong>s den Direktor der Schule Wilhelm Sawallisch, als<br />
weitere Mitglieder des Vorstandes zwei Kaufleute und e<strong>in</strong>en Beamten, sowie vier<br />
„Taubstumme“ als Beisitzer. Seit der Gründung des Vere<strong>in</strong>s werden <strong>in</strong> Elberfeld Gottesdienste<br />
für Gehörlose gehalten. Am Anfang vom Schuldirektor und dem Taubstummenlehrer<br />
Jakob Seeger. Später f<strong>in</strong>den sich Pfarrer für diese Aufgabe bereit und lassen<br />
sich für die Seelsorge an gehörlosen Menschen ausbilden. Viel ist geschehen <strong>in</strong> 125<br />
Jahren. Die Welt hat sich verändert. Gehörlose Menschen haben heute ganz andere<br />
Möglichkeiten und Chancen als damals. Selbstständigkeit und Selbstbewusstse<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d<br />
gewachsen. Gleich geblieben ist: Die Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> der Gehörlosengeme<strong>in</strong>de ist<br />
ebenso wichtig wie früher, denn Gottesdienste und Geme<strong>in</strong>deleben <strong>in</strong> der eigenen<br />
Sprache, der Gebärdensprache erreichen Seele und Herz, helfen zum Glauben und zur<br />
Orientierung im Leben. Und gehörlose Christ<strong>in</strong>nen und Christen gehören zur evangelischen<br />
Kirche wie alle anderen dazu:<br />
Wir halten uns bei Dir, <strong>in</strong> Dir wohnt die Beständigkeit<br />
Wir sehnen uns nach dir, <strong>in</strong> dir wohnt die Vollkommenheit.<br />
Du, Gott, bist wie du bist. Schön s<strong>in</strong>d De<strong>in</strong>e Namen.<br />
Halleluja! Amen.<br />
Kar<strong>in</strong> Weber