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Evangelischer Gemeindebrief - Evangelische Pfarrgemeinde Dornbirn

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Das Paulusjahr<br />

Liebe Gemeinde,<br />

Paulus wurde als Sohn jüdischer<br />

Eltern zwischen 0-10 nach Christus<br />

in Tarsus in Kleinasien geboren,<br />

er wäre von seiner Nationalität<br />

her heute also Türke. Er war<br />

ein gebildeter Mann, der schreiben<br />

und lesen konnte und römischer<br />

Staatsbürger und lernte den Beruf<br />

des Zeltmachers in Jerusalem.<br />

Außerdem ließ er sich dort an der<br />

Schule von Rabbi Hillel zum Pharisäer<br />

ausbilden.<br />

Als es zu den ersten Streitigkeiten<br />

und Verfolgungen der Christen<br />

durch das Jerusalemer Establishment<br />

kam, war Paulus dabei, später<br />

zog er weiter nach Damaskus<br />

und machte es dort der kleine<br />

christlichen Gemeinde schwer.<br />

Schließlich hatte er vermutlich im<br />

Jahr 33 n.Chr. ein Berufungserlebnis<br />

auf dem Ritt nach Damaskus,<br />

er wurde vom Blitz getroffen, der<br />

auferstandene Christus erschien<br />

ihm mit den Worten: Saulus, warum<br />

verfolgst du mich?<br />

Paulus ändert sein Leben sofort,<br />

er löst sich vom strengen Gesetzesglauben<br />

des pharisäischen<br />

Judentums und an die Stelle der<br />

heilsbringenden Gesetze der Tora<br />

rückt der Glauben an Jesus Christus.<br />

Die zentrale Aussage seiner Theologie<br />

wird er später im Römerbrief<br />

- 2 -<br />

Papst Benedikt XVI. hat das Jahr 2008 zum Paulusjahr erklärt, ein Grund<br />

mehr auch für uns Protestanten, sich einmal ausführlicher mit dem „Apostel<br />

der Heiden“ zu beschäftigen.<br />

auf den Punkt bringen: Der Gerechte<br />

aber wird (allein) aus Glauben<br />

leben.<br />

Nicht die Befolgung der Gesetze<br />

sondern der Glaube an die Erlösung<br />

durch den Messias Jesus<br />

Christus rettet vor Sünde und Tod.<br />

Paulus deutet dieses Erlebnis als<br />

seine Berufung, er fühlt sich als<br />

der dreizehnte, der nachberufene<br />

Apostel, und legt von nun an seinen<br />

Schwerpunkt auf die christliche<br />

Mission der Heiden.<br />

Während die anderen Apostel, allen<br />

voran Petrus, zunächst in Palästina,<br />

bleiben, macht sich Paulus<br />

früh auf, zunächst nach Zypern und<br />

Kleinasien.<br />

Auf dem Apostelkonzil in Jerusalem<br />

kommt es im Jahre 48 zum<br />

Streit zwischen Paulus, Petrus und<br />

Barnabas. Paulus fordert von seinem<br />

Verständnis des Evangeliums<br />

her, dass die Nichtjuden, die an<br />

Christus glauben, nicht mehr an<br />

das jüdische Ritualgesetz gebunden<br />

sind. Es kommt zunächst zu<br />

einer Kompromisslösung; auf Dauer<br />

wird sich aber die Einsicht von<br />

Paulus durchsetzen.<br />

Paulus betreibt weiter Heidenmission,<br />

diesmal auf eigene Faust und<br />

ohne den ausdrücklichen Auftrag<br />

der anderen Apostel, diesmal führt<br />

in sein Weg nach Griechenland.<br />

Größtes Ziel seiner Reise- und<br />

Missionstätigkeit war aber die Gemeinde<br />

in Rom.<br />

Im Jahr 56 wurde Paulus angezeigt,<br />

des Aufruhr bezichtigt und in<br />

Jerusalem festgenommen.<br />

Bei seinem Prozess berief er sich<br />

auf sein römisches Bürgerrecht<br />

und verlangte, dass sein Prozess<br />

vor dem Kaiser verhandelt würde.<br />

So wurde er nach Rom eingeschifft<br />

und kam nach langer Reise, Umwegen<br />

und Schiffbruch auf Malta<br />

endlich 60 in Rom an.<br />

Ob er den Kaiser gesehen hat, ist<br />

nicht überliefert, wohl aber, dass<br />

er dort hingerichtet wurde.<br />

Die Biographie des Paulus ist die<br />

vielleicht am besten dokumentierte<br />

Lebensgeschichte der Spätantike.<br />

Das liegt vor allem an den Briefen,<br />

die er an die verschiedenen christlichen<br />

Gemeinden geschrieben<br />

hat, und die in mehreren Abschriften<br />

erhalten und überliefert sind.<br />

Als „echte“, also wirkliche von<br />

Paulus verfasste Paulinen gelten<br />

in der heutigen Wissenschaft: der<br />

1. Thessalonicherbrief, die beiden<br />

Korintherbriefe, der Galaterbrief,<br />

der Römerbrief, der Philemonbrief<br />

und der Philipperbrief.<br />

Sie spiegeln die Persönlichkeit des<br />

Paulus in den Streitereien und the-

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